Im Zeichen des Windes von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, ein Sturmbringer und jede Menge Ärger) ================================================================================ Kapitel 18: Der Tag der Hinrichtung ----------------------------------- Für Carcajou und Tigerin, die morgen es nicht lesen könnten, kommt das neue Kapitel schon heute. Uxmal ist sicher, dass nichts und niemand die Ketten des Hüters des dunklen Feuers brechen kann... 18. Der Tag der Hinrichtung Der Herrscher trat vor Sesshoumaru, der ihm ungerührt in die Augen sah: „So stolz bist du?“ erkundigte sich Uxmal fast leutselig: „Es ist dein Glück, dass ich annehme, von deinem Bruderherz schneller die Auskunft zu bekommen, wo ihr die Flöte des Windrufers versteckt habt. Aber dein Glück wird nicht mehr lange andauern. Und wo mag dann dein Stolz bleiben?“ Er drehte sich um. Der Hundeyoukai schwieg. Die magischen Ketten um seinen Körper pressten nach wie vor seinen Arm zu fest an ihn, als dass er Tenseiga hätte fassen können. Und sein Halsband sowie die Kette daran hielten ihn an der Säule fest. Es wäre nur sinnlos und schmerzvoll gewesen, einen Befreiungsversuch zu unternehmen. Früher oder später jedoch würden Uxmal und seine Männer einen Fehler machen und er sich befreien können. Da war er vollkommen sicher. Unterdessen hatten die Krieger Inuyasha nicht sonderlich sanft zwischen zwei gegenüberliegende Säulen gezerrt. Der Hanyou bemerkte, dass auch an diesen die Ketten des dunklen Feuers befestigt waren, und hoffte auf den Moment, in dem sie seine lösen würden, um seine Hände dort anzubinden. Dann hätte er Tessaiga und sie wären Geschichte. Aber seine Hoffnung schwand in dem Moment, in dem die Ameisenkrieger die Ketten nur aufnahmen, um sie straff an seinem Halsband zu befestigen. Sie gingen wirklich kein Risiko ein. So war er hilflos angekettet, ohne auch nur den Hauch einer Gelegenheit zu bekommen, zu seinem Schwert zu greifen. Diese Mistkerle schienen viel Übung zu besitzen. Unwillkürlich bekam er Mitleid mit den anderen Opfern, ehe er ihm einfiel, dass er sich wohl besser Sorgen um sich selbst machen sollte. Er sah zu dem Mann, der vor ihn trat. Das musste ein Henker sein. Was hatte der nun vor? Die Frage sollte nicht lange unbeantwortet bleiben. Der Scharfrichter öffnete die Oberbekleidung, zog die beiden Schichten aus der Hose und streifte sie über die Schultern des Gefangenen ab, soweit es dessen Ketten zuließen. „So“, meinte Uxmal, der sich einige Schritte genähert hatte: „Wo ist die Flöte?“ Er saß echt in der Patsche, erkannte Inuyasha. Irgendwie konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass das hier sein letztes Abenteuer sein könnte. Peinlich, geradezu, nicht in einem ehrlichen Kampf zu verlieren und so ehrenhaft zu sterben, sondern von solch einem Idioten ohne Möglichkeit zur Gegenwehr abgeschlachtet zu werden. Unwillkürlich warf er einen Blick hinüber zu seinem Halbbruder, der scheinbar unbeteiligt, kühl und arrogant wie eh und je, an der Säule lehnte. Nun, vielleicht hatte Sesshoumaru Recht, auch, wenn das irgendwie falsch klang. Sie hatten nichts mehr, auf das sie sich stützen konnten, außer dem eigenen Stolz. Und er würde diesem eingebildeten Hund zeigen, dass auch ein Hanyou Ehre im Leib hatte. Jawohl. Diesem Uxmal gleich dazu: „Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich das nicht weiß. Schwerhörig?“ „Noch immer so frech? Nun, wir werden alsbald sehen, ob du dich nicht erinnern kannst, natürlich der Wahrheit gemäß erinnern kannst. – Du bist kein Mensch, darum werden wir gleich härter vorgehen. Wie lange du wohl schweigen kannst? Wenn ich weiß, wo sich die Flöte des Windrufers befindet, wird deine eigentliche Hinrichtung beginnen.“ Uxmal winkte ein wenig seitwärts, wo ein Mann in einem langen, federgeschmückten Umhang stand, der Inuyasha an den des Ordensobersten der Mystiker erinnerte. Dieser trat einen Schritt näher. „Das hier ist der Priester, der dir den letzten Stich zufügen wird. Er ist ein sehr geschickter Mann. Er versteht es, mit seinem Messer das Herz herauszuschneiden, ohne dass das Opfer sofort daran stirbt. Das Letzte, das du sehen wirst, werde ich sein, der dein noch schlagendes Herz isst. Man sagt, so übernimmt man die Kraft.“ „Das klingt widerlich.“ Er würde nicht zeigen, dass sich sein Magen bei dieser Ankündigung irgendwie verknotet zu haben schien. „Wo ist die Flöte?“ „Weg.“ „Nun gut.“ Der Herrscher trat zurück: „Er ist ein Wesen der dunklen Seite der Macht, aber ein starkes. Gewöhnliche Schläge werden ihm nichts ausmachen. So nehmt die Stahlruten.“ Inuyasha warf unbeabsichtigt einen raschen Blick seitwärts, wo die beiden Henker standen, die sich nun zu dem Kohlebecken bückten. Das war eine Lage, in die er wirklich lieber nicht gekommen wäre. Kagome würde wohl nie erfahren, was aus ihm geworden war. Niemand würde es je erfahren…. Nein, so ganz stimmte das nicht. Er würde nicht allein sterben. Sein Halbbruder war bei ihm. Und das war seine letzte, seine einzige Gelegenheit, dem zu zeigen, dass er nicht wertlos war. Darum würde er sie nutzen. Er würde sich nicht vor Sesshoumaru blamieren. Niemals. Das war der Satz, an dem er sich festhielt, als sich die beiden Henker vor und hinter ihn stellten, die erhitzten Stahlruten in den behandschuhten Händen. Und dann fiel von hinten der erste, mit aller Kraft geführte Schlag zwischen seine Schulterblätter. Sesshoumaru ließ Inuyasha nicht aus den Augen. Dieser zuckte im Schmerz zusammen, aber gab keinen Laut von sich. Und in seinen Augen lag nur der eiserne Wille durchzuhalten. Nein, Tapferkeit konnte er ihm bestimmt nicht absprechen. Wertloses Halbblut? Wirklich? Zumindest zur Hälfte war ihr Blut gleich… Aus irgendeinem, ihm unklaren Grund, musste er plötzlich erneut an den Rauchenden Spiegel denken, an die Erinnerungen den kleinen Hanyou, die er da zu sehen bekommen hatte – und an dessen Begeisterung für ihn selbst. „Wenn ich groß bin, möchte ich so sein, wie er…“ hatte Inuyasha damals gesagt. Er hatte ihn bewundert. Und was hatte er für ihn getan? Er sah nun hier einfach zu, wie man den Kleinen langsam hinrichtete. In ihm stieg ein nie gekannter, unbändiger Zorn auf. Nein. Er würde nicht tatenlos daneben stehen. Das wäre gegen jede Selbstachtung. Die Ketten des dunklen Feuers könnte er mit Tenseiga zerstören, wenn er nur an sein Schwert käme. Kam er nicht? Nun gut. Aber diese Idioten schienen nicht damit zu rechnen, dass er sich verwandeln konnte. In seiner Hundeform war er viel größer, vielleicht würden die Ketten auch so zerreißen. Und überdies war er so auch in der Magie mächtiger. Es würde funktionieren, weil es eben musste… Wieder ein Schlag, diesmal von vorne. Der Hanyou keuchte unwillkürlich auf, als die heiße Gerte tief in seine Brust schnitt. Aber er bemühte sich, nicht zu schreien, um nicht diesem Sadisten von Uxmal noch eine Freude zu bereiten. Und er wollte sich doch nicht vor Sesshoumaru blamieren. Nein, bis zu seinem letzten Atemzug würde er sich bemühen, dem zu zeigen, was er wert war. Dass er wirklich etwas wert war. Sesshoumaru konzentrierte sich auf seine Verwandlung. Was er nicht wusste, und nie erfahren würde, war, dass die Ketten auch seiner Hundeform standhalten konnten. Was sie jetzt unter seiner Metamorphose zerreißen ließ, war die Tatsache, dass er ohne jede Furcht für sich, rein aus Zuneigung und Beschützerinstinkt handelte. Ketten des dunklen Feuers konnten nur gelöst werden, wenn sie mit Liebe ohne Angst in Berührung kamen – oder mit dem Schwert des Lebens. Der Herrscher schrie unwillkürlich auf, als er erkannte, dass plötzlich ein riesiger weißer Hund über ihm stand und nach ihm schnappte. Und er schrie ein zweites Mal auf, als seine Haut mit der grünen Säure des Maules in Berührung kam. Sesshoumaru knurrte nur leise, aber Uxmal brauchte keine Übersetzung. Es war klar, was dieser wollte. So rief er zu den Henkern: „Hört auf und bindet ihn los!“ Wie war es nur möglich, dass ein dunkles Wesen die Ketten seines mächtigen Verbündeten, des Hüters des dunklen Feuers, zersprengen konnte, die noch dazu der anderen Welt entstammten? Das war noch nie geschehen. Sie kannten doch keine lauteren Gefühle… Die Scharfrichter sahen fragend zu ihm, aber ebenso wie die anwesenden Kriegern wollten sie nicht das Risiko eingehen, den Herrscher verletzt oder gar tot zu sehen. So lösten sie die Ketten. Inuyasha atmete tief durch, ehe er sich ein wenig mühsam seine Oberbekleidung überzog. Die beiden tiefen Striemen und die Verbrennungen schmerzten. „Sag ihm, er soll mich los lassen!“ rief ihm Uxmal zu. Der Hanyou sah zu ihm: „Na, das klingt mir aber gar nicht mehr nach tyrannischem Herrscher. Hast du etwa Angst?“ erkundigte er sich „Wie war das eben noch mit: du willst mein Herz essen?“ Er blickte zu dem Hundeyoukai auf. Zum ersten Mal sah er ihn in dieser Form, ohne dass der ihn angreifen wollte. Ja, er wollte ihn sogar beschützen, hatte ihn immerhin von der Hinrichtung wegholt. Irgendwie verursachte das in seinem Herzen ein seltsam warmes Gefühl. Aber er konnte wittern, dass jede Menge Ameisen dort außerhalb des Hofes war. So meinte er: „Wir sollten uns hier besser vom Acker machen…“ Und dann ergänzte er zum ersten Mal die Anrede, die Sesshoumaru eigentlich zustand: „Onii-san.“ Mein älterer Bruder. Achtsam hob der riesige Hund seine Geisel mit dem Maul auf. Uxmal schrie vor Schmerzen und um Hilfe und so wollten seine Krieger doch angreifen. Andere stürmten in diesem Augenblick in den Hof, scheinbar ein endloser Strom aus Ameisen. „Vergesst es!“ Der Hanyou zog Tessaiga, bemüht, den brennenden Schmerz in den beiden Verletzungen zu unterdrücken: „Oder sterbt!“ Zur Demonstration schlug er auf der Linie der Windnarbe zu. Die Macht seines Schwertes öffnete ein breites Loch in der Tribüne und damit den Weg nach draußen. Im nächsten Moment rannte er darauf zu, gefolgt von seinem Halbbruder. Hinter ihnen schrie jemand nach weiteren Wachen und: „Rettet meinen Vater!“ Das sah nach noch mehr Ärger aus, obwohl sie den Herrscher als Geisel bei sich hatten. Es war zwar unerfreulich, vor den Ameisenkriegern und den Menschen zurückzuweichen, aber es war leider nur zu vernünftig. Sie hatten eine Chance bekommen, und die mussten sie nutzen. Der nicht ganz so erfolgreiche Kampf gestern hatte bewiesen, dass selbst ihre Kraft und ihre magischen Schwerter nichts gegen die schiere Anzahl der Ameisen bewirken konnten. Inuyasha warf einen besorgten Blick seitwärts, da er nicht sicher war, wie gut Sesshoumaru mit nur drei Beinen in seiner Hundeform laufen konnte. Aber er stellte rasch fest, dass dieser so weite Sprünge wie eh und je machte, die schon fast ein Fliegen zu nennen waren. So rief er nur: „Ich hoffe, du weißt, wo das blöde Portal ist!“ Was für eine Frage, dachte der Hundeyoukai. Mit einer raschen Bewegung seines Kopfes ließ er den Herrscher meterweit durch die Luft fliegen, ehe er wieder seine Menschenform annahm. Das war ihm weitaus lieber, zumal er so Zugriff auf seine Schwerter hatte, kämpfen, töten konnte. Vielleicht war Uxmal bei dem Aufprall gestorben, aber daran verschwendete er keinen weiteren Gedanken. Das war keine beschämende Flucht, dachte er, sondern nur ein strategischer Rückzug. Sie hatten, was sie hier gewollt hatten, die Flöte des Windrufers, und nun auf dieser Insel nichts mehr verloren. Nein. Es war ein geordneter, strategischer Rückzug, nichts weiter. Inuyasha rannte schon mit gleichmäßigen, weiten Sprüngen voran, sicher, dass ihn sein Halbbruder gleich einholen würde. Es war irgendwie schon schade, dass sie sich nicht für die Gefangennahme und die Schläge so richtig revanchieren konnten, aber ein zweites Mal würden sie kaum soviel Glück haben. Die Idee, die dieser Uxmal mit seiner scheinbar endlosen Armee aus Ameisenkriegern gehabt hatte, war schon lästig. Äußerst lästig. Nun, immerhin hatte diese Sache einen Vorteil. Sie waren nur zu zweit und niemand von der Insel Mu käme je nach Japan. Also würde auch niemand erfahren, wie peinlich die Fesselung für sie beide gewesen war. Er war sicher, dass Sesshoumaru das ebenso sah. Immerhin etwas. Der kam gerade neben ihn und so wandte er den Kopf: „Sie verfolgen uns tatsächlich.“ „Wer mich stört, stirbt.“ Ach ja, diese Ansage kannte er doch. „Hoffentlich hat Raiden das Portal aufgelassen, nachdem er die Flöte hatte.“ An diese Möglichkeit hatte auch Sesshoumaru schon gedacht. Aber Raten würde nicht weiterbringen. Sie würden es sehen, wenn sie das Portal erreicht hatten. „Endlich finde ich euch!“ Diese keuchende Begrüßung ließ Kagome erstaunt zu ihrer Schulter blicken: „Oh, Myouga…“ „Wo ist denn Inuyasha-sama? Und wo, wenn ich mir hier so umsehe, ist Sesshoumaru-sama?“ Das klang sehr besorgt: „Haben die beiden Jungs sich etwa gegenseitig…?“ Oh je, wie sollte er das dem Herrn erklären, wenn er ihm im Jenseits begegnete. „Nein, wir warten nur auf sie.“ Kagome sah zu ihrem Gastgeber: „Takeshi-sama, darf ich dir Myouga vorstellen? Er war der Diener des verstorbenen Inu no Taishou, des Vaters der beiden.“ „Sein Berater!“ ergänzte Myouga prompt mit stolzgeschwellter Brust, ehe er den Gastgeber noch einmal genau musterte: „Wie war doch gleich der Name?“ „Die Menschen hier im Umland nennen mich Takeshi.“ Das klang ruhig. „Ich hüte hier im Krater die Zugänge zur Welt des Sturmbringers Tatsumaki. – Und wir warten auf die Hundebrüder. Sie sind im Auftrag des Donnergottes auf die Insel Mu gereist, um die Flöte des Windrufers zu besorgen. Die Flöte brachte ein Hundeyoukai zurück. Aber wo die zwei nun stecken...?“ „Im Auftrag des Donnergottes, meint Ihr, Takeshi-sama.“ Myouga murmelte es nur: „Aber wenn sie noch nicht wieder hier sind…Gibt es auf dieser Insel jemanden, mit dem sie kämpfen können?“ „Sicher.“ „Dann kommen sie nach dem Kampf. Diese beiden Hundejungs sind doch einfach nicht zu bremsen.“ „Hoffentlich kommen sie bald“, seufzte Kagome. „Nicht zuletzt“, ergänzte Miroku: „Damit sie die Flöte des Windrufers am Berg der Windnarbe vernichten können.“ Und da Myouga verschwand: „Weißt du etwa, wo das ist?“ Mit einem gewissen Seufzen hüpfte der Flohgeist aus Rins Haaren: „Ich war einmal dort, mit dem Herrn, als er ihn sich ansah. Aber ich weiß nicht, wo er ist. Ich...ich war die meiste Zeit in der Rüstung des Herrn versteckt, da sah ich nur wenig.“ „In dieser Welt oder einer anderen?“ fragte Sango unverzüglich. „Ich weiß es nicht.“ „Natürlich.“ Shippou sah ihn empört an: „Aber wieso bist du da überhaupt mitgegangen, statt deinen Herrn ebenso im Stich zu lassen, wie sonst uns?“ „Ich hätte meinen Herrn nie im Stich gelassen!“ gab Myouga entrüstet zurück. „Außerdem…“ „Außerdem war der Platz in der Rüstung des Inu no Taishou der sicherste Platz in allen Welten, nicht wahr?“ meinte Kagome. Das wollte der kleine Flohgeist nicht bestreiten: „Natürlich. Niemand konnte den Herrn besiegen. – Also der Berg der Windnarbe…“ Er sah zu Takeshi. „Ich dachte, der Schmied des Schwertes könnte etwas darüber wissen“, erklärte dieser darum. „Toutousai, na ja, sicher, könnte er. Er war ja mindestens einmal dort, um sich das Material zu holen. Aber, wie ihr alle wisst, ist sein Gedächnis nicht mehr das Beste.“ Myouga seufzte: „Und das, an was ich mich erinnere, sind einige Schwierigkeiten und Hindernisse auf dem Weg. Der Herr war manchmal gezwungen, zu kämpfen. – Der Berg der Windnarbe selbst ist eine Insel. Er ist sehr hoch, so kam es mir vor, und dauernd pfiff da der Wind. Auf der Landseite war ein ebensolcher Berg, auf den der Herr gestiegen war. Seine Energie ließ in der Mitte zwischen den beiden Bergen, über dem Wasser die Windnarbe entstehen. So sagte er mir und war sehr zufrieden. Dann kehrten wir zurück. Mehr weiß ich leider nicht.“ „Gut.“ Takeshi klang ebenfalls zufrieden. „Dann scheint das die Stelle zu sein, an der Inuyasha die Flöte des Windrufers zerstören kann. Umso wichtiger wäre es, dass die beiden Hundebrüder bald wieder zurück sind…“ „Sag Sesshoumaru-sama, ungebildeter Mensch!“ zischte Jaken prompt, der Myouga das Wort „Hundejungs“ nur vergeben hatte, weil der auf Kagomes Schulter saß und er keine erneuten Schläge durch diesen rabiaten Mönch einstecken wollte, der einen Angriff auf diesen unverschämten Flohgeist sicher für einen auf die junge Priesterin gehalten hätte. „Die Hundebrüder bald wieder zurück sind“, wiederholte Takeshi und warf dem kleinen Youkai einen seltsamen Blick zu: „Und dann diesen Schmied befragen können. Diesen...Toutousai.“ „Und wir gehen diesmal mit“, beschloss Kagome: „Ich will nicht noch einmal so lange warten.“ „Darf ich euch, meine lieben Gäste, um einen Gefallen bitten?“ Takeshi erhob sich: „Oben auf der Hütte sind einige Schindeln locker. Ich bin leider nicht gerade fähig, das zu reparieren…“ Er sah zu Miroku. „Natürlich“, sagte dieser daher: „Hilfst du mir, Sango?“ „Wobei?“ Das klang fast ein wenig misstrauisch. „Flieg unter mir, falls ich abrutsche, dass du mich auffangen kannst.“ „Na schön.“ „Darf ich auch mithelfen?“ erkundigte sich Shippou. „Nein“, antwortete Kagome sofort: „Das ist nichts für dich. Aber, wenn mir Takeshi-sama erlaubt, zu kochen, darfst du mir helfen. Und Rin-chan natürlich auch, wenn sie mag.“ Das kleine Mädchen nickte erfreut. Sie hatte sich bislang mit dem jungen Kitsune mit Bilder malen vergnügt, aber so langsam war das langweilig geworden. Wo nur Sesshoumaru-sama blieb? Aber sie wollte nichts fragen, dazu hatte sie doch zu gut zugehört. Auch die Erwachsenen machten sich Sorgen. „Ja, gern, tut das. Eure Suppe hat mir sehr gut geschmeckt.“ Takeshi trat vor die Hütte, um seinen Gästen zu zeigen, welche Schindeln lose waren. Es war wichtig, dass sie sich beschäftigten. Sie wurden eindeutig ungeduldig. Und dieser kleine Flohgeist war wirklich nicht dumm, wenn auch verschwiegen. Kein Wunder, wenn er Berater des Inu no Taishou gewesen war. Die besagten Hundebrüder eilten inzwischen den Strand der Insel Mu entlang. Sesshoumaru besaß ein vorzügliches Ortsgedächnis, wie sein Halbbruder wusste, und so war er eigentlich sicher, dass der Hundeyoukai die Stelle wieder finden würde, an der sie an Land gegangen waren. Immerhin lag rechts von ihnen schon das Gebirge, über das sie als erstes gestiegen waren. Links dehnte sich der offene Ozean. Es war überaus wichtig, dass sie hier wegkamen, denn das verfolgende Ameisenheer hinter ihnen hielt zu ihrer Überraschung ihr Tempo mit. Und noch ein sinnloser Kampf wäre zuviel. Aber die Ameisenkrieger würden sicher nicht aufgeben, solange sie ihren Befehl hatten, gleich ob von Uxmal oder seinem Sohn. Sesshoumaru blieb stehen: „Huh.“ Das war sein ganzer Kommentar auf die größtmögliche Katastrophe. „Ach, du verdammte Sch…!“ Mehr brachte Inuyasha nicht hervor, als er vor sich das blaue Meer entdeckte. Das war unleugbar die Stelle, wo sie an Land gekommen waren – aber ebenso unbestreitbar war im Wasser vor ihnen kein silbriges Portal zu sehen oder auch nur zu riechen. Er fuhr herum, als er hinter sich die Krieger heraneilen hörte: „Und die waren schnell…“ Er packte Tessaiga, obwohl seine Verletzungen allein bei dieser Bewegung schmerzten: „Na, die einzige Art, wie sie mich wieder an diese komischen Ketten bekommen, ist in Stücken!“ Er warf einen raschen Blick seitwärts. Sesshoumaru zog ebenfalls, mit eindeutig ungerührtem Gesicht, obwohl auch dem klar sein musste, dass sie kaum eine Chance hatten. Sie würden nur kämpfen, um ehrenvoll zu sterben – und eine möglichst große Anzahl der Gegner mitzunehmen. „Auf einen guten Kampf, onii-san.“ Der ältere Halbbruder wandte langsam den Kopf und betrachtete den Hanyou, als sähe er ihn zum ersten Mal. In gewisser Hinsicht traf das sogar zu. Wie schon im Hof der Hinrichtung zeigte Inuyasha keine Furcht, weder vor den Gegnern noch vor dem Tod. Unwillkürlich musste er daran denken, dass er Onkel Shohei ohne weiteres als Familienmitglied akzeptiert hatte – obwohl dessen Verhalten ihm so eigenartig, fremd erschienen war. Und hier stand er an der Seite jemandes, den er nie als richtiges Familienmitglied, ja als Halbbruder, hatte betrachten wollen – und der ihm doch so ähnlich war. Gleich würden die Gegner nahe genug für ihre Attacken sein…. Was sollte es. Er hatte Tessaiga an seiner Seite, nein, er hatte seinen Bruder an seiner Seite. So nickte er nur leicht, ehe er Tokejin hob, bereit zum Angriff. Sie würden nicht aufgeben. Niemals. ****************************************** Guter Vorsatz. Und zuvor eine noch bessere Erkenntnis seitens des Herrn Hundeyoukai.Sesshouamru hat seinen Fehler also gut gemacht. Das nächste Kaptel heisst: Wer Wind sät.... Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie gewohnt, eine Info-ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)