A Sentimental SOLDIERs Trap von Apeiron (Angeal, Genesis, Sephiroth) ================================================================================ Kapitel 14: Ein frecher Soldier, eine Sorge mehr ------------------------------------------------ Ein frecher Soldier, eine Sorge mehr Licht... er hatte die Augen geschlossen und doch sah er es klar und deutlich. Etwas bewegte sich neben ihm und jemand beugte sich über ihn, er nahm den Schatten war. "Hallo? Hallo! Langschläfer!" Ruckartig war der Schatten wieder verschwunden und ein gurgelndes Geräusch flog durch den Raum. "Argh!" - "Ich habe gesagt, Sie sollen den Patienten in Ruhe lassen!", entgegnete eine junge Frauenstimme der beleidigten jungen Männerstimme. Genesis öffnete die Augen ein Stück und drehte den Kopf. Als erstes sah er eine junge Hilfsprofessorin, die einen SOLDATEN zweiter Klasse am Kragen wegzog, bis ans andere Ende des gut beleuchteten, fensterlosen Raumes. "Sehen Sie, jetzt ist er wach!", lachte der junge Mann. Die Helferin im weißen Kittel sah über ihre Schulter zu Genesis zurück und fluchte leise: "Mist, das haben Sie ganz toll hinbekommen. Er sollte noch ein wenig schlafen!" - "Hä? Der hat doch schon genug gepennt!" - "Eine halbe Stunde soll genug sein?" - "Heh, wer weiß, wie lange der in dem muffigen Büro gelegen hat, bevor ich die beiden gefunden habe!" Die beiden? Genesis setzte sich auf und hielt sich den schmerzenden Kopf. Seine Hand ertastete einen Verband und er erinnerte sich, dass er mit dieser Stelle gegen die Wand geflogen war, in Angeals Büro. Und das hatte er Sephiroth zu verdanken. Die Assistenzprofessorin verließ murmelnd den Raum und der junge SOLDAT trat zu der Krankenliege herüber und grinste breit. "Na?", fing er an. "Gut geträumt? Ich hab Sie beide, Sie und Angeal Hewley, in dessen Büro gefunden, vorhin. Warum halten Sie denn um so eine Tageszeit ein Schäferstündchen und dann noch aneinander gekuschelt?" Aneinaner gekuschelt? Nun verstand Genesis gar nichts mehr. Mit verwirrten Augen sah er in das gut gelaunte Gesicht des anderen, in welches einige schwarze Haare fielen. Er erinnerte sich nur noch an das letzte Bild, als er gegen die Wand geflogen war, Angeal noch mit dem Oberkörper auf dem Tisch gelegen hatte und Sephiroth sein Masamune in der Hand behielt. Dieser verdammte, stinkende General. Wieder stieg die Wut in Genesis auf. Er hatte Angeal soetwas grausames, egozentrisches angetan. "Angeal...", flüsterte der Rotschopf leise und ließ den Blick umherirren. Daraufhin setzte der schwarzhaarige Soldier sich auf dessen Bettkante und wandte sich ihm ein wenig zu. "Mr. Hewley wird gerade nebenan untersucht. Weiß nicht, ob er auch schon aufgewacht ist", erklärte er freundlich. Nun schaute der Rotschopf zu einer der beidenen Türen herüber. Er wusste, wie die Räume hier aufgeteilt waren, zumindest im Groben. Links die Tür führte zum Flur, die schräg gegenüber in eine kleine Kammer voll mit Verbänden und Medikamenten, eine Tür weiter war der nächste Behandlungsraum. Dort war also Angeal. Sofort schwang Genesis seine Beine von der Liege, aber der Soldier sprang auf und stellte sich ihm in den Weg. "Erstens darf da keiner so herein platzen und zweitens glaube ich, dass es besser wäre, wenn Sie noch etwas liegen bleiben", dirigierte er frech und schob den geschwächten Rotschopf wieder auf die Liege zurück. "Verdammt...", fluchte dieser jetzt entnervt und blickte den Schwarzhaarigen düster an. "Wer zur Hölle bist du überhaupt? Du bist nur ein Second Class, also bilde dir nicht ein, dass du mir sagen könntest, was ich zu tun habe." Der Angesprochene schüttelte den Kopf und verschränkte empört die Arme vor der Brust, aber die gute Laune schien er dennoch nicht zu verlieren, denn er schmunzelte noch immer. "Sicher, ich handele aber trotzdem nur zu Ihrem besten, Mr. Rhapsodos, Sir." Hier nickte er bekräftigend, ehe er die Haltung wieder etwas lockerte und Genesis eine Hand reichte, um sich vorzustellen: "Zack Fair, ab morgen Schüler von Angeal Hewley!" "Ach du Scheiße...", kam es aus Genesis' Mund und er machte erst gar keine Anstalten, die Hand anzunehmen, die sich dann einfach wieder zurückzog. "So jemanden bekommt Angeal als Schüler? Er hat ganz schön Pech in letzter Zeit." Und wie er das hatte... das drehte Genesis noch den Bauch um vor Sorge. Nun schnaubte der andere und verschränkte die Arme abermals vor seinem Brustkörper. "Er hat mit mir einen Glückstreffer gemacht!", meinte er mit stolzem Ton und hob das Kinn ein wenig an. Genesis hingegen hob nur eine Augenbraue. "Ach so? Du bist keiner der beiden Einser-Kandidaten, das wüsste ich", warf er ihm an den Kopf. Zack grinste ein Stück breiter: "Richtig, ich hab nur eine Drei. Ich habs nicht so mit Papierkram, deswegen." "Und weil du zu blöde bist, dich an Regeln zu halten und den Leuten, die dir übergeordnet sind, Respekt entgegen zu bringen", fügte der Rothaarige hinzu. Dieser junge SOLDAT war verdammt aufdringlich, laut und frech und jetzt diskutierte er hier auch noch rum, weshalb er nur eine Drei in seiner Akte stehen hatte. "Wie?", runzelte Fair die Stirn. "Die Regeln? Sie meinen doch nicht etwa, weil ich keinen Helm trage, oder?" Genesis nickte. "Doch, genau deswegen." "Ach, ich hab nie einen gebraucht und seit einer Ewigkeit keinen mehr getragen", tat der Schwarzhaarige das als Kleinigkeit ab. "Siehst du?" "Ah... wie jetzt?" "Genau deswegen hast du deine dämliche Note!" "Sie haben ja keine Ahnung!" "Mehr als du, deswegen bin ich First Class!" "Werd ich auch mal sein!" "Träum weiter!" Die Tür flog auf und der kleine Streit der beiden wurde unterbrochen. Erst jetzt bemerkte Genesis, wie gut ihn das ganze vorerst abgelenkt hatte, aber jetzt stieg die Sorge wieder in ihm auf. Die Hilfsprofessorin kam aus den Nebenräumen und trat zu Genesis herüber. "So", setzte sie an und seufzte leise. "Nun noch einmal zu Ihnen. Entschuldigen Sie, dass es gedauert hat." Zack trat beiseite und fing einen finsteren Blick der Assistentin auf, die ihn auch nur als recht störend empfand. Der rothaarige First Class setzte sich wieder auf und blickte die junge Frau an, meldete sich jetzt zu Wort: "Warum kümmert sich kein richtiger Professor um mich?" "Oh, penibel, auch noch Sonderwünsche als First Class!", fiel Zack ihm ins Wort und erntete den nächsten düsteren Blick. Kapierte der nicht, dass er nervte? Die Assistentin ließ sich nicht davon beirren und antwortete höflich: "Professor Hojo ist zur Zeit mit einem anderen Projekt beschäftigt. Und Dr. Hollander kümmert sich noch um Mr. Hewley. Eine Platzwunde am Kopf wie bei Ihnen kann ich selbst sehr gut versorgen." Genesis nickte und glaubte ihr, dass sie das konnte. Der Verband saß beiweitem besser als der, den er auf der Costa del Sol tragen musste. "Wie lange muss ich das Ding tragen?", hakte er nach, denn er mochte es ganz und gar nicht. "Nur bis heute Abend, es ist nichts schwerwiegendes, soll nur die leichte Blutung stoppen", war die sachliche Antwort. Wieder nickte Genesis und sah zum Nebenraum herüber. "Kann ich zu Angeal?", fragte er als nächstes nach. "Dr. Hollander müsste gleich fertig sein", meinte die Hilfsprofessorin und folgte dem Blick. "Aber Mr. Hewley ist noch nicht wieder bei Bewusstsein, bisher. Wir vermuten, dass er wegen irgendetwas, einem Schock oder etwas in der Art, in Ohnmacht gefallen ist." Eine feine Sorgenfalte bildete sich auf der Stirn des Rothaarigen. Er konnte ahnen, weshalb. Nein, eigentlich wusste er es ja. Nun senkte er den Blick und schloss die traurigen Augen zur Hälfte. Wäre er doch bloß früher wegen den dämlichen Akten losgegangen, dann hätte er das Schlimmste vielleicht noch verhindern können. Wäre er nur etwas schneller durch die Gänge geschritten, nur, um einige Sekunden eher das Büro des Schwarzhaarigen zu betreten. Nur diese paar Sekunden und er hätte etwas mehr von Angeals Stolz retten können, wenn Sephiroth es dann nämlich nicht zuende hätte bringen können. Warum war der Silberhaarige nur so widerlich zu seinen angeblich besten Freunden? Es war Genesis ein Rätsel. Früher hätte er nie und nimmer so gehandelt, sicher keine Lust über sich herrschen lassen und diese Freundschaften hätte der General auch nie aufs Spiel gesetzt. Er hatte sonst nicht wirklich jemanden, der für ihn da war. Warum verspielte Sephiroth das? Ein Räuspern drang durch den Raum, Dr. Hollander trat ein und blickte zu den anderen dreien herüber. "Genesis, wenn dir danach ist, kannst du zu Angeal herüber. Wenn er aufwacht, ist ihm vielleicht wohler, wenn er ein bekanntes Gesicht sieht." Nun sah der angesprochene Rotschopf wieder auf, kraxelte vom Bett und nickte. Ob Angeal sich aber über seine Gesellschaft wirklich freuen würde, wusste er nicht. Würde es nicht eher unangenehm sein, gerade weil Genesis das mit hatte ansehen können? Diese Schwäche, diese Gebrechlichkeit, die Angeal zuvor niemals preis gegeben hatte. Dieser Gesichtsausdruck, diese Tränen... Genesis verharrte für einen Moment und sah unschlüssig zu der Tür herüber. Erst eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn ein wenig aus seinen Gedanken aufschrecken. Dr. Hollander stand jetzt bei ihm und sah ihn eindringlich an: "Ich werde mit euch beiden hinterher noch reden müssen. Es ist nötig, dass ich davon erfahre, was im Büro passiert ist. Zackary Donovan hat Sephiroth noch in der Nähe des Zimmers gesehen, in welchem ihr gefunden wurdet. Der General hat sich daraufhin in Hojos Labore begeben, wollte untersucht werden. Was auch immer bei dir und Angeal vorgefallen ist, Sephiroth hat damit zu tun, nicht?" Auf diese Worte hin schwieg Genesis, aber er nickte, damit Dr. Hollander ihn wieder gehen ließ. Sephiroth hatte sich von Hojo untersuchen lassen wollen? Seltsam... Aber der Rotschopf wollte nicht jetzt darüber reden. Und zudem hatte er sich gerade dazu entschlossen, auf jeden Fall nach Angeal zu sehen. Denn was würde der denken, wenn er nach allem, was passiert war, jetzt so alleine gelassen wurde? Nein, Scheiß auf den verletzten Stolz, Genesis wollte für ihn da sein und ihn wieder aufbauen. Und er würde auch bleiben, wenn der Schwarzhaarige verlangte, dass er ging. Er würde nicht von seiner Seite weichen, ganz sicher nicht. Nicht nach den letzten Ereignissen. Noch immer recht wortkarg schritt er auf die Tür zu den Nebenzimmern zu. Schritte verfolgten ihn und er blieb abruppt stehen, sah über seine Schulter ernst und warnend zu dem schwarzhaarigen Second Class zurück. Zack verstand diese stumme Aussage und nickte daraufhin. Er würde nicht folgen, er akzeptierte das. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch sah er dem Rotschopf hinterher, bis dieser im Nebenraum verschwand und die Tür hinter sich schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)