Letzte Hoffnung von Nott (...wenn deine letzte Hoffnung ein Mörder ist... ItaxSaku) ================================================================================ Epilog: Letzte Hoffnung - Itachi -------------------------------- Es war ein sehr warmer, beinahe unangenehm schöner Tag. Die Sonne strahlte vom Himmel, fast so, als gäbe es etwas zu feiern. Keine Wolke ließ sich blicken, kein Lüftchen trübte die Stille, in die sich jedes noch so kleine Tier gehüllt zu haben schien. Jeden anderen Tag wie diesen hätte er wohl als wunderbar empfunden und so sehr genossen, wie es nur irgendwie möglich war. Nicht aber diesen. Etwas lag in der Luft und über dem gesamten Dorf, nahm seinen Bewohnern die Luft zum Atmen und die Kraft zum Lächeln. Es war der Tag von Haruno Sakuras Beerdigung. Er stand weit oben, auf dem Dach eines Hauses. Er wusste, dass er zwischen ihnen noch lange nicht willkommen war, und so harrte er hier oben aus, weit entfernt von ihnen und doch irgendwie mit dabei. Er verstand nicht, was sie sagten, doch er brauchte es auch nicht hören. Natürlich sprachen sie von ihr, von ihrer Hilfsbereitschaft und ihrer fröhlichen Natur, von ihrer Beliebtheit und ihrer Stärke, während andere stillschweigend den Worten lauschten und sich ihren Gefühlen hingaben. Er beobachtete, wie die Ersten anfingen, eine Blume nach der anderen auf ihr schlichtes und dennoch irgendwie schönes Grab zu legen. Direkt unter einem Kirschbaum hatten sie es gelegt und er war sich sicher, dass es ihr gefallen hätte. Auf ihrem Grab stand ein einzelnes Bild, aus dem ihre leuchtend grünen Augen jedem, der zu ihr her-vortrat, entgegen lachten. Regungslos sah er zu, wie der Kyuubi-Junge seine Blume auf ihr Grab niederlegte und lange dort ste-hen blieb, nur um durch einen Schleier aus Tränen auf ihr Foto zu starren. Eher nebenbei bemerkte er, wie das blonde Mädchen, anscheinend eine recht gute Freundin Sakuras, in den Armen irgendeines ihm unbekannten Jungen schluchzend zusammenbrach. Es flossen viele Tränen. Von überall her hallten Schluchzer, doch kein Wort durchbrach das neu auf-gekommene Schweigen. Weit am Rande stand ein junges Mädchen, offensichtlich eine Tochter der Hyuuga, die sich nur mit großer Anstrengung und der Hilfe des Kyuubis auf den Beinen halten konnte. Obwohl er bei seiner Ankunft deutliches Misstrauen gegenüber der Leiche auf seinem Rücken be-merkt hatte, sah er in den Gesichtern aller Anwesenden nun doch nichts anderes als aufrichtige Trauer. Und irgendwo dazwischen Mitleid… Und Reue. Viel Reue. Für einen kurzen Moment schweiften seine Gedanken ab. Obwohl es so selten geschah und er sonst immer darauf bedacht war, eben das zu vermeiden, versank er voll und ganz in dem Tag, an dem er zurück nach Konoha gekommen war. Immerhin das war kein schöner Tag gewesen. Er erinnerte sich noch gut an den Regen, an seine klammen Kleider und die unzähligen, durchnässten Anbu, die ihn feindselig empfangen hatten. Und an das entsetzte Gesicht der Hokage, als sie die Leiche ihrer Schülerin auf seinem Rücken entdeckt hatte. „Weshalb kommen Sie nicht zu uns herunter, Uchiha-san?“ Überrascht schreckte er auf, nicht, ohne sich über sich und seine Unaufmerksamkeit zu ärgern. Höflich verbeugte er sich leicht vor Tsunade, die soeben wie auf Kommando neben ihm aufgetaucht war. „Hokage-sama. Ich dachte, es wäre besser, wenn ich erst später dazu stoßen würde.“ Leicht nickte sie, wandte sich von ihm ab und richtete ihren Blick auf die Beerdigung zu ihren Füßen. Er tat es ihr gleich, erleichtert darüber, dass sie nicht weiter nachharkte. Auch wenn er es sich nicht wirklich eingestehen wollte, ganz geheuer war ihm diese Frau von Anfang an nicht gewesen. „Sie wissen aber, dass sie sich nicht ewig vor dem Dorf verstecken können?“ „Ja.“ Wieder Schweigen. „Sie haben nicht vor, lange hier zu bleiben, liege ich da richtig?“, fragte sie dann erneut. „Ja, das stimmt.“, erwiderte er ohne Zögern, „Ich habe noch eine letzte Sache zu erledigen. Allerdings natürlich nur, wenn Sie es mir erlauben.“ Misstrauisch wurde er von der Seite beäugt. Schon lange nichts Neues mehr für ihn. „Sie wissen, dass Sie sich Vertrauen erst erarbeiten müssen? Auch wenn ich meiner Schülerin natür-lich glauben schenke.“ „Das ist mir bewusst, Hokage-sama.“ Leise seufzte sie. „Gut, gehen Sie nur. Wenn es uns genauso viel weiterbringt, wie ihr letzter, kleiner Ausflug…“ „Ich hoffe es.“ Nachdenklich sahen sie beide zu dem schwarzhaarigen Jungen am Rande der Versammlung herüber, der sich nicht unbedingt wegen tiefer Trauer sondern aufgrund schwerer Wunden kaum auf den Bei-nen halten konnte. Itachi kannte jede einzelne dieser Wunden ganz genau – immerhin war er es gewe-sen, der sie ihm zugefügt hatte. Ja, er hatte es tatsächlich irgendwie geschafft, Sasuke aus Madaras Händen zu befreien, auch wenn er sich insgeheim immer noch fragte, wie er das lebend überstanden hatte. Wahrscheinlich hatte er we-sentlich mehr Glück als Verstand gehabt, sonst wäre er wohl auch nicht Sasori, sondern Hidan oder Madara höchstpersönlich über den Weg gelaufen. Noch so eine Szene, an die er sich unglaublich klar erinnern konnte. Die braunen Augen, die ihn ste-chend durchbohrt hatten, während er wie angewurzelt mit seinem Bruder auf dem Rücken stehen ge-blieben war… „Sie ist doch tot, nicht wahr?“ Unerträglich laut waren seine Worte an den Steinwänden widergehallt, unnatürlich kühl hatte seine Antwort darauf in seinen Ohren geklungen: „Ja. Und es tut ihr Leid.“ „Hokage-sama?“ Sie hatte sich bereits zum Gehen gewandt und blieb nun erneut stehen. „Ja?“ „Ich denke, ich sollte Ihnen etwas anvertrauen.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte sie ihn nun noch misstrauischer. Unbeeindruckt griff er in die Tasche an dem Hosenbein seiner Jo-nin-Uniform und streckte ihr seine Hand mit einer kleinen Rolle aus Papieren darin entgegen. Wortlos griff Tsunade danach, entrollte sie vorsichtig und blickte mit geweiteten Augen zuerst auf das Geschriebene, dann auf den Mann vor sich. „Sie wollte, dass das auf keinen Fall in falsche Hände gelangt. Bitte sorgen Sie dafür.“ „Ja… ja, natürlich.“, murmelte sie, halb entsetzt, halb geschockt. „Wer weiß… Vielleicht sind ja Sie in der Lage, es so weiterzuentwickeln, dass es den richtigen Men-schen hilft.“, fügte er noch leise, aber dennoch laut und sicher genug, hinzu. Er spürte ihren bohrenden Blick auf sich, doch er mied ihn. Er wollte sie nicht ansehen, denn er wusste, wie leicht man ihn im Moment durchschauen konnte. Kurz verbeugte er sich noch einmal vor ihr, bevor er ungesehen ver-schwand. +++ Der Platz war mittlerweile fast vollkommen leer. Nur wenige, letzte Menschen standen noch vor dem kleinen Grab unter dem Kirschbaum und sahen mit leerem Blick darauf hinab. Schweigend ging er an ihnen vorbei, sie alle ignorierend, und blieb erst stehen, um die weiße Blume in seiner Hand auf ihr Grab zu legen. Eigentlich hatte er vorgehabt, schnellst möglich wieder zu ver-schwinden, doch nun, vor ihr hockend und in ihre wunderschönen, leuchtenden Augen blickend, konn-te er nicht anders, als reglos in seiner Position zu verharren. Er blieb lange da. Er dachte an irgendwie gar nichts, was wohl nicht das einzige Untypische an seinem Verhalten war. Er wusste, dass man ihn beobachtete, doch er wollte trotz all seiner Ausbildung und Erfahrung überhaupt nicht wissen, was hinter seinem Rücken geschah. Sollten sie ihn nur hasserfüllt anstarren. Sollten sie nur ihre Messer und Schwerter zücken. Er wusste, dass sie alle ihm nichts tun konnten – er hatte noch Dinge zu erledigen. Und die würde er erledigen, koste es, was es wolle. Irgendwann wanderte seine Hand wie von allein erneut in die einzige Tasche, die er am Körper trug und brachte eine feine, silbern glänzende Kette zum Vorschein. Stumm betrachtete er den kleinen Kirschblütenanhänger. Er erinnerte sich noch gut an die Nacht, in der er sie der Kunoichi umgelegt hatte. Genauso gut, wie an eigentlich alles andere, was dieses Mädchen betraf. In einer langsamen, andächtigen Bewegung legte er die Kette zwischen die Blumen auf ihrem Grab-stein. Leicht glänzte sie in dem wenigen Licht, dass sich ihren Weg durch die Blätter des Kirschbau-mes gebahnt hatte. Tief einatmend stand er auf, sah sich ein letztes Mal um. Ja, hier hätte es ihr gefallen. Ganz sicher. Im nächsten Moment war er verschwunden, hinterließ nur einen leeren Platz und einige wenige ratlose Hinterbliebene, die sich an der Seite ihrer Freunde nun wieder voll und ganz ihrem Kummer widmeten. Itachi allerdings hatte noch eine letzte Sache zu erledigen. Für einen wichtigen, wertvollen Menschen und einen der wenigen, die ihm wirklich vertrauten. +++ Itachi, wenn ich es tatsächlich geschafft habe, dir das hier zu geben, scheint mein Plan immer-hin teilweise aufgegangen zu sein. Offensichtlich reichte mein Wissen über das Jutsu al-lerdings nicht aus, um dir alles, was ich zu berichten habe, persönlich zu sagen. Dann also auf diesem Wege. Zunächst einmal: Ja, du warst tot. Ich bin mir nicht ganz sicher; irgendwas zwischen ein paar Monaten und einem halben Jahr lang. Sasuke lebt, befindet sich, soweit ich weiß, allerdings noch in Madaras Gewalt. Pain ist tot, Konan höchstwahrscheinlich auch und die Akatsuki weiß über ihren wahren Anführer Bescheid. Das Jutsu, mit dem ich dich wieder-belebt habe, ist das von Sasoris Großmutter und die Aufzeichnungen dazu findest du in einer meiner Taschen. Bitte nimm alle an dich. Ich möchte auf keinen Fall, dass sie in falsche Hände geraten. Es tut mir Leid, dass ich dir nun auch noch die Bürde meines Todes in Form meiner Lei-che auferlegt habe, aber das ließ sich leider nicht vermeiden. Genauso wenig wie die Tat-sache, dass wir uns in totaler Einöde befinden. Entschuldige. Allerdings möchte ich dich trotzdem noch um einige Dinge bitten, die ich selbst nicht mehr beeinflussen kann und wohl auch nie beeinflussen hätte können. Ich hoffe, das nimmst du mir nicht übel. Zum einen wäre da ja noch die Sache mit Sasuke. Ich denke, es erklärt sich von selbst, dass er bei Madara nicht unbedingt gut aufgehoben ist. Bitte, hol ihn da raus, bevor die-ser Irre es schafft, ihn mit seinen Lügen einzuwickeln… Wozu habe ich ihn sonst über-haupt erst nach Konoha zurückgeschickt? Als nächstes würde ich dich gerne um etwas bitten, das wohl nicht allzu einfach werden dürfte. Kehr zurück nach Konoha. Ich habe einen Brief an Tsunade beigelegt, der sie sicher nicht komplett von dir überzeu-gen wird, dir aber hoffentlich wenigstens eine zweite Chance ermöglicht. Was allerdings auch etwas Eigenleistung von dir erfordern wird; Ich fürchte, es wird nötig sein, dass du redest, so schwer es dir auch fallen wird. Aber ich bitte dich: Es ist dein Dorf, es ist das Dorf, für das du alles geopfert hast und das nun wieder einmal deine Hilfe braucht. Wer sonst soll all die Menschen vor Madara und seinem Wahnsinn retten? Und damit wären wir auch schon bei Punkt drei. Madara. Nicht, als würde es schon reichen, dass er ein Arschloch (entschuldige) ist. Aber dass er es nun auch noch auf Konoha und deinen Bruder abgesehen hat, geht eindeutig zu weit. Ich weiß, dieses Gewalttätige liegt dir eigentlich nicht so… Mir ja auch nicht. Trotzdem. Der Kerl hat es wirklich verdient, dass ihm mal jemand so richtig die Fresse poliert (ent-schuldige). Bitte, schick ihn dahin, wo er hingehört – in die Hölle. Und zwar bevor er unser Dorf in Schutt und Asche legt. Was hätte all deine Aufopferung sonst für einen Sinn gehabt? Außerdem: Verzeih mir bitte. Dass ich dich ins Leben zurückgeholt habe, obwohl du durch die Hand deines Bruders sterben wolltest, dass ich dich nun auch noch mit mir belaste und so viel Schwerwiegen-des in deine Hände lege. Aber ich würde es nicht tun, wenn ich nicht wüsste, dass du es schaffen kannst. Ich bin mir sicher, dass du Sasuke zurückholen und irgendwie endlich Frieden mit ihm schließen kannst. Ich bin mir sicher, dass du in dein Dorf zurückkehren und dich eines Tages wieder in ihm wohlfühlen kannst. Ich bin mir sicher, dass du Madara vernichten und alle, die unter seinen Fesseln ächzen, endgültig befreien kannst. Und ich bitte dich darum, dir darin auch sicher zu sein. Du kannst es schaffen. Und wenn du allein daran scheitern solltest, empfehle ich dir einige äußerst treue und herzensgute Menschen, sowohl in Konoha, als auch in der Aktsuki. Oh, und sag Sasori bitte, dass es mir wirklich Leid tut. Ich hoffe, ich erwarte nicht zu viel von dir und dass du mir alles nicht all zu übel nimmst. Letzten Endes musste auch ich egoistisch handeln, tut mir Leid. Aber was tun wir nicht alles für die Menschen, die wir lieben, nicht wahr? Konoha ist nun mal voll davon. Und ich bin überzeugt, dass du der einzige bist, der dafür sorgen kann, dass das auch so bleibt. Zum Schluss eines noch: Danke für alles. Für das Training natürlich. Oh, und für die wunderschöne Kette. Liegt gut versteckt in irgendeiner Tasche… Vielleicht könntest du die auch mitnehmen? Und danke, dass ich all diese Zeit mit dir verbringen durfte. Und dass du mich in all die-ser Zeit so nah an dich herangelassen hast… Ich weiß das wirklich zu schätzen, und bin ungeheuer froh, behaupten zu können, Uchiha Itachi mehr oder weniger kennen gelernt zu haben. Denn dieser Mann ist nicht der, für den ihn viele halten. Er ist ein ungeheuer gutmütiger, aufopfernder und liebenswerter Mensch, den ich gerne noch besser verstehen gelernt hätte. Aber immerhin reichte meine Kenntnis über ihn, um Liebe für diesen Mann zu empfinden… Danke auch dafür. Denn das ist ebenso ein Gefühl, das ich um nichts auf der Welt hätte missen wollen. Danke. In Liebe, Sakura ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Tja, meine Lieben. Das war er. Der Epilog von "Letzte Hoffnung"... Ich hoffe, ich konnte wenigstens bei einigen von euch mit diesem mehr oder weniger offenen Ende etwas wieder gut machen (: Falls es zu schwer zu verstehen war, einfach nochmal lesen, der Anfang dürfte sich nach Sakuras Brief eigentlich von selbst erklären. Zum Schluss noch einen kurzen Gedanken von mir: Ich denke nicht, dass Itachi so etwas wie Liebe für Sakura empfindet. Es ist glaube ich eher ein Gefühl der Dankbarkeit, der Freundschaft und des Vertrauens... Vielleicht hätte es für Liebe gereicht, aber dazu hätten sie mehr Zeit gebraucht, die ihnen die dumme, egoistische Autorin nicht gönnen wollte ;) Ansonsten, danke noch einmal für alles, für die Kommentare und dafür, dass ihr echt bis zum Ende durchgehalten habt (teilweise xD). Ich hoffe, ich sehe einige von euch bei der Gemeinschafts-OF von Linami und mir wieder (: Ihr seid die besten! ♥ lg, meya~ (PS.: Ein kleines Dankeschön findet ihr schon bald in meiner Fanart-Galerie ;D) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)