Letzte Hoffnung von Nott (...wenn deine letzte Hoffnung ein Mörder ist... ItaxSaku) ================================================================================ Kapitel 2: Von verräterischen Träumen und verrückten Mördern ------------------------------------------------------------ So... Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat (wobei die bei FanFiktion.de noch länger warten mussten als ihr hier :P), aber ich hatte viel zu tun und irgendwie keine wirkliche Lust zum weiterschreiben ^^' Naja, wie man schon an der Anzahl der Wörter sehen kann, ist dieses Kapitel aus versehen verdammt lang geworden xD (ich schaff es einfach nicht mich kurz zu fassen... *seufz*) Naja, ich persönlich bin mit dem Kapitel überhaupt und gar nicht zufrieden... Aber ich hoffe, dass ich euch hiermit nicht zu sehr enttäusche... Übrigens: Jemand hatte sich über fehlende Spannung beschwert; Ich werd mir mehr Mühe damit geben, auch wenn es noch etwas dauern wird bis es wirklich spannend wird... :D Achja: Vieeeeelen dank für so viele Kommentare nach nur 2 Kapiteln ^^ Ich hab echt gedacht ich dreh durch, als ich das gesehen habe. Mit so vielen kommis und vor allem so vielen leuten, die die FF auf der favo liste haben, hätte ich nie gerechnet... Also: Vielen, vielen dank, das ist soo motivierend ^___^ Naja, ich will euch auch nicht länger aufhalten... Viel spaß und hoffentlich bis bald, das nächste kapi kommt schneller, versprochen ^^ lg, meya~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es war Nacht. Der Mond und vereinzelte Sterne schienen durch einige Wolken auf die Straße, die vor ihr lag, herab. Schemenhaft konnte sie jemanden erkennen, nur ein paar Meter entfernt von ihr. Sein Gesicht konnte sie nicht sehen, aber sie wusste auch so, wer es war. Wie betäubt ging sie ein paar Schritte auf ihn zu. Tränen verschleierten ihre Sicht. „Sasuke! Bitte… Bitte geh nicht…“ Ihre Stimme versagte. Der schwarzhaarige Junge vor ihr schwieg. Eine unnatürliche Stille herrschte. Auf einmal war er verschwunden und hinterließ völlige Dunkelheit. Ein einziges Wort kam über seine Lippen. Es schien von überall und gleichzeitig von Nirgendwo zu kommen. „Danke…“ Noch immer liefen unaufhörlich Tränen über ihr Gesicht. Die Schwärze um sie herum schien sie zu erdrücken. Sie lief, doch sie kam nicht von der Stelle. Sie schrie und doch herrschte Stille. Es war zum Verrücktwerden… Und plötzlich war es, als würde eine Wand, die sie bis jetzt geschützt hatte, zerbrechen. Von überall kamen Stimmen. Bekannte Stimmen. Sie konnte nur wenige Wortfetzen verstehen, aber jedes einzelne Wort versetzte ihr einen Stich ins Herz. „…Du bist schwach, Sakura… Nur ein Hindernis und überflüssig…“ Das war eindeutig Sasukes Stimme… „…Verräterin… Du hast Konoha genauso verraten, wie Sasuke damals…“ Naruto… „…Ich bin enttäuscht… ich schäme mich dafür, dein Sensei gewesen zu sein…“ Kakashi… „…Ich dachte wir wären Freundinnen… Ich hasse dich…“ Ino… Sie sah ihre wutverzerrten Gesichter vor sich. Sie wollte etwas tun - sagen, dass es ihr Leid tat und um Verzeihung bitten, aber kein Wort kam über ihre Lippen. Noch immer weinend fiel sie auf die Knie und sah hoch in die Gesichter ihrer früheren Freunde… Stumm hörte sie zu, wie die Gestalten noch immer auf sie einredeten und mit jedem Wort zerbrach eine kleine Welt in ihr. Doch irgendwann hielt sie es nicht mehr aus, schloss die Augen und hielt sich die Ohren zu, um diese Qual nicht länger ertragen zu müssen. Aber es half nicht. Die Stimmen schienen nur noch lauter zu werden und auch die Bilder wollten nicht verschwinden. Dann fiel sie endlich in erlösende Dunkelheit… Schweißgebadet wachte Sakura auf. Es dauerte ein paar Momente, bis sie merkte, dass sie sich aufgesetzt hatte. Noch immer liefen ihr vereinzelt Tränen übers Gesicht. Sie zitterte am ganzen Leib und ihre Finger krallten sich in die Erde unter ihr. Moment mal – Erde? Wo war sie überhaupt? Nur langsam kamen die Erinnerungen der Nuke-nin zurück und erst nach einer Weile wurde sie sich ihrer Situation bewusst. Sie lebte noch… Das war doch schon mal etwas. Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war, das Gespräch mit Itachi und wie er sie kurz darauf bewusstlos geschlagen hatte. Und wo war sie jetzt? Hatte Itachi sie hierher gebracht? Wenn ja, hieß das etwa, dass er sie als Schülerin annahm…? Schnell ermahnte sie sich, sich nicht zu viel Hoffnung zu machen. Bei einem Uchiha konnte man schließlich nie wissen, was er mit seinen Taten bezweckte… Nach und nach kamen all ihre Sinne wieder. Sie hörte ein gelegentliches Knistern, das scheinbar von einem Lagerfeuer stammte. Sie spürte, dass ihr warm war, aber diese Wärme nicht nur vom Feuer stammte… Irgendwas lag auf ihr und wärmte sie zusätzlich. Außerdem fiel ihr ein angenehmer Geruch auf, den sie nicht einordnen konnte, aber der mit Sicherheit nicht von dem brennenden Holz kam. Doch was auch immer das war, es gefiel ihr. Noch immer etwas benebelt sah sie sich um. Sie war anscheinend im Wald und es war bereits wieder dunkel. Verdammt, wie lange war sie nur Bewusstlos gewesen? Aber die Frage verschob sie erstmal auf später, denn etwas anderes erregte ihre Aufmerksamkeit. Rechts von Sakura, an dem kleinen Feuer, saß Itachi und beobachtete sie. Sein Blick war ausdruckslos wie immer, aber was sie überraschte, war die Tatsache, dass er seinen Mantel nicht trug. Es ließ ihn irgendwie jünger wirken und sie fand, dass er Sasuke in diesem Moment ähnlicher sah denn je … Schnell vertrieb sie jegliche Gedanken an Sasuke und mit einem Mal fiel ihr auf, was für ein jämmerliches Bild sie abgeben musste. Rot angeschwollene Augen, die Hände noch vollkommen verängstigt in den Boden gekrallt, unregelmäßige Atmung, angespannte Haltung und ein noch immer leicht geschockter Gesichtsausdruck – Das perfekte Bild einer starken Kunoichi! Innerlich ohrfeigte die Rosahaarige sich selbst. Sie wollte doch nicht, dass Itachi sie für schwach hielt… Und was sollte er jetzt schon von ihr denken, wie sie nur wegen eines einfachen Traumes total verängstigt dasaß? Sie wandte ihren Blick von dem Schwarzhaarigen ab und sah in die entgegen gesetzte Richtung. Sie schluckte und wischte sich ein paar letzte Tränen aus dem Gesicht. Noch einmal ordnete sie ihre Gedanken, atmete tief ein und wieder aus und sah anschließend erneut zu dem Uchiha, der sie noch immer lässig gegen einen Baum gelehnt beobachtete. Gerade wollte sie etwas sagen, als eine Stimme, die eindeutig nicht Itachi gehörte, die Stille durchbrach. „Ah, Dornröschen ist auch mal aufgewacht?“ Leichte Belustigung schwang in den Worten mit. Ein wenig überrascht sah Sakura auf, zu der Person die ein paar Meter abseits stand und anscheinend eben gerade an dem Lager angekommen war. Nicht nur seine ungewöhnlich blaue Haut und die Kiemen im Gesicht, sondern auch sein übergroßes Schwert, verrieten, dass es sich um Hoshigaki Kisame handelte. Ein wenig irritiert sah sie zu, wie er sich zu Itachi und ihr ans Feuer setzte. ‚Stimmt, den gibt’s ja auch noch…’, ging es ihr durch den Kopf. In all der Aufregung hatte sie Itachis Teampartner völlig vergessen, weshalb sie sein Erscheinen jetzt ein wenig verwirrte, aber sie fing sich schnell wieder. „Da das Prinzesschen wieder wach ist, können wir doch weiter, oder Itachi?“, fragte Kisame nun wieder an seinen Partner gewandt. „Hast du die Anbus ausgeschaltet?“ Itachi klang wie immer desinteressiert und unterkühlt, aber irgendwie ließ Sakura dieser Satz erschaudern. In ihr schellten alle Alarmglocken. Anbus? Ausgeschaltet? „Natürlich. Der Kyuubi-Junge war übrigens auch dabei, konnte aber leider entkommen.“ Verwirrt folgte Sakura der Unterhaltung der beiden Akatsuki Mitglieder. Kyuubi… Naruto? Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren, aber sie war noch immer leicht benebelt und erst nach einer Weile gelang es ihr eins und eins zusammenzuzählen. Und als sie endlich verstand, zog sich irgendwas in ihr schmerzhaft zusammen. Einige Anbus, darunter auch – wie sollte es anders sein – Naruto, hatten anscheinend nach ihr gesucht und als sie zu nahe gekommen waren, hatte sich Kisame um das kleine „Problem“ gekümmert. Angst kam in Sakura hoch. Waren die Anbus alle tot? Was, wenn Freunde unter ihnen gewesen waren…? Schließlich gehörten diese mittlerweile alle zu den Anbu… Nein, daran durfte sie jetzt nicht denken. Hastig verdrängte sie die Gedanken daran, aber sie konnte nicht leugnen, wie sehr es sie erleichterte, dass wenigstens Naruto überlebt hatte. Ihre volle Aufmerksamkeit galt nun wieder dem Gespräch zwischen Itachi und Kisame. Letzterer schien gerade den Kampf zu schildern, während der Uchiha mit geschlossenen Augen dasaß und man irgendwie nur raten konnte, ob er überhaupt zuhörte. Kisames Schilderung zu folge waren an dem Kampf Naruto, Sai, Kakashi, Neji, Lee, Tenten, Ino und Shikamaru beteiligt, was die Rosahaarige ziemlich überraschte. Natürlich war ihr klar gewesen, dass man nach ihr suchen würde, aber dass Tsunade gleich so viele Anbus schickte irritierte sie. Sie lauschte weiterhin und stellte erleichtert fest, dass Kisame bei niemandem genau sagen konnte, ob er tot war oder nicht. So hatte sie wenigstens noch eine kleine Hoffnung, dass ihre ehemaligen Freunde überlebt hatten… Nachdem der Haimensch seinen Bericht beendet hatte, kehrte wieder Stille ein. Eine Weile blieb es ruhig, bis Itachi das Wort ergriff. „Sakura?“ Sie schreckte auf. „H-Hai?“ „Woher kennst du meinen Bruder?“ Starr vor schreck sah sie ihn an. ‚Woher weiß er das? Ok, Ganz ruhig Sakura. Kein Grund zur Aufregung. Du warst nur mit Sasuke in einem Team, nichts weiter…’ „Ich war mal mit ihm in einem Team. Wieso?“ „Du redest im Schlaf.“ Sie schluckte. Was hatte sie alles gesagt? Hoffentlich hatte sie ihm nicht nebenbei ihren ach so tollen Plan erzählt… Wobei, bei dem Glück, dass sie in letzter Zeit hatte, war es doch irgendwie unwahrscheinlich, dass sie nichts gesagt hatte, was ihr schaden könnte. Sie verkniff es sich zu seufzen, was ja doch ziemlich auffällig gewesen wäre. Wieder machte sich Stille breit, die nur von dem Knistern des Feuers gestört wurde. Erst jetzt fiel Sakuras Blick auf das wärmende Etwas auf ihr. Erstaunt stellte sie fest, dass es ein Mantel war. Deswegen trug der Uchiha seinen Mantel also nicht… Und dieser Geruch, der ihr vorhin so gefallen hatte… war Itachis?! ‚Oh mein Gott… Ich glaube, so langsam verlier ich wirklich den Verstand…’ Aus den Augenwinkeln heraus sah sie wie Itachi plötzlich aufstand. “Wir müssen weiter, wenn wir bis morgen Abend am Hauptquartier ankommen wollen.“, sagte er und Kisame nickte. Innerlich war Sakuras mittlerweile völlig verwirrt und auch ein wenig wütend, weil ihr scheinbar niemand sagen wollte, was nun aus ihr werden sollte. Sie lebte noch, aber hieß das auch, dass Itachi sie als Schülerin annahm? Und war das „Wir“ jetzt nur auf Itachi und Kisame, oder auch auf sie bezogen? Noch zu erschöpft um richtig nachdenken zu können, hatte sie bis jetzt alles einfach hingenommen, aber mittlerweile schien ihr Verstand wieder etwas besser zu funktionieren und so kam erneut Angst in ihr hoch. Was, wenn dieser Uchiha nur irgendein Spiel spielte und sie aus irgendeinem für sie unbegreiflichen Grund am Leben gelassen hatte, nur um sie später töten zu können? Erst jetzt bemerkte sie Kisame, der sich vor sie gehockt hatte und die Tatsache, dass er so nah war ließ sie zurückschrecken. Er grinste nur als er das sah. „Kannst du wieder laufen?“, fragte er schließlich. „Äh… Ja, ich denke schon…“ Sakura schob Itachis Mantel zur Seite und schaffte es mit viel Mühe aufzustehen. Tatsächlich ging es ihr wieder etwas besser, aber richtig erholt hatte sie sich noch lange nicht. Auch ihr leerer Magen machte ihr zu schaffen, aber es würde schon irgendwie gehen. Sie bückte sich, griff ohne lange zu überlegen nach dem Mantel, der noch am Boden lag und ging anschließend zu Itachi, der eben das Feuer gelöscht hatte. Als er sich zu ihr umdrehte, drückte sie ihm seinen Mantel in die Hand und murmelte ein leises „Danke“. „Ich wollte nicht, dass meine Schülerin einen so jämmerlichen Tod wie Erfrieren stirbt.“, war das einzige was er mit seiner gewöhnlichen Tonlosigkeit erwiderte… aber es genügte um die Stimmung der Rosahaarigen schlagartig zu verbessern. Er hatte sie seine Schülerin genannt… Er hatte sie tatsächlich seine Schülerin genannt! Der erste und wahrscheinlich schwierigste Teil ihres Plans war geglückt. Der Rest war nur noch eine Frage der Zeit. Innerlich machte sie Luftsprünge vor Freude, aber äußerlich beschränkte sie es auf ein Lächeln. „Hai, Itachi…“, sie zögerte etwas, „...-Sensei.“ Die Tatsache, dass er sie scheinbar nur vor dem Erfrieren gerettet hatte, weil es eine Schande wäre, wenn die Schülerin eines Uchihas einen so jämmerlichen Tod sterben würde, ignorierte sie einfach bewusst. „Kommt ihr Zwei endlich?“, kam es nun von Kisame, der schon startbereit auf einem Baum stand. Sakura nickte, Itachi zeigte wie immer keine Regung. Sie sprangen auf den Ast neben dem Haimenschen und zu dritt machten sie sich auf den Weg zum Hauptquartier der Akatsuki. Nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen zweifelte Sakura an ihrem Verstand – Wer ging schon freiwillig zu einem Ort, an dem sich Massenmörder versammelten? – aber wie schon so oft ignorierte sie die Stimme in ihrem Kopf, die sie überreden wollte umzukehren. Außerdem war es jetzt eh zu spät um einen Rückzug zu machen. Sakura hatte in ihrem geschwächten Zustand Schwierigkeiten mit dem Tempo der beiden Akatsuki mithalten zu können, aber sie gab sich größte Mühe um nicht für schwach gehalten zu werden. Ein paar Stunden nach ihrem Aufbruch fing der Himmel bereits an sich Rot zu färben. Die Rosahaarige beobachtete das Farbenspiel mit der gleichen Faszination wie immer. Sie liebte Sonnenaufgänge nun mal, daran änderten auch die beiden Nuke-nin an ihrer Seite und all diese verwirrenden Gedanken nichts. Sie liefen ohne Unterbrechung und im gleichen Tempo weiter. Während Sakura immer erschöpfter wurde, schien Itachi und Kisame das nicht im Geringsten zu stören. Was ihr aber noch mehr zu schaffen machte, als die Erschöpfung, war das ständige Schweigen. Von ihrem Team aus Konoha war sie es gewohnt, dass Naruto ununterbrochen nervte oder sich mit Sai stritt, was im Grunde genommen auf das gleiche herauskam, weshalb diese Stille ihr den letzten Nerv raubte. Aber sie schwieg. Nur ein leises Seufzen entwich ihr, was den anderen beiden aber natürlich nicht entging. „Was ist los Prinzesschen? Schon erschöpft?“, fragte Kisame grinsend. Ihre Mine verfinsterte sich augenblicklich. ‚Für das Prinzesschen schlag ich ihm irgendwann mal jeden Zahn einzeln aus seiner dämlichen Haifresse…’, dachte sie gereizt und schaffte es geradeso sich daran zu hindern ihren Plan nicht jetzt gleich in die Tat umzusetzen. „Nein, aber dieses ewige Schweigen macht mich verrückt. Das hält doch kein normaler Mensch aus…“ „Man gewöhnt sich daran, wenn man Itachi als Teampartner hat.“ „Hm...“ Den Rest ihres Weges schwiegen sie wieder, aber Sakura gewöhnte sich tatsächlich schon ein wenig daran. Nach und nach verlor sie jegliches Zeitgefühl, aber wenn sie sich nicht irrte, war es früher Nachmittag als sie endlich eine Pause machten. Selbst da schwiegen sie. Erst als Itachi verkündete, dass sie weitergehen würden, wurde die Stille durchbrochen. So liefen sie weiter, bis sie schließlich vor einer Felswand stehen blieben. Der Uchiha formte einige Fingerzeichen und kurz darauf schob sich ein unscheinbarer Fels zu Seite um ihnen Zutritt zu einer recht großen Höhle zu verschaffen. Kisame und Itachi gingen vor und Sakura folgte ihnen während sie sich zu allen Seiten umsah. Sie kamen in eine riesige Halle und gingen weiter in eine kleinere Höhle. Nachdem sie immer mal wieder in irgendwelche Gänge eingebogen waren und Sakura die Orientierung schließlich ganz verloren hatte, gab sie den Versuch, sich den Weg zu merken, auf und folgte den Beiden nur stumm. Die Flure wurden nur von einigen Fackeln beleuchtet. Hin und wieder waren an den Seiten Türen zu sehen. Sie liefen lange durch das Hauptquartier der Akatsuki. Sakura kam es vor wie eine Ewigkeit, als sie schließlich endlich vor einer Tür stehen blieben. „Der Leader wartet da drinnen auf dich.“, erklärte Itachi und deutete auf die Tür. „Wir werden hier warten.“ Sie nickte, wandte sich dann der Tür zu und schluckte noch einmal. Schließlich klopfte sie an und trat ein, nachdem sie ein leises „Herein“ vernommen hatte. Vor ihr lag jetzt ein ziemlich großer, aber dunkler Raum. Ein Fenster konnte sie nicht ausmachen und nur eine kleine Lampe in einer Ecke erhellte das Zimmer ein wenig, sodass man den großen Schreibtisch in der Mitte und die Person, die dahinter saß, erkennen konnte. Sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, da es im Schatten lag, aber seine Haare leuchteten in der Dunkelheit in einem umso helleren Orange. Ein paar Meter vor dem Schreibtisch blieb sie stehen und wartete darauf, dass er etwas sagte. „Haruno Sakura?“ Seine tiefe Stimme ließ sie unwillkürlich erschaudern. „Hai.“ „Schülerin der fünften Hokage, zuletzt wohnhaft in Konoha-Gakure, ehemaliges Teammitglied von Team 7?“ „Hai.“, antwortete sie, wenn auch etwas verwirrt von seinem Wissen. „Dann… Willkommen bei Akatsuki.“ Sie stutzte. „Äh… Danke.“ Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie das Kleiderbündel, das er ihr reichte, entgegennahm. „Bis dein Zimmer fertig renoviert und eingerichtet ist, wirst du dir mit Itachi ein Zimmer teilen.“ Sie schluckte, nickte aber. „Gut. Itachi und Kisame kennst du ja bereits. Den Rest wirst du mit Sicherheit auch bald kennen lernen. Wenn du Hilfe brauchst, frag einfach irgendwen. Ach ja, und halte dich von Zetsu lieber fern, wenn er Hunger hat. Ansonsten viel Spaß.“ Er nickte ihr noch zu und sie verstand, dass sie entlassen war. Noch etwas irritiert von dem „Viel Spaß“ ging sie wieder hinaus auf den Gang, wo Itachi bereits auf sie wartete. Kisame war wohl langweilig geworden, zumindest war er verschwunden. Der Schwarzhaarige stieß sich von der Wand, an der er bis eben gelehnt hatte, ab und ging ein paar Schritte auf sie zu. Er warf noch einen Blick auf das Bündel in ihren Händen und machte ihr dann deutlich, dass sie mitkommen sollte. Wieder einmal schweigend liefen sie eine Weile durch die Gänge, aber diesmal nicht so lange wie vorher. Nach nur wenigen Minuten blieben sie erneut an einer Tür stehen. „Hier kannst du dich umziehen. Danach solltest du erstmal etwas essen.“ Der zweite Satz klang eher nach einem Befehl als nach einem Ratschlag, aber das ignorierte sie gekonnt und verschwand mit einem Nicken in der Tür. Sie fand sich in einem recht großen Raum wieder. Links und rechts an den Wänden standen Betten, hinten rechts in einer Ecke konnte sie einen kleinen Tisch und ein paar Stühle entdecken. Vor den beiden Betten stand jeweils ein recht großer Schrank und hinten links in der Ecke ein ziemlich volles Bücherregal. Rechts befand sich noch eine Tür. Alles in allem befand sich im Zimmer nur das Nötigste. Der Raum war außergewöhnlich ordentlich und von persönlichen Gegenständen fehlte jede Spur. ‚Eindeutig Itachis Zimmer… Das passt irgendwie zu ihm.’, dachte Sakura. Sie setzte sich auf eines der Betten und begann sich umzuziehen. Das schwarze Netzhemd, sowie die schwarze Hose und Schuhe passten wie angegossen. Der Mantel war erstaunlich leicht. Sie hatte damit gerechnet, dass es ihre Bewegungen irgendwie behindern würde, aber der Stoff war so elastisch, leicht und gleichzeitig warm, dass sie ihn am liebsten nie wieder ausgezogen hätte. Zu gerne hätte sie jetzt einen Blick in den Spiegel geworfen, aber das musste warten. Sie faltete ihre alte Kleidung ordentlich zusammen, legte sie auf das Bett zu ihrer linken, strich noch einmal ihren Mantel glatt und fuhr sich durchs Haar um es ein wenig zu ordnen. Anschließend ging sie zur Tür und wieder auf den Gang wo Itachi wie immer gegen die Wand gelehnt auf sie wartete. Als sie vor ihm stand, musterte er sie kurz und wandte sich dann nach rechts um sie weiterhin durch dieses Labyrinth zu führen. Es dauerte ein paar Minuten bis sie zu einem offenen Durchbruch kamen. Vor ihnen erstreckte sich jetzt ein unglaublich großer Raum, der Sakura irgendwie an ein Wohnzimmer erinnerte. Sie staunte wirklich nicht schlecht, als sie sich umsah. Ein riesiges, schwarzes Sofa auf dem rote Kissen lagen, nahm einen großen Teil des Wohnzimmers ein. Der Boden war mit einem blutroten Teppich belegt, die Wände waren Weiß gestrichen und wurden von schwarzen Strichen verziert. In einer Ecke stand ein riesiger Flachbildfernseher und ein paar Meter weiter ein genauso riesiges Aquarium. Sie war wirklich überrascht, da dieser Raum so gar nicht in das Bild passen wollte, das sie bis jetzt vom Hauptquartier der Akatsuki gehabt hatte. Es sah alles so… modern und irgendwie gemütlich aus. Erst jetzt fielen Sakura die Personen, die auf der übergroßen Couch saßen und sie neugierig musterten, auf. Ihre Gespräche waren verstummt, als Itachi und sie hereingekommen waren. Ein grauhaariger Mann war es, der die Stille durchbrach. „Hey, Kisame, du hattest Recht, die Kleine sieht echt scharf aus.“ Der Angesprochene grinste nur vor sich hin, während die „Kleine“ eine Augenbraue hochzog. Doch bevor sie etwas sagen konnte, war Kisame bereits aufgesprungen, hatte sie am Arm gepackt und näher zu den anderen gezogen. Ein wenig überrascht ließ sie das wortlos über sich ergehen. „Also, Prinzesschen, das sind Hidan, Deidara, Kakuzu und Zetsu.“ Er deutete von einem zum anderem und bemerkte dabei gar nicht wie sich Sakuras Blick verfinsterte. Den anderen Akatsuki fiel das jedoch sehr wohl auf. Sie wollte ihm gerade auf ihre eigene (recht schmerzhafte) Weise mitteilen, wie sehr sie dieses „Prinzesschen“ störte, als sie wieder einmal in ihrem Vorhaben gestört wurde. Ein wahnsinnig lauter Knall, ließ sie zusammenzucken. Aus Reflex drehte sie sich blitzschnell in die Richtung aus der der Lärm gekommen war. Rauch und Staub bahnte sich seinen Weg durch den Durchbruch, durch den Itachi und Sakura nur wenige Minuten zuvor gekommen waren. „Diese verdammten Vollidioten! Haben die überhaupt eine Ahnung wie teuer das ist, mindestens einmal in der Woche das gesamte Hauptquartier renovieren zu lassen?!“, schrie nun plötzlich der Mann, der ihr eben als Kakuzu vorgestellt worden war. „Ich setze zehn auf Kakuzu!“, rief Hidan auch gleich. „20 auf das Püppchen…“, kam es von Kisame, noch immer grinsend. „30 auf meinen Danna, un!“ Kopfschüttelnd beobachtete Sakura die Szene, die ihr sich jetzt bot. Deidara, Kisame und Hidan waren aufgesprungen und diskutierten nun Lautstark über ihre Wette, wobei Letzterer – mit einer riesigen Sense in der Hand – wild gestikulierte und dabei Deidara fast geköpft hätte, was dieser sich natürlich nicht gefallen ließ und sich auch gleich auf den Grauhaarigen stürzte. „Tobi, ich bring dich um!“, hallte es Lautstark aus den Gängen des Hauptquartiers. Moment - kannte sie diese Stimme nicht irgendwoher? „Hilfe! Tobi is a good boy!“ Sie drehte sich wieder in die Richtung aus der der Rauch und auch die Stimmen kamen – keine Sekunde zu spät, denn irgendetwas orange-schwarzes sprang auf sie zu. Im letzten Moment wich sie elegant aus, indem sie einen Schritt zur Seite trat und sah zu wie das orange-schwarze Etwas an ihr vorbei flog und Kisame mit sich riss. Krachend flogen der Haimensch und das Etwas, das scheinbar auch ein Akatsuki war, gegen die nächste Wand. Während Deidara und Hidan in ihrer Prügelei innehielten, um sich vor Lachen auf dem Boden zu kringeln, Kakuzu scheinbar einen Nervenzusammenbruch erlitt, Kisame das Etwas von sich schmiss und sich den schmerzenden Kopf hielt, stand Itachi nur schweigend und scheinbar genervt daneben. ‚Das soll ein Witz sein, oder? DAS soll Akatsuki sein?! Die Organisation gefährlicher S-Rang Nuke-nins und Massenmörder?’ Der Rauch und Staub am Durchbruch zu dem Wohnzimmer verzog sich langsam wieder und die Silhouette einer Gestalt kam zum Vorschein. Allein an der Aggressivität seiner Schritte und an der angespannten Haltung konnte man seine Wut erkennen. Als er schließlich fast bei den anderen Akatsukis angekommen war, erkannte Sakura in endlich – und erstarrte. Die gleichen feuerroten Haare, die gleiche Porzellanartige, wenn auch von Staub beschmutzte, Haut, die gleichen Haselnussbraunen Augen…. Ja, das konnte nur er sein. Sasori. Aber wie war das möglich? Sie hatte ihn doch vor ein paar Jahren zusammen mit Chiyo-sama getötet, oder etwa doch nicht? Wie um alles in der Welt hatte er überlebt?! Sprachlos und geschockt starrte sie Sasori, der sie scheinbar noch nicht bemerkt hatte, an. „Bitte Sasori-sama, bitte tun sie Tobi nichts! Tobi hat ihre Puppe nicht mit Absicht in die Luft gesprengt…!“, rief nun der Mann, der sie eben noch beinahe umgesprungen hatte und versteckte sich halb hinter Kisame, der ihm nur einen Todesblick nach dem Anderen zuwarf. Sakura versuchte ihre Gedanken zu ordnen, was ihr nicht so recht gelingen wollte. „Sa-Sasori…?“, sagte, oder besser gesagt, hauchte sie in den Raum hinein. Nun schien auch der Rothaarige auf sie aufmerksam zu werden. Er wandte seinen Kopf zu ihr und als er sie erkannte, weiteten sich seine Augen ein wenig. „Was machst du hier?“, zischte er. „I-ich dachte… Das gleiche könnte ich dich fragen… Ich dachte du wärst tot?“, antwortete sie noch immer fassungslos. Die anderen waren mittlerweile auch aufmerksam geworden und beobachteten die beiden schweigend. Sasoris Augen verengten sich zu Schlitzen. „Das war ich auch… fast. Dank dir und meiner eh schon halbtoten Großmutter.“ Sakuras Fassungslosigkeit verschwand und machte purer Wut Platz. „Nun, es wird dich bestimmt freuen zu hören, dass sie inzwischen nicht nur halb tot ist.“, sagte sie mit einer Tonlosigkeit, die selbst Sasukes oder Itachis Konkurrenz machte. Darauf antwortete er nichts. Er stand einfach nur da und starrte sie mit seinem finstersten Blick an, während sie unbeeindruckt und mindestens genauso finster zurückstarrte. „Moment mal… Du bist die Kleine, die das Püppchen vor ein paar Jahren so fertig gemacht hat, dass er Wochenlang nur halbtot im Bett lag?“ Für diese Worte bekam Hidan einen weiteren Todesblick Sasoris. Die Rosahaarige nickte und so wurde das Grinsen des Jashinisten noch breiter. „Das soll ein Witz sein, oder?“, fragte der Rothaarige nach einigen Momenten des Schweigens und deutete dabei mit wutverzerrtem Gesicht auf Sakuras Mantel. Diese fing an zu lächeln und schüttelte den Kopf, woraufhin ihr Gegenüber nur noch düsterer dreinblickte. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ den Raum genauso schnell wie er gekommen war. Hinter ihr brachen Hidan und Kisame in Gelächter aus und sie selbst konnte sich ein kurzes Kichern auch nicht verkneifen. Wieder etwas ernster drehte sie sich nach einer Weile wieder zu den anderen Akatsukis um und bei dem Anblick musste sie sich wirklich Mühe geben um nicht auch laut loszulachen. Kakuzu hockte in der Ecke und schien gerade eine Art Nervenzusammenbruch zu haben – zumindest murmelte er die ganze Zeit irgendetwas, das sich stark nach „Mein Geld“ anhörte und wippte dabei vor und zurück, während er die Arme fest um seine Beine schlang. Hidan hatte sich wieder Deidara zugewendet und diskutierte nun, wer die Wette und somit auch das Geld gewonnen hatte… Allerdings… Nun ja, als „diskutieren“ konnte man das wohl kaum noch bezeichnen. Hidan „diskutierte“ mittlerweile mit seiner Sense, während Deidara wieder gebrauch von seinen Mündern und dem Ton machte und sie sich nebenbei mit wüsten Beschimpfungen bewarfen, von denen Sakura die Hälfte nicht mal kannte. Derweil redete Kisame auf Zetsu ein und anscheinend störte es ihn nicht, dass dieser seine seltsame Pflanze geschlossen hatte und ihn deshalb sehr wahrscheinlich nicht mal hören konnte. Itachi hingegen stand nur stumm daneben und schien zuzusehen wie Hidan und Deidara das ganze Wohnzimmer mit ihrer kleinen „Diskussion“ in Schutt und Asche legten. Und egal wie seltsam es auch war, den Clanmörder und S-Rang Nuke-nin Itachi Uchiha mit diesem Wort in Verbindung zu bringen, so fiel Sakura im Moment keine bessere Beschreibung als… normal für ihn ein. Ja, tatsächlich. Zwischen all diesen Wahnsinnigen wirkte Itachi tatsächlich ein wenig normal. Noch einmal ließ sie ihren Blick über das Chaos, das hier im Moment herrschte, schweifen. Moment mal, fehlte da nicht einer? Kakuzu, Hidan, Deidara, Zetsu, Kisame, Itachi… Wo war das orange-schwarze Etwas? Erschrocken drehte sie sich um. War da nicht eben ein Chakra gewesen? Zu Spät. Wenige Momente später lag sie rücklings auf dem Boden. Erschrocken keuchte sie auf, als beim Aufprall die Luft aus ihren Lungen gepresst wurde. Irgendetwas Schweres lag auf ihr und… umarmte sie?! „Du hast Tobi vor Sasori-san gerettet!“, quietschte es auch sogleich über ihr. Die Rosahaarige brauchte einige Sekunden, bis sie verstanden hatte, was gerade passiert war. Das orange-schwarze Etwas, das ja anscheinend Tobi hieß, hatte sie umgesprungen… Er hatte sie einfach so umgesprungen… Ok, das war zu viel. Das hier war eindeutig keine Organisation von Mördern, sondern eine Irrenanstalt. Und würde sie irgendwem in Konoha hiervon erzählen, würde man sie wahrscheinlich für vollkommen durchgeknallt halten. Wer weiß, vielleicht träumte sie das alles hier auch nur? Ja, garantiert würde sie gleich aufwachen und sich über diesen seltsamen Traum totlachen. Lachen ertönte in diesem Moment tatsächlich, allerdings war es nicht ihres, sondern das von Kisame, der sich scheinbar köstlich über ihren perplexen Gesichtsausdruck amüsierte. Die anderen waren zu beschäftigt um Tobis Aktion zu bemerken… Bis auf Itachi, der dem Ganzen auch endlich ein Ende setzte. „Tobi, geh von Sakura runter. Sie sollte etwas essen…“ Kam es ihr nur so vor, oder klang seine Stimme noch unterkühlter, wenn er mit Tobi sprach? Sie hatte nicht lange Zeit darüber nachzudenken, denn der Maskenträger sprang sofort auf und riss sie gleich mit sich hoch. „Tobi zeigt Sakura-Chan die Küche! Tobi is a good boy!“ Sie wusste überhaupt nicht wie ihr geschah, als sie auch schon in die Richtung einer Tür, die ihr vorher gar nicht aufgefallen war, gezogen wurde. Wenige Sekunden später stand sie in einer riesigen Küche. Stumm staunte sie erneut über die Innenarchitektur des Hauptquartiers, die irgendwie nicht in das Bild eines Verstecks von Mördern passen wollte. Gut, es war dunkel. Es war alles in rot und schwarz gehalten. Und es war verdammt eindrucksvoll, aber wer hätte damit gerechnet, dass Akatsuki eine so moderne und mit allem Schnickschnack ausgerüstete Küche hatte? Der Boden war schwarz gefliest, die Wand rot gestrichen, die Küchenzeile glänzte in einem intensiven Schwarz und wurde von einigen roten Highlights geziert. Der ganze Raum war in rotes Licht getaucht, aber es war nicht so dunkel wie man vermutet hätte. Positiv überrascht entdeckte Sakura sogar ein winziges Fenster. Einen Tisch allerdings, konnte sie nirgends entdecken. Wahrscheinlich hatten sie dafür einen weiteren Raum… Nur nebenbei bemerkte sie, wie Tobi ihr zeigte, wo was war. Sie ließ ihn einfach reden und sah sich währenddessen weiter um. Es war sehr sauber und aufgeräumt. Wer hier wohl putzte? Eine Putzfrau erschien ihr mehr als unwahrscheinlich, schließlich war das alles hier ja eigentlich geheim. Aber diese Verrückten beim Hausputz? Sie versuchte sich Itachi beim Staubwischen vorzustellen… und scheiterte kläglich. DAS war einfach zu abstrakt – nicht mit aller Fantasie der Welt konnte sie sich das vorstellen. Ohne weiter auf Tobi, der noch immer unermüdlich auf sie einredete, zu achten, ging die Rosahaarige zum Kühlschrank und sah neugierig hinein. Sie wurde nicht enttäuscht. Er war bis oben hin voll mit allerlei Lebensmitteln und auch – wie sie mit glänzenden Augen feststellte – mit Schokolade und anderem Süßkram… Wie sie aus dem Redeschwall des Maskenträgers entnommen hatte (ja, zwischendurch hatte sie ihm sogar ab und zu zugehört), durfte sich in der Küche jeder bedienen wie er wollte. Genau das tat sie jetzt auch. Wenig später saß sie mit einer Schüssel voll Tüten-Ramen vor dem Fernseher im Wohnzimmer und sah sich zusammen mit Kisame irgendeine übertrieben schnulzige Serie an, bei der der Haimensch an besonders kitschigen Stellen ständig laut loslachte. Natürlich gab es auch, wie Sakura bereits erwartet hatte, einen eigenes Esszimmer, aber ganz alleine in dem großen Raum wollte sie irgendwie auch nicht sein. Die anderen Akatsuki lagen entweder von „Diskussionen“ erschöpft auf dem Boden, hatten sich in ihre Zimmer verzogen, oder standen, wie in Itachis Fall, einfach irgendwo abseits – natürlich wie immer an die Wand gelehnt und mit geschlossenen Augen. Nachdem sie aufgegessen hatte, machten sie und Itachi sich auf den Weg in ihr Zimmer. Schweigend ging sie dicht hinter ihm, um sich auf keinen Fall zu verlaufen. Erst jetzt wurde sie sich bewusst, dass sie sich in nächster Zeit mit ihm ein Zimmer teilen würde… Und irgendwie trübte das ihre gute Stimmung schon ein wenig. Der Uchiha machte ihr Angst, auch wenn sie das nie zugeben würde. Jetzt, wo sie wieder mit ihm allein war, ohne all die anderen Verrückten, in diesen engen, kaum beleuchteten Gängen, kamen auch längst verdrängte Fragen wieder in ihr hoch. War es richtig gewesen hierher zu kommen? „Ähm… Itachi-sensei?“ Schweigen. Sie fasste das einfach mal als Aufforderung zum Weiterreden auf. „Geht das hier immer so… chaotisch zu?“ „Nein. Nur kurz vor oder nach Versammlungen, wenn wir alle persönlich erscheinen sollen, ist es so chaotisch. Normalerweise sind alle auf Missionen oder anderweitig beschäftigt.“ „Dann ist also bald so eine Versammlung?“ „Morgen.“ „Werde ich auch daran teilnehmen?“ „Natürlich. Erst Recht, da deine Position bei Akatsuki geklärt werden muss. Immerhin sind wir eigentlich vollzählig und du damit überflüssig.“ Überflüssig… In ihr zog sich etwas zusammen. Wie sehr sie dieses Wort doch hasste… Sie verfielen wieder in Schweigen, bis Sakura eine weitere Frage in den Sinn kam. „Woher wusste der Leader eigentlich, dass ich kommen würde?“ „Zetsu“, antwortete der Schwarzhaarige schlicht. Sakura verstand zwar nicht, worauf er hinaus wollte, schwieg aber lieber. Noch einmal dachte sie über den Tag nach und ihr fiel auf, dass die anfängliche Angst vor den Akatsukis nach und nach abgeklungen war. Sicher, sie waren Mörder und verrückt oben drein, aber auf ihre eigene Art waren sie irgendwie liebenswürdig. Auch wenn Sakura bis jetzt noch nicht wirklich mit den anderen Mitgliedern zu tun hatte, war sie sich trotzdem sicher, dass sie schon irgendwie mit ihnen klarkommen würde… „Wir sind da.“ Unterbrach Itachi ihre Gedanken und blieb vor der gleichen Tür wie vorhin stehen. …Ja, so merkwürdig es auch klang… Sie war erst ein paar Stunden hier und doch fühlte sie sich bereits wie zuhause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)