Kagomes Schwangerschaft oder Inu Yasha verzweifelt von leni1983 (Fortsetzung zu "Eine merkwürdige Krankheit") ================================================================================ Kapitel 26: Ein Hilferuf und ein ganz besonderer Frühlingsbote -------------------------------------------------------------- So, es geht schon weiter! Diesmal war ich wirklich schnell! Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Lesen! Die Stunden in der Höhle vergingen. Inzwischen war es mitten in der Nacht. Sango, Miroku, Shippou und Kirara versuchten ein wenig zu schlafen, aber sie fanden kaum Ruhe. Kaede hatte sich ans Lagerfeuer nahe beim Eingang der Höhle gesetzt, sie war die Gelassenheit selbst. Sie schaute nach Kagome, wenn diese ihren Rat und ihren Zuspruch brauchte, ansonsten konnte sie ebenso nur abwarten. Eine Geburt brauchte eben Zeit, vor allem die erste Geburt einer Frau. Da ansonsten alles normal verlief, gab es für Kaede keinen Grund einzugreifen. Außerdem war InuYasha die ganze Zeit bei Kagome und er kümmerte sich wirklich sehr liebevoll und einfühlsam um die junge Frau. Meistens hielt er sie im Arm, er hielt auch ihre Hand, aber ab und zu wollte sie auch mit ihm zusammen ein paar Schritte auf und ab gehen. Wenn sie dann eine Wehe hatte, hielt sie sich an den Höhlenwänden fest und InuYasha stützte sie zusätzlich. Der Hanyou war sehr stolz auf seine Geliebte. Obwohl sie offenkundig sehr große Schmerzen hatte, war sie die ganze Zeit über ziemlich still. Kaum ein Laut kam über ihre Lippen. Trotzdem war InuYasha froh, dass Kaede mit ihnen zu der Höhle gekommen war und dass Kagome das Kind hier in der Natur bekam und nicht in einem Dorf voller neugieriger Menschen. Hier würde das Baby unter Freunden geboren werden, wo es keine Rolle spielte, dass es ein Mischling war. Noch immer schmerzten InuYasha die Erinnerungen an seine eigene Kindheit, auf keinen Fall wollte er, dass sein eigenes Kind eine solche Ablehnung erfahren musste, wie er sie erlebt hatte. Das Kind in Kagomes Zeit zu bekommen, war von Anfang an keine Option gewesen. Ddie Wissenschaftler und Ärzte in der neuen Zeit kannten keine Youkai mehr und eben auch keine Hanyous. Wie hätten sie wohl auf ein Mischlingsbaby reagiert? InuYasha wollte es sich gar nicht ausmalen. Aus diesen Gründen war Kagome später auch nicht mehr zu Ultraschalluntersuchungen gegangen, denn dann hätte man ja sehen können, dass ihr Kind nicht 'normal' war. Auch wusste niemand, ob das Kind durch den Brunnen konnte. Im schlimmsten Fall hätte es dann in einer Welt aufwachsen müssen, wo es sich immerzu hätte verbergen müssen. „InuYasha...“, flüsterte Kagome und riss den Hanyou aus seinen Gedanken. „Ja, mein Schatz...?“ „Ich bin so müde... Kann ich mich ein bisschen auf deinem Schoss ausruhen?“ InuYasha zog sie an sich. „Natürlich...“, flüsterte er ergriffen zurück. Sein Herz wurde ihm schwer vor lauter Mitgefühl und er strich Kagome zärtlich eine Strähne ihres schwarzen Haares von der verschwitzten Stirn. Ob das Kind Haare haben würde? Wessen Haarfarbe würde es wohl haben würde, überlegte er. Wessen Augen? Egal, er war sich sicher, es würde ein wundervolles Baby sein. Das wundervollste Baby der Welt... 'Er ist so lieb', dachte Kagome, 'Er wird ein wunderbarer Vater sein.' Kagome hatte überrascht festgestellt, dass sie trotz ihrer zunehmenden Schmerzen keine Angst hatte. Sie hatte in der Schwangerschaft viel mit Kaede über die Geburt gesprochen, auch heute, als die Schmerzen allmählich begonnen und sich dann immer mehr gesteigert hatten. Sie vertraute Kaede und was fast noch wichtiger war, sie vertraute ihrem eigenen Körper. Sie hörte auf ihr Bauchgefühl und wusste dass sie alles ihrem Instinkt überlassen konnte. Die Natur würde das alles regeln. Eine Geburt war etwas völlig Natürliches und keine Krankheit. Wenn Kagome etwas komisch vorkam, so fragte sie Kaede sofort und erhielt auch umgehend eine beruhigende Antwort. Die alte Miko strahlte eine Ruhe und Gelassenheit aus, die sich nicht nur auf Kagome, sondern auf alle Anwesenden, auch auf InuYasha positiv auswirkte. Kaede hatte natürlich auch mit InuYasha gesprochen und ihn darauf vorbereitet, was ihn erwartete. Offenbar hatte das wirklich geholfen, denn InuYasha war eine große Hilfe für Kagome. Kagome durchzuckte ein heftiger Schmerz und sie schnaufte leise in InuYashas Armen. Er hielt ihre Hand fest und streichelte ihr Haar. Kagome konzentrierte sich aufs Atmen und auf InuYashas Hand. Das Baby würde schon kommen, sagte sie sich stumm. Sie brauchte nichts weiter zu tun, als zu atmen und durchzuhalten. Aber sie war so müde. Und sie wusste nicht, wie lange es noch dauern würde. Etwa eine Stunde später hob InuYasha den Kopf und seine Ohren zuckten nervös. Kirara fauchte plötzlich. Kagome war kurz in InuYashas Armen eingenickt und öffnete nun die Augen. „Was ist los?“, fragte sie leise, denn sie spürte instinktiv, dass etwas nicht in Ordnung war. „Wir sind von Dämonen umzingelt.“, sagte InuYasha ruhig. Auf keinen Fall wollte er Kagome in Panik versetzen. Kaede, Sango und Miroku schreckten allerdings auf. Shippou war in einer Ecke der Höhle eingeschlafen. „Ich kümmere mich darum.“, sagte Sango entschlossen, sprang auf und schnappte sich ihren Bumerang. „Komm Kirara!“ Kirara, die wieder hinter InuYasha gelegen und seinen Rücken gestützt hatte, stupste InuYasha kurz entschuldigend mit der Nase an, dann stand sie auf und folgte Sango. Miroku wollte aufstehen und Sango folgen, doch Kaede hielt ihn zurück. „Lass uns lieber einen Bannkreis errichten.“, sagte die alte Miko. Miroku nickte widerwillig. Er wollte eigentlich Sango beschützen, denn sie bekämpfte draußen währenddessen alleine die Youkai. Aber Kagome, InuYasha und das Kind brauchten seine Hilfe dringender. „Es sind zu viele.“, rief die Dämonenjägerin Sango irgendwann außer Atem. „Ich schaffe sie nicht allein!“ Alles in Miroku schrie danach, Sango zu Hilfe zu eilen. Doch er wollte den Bannkreis nicht zusammenbrechen lassen. Denn dann waren Kagome, InuYasha und das ungeborene Kind in Gefahr. Kagome fühlte sich durch die nahende Geburt geschwächt und war zunächst nicht in der Lage, den Bannkreis mit ihren Kräften zu unterstützen. „Geh zu ihr, Miroku!“, rief Kaede. Miroku zögerte. Draußen stieß Sango einen kurzen Schrei aus. „Geh und hilf, Sango! Ich werde den Bannkreis schon eine Weile alleine aufrecht erhalten!“, drängte Kaede Miroku. Endlich rannte der Mönch nach draußen. Doch trotz seiner Hilfe konnten sie die Dämonen nicht besiegen. „Es sind immer noch zu viele.“, brummte InuYasha. „Sie ahnen sicher, was hier vor sich geht.“, brummte er und vermutete, dass die Dämonen die bevorstehende Geburt riechen konnten. InuYasha küsste seine Geliebte zum Abschied auf die Stirn. „Tut mir Leid, Kagome. Ich bin gleich zurück. Versprochen.“, sagte er dann, schnappte sich Tessaiga und lief nach draußen. Kagome nickte. Sie kniete sich und setzte nun abwechselnd hin und manchmal legte sie sich auch zum Ausruhen auf eine mitgebrachte Decke. Kaedes Bannkreis begann irgendwann zu flackern. Plötzlich spürte die alte Miko eine Kraft, die sich mit ihrer vereinte, um den Bannkreis aufrecht zu halten. Erschrocken wandte sie um. „Kagome! Hör auf! Du brauchst deine Kraft, um das Baby zur Welt zu bringen.“, rief sie der jungen Frau zu. „Wenn die Dämonen hier hereinkommen, brauche ich mir darüber keine Sorgen mehr zu machen.“, erwiderte Kagome entschlossen. Sie nahm ihre Kraft nicht zurück und Kaede wusste, dass sie Kagome nicht umstimmen konnte. Kagome würde sich selbst und das Kind so lange schützen, wie es ihr möglich war. Das war ihr nun erwachter Mutterinstinkt, niemand würde sie davon abhalten können, ihr Kind zu beschützen. Verwundert spürte Kagome nach kurzer Zeit, dass auch das Kind mithalf, den Bannkreis aufrecht zu erhalten. Es musste wirklich über enorme Kräfte verfügen, es spürte wohl die Not seiner Mutter in der drohenden Gefahr. Die Aufregung um den Angriff jagte so viel Adrenalin durch Kagomes Körper, dass die Wehen vorerst aussetzten. Sie fühlte sich nicht mehr sicher genug für eine Geburt und ihr Körper wusste das und stoppte das Fortschreiten - zumindest für eine Weile. Draußen sah die Situation immer noch nicht besser aus. Trotz InuYashas Tessaiga und der entschlossenen Kraft des Hanyous bekamen sie die Dämonen nicht in den Griff. Immer wieder kamen neue Youkai nach. Sango und Miroku kamen allmählich an die Grenzen ihrer Kraft. Ebenso wie Kaede und Kagome, die noch immer den Bannkreis um die Höhle aufrecht hielten. „Wir schaffen es nicht alleine.“, schnaufte InuYasha irgendwann. „Ich tue es zwar nicht gerne, aber ich hab keine Wahl. Ich werde Hilfe holen.“ Sango und Miroku wussten nicht, was er meinte. Sie konnten ihn wegen der Dunkelheit und aufgrund des Kampfgetümmels kaum sehen. „Was hast du vor?“, brüllte Miroku in die Richtung, in der er InuYasha vermutete. InuYasha antwortete nicht. Er sprang mit wenigen, kurzen Sätzen auf einen der umliegenden Felsen und stimmte ein furchtbar klingendes Geheul an. Es war so ähnlich wie Wolfsgeheul. Kurz darauf vernahmen seine empfindlichen Ohren trotz dem Lärm des Kampfes eine Antwort. InuYasha stürzte sich wieder ins Kampfgetümmel. Hilfe war unterwegs. Als InuYasha an Mirokus Seite auftauchte, fragte der Mönch ihn direkt, was er mit denn mit seiner Aktion bezweckt hatte. „Ich hab Kouga gerufen.“, sagte InuYasha zerknirscht. Miroku starrte ihn entgeistert an. „Du hast was?“ InuYasha zuckte mit den Schultern. „Ich sehe keine andere Möglichkeit.“ Er fegte ein paar Dämonen mit Tessaiga weg. „Ich muss diesen Kampf so schnell wie möglich beenden, ich will Kagome nicht solange alleine lassen.“ Miroku warf einige Bannsprüche auf die angreifenden Dämonen. „Aber, Kouga? Und gerade jetzt?“ Der Mönch schüttelte mit dem Kopf, weil er daran gedacht hatte, wie Kouga einst reagiert hatte, als er erfahren hatte, dass Kagome von InuYasha schwanger war. Aber zum Glück hatten sie ja den gemeinsamen Kampf erst vor kurzem geübt. Nun mischte sich Sango ein. „Könnt ihr Zwei mal mit dem Smalltalk aufhören und mir helfen?“ Miroku und InuYasha blickten zu ihr und Kirara auf. In diesem Moment brach der Bannkreis um die Höhle zusammen und Kagomes Fruchtblase platzte. Kaede eilte so schnell sie konnte zu ihr. „Ganz ruhig, Kagome.“, flüsterte sie und wich nun nicht mehr von Kagomes Seite. Shippou, der sich zuvor um Kagome gekümmert hatte, rannte zum Höhleneingang. „InuYasha! Der Bannkreis ist zusammengebrochen.“, schrie er und versuchte die Dämonen mit seinem Kitsunebi vom Höhleneingang fernzuhalten. In diesem Moment näherte sich ein Wirbelwind, doch zunächst achtete niemand darauf. „InuYasha! Du Idiot! Dein Hundedialekt ist ja schrecklich! Was hast du nun wieder angestellt?“, schrie mitten im ganzen Durcheinander Kouga. „Und wo ist Kagome?“ InuYasha knurrte. „Vielleicht bin ich ein Idiot! Mir egal! Hilf mir lieber diese Dämonen kalt zu machen, damit Kagome in Ruhe das Kind kriegen kann! Ich hab jetzt keine Zeit, um mit dir zu streiten. Wenn du mir und Kagome nicht helfen willst, dann verzieh dich gefälligst wieder!“ Er schlug mit Tessaiga nach einem vorbei fliegenden Dämon. Kouga starrte ihn so entgeistert an, wie Miroku InuYasha nur Minuten zuvor angesehen hatte. „Sie bekommt gerade das Kind?“ „Ja, verdammt! Und eigentlich sollte ich ihr beistehen, so wie ich es ihr versprochen habe.“, schimpfte InuYasha. „Ich helfe dir.“, brummte Kouga. „Aber wenn das hier vorbei ist, rechne ich mit dir ab, weil du Kagome ein Kind angehängt hast!“ InuYasha zuckte die Schultern. „Ganz wie du willst.“ Sie stürzten sich wieder in den Kampf. Gegen die anderen war Kouga noch ausgeruht und fit. Mit Kougas Schnelligkeit und Energie hatten sie die Dämonen bald unter Kontrolle. Hin und wieder kamen vereinzelt noch ein paar Youkai nach, doch schließlich herrschte endlich Ruhe. Bis auf die Leichenteile der Dämonen, die überall am Boden verteilt lagen, zeugte nichts mehr von dem vergangen Kampf. Während die anderen draußen verschnauften, rannte InuYasha zu Kagome in die Höhle. „InuYasha! Zum Glück geht es dir gut.“, seufzte die junge Frau erleichtert. InuYasha setzte sich zu Kagome. Dann tupfte der Hanyou ihr liebevoll ein paar Schweißperlen von der Stirn, Shippou hatte ihm dafür ein feuchtes Tuch gereicht. InuYasha nahm Kagomes Hände in seine. „Alles wird gut.“, murmelte er und hoffte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis das Baby zur Welt kam, denn Kagome war allmählich am Ende ihrer Kraft. Er konnte riechen, dass sie geweint hatte, obwohl ihre Tränen bereits getrocknet waren. Kaede blieb bei den beiden werdenden Eltern. Miroku und Sango saßen zusammen mit Kouga vor der Höhle und warteten schweigend. Schließlich sprang Kouga auf und ballte die Fäuste. Auch er konnte Kagomes Tränen riechen. „Verdammt!“, fluchte er hilflos und fing an nervös hin und her zu tigern. Miroku stand auf und legte Kouga die Hand auf die Schulter. „Beruhige dich, Kouga. Wenn du jetzt durchdrehst, dann hilfst du Kagome damit auch nicht.“, sagte er sanft. Kouga knurrte, doch was Miroku gesagt hatte, erschien ihm vernünftig. Also setzte er sich wieder. Auch Miroku ließ sich wieder auf dem Boden nieder. Nach einer Weile kamen Ayame, Ginta und Hakkaku außer Atem bei der Höhle an. Sie waren Kouga gefolgt, hatten aber sein Tempo nicht mithalten können. Leise wurden sie von Kouga, Miroku und Sango über den Stand der Dinge informiert. Sie setzten sich ebenfalls dazu. Das Warten war wirklich zermürbend. Alle fühlten mit Kagome. Am Horizont dämmerte inzwischen der Morgen. Die ersten Vögel begannen zu singen, kündigten nicht nur einen neuen Tag an, sondern auch den nahenden Frühling. Plötzlich hörte man aus der Höhle leises Babygeschrei. „Na, das wurde auch Zeit.“, brummte Miroku und wischte sich über die verschwitzte Stirn. Der Mönch sah anbrechenden Tageslicht ziemlich verdreckt aus. Überall auf seiner Kleidung und seinem Gesicht waren Schlammspritzer und Dämonenblut. „Ja, Kagome hat es endlich überstanden.“, gab Sango erleichtert zurück. Sie war genauso schmutzig wie Miroku. Kouga sagte nichts. Er hatte sich große Sorgen um Kagome gemacht und war nun heilfroh, dass sie es überstanden hatte. Ayame freute sich sehr über die gute Nachricht, Ginta und Hakkaku ebenso. Einige Minuten später kam InuYasha freudestrahlend aus der Höhle gerannt. Das Bündel auf seinen Armen schrie immer noch wie am Spieß. „Es ist ein Mädchen!“, verkündete der frischgebackene Papa stolz. Miroku, Sango, Kouga, Ayame, Ginta und Hakkaku beugten sich neugierig über das Baby, welches in warme Tücher gewickelt war. Als es die vielen Gesichter sah, hörte das Kind auf, zu schreien und blickte sich neugierig um. „Wie süß!“, rief Sango entzückt. Miroku fand das auch. „Sie wird bestimmt mal eine wunderschöne Frau.“, seufzte er hingerissen. Sein Gesichtsausdruck war etwas zu verträumt, so dass Sango ihm eine knallte. InuYasha blickte Miroku böse an. „Du lässt die Finger von meiner Tochter! Jetzt sowieso und später auch!“, knurrte er. Miroku grinste. „Klar!“ Kouga musterte noch immer das Baby. Die Kleine hatte InuYashas goldgelbe Augen, aber Kagomes schwarzes Haar. Zwischen dem kurzen, aber dichten Haar zuckten zwei kleine schwarze Hundeohren. „Kaum zu glauben, dass das deine ist.“, brummte Kouga. „Sie ist viel hübscher als du, InuYasha.“ Sango und Miroku blickten angespannt zu InuYasha und warteten, wie er reagieren würde. Doch InuYasha wurde nicht wütend. Er hielt seine Tochter sicher mit einem Arm fest und mit der anderen Hand boxte er Kouga freundschaftlich in die Seite. „Wo du Recht hast, hast du Recht.“, sagte er. Und dann fing er schallend an zu lachen. Kouga blickte ihn verblüfft an, dann stimmten er, Miroku und Sango, Ayame und die anderen Wölfe in InuYashas Lachen mit ein. Das neugeborene Baby weinte gar nicht mehr und blickte mit großen, neugierigen Augen auf die schmutzigen, aber lachenden Gesichter. „InuYasha, was machst du denn solange da draußen mit unserer Tochter? Bring sie bitte wieder rein, ja? Nicht, dass sie sich erkältet. Und die anderen können auch kommen.“, rief Kagome müde aus der Höhle. „Alles klar, wir kommen schon.“, antwortete InuYasha und betrachtete glücklich seine süße Tochter, die in ihre Decke eingewickelt ganz zufrieden wirkte. Zusammen gingen alle zu Kagome und den anderen in die Höhle. Sie mussten sich alle ducken und etwas zusammen rücken, denn nun wurde es doch ziemlich eng in der kleinen Höhle. Kagome streckte gleich die Arme nach ihrer Tochter aus. InuYasha ließ sich neben ihr auf den Boden sinken und legte ihr das Kind auf den Bauch. Sofort drehte das kleine Mädchen den Kopf auf der Suche nach Mamas Brust. Als kurz darauf ein zufriedenes Schmatzen in der Höhle ertönte und das kleine Mädchen seinen ersten Hunger stillte, fragte Sango: „Wie soll sie denn nun heißen? Eure süße, kleine Maus?“ Alle warteten gespannt auf eine Antwort von Kagome und InuYasha. Die glücklichen Eltern blickten sich kurz an. Dann betrachteten sie nicht ohne Stolz ihre Tochter. Kagome sagte schließlich: „Sie soll Kotori heißen.“ InuYasha nickte zustimmend. „Es ist ein schöner Name.“, bemerkte Sango und warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Baby. Miroku nickte. „Ja, ich finde ihn auch sehr schön.“ Er musterte Sango, er hatte bemerkt, wie verträumt sie Kagomes Kind angesehen hatte. Auch Kouga, Ginta und Hakkaku begannen sich darüber zu unterhalten, wie sie den Namen fanden. Ayame stellte fest, dass der Name mit Kagomes Anfangsbuchstaben K begann und mit InuYashas Anfangsbuchstaben I endete. Shippou erklärte stolz, dass Kotori ja 'kleiner Vogel' bedeute und das Kagome ihm verraten habe, dass das Mädchen so genannt worden sei, weil es ja nun eine Frühlingsbotin geworden sei. Kagome lächelte und nickte, nachdem Shippou mit seiner Erklärung geendet hatte. Kaede verkündete die Maße des Kindes, sie hatte es direkt nach der Geburt gemessen und mit einer Handwaage gewogen. Die kleine Dame war gar nicht so klein. Kotori war stolze 55 cm groß und wog 4300 g. Ihr Kopfumfang betrug 36 cm. Kagome war überglücklich und auch sehr stolz auf sich selbst. Kein Wunder, dass die Geburt solange gedauert hatte, Kotori war schon ein ganz schöner Brocken. Shippou, Miroku und Sango unterhielten sich ebenfalls und so wurde es ein recht lautes Stimmengewirr. Kotori störte das Geplapper um sie herum überhaupt nicht. Sie spürte wohl, dass sie unter Freunden war. Zufrieden nuckelte sie an der Brust ihrer Mutter, bis sie schließlich müde einschlief. Auch Kagome schlief irgendwann erschöpft ein. Vom Rest des Tages bekam die junge Mutter nicht viel mit. Sie war zu ausgelaugt und erwachte nur, wenn Kotori Hunger hatte. Zwischendurch versuchte Kaede Kagome dazu zubringen auch selbst etwas zu essen und vor allem zu trinken. Als es abends dunkel wurde, hielten die Männer vor der Höhle Wache. Doch in dieser Nacht wurden sie nicht angegriffen. InuYasha, Kouga und Miroku schliefen trotzdem nicht. Hätten sie es versucht, wären sie immer wieder von dem Geschrei Kotoris geweckt worden. Die Kleine hatte einen erstaunlichen Hunger für ihr Alter und eine kräftige Stimme. Mindestens alle zwei Stunden riss sie Kagome aus einem leichten Dämmerschlaf. Da auch Kaede, Sango, Ayame, Shippou und Kirara das Babygeschrei nicht gewohnt waren, wurden sie jedes Mal zusammen mit Kagome aus dem Schlaf gerissen. Entsprechend müde waren alle am nächsten Morgen. Trotzdem war Kaede schon sehr früh losgegangen, um schmerzstillende Kräuter für Kagome zu suchen. Denn leider sind die Schmerzen einer Geburt nicht nach der Geburt vorbei -jedenfalls nicht ganz. Kagome fühlte sich an diesem Morgen nicht nur erschöpft und wund, sondern auch unglaublich schmutzig. Sie hatte das dringende Bedürfnis, sich ausgiebig zu waschen. Sie war heilfroh, dass sie sich aus ihrer Zeit Damenbinden mitgebracht hatte, denn sie blutete noch immer ziemlich heftig, vor allem, wenn sie Kotori stillte. Dann hatte sie auch wehenartige Schmerzen, die ihren Rücken hinauf- und hinunter jagten. Direkt nach dem Aufwachen und Stillen wandte sie sich an InuYasha. „Kannst du mir Kotori mal für eine kleine Weile abnehmen? Sie hat gerade getrunken, sie müsste also für eine Weile Ruhe geben.“ InuYasha nahm ihr noch etwas ungeschickt das propere Baby ab. Kotori musterte ihren Vater misstrauisch. Ihre Augen suchten nach ihrer Mutter und sie versuchte sogar in InuYashas Arm liegend, den Kopf in Richtung Kagome zu drehen. Kagome stand langsam auf. „Ich möchte mich wirklich gerne waschen gehen. Die heiße Quelle von vorgestern ist ja nicht weit weg. Sango und Kirara können mich begleiten.“, sagte sie dann. „Geht es dir denn schon so gut?“, fragte InuYasha besorgt. Kagome winkte ab. „Es klappt schon. Mir geht es auf jeden Fall besser, wenn ich mich endlich waschen kann.“ Sie schüttelte sich ein wenig angewidert und packte eine kleine Tasche mit Waschzubehör und sauberer Kleidung zusammen. InuYasha schmunzelte. Nach dem Packen der Tasche rief Kagome nach Sango, die sich natürlich sofort bereit erklärte, sie zu begleiten. Ayame wollte auch mitkommen und natürlich durfte sie. Kagome und Sango ritten auf Kirara, Ayame lief nebenher. Endlich hatten die Damen mal so richtig Zeit ungestört und ungehört über Frauendinge zu reden und Kagome hatte Gelegenheit von ihrer Geburt und ihren Gefühlen während dieser zu berichten. Sango und Ayame waren sehr gespannte Zuhörerinnen. InuYasha blieb mit Kotori zurück. Miroku, Shippou, Kouga, Ginta und Hakkaku waren ebenfalls mit ihm bei der Höhle geblieben. Alle beugten sich neugierig über das Baby, dass in InuYashas Armen lag und am Daumen nuckelte. Kaede war vom Kräutersammeln bisher noch nicht zurück. Sie hatte für Kagomes Geburt sämliche Vorräte verbraucht und musste wahrscheinlich weitere Wege in Kauf nehmen, um die richtigen Pflanzen zu finden. Na, wie hat es euch gefallen? Ich freue mich auf eure Rückmeldungen, sofern ihr denn Lust habt, mir welche zu hinterlassen! Liebe Grüße Eure Leni Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)