Huans von Nagisa_Tsubaragi ================================================================================ Kapitel 17: Shopping -------------------- Nia konnte sich nicht mehr daran erinnern, das letzte mal shoppen gegangen zu sein. Sie genoss die frische Luft und den Wind, der durch ihre Haare wehte - wann war sie das letzte mal so frei gewesen? Und dazu war sie auch noch mit ihrem Schwarm unterwegs! - Mal den behinderten Idioten ausgeblendet konnte das nur ein hervorragender Nachmittag werden! "Tob dich aus, Nia.", lächelte Salvatore und fügte verlegen hinzu: "Jungs können mit "shoppen" nicht viel anfangen, aber für dich ..." Nia spürte, wie ihr Gesicht heiß vor Verlegenheit wurde. Salvatore war der geborene Gentleman! Hach, sie hätte dahinschmelzen können! Die Altstadt war so bezaubernd wie in einem Märchenland: Kleine Läden mit wuchtigen, reich verzierten Fassaden, die an 1001 Nach erinnerten und lauter exotischer hübschen Sachen vollgestopft waren: lange Kleider mit Schleiern, Brokat und Seide, lange, verschnörkelte Ohrringe, wohlriechende Gewürze, unbekannte Früchte und unendlich viele andere Dinge, die Nias Augen zum Leuchten brachten. Zuerst flitzte sie zu einem kleinen Schmuckladen, von dessen Decke Seidentücher aller Formen und Farben hingen und viele Windspiele, die in der Sonne geheimnisvoll glänzten und wunderschöne Melodien spielten. "Schaut mal - wie süüüß!", stieß Nia aus und hielt den beiden Jungs - wohl eher Salvatore als Cedric - ein Paar Ohrringe in Form von roten Rosen unter die Nase. Cedric rümpfte die Nase, als hätte er etwas verfaultes gerochen - Salvatore dagegen lächelte zärtlich, nahm sie seinem Ruler vorsichtig aus der Hand und hielt sie behutsam an ihre Ohren. "Sie stehen dir ausgezeichnet, Nia!", flüsterte er, "Rote Rosen stehen für ewige Liebe!" Schamesröte stieg dem Mädchen ins Gesicht. Jedes Mal, wenn Salvatore das Wort "Liebe" aussprach, wurde ihr heiß und kalt und Schmetterlinge flogen in ihrem Bauch in unermessliche Höhen. Und erst sein Lächeln ... Nia kribbelte es überall und sie strich sich verlegen eine Strähne hinters Ohr. "Dieses Paar mit der dazugehörigen Kette und dem Ring, bitte!", rief der Frauenschwarm dem Verkäufer zu. Nia traute ihren Ohren nicht! "Hä?!", stieß sie aus, "A ... Aber ...!" Doch bevor sie irgendwelche Einwände vorbringen konnte, meinte Salvatore belustigt: "Kein "aber"! Geschenke dieser Art nimmt man doch liebend gerne an, oder?" Das Mädchen nickte stumm und strahlte. Ihr heiß und innig geliebter Salvatore hatte ihr ein Geschenk gemacht! Vorsichtig legte der gutaussehende Gentleman den Schmuck an - den Ring beinahe so feierlich wie auf einer Hochzeit, was Nia noch mehr in Verlegenheit brachte. Cedric schaute dem ganzen Spektakel aus sicherer Entfernung mit einer finsteren Mine zu. "Ich werde ihn in Ehren halten, Salvatore!", kicherte Nia und küsste ihn auf den Mund. Cedric wurde mit einem Mal so schlecht, dass er dazu gezwungen war, sich an einem Laternenpfosten festzuhalten. Lag das an dem gefährlichen, sensiblen Gleichgewicht der beiden Huans? Oder an diesem wie Gift und Galle brennendem Gefühl in seiner Bauchgegend und dieser unbeschreiblichen Wut? Als die beiden sich auch noch kuschelnd in den Armen lagen, brach der Blondschopf vor Schmerz fast zusammen. "Auseinander!", fauchte Cedric wütend und funkelte Salvatore böse an. Dieser begriff - mehr oder minder - den Ernst der Situation und befreite sich mit sanfter Gewalt aus Nias Umarmung. "Angerissen?", fragte der Frauenschwarm kaltherzig, aber ernst. Cedric lächelte spöttisch und wütend zurück. "Fast übertreten!", knurrte er. Nia wechselte einen verwirrten Blick von ihrem Schwarm zum behinderten Idioten und wieder zurück. Salvatore, der ihren Blick bemerkte, meinte beschwichtigend: "Nichts wichtiges, mach dir keine Sorgen!" Doch der blonde jung Mann erwiderte sauer: "Und ob das wichtig ist!" Cedric wandte sich an Nia: "Immer, wenn die 4%-Marke eines Huans eintritt, obwohl sie davor darüber war, nennt man das "anreißen". Sobald sich dieser Zustand verfestigt oder sogar noch sinkt, nennt man das "übertreten". Wenn das eine Zeit lang so bleibt, hat der betroffene Huan immer stärkere Schmerzen und stirbt letzten Endes." Nia war während Cedrics Rede immer blasser geworden - inzwischen konnte man nicht mehr sagen, ob die Wand oder das Mädchen bleicher waren. Soeben war ihr bewusst geworden - schmerzlich bewusst sogar, dass Salvatores Zärtlichkeiten gegenüber ihr immer Schmerz und Leid für den behinderten Idioten bedeuteten Aber was viel, viel schlimmer, ja, sogar grausam war: Es bedeutete, dass sie und ihr Schwarm niemals zusammen sein konnten! Tränen schossen ihr bei dieser Erkenntnis in die Augen, doch Salvatore zerstreute diese Zweifel gleich: "Du denkst zu weit, Nia! Heute soll ein schöner Tag für dich werden - lass ihn dir nicht durch so etwas verderben!" Cedric war so empört, dass er seinen Mund nur auf und zuklappte wie ein Fisch an Land. Der Frauenschwarm führte das Mädchen inzwischen zum nächsten Stand, der Klamotten verkaufte. Der Kummer war mit einem Mal wie weggeblasen und Nia strahlte wieder. Auch Cedrics Gesichtsausdruck hellte sich bei ihrem Anblick wieder etwas auf und er setzte sich in Bewegung um seinem Ruler näher zu sein. "Ich wollte mir schon lange neue Klamotten kaufen!", plapperte Nia fröhlich und zog ein Kleidungsstück nach dem anderen vom Stand. Jetzt fiel sein Blick auf den Schmuck den Salvatore ihr geschenkt hatte: Die Halskette, die Ohrringe und der Ring standen ihr außergewöhnlich gut. Doch das hätte er niemals zugegeben. Er musste fast lächeln als er ihr glücklich strahlendes Gesicht sah und wie sehr sie sich über das Geschenk freute. Nun hatte sie etwas, was sie immer tragen konnte - egal zu welchem Anlass - und sie immer an ihren Schwarm erinnerte. Nia war in der Umkleide verschwunden, aber wie man es von einer Frau erwartete, tauchte sie Sekunden später komplett umgezogen wieder auf. Ihr neues Outfit ließ sowohl Cedric als auch Salvatore erröten: Das V-förmig ausgeschnittene T-shirt, welches eng geschnitten war, umschmeichelte ihre vorteilhafte Figur. Die 3/4- Hose ließ ungewohnt viel Bein hervorblitzen. Beide Jungs erröteten; Cedric sogar so, das er sich peinlich berührt wegdrehte - er hatte einige Augenblicke gebraucht um sich von ihrem Anblick loszureißen. "Du siehst zauberhaft aus, Nia", umschmeichelte Salvatore sie ehrlich und war ganz fasziniert von ihrer schönen, ungewohnten Erscheinung. Nia lief tiefrot an und verkrümelte sich dezent zurück in die Umkleide. Was als nächstes kam, hätten sich die beiden nicht im Traum ausmalen können obwohl das Mädchen beflissen durch die Vorhänge wisperte: "Ich glaube, das ist zu gewagt!" Keiner der zwei Jungs hatten sie wirklich ernst genommen, dachten nur daran, das alle Frauen wohl so etwas auf ihrer Shoppingtour sagten. Als sie heraustrat, blieb ihnen die Spucke weg: Nia hatte ein äußerst tief ausgeschnittenes, nicht mal bis zu den Knien reichendes Kleid an, dass am Dekoltée mit verführerisch aussehenden Spitzen verziert war. Die dünnen Träger ließen ihre wohlgeformten Schultern sehen und ihre wunderschönen, langen Beine kamen perfekt zur Geltung. Sowohl Salvatore als auch Cedric mussten sich zwingen, ihren Blick von ihrem Ausschnitt zu nehmen und wussten im nächsten Augenblick auch nicht, wo sie sonst hinschauen sollten: Auf ihre nackten Beine? Die freien Schultern? In ihr schönes Gesicht? Cedric schaute schnell zu Boden und auch Salvatore war sichtlich beschämt. Nia wurde nicht annähernd bewusst, was für Gefühle sie auslöste; wie sehr sie das Blut ihrer beiden Gefährten in Wallung brachte. "Das nehmen wir.", krächzte Cedric nur, damit sie endlich wieder ihre normalen Klamotten anzog. Zwar spürte der Blondschopf den zornigen Blick seines Widersachers, doch das juckte ihn überhaupt nicht. Als Cedric bezahlt hatte, war Nia bereits wieder umgezogen, was ihn sehr erleichterte. Wortlos nahm sie die Einkaufstüte entgegen. Natürlich freute sie sich wie ein Schneekönig, aber sie hatte gehofft, dass Salvatore ihr dieses Geschenk machen würde und nicht der behinderte Idiot! Cedrics Gesichtsausdruck verdunkelte sich, als er ihre enttäuschte Mine sah. "'Ey! Wenigstens kannste dich bedanken oder haste beim Umziehen deine Zunge verschluckt?", knurrte der Blonde und funkelte sie an. Doch bevor Nia entsetzt schauen konnte oder Salvatore emört Einwände erheben konnte, wurde auf einmal alles schwarz um sie. Alles verschwand: Geschäfte, Menschen, Bäume, Autos und zum Schluss selbst der Boden, auf dem sie standen. Nia entfuhr ein erschrockener, spitzer Schrei, aber die beiden Huans begriffen sofort, was Sache war. "Jemand hat einen Battle gegen uns begonnen!", murmelte Salvatore geistesabwesend und rief laut: "Annehmen!" Mit einem Schlag entstanden tausende Pixel um sie, die immer kleiner wurden und schließlich ein scharfes Bild ergaben: Eine unendlich weite, saftig grüne Wiese und ein wolkenloser, stahlblauer Himmel. Vor ihnen stand in einiger Entfernung Anita, einer der drei Janata-Schwestern, die Oberhäupter des Salvatore-Fanclubs, die sich Nia noch entfernt und düster erinnern konnte. Neben ihr standen zwei Jungs, ihre Huans, die sie noch nie in ihrem Schulleben gesehen hatte. "Jetzt hab ich dich, Nia!", brüllte Anita wie in Raserei. "Hans, Franz - Connect!" Vor den Augen des Dreiergespanns verwandelten sich die beiden Jungs in einen Elefanten und einen Tiger. Nia starrte sie ungläubig an, sodass Anita, ihre Widersacherin, laut und gehässig lachte. "Ich werde dich niederwalzen! Ich werde dich vernichten!", kreischte sie wie wahnsinnig und befahl gebieterisch: "Franz - zum Angriff! Zerfetze das Gör mit deinen Krallen, sodass man sie nicht wiedererkennt!" Salvatore raunte Nia ungeduldig zu: "Nia! Verbünde dich mit mir - schnell!" Verdutzt stotterte das Mädchen: "S ... Salvatore - Connect!" Und im nächsten Augenblick war ihr Schwarm ein Adler geworden - gerade noch rechtzeitig, um den herannahenden Angriff des Feindes abzuwehren. Anita stampfte wütend mit dem Fuß auf. "Los Franz! Verspeiß dieses Grillhähnchen; rupf es wie ein Huhn!", plärrte sie wie von Sinnen. Nun musste der Frauenschwarm acht geben: Wenn er nicht aufpasste und Vorsicht walten ließ, indem er dem Angriff des Tigers auswich, so konnte Nia womöglich böse verletzt werden. Andererseits: Wenn er den Angriff vollends abfing, wäre er womöglich stark angeschlagen und konnte seinen Ruler vor künftigen Attacken nicht mehr schützen. All diese Gedanken liefen im Bruchteil einer Sekunde durch Salvatores Gehirn und handelte blitzschnell: Im vollem Sturzflug peilte er das Auge des Tigers an, der seine geplante Attacke abbrechen musste um im nächsten Augenblick noch im vollen Besitz seines Augenlichts zu sein, was ihm aber nicht ganz gelang. Salvatore streifte den Gegner mit seinen rasiermesserscharfen Schnabel am Kopf, sodass er eine tiefe Wunde hinterließ. Der Frauenschwarm schmeckte das Blut seines Widersachers und spuckte es aus. Anita tobte. Sie wusste, dass, solange Salvatore fliegen konnte, sie keine Chance hatte, Nia zu vernichten. Natürlich war ihr bewusst, dass sie ausgerechnet ihren Schwarm, von dessen Fanclub sie eine der obersten drei war, aus dem Weg räumen musste, um zu siegen. Aber es war ja nur ein Spiel - nicht wahr? Von demher spielte es keine Rolle. Ein plötzlicher Geistesblitz durchzuckte sie. Mit linkischen Fingern zog sie einen matt schwarz schimmernden Schlüssel mit einem eingravierten Seil aus der Tasche. Ohne Zweitgedanken schleuderte sie ihn aufs Schlachtfeld, wo er sich auflöste, sich in ein schwarzes Seil verwandelte und sich wie eine Klapperschlange aufrichtete und auf den majestätischen Weißkopfseeadler zuschoss. Bevor Salvatore sich rühren konnte - außerdem wusste er, dass Flucht zwecklos war, wickelten sich die Seilenden um seine Flügel, zurrten sie fest und schließlich wurde der Strick unsichtbar. Augenblicklich stürzte der verwandelte Frauenschwarm wie ein Stein vom Himmel. "Salvatore!", stieß Nia entsetzt aus. Was sollte sie tun? Ihr Schwarm kam dumpf auf dem Boden auf. Bis jetzt hatte sie nur stumm und nutzlos zugeschaut, aber sie musste jetzt etwas unternehmen! "Sie hat ihm die Fähigkeit des Fliegens genommen.", erklärte Cedric in einer Seelenruhe, als ob er es genießen würde - doch darüber konnte Nia sich nun nicht ärgern. Seine Augen huschten nervös über die Area, als suchten sie eine Art Notausgang, eine Lösung - also war er nicht ganz so ruhig, wie er tat. Am liebsten hätte ihm Nia eine gefegt und geschrieen: "Ach nee - glaubst du etwa, ich habe keine Augen im Kopf oder was?!" Doch stattdessen nickte sie stumm und schluckte schwer. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Ihre Handflächen wurden schweißig. "Pack sie!", lautete Anitas nächster Befehl und Cedric schubste Nia zur Seite, sodass sie "nur" leichte Schürfwunden vom Aufprall erlitt, aber den tödlichen Krallen des Tigers entwischt war. "Wa ... Wa ... Was soll ich nur tun?", fragte Nia hilflos und weinerlich. Salvatore konnte nicht fliegen, obwohl er ein Vogel war, Nia musste vor einem wild gewordenen Tiger die Beine in die Hand nehmen und Cedric stand nur nutzlos herum! Irgendwie keine berauschenden Aussichten ... Der Gentleman war inzwischen wieder auf seinen Adlerkrallen, aber man sah deutlich, dass er damit viel zu langsam und unbeholfen war. "Lass mich helfen!", bot der blonde Hüne an, aber Salvatore warf ihm einen vernichtenden Blick zu. "Niemals in meinem gesamten Leben, du 5%-Missgeburt!", fauchte der Frauenschwarm böse. Cedric war es deutlich anzusehen, dass er dem Vogel am liebsten jede Feder einzeln ausgerissen hätte, aber er riss sich gewaltig am Riemen. "Du weißt genauso gut wie ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Tiger dich zerreißt, der Elefant dich zermalmt und Anita dir die Lichter auspustet! Drei gegen einen - Nia kann man ja auch nicht zählen ... - wie willst du das schaffen?", murrte der Blondschopf und fügte trotzig hinzu: "Außerdem hast du von deinen ach so tollen 95% nicht mal 30% verwendet, damit die "Last" für Nia nicht zu groß und sie geschont wird! Und jetzt verhindert das "Seil" das du deine Kräfte erhöhen kannst, oder etwa nicht?!" Beide schauten sich feindselig an. Nia brauchte länger um das Gesagte zu verarbeiten und bemerkte erst jetzt, dass es tatsächlich stimmte: Die "Last" war dieses Mal geradezu lächerlich! Das Mädchen wurde rot - Leider konnten sie sich nicht länger beratschlagen und Pläne schmieden, da Anitas Tiger-Huan erneut zum Schlag ausholte. Mit knapper Not konnte der Frauenschwarm wieder entkommen, aber der Abstand war beträchtlich geschrumpft. Da meldete sich Salvatore wieder zu Wort: "Wie du siehst komme ich hier prima allein zurecht. Ich brauche keine Hilfe!" Cedric schüttelte verzagt den Kopf - für den war echt jedes Wort zu viel! - und wandte sich an Nia: "Lass Vernunft walten, Ruler! Dein Adler hat gestutzte Flügel und steht einem tollwütigen Tiger gegenüber! Selbst wenn er ihn besiegt - was ich nicht glaube - so muss er noch an diesem Dickwanst von Elefant vorbei, bevor er sich dem Ruler, unserem eigentlichem Zielobjekt, zuwenden kann! Das ist fast unmöglich! Aber wenn du dich mit mir verbündest; ich gegen den Tiger, er gegen den Elefanten und du gegen den Ruler ... Dann können wir es schaffen!" Nia biss sich nervös auf die Unterlippe und schaute sich um: Er hatte leider Recht! "Hör nicht auf ihn!", fauchte Salvatore, aber Nia schüttelte den Kopf und rief: "Cedric - Connect!" Der blonde Hüne lächelte zufrieden und verwandelte sich flugs in einen Bären: Hellblondes Haar wurde kurz und braun, langgliedrige Finger wurden zu kurzen Krallen und plüschigen Pfoten. Eine akkurate Nase wurde zu der eines Bären und die Augen wurden dunkelbraun. Alles war Plüsch und Fell - wie ein Wollknäuel! Nia spürte einen Augenblick die Last, die aber kaum der Rede wert war: Ihre Beine waren kurz wie Pudding und ihr war kurz übel, dann war es wieder weg. "Ich habe einen Plan, Ruler! Willst du ihn befolgen?", fragte Cedric herausfordernd und Nia überlegte keine Sekunde: "Ja!" "Gut!" Sofort stürzte sich der Blonde auf den Tiger, der eben gerade noch mit dem Adler beschäftigt gewesen war und nun überrascht wurde. Mit einem Prankenhieb war er aus dem Weg geräumt, obwohl er sich fauchend und knurrend wieder aufrichtete. Immerhin war er nun stark angeschlagen, denn dickes, dunkelrotes Blut tropfte die Flanke des Tigers hinab. "Adler - du gehst zum Elefanten!", ordnete Cedric an und Salvatore gehorchte widerstrebend, nachdem er Nias fordernden Blick sah. Der Bär hielt dabei weiterhin den Tiger in Schach. "Nia! Der kleine durchsichtige Schlüssel den du bekommen hast - setz ihn ein!", ächzte Cedric, da er gerade mit der "großen Katze" rangelte. Verdutzt wühlte das Mädchen in ihren Taschen und fand schließlich das Gesuchte: Der Schlüsse, an dem ihr der behinderte Idiot erklärt hatte, was Farbe, Größe und Gewicht bei solch einem Ding ausmachten. "Mehr als eine Böe ist nicht drin ...", hallte Cedrics Stimme von damals in ihren Ohren. Verwundert starrte sie erst den Gegenstand, dann den Bären an. Trotzdem zögerte sie nicht länger und warf den Schlüssel in die Area. Plötzlich spürte sie ein Kribbeln im Rücken, welcher über ihre Arme bis in die Hände floss. "Du kannst es kontrollieren, Nia!", erklärte der Bär und biss zwischendurch in den Schenkel seines gestreiften Widersachers. "Beförder den Lackaffen so hoch wie du kannst über den Dickwanst von Elefant und lauf so schnell wie möglich zu dieser blöden Pute deren Name ich schon wieder vergessen habe, verstanden?! Du musst sie ausknocken, erst dann ist der Kampf vorbei, Nia!" Die Angesprochene schluckte schwer. Es war ihr erster richtiger Battle, aber es war zugleich eine Herausforderung. Auf die Plätze, fertig - los! _______________________________________________________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)