Das Eingreifen der Alten von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 4: Gespräche -------------------- „Wie viel, meinst du, wissen sie?“, fragte Severus seinen langjährigen Freund und Vertrauten. „Wird es eng?“ Der Blonde lachte leise. „Severus, eng? Was heißt das? Die haben doch keine Ahnung! Voldemort denkt, ich hätte mir meine Freiheit erkauft und der Alte denkt, ich wäre parteilos.“ „Nun, etwas muss sich wohl geändert haben, wenn der Rat sich eingeschaltet hat.“ „Es wird immer komplizierter, unsere Existenz geheim zu halten“, erklärte Lucius. „Das ist so weit gegangen, dass sie beschlossen haben, endlich was zu unternehmen.“ „Das wurde aber auch Zeit“, knurrte Severus unwillig. „ich habe langsam die Nase voll davon, für drei Seiten den Idioten zu spielen!“ „Den spielst du nur für zwei.“ „Das reicht auch schon...“ Der Blonde nickte. „Allerdings. Aber das wird sich ändern, ich meine, immerhin hat sich Saetans Sohn wieder hierher bemüht!!“ Severus grinste: „Was würde der Alte wohl tun, wenn er wüsste, wen er da neben sich sitzen hat?“ „Das könnte in der Tat.... was ist denn nun los?“ Severus sah auf, als Fawkes etwas fallen ließ und wieder verschwand. Schnell durchbrach er das Siegel und faltete den Zettel auseinander. „Na toll“, stöhnte er und ließ sich auf einen der Stühle fallen. „Was?“ „Was schon? Potter macht wieder Probleme!“ „In wiefern?“ „Indem er verschwunden ist!“ „Was?“, fragte Lucius verwirrt. „Verschwunden? Aus Hogwarts? Wie hätte er das denn schaffen sollen?“ „Ich habe keine Ahnung, aber offensichtlich HAT er es geschafft!“ „Was nun?“ „Ich muss nach oben, mich anschreien lassen, was sonst.“ Lucius setzte sich auf einen der Sessel: „Dann werde ich solange auf dich warten. Das würde ich doch gern genauer wissen.“ „Warum war mir das nur klar?“, murmelte Severus nur, während er los lief. Er war nicht überrascht, dass er nicht der Einzige war. Der unerträgliche Weasley-Junge mit seiner mindestens genauso schrecklichen Schwester, das Granger-Mädchen, Kingsley Shacklebolt, Mad-Eye-Moody und noch einige andere standen dort aufgereiht, McGonagall und ... Salazar Slytherin, der in einer Ecke auf dem Stuhl saß, zu seinen Füßen ein silberweißer Wolf. „Sir?“ „Severus, mein Junge.“ Gut, dass er nichts gegessen hatte, spätestens jetzt würde ihm wirklich schlecht werden. „Potter hat es wieder mal geschafft, sich selbst in die Scheiße zu reiten, oder wie muss ich das verstehen? Warum werde ich in der wenigen Freizeit gestört, die ich habe?!“ Albus verzog seine Augen kurz zu Schlitzen, doch dann lächelte er ein scheinbar traurig-besorgtes Lächeln. „Ich habe erfahren, dass Harry heute nicht im Unterricht war und ich habe jede Resource benutzt, um ihn zu finden, da ich nicht bemerkt habe, dass er das Grundstück verlassen hätte. Aber er ist nirgends aufgetaucht.“ Severus runzelte die Augenbrauen: „Nun, der Bengel wird sich kaum einfach in Luft aufgelöst haben“, meinte er nur nachlässig. „Aber ich finde ihn nicht!“ Gut, das klang schon fast panisch. Hatte der Alte etwa Angst, dass seine einzige Trumpfkarte sich aufgelöst hatte? Zu schade aber auch... „Vielleicht hätten wir ihn nicht so hart rannehmen sollen“, stellte Minerva leise fest. „Das war einfach zu viel für ihm.“ „Unsinn! Der Bengel muss daran erinnert werden, was er zu tun hat, was er der Gesellschaft schuldet!“ Salazar hob eine Augenbraue: “Was bitte schuldet er der Gesellschaft?“, fragte er kühl. „Soweit ich weiß, hat er die Gefahr einmal verbannt. Ich würde behaupten, damit ist seine Pflicht und Schuldigkeit getan. Warum sollte er noch einmal kämpfen?“ „Mister Stevens!“, donnerte Dumbledore, der aus dem neuen Lehrer noch immer nicht schlauer geworden war. „Mischen Sie sich nicht in Dinge ein, von denen Sie absolut keine Ahnung haben!!“ Salazar hob eine Augenbraue: „Der Einzige, der keine Ahnung zu haben scheint, sind Sie.“ Er selbst wusste, dass Ana den Jungen weggebracht hatte, wenn er auch keine Ahnung hatte, was sie ursprünglich zu so einer spontanen Handlung bewegt hatte. So hatte er doch im Nachhinein gefunden, dass das vielleicht nicht das Schlechteste war. Damit würde diese Seite erst mal gezwungen sein, vorsichtiger zu handeln und damit gewann er mehr Zeit, die sein Vater und der Rat brauchen würden, um die Armee aufzustellen und einige Wesen zur Schadensbegrenzung auszubilden. Er selbst hatte kein gesteigertes Interesse daran, den Jungen kennen zu lernen. Er wusste von Ana, dass er offensichtlich ganz in Ordnung sein musste, nicht verwöhnt oder so. Aber er hatte keine Zeit, sich um Dinge außerhalb seiner Aufgabe zu kümmern. „Wie können Sie es wagen...!?“ „Ganz einfach, da, wo ich herkomme, würde niemand daran denken, ein Kind so schamlos auszunutzen, wie Sie es tun. Sie beuten diesen Jungen aus und haben es getan, seit er zum Vollwaisen geworden ist“, gab er kühl zurück. „Sie... haben nicht das Recht, sich in Dinge einzumischen, von denen Sie nichts, aber auch gar nichts verstehen!“, donnerte der Alte. „Verlassen Sie sofort mein Büro! Und seien Sie froh, wenn ich Ihnen nicht für Ihr Verhalten die Kündigung zukommen lasse!!“ Das brachte Salazar nur zum Lachen: “Sie haben keinerlei Befugnis, mich zu kündigen“, rieb er wohlwissentlich Salz in die Wunde des Alten. „Oder mich aus dem Büro zu werfen. Man hat mich schließlich unter anderem hierher geschickt, um zu überwachen, was hier vorgeht und bisher habe ich nicht einen Grund für einen positiven Bericht über die Zustände hier!“ Dumbledores Gesicht nahm eine ungesunde Rotfärbung an. „Wie können Sie es wagen, mich in Zweifel zu stellen! Wir sind im Krieg! Und Sie...:!“ „Ich habe mehr Erfahrung, als alle Leute in diesem Raum gemeinsam“, meinte er kühl und überschlug seine Beine. „Und ich reagiere nicht gut auf Beleidigungen. Ich kann vollkommen verstehen, warum der Junge abgehauen ist und wenn er wieder kommt, steht er unter meinem Schutz. Sie werden keine Hand mehr an ihn legen. Ich habe das Gefühl, das haben Sie entschieden zu oft getan.“ „Ich bin sein Vormund!“ „Das bleibt abzuwarten“, meinte Salazar ruhig und blickte zu Severus. „Warum sollte er kommen?“ Das brachte Dumbledore dazu, sich erst einmal wieder zu fangen. Wie hatte er sich nur vor allemann so gehen lassen können? Nur wegen einem Ministeriumsidioten? Als ob der jemals die Macht hätte, ihm etwas anzuhaben! „Severus, hat Voldemort etwas damit zu tun?“ Der Tränkemeister schüttelte den Kopf: „Nein. Definitiv nicht.“ „Behalte das im Auge und such den Bengel!“ Severus seufzte innerlich. Harry würde ihn wohl bis an das Ende seines nicht unbedingt kurzen Lebens verfolgen. Vor allem, da auf einmal auch noch Salazar selbst auf die Idee gekommen war, den Bengel in Schutz zu nehmen. Er wusste, dass Slytherin das auch gesagt hatte, um ihm zu sagen, auf was zu achten war. ‚Ich weiß, dass Lucius bei dir ist, weih ihn ein, der Junge steht unter meinem Schutz – und unter dem von Anarah.’ Severus wandte sich zum Gehen, blieb aber bei der letzten Info kurz stehen, bevor er weiter ging. Nein, keine Fragen. Er hatte keine Lust auf die Antworten, die eventuell folgen würden. Oder auf den Streit. Also lief er zurück zu seinen Quartieren, wo Lucius ihm, zu seiner Freude, ein Glas mit Bourbon entgegen hielt. „Und?“ „Potter wird sein Lebtag lang mein Albtraum bleiben!“ „Warum?“ „Weil er es irgendwie geschafft hat, nicht nur unter Anarahs Schutz und damit unter den Schutz der Elfen, sondern auch noch unter den von Slytherin zu kommen!“ Lucius hob die Augenbraue: „Wie das? Ich dachte, er spielt ohnehin keine Rolle.“ „Ich habe absolut keine Ahnung.“ Der Blonde seufzte leise. „Hoffentlich bringt das nicht noch am Ende Probleme.“ „Als hätten wir nicht schon so genug...“ „Und nun würde ich gern wissen, wohin du diesen Jungen gebracht hast“, fragte Salazar ruhig. „Und warum du so gehandelt hast.“ Ana seufzte leise und setzte sich. „Sal, ich habe selbst noch einen Schock – der Junge... er ist Lilianas Sohn.“ „Was?!“ „Ja.“ „Wie das?“ „Lil ist abgehauen, das habe ich mir schon immer gedacht, sie wollte nicht die Nachfolge unserer Großmutter antreten und wenn, dann wollte sie vorher vielleicht eine Lebensspanne Freiheit, darum auch kein Kontakt. Es gibt keine Zweifel, Lil hat ihm einen Schutz übergelegt, dass man seine spitzen Ohren nicht sieht.“ Salazar hob eine Augenbraue: „Warum hast du ihn raus gebracht? War das wirklich nötig?“ „Du hast diesen alten Wahnsinnigen doch gehört!“ „Ja, aber was hätte er ihm denn tun können?!“ „Sal, Harry ging es schrecklich. Er hat Wunden und er hat wahrscheinlich gebrochene Rippen gehabt. Ich will nicht, dass er in der Nähe von diesem Gichtsack bleibt, bis ich alle Papiere in der Hand habe, was seine Vormundschaft angeht! Ich weiß, dass der Alte ihm gedroht hat. Ich habe nur keine Ahnung, mit was! Meine Druida wird ihn versorgen, vielleicht, wird sie mehr erfahren, auf jeden Fall mehr, als ich wissen will.“ Salazar nickte: „Deine Großmutter ist informiert?“ „Ich habe ihr gestern Nacht noch eine Botschaft geschickt“, nickte sie. „Brauchst du mich?“ Salazar schüttelte den Kopf. „Ich denke, jetzt wird der Alte ein paar Mal versuchen, mich umzubringen, das ist alles. Nichts, was ich nicht in den Griff bekommen würde.“ Ana nickte: „Dann gnade den armen Ausführenden. Bis später.“ Damit morphte sie sich in den Falken und flog wieder davon, im Lager erst nahm sie ihre eigentliche Gestalt an und strich sich den dicken Zopf roter Haare aus dem Gesicht. Es dauerte nicht lange, bis einige Krieger sich um sie scharten. Doch sie schob die Männer und Frauen beiseite, trat zu dem Zelt ihres Neffen und setzte sich an dessen Lager. Er schlief, vollkommen ruhig. Er sah für sein Alter unglaublich jung und gerade jetzt auch sehr verletzlich aus. „Nama.“ Die Druida lächelte ihre Herrin milde an: „Ein Heilschlaf, er hatte zu viele schlechte Träume, um auch nur eine Minute ordentlich durchzuschlafen. Ich sah mich gezwungen, zu diesem Mittel zu greifen.“ Ana nickte. „Dann der Bericht.“ „Ihr werdet ihn nicht mögen.“ „Das ist nebensächlich.“ Die Druida nickte. „Er war in keinem guten Zustand, zu seinem Glück sind seine Flügel noch nicht durchgebrochen. Ich fürchte, das werden sie auch erst, wenn er seinen Gefährten finden wird. Das würde ihm auf jeden Fall genug Zeit geben. Er hatte offene, unterschiedlich tiefe Wunden auf dem Rücken, die stark entzündet waren und er hatte eine beginnende Blutvergiftung. Die habe ich gerade in den Griff bekommen. Er hatte außerdem fünf gebrochene und zwei angeknackste Rippen, die gerade heilen, einige innere Verletzungen durch Tritte in den Magen. Sein magischer Kern war halb versiegelt, es hat Anhiel und mich fast die gesamte Nacht gekostet, um ihn wieder freizulegen. Ein guter Teil seiner Magie wurde dadurch für lange Zeit verkrüppelt. Er muss wahrscheinlich wieder vollkommen neu zu lernen beginnen. Ein Arm war gebrochen und sämtliche Zehen des linken Fußes. Aber alles heilt.“ Ana ballte immer wieder die Fäuste. „Er wurde schwerst misshandelt?“ „Und das wohl über Jahre und es hat sehr, sehr früh angefangen. Er hatte auch sehr alte Knochenbrüche und seine Größe lässt darauf schließen, dass er oft nicht genug zu Essen bekommen hat. Er wird nie sonderlich viel größer werden, als er jetzt ist.“ Sanft strich Ana durch die wirren, weichen Haare, während in ihr eine eisige Wut tobte. „Weißt du, wer?“ „Die Frau, die hier in der Welt als Schwester deiner Schwester galt“, gab sie zurück. „Eine Frau namens Petunia mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Die beiden Männer scheinen übrigens Walen zu gleichen.“ „Hast du es durch Gedankenzauber erfahren?“ „Ich musste seine Albträume blocken.“ Ana war kurz davor, durchzudrehen. Doch eine Hand auf ihrem Arm beruhigte sie. Sie sah wieder auf den Jungen. Lils Kind brauchte sie mit klarem Kopf, nicht kurz vor dem Durchdrehen. „Wann wird er aufwachen?“ „Erst in ein, zwei Tagen. Das erspart ihm die Schmerzen der Heilung, auch wenn ich die üble Befürchtung habe, dass er Schmerzen mehr gewohnt ist, als alles andere.“ Ana nickte. „Schon Probleme?“ Die Druida lachte leise. „Ein paar Auroren waren in der Nähe, aber sie würden niemanden sehen, wenn wir nackt vor ihren Nasen tanzen würden“, winkte sie nur ab. „Es besteht kein Grund zur Sorge, der Junge ist absolut sicher. Wir werden ihn mit dem Leben verteidigen und die Engel auch.“ Ana nickte: „Gut, wenigstens etwas. Aber was meintest du mit der Magie?“ „Ihr erinnert Euch an die Narbe?“ Ana nickte. „Nun, das war nicht dieser lächerliche Tötungszauber, nicht nur auf jeden Fall. Das waren zumindest noch zwei weitere Zauber, einer war eine magische Blockade, die diesem... Albus Dumbledore, denke ich, heißt er... seine Kraft gegeben hat. Dieser Wahnsinnige hat Harry sozusagen als Jungbrunnen benutzt und er hat nur bis jetzt überlebt, weil er nicht menschlich ist. Der Alte wird sicher jeden Moment mit seinem Tod rechnen.“ „Und damit mit Harrys Erbe“, stellte Ana nur ruhig fest. „Ja, davon ist auszugehen“, nickte die Druida. „Ich werde ihn ausnehmen, wie eine Weihnachtsgans, wenn wir mit dieser Klopperei durch sind!“ „Und ich wette, Eure Großmutter wird mit Freuden dabei helfen.“ Ana strich Harry weiter sanft durch die Haare. Inzwischen hatte dessen Kopf sich ihr zugewandt und er schlief weiter vollkommen friedlich. „Nur, wenn bis dahin noch etwas von diesem Monster übrig ist“, gab sie ruhig zurück. „Wenn er wach wird, während ich nicht da bin, erzählt ihm etwas über unsere und die Engelskultur und fangt an, ihm klar zu machen, dass er nicht auf so ein dummes Stöckchen in der Hand angewiesen ist.“ „Sehr wohl, Herrin...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)