Kämpfe von Celest_Camui (Ist es Liebe?) ================================================================================ .. um die Liebe --------------- Ich, Sheena Fujibayashi, schlug mich immer mehr schlecht als recht durchs Leben. Auch mein Selbstvertrauen litt unter den Fehlern die ich in der Vergangenheit begangen hatte. Doch mittlerweile hatte ich mich etwas gebessert. Ich war nun, nach meinem Abenteuer mit Lloyd, das Oberhaupt von Mizuho geworden, und reiste im Namen der Einwohner durch die gesamte neue Welt. Eigentlich fand ich das nicht mal so schlimm, denn so hatte ich schon das Glück alle immer mal wieder besuchen zu können. Regal in seiner Lerenzo- Gesellschaft in Altamira, Genis und Raine im neuen Heimdall, Presea hatte es geschafft Ozette wieder in seinem alten Glanz erstrahlen zu lassen. Nur Collette und Lloyd sah ich nicht so oft, leider. Sie befanden sich auf einer neuen Reise, bei der sie alle Exspheres einsammeln wollten, um sie zu zerstören und die Seelen freizusetzen. Ich konnte mich noch ziemlich genau daran erinnern wie sie diese Neuigkeit bekannt gaben und an den Schmerz, der mir die Brust zu schnürte, als ich endgültig feststellen musste, dass er sich nicht für mich, sondern für sie entschieden hatte. Doch es war eigentlich schon immer so offensichtlich gewesen, dass die Zwei sich voneinander angezogen fühlten. Nun, da schon einige Zeit ins Land gestrichen war dachte ich daran und musste sogar über meine eigene Naivität lachen. Allerdings hatte ich mir geschworen nie wieder jemanden zu lieben, da ich diesen Schmerz ganz einfach nicht aushalten konnte, wollte. Und dann war da noch Zelos... ihn hatte ich seit unserem Sieg vor ein paar Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen. Zwar hatte ich auch schon ein paar Mal in Meltokio zu tun, doch ich hatte gehört, dass er mit Seles unterwegs gewesen ein musste, um ihr die Welt zu zeigen. Hahaha, er schien doch kein so schlechter Kerl zu sein, eigentlich hatte ich das auch noch nie so gesehen. Unter all solchen Gedanken stand ich auch plötzlich vor dem, nicht unbeeindruckenden, Tor, dass wohl der einzige Weg war um Meltokio zu betreten. Ach ja, diese Stadt hatte sich kein bisschen verändert, weder die hochnäsigen Adeligen, noch die Armen in ihren Slums. Okay, kein bisschen wäre wohl doch etwas übertrieben gewesen. Man merkte, dass sich die Welt jetzt, nach ihrer Wiedervereinigung, schon veränderte, langsam, aber stetig. So musste auch hier zu mindestens niemand mehr frieren oder hungern. Zufrieden betrachtete ich wie kleine Menschenkinder und Halbelfenkinder zusammen spielten. Ja, wir hatten es geschafft die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Zugegeben sie war nicht perfekt, doch was nicht war, konnte ja noch werden. Meine Angelegenheit im Königshaus war schneller erledigt gewesen, als ich gedacht hatte und so entschied ich mich noch etwas durch die Stadt zu laufen. Trotz all der nervigen Menschen die hier wohnten, war doch eine gewisse Atmosphäre zu spüren. Auch war dieser Tag einfach wunderbar gewesen. Die Sonne schien so warm und angenehm und ein leichter, kühler Wind strich mir durchs Haar. Ja, das war ein Tag wie Zelos ihn geliebt haben musste. Ich konnte mich noch immer daran erinnern, wie er Flanoir gehasst hatte. Das einzige, das ihm gefallen hatte, war, dass er auch dort ein paar hübsche Zuckerpüppchen gefunden hatte. Oh je, damit brachte er mich immer wieder zur Weisglut. Woran das lag? Jedes Mal wenn ich mir diese Frage gestellt hatte, fing ich an leicht rot anzulaufen, doch unterdrückte ich dieses Gefühl immer sofort. Das konnte nicht sein! Ich hatte mir doch geschworen niemals wieder so etwas zu fühlen. Meine Blicke streiften über die Natur und die prächtigen Häuser im Adelsviertel. Hm, sein Haus. Soll ich...? besser nicht. Es tat weh ihn nicht zu sehen, aber vielleicht noch mehr ihn zu sehen. Außerdem wollte ich sowieso noch im Forschungszentrum vorbei. So schlenderte ich ein Stück zurück und ging an der alten Kirche die Treppe hinunter. Wenn ich nun hier an der Kreuzung vorbei und unten abbiegen würde, müsste ich direkt davor stehen. Während ich so die Stufen hinunter ging, achtete ich genau darauf, wo ich hintrat, denn viele der alten Steinstufen waren mittlerweile abgesplittert gewesen. Und kurz vor der ersten Bank viel er mir plötzlich auf. Diese Figur, diese Haare, dort saß eindeutig Zelos. Doch weshalb saß er dort so allein in der Gegend herum, dass passte doch gar nicht zu ihm. Mein Herz machte einen Satz. Nein. Werd nicht schwach. Ruckartig drehte ich meinen Körper in die entgegengesetzte Richtung, doch es war zu spät gewesen. „Sheena, bist du das?“ es tat weh und gut zugleich seine Stimme zu hören. Nach so langer Zeit... endlich! Allerdings war da wieder dieses Gefühl in meiner Brust. Bildete ich mir das nur ein? „Natürlich bist du das! Diese Kurven erkenne ich doch immer wieder!“ Er hatte sich wohl kein Stück verändert. Ich grinste, jedenfalls so lange, bis ich mich umdrehte. „Gott, du hast dich wohl kein Stück verändert, wie?“ Er grinste mich an. Ich mochte dieses Grinsen. Doch etwas Trauriges lag in seinen Augen. Deshalb setzte ich mich einfach zu ihm, ohne darüber nachzudenken, was nun mit mir geschehen könnte. „Sag mal... was ist mit dir los?“ „Hm? Na, ich...“ „Du?“ „Ich musste gerade an jemanden denken!“ Oh je, er änderte sich wohl nie. Verdammt, das machte mich wütend. „Na wenn’s sonst nichts ist!“ Ich stand auf und wollte gehen, als er meinen Arm packte und mich zurück auf die Bank zog. „Nein, es ist nicht so wie du denkst. Ich habe sie schon ewig nicht mehr gesehen. Und nun habe ich endlich verstanden, was sie mir bedeutet. Ich liebe sie wirklich.“ Autsch, das hörte sich ernst an. Ich merkte wie ich versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu halten. Er hat sie schon lange nicht gesehen? Vielleicht meinte er Collette? „Hm. Sag mal, hast du schon gehört? Collette und Lloyd sind jetzt auf Reisen.“ Selbst wenn ich ihm damit wehtun sollte, so fand ich es doch Richtig, ihm die Realität vor Augen zu halten. Verdutzt blickte er mich an. „Ich weiß. Das muss schwer sein, immer auf Reisen oder auf Entfernung zu leben. Hört sich nach schweren Verhältnissen an.“ Zweifelte er daran, dass so etwas funktionieren konnte? „Obwohl, noch sind wir ja nicht zusammen!“ Wie bitte? Hatte ich da richtig gehört? War das etwa mal wieder einer seiner unzähligen Liebeserklärungen? Wie oft hatte er das nun schon erwähnt? Darauf hatte ich weiß Gott nichts einzubilden. „Komm hör auf! Warum kannst du nie ernst sein?“ „Ich wusste, dass ich dir das nicht hätte sagen sollen. Du glaubst mir sowieso nicht.“ Er stand auf. Warum wollte ich nicht, dass er jetzt geht? Was war nur mit mir passiert? Er lief ein paar Schritte. „Halt. Stopp! Wenn du jetzt gehst, dann weiß ich das es nicht dein Ernst wahr.“ Ruckartig blieb er stehen. Als er sich umdrehte sah ich sie zum ersten Mal, Tränen die ihm über das Gesicht liefen. Er versuchte sie mit aller Kraft wegzuwischen, doch gelang es ihm nicht. „Setz dich bitte wieder!“ Er tat was ich verlangte. „ Und nun sag mir bitte, was hatte dieses „Obwohl“ und das „noch nicht“ zu bedeuten?“ „ Obwohl heißt, dass ich mir durchaus etwas vorstellen könnte, doch ich bin mir noch nicht sicher.“ Unsicher blickte er nun mich an, „Würdest du es denn wollen?“ Ich hatte das Gefühl gerade überrollt worden zu sein. „Ich... ich... ich weiß nicht!“ Was sollte das? War das jetzt wirklich echt gewesen? Unsicher wie ich war, versuchte ich auszuweichen und Zeit zu schinden. Doch je länger ich das tat, desto unsicherer wurde er. Und je unsicherer er wurde, desto energischer wurde ich. Langsam wurde mir klar was ich fühlte. Doch schien ich in ihm Zweifel geweckt zu haben. Das machte mir Angst, denn nun da ich das wusste und mir eingestand was ich fühlte, wollte ich ihn nicht verlieren. Das schüchterte ihn noch mehr ein, wodurch ich noch mehr Druck machte. Ich bin so blöd, weshalb machte ich das, das mir am wichtigsten war mit meiner energischen Art, kaputt? Wir fingen an uns zu streiten. „ Wenn du jetzt schon darunter leidest, sollten wir es wohl besser lassen.“ Dieser Satz erschreckte mich. Verstand er nicht um was es ging? „ Das ist es nicht was mich verletzt, sondern die Tatsache, dass du das alles so schnell wieder fallen lässt, nachdem du es gesagt hattest.“ Gut, wir waren nicht zusammen gewesen, doch es tat mindestens genauso weh. Verstand er nicht, wie viel er mir bedeutete, nun da ich aufgehört hatte wie ein Kind zu denken und mein Herz gebrauchte. Wollte er es nicht verstehen. Wenn er es nicht ernst meinte, warum zeigte er mir dann erst diese Art von Gefühlen? Plötzlich waren sie da gewesen und ließen sich nicht wieder abschalten. Und ich konnte und wollte ihn nicht vergessen. Selbst wenn mir von Anfang an klar gewesen war, dass unsere Beziehung nicht einfach werden würde. Das war es wirklich was ich wollte. Doch was wollte er? Warum hielt er mich so hin? Es war nicht die Ungeduld die mich zittern lies, sondern die Angst ihn zu verlieren. „ Ich weiß nicht ob ich mir diese Gefühle nur einbilde, oder ob sie ernst sind.“ Er zweifelte, ich sollte ihm Zeit lassen. Doch die Angst schnürte mir die Luft ab. Ich setzte ihn zu sehr unter Druck. Viel zu sehr. Doch diese Angst. Sie war zu groß. Deshalb konnte ich nicht anders als einen schlimmen Fehler zu begehen. Ich bat ihn mir am nächsten Tag bescheid zu geben. Die Nacht war unerträglich. Weshalb hatte ich das gemacht, wo ich doch genau wusste, das es falsch war ihn so unter Druck zu setzten? Ich konnte nicht schlafen, wollte wissen was er sagen würde. Doch egal was es war, ich würde nicht aufgeben. Das war mein eigenes Abenteuer und ich würde kämpfen bis zum bitteren Ende, wenn es sein musste. Ich war nicht mehr die kleine, ängstliche Sheena, die nicht wusste was sie wollte. Ich war bereit alles zu tun. Sogar bereit zu sterben, wenn es nötig sein würde. Am nächsten Tag trafen wir uns an der großen Brücke. Nervös und immer noch leicht ängstlich stand ich da. Doch nicht mehr so verspannt wie zuvor. „ Hast du dich entschieden?“ „ Sheena, wir streiten uns nur. Und ich bin mir meiner Gefühle nicht sicher. Okay... ich bin mir jetzt sicher, das wird nichts mit uns, sorry, aber ich liebe dich nicht, das weiß ich endlich. Ich zwinge dich nicht ....“ Ich legte ihm meinen Finger auf den Mund. „ Hör zu, Zelos. Ich hätte dich nicht so unter Druck setzten sollen. Doch du bist mir viel zu wichtig um dich einfach aufzugeben. Und wenn dir die Streitereien auf den Geist gehen, dann streiten wir halt einfach nicht mehr und ich werde dir Zeit geben. Weißt du was ich eben gefühlt habe, als du das gesagt hast? Dieses Gefühl, nein, dieser Schmerz war schlimmer als jede Wunde die mir jemals ein Monster verpasst hat. Ich werde kämpfen. Ich will und kann dich noch nicht aufgeben. Versteh das bitte. Ich akzeptiere es nicht, dass ich schon wieder vor meinen Gefühlen davon laufen soll. Erinnere dich an meinen Brief „ Ich werde nie ein Nein akzeptieren“. Nein, ich werde diesmal kämpfen...“ Ich schwieg und lies meinen Tränen freien Lauf... „ Ich meine, ich möchte jetzt weder so klingen als sei ich eingebildet, unrealistisch oder naiv. Aber aus irgendeinem Grund glaube ich, dass das, was du mir gerade gesagt hast nicht die volle Wahrheit ist. Eher habe ich das Gefühl, das du mich einfach durch deine Unsicherheit nicht verletzten willst. Das ist nett, aber wenn es so ist, dann völlig unnötig. Ich bin nicht aus Zucker, und auch wenn ich total überreagiert habe, sind meine Augen jetzt offen und ich kann sehen, dass es ganz egal ist, wie lange ich warten muss, bis du dich entschieden hast. Ich kann mir gut vorstellen, dass das jetzt wirklich blöd klingen muss, wo du mir doch gerade gesagt hast was du fühlst, doch war das wirklich die einzige Wahrheit?“ Ich wollte tatsächlich nicht eingebildet oder selbstherrlich rüberkommen, doch es gab einfach zu viel, weswegen ich mir Hoffnungen machte. Allein das er sich so unsicher war, war schon Mal ein Beweis, das er etwas fühlen musste, dass ihn verwirrte. Und auch das er einmal vor nicht allzu langer Zeit zu mir gesagt hatte, ich solle ihn nicht aufgeben machte mir nun Hoffnung. Natürlich, nicht zu vergessen, die Tatsache, dass er, wenn er gelogen haben sollte, das nur tat, um mich nicht zu verletzten. Nur um mich nicht leiden zu sehen. Selbst, wenn er eventuell dabei leiden sollte. Vielleicht. Ich wollte noch nie so sehr einen Kampf bestreiten, weil mir noch nie etwas so wichtig war. Und ich hoffte, dass meine Hoffnungen berechtigt waren. „ Gewähre mir noch eine Frage.... reichen deine Gefühle aus, um mit mir auszugehen?“ Ich erwartete nicht, dass er mir nun ewige Liebe schwören würde, doch vielleicht fühlte er ja doch noch gerade soviel für mich, dass er es versuchen würde. Ich würde ihm Zeit geben, würde ihm immer wieder sagen: „ Ich liebe dich“ und einfach warten, bis er es irgendwann ebenfalls zu mir sagen würde. Das er es irgendwann, wenn er soweit war, erwidern würde. Solange würde ich warten, wenn er es versuchen würde. Und dann wüsste ich, dass es soweit wäre. Bis dorthin würde mir sein Lächeln auf diesen Satz als Antwort reichen. „ Ich liebe dich! Haben wir etwas zu verlieren? Also, reichen deine Gefühle um es zu probieren?“ Ich liebe dich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)