Addicted von Ryuzaki (L x Raito) ================================================================================ Kapitel 3: 3. † Solicitousness ------------------------------ kapitel 3: Solicitousness Als Light erwachte war es dunkel um ihn. Zuerst dachte er, er sei komplett blind geworden, doch dann fiel sein Blick auf das Leuchtdisplay des Weckers auf dem Nachtkästchen rechts neben ihm. Es war ganz einfach Nacht. Mühsam stemmte er die Arme in die weiche Matratze um sich aufzusetzen, sein Körper war bleischwer, die Müdigkeit wollte nicht vergehen und die Wärme des Bettes in dem er sich befand lähmte seine Gedanken. Er hatte Kopfschmerzen, vermutlich Reste des Schlafmittels das ihm Ryuzaki gegeben hatte. Ryuzaki... wo war er eigentlich? Light konnte nicht viel erkennen, aber soweit er die Stille abschätzen konnte war er alleine in dem Zimmer. Und alleine fühlte sich in seinem Zustand gar nicht gut an. Seufzend stand er auf, blickte an sich hinab. Nanu? Er trug frische Sachen, wie es den Anschein hatte. Eine graue Jogginghose, ein grau-weiß gestreiftes Top. Wer hatte ihm das angezogen? Und vor allem... wer hatte ihm das andere Zeug ausgezogen? Der Gedanke dass es Ryuzaki gewesen sein musste ließ ihn stutzig werden. L mochte es gar nicht andere anzufassen, und wenn man ihm eine Hand auf die Schulter legte (so wie Lights Vater es einmal getan hatte) sträubte sich alles in dem Detektiv instinktiv dagegen, und er wechselte möglichst schnell den Platz. Außerdem behagte es Light nicht dass ihn der Schwarzhaarige nackt gesehen und womöglich auch noch angefasst hatte. Vielleicht war es aber auch nur Watari gewesen, der sich um ihn gekümmert hatte während er schlief, L war nicht sehr human, das wusste jeder der ihn kannte. Auch wenn sich die Zahl dieser Menschen wohl an beiden Händen abzählen ließ. Alle diese Gedanken gingen dem Jungen durch den Kopf, als er sich mit unsicheren Schritten einen weg zur Zimmertür bahnte. Fast hätte er damit gerechnet, dass Ryuzaki von außen abgeschlossen hatte, doch als er die Klinke nach unten drückte schwang die Tür fast lautlos auf, und Light betrat barfuß den kalten Fliesenboden des Flurs. Er wusste nicht genau warum, aber er wollte den Detektiv finden, denn langsam war er es reichlich überdrüssig alleine zu sein. Der hübsche Braunhaarige wollte es sich nicht eingestehen, aber er wusste, dass er durch seinen langen Aufenthalt in der Zelle in gewisser Weise an Ryuzaki gebunden wurde, der einzige Mensch, zu dem er während dieser Zeit Kontakt gehabt hatte. „Ry… Ryuzaki…?“. Es war fast völlig dunkel in dem Computerraum als Light ihn betrat. Lediglich der Bildschirm eines der Geräte sandte ein kränkliches, weißblaues Licht aus. Der Schwarzhaarige saß in der ungesündesten Haltung auf dem Schreibtischstuhl, die Light jemals gesehen hatte, und als der Jüngere sich ihm vorsichtig näherte reagierte er nicht. Das war merkwürdig, eigentlich hatte er gute Ohren und drehte sich jedes Mal um, wenn seine Instinkte ihm sagten dass jemand in der Nähe war. Der Braunhaarige tapste weiter, bis er vor ihm stand. Er schlief. Einfach so, mitten auf dem Stuhl, vor seiner Arbeit, in verrenkter Haltung. Was für ein seltsamer Anblick. Light überlegte was er getan hätte, wenn er jetzt Kira gewesen wäre. Er hätte nur seine Hände um den zierlichen Hals legen brauchen, und zudrücken. Bis sein Gegenspieler erstickt wäre. Ein qualvoller Tod. Ein entwürdigender Tod. Ein Tod für Verbrecher. Die Vorstellung ließ ihn erschaudern. Sachte berührte er ihn an der Schulter. „Ryuzaki... wach auf...“. Seine eigene Stimme war leise und um vieles kratziger als er erwartet hatte. L wachte nicht auf. Er musste sehr müde sein. Wie lange hatte er wohl schon nicht mehr geschlafen? Vermutlich machte sein Körper diese Strapazen einfach nicht mehr mit. Light überlegte was er tun sollte. Er konnte ihn ja schlecht so sitzen lassen, sein Rücken würde ihm die undankbare Haltung am nächsten Morgen mit Schmerzen und Verspannungen zurückzahlen. Tragen konnte er ihn schlecht. Oder doch? Unsicher sah er L an. Er wirkte nicht besonders schwer, vielleicht schaffte er es. Irgendwie. Langsam schob er seine Arme unter den warmen Körper, und hob ihn mit einem Ruck hoch. Er war nicht so schwer wie der 18-jährige es erwartet hatte, aber die Anstrengung trieb ihm den Schweiß auf die Stirn - die Zeit in der Zelle hatte ihm wohl mehr zu schaffen gemacht als er angenommen hatte. Mit schwankenden Schritten schaffte er den Schlafenden aus dem dunklen Zimmer, hinaus auf den Gang. Mehr als einmal lehnte er sich gegen die kühle Wand, weil er das Gefühl hatte einen Schritt mehr und seine Beine gäben unter ihm nach. Er spürte Ls warmen Atem an seinem Hals, sah wie sich seine Finger in den Stoff des Tops gruben und sich ein wenig an ihm festhielten. Dann ging er weiter. Es dauerte ewig bis er den Flur hinter sich gelassen hatte in das Zimmer stolperte und die letzten Schritte mehr schlecht als recht zu dem Bett, in dem er selbst gelegen hatte, zurücklegte. Erleichtert darüber es geschafft zu haben legte er Ryuzaki auf der weichen Matratze ab und sah ihn einen Moment an, wischte sich den Schweiß von der Stirn. Wie entspannt er wirkte, und wie weich seine Gesichtszüge auf einmal waren... der Schlaf hatte ihn all seiner distanzierten Art beraubt, und so lag er in dem Bett vor dem Light stand, mit einem Gesichtsausdruck ohne Argwohn, ohne diesen starren Blick und ohne die Angst von Kira entdeckt und getötet zu werden, die ihn permanent verfolgte - auch wenn er dies niemals zeigte. Der Braunhaarige deckte ihn zu, beobachtete wie sich der Detektiv in eine für ihn bequeme Position bewegte. Ohne großartig darüber nachzudenken was er tat beugte er sich zu dem Gesicht und küsste ihn sachte auf die Wange. Zu groß war die Versuchung die ihm dieses Wesen vor ihm bot, und genau so wie er in diesem Moment aussah fühlte er sich auch an, als Light die Haut mit seinen Lippen streifte. Warm, und für diese Welt voller Mörder, Verbrecher und Verräter mit seiner zerbrechlichen Seele nicht geschaffen. ~~~~~ Sehr melancholisch. *hust* Etwas kürzer als die anderen Kapitel, aber es gefällt mir mit Abstand am Besten. Wer jetzt Angst hat es würde ein trauriges Ende geben: Ich kann L in meinen FanFics nur mit größter Mühe und mit Überwindung und Trauer sterben lassen, deshalb wird er weiterleben. Zumindest in meinen Geschichten. Danke für die zahlreichen Kommentare, bitte gebt mir weiterhin Feedback, ich danke euch dafür. Ryuzaki~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)