Gaia - Rettung der Welt? von Nelia ================================================================================ Kapitel 1: Im Tal des Mondes ---------------------------- Mizuno, die Nachfolgerin der Tempelherrin des Wassers, machte sich auf den Weg, um zur Sitzung der Alten zu gelangen, um deren neuesten Entschluss zu erfahren und umzusetzen. Unterwegs traf sie auf Chiyo. Chiyo sollte die Nachfolge der Tempelherrin der Luft antreten. Der Wasser- und der Lufttempel lagen beide dicht an dicht im Tal des Mondes. Mizuno und Chiyo waren gut miteinander befreundet. Einige Zeit später kamen Mizuno und Chiyo bedrückt aus dem Konferenzsaal. Sie hatten es beide gewusst: Ihre Welt - Gaia - war von dunklen Mächten bedroht, die schon dabei waren, erste Teile dieser Dimension zu zerstören. Aber beide Mädchen hätten nie gedacht, dass es so schnell gehen würde. Sie hatten den Auftrag erhalten ins Tal der 1000 Sterne zu reisen, um dort im Tempel der Ewigkeit die Kräfte zu erwecken, die Gaia vor dem Untergang retten sollten. Um diese Kräfte nutzen zu können, müssten aber alle vier Elemente vereint sein. Dies bedeutete laut Überlieferung, dass je ein Tempelmädchen der Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft sich zum Gebet begeben müssten an diesem geheimnisvollen Ort im Tal der 1000 Sterne. Am nächsten Tag waren alle Reisevorbereitungen getroffen und Mizuno und Chiyo begaben sich auf die Reise. Kapitel 2: Die Reise -------------------- Mizuno und Chiyo machten sich nicht sofort auf in Richtung Tal der 1000 Sterne, denn sie mussten erst die anderen beiden Elementetempel aufsuchen und um die Hilfe der nachfolgenden Tempelherrinnen bitten. Zuerst begaben sie sich in Richtung des Bergs der Sonne, wo sie Ai abholen wollten. Ai hatte schon vor mehreren Wochen vorgehabt, zu dieser Reise aufzubrechen, aber damals war die Situation noch nicht als so schlimm eingeschätzt worden - ein fataler Fehler. Ai war ein sehr liebevoller und gutherziger Mensch, der sich stets um das Wohl der anderen sorgte. Allerdings war sie auch sehr redselig, was die eher schweigsame Mizuno nicht besonders mochte. Chiyo hatte mit niemandem irgendein Problem und war immer optimistisch. Vielleicht war sie einfach zu naiv für das Leben. Nach einem ziemlich langen Marsch von mehreren Tagen waren Chiyo und Mizuno endlich am Fuße des Berges der Sonne angelangt, wo Ai sie schon mit frischem Proviant und Wasser erwartete. Nun waren sie zu dritt auf dem Weg zum vierten und letzen Tempel: dem Tempel des Feuers - mit seinen hitzigen und egoistischen Tempelmädchen. Deswegen wussten alle drei, dass sie unter Garantie gewisse Schwierigkeiten haben würden, die Nachfolgetempelherrin von ihrem Vorhaben zu überzeugen. Die Anhänger des Feuertempels hielten nämlich nicht viel von der Welt, solange sie nicht selbst bedroht waren, indem das Feuer der Welt gelöscht würde. “Und was soll uns das bringen?” Hizuki erwies sich als genauso störrisch, wie Mizuno es befürchtet hatte. Hizuki, die neue Tempelherrin des Feuers, ging tatsächlich davon aus, dass es keine Macht auf der Welt gäbe, die es mit den Kriegern des Feuerstammes aufnehmen konnte. Ai schnaubte verächtlich. Wie konnte man nur so dumm sein? “Aber die Welt wird aufgelöst, es ist keine Gefahr, die man fassen kann.” Chiyo klang sehr besorgt. “Keine Gefahr, die man mit Schwertern abwehren kann...” Natürlich hatte niemand damit gerechnet, dass die störrische Hizuki ausgerechnet auf Chiyos Worte hören würde. Dennoch zeigte sich die Tempelherrin des Feuers sehr nachdenklich. Es konnte ja nichts schlimmeres passieren, als es sowieso schon tat, wenn sie mit den anderen fort ging. So machten sich die vier Mädchen also auf die Reise. Sie waren viele Tage unterwegs, um in das Tal der 1000 Sterne zu gelangen. Es würde eine sehr beschwerliche Reise werden, Berge mussten gemeistert, Wälder durchdrungen und Klüften überwunden werden. Unterwegs trafen die Mädchen auf eine Vielzahl von wilden Tieren, die bekämpft werden mussten, einmal trafen sie sogar auf Räuber. Diese hatten jedoch nicht damit gerechnet, dass sich die Tempelherrinnen ihrer Haut zu wehren wussten, Hizuki beschwör Feuerbälle, Mizuno ließ das Wasser zum Leben erwachen, Chiyo wirbelte Dornen auf und benutze diese als Geschosse, Ai ließ die Pflanzen wachsen und zu einem undurchdringlichem Gefängnis werden. Endlich waren sie nicht mehr allzu weit vom Tal der 1000 Sterne entfernt, als sie auf eine Division der Dunklen trafen, Truppen und Anhänger des Dunklen Herrn, welche die Zerstörung von Gaia willkommen hießen und alles dazu beitrugen, die Situation noch zu verschlimmern. Die vier taten alles um ihnen zu entkommen und um ihren Weg fort zusetzten, kamen aber nicht umhin, ihre stärkste Magie einzusetzen, die die Leben vieler kostete. Hizukis Feuermagie war verheerend. Sie übertrieb es im höchsten Maße, etwas anderes war von ihr nicht zu erwarten gewesen, dennoch waren Mizuno, Chiyo und Ai schockiert über die Brutalität, mit der sie vorging. Statt es dabei zu belassen die Division zu vertreiben und auseinander zu reißen, tötete sie einen Großteil der Männer. Wenn Feuer erst einmal brannte, war es sehr schwer zu zähmen... Kapitel 3: Das Tal der 1000 Sterne ---------------------------------- Irgendwann roch es überall nach verbranntem Fleisch, Mizuno bekam den Gestank nicht mehr aus der Nase. Im Stillen war sie wütend auf Hizuki, die sich sogar noch mit ihrer Tat brüstete. Wenigstens waren sie schon fast am Ziel; der Bergkamm, auf dem sie nun schon eine geraume Zeit wanderten, fiel sachte ab und führte auf verschlungenen Pfaden in ein tiefes Tal. “Warum heißt es eigentlich ‘Tal der 1000 Sterne’?” wollte Chiyo wissen. “Die Sterne sind die Hoffnungsträger unserer Völker, Chiyo. In diesem Tal liegt also unsere Hoffnung”, antwortetet Ai. Das Tal war je näher man dem Zentrum kam immer dichter bewachsen. Die Mädchen kämpften sich mühsam durch das Dickicht des Dschungels. Die Tempelherrinnen früherer Generation hatten den Ort der geheimen Höhle immer an die nächste Generation weitergegeben, so dass die vier in etwa wussten, wo sie zu suchen hatten. Der Tempel der Ewigkeit musste nicht lange gesucht werden: zwei verwitterte Säulen im Zentrum des Tales bewachten den Eingang ins Erdinnere. Chiyo schauderte. Der Gang in der Erde war sorgsam ausgehoben worden, in regelmäßigen Abständen waren weitere Säulen aufgestellt und Leuchtsteine wiesen den Weg. Irgendwann gelangten sie in einen großen Hohlraum, der Boden war mit edlem Marmor ausgelegt, Leuchtsteine erhellten den Raum fast Taghell, überall Gold und andere Geschmeide. In der Mitte des Raumes war eine Vertiefung, in der eine große goldene Kugel sachte auf und ab schwebte. Die Mädchen wussten, dass sie sich um diese Kugel aufstellen und ihre Gebete und Beschwörungen sprechen mussten. Irgendwann schien die Schale der Kugel zu brechen, ein weißes Gesicht erschien, mit geschlossenen Augen, engelsgleich mit drei Flügelpaaren. Sphärische klänge waren zu vernehmen. “Ist das schön”, flüsterte Chiyo. Plötzlich riss die engelsgleiche Gestalt, die nun völlig frei im Raum schwebte, die Augen auf. Chiyo wand sich vor Schmerz, als sie der Blick dieser bösen roten Augen traf. Sie schrie kurz auf und stürzte. “Chiyo!” Mizuno lief zu ihr hin, um ihr auf zu helfen, doch das Wesen stand plötzlich vor ihr. Es starrte sie an. Mizuno starrte zurück, doch nur einige Sekunden lang. Ihre Augen erloschen. Sie kippte um und fiel mit einem dumpfen Schlag zum Boden. Sie würde nie wieder erwachen. Hizuki starrte ungläubig auf die Szene. Ai und sie versuchten das Wesen mit ihren Kräften aufzuhalten, doch es half nichts. Plötzlich war das Wesen vor Ai, schlug sie hart, so dass diese stürzte und sich mehrere Knochen brach, Sie sank haltlos in sich zusammen. Hizuki schleuderte immer noch Feuerbälle auf dieses todbringende Etwas, in das sie all ihre Hoffnung gelegt hatten. Einen Augenschlag später war das Wesen vor ihr, streckte seine Hand aus und fuhr in ihre Brust, um nach ihrem Herzen zu suchen. Als er es fand, zerquetschte er es. Auch Hizukis Augen erloschen. Noch während ihr toter Körper zusammenbrach, machte dieses Etwas sich auf den Weg in die Welt. Es würde alles töten und Gaia vernichten! Kapitel 4: Untergang -------------------- Chiyo versuchte sich hochzustemmen, doch sie hatte nicht mehr die Kraft dazu. Ai wimmerte vor Schmerzen, doch das hieß, dass sie lebte. Chiyo drehte ihren Kopf wieder und blickte direkt in die erloschenen Augen von Mizuno. Es war so grausam, Chiyo wollte weinen, doch die Tränen kamen nicht. Warum war das alles hier nur so grausam schief gegangen? Chiyo spürte Wut in sich aufkeimen. Was hatten sie falsch gemacht? Hatten ihre Vorfahren dieses Wesen etwa hier eingesperrt? Waren die Überlieferungen falsch? Warum hatten sie nicht auf Hizuki gehört und waren zuhause geblieben? Doch es hatte keinen Sinn sich solche Gedanken zu machen. Gaia war dem Untergang geweiht gewesen. Schon lange bevor sie losgezogen waren. Dies hier machte es nur schneller... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)