Sathi von Sathi (wie du mein Leben veränderst) ================================================================================ Kapitel 9: Kannst du mir vergeben…disappointment ------------------------------------------------ Nun saß sie da, in ihrer kalten, nassen Zelle. An der Wand nördlich war ein Fenster mit Gittern vorhanden, durch das der Sonnenschein in das sonst so dunkle Verließ scheinen konnte. Es war ein schrecklicher Anblick. Die blonde junge Frau saß zusammen gekauert auf dem Zellenboden, die Knie bis zur Brust hingezogen und die Beine mit beiden Armen umschlungen. Ihren Kopf, besser gesagt ihre Stirn, lehnte sie auf ihre Knie. Wie sie diese vier Tage in diesem Gefängnis überleben sollte war ihr noch nicht klar. Ihr gingen seine letzten Worte auch nicht mehr aus dem Kopf: „Bringt sie in den Kerker, nach vier Tagen und Nächten könnt ihr sie wieder raus lassen.“ In ihrem Inneren tobte große Wut auf ihn, vor allem herrschte aber die Enttäuschung in ihrem Herzen. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass er sie so dermaßen verurteilte, wie er es jetzt getan hatte. The Whispers In The Morning Was habe ich nur getan? Schon begannen die Vorwürfe gegen sich selbst. Sie mochte den Pharao mehr als sie selbst zugeben wollte, ja, sie liebte ihn. Das wurde ihr mit einem Schlag klar. Schwer hob sie ihren Kopf an und sah zu den Gitterstäben vor ihrer Zelle. Of Lovers Sleeping Tight Man hörte das Quengeln von Kindern, das Schimpfen der Mütter, das Anpreisen von Händlern. In der Nähe ihrer Zelle musste der Marktplatz sein. Heute war wieder Markttag. Schwer seufzte Sathi. Sie wäre jetzt auch auf dem Markt. Sie schloss ihre Augen und ließ ihrer Fantasie freien Lauf. Sie träumte wieder, das machte sie immer wenn sie ihrer Trauer, Wut, Enttäuschung oder gar der Einsamkeit entkommen wollte. Are Rolling By Like Thunder Now Sie sah sich mit ihm, Hand in Hand, über den Marktplatz gehen. Er lächelte ihr liebevoll zu, so bei ihrem ersten Aufeinandertreffen getan hatte. Sie erwiderte sein Lächeln und sah sich um. Sie sah einen Marktstand mit kostbarem Schmuck. Sie löste ihre Hand aus seiner und steuerte auf den Stand zu. Gebannt und überrascht zugleich begutachtete sie jedes einzelne Schmuckstück. Sie spürte seine Nähe, er stand hinter ihr und legte seine so starken und sanften Hände auf ihren Schultern ab und sah über diese zu ihr. Sie sah zu ihm. Seine Amethysten strahlten, vielleicht vor Sehnsucht? Oder doch vor Liebe? Das konnte Sathi nicht zuordnen. Wieder sah sie auf ein Armband, welches sie in den Händen hielt. Kleine rote Rubine zierten das Gold, aus dem es geschmiedet worden ist. Atemu nickte und nahm es ihr ab. As I Look In Your Eyes Überrascht blinzelte sie und sah zu ihm auf. Er lächelte noch immer und nahm ihren rechten Arm. Sie ließ ihn gewähren und sah gebannt zu, wie er ihr liebevoll das Armband anlegte. Dabei bei hielt er noch immer sein Lächeln. Auch in ihrem Gesicht zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab und sie sah wieder zu dem Stand. Doch als wäre das Armband nicht genug, er griff zu einer Kette die wie das Armband auch aus Gold bestand. Der Anhänger der Kette besaß einen großen, herzförmigen Rubin. Sathi blinzelte überrascht und schockiert. Diese Kette müsste doch ein halbes Vermögen wert sein. Doch ihr Geliebter lächelte mild und trat mit der Kette hinter sie. Sanft legte er ihr das Schmuckstück um. Sie legte ihre linke Hand auf den Anhänger und sah zu ihm auf. Noch immer legte er sein Lächeln nicht ab. Sathi lächelte liebevoll und legte ihre Arme um ihn. Sie wollte seine Nähe spüren, sein Herz schlagen hören. Sie bettete ihren Kopf an seine Brust und schloss ihre Augen. I Hold On To Your Body Sie seufzte wohlig auf. Dabei griff sie wieder nach dem Anhänger und wurde schnell von der bitteren Realität eingeholt. Als sie die Stelle, an der der Anhänger eigentlich sein sollte, berührte spürte sie nur ihre blanke Haut. Schnell riss sie ihre Augen auf und schon verschwamm ihr Traum, selbst Atemus Lächeln verschwand. Schwer seufzte sie auf. Es war wieder mal nur ein Traum!, dachte sie verbittert. Sie dachte, dass sie ihn jetzt für sich hätte, nachdem Teana endlich fort war, fort aus seinem Leben, doch da hatte sie sich selbst einen Strich durch die Rechnung gemacht. And Feel Each Move You Make Zur gleichen Zeit im Palast: die Bediensteten tätigten ihre Arbeit. Und der Wesir erledigte die Arbeit, die eigentlich der Pharao tätigen sollte. Doch dieser fühlte sich nicht guter Dinge, seinen täglichen Aufgaben nachzugehen. So übernahm Shimon seine Aufgaben. Er verstand es, denn ihm ging es in seiner Jugend auch nicht anders. Er liebte seine damalige Freundin, bis er erfuhr was sie wirklich fühlte. Und nicht nur er hatte diese Misere durch, sondern auch der damalige Pharao. Atemu blieb vorerst in seinem Gemach; er wollte von niemandem gestört werden. Schwer schloss er seine Augen und sein einziger Gedanke war: Warum? Er überlegte hin und her. Wollte Sathi ihm nur eins auswischen, weil sie sich eingesperrt fühlte? Oder Rache? Aber für was denn bitte, Rache, was kann er getan haben wofür sie sich rächen wollte? Etwa der Kuss von Teana? Seiner ehemaligen Verlobten? Die Gedanken schossen hin und her. Er seufzte schwer. Er versuchte an die wenigen glückliche Momente mit seiner Sathi zu denken. Er hörte ihre sanfte Stimme, die einer warmen Windbrise glich: „Atemu...hier bin ich!“, doch mit einem Mal schrie sie: „Hole mich hier raus! Ich halte das nicht mehr aus! Bitte! Vergib mir doch!!“. Your Voice Is Warm And Tender Mit einem Mal tauchte sein altes Leben vor ihm auf. Er sah sich vor seinem Vater im Thronsaal stehen. Atemu selbst schmunzelte innerlich; das milde Lächeln hatte er eindeutig von seinem Vater geerbt. „Atemu, mein Sohn...“, hörte er seinen Vater sprechen. „Du bist nun im heiratsfähigen Alter. Meine Zeit wird bald um sein, dann werde ich den Weg zu den großen Pharaonen antreten!“ „Ja, Vater.“, antwortete er. Damals zählte er gerade 18 Sommer. Sein Vater nickte. „Nun gut, du wirst bald einige junge Frauen kennenlernen. Ich werde ein großes Fest geben, zu Ehren der Götter.“ Mit diesen Worten legte er seine Hand auf seine Schulter. „Und ich bin mir sicher, für dich ist die Richtige dabei!“. A Love That I Could Not Forsake Wie sehr hatte Atemu den damaligen Tag verflucht. Und er tat es bis heute. So viele junge Frauen wurden ihm vorgestellt, ihm wurde davon ganz schwindelig. Er ließ sich leicht genervt auf seinem Platz neben den Vater fallen und lehnte sich erschöpft zurück. Er hatte es satt, ständig, immerzu, von jeder Frau angesprochen zu werden oder gar zum Tanz aufgefordert zu werden. Ihm tat jeder einzelne Knochen weh. Doch sein Vater sah lächelnd oder gar schmunzelnd zu seinem Sohn. „Nun denn, mein Sohn, hast du die Richtige gefunden?“, fragte er. Atemu schüttelte den Kopf. „Nein, irgendwie sind sie alle nicht die Richtigen!“, kam es trotzig von ihm. Wieso wollte sein Vater ausgerechnet heute, dass er sich eine „Richtige“ aussucht? Viele der Frauen waren Prinzessinnen, Töchter der Herrscher des Nachbarreichs oder gar von Verbündeten. Doch sein Vater tolerierte es nicht, wenn er aufmüpfig wurde. „Atemu.“, kam es leicht energisch von ihm. „Bitte reiß dich zusammen. Geh und tanz mit ihnen. Du wirst sie schon noch mögen lernen!“ Doch er rührte sich nicht vom Fleck. Er wollte sitzen bleiben und zusehen, wie die vielen Gäste tanzten. Wenigstens hatten sie ihren Spaß. Doch dann hörte er Shimon sprechen: „Meine sehr verehrten Gäste, mein Pharao, mein Prinz. Nun naht der Augenblick auf den Ihr alle gewartet haben! Maya, die Haupttänzerin des Palastes ganzer Stolz möchte Euch nun ihre Schützlinge präsentieren. Begrüßt mit mir die Tänzerinnen Thebens!“ Somit schwärmten lachend und kichernd die Mädchen in den Thronsaal. Erst sah er gelangweilt zu ihnen, doch dann blieb sein Blick interessiert an einem der Mädchen hängen...eine brünette Schönheit, mit meeresblauen Augen. 'cause I'm Your Lady And You Are My Man Das war das erste Treffen mit Teana, dachte er verbittert und schon ging die gedankliche Reise weiter. Er stand wieder vor seinem Vater, dieses Mal mit Teana an seiner Seite. „Vater...ich habe die richtige Frau für mich gefunden!“, sagte er. Sein Vater sah ungläubig zu ihm auf. „Eine Tänzerin? Aber, Atemu.....sie ist von niedrigerem Stand!“ „Ja, das ist sie und? Dich hat es damals auch nicht gestört, als du Mutter heiratetest!“, kam es von ihm und Teana sah verwundert zu ihm. Der alte Pharao seufzte. „Nun gut....“, dann lächelte er. „.....wenn es dein Wunsch ist. Ihr habt meinen Segen!“ Teanas Augen leuchteten vor Glück, dachte er damals zumindest. Insgeheim wusste sie, nun hatte sie die Macht am Hofe und konnte ihrem alten Stand entfliehen. Ihr wahres Wesen hatte sie immer gut getarnt, immer das brave, liebe, unschuldige Mädchen gespielt. Doch die Zeit danach sprach Bände. Sie wurde zu einer falschen, hinterhältigen, intriganten Person. Whenever You Reach For Me I'll Do All That I Can Atemu riss sich aus seinen Gedanken. Alte Erinnerungen!, mahnte er sich selbst und stand auf. Er verließ sein Gemach und lief ziellos auf dem Gang umher. Seine Gedanken kreisten nicht mehr um Teana, sondern um Sathi. Wie schön war es damals, als er sie zum ersten Mal im Wasserbecken des Palastgartens gesehen hatte. Ein leises, kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. Ich werde Jono einen Besuch abstatten, dachte er weiter und lief in die Gänge der höheren Bediensteten des Palastes. Dort hielt sich auch der Spieler und beste Freund des Pharao auf. Even Though There May Be Times Doch in Sathis Zelle war kein Lächeln zu sehen. Tiefe Traurigkeit umgab die junge Frau. Sie sah nochmals hinauf zu den Gitterstäben. Die Sonne hatte sich leicht geneigt. Es musste Nachmittag sein. Schwer seufzte sie und schloss ihre Lider. „Atemu...ich hätte mich an deinen Befehl halten sollen..“, murmelte sie leise und eine Träne verließ ihre Augen. It Seems I'm Far Away Sie hörte vor ihrer Zellentür, dass die Wache abgelöst wurde. Das erste Wachpärchen besprach noch mit dem zweiten, was zu tun wäre. Dass sie ja nicht auf Sathis Flehen reagieren sollten, ihr nur Brot und Wasser geben sollten, nicht mit ihr reden sollten, dass es der Befehl des Pharao war. Dann folgten einige private Gespräche. Da hörte Sathi schon nicht mehr hin. Der Befehl des Pharao!, dachte sie wieder und schon folgten der einen Träne mehrere. Never Wonder Where I Am Schnell erreichte der Pharao Jonos Gemach. Er klopfte und wartete kurz ab. Ein leises „Ja bitte“ ließ ihn lächeln und er öffnete die Tür. Lächelnd spitze er durch diese. „Hallo mein Freund!“, sprach er. Da lächelte auch der Blonde und stand auf. „Atemu, mein Freund.“ Der Angesprochene schloss nach sich die Tür und trat auf den Spieler zu. „Kann ich...im Vertrauen mit dir sprechen? Oder hast du viel zu tun?“, erkundigte sich Atemu freundlich. Jono schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin so gut wie fertig. Was gibt für dich tun, mein König?“, fragend legte er den Kopf schief. Der Pharao seufzte schwer und setzte sich in einen der Korbsessel, die in Jonos Gemach standen. „Ich weiß nicht, was ich tun soll...“ Verwundert blinzelte Jono. „Wie meinst du das?“ Atemu sah auf und sah seinem Freund in die Augen. „Ich habe Sathi in den Kerker werfen lassen...sie soll spüren, dass sie mit ihrem Trotz nicht weit kommt. Aber wieso fühle ich mich dann so schlecht?“ Jono lächelte verständnisvoll. 'cause I Am Always By Your Side „Die Liebe, Atemu! Die Liebe!“, meinte er lächelnd. Atemu blinzelte. „Liebe?“, er lachte kurz auf. „Liebe habe ich damals empfunden, als ich Teana das erste Mal sah...und.....“, er stockte kurz. „....auch bei Sathi....“ Er jetzt wurde ihm klar, was er fühlte. Er wollte Sathi immer bei sich haben, er liebte es, wenn sie lächelte, wenn sie lachte, wenn sie tanzte. Er wollte ihren Duft jeden Tag einatmen und sie nie wieder gehen lassen. Doch er hatte sie in den Kerker werfen lassen. Das war gerade das Problem. „Na siehst du! Du hast dich neu verliebt!“, sagte Jono beruhigend und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er schmunzelte dem Pharao zu. „Und zugegeben, gut sieht Sathi auch aus! Sie hat Charakter und darum könnte ich wetten, dass sie besser im Bett ist, als Teana!“ Er sah kurz frech grinsen zu ihm auf. „Jono!!“, meinte Atemu kurz empört, konnte sich ein anschließendes Lachen nicht verkneifen. 'cause I'm Your Lady And You Are My Man „Es ist aber so, Atemu. Du kannst nichts gegen die Liebe tun, sie kommt, wann sie will und geht, wenn sie meint, es ist an der Zeit, zu gehen!“, murmelte Jono weiter. „Deswegen fühlst du dich nicht so wohl...du haderst mit dir selbst. Aber ich bin mir sicher, die Entscheidung die du getroffen hast, war die Entscheidung der Götter und zu Sathis Schutz. Sie hätte auch auf den Straßen Thebens sterben können, das muss ihr klar werden.“ Der junge König nickte leicht. „Du hast recht.“, er stand wieder auf. Jono sah ihm nach. Atemu sah lächelnd zu Jono. „...danke, für deine Zeit und deine Worte, mein Freund. Auf dich ist doch immer Verlass.“ Der Angesprochene nickte. „Keine Ursache, immer wieder gern!“ Whenever You Reach For Me I'll Do All That I Can Somit verließ der Pharao Jonos Gemach wieder. Er lief leicht benebelt zu den Baderäumen, wo er wieder von einem der Badesklaven in Empfang genommen wurde. Er lächelte kurz. Der Duft von wildem Yasmin lag in der Luft. Moment...so duftete auch Sathi...schon wieder schweiften seine Gedanken zu der Gefangenen im Kerker. Er seufzte. Wie sollte er sich ablenken, wenn seine Gedanken immerzu um eine Person kreisten, Sathi? We're Heading For Something Somewhere I've Never Been Widerwillig schüttelte er seinen Gedanken fort. Obwohl ihm diese strahlenden Diamanten keine Ruhe ließen. Der Sklave entkleidete den Pharao und führte ihn zu einem der dampfenden Becken. Wieder war das Wasser angenehm heiß und er ließ es sich dieses Mal nicht nehmen, kopfüber hinein zu springen. Er brauchte eine Art kleinen Schock, um Sathi erstmal zu vergessen und freier Gedanken zu sein. Sometimes I Am Frightened But I'm Ready To Learn Er tauchte nach einigen Sekunden wieder auf und strich sich das Wasser aus dem Gesicht. Wie gut das doch jetzt tat. Er lächelte leicht und schwamm zu den Steinsitzen. Er legte wieder seine Arme auf den Rand des Beckens und den Kopf in seinen Nacken. Erleichtert seufzte er auf. Doch es schoss ihm der Gedanke an den einen Tag in den Kopf, an den Tag als er mit Teana hier in den Baderäumen versuchte, einen Erben gezeugt hatte. Of The Power Of Love Er verfluchte sich selbst über diese Tat. Wie hatte er sich dazu hinreißen lassen können mit ihr den heiligen Akt zu vollziehen. Natürlich, sie hatte ihn gereizt bis auf das Blut. Aber er hätte Haltung bewahren sollen. Er schloss verbittert die Augen. Verdammt, er war doch auch nur ein Mann, und ewig hätte er sich seinen Gelüsten nicht mehr stellen können. Doch als er diesen Akt mit ihr vollzog, waren seine Gedanken nur bei einer Frau. Sathi. „Wie es ihr wohl jetzt gehen mag?“, fragte er leise; wohl mehr sich selbst. Er schallte sich sofort selbst. Es wird ihr nicht gut gehen, wem würde es schon im Kerker, bei Wasser und Brot, gut gehen? Allerhöchstens denjenigen, die seit Jahrhunderten, nein Jahrzehnten ihr Leben im Kerker verbrachten. Und das hat bisher keiner geschafft. Er biss sich auf die Unterlippe. Er hatte es zugelassen, dass seine blanke Wut und sein Zorn über Sathis Aktion die Oberhand gewannen und sie für vier Tage und Nächte im Kerker schmoren ließen. Vielleicht, nein, bestimmt wollte sie ihre Aktion noch erklären, aber er hatte sie regelrecht abgewürgt und sofort wegsperren lassen. Ein letzter Blick in ihre Augen verriet ihm bittere Wut und Enttäuschung. Das war sein letzter Blick auf sie. Er behielt seine Augen geschlossen und bekam nicht wirklich mit, wie sich langsam die Sonne gen Horizont neigte. The Sound Of Your Heart Beating Lange behielt Sathi ihre Augen geschlossen. Erst jetzt öffnete sie ihre Augen wieder und sah wieder zu den Gitterstäben, die Sonne ging unter. Das tiefe Rot durchdrang die Stäbe und brachte ein leichtes Feuer in ihre Zelle. Sie schmunzelte. „Wie gerne würde ich jetzt mit ihm den Sonnenuntergang erleben.“, dachte sie noch und schickte sich selbst in ihrer Fantasie auf Reisen. Made It Clear Suddenly Sie stand mit ihm auf dem Balkon seines Gemaches. Die Abendsonne tauchte Theben in ein feuriges Rot: es schien als würde die Stadt brennen. Liebevoll lächelte sie und spürte Atemus Arme um ihren Bauch. Sanft legte sie ihre Hände auf seine und sah zu ihm auf. Er sah kurz in die Richtung der untergehenden Sonne, bevor er seinen Blick zu ihr wandte. Sein liebevolles Lächeln verzauberte sie immer wieder. Sie legte leicht den Kopf schief und schloss ihre Augen. Da spürte sie seine Lippen auf den ihren. Ein Feuer, welches sie schon spürte als er sie das erste Mal berührte, war wieder zu spüren. Er wollte sie. Und sie? Ja, sie wollte ihn genauso. Sie seufzte leise und hörte ihr Seufzen widerhallen. Sie wurde wieder rabiat aus ihren Träumen gerissen, denn dieses Echo stammte von den dumpfen Zellenwänden, welche ihr Seufzen aufgefangen und wieder zu ihr zurückgaben. The Feeling That I Can't Go On Wieder verließen Tränen der Wut und Verzweiflung ihre Augen. Sie stützte sich in ihren zuvor um sich geschlungenen Händen ab und weinte bitterlich. Und wenn Teana es schafft, ihn zurück zu holen? Für sich zu gewinnen? Ich will ihn doch nicht verlieren!, dachte sie immer wieder und dadurch wollten ihre Tränen kein Ende mehr nehmen. Ihr Abendessen, bestehend aus einem Tonbecher Wasser und einer Scheibe Brot, stand unberührt vor der Zellentür. Sie wollte es nicht anrühren, da sie so schäbig vorkam, wenn sie das jetzt essen würde. Oder wer weiß, vielleicht hatte Teana etwas darunter gemischt, wohl wieder Gift um sie endgültig loszuwerden. Gepeinigt weinte sie weiter, ungehört von den Wachen vor der Tür. Atemu aber öffnete nach einer langen Weile wieder die Augen und sah gen Horizont. Die Baderäume hatten eine kleine Säulenfassade, durch die man wunderbar hinaus auf die Wüste sehen konnte. Die Wüste schien zu brennen. Atemu lächelte sanft, am liebsten würde er jetzt Falan satteln lassen und losreiten, dem Sonnenuntergang entgegen. Falan war sein schwarzer, kraftvoller Wallach. Er hatte ihn von klein auf, sein Vater schenkte ihm Falan an seinem siebten Geburtstag. Seitdem kümmerte sich Atemu regelrecht liebevoll um den Hengst. Doch als er älter wurde, gingen die Hormone mit ihm durch. Er musste kastriert werden, da selbst Atemu es nicht schaffte Falan unter Kontrolle zu bekommen. Doch der Wallach behielt den Charakter, den er als junges Fohlen auch schon gehabt hatte. Stolz, elegant, anmutig und auch manchmal ein wenig widerspenstig. Und Atemu liebte dieses Pferd über alles. Niemand anderes, selbst der Stallbursche durfte Falan nicht reiten, das ließ der Wallach nicht zu. Manches Mal glaubte Atemu, er sei ein wenig eifersüchtig. Aber niemals würde er deswegen die Liebe seines Lebens an zweite Stelle sehen. Aber...wer war nun die Liebe seines Lebens? Is Light Years Away Langsam erhob sich der Pharao aus dem Wasser und stieg die steinernen Stufen hinauf aus dem Wasser. Die Wärme tat ihm doch gut. Er ließ sich ein Badetuch geben und Amu, sein Badesklave kam zu ihm. „Wünscht ihr noch eine Massage, Euer Hoheit?“, fragte er mit einer höflichen Verbeugung. Aber Atemu schüttelte den Kopf. „Nein, danke Amu. Du kannst einen Diener zum Stallburschen schicken, er soll Falan satteln, ich muss einen klaren Kopf bekommen..“, meinte Atemu freundlich und ließ sich von den Badedamen abtrocknen. Amu nickte und eilte hinfort. Atemus Entschluss stand fest. Er wollte noch raus, um nachdenken zu können. Hier im Palast wurde es ihm zu stickig, und er brauchte frische Luft zum klaren Denken. 'cause I'm Your Lady And You Are My Man Die Bediensteten wollten auf seinen Wunsch hin, dass er reiten wollte, ihn in seine Reitbekleidung stecken, doch das war ihm zu warm. Er wählte bloß einen einfachen Schurz, und damit seine Diener nicht allzu beleidigt waren, ließ er sich die Krone wieder aufs Haupt drücken und das Puzzle umlegen. Er betrachtete sich kurz und nahm dann sein Schwert entgegen. Falls ihn Diebe überfallen wollten, wollte er doch auf alles gefasst sein. Er ging hinaus zu den Stallungen, wo ihm der Stallbursche Ruki entgegenkam, mit Falan an den Zügeln. Ruki verbeugte sich ehrfürchtig und lächelte. „Falan hat keine Ruhe gegeben, Majestät. Er muss wohl gespürt haben, dass Ihr heute noch raus wolltet.“, sagte er freundlich und übergab Atemu die Zügel. Der Pharao nickte. „Hab Dank, Ruki!“, mit diesen Worten sah er zu Falan und strich sanft über seine Nüstern. „Na, mein Großer? Du hast auf mich gewartet?“ Ein kurzes, kräftiges Schnauben sollte wohl ein „Ja“ darstellen. Zufrieden lächelte Atemu und schwang sich in den Sattel. Kurz wieherte Falan auf und sein Reiter sah zu Ruki. „Ich bin nicht vor Einbruch der Nacht zurück. Also halte dich bis in die Nacht hinein bereit!“, mit diesen Worten gab er Falan einen kurzen, antreibenden, aber sanften Hieb in die Flanken und ritt los. Falan hinterließ nichts außer einer Staubwolke. Der Wallach liebte solche schnellen, kraftvollen Anfangssprints und sein Atem ging regelmäßig schnell. Whenever You Reach For Me I'm Gonna Do All That I Can Sathi hörte in ihrer fast dunkel gewordenen Zelle das schnelle Traben eines Pferdes. Sofort schloss sie ihre Augen. Das kann nur Atemu sein!, dachte sie noch und stand auf. Sie ging zu den Gitterstäben und versuchte, sie mit ihren Händen zu erreichen. Aber sie schaffte es nicht, dafür war sie einfach viel zu klein. Enttäuscht darüber seufzte sie wieder. Die Welt war einfach nicht gerecht. Das, was Atemu ihr angetan hat, war nicht gerecht. Sie wollte sich ihm erklären, ihren Missstand aussprechen. Aber nein, stattdessen wurde sie in dieses kalte Loch hier unten gesperrt. Nichts ahnend, ob sie vielleicht hier noch lebend rauskommen würde. We're Heading For Something Somewhere I've Never Been Sometimes I Am Frightened But I'm Ready To Learn Of The Power Of Love Atemu ritt immer weiter in die Wüste hinein, ohne Ziel, ohne einen Gedanken. Er wollte ein paar Minuten allein sein, mit Falan durch die Dünen der Sahara preschen und einfach jeden Missstand im Palast vergessen, den neugierigen Palastaugen entkommen. Je weiter er sich vom Palast entfernte, desto freier wurde er. Er atmete erleichtert auf und zog kurz, aber bestimmt, an den Zügeln. Falan verlangsamte sich, und das schien dem Wallach nicht wirklich zu passen, leicht schlug er den Kopf hin und her. Atemu lachte kurz. „Ist ja gut! Später bekommst du erneut die Gelegenheit.“, sagte er ruhig und tätschelte sanft Falans Hals. Da war auch der Wallach wieder zufrieden und trabte ruhig weiter. Die Sonne neigte sich immer weiter der Wüste zu, die Nacht brach herein. Der junge Pharao sah in den Himmel hinauf, und ihm war es als würde er in jedem Stern Sathis Gesicht sehen. Er seufzte schwer, er konnte an nichts anderes mehr denken als an Sathi. Ich liebe sie..., schoss es ihm durch den Kopf und schloss seine Augen. The Power Of Love Sathi legte sich auf die hölzerne Pritsche welche als ihr Bett dienen sollte. Das Leinentuch, welches wohl als Bettlaken diente, war kalt und nass. Anscheinend wurden hier sehr wenige Leute gefangen gehalten. Schwer seufzte sie. Sie sah abermals zu den Gitterstäben und sah in die dunkle Nacht hinaus. Draußen vor den Stäben zündete ein Laternenwächter eine Fackel an, um den Marktplatz ein wenig zu erhellen. Ihre Augen blieben noch immer an den Himmel gehaftet, wo sie meinte Atemus liebevolles Lächeln zu sehen. Ein kleines, leises Lächeln verließ ihre Lippen. „Mögen die Götter dich in deinen Träumen leiten, Atemu.“, sagte sie leise, bevor sie sich zusammenkauerte und ihre Augen schloss. The Power Of Love Noch eine ganze Weile galoppierte Falan durch die Dünen der Sahara. Sein Reiter, welcher wohl leicht abwesend war, bemerkte nicht wie Falan plötzlich anhielt. Erst nach ein paar Sekunden sah Atemu sich fragend und suchend zugleich um. „Was hast du, mein Junge?“, fragte er und sah zu seinem Wallach, welcher leicht ungeduldig mit dem Vorderhuf scharrte. Da schmunzelte der junge Mann. „Tut mir leid, war wohl ein wenig abwesend.“, Falan schlug wieder seinen Kopf hin und her. Beruhigend strich er wieder über Falans Hals. „Wir reiten zurück nach Hause, es ist schon spät geworden!“ Als hätte es der Wallach nur von seinem Reiter hören wollen, wieherte er kurz auf, stemmte sich auf seine Hinterhufe und galoppierte zurück in Richtung Palast. Ich werde mich wohl auch zu Bett begeben, es war ein langer Tag für mich, dachte Atemu und schloss für einen kurzen Moment seine Augen. Sein letzter Gedanke galt Sathi. Sometimes I Am Frightened But I'm Ready To Learn Of The Power Of Love Somit ging der erste Tag ihrer Strafe vorüber. In der Nacht schlief sie alles andere als ruhig. Schließlich war es ja kalt in der kleinen Zelle und sie hatte keine Möglichkeit sich an etwas Warmen, Gemütlichen heranzuschmiegen. Wie denn auch!? Das Einzige, was sie dem kleinen Raum hatte war die Pritsche an der Wand und die war steif wie ein Brett. Ja, ein Brett wäre dagegen sogar noch bequem gewesen, aber das, worauf sie nun schlief war alles andere als bequem. Aber sie musste es durchhalten, egal, was da auch noch kommen mag. Sie wollte auf gar keinen Fall Schwäche zeigen. Darauf war er doch sicherlich aus, dass sie nachgibt. Aber so weit wird es nicht kommen. Niemals! Sie wird ihm schon zeigen, wer hier die Hosen anhat! Naja,…im Moment ist er es, der die Führung übernommen hat, aber sie wird sich dafür schon irgendwie revangieren. Irgendwann wird auch er Fehler machen. Und dann wird er den Kürzeren ziehen. Dennoch musste sie bis dahin erst mal diese verdammten vier, na gut, mittlerweile, drei Tage überstehen. Der zweite Tag war nicht mehr spannender als der erste. Gelangweilt saß sie mal an der einen, mal an der anderen Wand ihrer Zelle und wusste nichts so recht mich sich anzufangen. Was hatte man auch groß für eine Auswahl in einem Gefängnis? Keine. So verging auch der zweite Tag und der dritte folgte. Dieser verlief eigentlich genauso wie die ersten beiden: am Morgen kam eine Wache und brachte ihr Wasser und trocknes Brot. Das Brot wagte sie nicht anzufassen, auch wenn ihr Hunger noch so groß war. Das Wasser benutzt sie nicht zum Trinken, sondern kippte es sich über die Haare, denn während der letzten Tage war es schrecklich heiß geworden in der Zelle. Das kühlte sie für den Moment ein wenig ab. Bis zum Abend hin musste sie auf neues Wasser warten. Wie sie das aushielt, wusste sie später nicht zu beschreiben. Wozu auch?! Es würde sowieso keinen interessieren…jetzt machte sie sich Vorwürfe, dass sie nicht damals auf ihre Lehrerin gehört hatte und mit ihrer Freundin davongeschlichen ist, weil sie so fasziniert von der Pharaonenstatue gewesen war. Sie verfluchte sich selbst. Wie konnte man auch nur so dermaßen bescheuert sein?? Jetzt war sie in dieser dämlichen Zeit gefangen und wusste nicht weder oder zurück. Insgeheim wünschte sie sich wieder in ihre Zeit zurück…aber hatte sie es schon vergessen? Sie war nicht mehr Ayame, die Schülerin an der Domino Highschool war; in dieser Ära war sie Sathi, Sathi, die Tänzerin, eine Tänzerin am Hofstaat des Pharao Atemu. Und Sathi konnte dieser Epoche nicht entfliehen, wenn es doch ginge, dann wüsste sie nicht wie. Der dritte Tag beschränkte sich einzig und allein darauf, dass sie sich Gedanken darüber machte, wie sie erst mal diesem Gefängnis entfliehen und danach Ägypten entfliehen konnte. Der vorletzte Tag ging damit auch vorüber und sie dachte, dass diese schreckliche Zeit niemals vorübergehen würde. Sie zog sich so lang wie ein Kaugummi. Der vierte und damit letzte Tag brachte doch etwas Überraschendes: sie blieb an diesem Tage nicht allein. Sie saß, wieder mal, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, die Knie bis zur Brust angezogen, als sie ein Geräusch vernahm, das sich nach dem alten Scharnier der Eingangstür anhörte. In Sathis Kopf flogen ihre Gedanken nur so durcheinander! Ob man sie wirklich jetzt schon rauslassen würde? Oder ob Atemu sogar persönlich kommen würde? Könnte es auch angehen, dass Maya und Daya ihr bloß einen Besuch abstatten wollten? Nein, das alles konnte nicht in Frage kommen. Als ob das alles zutreffen würde; das wäre es ja! Mittlerweile hörte sie Männerstimmen, dazwischen sogar eine weibliche Stimme. Verwundert blickte die blonde Frau zu den Gittern ihrer Zelle. Was ging da nur vor sich? Urplötzlich verstummten alle, dann Schritte, Schritte, die immer näherkamen, bis sie vor ihrer Zellentür stehen blieben. Sathi verengte die Augen, um die Gestalt zu erkennen. Sie sah, dass es sich um eine Frau handelte, eine Frau, die sie noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen hatte. Sie war recht klein, aber hübsch und sie war brünett. Erst dachte Sathi an Maya, doch das konnte sie unmöglich sein. Die Frau lächelte ihr unverfroren zu. „Sei gegrüßt! Ich bin Mana.“, stellte sie sich vor. „Du musst Sathi sein!?“ Eine Feststellung als eine Frage. Daraufhin wusste Sathi erst nichts zu erwidern, anfangs war sie noch mit sich am ringen, ob sie überhaupt etwas darauf antworten sollte. Aber sie hatte ihre Manieren trotz knappe vier Tage Gefängnis nicht vergessen, also erwiderte sie das Lächeln und erhob sich von ihrem Platz, um auf die Gitterstäbe und somit auch auf die Frau namens Mana zuzugehen. „Ja, die bin ich. Was führt dich zu mir?“ Mana legte ihre Hände auf den Rücken und stellte sich von einem auf den anderen Fuß. Ihren Blick senkte sie, als ob sie sich schämen würde. „Naja…laut des Pharaos Anweisung darf ich gar nicht hier sein…“, murmelte sie vor sich hin, während sie den Boden unter sich betrachtete. "Aber ich war so neugierig, als er mir von dir erzählt hat. Da musste ich einfach zu dir!" Sathis Augen weiteten sich. Ihre Hände umfassten die Gitter der Tür und sie presste sich ganz fest an diese. „Atemu?? Du warst bei ihm?! Wie…was…“ Sathi war ganz verwirrt. Wer zum Kuckuck war diese Frau? Seit ihrem ersten Tag im Palast hatte sie sie noch nie zuvor gesehen! Kam sie etwa aus der Stadt? Nein, dafür sah sie zu nobel gekleidet aus. Mana sah wieder zu ihr auf, nachdem sie nicht weiter wusste. Ein Schmunzeln entfloh ihren Lippen. „Genau so hat er dich mir beschrieben. Ja, ich war bei ihm. Falls du es noch nicht weißt: ich bin seine Freundin.“, entgegnete ihr Mana freundlich. Sathis Augen wurden bei jedem Wort, das sie aussprach, immer größer. Sie wollte noch entsetzt etwas ausschreien, sie anbrüllen, einen Aufstand machen, wie noch nie zuvor, doch die Brünette kam ihr zuvor. Sie hob schlicht ihre Hände und lächelte. „Keine Angst, nicht die Art Freundin, die du jetzt in Gedanken hast, nein.“ Sie schmunzelte und blickte zur Seite. Der Blick zeigte Sathi, dass die junge Frau vor ihr in Erinnerungen schwelgte. „Wir sind Freunde, seit ich denken kann; wir waren vielleicht ein zwei Jahre alt, als man uns zusammensetzte, damit wir miteinander spielen konnte. Ich hab ihn sehr gern, aber nur auf freundschaftlicher Basis, du musst dir also keine Sorgen machen, dass ich eurer Liebe im Weg stehe. Dafür hab ich gar keine Zeit“ Jetzt sah sie wieder auf und sah der Blonden in die Augen. Die sah sie verwundert an. „Was meinst du denn damit?“, fragte sie verwundert. Sie wollte gerade noch hinzufügen, dass sie sie noch nie im Palast gesehen hatte, doch erneut kam ihr Mana zuvor. „Ich bin Meister Mahados Schülerin. Ich lasse mich eher selten im Palast blicken, da ich viel für meine zukünftige Arbeit lerne. Eines Tages, wenn mein Meister zu alt ist, werde ich sein Werk fortsetzten, damit er stolz auf mich ist.“ Das erklärte doch schon die ein oder andere Frage, die sich Sathi gerade in diesem Moment gestellt hatte. Sie sahen sich danach schweigend an, dann mussten sie beide, aus der Situation heraus, anfangen zu lachen. Keiner von beiden wusste überhaupt, warum. Aber es war ihnen gleich. Sie verstanden sich auf Anhieb. Und sie unterhielten sich sehr lange an Sathis letzten Aufenthalt im Gefängnis. Die beiden Frauen fragten sich gegenseitig aus, sie redeten an diesem Tag einfach über alles, über Gott und die Welt, wie man es so schön ausdrückt. Und sie waren sich letztendlich einig: daraus kann eine wirklich wunderbare Freundschaft werden, auch, wenn sie einen etwas merkwürdigen Anfang hatte. Es dauerte gar nicht lange, so kam es Sathi beinahe vor, da war es war Ra am Himmelszelt schon wieder verschwunden. Die Zeit ging so schnell vorüber. Die blonde junge Frau bemerkte nebenbei, dass es schon recht dunkel war, als Mana erschrocken auffuhr, sich mehrmals entschuldigte, dass sie jetzt gehen müsse, ansonsten würde sie sich einiges von Mahado anhören müssen, womit sie so oder so rechnen müsste. Sie verabschiedete sich schnell, versprach aber, sobald Sathi wieder frei war, dass sie sich öfters bei ihr blicken ließe. Die darauffolgende Nacht schlief Sathi besser, viel besser, als in den letzten Nächte. Kein Wunder, sie hatte eine neue Freundschaft aufgebaut, im Gefängnis, wohl gemerkt. Was für ein eigenartiger Gedanke. Die Nacht verflog; der Tag ihrer Freilassung war endlich da und die Wachen öffneten das schwere Eisentor, um sie hinauszulassen. Doch, so gut sie sich am vorherigen Tag noch gefühlt hatte, umso mieser ging es ihr nun. Denn sie wusste, dass sie, wenn sie jetzt in ihr Gemach gehen würde, würde im Laufe des Tages Atemu bei ihr antanzen, damit er sich von ihr anhören konnte, welche Lehre sie wohl daraus ziehen würde. Ihr rutschte das Herz fast in die Hose bei diesem Gedanken. Sie schwor sich, beim Zurücklaufen in ihr Gemach, dass sie versuchte Atemu möglichst aus dem Weg zu gehen, und wenn sie ihn noch nicht einmal die Tür öffnen würde, das würde doch schon genügen,…dachte sie zumindest. In dem Moment, als sie sich das schwor, vergas sie, dass er immer noch der Pharao war und er immer seinen Willen bekommen konnte, wann immer er auch wollte, sei es bei, beispielsweise, den Konferenzen oder bei ihr; als ob da irgendein Unterschied liegen würde. Das würde ihr aber leider zu spät einfallen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)