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Seven Days

yami x yugi
von

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Belastung

Sollte eigentlich der Prolog werden, aber ich raff das nicht...

mal sehn, vielleicht bekomme ich es ja noch hin *drop*
 


 

Atemu starrte unentwegt auf seine E-Mail, die er schon vor Wochen erhalten hatte.

Er müsste sie doch nur bestätigen, einfach auf die Einladung drücken, aber er konnte es einfach nicht.

Angst sammelte sich in seinen Venen, nervös kauerte er an seinen Fingernägeln herum und das mit seinen 28 Jahren.
 

An

Atemu Atem
 

Es grüßt dich deine ehemalige Klassensprecherin - Tea Gardner.

Vor zehn Jahren war endlich die Schulzeit für uns zu Ende.

Und nun wollte ich alle Klassenkameraden der ehemaligen Stufe 12 zu einem Klassentreffen einladen.

Datum:

Uhrzeit:

Ort:
 

Ich würde mich freuen, wenn unser Yami sich dort auch blicken lässt.

Bestätige einfach diese E-Mail und schon kann ich dich auf die Liste setzen.

Ich bin wirklich mal gespannt was aus dir und den anderen geworden ist.

Lg

Tea
 

„Hi Alter… oh man sitzt du schon wieder vor dem PC?“, begrüßte Joey seinen Mitbewohner, der wie jeden Abend in den vergangen Tagen vor dem PC hockte und diese E- Mail anstarrte.

„Hast du etwa immer noch nicht bestätigt?“, seufzte Joey auf und lehnte seinen Kopf über Atemus Schulter.

Die beiden waren damals auch in derselben Klasse gewesen, Joey hatte schon lange zugesagt, aber er verstand einfach nicht was Atemu für Probleme hatte, zumal er auch kein Wort darüber verlor.

„Oh man Joey“, laut seufze Atemu auf und sah seinen Kumpel entrüstet, fast schon verzweifelt an.

„Ich kann da nicht hin gehen“, sagte er leise, mehr traurig, wie Joey es feststellen musste und so war Atemu wirklich selten, also nahm Joey sich einen Stuhl und setze sich zu seinem Kumpel.

„Jetzt erzähl mal… was ist wirklich dein Problem?“, begann Joey sanft an zu sprechen.

Yami sah seinen Freund unsicher an, dann aber schluckte er.

„Weißt du noch… n unserer Klasse...der kleine…Yugi…Yugi Muto?“, fragte er unsicher aber auch vorsichtig nach, er hatte Angst auf Joey Reaktion.

„Sicher...der Kleine...unser Zwerg und Streber...was ist mit dem?“, begann Joey ohne jegliches Nachdenken an zu reden, dann aber verzog er das Gesicht.

Ungläubig sah er seinen Kumpel an. Gedanken sausten nur so durch seinen Kopf. Konnte das sein?

Yami sprach doch sonst nie vom ihm.

Schon früher hatten sie diesen kleinen Zwerg gemieden, der passte doch nie in eine Gruppe hinein, zumindest nicht in Atemus Gruppe, die nur aus beliebten Leuten bestand und Yugi war damals alles, außer beliebt.

Und außerdem war Yugi schwul und dieser stand damals auch dazu, Atemu hingegen verheimlichte seine Sexualität noch sehr lange. Joey hatte es erst erfahren, als Atemu 20 Jahre alt wurde.

Leicht verzweifelnd sah Joey seinen Mitbewohner an.

„Ne jetzt oder?“, schoss es aus Joeys Mund, er konnte das noch nicht glauben. Aber lag er überhaupt richtig mit seiner kleinen Vermutung?

„Doch.“, Atemu senkte den Kopf, seine Stimme klang abgebrochen, dann fuhr er sich kurz durchs Haar, um es zu zerzausen.

„Ich war damals so verliebt in den Kleinen...das glaubst du nicht...und...“, Atemus Stimme klang verzweifelt und schon stand er auf und rannte mehr oder weniger durch das kleine Wohnzimmer der beiden.

„...das ist ja noch nicht mal das Schlimme...nein...ich...“, Atemu trat gegen das Sofa, wütend auf sich selbst, dann aber ließ er sich kraftlos fallen.

„...dass er auf mich stand...wusste ja jeder aber...ich...gott...ich schäme mich so.“, Atemu ließ den Kopf hängen, entrüstet sah er zu Joey.

„Auf der Abschlussfeier habe ich mit ihm geschlafen…gott ich habe ihm alles Mögliche erzählt, wie sehr ich ihn doch liebe und so einen Mist...und dann am nächsten Morgen bin ich einfach ab...ich meine ich bin wie der letzte Feigling davon gelaufen.“, erzählte Atemu leicht verärgert und enttäuscht über sich selbst.

„Ich...ich wusste nicht...warum bist du denn weg?“, fragte Joey überrascht nach.

„Warum ich weg bin...ach.“, wütend auf sich selbst schmiss Atemu ein Kissen zu Joey herüber, der es einfach auffing.

„Ganz einfach...ich hatte Schiss, ich habe dir ja auch erst mit 20 erzählt dass ich schwul bin und außerdem…Yugi ist damals doch eh ins Ausland gegangen.“, schnaufte Atemu los.

„Aber Atemu, das ist doch nun zehn Jahre her.“, versuchte Joey seinen Kumpel etwas aufzuheitern, auch wenn er über das Geständnis mehr als nur überrascht war.

„Och scheiße...wenn es das noch wäre…schau hier.“, frustriert schrie Yami auf, bewegte sich in sein Schlafzimmer und warf dann einen alten Schuhkarton zu Joey.

„Guck...jeden beschissenen Brief von ihm habe ich aufgehoben, jeden einzelnen.“, schnaufte Yami los, er hätte gerade weinen können.

Vor Joeys Füßen breite sich ein kleines Meer von Briefen aus, welche an Yami geschrieben worden waren.

Seufzend hob er einen auf, und merkte sofort, dass sie von Yugi waren, er erinnerte sich noch schwach daran, wie Yami Yugi immerzu auslachte, als er solch einen Brief von ihm bekam.

„Und und hier“, Yami hielt das kleine alte Bärchen in die Luft, jenes kleine Tier, was schon seit ewiger Zeit an seinem Schlüssel hing.

Es war schon alt und so sah es auch aus.

„Das ist auch von ihm, ich konnte es nie wegschmeißen…ich konnte ihn nie vergessen…heute nicht...und...“, Yami lehnte sich kraftlos und verzweifelnd an die Wand.

„...und immer wenn ich eine Beziehung habe, vergleiche ich diese mit Yugi…ich kann diesen Mann einfach nicht vergessen…immer noch nicht. Was dachtest du warum meine Beziehungen nicht halten?“, entrüstet rutschte Yami an der Wand herunter, ehe er seinen Kopf zwischen seinen Knien vergrub und die ersten kleinen Tränen über seine Wangen liefen.

Joey schluckte, so verzweifelt hatte er seien Kumpel schon lange nicht mehr gesehen, oder besser noch nie - er wusste gar nicht recht damit umzugehen.

„Hey…aber das wäre doch die Chance...er wird doch sicher auch kommen...oder?“, versuchte es Joey, seine Stimme war behutsam, er achtete nun sehr auf seinen Ton.

„Er wird mich hassen...gott ich will gar nicht wissen was er dachte, als ich an dem Tag einfach weg bin und er alleine aufgewacht ist.“, wimmerte Yami vor sich her.

„Na dann ist es Zeit das herauszufinden.“, lächelte Joey und drehte sich zu dem PC um, auf welchem noch die E-Mail leuchtete.

Es machte klick und schon war die Bestätigung weg.

„Du hast doch nicht...!?“

„Doch Yami.“, grinste Joey.
 


 

Co-neko *knuff*

danke mein Beta^-^

TAG 1 - Hallo Yugi!

Schon seit Stunden rannte Yami im Bad sowie im Zimmer hin und her.

Er wusste nicht was er anziehen sollte, er wusste nichts.

Das ganze Gerenne hatte nur einen Vorteil und zwar, das er dadurch nicht ganz so nervös war.

Sich dann doch endlich umgezogen und fertig gestylt fuhr er mit Joey zu dem besagten Treffpunkt.

„Hey…nicht so nervös...vielleicht ist er ja auch so fett geworden, dass du froh bist, damals abgehauen zu sein.“, versuchte Joey ihn aufzuheitern, aber Yami strafte ihn nur mit einem bösen Blick.

Jetzt richtig nervös tapste Atemu in die Halle hinein. Draußen stand eine Tafel wer denn nun alles kommen würde und der kleine Name - Yugi Muto - machte ihn arg nervös, daneben hing auch ein Foto aus der Schulzeit.

„Oh scheiße der kommt ja wirklich...ich geh wieder.“, fing Atemu automatisch an, Joey aber hielt ihn am Kragen fest und zerrte Yami in die besagte Halle.

„Oh bitte Joey…ich mach auch freiwillig 10 Jahre Hausdienst...und spüle auch und...“

„Yami, wenn du nicht gleich die klappe hältst dann...!!“, Joey Stimme klang streng, es war mehr als ungewohnt Yami so aus der Ruhe zu sehen, aber jetzt benahm er sich auch noch wie ein kleines Kind.

Als Joey die Tür öffnete, kam auch schone eine brünette Frau mit blauen Augen angelaufen, ihr Haar war lang, sehr lang.

„Tea?“, fragte Joey ungläubig nach.

„Ja...ich bin es, kaum zu glauben…ich weiß meine Haare.“, lächelte sie fröhlich und musterte Joey einen Moment.

Yami aber versteckte sich mehr oder weniger hinter Joey.

Sein Herz klopfte wild, aus Angst, dass Yugi schon da sein könnte.

„Joey...nicht wahr? Hast dich kaum verändert.“, begann Tea, worauf Joey nur nicken konnte, irgendwie sah er noch genauso aus wie früher. Er wurde ja irgendwie auch nicht älter, warum auch immer.

„Und den kennst doch auch noch, oder?“, grinste Joey und zog Atemu zu sich.

„Yami!“, quiekte Tea erfreut auf und umarmte den jungen Mann auch gleich.

„Ja ich.“, nuschelte Atemu verschämt.

Und schon fingen alle drei über alte Zeiten an zu reden und zu Yamis Glück, war der kleine Yugi Muto noch gar nicht da, was Atemu erleichterte, dennoch schaute er immer wieder nervös zur Tür. Er wollte ihn sehen, dann wieder nicht und dann wieder doch - das war aber auch schwierig.

Als Atemu inmitten von anderen Männern aus seiner uralten Klasse stand kam er.

Atemu schaute einmal kurz hin, dann noch mal und schon hafteten seine Augen an dem jungen Mann, der ihm seit zehn Jahren nicht mehr aus dem Kopf ging.

Er war alles andere als fett.

Er war schlank, hoch gewachsen.

Seine Gesichtszüge reifer. Er hatte ein freundliches Lächeln aufgesetzt und sprach mit Tea.

Er sah gut aus, verdammt gut, wie Atemu es zugeben musste, diese Jahre hatten ihm mehr als gut getan.

Seine Augen waren immer noch groß aber verdammt, sah der gut aus.

Atemus Herz klopfte laut auf, sein Blut kribbelte von innen.

Er war total nervös und hatte eine scheiß Angst. Diese Angst befürwortete sich, als Yugi einfach, ohne ihn anzusehen, an ihm vorbeiging.

Das einzige was Atemu vernahm war ein Geruch.

Ein gut duftendes Aftershave. Früher roch er immer süß, aber der neue Geruch Yugis hatte auch etwas, so was männliches…vielleicht auch erotisches.

Atemu biss sich auf die Lippen, Yugi ignorierte ihn, er spürte es und wie er es spürte.

Und zu dem konnte Yami noch nicht mal wütend darauf sein, das hatte er doch verdient, oder?

Dennoch traf Atemu dies verdammt hart, sicher er hatte Angst Yugi zu sehen aber nun, als er ihn sah, wollte er doch mit ihm sprechen, mit ihm reden, versuchen zu erklären, vielleicht ihn auch wieder neu kennen lernen…die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt.

„Na los, worauf wartest du?“, Joey stupste ihn von der Seite an, Atemu aber seufzte auf und schüttelte den Kopf.

„Er ignoriert mich, das sieht man doch.“, nuschelte er durch seine Lippen.

„Na und? Atemu…jetzt oder nie.“, wieder gab Joey Yami einen Schubs, dieser stolperte etwas nach vorne.

Ängstlich sah er zu Joey, dieser aber nickte ihm aufmunternd zu.

Schwach lächelte Yami und ging langsam und mehr als nur nervös auf Yugi zu.

Hinter diesem stehend, betrachtete Atemu dessen Nacken, seinen schmalen Rücken, die Teile die durch ein Cord-Jackett schön betont wurde und lauschte seiner Stimme.

Sie klang immer noch so sanft wie früher, vielleicht etwas erwachsener, aber nicht weniger interessanter.

„Hallo Yugi.“, ein leise Flüstern entfloh Atemus Kehle, gemischt mit Aufregung und Angst.

Yugi hingegen zuckte zusammen, diese Stimme kannte er und wie er sie kannte.

Er hatte sich doch so sehr erhofft, das seine alte Liebe in niemals mehr ansprechen würde.

Er zögerte, sein Herz aber schlug laut auf. Dann schluckte der Kleinere auf und drehte sich sachte zu Atemu um. Diesem blieb das Herz dabei stehen.

„Ach was solls.“, seufzte Yugi auf und schon legte sich ein Lächeln auf seine Lippen.

Sicher, er war so sauer auf Atemu gewesen, er fühlte sich damals sehr verarscht zumal er in diesem Mann mehr als nur verliebt war.

Aber nun, es waren zehn Jahre vergangen, sollte er jetzt noch darauf herum hacken?

Nein, das war nicht seine Art. Das würde er nicht tun.

„Hallo Atemu...wie geht es dir?“, fragte er sanft nach, sicher er war nervös, es war aber auch merkwürdig seine erste große Liebe nach so langer Zeit wieder zu sehen.

Atemu sah in Yugis Augen etwas reifer aus, aber immer noch attraktiv, wie früher eben auch.

Ein Geruch stieg ihm in die Nase, er war anders als damals aber wow, roch dieser Mann doch gut.

Yugis Herz raste, er war mehr als nur nervös, was auch seine Augen widerspiegelten, Yami hingegen versuchte die Fassung zu bewahren.

„Gut…du bist größer geworden.“, lächelte der Ältere schwach.

„Ja…etwas…gott sei dank aber auch.“, seufzte Yugi, gott war er glücklich über seine zugewachsenen 15cm.

Atemu lächelte, wie Yugi da stand, und sich seufzend über ein paar cm freute. Er war früher auch so, er freute sich über jeden Mist und das liebte Atemu so an ihm, wie viele andere Dinge auch.

Doch wie war es mit Yugi?

Wie dachte er…was machte er nun überhaupt? Atemu wollte am liebsten alles auf einmal wissen, es erfahren, es in sich aufnehmen, fast wie ein spannender Krimiroman.

Man durfte ja auch seinen Partner mitbringen oder Ehefrau…aber Yugi war allein hier, wie Atemu auch…also keinen Freund?

Innerlich erfreute sich Atemu über seinen Gedanken.

„Und…hast du deinen Traumberuf eingeschlagen oder doch was anderes?“, baute Atemu ein in seinen Augen etwas abgehacktes Gespräch auf.

„Ja eigentlich schon, ich habe 7 Jahre in Amerika studiert, vor drei Jahren kam ich hier her zurück, und nun bin ich Arzt...sicher noch in Ausbildung, aber das wird noch.“, lächelte Yugi. Er war stolz drauf, dass er seinen Traum erfüllen konnte bzw. es immer noch tat.

„Und du? Was hast du gelernt?“

„Ich ähm...“, auf einmal war es Atemu schrecklich peinlich was aus ihm geworden war, früher hatte er immer große Töne gespuckt, doch wirklich fleißig war er in der Schule nie gewesen, fürs Studium zu faul. Nun wünschte er sich, vielleicht doch mal mehr gelernt und nicht immer nur mit seinen Kumpels umhergezogen und angegeben zu haben.

„Techniker.“, meinte er leise und schaute Yugi unsicher in die Augen.

„Na passt doch, du hast ja schon immer an PCs herumgefummelt…“, lächelte Yugi und er erinnerte sich, das Atemu oft mal mit Laptop in die Schule kam, und gerne andern die PCs reparierte. Er hatte so etwas immer Spaß gehabt.

Atemu nickte, nun war es ihm nicht mehr unangenehm, Yugi war ehrlich, es lag auch kein ablassender Ton über seinen Beruf in der Stimme.

„Ja stimmt schon.“, lachte Atemu auf, auch er musste sich an die Schulzeit zurück erinnern.

„Magst du was trinken?“, fragte Atemu dann wieder etwas scheuer nach.

„Mh…gerne“, lächelte Yugi, nervös ging er dem Älteren hinterher.

Er wusste nicht recht, warum Atemu überhaupt mit ihm sprach, dennoch, irgendwie erfreute es ihn. Auch wenn er das nicht ganz wahr haben wollte.

„Hier bitte.“, Atemu gab Yugi eine kleine Flasche eines Mischgetränkes, beide stießen sie kurz an und tranken einen Schluck.

„Hey Yugi kleiner Zwerg...du bist ja richtig gewachsen.“, begrüßte Joey ihn.

Innerlich rollte Yugi die Augen, er hasste diesen Namen, früher wurde er immer so genannt und hätte Tea ihn nicht überredet her zu kommen, hätte er es auch sein gelassen.

Er war nie wirklich beliebt in der Klasse, ein klassischer Außenseiter eben, und nun, irgendwie sprachen alle mit ihm, sogar Joey - obwohl dieser nie wirklich gemein zu ihm war, außer das er ihn immer wieder Zwerg nannte, wie all die anderen auch.

„Jaa...etwas“, meint Yugi verschämt.

„Joey nicht?“, fragte Yugi dann aber sicherheitshalber noch mal nach, da er eben auch jemanden verwechselt hatte.

„Ja Joey…ich hab mich doch gut gehalten, meinst du nicht?“, grinste der blonde junge Mann, Yugi schmunzelte leicht und nickte.

„Schaust richtig gut aus.“, Joey begutachtete Yugi einmal von oben bis unten, er war irgendwie leicht beeindruckt.

„Na ja…aber da ich immer noch mit Leib und Seele hetero bin ist es ja auch egal.“, grinste Joey, dann aber sah er etwas zu essen und verschwand rasch wieder.

Yugi sah ihm kopfschüttelnd hinterher - Joey hatte früher auch schon immer gerne gegessen.

„Hängst du immer noch mit ihm ab?“

„Ja...ich teile sogar eine Wohnung mit ihm.“, seufzte Atemu, der ab und an dachte, das dies wirklich eine schlechte Idee gewesen war.

„Mutig mutig“, lachte Yugi auf.

Mit einem Schlag wurden die beiden wieder miteinander vertraut, kichernd, lachend und sich immer wieder ansehend, saßen sie nun an einem Tisch, und aßen ihren Nachtisch.

Sie tranken und interessierten sich später auch gar nicht mehr für die Spiele, die Witze, und die alten Fotos, die gezeigt wurden, die beiden hatten gerade nur noch Augen für sich.

Und Atemu fand das so schön, er fühlte sich so angezogen von diesem Wesen, er wollte ihm nah sein, so wie früher auch, also schnitt er ein Thema wieder an, was ihn doch sehr belastete, eigentlich all die langen Jahre.

„Yugi...“, begann er mit ernster Stimmlage und nahm die Hand Yugis in seine.

Sanft strich er darüber, Reue war in seinen Augen zu lesen.

Yugis Wangen wurden leicht rot, er sah einfach nur auf seine Hand. Sein Herz raste…aber das, das war doch falsch.

„Ich…was ich damals getan habe, das tat und tut mir immer noch leid.“, entfloh es leiser seiner Kehle, er bemerkte den roten Schimmer und er liebte ihn, er liebte ihn, wie vor zehn Jahren.

Yugi sah so niedlich damit aus, so richtig knuffig.

„Schon ok…es ist ja lange her.“, nuschelte Yugi verschämt. Er wollte darüber nicht reden, so lange hatte er damit zu kämpfen gehabt. Er war so verletzt gewesen.

Von daher sah Yugi auch gar nicht mehr hinauf, und entzog seine Hand aus der Yamis, erlangte so seine Freiheit zurück.

„Ich meine ja...du hattest deinen Spaß und…es ist wirklich lange her.“, nuschelte Yugi weiter, er wollte nicht verletzt klingen, aber er tat es.

Atemu sah ihn reuevoll an, am liebsten wollte er die Zeit zurück drehen.

„Ich Yugi…das war nicht nur Spaß…was ich damals sagte war wirklich...ich hatte nur…ach...“, Atemu atmete einmal tief durch, und sah nun auch Richtung Boden.

Er wollte das endlich mal los werden, es klären, es erzählen.

„Ich hatte Angst…ich wollte niemals zugeben homosexuell zu sein, ich schämte mich sehr dafür und außerdem…du wolltest doch eh ins Ausland…was wäre denn das für eine Beziehung gewesen? Zumal ich damals eh nicht im Stande war ein Beziehung zu führen-“, seufzte Yami seine Geschichte herunter, es tat ihm wirklich leid. Mehr als das.

Yugi glaubte er hatte sich gerade verhört, all die Jahre dachte er, Yami hatte ihm was vorgespielt, ihn belogen…war das wirklich sein Ernst?

Hatte dieser damals Gefühle für ihn gehabt?

Yugi sagte einen Moment lang nichts, das musste er erstmals verarbeiten.

Sein Herz klopfte immer noch laut, seine Wangen wurden auch immer heißer.

Nervös begann er mit seine Finger zu spielen.

„Ich...ich wäre auch hier in Japan geblieben…wenn...du weißt schon...“, nuschelte Yugi.

Dass Atemu schwul ist wusste er schon damals, aber sagen tat er nie was, er wusste es eben.

Nun war Yami aber auch überrascht, dann aber lächelte er. Yugi war immer so rücksichtsvoll.

So lieb und nett, und auch fürsorglich…früher als auch heute, wie er feststellen musste.

„Weißt du, das ich oft an unsere erste Nacht zurückdenke?“, fragte Atemu leise, auch er spielte nun mit den Fingern herum, zupfte ab und an der Tischdecke, und versuchte seine Nervosität zu dämmen, aber vergebens.

„Ich auch Atemu.“, seufzte Yugi auf.

„Es war mein erstes Mal...das vergisst man nicht.“, nuschelte Yugi nun doch hinterher, irgendwie war es ihm auf einmal etwas peinlich über so was zu sprechen, zumal er schon immer Probleme damit hatte.

„Das weiß ich doch“, scheu sah Yami zu Yugi hinüber, dieser sah auch kurz und schüchtern zurück.

„War eine schöne Nacht.“, flüsterte Atemu leise, fast wohlig seufzend auf.

Er dachte so oft daran, an diese Nacht. Sie war so lange…so verdammt lange.

Er stahl Yugi seinen ersten Kuss, sein erstes Mal, alles, was er ihm hätte nehmen können, doch eins hatte er nicht mit sich nehmen können und das war Yugis Herz.

Yugi nickte zaghaft, auch er vergaß diese Nacht nicht…er war so nervös…dennoch, er wollte es und wie er es wollte. Doch der Morgen war für ihn grausam.

„Du hättest mir wenigstens einen Brief schreiben können, irgendwas...“, flüsterte Yugi leise. Er war verletzt, auch noch nach zehn Jahren und dieses Gespräch wühlte jetzt alles auch noch auf.

„Es tut mir leid Yugi…ich war damals einfach ein Idiot.“, sagte Atemu reuevoll, behutsam und zögernd. Aus Angst Yugi würde ihn davon jagen, legte er seine Hand auf Yugis Rücken, merkte er doch, wie sehr Yugi darunter litt.

„Schon ok...es ist ja lange her...es wühlt nur gerade alles wieder auf.“, nuschelte Yugi, hastig wischte er sich eine aufkommende Träne weg.

Er hatte doch genug Tränen wegen diesem Mann vergossen, jetzt würde er garantiert nicht wieder damit anfangen.

„Es tut mir dennoch wirklich leid…das war nicht gerade nett von mir.“, meinte Yami reuevoll, worauf Yugi nur nickte. Atemu sah Yugi eine Weile stumm an. Er hatte Gewissensbisse, jetzt und all die Jahre davor und abgesehen davon, konnte er dieses liebliche Wesen nie vergessen.

Er liebte es immer noch, Yami wusste es die ganze Zeit, doch nun spürte er auch noch und zwar aufs heftigste.

„Ist wirklich ok Atemu, aber ich muss jetzt los.“, Yugi schaute kurz auf die Uhr, welche schon 1 Uhr nachts anzeigte.

„Wie jetzt schon?“, Atemu sah ihn panisch an, er wollte nicht das Yugi ging, er wollte ihn bei sich haben.

„Ja, ich hab kein frei bekommen und muss in fünf Stunden schon wieder aufstehen…war schön dich mal wieder zu sehen, ich habe vollkommen die Zeit vergessen...“, nun lächelte Yugi wieder und sah in Atemus rote Augen. Er hätte darin versinken können, so wie früher, aber das war falsch.

Er wollte sich nicht von alten Gefühlen blenden lassen, er nicht…nie wieder.

„Oh...ich...kann ich denn wenigstens deine Telefonnummer haben? Wir könnten uns ja mal treffen oder -„

Atemu wurde von einem Seufzen unterbrochen.

Yugi sah Atemu schwach lächelnd an.

„Ich halte das für keine gute Idee Atemu…es war wirklich nett, dich wieder zu sehen und ich finde es auch gut, dass wir mal darüber sprechen konnten… aber...“, Yugi schüttelte nur noch mit dem Kopf, Atemu aber sah ihn verzweifelnd an.

Jetzt war er hier, jetzt, nach all den Jahren. Er wusste ja noch nicht mal wo er wohnte und...und und.

Sie verstanden sich doch gerade so gut…was hatte Yugi auf einmal?

Hatten sie sich nicht noch vor einer Stunde liebevolle Blicke geschenkt?

Atemu hatte doch das Knistern gespürt, diese Bindung, das kleine Flirten und nun nichts mehr?

Yugi erhob sich, warf sein Cord-Jackett über und lächelte Atemu ein letztes Mal an.

„Auf Wiedersehen Atemu.“, sagte er sanft, ein kleiner sanfter trauriger Ton lag in seiner Stimme, ehe er sich umdrehte und einfach ging.

„Yugi?“, flüsterte Atemu leise und verzweifelnd der Person hinterher, den er nach zehn Jahren immer noch nicht vergessen konnte.

„Und wie wars?“

Joey schlenderte sofort zu Atemu, als er aber dann das Gesicht seines Freundes sah, wusste er, dass es gar nicht gut lief.

„Er wollte mir nicht mal mehr seine Nummer geben...“, flüsterte Atemu traurig, er war den Tränen nahe, das tat so weh, so verdammt weh.

„Schwachsinn, ich hab euch doch gesehen, auf…los...schnapp ihn dir…du bist doch sonst nicht so Atemu.“, feuerte Joeys seien Kumpel an.

„Aber...“

„Kein aber…ich habe euch gesehen, ihr habt geflirtet und jetzt auf!“, Joey stupste Atemu an, dieser stand dann doch tatsächlich auf. Joey hatte recht...da stimmte was nicht...es hatte doch gefunkt zwischen ihnen, das spürte er doch.

Hastig lief er hinaus, Joey sah ihm lächelnd nach.

Es war wirklich mal an der Zeit, das Yamis Herz besetzt wurde, schon so lange lief dieser ziellos durch die Gegend.

„Yugi...ich kann diese Nacht aber nicht vergessen.“, Atemu lief erst ein Stück, als er dann Yugi sah, schrie er ihm zu.

Mit ungläubigem Blick drehte sich Yugi der Stimme zu und schon kam ein Atemu angelaufen.

Das passierte doch jetzt nicht wirklich.

Schnaubend vor Yugi angekommen schnappte Atemu erst mal tief nach Luft.

„Ich…Yugi...bitte...hör mich an“, schnaufte er während des Atmens.

Yugi schluckte, er war gerade so froh, dass er es geschafft hatte, von diesem Mann weg zu kommen, und nun rannte dieser ihm auch noch hinterher.

Wieder begann dessen Herz zu rasen, seine Finger kibbelten wie verrückt, allein wegen der bloßen Anwesenheit Atemus…aber das durfte nicht sein...nicht jetzt, das ging doch einfach nicht.

Atemu sah bittend in die Augen Yugis, dieser schaute einfach nur überfordert zurück.

„Bitte...“, hauchte Atemu, und ging ein kleines Stückchen auf Yugi zu.

Er streckte beide seiner Hände aus, zaghaft legte er sie auf Yugis Wangen ab, rechts und links, einfach so.

Yugis Herz überschlug sich.

Diese Nähe, diese Hände...das durfte nicht sein.

Er schaute etwas überfordert, verzweifelt und leicht ängstlich in die roten Augen seines Gegenübers, versuchte darin zu lesen aber vergebens. Nichts. Er sah nur die tiefen Seelenspiegel wieder, dieses schimmernde Rot, dieser Blick, der nun intensiver war, als er es jemals wahrnehmen konnte.

Atemus Knie aber zitterten, er wusste nicht was er tun sollte, er wusste es einfach nicht, es schien ihm einmal so, als würde seine Köper selbständig handeln.

10 Jahre Sehnsucht, wer hielt denn das aus?

Gott, niemand.

Die Augen des Älteren, sahen tief in die Augen Yugis, dann aber schaute er auf die Nase, weiter hinunter, bis hin zu zwei offen stehenden roten Lippen.

Wie schmeckte Yugi noch mal?

War es süß? Wie...hatte er es vergessen?

Atemus Kopf legte sich langsam schief, seine Hände zogen Yugi zärtlich zu sich und dieser fing an zu zitterten.

Beide Herzen überschlugen sich, beide schauten sich gegenseitig auf die Lippen und fragten sich, wie es war…wie es war den anderen zu schmecken und zu berühren.

Sehnsucht...pure Sehnsucht zog die beiden an und auch ihre Lippen.

Als sie sich berührten, zuckte Yugi zusammen, ihm war, als hätte ihn ein Stromschlag erschlagen, und dann passierte es, Atemus Lippen bewegten sich langsam, ganz langsam, und Yugis auch.

Beide schlossen sie fest die Augen.

Ein langsamer Kuss, er hätte zärtlicher nicht sein können und beide fühlten etwas, was mit keinem Wort der Welt zu beschreiben war.

Es war so berauschend, so unerklärlich, so bezaubernd...es war nicht von dieser Welt.

Bis Yugi aber, etwas, ganz tief in seinem Herzen fühlte...ein schlechtes Gewissen und was für eines.

Gott, was tat er hier.

Die ersten Tränen rannen ihm über die Wange, ein letztes Mal küsste er die Lippen Atemus, ehe er sich mit leichter Gewalt von ihnen trennte, da Atemu ihn nicht gehen lassen wollte.

„Yugi...was?“

„Ich...ich...Atemu...ich bin verlobt“, eine leises Flüstern welches das Herz Yamis mit einem einzigen Schlag zerbrechen ließ.

„Ich...ich weiß gar nicht...gott...wie konnte ich nur?“, Yugi war schockiert, verzweifelt.

Er war noch nie fremdgegangen und jetzt...da kam dieser Atemu an, nach zehn Jahren und schon stand seine Welt auf einmal Kopf...oh nein, das wollte Yugi nicht.

Er wurde geliebt, er liebte seinen Partner doch auch...es waren nur alte Gefühle auf welche er gerade wieder hineinfiel.

Reuevolle gewissenhafte Tränen, liefen ihm über die Wangen, Atemu aber starrte Yugi einfach nur fassungslos an.

Verlobt!

Diese Wort erschlug ihn, ließ ihn innerlich sterben, war das seine Strafe, für die Feigheit vor zehn Jahren? War es das? Hatte er das verdient?

„Er ist...ein...netter Mensch und...und ich liebe ihn...in einer Woche werden wir...wir heiraten.“, schluchzte Yugi auf und drehte seinen silberne Ring immer wieder hin und her.

„Tut mir leid Yugi.“, flüsterte Atemu leise und ließ den Kopf hängen, gar seine Schulter, ach ihm war gerade nach weinen, aber nach bitteren Tränen, die er vergießen wollte, ganze arge bittere Tränen.

„Ist schon ok...ich...weiß nicht...ich...ich geh jetzt.“, wimmerte Yugi verzweifelt vor sich her.

Atemu sagte nichts mehr, kein Ton, bis er Yugis Schritte hörte, die sich von ihm entfernten.

„Wenn du einen Rat willst...sag es ihm nicht.“, rief Atemu noch traurig hinterher, er wollte einfach nicht, das Yugi ein schlechtes Gewissen hatte.

Der Kleine hörte es, aber er antwortete nichts, kein Wort, und lief bis zum nächsten Taxi um rasch nach Hause zu kommen, einfach nach Hause.
 

Ich hoffe die kommt an, ich weiß ja, das es nit gerne gelesen wird, wenn die beiden etwas älter sind..
 

na ja
 

Ehre deinen BETA^^

*knuff*

*küss*

du bist die beste co-neko

*tempel errichte*
 

XD

TAG 2 - Dann schauen wir uns den Kerl da mal an

hu hu

und es geht weiter

*knuff*

*meinen Beta ehre*

*kuss*

XP
 

„Scheiße, scheiße, scheiße!“, wütend und frustriert trat Atemu bei jedem primitivem Wort, welches schon seit Stunden über seine Lippen glitt, auf irgendwas zu, sei es das Sofa, ein Stuhl oder sonst was.

Joey seufzte auf, er hatte sich alles mitangehört, jedes einzelne Wort, jeden Frust und immerzu hörte er das Wort verlobt oder scheiße.

„Verlobt ist aber noch nicht verheiratet!“, versuchte es Joey nun zum tausendsten Mal. In seiner Welt gab es halt immer noch Hoffnung und aufgeben - niemals, so war Joey nie. Atemu eigentlich auch nicht, nur hatte dieser gerade nur noch primitive Silben im Mund und auch im Kopf, sodass dieser wahrscheinlich gar nicht mehr gerade ausgucken konnte.

„Verlobt...ich bekomme die Krise, bestimmt so ein Penner, so ein Saftsack...so ein...arg… Boah mir wird schlecht…oh...ich darf gar nicht daran denken…oh gott...so eine Scheiße!“

Joey sah Atemu entgeistert an, es war wie eine Art Kasperletheater, wie Atemu hier umher trampelte, wütend schaute, dann wieder verzweifelte und wild mit seinen Händen artikulierte.

Im Gesamten, sähe es für eine dritte Person wohl mehr als nur lustig aus, aber Joey nervte es mittlerweile nur noch.

Er ging ins Bad, füllte einen Eimer mit kaltem Wasser und stellte sich hinter Atemu.

Dieser aber war immer noch damit beschäftigt, wild umher zu schimpfen.

Platsch.

Atemu überkam ein kalter Schauer, Wasser lief ihm in den Nacken, über sein Hemd sowie in seine Hose.

Er stand einfach geschockt und bewegungsfähig da, bis er sich mit klirrenden Zähnen zu Joey umdrehte.

„Besser?“, fragte Joey hoffnungsvoll nach.

„Ja…danke“, seufzte Atemu auf, dann aber ging er ins Bad, Joeys folgte ihm.

„Also, wenn du mir jetzt mal zuhören würdest.“, begann Joey und sah Yami zu, wie er krampfhaft versuchte sich die nassen Klamotten vom Leibe zu zerren.

„Er ist noch nicht verheiratet…also...worauf wartest du? Du hast noch 6 Tage.“

„Och Joey…wenn es so einfach wäre...“

„Hey...wo ist denn bloß mein Yami hin? Der, der immer alles mitmachte...Hey wie wär’s… sollen wir uns den Kerl mal ansehen?“, Joey grinste überdimensional breit und zwinkerte mit den Augen.

Yami hingegen sah ihn einen Moment lang nur stumm an, bis sich seine Lippen nach oben zogen.

Er brauchte nicht zu nicken, nichts zu sagen, Joey verstand ihn auch so.

„Ok, ich ruf Tea an…die wird ja wohl wissen wo Yugi wohnt und den Rest mach ich auch noch.“

„Ja…und schleif das Küchenmesser...ich geh heut jemanden abstechen.“

„Ja, ja Atemu.“

„Na was denn? Dann tröste ich Yugi bei der Beerdigung und schon gehört er mir.“

„Jetzt wird es makaber.“

„Und?“
 

Und nun saßen die beiden mit Popcorn in einem Auto und warteten vor dem besagten Krankenhaus auf Yugi.

Wo er wohnt hatten sie nicht herausbekommen, nur wo er arbeitete und da Atemu ja wusste das er Frühdienst hatte und jeder blöde Arzt eh Überstunden machen musste, warteten sie nun gespannt mit einer Popcorntüte, wie bei einem spannenden Thriller im Auto und schauten auf den Ausgang der Ärzte.

Eben waren schon viele hinein gegangen, das hieße ja der Schichtwechsel war in vollem Gange. Mal sehen wann Atemus Liebster herauskommen würde.

„Ist bestimmt so ein Schleimer mit fettigem Haar.“, fing Atemu wieder über Yugis Verlobten an zu lästern.

Joey schüttelte nur lachend den Kopf, Atemu hatte eindeutig einen Knall. Und das musste er sich schon seit einer guten Stunde anhören.

„Da… runter!“, meinte Joey panisch da Yugi gerade vor ihren Augen vorbeiging. Die Popcorntüte flog nur so durch die Gegend und beide versteckten sich hastig im unteren Teil des Autos.

Atemu schielte auf, schaute Yugi regelrecht nach, wie dieser gerade in sein Auto einstieg.

Jetzt wusste er immerhin schon mal das Auto, aber Yugi sah etwas müde aus, kein Wunder. Aber ok Atemu hatte auch kaum geschlafen, in seinem Blut herrschte Eifersucht und Chaos, so blieb man freiwillig wach.

„Na dann mal los.“, grinste Joey und fuhr dem silbernen Wagen nach, aber unauffällig.

„Was meinst du, fährt der jetzt nach Hause?“

„Weiß nicht, werden wir sehen.“, antwortete Joey, der sich arg konzentrieren musste, Yugi bei dem Mittagsverkehr hinterher zu fahren.

„Er hält...er hält“, rief Yami auf.

Joey atmete tief durch, er war genervt, und parkte in der Nähe.

Atemu beobachtete Yugi genau.

Er trug bequeme Schuhe, ein Hemd und eine Krawatte, die er gerade etwas lockerte.

Das Auto abgeschlossen, stand er erst einmal am Straßenrand und überquerte diese dann bei der nächstbesten Möglichkeit und verschwand in einem kleinen Cafe.

„Da wohnt der aber nicht.“, kommentierte Joey das Ganze, Atemu aber war schon längst ausgestiegen.

„Hey, warte mal.“, nun sprang Joey auch hastig aus dem Wagen, er hatte noch nicht mal Zeit dieses abzuschließen, da Atemu nun auch bereits die Straße überquerte.

„Meine Güte, mach mal langsam.“, keuchte Joey auf und sah wie Atemu unauffällig in das Fenster.

Alle Leute schauten sie merkwürdig an, aber Atemu und Joey kümmerte das nicht, war doch egal, was die Leute dachten.

„Noch nie zwei Männer vor eine Scheibe hocken gesehen?“, fragte er eine Frau die ihn gerade so blöd anschaute.

Beide schauten, kniend, von unten, in das Cafe und beobachteten Yugi, der bei einem jungen Mann saß, etwa Atemus und Joeys Alter, vielleicht auch ein wenig jünger.

Die beiden lächelten, erzählten sich dann etwas, im Gesamten sahen sie glücklich aus.

„Der ist so hässlich das es kracht.“, kommentierte Atemu.

„Und schau dir mal die Schuhe an, und boah kackbraune Augen wie langweilig.“

„Atemu… das muss nicht Yugis Verlobter sein!“, unterbrach Joey seinen Freund und schaute ihn missmutig an.

Atemus Blick glich einem Tiger, der gleich seine Beute zerfleischen wollte.

„Lila Haare, wer hat denn bitte lila Haare?“

„Du hast bunte.“

„Mir egal“

Joey sagte nichts mehr und Atemus Herz raste. Plagende Eifersucht stach in sein Herz.

Er sollte da mit Yugi sitzen, er und kein anderer.

„Guck, ist der Verlobte.“, schnaubte Atemu los, da Yugi gerade etwas aus einer Tasche packte, was eindeutig was mit Hochzeit zu tun hatte, und schon saßen diese beiden nebeneinander und schauten in ein Heft. Sie lachten und diskutierten, über etwas, was Atemu nicht sehen konnte.

Dann aber nahm Yugi sein Handy heraus, er sprach etwas, nickte ab und an und strahlte übers ganze Gesicht. Er legte auf, und gab diesem lila haarigen Kerl einen Kuss auf die Wange, ehe er das Café verließ.

Atemu und Joey bogen rasant um die nächste Ecke.

„He Yugi, warte mal.“, ein sanfte Stimme, sie klang sehr hell.

Atemu schaute neugierig um die Ecke, da stand der blöde lilahaarige.

„Ja was denn?“

„Wie hast du morgen Dienst?“

„Ab neun, bis hoffentlich nur sieben...du weißt ja, im Moment bleibt alles an Yuri hängen...er ist schon etwas sauer deswegen...ich muss jetzt wirklich sonst bringt er mich noch um.“, lächelte Yugi.

„Dann mach ein bisschen Liebe, hilft immer.“, grinste der Lilahaarige.

„Ryou…ich komm dir gleich dahin.“, schnaubte Yugi los, seine Wangen waren rot, dann aber schüttelte er lächelnd den Kopf.

„Bis dann…wir sehen uns“, sagte er und verschwand wieder aus seinen Augen.

„Also, das war Ryou und bestimmt nicht der Verlobte, ich schätze mal, der Verlobte ist dieser Yuri.“

Atemu knirschte nur mit den Zähnen.

„Und, ist dieser Ryou wieder ok?“

„Ja...ja...so schlimm sieht er gar nicht aus.“

Joey schmunzelte und schon fuhren sie wieder Yugi hinter her.

„Was grinst du so doof?“, frage Atemu etwas schnippisch nach.

„Nichts...nur das du eifersüchtig bist.“, kicherte Joey.

Er hatte seinen Kumpel noch nie so erlebt, Eifersucht, Joey dachte immer, so etwas kannte sein Kumpel gar nicht.

„Ich bin nicht eifersüchtig.“

Joey grinste breit weiter und verkniff sich mit Mühe jedes Kommentar, was auf seiner Zunge brannte.
 

Dann aber hielt Yugi plötzlich etwas außerhalb der Stadt an, und als er anhielt, kam ihm auch schon ein Mann entgegen, mindestens schon 30 Jahre.

Er hatte schwarzes Haar, dazu kontrastmäßige blaue Augen, war etwas größer als Yugi und seine Kleidung war schick, wie Joey es empfand, das Einzige aber, was Atemu empfand war Hass.

„Und ich bin garantiert nicht eifersüchtig.“, knirschte Atemu durch seine Zähne, er konnte nicht wegsehen, aber was er sah, ließ seine Finger voller Wut aufzucken.

Da küsste dieser Mann doch seinen Yugi, das ging ja gar nicht.

Es war ein kleiner Kuss, so ein Hallo-Schatz-ich-bin-da-Kuss.

Joey kurbelte das Fenster herunter, er wollte was hören, irgendwas.

„Du bist spät dran“, hörten sie eine wirklich erwachsene Stimme.

Yugi nickte einfach nur und seufzte auf, Atemu aber merkte, das Yugi irgendwas bedrückte, war es der Kuss von gestern?

War es das?

„Na komm, meine Eltern warten schon auf dich.“, lächelte der Mann namens Yuri, nahm Yugi die Tasche ab und umgriff dessen Hand.

Yugi lächelte und nickte, dennoch, er schien bedrückt.

„Und, was sagst du?“

„Arschloch…Yugi gehört mir.“, kommentierte Atemu das ganze und sah den beiden noch länger hinter her.

„Gut...so kenne ich dich“, Joey klopfte ihm auf die Schulter, schaltete das Auto an und fuhr los.

Er wollte sich jetzt bestimmt nicht Stunden vor ein Elternhaus hocken.

Atemu aber hätte es am liebsten getan, am liebsten wäre er auch aus dem Auto gestiegen, hätte diesen Mann erwürgt, ihn überfahren, ihm all seine Verachtung entgegengeschrieen.

Seine Fäuste waren geballt, und sie lösten sich erst, nach dem Joey in der Nähe anhielt, und was essen wollte.

Atemus Lippen, verließ kein Wort, nicht eines.

Joey seufzte auf.

„Willst du das wirklich durchziehen?“, fragte er behutsam nach, und packte einen Burger aus.

Atemu nickte nur, Hunger hatte er einfach keinen, also nippte er mehr oder weniger an seiner Cola herum.

„Dann lässt du dich am besten morgen krank schreiben…oder hol dir Urlaub.“, meinte Joey, für ihn war es einfach, er war Dauerstudent, und hatte nur einen kleinen Nebenjob um sich über Wasser zu halten.

Atemu grinste breit, seine Augen funkten amüsiert auf.

„Was?“, fragte Joey gleich nach.

„Das ist die Idee...Joey.“, sein Grinsen wurde noch breiter und nochmals breiter.

„Ich lass mich einfach von Yugi behandeln.“

„Aber fürs Krankenhaus brauchst du doch was Ernstes Atemu.“

Dieser aber nickte und grinste nur breit, Joey wollte gar nicht weiter denken, was dieser Kerl sich nun wieder ausdachte.

„Ich will es gar nicht wissen.“, murmelte der Blonde, während Atemu grinsend nun doch zur Karte griff, da er meinte er müsse jetzt doch mal etwas essen.
 

Gut gesättigt und lächelnd saß Atemu bequem auf seinem Stuhl.

Joey sah ihn nur lächelnd an, er wollte gar nicht wissen, was in Atemus Kopf gerade vorging.

„Oh gott.“, sagte Atemu erschrocken und schon bückte er sich.

Joey drehte sich fragend um, dann aber bückte er sich auch.

Da kam doch gerade Yugi, in Begleitung seines Verlobten.

„Was machen die? Schau mal.“, fragte Atemu neugierig nach.

Joey blickte flüchtig auf.

„Kannst hoch kommen, die stehen da hinten...vielleicht nehmen die sich was mit.“, nuschelte Joey, worauf Atemu sofort unter dem Tisch hervorkroch und sich die beiden anschaute.

Yugi schien genervt, er rollte mit den Augen, und sein Verlobter, schien etwas beleidigt.

Was war da los? Atemus Finger kribbelten vor Neugier, langsam schlich er sich in die Nähe der beiden.

Er wollte es wissen.

Joey aber blieb sitzen, das ging ihm dann doch zu weit.

„Du weißt ganz genau dass ich kein Chirurg bin…oder werde...warum sagst du das immer?“, hörte er Yugis Stimme.

„Du weißt ganz genau, wie meine Eltern darauf reagieren, wenn ich ihnen sage, dass du nur Assistenzarzt bist.“

„Das ist ganz normal in meinem Alter...man kommt nicht von der Uni und ist Arzt.“, schnaubte Yugi zurück.

„Ja.. das ist doch keine Lüge, wir haben ja nur die Zeit etwas vorgedreht.“, sagte Yuri und seufzte etwas.

„Ist das so schwer mal zu sagen, das ich noch in Ausbildung bin und kein Chirurg oder Chefarzt werden will, sonder ein ganz einfacher Arzt für - „

„Ach Yugi, sei doch mal nicht so...du hast ja keine Eltern.“

Yugis Augen blitzten auf, böse sah er seinen Verlobten an, es war immer das Gleiche, mit seinen Eltern.

Immer log er, stellte Yugi in einem leuchtenden Licht hin und er hasste es, er hasste diese Lügen.

Auf der einen Seite verstand er die Lügen seines Verlobten, seine Eltern waren aber auch so vornehm, stinkreich und achteten auf jeden Mist.

Erst heute waren sie am meckern, wie unpünktlich er war und das er sich doch wenigstens was ordentliches anziehen hätte können.

Sein Verlobter hatte ja am Wochenende frei, er mit seinem tollen Anwaltsjob, gut bezahlt mit allem drum und dran.

Yugi hingegen bekam einen Hungerlohn, so wie jeder andere Arzt in Ausbildung nun mal auch. Keine bezahlten Überstunden, nichts...so war das eben, aber er liebte seinen künftigen Beruf.

„Ich hätte gerne Eltern“, sagte Yugi böse.

„Entschuldige.“, die Stimme Yuris war nun sanfter und reuevoll.

„Schon ok…wir sind angespannt in letzter Zeit.“, meinte Yugi sanft und lächelte schwach.

Yuri nickte und nahm seinen Liebsten liebevoll in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Und was bedrückt dich noch? War gestern was auf der Klassenfeier?“, fragte Yuri nach.

Yugi war etwas abwesend, und vor allem, am Morgen lag immer ein liebevoller kleiner Zettel auf dem Tisch, heute aber nicht.

„Ich...es war nichts.“, nuschelte Yugi, sein Herz aber schlug laut auf, sein Gewissen plagte ihn wegen dieses Kusses, dieses kleinen Kusses.

„Hey…was ist los? Du hast doch was.“, versuchte Yuri es nochmals und sah Yugi ernst, aber dennoch liebevoll in die Augen.

„Ich...“, Yugi senkte den Kopf.

Atemu rief ihm noch nach, dass er es nicht sagen sollte, Yugi aber konnte so was nicht. Er hasste es zu lügen, er mochte keine Heimlichtuereien.

Er hatte einen Fehler gemacht, und es tat ihm schrecklich leid.

„Gestern...auf der Feier…da…ich...“, Yugi biss sich auf die Lippen. Er war angespannt, hatte Angst auf die Reaktion seines Partners.

„Du kannst mir alles sagen Yugi, das weißt du doch.“, half Yuri ihm und Yugi nickte beklemmt auf.

Aufsehen tat er aber nicht.

„Ich...ich...also…da war...ein...Freund…aus…aus der alten Klasse und...„

Yugi stammelte vor sich her, Tränen stiegen in seine Augen.

Er fühlte sich so verdammt schlecht deswegen.

„Wir...wir haben uns geküsst.“, brach es ganz leise aus Yugi heraus, es war mehr ein Piepsen.

Yuri blinzelte ein paar Mal.

„Geküsst…nur geküsst?“, fragte er nach.

Yugi nickte, die erste Träne lief ihm über die Wange, dann aber sah er verwirrt auf, da Yuri zu lachen begann.

„Ach gott Yugi...ein Kuss…was ist denn das schon? Du tust ja grad so als wärst du fremdgegangen.“, lachte er auf. Er fand es amüsant, dachte er doch gerade schon das Schlimmste wegen Yugis Verhalten, aber der sprach nur von einem Kuss.

„Ich bin doch fremdgegangen.“, hauchte Yugi, er war fassungslos über die Reaktion seines Partners, er hätte ihn anschreien sollen, ihn beschimpfen, ihn hassen, aber er lachte.

„Acht gott Yugi, ein Kuss ist doch nicht fremdgehen…ich selbst hab auch schon mal jemand anderen geküsst“, Yuri schüttelte den Kopf.

Yugi aber sah ihn einfach nur fassungslos an.

„Also...ich...ich geh jetzt...ich glaub das grad nicht.“, wütend packte Yugi sein verpacktes Essen in eine Tüte und verließ mürrisch das kleine Restaurant.

„Och Yugi...jetzt sei doch mal nicht so…so etwas ist normal...was hattest du denn erwartet?“, fragte Yuri nach, doch Yugi schenkte ihm nur einem bösen Blick, er wollte es gar nicht wissen, wann und wie oft sein Partner schon jemanden geküsst hatte.

Atemu, der einfach nur da stand, und sich eben noch erhofft hatte, das die beiden sich so streiten würden, das Yuri Schluss machen und Yugi nicht heiraten wollte, war nun aber auch geschockt.

Yugi war fremdgegangen, in seinen Augen war gar das denken daran, schon fremdgehen.

Seufzend sah er dem Kleineren hinterher.

Jeder hatte seine eigenen Vorstellungen, was fremdgehen betraf, anscheinend hatten die beiden noch nie wirklich ausführlich darüber gesprochen.

Aber auch wenn die zwei Meinungsverschiedenheiten hatten und Atemu sich eigentlich darüber freuen sollte, tat er es nicht wirklich.

Die beiden wollten heiraten, und das hieße ja auch, dass es schöne Dinge zwischen ihnen gab.

Nur weil er jetzt was Negatives mitbekam, hieße das ja nicht, dass es immer so wäre.

„Los...fahr ihm hinterher…ich bezahl auch.“, Joey lächelte und warf ihm dann seinen Autoschlüssel hinterher.

„Wirklich?“, Atemu sah ihn überrascht an, dieser aber nickte.

Mit einem letzen hasserfüllten Blick auf Yugis Zukünftigen, drehte er sich rasch um und lief rasant zum Auto, bemerkte er doch, wie Yugi gerade losfuhr.

Dieser saß in seinem Auto, frustriert, überfordert und gar überarbeitet.

Dieser Tag fing schon so ätzend an, dass er am liebsten gar nicht aufgestanden wäre.

Da war einmal die Sache mit Atemu, die ihn nicht wirklich gut schlafen lassen hatte.

Dann hatte er heute Morgen auch noch verschlafen, einen Riesenanschiss von seinem Vorgesetzten kassiert, und dann durfte er noch mit seinem vollen Kopf, Ambulanz Dienst schieben.

Es war einfach nur scheiße.

Er brauchte Urlaub, ganz dringend.

Einfach mal Ruhe, abschalten…so wie gestern.

Yugis Lippen entfuhr ein Seufzen.

Gestern war es wirklich schön, das Reden, die langen kleinen Stunden mit Atemu.

Oh nein, er würde jetzt nicht schon wieder an ihn denken…oh nein.

Er tat es doch eh schon den ganzen Tag.

Er konnte seinem Verlobten nicht mal richtig in die Augen blicken, wegen des Kusses…wie konnte das überhaupt passieren?

Yugi befasste sich kurz die Lippen, dachte an den Kuss zurück, ein wohliges Kribbeln lief ihm über den Rücken, ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, bis er es bemerkte.

Das Lächeln war weg, er war erschrocken darüber, sehr sogar.

Rasch verdrängte er dieses schöne Gefühl, er wollte es nicht haben, nicht jetzt.

Er hatte eine Zukunft und er würde diese nicht wegen einer nie erreichten Liebe hängen lassen.

Yuri und er hatten viel durchgemacht, das könnte Atemu mit einem blöden Kuss nicht ersetzen…niemals. Zumal Yugi sich nicht mal sicher war, ob es nur alte Gefühle waren, die er in sich trug, er selbst hatte doch schon oft gehört, das wenn man seine erste große Liebe wieder sah, egal wann, das sowas normal wäre- sowas würde niemand vergessen.

Er brauchte dringend jemanden zum reden...nur wann?

Als er aus dem Wagen stieg, war keine Ruhe mehr zu sehen, denn mit dem Öffnen seiner Wohnungstür, kam ihm das Chaos gleich entgegen.

Kisten, Kartons, alles stand dort umher.

Er wollte schon längst umgezogen sein...zu seinem Freund wollte er ziehen, aber selbst das bekam er momentan nicht hin.

Zugegeben, er war mehr als nur überfordert.

Der Druck von der Arbeit, die Überstunden, sein Freund, dessen Familie und noch diese Hochzeit, die mehr oder weniger nach großer Wunschvorstellung der Eltern hergerichtet werden sollte.

Zugeben, Yugi hatte sich das alles etwas anders vorgestellt.

Eine kleine Feier mit Freunden, aber er liebte Yuri nun mal, also würde er sich auch damit abfinden, dass es für dessen Familie wichtig war Gott und die Welt einzuladen.

Aber innerlich stimmte es ihn traurig - er hatte es Yuri noch nicht mal gesagt.

Alle freuten sich so, sprachen nur noch davon, wen sie wo und wann einladen würden. Er hatte ja noch nicht mal Zeit richtig mitzureden.

Innerlich erhoffte sich Yugi, das Yuri ihn doch kannte, dass er wusste, das er keine großen Dinge mochte.

Seufzend setzte er sich mit seinem Essen auf einen Stuhl, inmitten seines Chaos.

Nachdenklich und traurig stocherte er mehr oder weniger in seinem Essen herum.

Er hätte am liebsten Lust zu weinen. Warum?

Einfach so, nur um sich danach besser zu fühlen.

Atemu hingegen, saß immer noch im Auto.

Er hatte Yugis Blick gesehen, er schien traurig, nicht gerade glücklich.

Er wusste nicht woran es lag, aber er traute sich nun auch nicht mehr zu klingeln, mit ihm zu sprechen…nichts.

Dann aber hatte er eine Idee.

Er erinnerte sich noch daran, wie Yugi früher immer gerne Ü-Eier aß und sich freudig über die Schokolade her machte. Mit einem breiten Lächeln, baute er dann auch noch das Spielzeug zusammen.

Atemu liebte das Bild, wie er sich so über was Kleines hatte freuen können..

Die anderen lachten ihn immer aus, lästerten darüber und Atemu tat es auch, aber nur weil die anderen es taten, insgeheim, fand er es süß.

Seufzend schaut er sich das Ü-Ei an, was er gerade gekauft hatte, er selbst hatte Yugi mal eines geschenkt, war es zum Valentinstag oder zu seinem Geburtstag? Er wusste es nicht mehr, aber er hatte es ihm heimlich zugesteckt.

„Oh entschuldige, ich hab mich verdrückt“, redete sich Atemu heraus, der einfach mal an einer fremden Klingel gedrückt hatte, nur um herein zu kommen.

„Kein Problem.“

Atemu war erfreut, über das Klingelschild, es stand nur der Name von Yugi drauf.

Wohnte er hier noch allein?

Zog man nicht zusammen, wenn man heiraten wollte?

Er wusste es nicht, er wusste nur, dass er nun vor der besagten Tür stand. Das Ü-Ei davor gelegt und anschließend die Klingel gedrückt raste Atemu so schnell es ging davon, sein Herz überschlug sich dabei fast.
 

Yugi hingegen seufzte auf, wer klingelte denn jetzt schon wieder?

Es war die Klingel von innen, seine Nachbarin, die mal wieder irgendwas brauchte?

Yugi konnte nie nein sagen, es war aber auch schlimm.

Als er die Tür aber einen Moment öffnete, war keiner da.

Er schaute kurz nach rechts, dann nach links, aber niemand. Gerade als er die Tür wieder schließen wollte, sah er etwas weiß-orangenes auf dem Boden.

Verdutzt sah er es an.

Ein Ü-Ei?

Überrascht hob er es auf und musste lächeln.

Er mochte diese Dinger, früher wie heute.

Sein Freund meinte immer, er wäre zu alt für so ein Zeug, aber Yugi war das egal, er liebte die Schokolade darin, und die kleinen Teile zum bauen.

Wer hatte ihm…?

Rasch schaute er wieder aus der Tür heraus…war es Atemu?

Konnte das sein?

Der Einzige der ihm mal ein Ü-Ei geschenkt hatte war Atemu, das war schon lange her, aber zu seinem Geburtstag lag ein Ü-Ei in seiner Tasche. Zuerst wusste er nicht woher es war, aber als er Atemus neugierigen Blick sah, wusste er, dass er es war und als Dank, legte er ihm einen Kinderriegel auf den Tisch.

Atemu liebte dieser Dinger, warum auch immer…als er den Riegel sah, schaute er zuerst zu Yugi, dieser lächelte und nickte ihm dann zu und Yugi konnte sehen, das dieser sich freute, doch dann maskierte er sich wieder und ignorierte Yugi.

Ob er es wirklich war?

Mit einem freudigen Lächeln, packte er sein Ü-Ei aus, aß die Schokolade und baute sein Spielzeug auf.

Damit ging es ihm auch irgendwie wieder besser…sehr viel besser.

Atemu hingegen seufzte auf, nun wusste er wo Yugi wohnte, und er hoffte, dass es Yugi nun besser ging.

Er wollte jetzt nicht mehr mit ihm reden, das konnte bis morgen warten und ab morgen würde er sich alle Mühe geben, die er aufbringen konnte.

Ja das würde er tun.

Dieser Kerl passte doch gar nicht zu Yugi…niemals.

Sicher, es war Atemus Eifersucht, aber er war nicht der Einzige der so dachte.

Ein junger Mann namens Ryou dachte auch so, und dieser würde sich freuen, wenn er wüsste, das es noch jemanden gab, der genauso dachte wie er.
 

Atemu zuckte heftigst zusammen, jemand hatte gerade an seine Fensterscheibe geklopft und als er gerade dort hinschaute, hörte er schon eine verhasste Stimme.

„Hey Yugi, komm da raus…wem gehört das Auto überhaupt?“

Atemu sah böse zu dem Mann auf, dieser aber blickte nur ebenso finster zurück und erkannte erst jetzt, dass es nicht sein Verlobter sondern jemand ganz anderes war.

Durch Atemus Blut floss purer Hass, da stand er, der Mann, der ihm Yugi wegnehmen wollte.

Sicher, Atemu hatte es sich selbst zuzuschreiben, aber darüber dachte er gerade nicht nach. Das Einzige was er dachte, war diesen Mann umzubringen. Rasch öffnete er die Autotür und stand diesem großen Mann, der ihn mit seinen blauen Augen etwas verwirrt ansah, an.

„Das…ist das Auto meines Freundes und du…Penner…sprich mich ja nie wieder an.“, fauchte Atemu aus heiterem Himmel los. Seine Fäuste waren geballt, er hasste diesen Mann, auch wenn er ihn nicht kannte, er hasste ihn einfach.

Yuri aber blinzelte ein paar Mal, er wusste gar nicht wie ihm geschah, dann aber sah er diesen Mann einen Moment lang an, anschließend an ihm herunter.

„Och ne.“, lachte er auf.

Nun war es an Atemu, verwirrt zu blinzelnd.

„Yami richtig? Der Kerl aus Yugis alter Klasse?“, lächelte Yuri gefälscht und zündete sich eine Zigarette an.

Atemu sah ihn fassungslos an, seine Augenlider schlugen verdächtig oft.

Woher wusste dieser Mann wer er war und woher kannte er seinen Spitznamen?

„Jetzt schau nicht so…ich habe Yugi vor 4 Jahren kennengelernt, also auch die Geschichte zwischen euch.“, er zog einmal an der Zigarette und blies Atemu den Rauch in Gesicht, was diesen mehr als nur verärgerte. Aber er war zu geschockt über das, was er hier erfuhr, als das er was sagen konnte.

„Er hatte immer ein Bild von dir in seinem Geldbeutel…da wollte ich doch wissen wer du bist? Und...“, Yuri lehnte sich an das Geländer und musterte Atemu einfach einen Moment lang.

„Lass mich raten…du hast ihn gestern geküsst.“, seufzte er auf, seine Hand legte sich zu seiner Wange, die andere hielt seine Zigarette fest.

Yami sagte immer noch nichts, bis er dann schließlich doch wieder die Fassung erlangte.

„Ja...hab ich und soll ich dir was sagen? Ich scheiß auf dich...auf deine Verlobung mit Yugi… es ist mir egal und ich werde ihn immer und immer wieder küssen.“, fratzte er Yuri an.

Dieser aber lachte kurz auf, dann schüttelte er nur noch den Kopf.

„Du hast Yugi sehr verletzt, er hatte damit noch lang zu kämpfen. Meinst du wirklich ein Kuss könnte das ändern, oder diese 4 vier Jahre zwischen mir und Yugi zerstören?“, meinte Yuri, seine Stimme war neutral, und seine Augen sahen einfach nur in die roten hasserfüllten Augen seines Gegenübers.

„Du kannst mich jetzt ansehen wie du willst...mich hassen oder sonst was…du hattest deine Chance, welche du ja mehr als nur toll genutzt hast. Hier einen auf groß machen, aber damals nicht zu deinen Gefühlen stehen…der Witz ist, Yugi dachte immer du hättest ihn verarscht… sicher, ich beließ es dabei…war ja auch dein Problem… und nicht meines.“, sagte er ganz trocken und zog nochmals an der Zigarette ehe er sie auf dem Boden zerdrückte.

Atemus Augen aber zuckten auf, gott was hasste er diesen Kerl und das Grausamste war noch, das er recht hatte, er hatte gottverdammt nochmals recht.

Atemu biss sich auf die Lippen.

Sein Körper war angespannt, sein Blut kochte, alles in ihm kämpfte dagegen an, diesen Mann jetzt nicht gleich vor das nächste Auto zu schubsen.

„Ich weiß nicht was du hier tust, oder getan hast. Ehrlich gesagt, will ich es auch gar nicht wissen aber...“, Yuris Blick wechselte sich nun doch zu einem sehr strengen Blick um.

„Wenn ich dich noch einmal in seiner Nähe sehe…bin ich garantiert nicht mehr so nett.“, Yuri sah Atemu ein letztes mal messerscharf an, ehe er sich umdrehte.

„Ach ja.. ich kann machen was ich will und das sagt mir doch nur, das du Angst hast…läuft es so scheiße zwischen euch?“

„Pass auf was du sagst! Ich will nur nicht, dass du Yugi mit alten Gefühlen bombardierst. Er ist momentan eh sehr gestresst, das letzte was er da gebrauchen kann ist ein Kerl der ihn noch mehr stresst und verwirrt.“, meinte Yuri und sah Atemu nochmals messerscharf an.

„Du kannst mich mal und darauf kannst du deinen hässlichen Arsch verwetten.“, schnippte Atemu ihn an, und zeigte ihm rasch den Mittelfinger, ehe er auch schon wutentbrannt ins Auto stieg.
 

Yuri seufzte einmal tief auf, und sah dem Auto hinterher, wie es mit beträchtlicher Geschwindigkeit abdampfte.

„Das hatte mir jetzt noch gefehlt.“, nuschelte er, ehe er die Türklingel seines Partners drückte.

Yuri fing nun an sich selbst zu hassen, dafür, das er Yugi auch noch sagte, das er doch auf diese blöde Feier gehen sollte. Im Vordergrund stand für ihn, dass Yugi damit mal abschalten konnte. Einfach mal den ganzen Stress vergessen.

Seine Eltern mischten sich bei allem ein, sie bezahlten ja auch alles, und er wusste, wie sehr es Yugi störte, dennoch, er wollte und konnte sich nicht gegen seine Eltern auflehnen.

Atemu hingegen ließ seinen ganzen Hass und Frust, an Joeys Auto aus, er sauste nur so durch die Straßen und hätte am liebsten alles umgenietet.

Irgendwann aber endete seine Fahrt, schwer seufzend schaltete er das Auto aus.

Yugi hatte also wirklich zu kämpfen damit, hatte sogar noch ein Foto von ihm in seinem Geldbeutel.

Er und Yuri waren schon vier Jahre ein paar.

Verbittert knabberte er auf seiner Unterlippe umher.

Warum war er damals nur so feige…warum?

Yuri hatte recht…er hatte vollkommen recht. Atemu selbst hatte in allem große Töne gespuckt, war für jeden Blödsinn zu haben, doch wenn es um seine Gefühle ging, bekam er Angst und kniff.

Er kniff so sehr, das er sogar die Chance auf Yugi verpasst hatte.

ER hatte nur eine Nacht mit Yugi, wo er am ende, doch noch abgehauen ist, ohne ein Wort- es war so klar, das Yugi denken musste, das es alles Lüge war… diese eine Nacht.

„Aber es gibt immer noch eine zweite Chance.“, flüsterte er leise.

Er wollte nicht aufgeben, seinen Fehler bereuen. Niemals, nicht jetzt, er hätte eh keine zeit dafür, den diese raste unentwegt auf den Hochzeitstermin zu.

Er hatte noch viel vor sich, und er würde sein auch Ziel erreichen.

Mit diesem Entschluss, stieg er mehr oder weniger missmutig aus dem Auto, auch wenn er seinen Plan eigentlich für ganz gut hielt.

Er hasste sich, warum hatte er nicht schon früher nach Yugi gesucht, mit ihm reden, ein gepräch gesucht. Es wäre so einfach gewesen…oder?
 

Seufzend setzte er sich nach einer Weile ins Wohnzimmer.

Joey gab ihm stumm ein Bier und setzte sich neben ihn hin.

„Und?“

„Ich hab ihn kurz kennengelernt.“, seufzte Atemu nach seinem ersten Schluck auf.

„Ja?“

„So ein Penner sag ich dir.“

Joey lachte vergnügt auf, er hatte gar keine andere Antwort erwartet.

Lachend stieß er seine Flasche an Atemus.

„Und wie sieht jetzt dein Plan aus?“, fragte Joey breit grinsend nach.

Atemu schmunzelte, beugte sich nach vorne und sah Joey tief in die Augen.

„Also…“

TAG 3 - Herr Doktor-Herr Doktor!

BETA - *kuss*

du bist die schnellste und die beste^-^b
 

TAG 3 – Herr Doktor, Herr Doktor!
 

„Oh verdammt, mach es endlich!“, meckerte Atemu seinen blonden Kumpel an, welcher immer noch die Tür in der Hand hielt und diese misstrauisch begutachtete.

„Verflucht…jetzt tu es endlich, du hast schon so oft hier Türen geknallt!“, maulte Yami weiter und kniff seine Augen zusammen, wartend auf den kommenden Schmerz.

„Ja, habe ich! Aber da hing noch nie deine Hand dazwischen!“, schnaufte Joey nun auf, wieder schlug er die Tür zu, und das nun schon zum tausendsten Mal, aber er hielt immer vor Atemu Hand an.

Der hatte doch eindeutig einen Knall. Das hörte sich ja gestern noch so leicht an, aber nun, nein danke aber auch, dachte sich Joey, der das ganze nun für mehr als bescheuert hielt.

„Ich kann das nicht.“, seufzte Joey auf, Atemu aber öffnete die Augen, hatte er doch mehr oder weniger mit einem heftigem Schmerz gerechnet.

Seufzend nahm Atemu seine Hand vom Türrahmen, und sah seinen Kumpel einfach nur entrüstet an.

„Na ok, wenn du es nicht tust, dann…“, und schon sah Joey seinem besten Freund nach, wie er mit böser Miene, rasch in die Küche sauste.

Joey kam ihm gleich nach, aber zu spät, als er in die Küche trat, war es schon passiert, seine Befürchtung bewahrheitete sich auch noch, da sich Atemu nun heftigst auf die Lippen biss und das Gesicht schmerzhaft verzogen hatte.

„Sag mal, spinnst du ein bisschen?“, fluchte der blonde junge Mann los und rannte zum nächsten Schrank, um Atemus verblutete Hand, mit einem Tuch zu umwickeln.

„Du hast sie echt nicht mehr alle!“

„Scheiße…tut das weh“, sagte Atemu, schnappte dabei nach Luft und seine Worte klangen mehr oder weniger abgehackt.

„Ich sollte dir noch gleich eins drauf geben…du kannst dir doch nicht einfach so in die Hand schneiden.“, maulte Joey weiter, während er sich um Atemus Hand kümmerte.

„Geht’s?“, fragte Joey nach, und nahm Yami das scharfe Küchenmesser aus der Hand.

Sein Blick war besorgt, wegen Yamis mehr als nur verzerrten Gesichtes, dieser aber konnte nur noch nicken. Es ging eigentlich gar nicht. Es tat verflucht weh, aber das war ihm egal, er wollte zu Yugi, koste es was es wolle.

Joey, nahm Yamis Tasche und schon folgte deren Besitzer ihm stumm und hielt sich krampfhaft seine eigene Hand fest. Sie pochte unentwegt, und schmerzte höllisch.
 

„Joey…wir haben das geplant…also…bau jetzt keinen Scheiß.“, schnaufte Atemu vor dem Krankenhaus angekommen auf, sein Herz pochte laut, aber der Schmerz ließ ihn gerade nicht mehr klar denken.

Verkrampft biss er sich auf die Lippen - her Gott, er wollte sofort eine Betäubung - jetzt!

„So eine Scheiße wie du, werd ich wohl kaum bauen.“, Joey rollte mit den Augen, er hatte ja schon viel mit Yami erlebt, aber das hier toppte dann doch alles. Der war doch bekloppt vor Liebe, dieser Gedanke aber ließ ihn schmunzeln - wurde ja auch mal Zeit, oder?!

Atemus Beziehungen waren kurz, sehr kurz, oder endeten im Streit. Nie vergoss er eine Träne darüber und Joey fragte auch nie danach, da Yami eh nie darüber reden wollte, doch nun schien alles anders, und Joey freute sich innerlich über diesen Sinneswandel - hätte er das alles doch mal früher gewusst.

Yamis Gefühlswelt blieb Joey meist verschlossen, doch ab und an, morgens, beim Frühstück, so dachte Joey es, waren Atemus Augen mehr als rot und dick…ob er weinte? Nachts…heimlich und im Stillen?

Er wusste es nicht.

„Hey…ist das nicht dieser Ryou?“, fragte Joey Atemu und deutete auf den Empfang.

Atemu hatte gerade kaum noch Nerven dazu, schwach nickte er, und wollte einfach nur noch behandelt werden, mittlerweile wäre es ihm auch egal, wer es wäre…wenn er ehrlich war.

„Hallo, mein Freund hat sich übelst in die Hand geschnitten.“, begann Joey mit Ryou an zu sprechen.

Dieser sah kurz zu Atemu, und dann nickte er.

„Hier…können sie das bitte ausfüllen und sie…kommen mal mit mir.“, meinte dieser lilahaarige und sah dabei Atemu an, der gerade den Tränen nah war.

„Ähm…da gibt es ein kleines Problem.“, Joey grinste unbeholfen gespielt verschämt, eben so wie es geplant war.

Ryou sah ihn fragend an, ein Problem? Hallo? Dem seine Hand blutete so sehr, das der stämmige Mann darunter mehr als nur weiß im Gesicht wurde.

„Er hat schreckliche Angst vor Ärzten…wirklich es war schon schwierig ihn mit her zu nehmen…es ist ihm aber peinlich…ähm...“, flüsterte Joey Ryou zu, dieser aber blinzelte nur ein paar mal. Ryou hatte ja schon viel gehört, aber das war ihm dann auch wieder neu.

„Wirklich…das ist schlimm…beim letzen Mal ist er ausgetickt… war ne ganz schlimme Sache...mit Polizei im Krankhaus und so…aber...“, erzählte Joey weiter, Yami hingegen stand einfach nur unbeholfen da und dachte ihm würde die Hand abfallen.

„Hier gibt es einen Arzt...Yugi Muto...die kennen sich...und…na ja...sie wissen schon...oder?“, Joey setzte einen extra bittenden Blick für seinen Freund auf.

Ryou seufzte auf, sah einen Moment lang zu Atemu, dann aber wieder zu Joey.

„Ok…setzen sie sich…sie sind sicher das sie warten können?“, fragte Ryou nochmals nach, Atemu schaute ihn mit Tränen in den Augen an und nickte eifrig.

„Geht’s?“, fragte Joey erneut besorgt nach, Atemu aber biss sich nur noch auf die Lippen, nach sprechen war ihm nun nicht mehr.

Beide setzen sie sich, während Joey leise, ohne etwas zu sagen, das Formular für Atemu ausfüllte.

„Na dann kommen sie mal mit.“, lächelte Ryou Atemu an, als er wieder kam und nahm auch gleich das Formular mit.

„Wirklich so Angst vor Ärzten?“, fragte Ryou interessiert nach, Atemu nickte einfach nur, er und Angst vor Ärzten...her Gott er liebte einen!

Ryou führte ihn direkt in einen Raum, wo Atemu auch gleich sitzend auf der Liege platz nahm.

Kurz schaute Ryou noch über das Formular, schaute die Karte an, ehe er mit einem - „Gleich ist er da“, wieder verschwand.

Atemu schaute sich etwas um, der Geruch eines Krankenhauses lag ihm in der Nase, und seine Hand pochte mehr als sie es je getan hatte. Er mochte keine Krankenhäuser - er hasste sie eigentlich.

Dann aber ging die Tür auf.

„So, so...Angst vor Ärzten…wir beißen doch nicht.“, hörte er nur die liebliche Stimme Yugis.

Sein Herz schlug laut, für einen Moment war sein Schmerz vollkommen vergessen, wie weg.

Er sah Yugi an, der einfach zu Tür herein kam und gerade noch eine Mappe vor seiner Nase hielt, welche er anscheinend noch durchlas.

Er trug ein Hemd, eine Krawatte, eine schwarze Hose mit Turnschuhen darunter und einen weißen Kittel, das was Atemu aber überraschte war die Brille.

„Wir kennen...“, Yugi sah auf, mit einem Lächeln, dann aber verschwand es rasch.

Seine Augen vergrößerten sich überrascht, bis sein Herz aber raste, wie noch nie.
 

„Ach Gott Atemu…was hast du denn?“, rasch eilte Yugi zu Yami hin.

Im ersten Moment blieb ihm ja noch vor lauter Überraschung das Herz stehen, doch dann, als er diese Hand sah, brach Sorge in ihm aus - es war anders als bei anderen Patienten - ob das gut war, wusste Yugi allerdings noch nicht einzuschätzen.

Er wollte jetzt nur eins, und zwar Atemu helfen.

„Wie hast du das denn hinbekommen?“, fragte Yugi besorgt nach, der gerade das Tuch von Atemus Hand entfernten dieser hätte dabei aufschreien können… Schmerz lass nach!

„Beim kochen…scharfes Messer.“, sagte Yami während er scharf die Luft einzog.

„Uh…da hast du dich aber tief geschnitten.“, kommentierte Yugi das Ganze und schon nahm er Watte, eine kleine Nadel, die Atemu dann doch Angst machte, und andere Dinge, die Atemu dann noch mehr Angst machten.

„Das tut jetzt ein wenig weh.“, lächelte Yugi matt zu Yami hinauf. Es war merkwürdig für Yugi ihn hier vor sich sitzen zu haben - er wusste nicht recht damit umzugehen.

„Ahh…verflucht.“, schnaufte Yami und zuckte zusammen, als Yugi etwas darauf sprühte und dann noch mit Watte, über die Wunde streichelte.

„Genau zwischen Daumen und Zeigefinger, bis runter zum Handballen.. na ganz toll und das bei deinem Beruf.“, seufzte Yugi nur auf. Der Schnitt war irgendwie merkwürdig, und dabei noch so tief.

Beim Kochen? Für Yugi sah das eher so aus, als hätte Atemu in eine Messerklinge gepackt, um diese irgendwo kräftig heraus zuziehen.

Aber abgesehen davon und von der Tatsache, dass sein Herz mehr als nur raste, wollte er sich aber nun auf seine Arbeit konzentrieren.

„Ja…ich weiß“, nuschelte Atemu, dann aber sah er weg, eine Spritze genau an seiner Hand, das wollte er dann doch nicht sehen, doch keine paar Sekunden später, verspürte er keinen Schmerz mehr.

Darüber seufzte er auf.

Yugi lächelte zu Yami hinauf, als er das Seufzen vernahm.

„Besser?“, fragte er liebevoll nach und Yami nickte mit einem schwachen Lächeln zurück.

„Also, wir müssen das nähen…der Schnitt ist tief…man kann sowas auch kleben, aber ich denke, bei diesem Schnitt hilft das nichts.“, versuchte Yugi Yami zu erklären, dieser nickte einfach nur und schaute in die schönen großen Augen Yugis, welche ihn völlig faszinierten.

Yugi schaute einen Augenblick lang einfach nur zurück, drohte in diesen roten Augen zu versinken, biss er dies bemerkte, und rasch zu Nadel und Faden griff - somit mied er auch den Blickkontakt.

„Warum schaust du mich nicht mehr an?“, fragte Atemu flüsternd nach, ein trauriger Hauch lag in seiner Stimme und er war es auch - traurig, Yugi wollte ihn nicht ansehen - warum?

„Ach Atemu...ich bin nicht dumm…Angst vor Ärzten.“, seufzte Yugi auf, und nähte den Schnitt sorgfältig zusammen, sodass er auch keine Narbe später hätte.

Atemu sagte nichts dazu, was sollte er auch sagen?

„Ich habe deinen Verlobten kennen gelernt.“, begann Atemu nach einer kleinen Zeit zu sprechen.

„Ich weiß.“, seufzte Yugi auf und schnitt den Faden einfach ab.

Dann aber legte er seine Brille auf die Ablage und setze sich auf seinen Hocker.

„Danke für das Ü-Ei.“, scheu lächelnd schaute Yugi nun doch zu Yami hinauf.

Sein Herz klopfte weiter.

Yuri hatte ihm von Atemu erzählt, also wusste Yugi auch, dass das Ü- Ei nur von Yami stammen konnte.

„Du sahst so traurig aus.“, kommentierte Atemu das ganze, aber sehr sanft.

Yugi aber senkte den Kopf, und begann mit seinen Fingern zu spielen.
 

Auf der einen Seite fühlte er sich wohl, in der Nähe dieses Mannes, auf der anderen Seite aber hatte er Angst, richtige Angst und vor allem, dieser Mann hatte ihn sehr verletzt. Auch wenn sie darüber gesprochen hatten, und es zehn Jahre her war…Yugi war immer noch verletzt.

„Bist du glücklich Yugi?“, versuchte Atemu es erneut und schaute fragend, wie auch zweifelnd zu dem kleinem Bündel vor ihm hinunter.

„Ich mach dir jetzt noch ein Verband und krank schreiben muss ich dich auch noch, ich denke mal bis nächste Woche…am Montag können die Fäden gezogen werden, dein Hausarzt wird das auch können.“, wechselte Yugi das Thema…ob er glücklich wäre?

Er wollte diese Frage nicht beantworten, er war sehr lange unglücklich, bis Yuri in sein Leben trat und er war auch seitdem an glücklich, doch jetzt, wo er die Eltern Yuris kennen gelernt hatte, welche er vorher noch nie gesehen hatte, war er sich nicht mehr ganz so sicher. Nun wo Atemu auf einmal wieder da war, fragte er sich diese Frage selbst auch noch, mehr als einmal, doch eine Antwort hatte er nicht.

„Du lenkst vom Thema ab.“, fuhr Atemu fort.

„Ich weiß.“, sagte Yugi, ohne auch nur ein einziges Mal nach oben zu sehen.

Er nahm Atemus Hand, betrachtete sie eine Weile, die schlanken Finger, welche so gefühlvoll und voller Liebe sein konnten - er wusste es zu gut, hatte es selbst verspürt, aber er wollte nicht daran zurück denken - jetzt nicht - nie wieder, er hatte es sich doch selbst mal geschworen.

Langsam, als wollte Yugi selbst noch etwas Zeit schinden, legte er Atemu den Verband an.

„Yugi bitte, heirate ihn nicht.“, flüsterte Atemu leicht traurig, bittend sah er zu Yugi herunter, dieser hob langsam den Kopf.

„Warum sollte ich es nicht tun?“, fragte Yugi nach - warum eigentlich, was wollte Atemu genau von ihm? Das wollte er dann doch gerne wissen.

„Weil ich es nicht ertragen könnte…geb mir doch eine Chance…ich habe viel Scheiße gebaut...aber ich bitte dich, lass ihn und nimm mich.“, Atemu flüsterte bittend in den Raum, sein Blick war verzweifelt, und bittend zu gleich.

Yugi schluckte hart, man konnte es nicht hören, aber es war klar und deutlich an seinem Kehlkopf zu erkennen.

Er sah einen Moment lang berührt in die Augen Atemus, ehe er doch wieder den Blick abwendete.

„Dich…? Ich kenne dich doch gar nicht.“, flüsterte Yugi und damit hatte er vollkommen recht.

10 Jahre lagen dazwischen, und auch, damals kannte er Atemu nicht.

Sie sprachen kaum miteinander, obwohl sie die halbe Schulzeit zusammen verbracht hatten.

Es war nur diese eine Nacht, wo Yugi immerzu dachte, das sie eine Lüge wäre, doch nun wusste er, das es anders war.

„Aber wir könnten uns doch kennen lernen.“, flüsterte Atemu zurück und sah mehr oder weniger zu Yugi herunter.

„Atemu…ich liebe ihn...ich liebe ihn wirklich.“, antworte Yugi leise auf Atemus Antwort.

Es war die Wahrheit, er liebte Yuri, sonst hätte er niemals ja zu dem Antrag gesagt.

„Das glaube ich dir ja...“, begann Atemu, Yugi aber sah ihn einfach nur verwirrt wie auch überrascht an. Yugi hätte jetzt alles erwartet, aber nicht das.

„…aber…liebst du ihn so sehr wie du mich geliebt hattest?“

Yugis Augen blickten Atemu stumm an, er schluckte abermals hart, und dieses mal konnte man es hören.

Sein Herz raste, dennoch diese kleine Erkenntnis stach ihm schmerzlich ins Herz.

„Hattest - Atemu, hattest...?“, meinte Yugi, sein Ton war bitter, mit einem langgezogenem Seufzen stand Yugi wieder auf und setzte sich seine Brille auf.

Dann kramte er in einer Schublade herum, und nahm einen gelben Zettel heraus, also Krankenschein.

„Beantworte meine Frage Yugi!“, forderte Atemu ihn auf. Er wollte es aus seinem Munde hören. Sicher, Vergangenheit war Vergangenheit, doch er fühlte es, er fühlte es, genauso wie vor zehn Jahren…diese Liebe zwischen ihnen...als wäre sie niemals verflogen.

Yugi aber hielt in seinem Schreiben inne, seine Mundwinkel zogen nach unten.

Er schluckte hart, ein riesiger Kloß machte sich in seinem Hals breit, der ihm schmerzlich weh tat - er selbst als Arzt, konnte sich nun selbst nicht helfen.

„Ja…ja verdammt noch mal...JA.“, schnaubte Yugi los, er klang verbittert, seine Stimme, von Tränen bedeckt, welche gerade in seine Augen stiegen.

Er knallte eine Schublade zu, worauf Atemu leicht zusammen zuckte und Yugi sich mit wütendem Blick zu ihm umdrehte.

„Ich hatte dich mehr geliebt…viel mehr…ja.“, Yugi schrie Atemu an, sah ihn wutentbrannt an, Yami aber verstand gerade nichts und blieb einfach nur leicht fassungslos auf der Liege sitzen. In der Schulzeit war Yugi immer arg ruhig, zurückhaltend und scheu, doch nun...

„Aber er liegt morgens neben mir wenn ich aufwache…er sagt mir das er mich liebt und lacht mich nicht aus...nennt mich nicht Zwerg oder lästert hinter meinen Rücken, nur weil es die anderen tun…“, schrie Yugi ihn unter Tränen an. Auch heute noch, plackte diese Schulzeit ihn, es verfolgte ihn immer noch, sein ganzes Selbstbewusstsein litt darunter, es wurde erst mit Yuri besser.

Atemu senkte verschämt den Kopf und biss sich auf die Lippen - er hatte soviel falsch gemacht - damals.

Stille, pure Stille, die sich in den Raum legte.

Yugis Fäuste waren geballt, er wollte Atemu anschreien, alles loswerden, doch nichts verließ seine Lippen. Am liebsten hätte er ihm eine geknallt, ihm gesagt, wie er sich damals gefühlt hatte, wie verletzt er war, wie ausgenutzt er sich fühlte, wie allein er doch war, nicht nur nach dieser einen Nacht, auch schon davor.

Ein Klopfen an der Zimmertür, Yugi und Atemu schauten perplex dorthin und schon ging diese aber auf und ein lächelnder Ryou kam herein. Dann aber verschwand sein Lächeln, als er Yugi sah…er weinte…was war denn hier los?

„Ähm...ich...geh mal wieder.“, sagte er rasch und wollte sich schon umdrehen, doch Yugi hielt ihn auf.

„Kannst du das übernehmen, ich muss hier raus?“, sagte Yugi, aber mehr als nur überfordert, er brauchte Luft zum atmen, er wollte hier raus, aus diesem engen Raum, der von Atemu belegt worden war.

Ryou nickte nur, doch Atemu schaute ängstlich zu Yugi.

„Dann lass es mich wieder gut machen…geb mir eine Chance…ich bitte dich Yugi…. Es tut mir wirklich so leid.“, Atemu sah verzweifelt auf Yugis Rücken, welcher gerade schon die Tür geöffnet hatte und im Begriff war, aus dieser zu treten, doch er hielt an, aber umdrehen tat er sich nicht.

„Es ist zu spät Atemu.“, sagte er leise, fast schon enttäuscht, und verließ somit das Zimmer.

Ja, zu spät, warum kam er erst jetzt, was sollte das, er hätte doch früher zu ihm kommen können und jetzt… nein!

Yugi liebte Yuri nun mal, das wusste er…auch wenn die Gefühle zu Atemu, zumindest damals stärker waren, wollte er das was er hatte.

Jemanden der morgens neben ihm lag, jemanden den er kannte, den er liebte, mit all seinen Macken, diese sogar vermisste, wenn Yuri nicht da war.

Dies war ihm mehr wert, als alte Gefühle…es waren ja nur alte, diese Gefühle, die er jetzt hatte, konnte Yugi einfach nicht anders einordnen.

Atemu senkte erneut den Kopf, und hörte, das Ryou in dem Raum war, und irgendwas raschelte.

Er hatte sich das alles ganz anderes vorgestellt.
 

„Ähm…das hier ist ein Medikament gegen Entzündungen, eine abends.“, versuchte Ryou die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er kannte diesen Mann nicht, aber er kannte Yugi, und das war das Kuriose daran. Ryou und Yugi kannten sich doch schon drei Jahre, aber dieser Mann, sowie auch der Name waren ihm vollkommen fremd.

Atemu nickte entrüstet und nahm den Zettel, wie auch den Krankenschein entgegen.

Na ganz toll, das einzig Positive war ja noch der gelbe Zettel in seiner Hand.

Ryou sah stumm und mit vielen Fragen in seinem Kopf zu Atemu…waren die beiden verwandt?

Die Haare, sie sahen sich so ähnlich, aber Yugi hatte doch nie was von ihm erzählt.

„Sind sie beide irgendwie miteinander verwandt?“, traute Ryou sich nun doch, aber es dauerte eine kleine Weile.

Yami seufzte auf und sah in die braunen Augen Ryous.

Er musste über die Frage schmunzeln, und auch darüber, dass er mal über diese Augen gelästert hatte - aus Eifersucht versteht sich.

„Nein…wir kennen uns aus der Schule…ich bin der Vollidiot der versuchen will seine Verlobung zu zerstören.“, sagte Yami, dabei lachte er auf. Es war kein herzliches Lachen, mehr verbittert.

Entrüstet stand er auf, seufzte nochmals laut vor sich her und öffnete anschließend die Tür.

Ryou blickt ihn stumm an.

War das jetzt dessen Ernst?

Er wusste es nicht, und sah dem jungen Mann einfach nur nach.

„Hey…warten sie mal.“, rief Ryou ihm dann doch nach.

Atemu drehte sich überrascht um, als Ryou auf ihn zu kam.

Dieser trug hellblaue Kleidung, aber die Schuhe waren der Knüller. Mehr oder weniger Schlappen, welche Atemu sich nicht mal im Haus trauen würde anzuziehen.

Eben hatte Yami für so was noch keine Augen gehabt.

„Um 14 Uhr hat Yugi eine Stunde frei, wegen einer Anzugprobe…ich sollt mit ihm gehen…sei um 14 Uhr einfach an der Viugatstraße 15, einem Anzugladen… und ähm...“, meint Ryou. Es brach einfach aus ihm heraus.

„Er mag Kaffee…mit Milch und Zucker…ich weiß aber von nichts, wenn du verstehst?!“, fügte Ryou noch hinzu, warum er das tat wusste er selbst nicht so genau, es war so ein Gefühl und außerdem war er nicht gerade für die Hochzeit Yugis.

Atemu blinzelte ein paar Mal, diese Worte sogen sich in ihm auf, wie nichts. Warum half ihm dieser Mann?

Wer war er überhaupt?

„Ich…danke...warum helfen sie mir?“, fragte Yami sichtlich überrascht nach.

„Sagen wir…es ist ein Gefühl“, lächelte Ryou und ging mit Yami den Gang weiter.

„Sie und Yugi...Freunde?“

„Ja…ziemlich gute…aber sie kenne ich nicht!“

Atemu senkte den Kopf, er verstand die Anspielung, aber wer erzählte schon gerne von einem Mann, der Yugi damals immer nur mit Füßen getreten hatte?

„Wir haben uns schon über 10 Jahre nicht mehr gesehen.“, sagte Atemu leise.

„Mhh...“, Ryou überlegte scharf nach, stimmt war da nicht das Klassentreffen auf das Yugi eigentlich nicht gehen wollte? Er wusste bis heute noch nicht warum, doch nun, Ryou begann zu grinsen.

„Also…vergessen sie den Kaffee nicht.“, lächelte Ryou und blieb an einer Tür stehen.

Atemu lächelte und nickte dankend zurück.
 

„Und?“, fragte Joey neugierig nach.

„Ich habe ein Date um 14 Uhr.“, grinste Yami breit und wedelte noch freudig mit dem gelben Schein vor Joeys Nase umher.

„Boah, eine ganze Woche…da war Yugi aber großherzig.“, meinte Joey als er den Zettel in seine Hand nahm.

Atemu nickte, irgendwie hatte Joey damit schon recht.

“Weißt du was cool ist? Wenn ihr doch zusammenkommt, kenne ich einen Arzt und...“, grinste Joey und deutete zum Schluss auf den gelben Zettel.

Atemu lachte herzlich auf und zerzauste das Haar seines Freundes, ehe sie aus dem Krankenhaus verschwanden.
 

Nervös tippelte Atemu von dem einem Fuß auf den anderen, in seiner rechten Hand, zwei Becher Kaffee, da die linke lädiert war. Warum war der Kaffee so wichtig?

Er wusste es nicht, dennoch, er verstand das ja, was Ryou damit sagen wollte.

Skeptisch sah er in den Laden, es war eindeutig ein Laden für schöne Anzüge, also wahrscheinlich Yugis Hochzeitsanzug. Irgendwie behagte ihm das nicht, aber er würde jetzt nicht kneifen.

Drinnen war ein Mann, vermutlich der Verkäufer, der einer älteren Dame etwas zeigte.

Die Dame sah aus wie eine Frau, die zu viel Geld hatte und deren Arroganz bis hin zu Atemus Füßen stank.

„Was tust du hier?“, fragte Yugi Atemu, der schon die ganze Zeit hinter ihm stand.

Sein Gesicht glich mehr einem „oh, ich habe jetzt kein Bock auf dich.“

Atemus Herz schlug mit dieser Stimme aber überrascht auf.

Ryou sagte, er wüsste von nichts, also lügen.

„Ich...ähm…hatte das hier raus bekommen, war ein Zufall… magst ein Kaffee?“, Atemu drehte sich nervös lächelnd um.

Yugi atmete tief durch, und schmunzelte leicht.

Kaffee…?

„Mh…ja warum nicht.“, lächelte Yugi, er brauchte das Zeug, seit der Ausbildung wie andere Leute die Luft zum atmen.

„Ich wusste nicht wie du ihn trinkst...also...“, log Atemu etwas vor sich her, und kramte in seine Jackentasche umher.

„Hier habe ich Zucker und hier Milch.“, Atemu versuchte alles in einer Hand zu halten, doch dann flogen die kleine Teile doch auf den Boden.

Yugi lächelte, das war doch irgendwie süß, lachend hob er Milch wie auch Zucker auf und nahm sich gleich ein Zuckerstäbchen und eine Milch, den Rest steckte er lächelnd in Atemus Tasche, der Yugi einfach nur noch verschämt ansah.

Dann entlastete der Jüngere Yami gerne um einen Kaffee und verrührte seine Dinge darin.

„Yugi…es ist schon 14 Uhr durch, kommst du jetzt endlich?“, die Dame, die Atemu eben noch beobachtet hatte, stand nun vor dem Eingang und schaute zu Yugi.

„Ja, ich komme.“, lächelte Yugi.

Die Dame nickte nur und verschwand wieder in dem Laden.

„Nun…“, Yugi trank einen kleinen Schluck Kaffee und schaute Atemu einen Moment lang an.

War doch wirklich nett, süß und aufmerksam von ihm, und wie er hier stand - Yugi war das etwas fremd, gerade von Atemu, der früher immer ganz cool wirkte und nicht eine Emotion von sich gab - doch nun, Atemu schien nervös und das fand Yugi richtig niedlich. Früher musste er immer hundertmal hinsehen, damit er erkannte, wie es Atemu überhaupt erging - innerlich.

„Mein Freund – Ryou - der Pfleger von heute morgen, hatte mir abgesagt…ich hätte ihn hier als Beistand gebraucht…aber...“, Yugi zuckte mit den Schultern.

„Wenn du schon freiwillig hier her kommst, dann darfst du mich auch gerne begleiten und mich aufhalten, wenn ich diese Frau gerade umbringen möchte.“, seufzte Yugi, doch er lächelte dabei.

Der Kaffee stimmte ihn glücklich, und so ganz allein mit diesem Wesen, namens zukünftiger Schwiegermutter wollte er auch nicht sein.

„Wer ist die Frau... Yuris Mutter?“, fragte Yami und schmunzelte dabei.

„Ja…sei nett…die ist ein wenig…konservativ.“, sagte Yugi und trat nun in den Laden ein.

Atemu folgte ihm, wenn auch nervös, da er nicht wusste, was ihn nun erwartete.

Überhaupt, bewirkte der Kaffee etwa Wunder bei Yugi, wo war seine Wut von vor eine paar Stunden hingeflogen?

„Hallo Yugi, schön das du Zeit gefunden hast.“, begrüßte ihn der alte Verkäufer. Yugi gab ihm lächelnd die Hand.

„Ja, ist zurzeit viel los im Krankenhaus, viele Ärzte streiken, wegen der Überstunden und anderen Dingen.“, versuchte er das Ganze zu erklären.

Er bekam kein frei, nichts, das lag aber mehr oder weniger daran das es viel zu kurzfristig war.

Kaum war er mit Yuri verlobt, wurde er der Familie zum ersten Mal vorgestellt. Dann gab es eine Verlobungsfeier, mit allem drum und dran, wo Yugi nicht mal einen kannte und dann nahm oder besser noch riss das Biest Namens Schwiegermutter alles an sich, machte sogar schon den Hochzeitstermin für Yuri und Yugi klar.

Eigentlich wollte Yugis mehr im Spätsommer heiraten - erst mal umziehen, nach der Prüfung, aber gegen diese Frau hatte er keine Chance, zumal Yuri ihr wortwörtlich auch noch in den Hintern kroch.

„Und sie sind?“, fragte der Verkäufer nun Atemu.

„Atemu…ein Freund von Yugi.“, lächelte er, der Mann war ihm sympathisch, zwar alt, aber er hatte eine nette Ausstrahlung.

„Atemu das ist Yuris Mutter…Katsumi Weet.“, stellte Yugi nun Atemu der Mutter vor.

„Miss Weet bitte.“, sagte sie nur knapp und gab Atemu nicht mal die Hand.

Warum das war Yugi klar, erstens sie kannte ihn nicht, zweitens, er trug ja kein Hemd.

Innerlich rollte Yugi mit den Augen, doch äußerlich lächelte er nur. Gott was war er froh, wenn er diese Frau nach der Hochzeit wieder los war, zumindest, würde er sie dann nicht so oft sehen. Mit dem Vater kam er ja gut zurecht, aber mit dieser Frau…!

„Na dann, zieh dich mal um Yugi, ich möchte doch wissen, ob der Anzug nun passt.“, sagte Katsumi und gab Yugi einen kleinen Schubs Richtung Ankleidekabine.

Atemu hingegen schaute sich diese Frau mal genauer an, gott war die überhöflich, und gott, war die zickig.

Warum eigentlich der amerikanische Nachname und wie würde Yugi überhaupt nach der Hochzeit heißen?

Als jener aber wieder herauskam, musste Atemu zweimal hinschauen, er erkannte den kleinen Yugi gar nicht mehr wieder.

Verdammt, was stand ihm der Anzug da gut…der passte an allen Ecken und Kanten, so, als wäre dieser nur für ihn geschnitten worden.

Der Verkäufer zupfte gleich an Yugi herum, und Katsumi begutachtete das ganze skeptisch.

„Perfekt würde ich sagen.“, lächelte der alte Mann stolz, Katsumi nickte einfach nur darauf hin.

Atemu blieb stumm, auch wenn ihm Yugis Aufzug gefiel, war es immer noch ein Hochzeitsanzug…

Aber eines gefiel ihm nicht, und zwar die rote Weste…es passte nicht, was Helles wäre schöner, beige oder weiß…aber rot?

„Warum eine rote Weste? Ich finde das es gar nicht passt und - „

Yugi sah ihn mit großen Augen an, dann aber schüttelte er energisch den Kopf und artikulierte mit seinen Händen, das Atemu bloß den Mund halten sollte.

„...sieht doch blöd aus...und passt nicht…zu dir.“, flüsterte er dann noch nuschelnd herunter aber Katsumi hatte es doch mit bekommen. Ein strafend böser Blick traf Atemu.

Dieser biss sich auf die Zunge, als der strenge Blick nun noch strenger, gar vernichtend böse wurde, und da war noch das laute Seufzen des Verkäufers, und natürlich noch Yugi, der sich die Hand aufs Gesicht schlug.

„Erstens, rot passt, ich habe extra rote Rosen ausgesucht und ich möchte ja auch, dass Yugi zur Dekoration passt…und überhaupt, wer sind sie…ich habe sie nicht auf der Gästeliste stehen. Ich werde auch kein neuen Gäste mehr einladen…noch mehr Änderungen, das würde mir gerade noch fehlen… “, ihre Stimme war überheblich und zickig, Atemu versuchte den Rest einfach nicht mehr zu hören.

Yugi drehte sich um, oh was hasste er es…aber er gab nach. Immerhin wollte er keinen Streit.

Bloß keinen Streit.

Atemu sah die Dame skeptisch an.

„Ja aber Yugi muss sich doch wohl fühlen…“

„Der fühlt sich doch wohl...nicht wahr Yugi?“

Yugi nickte ganz eifrig, er wusste doch wie die Frau austicken konnte, von daher war nachgeben das Klügste.

Atemu blieb nun stumm und trank einen Schluck Kaffee, während er zusah, wie das etwas, an Yugi herumzippelte und mit ihm über die Hochzeit, einen Wein, oder andere Dinge sprach, worauf Yugi automatisch nur nickte.

Als er sich dann aber wieder umzog, erkannte Atemu das Rollen der Augen Yugis, worüber er nur schmunzeln konnte.

Bloß den Mund halten, dachte sich Atemu. Mit so einer zickigen Frau, hatte er nie Lust zu sprechen…das würde eh nur sinnlos enden…

„Wir wollten heute Abend essen gehen, Yuri wollte auch kommen, kannst du wenigstens mit?“, fragte Katsumi gleich nach, als Yugi wieder aus der Kabine kam.

„Ich, nein, ich muss heute Abend noch viel Papierkram erledigen, das kann ich leider nicht aufschieben, dennoch danke, für die Einladung.“

„Nun denn…dein Beruf geht vor…er ist wichtig, wir wollen doch alle, das du deine Ziele erreichst.“, sagte sie und zog Yugis Krawatte von der Arbeit heftigst eng an seinen Kragen.

„Auf Wiedersehen.“, meinte die Dame und haute dann mit dem verpackten Anzug ab. Kaum war sie weg, seufzte Yugi auf und löste seine Krawatte wieder.

„Meine Fresse…was war das denn?“, begann Atemu, der alte Mann lachte nur auf und schüttelte den Kopf.

„Du hättest einfach deinen Mund halten sollen.“, schnaubte Yugi auf.

„Entschuldige, kann ich doch nicht wissen.“, maulte Atemu zurück.

„Also meine Schwiegermutter war um einiges schlimmer.“, sagte der ältere Verkäufer kichernd. Yugi lächelte ihn an, er mochte ihn sehr.

„So...ich muss so langsam auch wieder.“, Yugi schaute auf die Uhr und verabschiedete sich von dem Älteren.

„Gehst du heute Abend mit mir essen? Das mit dem Papierkram war doch sicher nur eine Ausrede oder?“, fragte Atemu draußen angekommen gleich nach.

„Ja war es, dennoch, nein.“, lächelte Yugi, ein frecher Hauch lag in seinen Augen, worüber Atemu nur schmunzeln konnte.
 

Aber Herr Doktor, meine Hand braucht Pflege.“, bettelte Atemu gespielt.

Yugi lachte auf und schüttelte den Kopf.

„Herr Doktor…also mir ist wirklich nicht gut…ein Essen würde mich ganz bestimmt heilen!“

Atemu ging Yugi einfach hinterher, das Krankenhaus war ganz in der Nähe und er würde nicht aufgeben.

Niemals!

„Och Herr Doktor…meine Hand...meine Hand.“, Atemu zog ein schmerzhaftes Gesicht, bettelte dazu und hielt Yugi die Hand vor die Nase.

„Atemu nein.“, lachte Yugi auf.

„Warum denn nicht? Du bist doch mein Arzt, du musst mir doch helfen!“

„Mit einem Essen ja?“, fragte Yugi belustigt nach, er fand das ganze zu witzig, wie Atemu sich hier aufführte - wie ein kleines bettelndes Kind.

„Ja…ich habe gehört das soll Wunder bewirken!“

„Und ich habe gehört, das ein Essen mit einer alten Liebe nur alte Wunden aufreißt.“, konterte Yugi, dennoch lag ein Lächeln auf seinen Lippen.

„Aber Herr Doktor schauen sie doch mal…meine Hand…ganz schlimm.“, bettelte und bat der Ältere weiter. Auch im Krankenhaus ging das so weiter.

Atemu hatte keine Probleme Yugi zu folgen, auch alle Verbotsschilder waren ihm egal, er ging flehend und bettelnd hinter Yugi her.

Dieser aber schüttelte nur immer wieder lächelnd den Kopf.

Ankamen taten sie in einem Umkleideraum.

Mit vielen Bänken und Fächern, für Klamotten.

Yugi zückte einen Schlüssel und öffnete den Spind, zog sich rasch seinen weißen Kittel über.

Dann aber legte er den Zeigefinger auf seien Lippen und schielte nach rechts.

Atemu hielt also den Mund und schaute auf zwei Betten wo zwei junge Männer schliefen, daneben ein Wecker.

Irgendwie komisch, dachte sich Atemu.

„Sind neu hier...am Anfang ist das sehr stressig und ungewohnt, also nutzt man die Zeit, die man hat und schläft.“, erklärte Yugi.

Atemu nickte einfach nur.

Er wusste das ja alles nicht. Eigentlich dachte er immer, Ärzten ginge es so verdammt gut…trotz Überstunden.

Sah nun aber doch anders aus.

„Ich hab da auch schon oft gelegen.“, lächelte Yugi, er hatte gerade verdammt gute Laune, sonst war er immer mürrisch drauf, gerade wegen Katsumi.

„Ok...geh mit mir essen, oder ich schreie.“, grinste Atemu fies.

Yugi schmunzelte, schüttelte dann aber wieder den Kopf und ging in Richtung eine Tür. Rasch hatte er einen Stapel Akten in der Hand, welche er auch gleich öffnete.

Atemu folgte ihm geschwind.

Sie waren in einem Flur, Nähe des Empfangs angekommen.

„Herr Doktor, so helfen sie mir doch.“, schrie Atemu nun ganz laut auf, kniete sich vor Yugi hin und sah ihn bittend an.

Alle Leute drehten sich zu Yugi und Atemu um, war es ja auch das, was Yami damit bezwecken wollte.

Yugis Wangen wurden feuerrot.

„Ist schon gut...ich geh ja mit dir essen aber steh bloß wieder auf.“, flüsterte Yugi peinlich berührt und half Atemu wieder vom Boden.

Dieser grinste bis ans Ende des langen Flures.

„Geht doch…wo und wann hast du Zeit?“, wollte Atemu nun doch wissen.

„Herr Muto, Zimmer drei...eine Kopfverletzung...Zimmer zwei, schwangere Frau mit Schmerzen…Zimmer fünf…Problemkind...und ich brauch noch eine Unterschrift...genau hier.“, kam auf einmal eine Dame dazu.

Yugi nickte, unterschrieb, während er den Flur entlang lief, einen über die Störung leicht genervten Atemu hinter sich torkelnd.

Was war das aber auch für ein ätzender Job…kaum da, wurde man schon belagert, das wäre nichts für Atemu gewesen, aber Yugi war schon früher die Ruhe selbst…von daher - es passte.

„Herr Muto.“, und schon kam der nächste.

Atemu wusste gar nicht, wie er seien Aufmerksamkeit auf sich lenken sollte.

„Ich bin gleich da...mhm...ja...heute Abend, 20 Uhr…im Trifstone...ist ganz nett…ok, das soll Herr Kantaksiy machen… wi geht’s dem Patienten?“, meinte Yugi.

Atemu blinzelte ein paar Mal, wie konnte man in einem Satz, mit so vielen Leuten reden, dennoch freute er sich.

Er kannte das Lokal nicht, aber er würde es ja schon rausbekommen.

Lächelnd blieb er auf der Stelle stehen, und sah Yugi hinterher, welcher gerade von einer Frau, wahrscheinlich einer Schwester belagert worden war.

„Yugi.“, rief Atemu ihm dann doch zu, als dieser vor einer Tür stand.

Yugi schaute zu sich um.

„Das Schild…steht dir gut.“, lächelte Atemu, und deutete auf seine Brust.

Yugi schaute an seinem Kittel herunter.

-Assis. Arzt. Dr. Muto-

Er lächelte darüber, er war damals so stolz auf dieses Schild, mittlerweile wäre er froh, wenn die Abkürzung ganz vorne mal weg wäre.

„Danke.“, lächelte Yugi aufrichtig zurück - er freute sich sehr über das Kompliment, dann aber ging er in den Behandlungsraum, wo ihm doch gleich das Lächeln wieder verging.

Ein panischer Mann, mit einer kleinen, kaum blutenden Kopfverletzung.

„Na dann…auf ins Horrorleben.“, seufzte er auf, dennoch mit einem Schmunzeln, er fühlte sich wohl.

„Herr Doktor - Herr Doktor...ja, ja“, grinste Ryou Atemu an, der das Ganze doch mitbekommen hatte.

„Ja.“, lächelte Atemu breit zurück und nickte freudig, er hätte gerade die ganze Welt umarmen können.

„Danke…Ryou oder?“, fragte er nochmals nach.

Ryou nickte und lächelte, das konnte ja noch spannend werden.

„Das Lokal, Triftstone…was zieht man da an?“, fragte er nach.

„Mh...wie du möchtest…sind viele junge Ärzte drin, die sehen eh immer so aus, als hätten sie in ihrem Hemd gepennt.“

Atemu lachte auf und nickte, Yugis Hemd sah nämlich auch nicht gerade gebügelt aus.

Freudig verließ er das Krankenhaus- er konnte sich noch nie daran erinnern, das er mal so breit lächelnd so ein Gebäude verlassen hatte. Er hasste Krankenhäuser.
 

20 Uhr-

20 Uhr 10-

20 Uhr 20-

„Oh man.“, Atemu seufzte auf, wann kam der denn endlich? Wollte der überhaupt kommen?

Er hatte sich was ganz normales angezogen, wie immer halt, so, das er sich auch wohl fühlte, aber er hatte Angst, dass Yugi vielleicht doch nicht mehr kommen würde.

Dieser aber hastete sich ab.

Diese blöden Überstunden aber auch.

Irgendwie wollte er zu dem Essen, er wollte da unbedingt hin und freute sich den ganzen Tag schon darauf…aber nichts, das Krankenhaus nahm ihm gänzlich ein.

Er hatte noch nicht mal eine Nummer von Atemu, versuchte es von daher bei ihm zu Hause, aber nichts, da war niemand.

Seufzend sah er auf seine Uhr, welche schon gleich 21 Uhr anzeigte. Yami war sicher schon abgehauen.

Atemu aber blieb hartnäckig da stehen wo er stand.

Hier waren wirklich viele Ärzte, wo viele auch über gewissen blöde Überstunden sprachen...also hieß es für ihn warten…

Er hoffte zumindest das es nur Überstunden waren.

Mittlerweile saß er schon in dem Lokal, trank etwas.

Es war sehr gemütlich, eine einfache Karte und zahlreiche junge Leute darin, die ausgiebig lachten.

Einige saßen auch in einer Ecke und lernten, war irgendwie witzig mit anzusehen.

„Oh Gott sei Dank, du bist noch da.“, Yugi kam schnaufend in das Lokal gerannt und stellte sich vor Atemus Tisch.

Yami erfreute sich sehr über die Anwesenheit, auch wenn sie mehr als zwei Stunden zu spät kam.

Yugi hingegen, dacht mehr oder weniger Atemu wäre schon abgehauen, doch nun war erst mal eine Entschuldigung angebracht.

„Tut mir wirklich leid, ich kam einfach nicht da raus…und eine Handynummer hatte ich ja auch nicht.“, seufzend setzte Yugi sich auf das breite bequeme Sofa.

„Ach schon ok…ich dachte mir schon, dass du Überstunden machen musst.“, lächelte Yami, er freute sich gerade nur noch, das Yugi überhaupt noch kam. In seinen Augen war er damals schon so ein Arschloch, dass er gar vor sich selber davon laufen würde, wenn er es könnte.

„Na ja...aber du musstest doch jetzt wirklich lange warten…“

„Ich freue mich, das du überhaupt gekommen bist.“, sagte Atemu ehrlich und unterbrach somit Yugis Entschuldigungsdrang.

Yugi lächelte schwach, er war es nicht gewohnt, sein Freund nervte es mehr oder weniger, was aber auch verständlich war.

Immer kam er zu spät, konnte nie, oder eher kaum Termine einhalten, aber das war nun mal so, er wollte Arzt werden, und da waren Überstunden nun mal mit inbegriffen.

„Jetzt weiß ich ja was mich erwartet, wenn ich mit dir zusammen bin.“, grinste Atemu auf und gab Yugi eine Karte.

Yugi nahm schmunzelnd die Karte entgegen und schaute hinein.

„Wir werden aber nicht zusammen sein…ich heirate bald.“

„Ist mir egal.“, meinte Atemu und schaute nun auch in die Karte.

„Mhm…ist wirklich nett hier.“

„Stimmt…hier bekommt man auch noch um zwei Uhr nachts was zu essen.“, meinte Yugi, was ihn mehr als nur glücklich stimmte.

Das Essen bestellt, und nachdem Yugi auch etwas zu trinken hatte, schauten die beiden, die sich vor einem niedrigen Tisch gegenüber saßen einfach nur schmunzelnd an.

„Der Beruf macht dir Spaß oder?"

„Ja...macht er...und du hast jetzt etwas Urlaub…magst du deinen Job auch?“

Atemu lachte kurz auf und sah auf seine Hand. Gott, wenn das sein Chef wüsste.

„Ja, Urlaub…aber es macht mir Spaß…ich tüftle gerne an PCs herum, egal ob Soft- oder Hardware.“, lächelte Atemu, für ihn war es eine Erfüllung.

„Ich sag jetzt mal ganz intelligent ja...weil ich keine Ahnung von so einem Zeug habe.“, kicherte Yugi auf.

Vergessen war der Stress, er fühlte sich wohl, sehr sogar und hier zu sitzen, auch wenn er müde war, erfreute ihn.

„Das würde ich bei deinem Job auch behaupten.“, lachte Atemu, sie beide hatten von dem jeweils anderen keine Ahnung, zumindest, was den Beruf betraf, was den Rest anging, aber auch nicht wirklich.

Das war aber auch nicht weiter schlimm, wer sprach nach Feierabend schon noch gerne Stunden über den Beruf? Da sollte man doch abschalten, zumindest war Atemu der Meinung.

Er hasste es, wenn jemand in der Freizeit zu ihm kam, mit einem PC Problem… war schon schlimm.

Yugi aber dachte genauso, von daher war er froh das Yuri und er Beruf und privat mehr als nur trennten. Yuri aber nahm das Wort „trennen“, dann ab und an doch zu wörtlich.

„Herr Doktor.“, begann Atemu, als er auf sein Essen sah, Yugi aber lachte auf und verstand schon.

Lächelnd zog er Atemus Teller zu sich und schnitt ihm das Fleisch in kleine Stücke, mit Atemus Hand ging das ja gar nicht.

„Füttert mich mein Arzt auch?“, fragte Yami lieb lächelnd nach.

„Ich glaub, das schaffst du noch allein.“, lächelte Yugi verschämt zurück und schob den Teller wieder zu Yami.

„Och schade.“, schmollte Atemu gespielt und fing, wie Yugi an zu essen, dabei sahen sich die beiden oft nur an.

Es war still, aber eine schöne Stille, wie Yugi und auch Atemu es empfanden.

Ein Blick sagte so viel mehr.

Der interessierte neugierige Blick Yugis haftete auf Atemu, er selbst schaute einfach nur genauso interessiert zurück.

„Warum wohnst du nicht mit Yuri zusammen?“, fragte Atemu interessiert nach dem Essen nach.

„Mhm…“, Yugi wollte gerade nicht wirklich über Yuri sprechen, dennoch er tat es.

Es belastete ihn, und im Gesamten, war er froh etwas kleines los zu werden. Auch wenn er es innerlich nicht für gut hielt, hier mit ihm zu sitzen, so vertraute er Atemu merkwürdigerweise. Er konnte sich dieses Gefühl nicht erklären, aber es waren nun mal Tatsachen.

„Wollten wir ja schon längst getan haben, aber ich bekomme das zur Zeit nicht hin, ich war ja schon froh das ich nächste Woche etwas Urlaub bekomme…Yuris Mutter wollte unbedingt im Frühjahr heiraten…ich aber hätte lieber im Spätsommer geheiratet...nicht jetzt, so kurz vor der Prüfung und dem Stress.“

Atemu nickte, er konnte aber nicht verstehen, warum Yugi das alles zuließ, es war doch seine Hochzeit oder?

„Warum die Mutter…es ist doch dein Tag, oder?“

„Ja schon.“, Yugi seufzte leicht auf und trank einen Schluck aus seinem kleinen Long Land Tee.

„Aber…Yuris Eltern sind nun mal so. Wenn Yuri mit ihnen Stress bekommt, kann er schnell seinen Platz in der Firma seines Vaters verlieren…und das möchte ich nicht.“, erzählte Yugi, er hatte es ja schon so oft erzählt. Ryou fragte ihn das auch ständig.

„Na und…wenn er dich doch so liebt-„

„Ach Atemu, so einfach ist das nicht, und außerdem ist Yuri extra für mich ein Jahr länger in Amerika geblieben, und wenn ich jetzt einfach mal nur auf die Mutter Yuris höre, kann mir das egal sein…das Wichtigste ist doch, das wir uns lieben.“, unterbrach Yugi Atemu, wobei er den letzten Satz mehr oder weniger herauspiepste, es war ihm irgendwie unangenehm, vor Atemu über seinen Verlobten zu sprechen, besonders über solche Dinge.

Atemu hingegen schluckte, es tat ihm weh, das Wort Liebe in Zusammenhang mit Yuri zu hören aber da musste er durch. Er setze ein Lächeln auf und lehnte sich nun auch zurück, ganz bequem eben.

„Ok…überspringen wir den unwesentlichen Teil und kommen mal zu uns.“, Atemu grinste nun wieder, Yugi hingegen war gerade fast dabei, sich zu verschlucken…wie konnte man nur so direkt sein.

„Atemu, es gibt kein uns.“, Yugi schüttelte den Kopf, Atemu war schon früher so, direkt halt, aber er mochte es, kein drum herum gerade wie viele andere es taten.

„Wie früher“, fügte er noch lachend hinzu.

„Du hast dich auch kaum verändert…dennoch, wenn es kein uns gibt, frage ich mich warum ich hier eigentlich sitze.“, konterte Atemu zurück, ein freches Blitzen lag in seinen Augen, seine Finger kribbelten nervös.

Yugi hingegen schaute ihn perplex an.

Ja, wieso saß er hier überhaupt?

Sein Herz schlug nervös auf, sein Kopf senkte sich und seine Wangen nahmen bekannte rosa Farbtöne an. Er schämte sich, fühlte sich gerade schlimm erwischt.

Nervös drehte er sein Glas in seinen Fingern umher.

Atemu beobachtete das ganze eher lässig, ein Grinsen schmückte seine Lippen. Yugi war früher, wie heute einfach nur leicht zu durchschauen.

Verlobt hin oder her, das ging Atemu doch mal grad am Arsch vorbei… Tatsache war, dass Yugi hier bei ihm saß, und nicht bei seinem Verlobten, wo er ja auch hätte hingehen können.

„Nun…erstens...du hättest mich eh nicht in Ruhe gelassen, zweitens finde ich das mal eine willkommene Abwechslung und drittens, Yuri ist eh noch mit seinen Eltern am essen.“, versuchte Yugi sich selbst eine Lüge vorzuspielen, innerlich wusste er es aber besser - er fühlte sich verdammt wohl in der Nähe Atemus, so sehr, das er sich am liebsten neben ihn setzen und sich stundenlang von ihm kraulen lassen wollte… so wie in der einen Nacht.

Oh bloß nicht daran denken…bloß nicht.

Yugi wurde es auf einmal schrecklich warm, er fühlte sich gerade wirklich erwischt und eingeengt.

„In Punkt eins gebe ich dir recht…punkt zwei…könnte sein, aber ich glaub da steckt mehr dahinter, punkt drei…wenn du ihn so sehr lieben würdest, hättest du dir das auch angetan.“, grinste Atemu zurück.

Er fühlte sich gerade richtig gut, er hatte Yugi da, wo er ihn haben wollte. Ertappt eben.

Nun war es aber Yugi der grinsend aufschaute.

„Zu punkt drei - wenn du mich damals so geliebt hättest, wie du behauptet hast, wärst du bei mir geblieben oder besser, hättest du zu deiner Sexualität gestanden.“, grinste er breit, er konnte kontern und das erfreute ihn.

„Ok ok…du hast ja recht, streichen wir punkt drei.“, gab sich Atemu geschlagen.

Dazu konnte er nun wirklich nichts sagen, hätte er jetzt den Mund aufgemacht, hätte er sich doch selbst noch mehr in die Scheiße geritten.

„Ich mag deinen Verlobten nicht…ist mir unsympathisch.“, meinte Atemu leicht beleidigt, und schaute nun zur Seite.

Yugi aber lachte herzlich auf.

„Das sagte er auch von dir!“

“Ist aber so…“, nuschelte Atemu.

Yugi hingegen schmunzelte, wie Atemu sich gerade benahm war irgendwie süß - war da wer eifersüchtig?

Lächelnd betrachtete er das kindliche Verhalten Atemus.

Yugi selbst kannte nicht viel von diesen Dingen, Eifersucht, es war ihm fremd. Bis gestern war Yuri nie eifersüchtig, doch als er Atemu kennenlernte, war er es dann Doch.

Wie er da fauchend die Treppe hinauf gelaufen kam, fand Yugi dann auch wieder süß.

Und außerdem zeigte es ihm, das Yuri ihn liebte.

Aber nun, war da auch noch Atemu.

„Liest du noch diese Bücher?“, fragte Atemu nun leise nach und schaute langsam wieder zu Yugi hinüber.

Yugis Lächeln verschwand damit, zaghaft nickte er und versuchte die damit aufkommende Erinnerung mit Atemu zu verdrängen.

Er las kitschige Liebesromane, und wie er sie las.
 

~Atemu saß in einem Anzug nervös auf dem Sofa Yugis, hatte ein Buch in der Hand, in welches er hineinschaute.

„Wehe du lachst.“, tadelte er Yugi, welcher ihn mit roten Wangen ansah, und einfach nur nickte. Sein Herz schlug laut, verdammt laut, er hatte Angst, Atemu könnte es hören~
 

Yugi schüttelte den Kopf, er wollt nicht daran denken, also blieb er stumm, und sah wieder Richtung Boden.

„War schön dir etwas daraus vorzulesen.“, nuschelte Atemu, nun auch verschämt und dachte daran zurück, wie so oft.

Yugi nickte einfach nur…es war wirklich schön, sehr schön sogar, ab und an wünschte er sich das Yuri das mal tun würde, aber er tat es nicht.

Er hatte ihm auch mal ein Buch geben, ihn gebeten etwas daraus vorzulesen, ihn mehr oder weniger anbettelt, nur zum Vergleich. Yuri hatte es dann wiederwillig getan, er war kein großer Leser, die Wirkung hatte er sichtlich verfehlt.

Bei Atemus Stimme war es anders, dieser hatte damals immer gern zugehört, auch in der Schule.

Aber in dieser einen Nacht, war es dann doch was Besonderes.

„Ich würde es gerne wieder tun.“, flüsterte Atemu, welcher sich nun erhob und sich direkt neben Yugi setzte. Yugi wurde damit noch nervöser, und schon setzte er sich wenige cm nach rechts, Hauptsache etwas Abstand zwischen den beiden.

„Ich hatte immer gedacht, das du mich verarscht hattest, nur um deinen Spaß zu haben.“, nuschelte Yugi verschämt.

Es war merkwürdig, die ganzen Jahre über dachte er so, wer hätte nicht so gedacht, aber nun wusste er, das es wirklich wahr war.

„Jedes Wort war wahr Yugi.. jedes...“, ein wohliges Kribbeln fuhr über Yugis Rücken. Der Atem des Älteren streifte sein Gehör, so nah war er ihm.

Zu nah für Yugis Geschmack.

Herr gott, was tat er hier? Warum war er hier?
 

Sein Blut kribbelte, während sein Herz immer wieder gegen seine Brust hämmerte.

Der fremde Geruch Atemus stieg im in die Nase, er erkannte ihn sofort wieder, vom letzen Mal. Es hatte etwas herbes, exotisches…es passte perfekt zu ihm.

Atemu schaute Yugi ins Gesicht, er war ihm so nah, hätte sich am liebsten auf ihn geschmissen, Sehnsucht nach diesem Wesen, dessen wundervollen Nähe, erschlug ihn gänzlich.

Yugi aber sah mit Absicht auf den Boden, er schaute nicht zu dem Älteren hinauf.

„Yugi bitte.“, Atemu flüsterte hauchend in das Ohr Yugis und strich seine Nase kurz aber zärtlich über dessen Wange. Die kleine Berührung, das Fühlen der weichen Haut Yugis an seiner Nase, ließ Atemu erschaudern…wie sehr hatte er das vermisst…diese Haut.

Yugi hingegen schloss für einen Moment die Augen, das Hauchen und diese Berührung, erschlugen ihn mit wohlig kribbelnden Wellen, welche sich über seinen gesamten Köper zogen.

„Heirate ihn nicht.“, flüsterte Atemu sündhaft, so zärtlich, das jeder, wenn er es hören könnte, aufseufzen würde.

Yugis Wangen waren rot wie noch nie, sein Herz raste wild.

Er schluckte einmal hart und setze sich noch weiter von Atemu weg. Diese Nähe ließ ihn nicht mehr klar denken und er wollte klar denken. Atemu - dieser Mann, der ihn arg verletzte, immerzu auslachte, ihn verschmähte…würde Yugi nur auf diesen zärtlichen Hauch hören, so würde er fast vergessen - aber er tat es nicht!

„Weißt du…in der Schulzeit, da gab es ein Lied…was ich immer hörte, auch als du nach dieser Nacht abgehauen bist…besonders nach dieser einen Nacht.“, wechselte Yugi das Thema, aber mit Absicht.

Anschließend schaute er wieder auf, in zwei rote, leicht enttäuschte Augen, aber das prallte an Yugi ab - er hatte nun was zu sagen.

„Es ging so.“, flüsterte Yugi, ein trauriger Ton lag in seiner Stimme.
 

„Ich geh hier nicht weg. Was soll ich auch woanders? Ich will es nicht riskieren, dich nochmals zu verlieren...“, Yugi sang flüsternd leise und beugte sich zu Atemu hinüber, dem schlich ein Lächeln auf die Lippen, dieser Text klang so romantisch. Er mochte es nie, Romantik, aber bei Yugi war es was anderes, alles war bei ihm anders.

„Ich weiß es nicht mehr, war ich glücklich als ich ging? Ging ich durchs goldene Tor oder stand ich davor?

Nein von hier geht’s nur nach nirgendwo! Vielleicht kommst du ja mit rüber?

Menschen kommen und gehen zu weit, doch für Wut bleibt keine Zeit, weil ich es selber nur weiß.“, flüsterte Yugi singend weiter, und kam Atemu noch näher, so nah, das ihre Augen sich tief ansahen, ihre Nasenspitzen berührten sich, und Yami konnte nur noch auf diese wunderschönen schmalen kleinen Lippen sehen. Sie waren so anziehend, und vor allem, so nah…so leicht zu berühren…diese sündigen wunderschönen Lippen, welche Atemus Blut heiß werden ließ.
 

„Du machst mich krank. Du machst mich dumm, die Liebe lacht mich aus.“, Atemus Augen verdoppelten sich, so schön war der Text dann doch wieder nicht. Skeptisch schaute er dann in die Augen Yugis, dieser aber sah ihn scharf an und sang einfach weiter. Einfach so, was Atemu mehr als nur weh tat. Doch er wusste, dass er es verdient hatte.

„Holt mich doch niemals ab, wirft mich ewig zurück, ist mir immer voraus.“

„Ja...schon ok, ich habe verstanden.“ Atemu sah beleidigt weg. Die Wahrheit tat so weh, aber Yugi konnte es nicht besser ausdrücken, wie er sich gefühlt hatte, er wollte es los werden – selbst wenn es ein Lied war.
 

„Wenn dein Mund mich dann fragt, was er besser nicht sagt und dann löscht du das Licht, weil es hell um dich ist.

Ich weiß dass ich es will.

Ich will das du es weißt - das im Mondlicht alles einfach ist, das es im Mondlicht viel zu einfach ist.“, sang er flüsternd weiter, das Atemu weg sah, berührte ihn nicht, warum auch - es war die Wahrheit.
 

„Aus Liebe wollt ich alles wissen, jetzt weiß ich leider nichts.

Aus Liebe wollt ich’s besser wissen, mein Wissen hilft mir nicht.

Du machst mich krank, du machst mich dumm -“

„Jetzt ist aber mal gut“, schnaufte Atemu los und hielt Yugi den Mund zu, irgendwie musste er dann doch lachen.

„Ist ok…ich hab’s ja verstanden…ich war ein Arsch“, schnaufte Atemu weiter, dennoch kicherte er hinterher, irgendwie war es eine Mischung aus Peinlichkeit und Belustigung. Er wusste es selbst nicht richtig einzuordnen.

Yugi aber musste auch lachen, auch wenn eine Hand vor seinem Mund lag, er lachte. Das verschämte, aber auch leicht ärgerliche, wie auch beleidigte Gesicht Atemus war doch ganz witzig.

Aber huch, was waren die beiden sich auf einmal so nah?

„Das war aber die pure Wahrheit.“, lachte Yugi los, Atemu hingegen schmunzelte, mehr oder weniger beleidigt.

„Ok - ok... ich hab’s verdient…aber“, nun grinste er wieder breit. Yami - like eben.

„Ich komme gerne mit rüber.“

„Ohhh Atemu.“, schnaufte Yugi los und drückte diesen von sich weg.

Der hatte doch einen Knall, aber irgendwie einen süßen.

„Lass das.“, Yugi schlug Atemus Hand weg, welche sich gerade zärtlich über seine Wange schlich, innerlich tat diese Berührung aber verdammt gut.

„Meine Feigheit tut mir wirklich leid…auch jetzt noch…und meine mieses Verhalten.“, flüsterte Atemu leise.

„Und mir tut es leid, dass ich mich auf dich eingelassen habe.“, flüsterte Yugi zurück. Er dachte wirklich so, hätte er es nicht getan, dann hätte er nicht solange damit zu kämpfen gehabt.

„Bereust du diese Nacht?“, fragte Atemu zögernd nach und sah zu Yugi, welcher mit seinem Strohhalm im Glas spielte.

„Ab und an.“, sagte dieser, dann aber seufzte er auf und sah in Atemus Augen.

„Was soll das eigentlich alles Atemu? Ich meine ich heirate bald…das weißt du, ich werde mich auch nicht um entscheiden.“, seufzte er entrüstet auf, Atemu aber schluckte nur kurz, es tat weh, so was zu hören, sehr sogar, aber er gab nicht auf, nicht jetzt.

„Wenn du diesen Penner heiraten willst...bitte...ich wette das er nur halb so gut im Bett ist wie ich.“, schnaubte Atemu beleidigt auf und verschränkte die Arme vor seiner Brust, während er stur in eine Richtung sah.

„Ach Atemu, ich kann ja verstehen, das ihr beide euch nicht riechen könnt, aber es ist nun mal so...und was hat Sex bitte schön damit zu tun?“, fragte er leise und beschämt nach, solche Themen waren nichts für ihn…nie gewesen, er schämte sich.

„Vieles…eine Ehe wo der Sex scheiße ist, läuft eh nicht gut.“

„Na ja, wenn ich mich scheiden lasse, hab ich ja dich noch.“, pfiff Yugi nun auch beleidigt zurück.

„Ha ha...jetzt haben wir alle gelacht Yugi.“, gab Atemu zurück und trank mürrisch etwas aus seinem Glas.

„Willst du jetzt mit mir streiten? Ich habe momentan genug Streit…dann geh ich lieber.“, meinte Yugi und stand auf.

Atemu biss sich auf die Lippen, her Gott, er wollte ihn zurück, er wollte ihn für sich gewinnen, und was tat er?

Ihn anblaffen, das ging ja gar nicht.

„Yugi bitte es tut mir leid...ich bin nur ach...“, Atemu hielt kurz Yugis Arm fest, dann aber ließ er ihn los und schaute zu Boden.

Yugi drehte sich um, sah ihn fragend an.

„Es ist nur...ich ertrag das nicht. Die ganzen Jahre gingst du mir nicht aus dem Kopf...jede blöde Beziehung die ich hatte...“, schnaufte er laut über sich selbst los, das gerade jeder aufmerksam zuhören konnte, sah er nicht, auch Yugi sah es nicht, er sah nur einen leicht wütenden Atemu, dessen rechte Faust geballt war.

„Ich habe jeden Mann den ich hatte, mit dir verglichen...alles und nachts...ja verdammt...“, Yami wurde lauter, er war so sauer auf sich, auf seine Fehler, auf sein ganzes restliches Liebesleben.

„Ja...da habe ich immer an ich gedacht...bitte lass mich meinen Fehler von damals nicht so büßen müssen Yugi.“, flehend sah er den Jüngeren an, dieser aber schluckte nur und sah in Atemus Augen, leicht berührt, von dem was er sagte.

Ihm ging es ähnlich, nur, dass es mit Yuri aufhörte, er aber keine Beziehung begonnen hatte, weil der Mann nie so wie Atemu war.

„Yugi...oh also echt…lass ihn nicht büßen.“, hörte er eine Stimme die er kannte.

Mit roten Wangen schaute er sich zu der Person um, überhaupt starrten gerade alle auf sie.

Yugi wäre am liebsten im Erdboden versunken.

„Wenn du ihn nicht holst, dann ich...huhu...ich bin noch zu haben“, mischte sich nun eine Frau ein.

Yugi packte hastig seine Sachen, schmiss Geld auf den Tisch und rannte aus dem Lokal heraus.

Gott wie peinlich so peinlich, und morgen würde es die ganze Belegschaft erfahren.

Atemu aber war das auch peinlich, schleunigst lief er Yugi hinter her.

„Ach komm Yugi…so schlimm war das nicht.“, meinte Atemu, da Yugi gerade vor ihm her ging, ihn aber nicht beachtete.

„Na für dich nicht...aber ich werde morgen gleich auf der Arbeit darauf angesprochen, na danke auch...“, schnaufte Yugi, er stampfte die Straße entlang, malte sich schon die lachenden Gesichter seiner Mitarbeiter aus, welche hinter seinem Rücken lästerten - die alte Schulzeit packte ihn eben immer noch.

„Yugi...mein Gott...jetzt...Yugi...ich rede mit dir.“, Yami hatte die Faxen gehörig dicke und hielt Yugi am Handgelenk fest. Das war ihm dann doch etwas zu kindisch, da er schon die ganze Zeit auf Angesprochenen einredete.

„Na komm…so was kann doch passieren. Warum regt dich das jetzt so auf?“, fragte Atemu nun behutsamer nach.

„Na ganz einfach…ich habe morgen keine Lust zu arbeiten...klein Yugi der sich trotz Verlobung mit einem anderen Mann trifft...was denkst du, was die da hinein interpretieren?“, schnaufte Yugi ihn an.

"Und Yuri erst...wenn der das rausbekommt...ich bin tot...ich weiß gar nicht...warum bin ich überhaupt mit dir essen?“, fragte Yugi sich selbst, mehr als nur frustriert.

„Wir haben uns doch nur unterhalten, da kann Yuri dir gar nichts.“, versuchte Atemu es, in seinen Augen war es halt so.

„Ja...aber das reicht schon. Was denkt du wie sauer der war, als du vor meiner Haustür gestanden hast?“

„Das ist mir doch egal…meinst du ich lass dich ziehen? Vergiss es.“

„Du hast mich zehn Jahre ziehen lassen.“, schnaufte Yugi zurück.

Atemu biss sich auf die Lippen, Yugi hatte recht und abgesehen davon stritten sie gerade schon wieder.

„Yugi...ich will nicht streiten...ich kann nur sagen, das es mir leid tut, was ich damals getan habe und mir das immer wieder vorzuhalten ist auch nicht fair.“, sagte Yami nun, mehr aber als Vorwurf.

Yugi senkte den Kopf. Atemu hatte recht…er hielt doch sonst nie jemandem etwas vor, und er hatte sich doch auch entschuldigt, dennoch, es plagte ihn. Atemu stellte gerade sein ganzes Leben auf den Kopf.

„Trotzdem...Yuri wird sauer sein...wenn er das hört.“, nuschelte Yugi leicht traurig und verzweifelt.

„Dann sag ihm, dass nichts war...er kann mich auch anrufen, mich fragen...ok?“

„Ich darf mich nicht mit dir treffen...er hatte es verboten.“, nuschelte Yugi nun und Atemu verstand, worauf Yugi eigentlich hinaus wollte.

„Aber…du hast doch deinen eigenen Willen.“

„Ja aber...ach gott Atemu…versetz dich doch mal in seine Lage...meinst du er fühlt sich wohl dabei wenn er wüsste das ich mit dir hier stehe?“

„Aber wir tun doch gar nichts“, versuchte es Atemu, innerlich aber musste er lächeln, Yugi war nun mal so, dachte oftmals mehr an andere, als an sich selbst. Früher hatte er nämlich oftmals andere in Schutz genommen, egal wer es war.

„Doch...das hier ist schon genug.“, sagte Yugi leise.

Atemu sah ihn entrüstet an. Was sollte der Mist? Verbieten jemanden zu treffen, sicher wenn er ehrlich war, würde er es auch tun, aber nun konnte er Yuri schlecht machen oder noch besser.

Rasch zog er Yugi zu sich, und schon küsste er dessen Lippen. Yugi aber reagierte erschrocken, versuchte sich von Atemu zu befreien.

Der Kuss war fest, und einseitig, bis Atemu ihn wieder löste.

„Jetzt hat er eine Grund sauer zu sein.“, grinste Atemu, dann aber verging ihm das Grinsen, und auch Yugis leicht verwirrter Blick, entging ihm, als ein schwarzhaariger Mann, wütend aus einem Auto stieg.

„Hab ich dir nicht gesagt, du sollst dich nicht mit ihm treffen?“, schnaufte Yuri los, packte Yugi am Handgelenk und zog ihn mürrisch mit ins Auto, obwohl er ihn mehr oder weniger hinein schubste.

„Und du…ich sagte dir doch lass die Finger von ihm.“, schnaubte Yuri wütend weiter.

Er hatte das ganze beobachtet. Er war schon im Krankenhaus, bei Yugi zuhause aber da niemand dort war, konnte Yugi ja nur hier sein.

„Jetzt halt mal die Luft an.“, fauchte Atemu zurück, Yuri aber kam wütend auf ihn zu.

„Noch einmal, ich warne dich, noch einmal, oder...“

„Oder was? Willst du mich etwa schlagen?“, sagte Atemu, gespielt wie ein Kind, was Yuri nur noch mehr aufregte. Seine Finger zuckten. Wie konnte dieser Kerl es wagen, seinen Verlobten zu küssen? Er sah doch, wie Yugi sich versuchte zu wehren, er wollte es doch nicht.

„Na komm schlag zu...dann habe ich wenigstens einen Grund dich auch zu schlagen.“, provozierte Atemu weiter.

Er wartete nur darauf, er wollte es, seinen ganzen Frust und Hass an diesem Mann auslassen.

„Oh traust du dich nicht?“, spielte Atemu weiter und sah fast schon lächelnd in die Augen Yuris, dieser aber sah ihn nur hasserfüllt an.

„Na komm...oder hast du etwa Angst?“, stichelte er weiter, und dann passierte es.

Yuri schlug zu, Atemu dann aber wieder auch.

Der Schmerz war ihm egal, hauptsache er konnte diesen Mann umbringen. In einem Gerangel zwischen zwei bekloppten Männer stieg Yugi mehr oder weniger mürrisch aus dem Wagen aus.

„Sagt mal spinnt ihr zwei?“, schnaufte er los und versuchte die beiden auseinander zu bekommen, was ihm aber mehr als nur schwer viel, da die beiden sich gerade wie zwei Magnete anzogen, und sich gegenseitig aufhetzten.

Wumms, dann war es passiert, nun hatte Yugi auch noch eine hängen, von wem es kam, das wusste niemand, aber Yugi hielt sich schmerzhaft den Bauch.

„Uh...verdammt…habt ihr sie nicht mehr alle?“, schnaufte Yugi nach Luft und schon hörten beide gleichzeitig mit dem Gerangel auf.

„Oh gott Yugi...das tut mir leid.“, Yuri war sofort bei seinem Liebsten und hielt ihn fest.

„Sie was du angerichtet hast.“, fauchte er dann Atemu an.

„Ich? Du hast ihn doch...!“, schnaufte Atemu zurück, aber ob er oder doch Yuri es war, das wusste auch er nicht.

„Jetzt Klappe halten...alle beide.“, schrie Yugi wutentbrannt auf, das war ja mehr als kindisch, was die hier abzogen und er dachte, er wäre der Jüngste hier.

Beide sahen verschämt auf den Boden, niemand traute sich was zu sagen.

„So...und wenn ihr das jetzt mal geklärt habt, alle beide ab ins Auto.“, murrte Yugi weiter.

„Was...aber warum das denn?“, schnaufte Yuri los.

„Weil du mein lieber, eine blutige Lippe hast und Atemus Hand wieder blutet...ich denke mal das die Naht dahin ist...“, schnaubte Yugi und ging zum Auto, hielt auch gleich die Tür auf.
 

„Los rein jetzt.“, sagte Yugi streng, worauf Atemu nur nickte, und nach Yuri nun auch ins Auto stieg.

Beide saßen sie still hinten und schmollten vor sich her.

Yugi seufzte auf.

Was hatte er sich hier nur angetan?

Atemu war sauer, er war beleidigt, und wenn seine Hand nicht so schmerzhaft weh tun würde, wäre er nicht mit eingestiegen.

Yuri hingegen wollte seinen Yugi nicht mehr allein lassen.

Zwei Männer, welche sich mit ihren Blicken ermordeten, folgten Yugi ins Krankenhaus und verschwanden beide in einem Zimmer.

„Die Hand geht vor.“, sagte Yugi und nahm gleich die Sachen dazu.

„Ach du behandelt ihn vor mir?“, schnaufte Yuri voller Eifersucht auf, worauf Atemu frech grinste.

„Nein…sie geht einfach vor...raff das endlich.“, zickte Yugi seinen verlobten an.

„Oh läuft ja richtig schlecht zwischen euch.“, kommentierte Atemu das Ganze aber Yugi riss ihm als Antwort sofort den Verband ab, mit Absicht, damit es auch schön wehtat.

„Aua!“

„Hast du verdient.“, kommentierte Yugi das Geschehen und nun war es Yuri der überdimensional grinste.

Yugi hingegen, versuchte das zu ignorieren.

Die alte Naht entfernt und einen neuen Verband drum herum gewickelt, ging er nun zu seinem Liebsten.

„Du sahst auch mal besser aus.“, lächelte Yugi schwach, Yuri aber hielt jetzt den Mund, er wusste ja, das sein Verlobter recht hatte, aber das würde er vor Atemu doch nicht zugeben.

Rasch tupfte er mit brennendem Zeug die Lippen, aber mehr konnte er da auch nicht tun.

Eine kräftiges Seufzen verließ seine Lippen, und schon sah er die beiden entmutigend an.

Da saß er, sein Freund, mit welchem er vier Jahre zusammen war, den er wirklich liebte und auch heiraten wollte. Und dann saß da noch Atemu.

Der Mann den er früher unsterblich liebte, ihn aber nicht kannte…

Beide schienen beleidigt, wie zwei Brüder, die sich gerade um eine Schokolade gestritten hatten.

„Ich geh jetzt.“, schnaufte Yuri los. „Und du kommst mit.“, fügte er noch hinzu und sah Yugi dabei an.

„Kannst du mal bitte draußen warten?“, fragte Yugi bittend nach. Er wollte noch etwas los werden.

Yuri sah einen Moment lang stumm in die Augen seines Verlobten, dann aber nickte er und verließ das Zimmer wieder.

„Atemu was soll der Mist...mhm?“

„Ich...der hat doch angefangen.“

„Du hast ihn ja auch ganz schön provoziert.“

„Ja schon…aber...trotzdem, er hat angefangen.“, nuschelte Atemu verschämt, gott er benahm sich gerade wie ein Fünftklässler.

„Atemu...lass es einfach…hör auf damit…ich will dich nicht…immer wenn ich an dich denken muss, fällt mir nur Schmerz ein...sicher wir hatten auch schöne Momente, aber diese waren immer mit irgendetwas Negativem verbunden... also, lass es einfach."

"Niemals.", Atemu sah Yugi beleidigt an.

Dieser schaute nur leicht zweifelnd in die Augen Atemus, eine ganze Weile, fiel so kein einziges Wort - bis Yugi sich zu ihm beugte, ihm eine Kuss auf die Wange hauchte und kurz aber traurig in die Augen Yamis sah.

„Jedes Foto, das Buch, die Kette, alles, alles was mich an dich erinnert hatte…habe ich verbrannt.“, sagte er hauchend traurig, ein Flüstern, was Atemu mehr oder weniger schmerzte.

Der Kuss kribbelte nicht, er stach wie ein Messer zu.

Yugi ging aus dem Zimmer.

Traurig sah er ihm nach doch als er das Grinsen Yuris erblickte, stand er rasch auf.

„Herr Doktor, Herr Doktor.“, rief er Yugi nach und ignorierte Yuris Blick mit einem Mittelfinger, dem er ihm versteckt zeigte.

Yugi drehte sich um, innerlich musste er schmunzeln, was er sich äußerlich aber wegen Yuris Blick verkniff.

„Ich habe eine Krankheit, die man nur mit dir heilen kann.“, grinste er Yugi an.

Pah...als ob er Yugi an so einen Typen verlieren wollte...niemals!

Yugi zog die Augenbraue hinauf, verstand der denn einfach nicht?

„Mh…“ mehr sagte Yugi nicht, dabei aber schielte er zur Seite und Atemu verstand.

„Morgen…einen Kaffee?“

„Ähm nein.“, sagte Yugi, aber mit seinem Finger deutete er eine Zahl an.

Atemu zog gespielt ein trauriges Gesicht.

Dennoch, innerlich grinste er sich einen ab, da war ihm das überhebliche Grinsen Yuris doch egal.

Yugi hingegen drehte sich seufzend um.

Was tat er hier?

Warum konnte er nicht nein sagen? Er wollte es doch nicht, er hasste es. Wieso also konnte er das hassen, aber diesen Mann namens Yami nicht?

Aber die Worte „Herr Doktor“ ließen ihn an heute Mittag denken, und damit musste er innerlich glücklich auflachen.

„Herr Doktor.“, flüsterte er leise schmunzelnd vor sich her und schüttelte dabei den Kopf.

„Sag mal Yuri…magst du mir gleich was vorlesen?“

„Ich...nein…ich hasse lesen.“

„Und für mich...nur so?“

„Ach Yugi...“, seufzte Yuri auf und zog seinen Liebsten nah an sich heran, Yugi aber senkte leicht traurig den Kopf.

„Ich bin kein guter Leser…das weißt du doch.“

Atemu hingegen veranstalte einen Freudentanz, bis eine Dame vorbei kam und er sich mit roten Wangen zurückzog.

Heute hatte er Scheiße gebaut, aber morgen…niemals!

Aus Liebe wollte Yugi also alles wissen.

Er hatte sich damals auf Atemu eingelassen, dann wurde er enttäuscht, und ihn zog es nach Amerika.

Warum wollte er eigentlich dorthin? Und überhaupt, warum war Yugi in der einen Sekunde so sauer und böse mit ihm, und dann wieder nicht? Heute Mittag erst, und jetzt auch noch?

Leicht grübelnd dennoch fröhlich ging Atemu nach Hause, wo ein liebevoller Kumpel, mit einem Kasten Bier auf ihn wartete, natürlich mit den entsprechenden Computerspielen.

„Herr Doktor…Herr Doktor“, lachte sich Atemu vor Joey leicht betrunken kaputt, er hatte natürlich alles erzählt.

Joey grinste nur, und schüttelte den Kopf, vorstellen aber konnte er sich das nicht. Dennoch, der Alkohol in ihnen, brachte ihm mit der Story gute Laune.

„Ich hätte auch gerne eine Ärztin.“, grinste Joey Yami an, dieser trank noch einen letzten Schluck und strubbelte Joey dann durchs Haar.

„Herr Doktor...ich bräuchte ihre Hand.“, grinste Atemu breit, und schlich mit seinen Gedanken schon ins Zimmer, wo er sich mit jener gleich ausleben wollte.

„Mach aber leise.“, schmunzelte Joey ihn nach. Auch er stellte nun das Bier ab und begab sich in sein Bett.

Atemu hingegen war noch etwas wach und dachte an einen gewissen Doktor, was ihn später doch wohlbehütet in den Schlaf trieb.
 

hoffe, es hat euch gefallen??

sagt es mir!!
 

lg viky

TAG 4 - Bemühungen ohne Lohn

Tag 4 - Bemühungen ohne Lohn
 

^-^
 

„Bitte Ryou…oh bitte.“, Atemu war schon früh aufgestanden, auch der leichte Kater interessierte ihn nicht. Das einzige was er wissen wollte, war ob Yugi um 10 Uhr frei hätte, eine Pause, oder sonst was - er musste es wissen.

„Na ok, ich sag es dir.“, hörte er Ryous Stimme, am Telefon, der bereits im Krankenhaus arbeitete.

Atemu hörte ein Rascheln, vermutlich Papier.

„So, hier steht, das er um 8 Uhr Teambesprechung hat, das heißt, das er ab 10 Uhr eine Pause, von 1 ½ Stunden hat.“, meinte Ryou, er hoffte nur, das er gerade nicht erwischt würde, da er in dem Ordner von Yugi rumkramte.

„Wann hat der denn heute angefangen, wie lang arbeitet der heute überhaupt?“, fragte Yami neugierig weiter.

„Um 5 Uhr morgens…er wird bestimmt bis 20 Uhr arbeiten...realistisch gesehen.“, seufzte Ryou.

„Atemu...ich muss jetzt wirklich auflegen…viel Glück.“, meinte Ryou legte auf.

Schmunzelnd schüttelte er den Kopf.

Atemu war ihm sympathisch, warum auch immer und er selbst fand es niedlich wie sich jener hier bemühte, auch die Story von gestern im Lokal hatte er bereits erzählt bekommen.

Niemand lästerte darüber, alle fanden es schön und auch amüsant. Zumal eh keiner Yugis Verlobten kannte, da er sich hier noch nie blicken lassen hatte. Sicher, Ryou kannte ihn, aber der Rest von der Mannschaft, eher nicht.

Atemu hingegen sauste durch die Küche, er hatte sich heute zu benehmen, sich anzustrengen und er wollte Eindruck hinterlassen.

Also, er hatte 1 ½ stunden mit Yugi, und wenn er sich anstrengte, auch noch etwas Zeit mit ihm am Abend.

Mit einem Rucksack bekleidet, wartete Yami nun im Krankenhaus auf Yugi, direkt da, wo ihn Ryou hingeführt hatte.

Einige Leute, ob Schwestern oder andere junge Ärzte, winkten ihm immer wieder zu, oder tuschelten über ihn. Atemu schmunzelte darüber. War irgendwie witzig.

Da schien halt eine Gerüchtewelle durchs Krankenhaus zu gehen.

Aber wenn er ehrlich war, war ihm das doch egal. Früher interessierte er sich sehr für seinen Ruf, doch heute war es anders, was andere über ihn dachten war ihm egal, aber hier sah es eh so aus, als würde niemand lästern, sondern mehr, sich darüber amüsieren.

„Heute mit Blumen, was kommt morgen?“, fragte eine blonde Schönheit, im weißen Kittel nach, also eine Ärztin.

Atemu las rasch das Schild.

Dr. M. Valentine.

Schöner Name, wäre was für Joey, dachte er sich.

Lächelnd schaute er in die blauen Augen der jungen Frau.

„Wenn es heute nicht klappt, dann muss ich morgen einen Lastwagen mit Rosen bestellen.“, kommentierte er das mit einem lieben Lächeln.

Mai aber lachte herzlich auf.

„Na dann viel Glück…“, sie zeigte Yami den Daumen und ging dann weiter.

Yami schmunzelte ihr nach.

Aus dem Raum wo sie aber her kam, kam dann auch Yugi, welcher sofort Yami erkannte, und scheu lächelte.

„Hallo.“, piepste er leise und Yami stand rasch auf wobei sein kleiner Strauß aber total abknickte, weil er mit ihm an dem Stuhl hängen blieb.

„Ähm...für dich“, nuschelte Yami verlegen, und zeigte Yugi das Mitbringsel aus Frühlingsblumen welche gerade alle den Kopf hängen ließen, oder leicht nach rechts abknickten.

„Danke.“, mit roten Wangen, und einem Schmunzeln auf den Lippen, nahm er den leicht lädierten Strauß an.

Er freute sich sehr darüber. Er mochte Blumen, egal welche es waren. Und selbst wenn die gerade ziemlich kaputt waren, fand er es schön und gleichzeitig auch süß von Atemu.

Die anderen Ärzte gingen tuschelnd an ihnen vorbei, Yugi hingegen hörte nichts, viel mehr hörte er sein lautes Herz und seine Nervosität.

„Ich…ähm...bring...den Mal…weg…also Vase und...dann...dann habe ich Zeit.“, stotterte Yugi, Atemu aber blinzelte ein paar Mal. Was war denn jetzt mit Yugi los?

Er benahm sich wie früher, ein stotterndes Etwas, dennoch er musste darüber lächeln und nickte.

Yugi ging den Gang weiter, Atemu folgte ihm lächelnd.

Bei dem Empfang angekommen, nahm er eine Vase und stellte den Strauß dort hinein.

„Oh für mich?“, fragte eine Schwester nach und griff schon danach.

„Finger weg.“, Yugi riss den Strauß an sich. „Der ist meiner.“, grinste Yugi breit und stellte die Vase zum Empfang. Er hatte noch nie Blumen im Krankenhaus geschenkt bekommen.

Atemu freute sich sehr, über das Verhalten, er freute sich einfach, war glücklich.

Rasch unterschrieb Yugi noch was, zog seinen Kittel aus, welchen er schnell an die Wand hing und dann mit einem nervösen Lächeln zu Atemu ging.

„Wir…ich hätte Hunger, wir könnten runter, in die Café-“

„Na, ich habe da was Besseres.“, unterbrach Atemu ihn, rasch nahm er dessen Handgelenk und zog Yugi mit aus dem Krankenhaus.

In der Nähe auf eine Wiese.

„Ich habe uns was eingepackt...was Einfaches…ist ja nicht schlimm oder?“, fragte Yami nach, der gerade versuchte mit einer Hand seinen Rucksack zu öffnen. Das geschafft, zog er einen kleine Decke heraus und legte sie auf die Wiese.

Yugi beobachtete das mit roten Wangen.

Aber er fand diese Idee mehr als nur süß…gott am liebsten hätte er sich dankend auf ihn geschmissen.

„Ich habe Brötchen...“, Atemu nahm eine Dose heraus, dann eine Kanne mit zwei Bechern und andere Dinge.

„Kaffee…Milch und Zucker und was Süßes.“, meinte Atemu, während er auspackte und sich schließlich hinsetze.

„Oh ist das lieb.“, sagte Yugi, total gerührt. Er stand einfach nur da, schaute auf die kleine Decke, auf die Brotdose, auf die Thermoskanne und auf Atemu, welcher gerade Kaffe ausschenkte.

„Für dich bin ich gerne lieb.“, lächelte Atemu und hielt ihm eine Tasse hinauf.

Yugi lächelte verschämt und nahm diese entgegen, zögernd setze er sich zu Atemu auf die kleine Decke, und nahm sich Milch wie auch Zucker, verrührte es langsam, nur um seinen Finger etwas zum Spielen zu geben, er war tierisch nervös.

„Die Leute im Krankenhaus sind sehr nett…kennt ihr euch alle?“, begann Atemu ein lockeres Gespräch, er spürte die Anspannung Yugis, und er wollte das nicht.

„Ja...wir kennen uns alle, man sieht sich ja auch jeden Tag.“, lächelte Yugi nun zurück und trank einen Schluck.

„Na ich wusste nicht was du isst, also habe ich von allem etwas...einmal Salami, einmal nur Wurst, dann Nutella und Marmelade, ach ja Honig habe ich auch gemacht.“, Atemu hielt Yugi die Brotdose unter die Nase.

„Das…das wäre doch nicht nötig gewesen.“, nuschelte Yugi verschämt, er fühlte sich mehr als nur geschmeichelt und so viel Aufwand nur für ihn, war er nicht gewohnt.

Zögerlich nahm er dann das Salami Brötchen.

Atemu lächelte und nahm sich das Nutella Brötchen.

„Hab gehört, du bist schon seit um 5 Uhr hier?“, versuchte Atemu das Gespräch wieder zu lockern.

Yugi seufzte auf und nickte.

Im Schneidersitz hockend, biss er in das Brötchen, was viel leckerer schmeckte als die aus der Kantine, und lächelte Atemu glücklich an.

„Na ja…ist halt so, wenn man in Ausbildung ist, muss man auch bestimmte OPs mitmachen, oder man kämpft darum, welche abzubekommen…heute Morgen war eben so eine, die ich gerne mit ansehen wollte.“, erzählte Yugi, worauf Atemu nickte.

„Stimmt, ist ja wichtig…“, sagte er nur dazu.

Yugi nickte und streckte sich leicht, worauf er dann doch zufrieden lächelte und sein Brötchen weiter aß.

„Wann hast du Prüfung…und bist du danach eigentlich Arzt?“

„Im Sommer, und ja...ich freu mich drauf, das sag ich dir…da bekomme ich mal einen besseren Lohn und überhaupt, muss ich mich nicht mehr ganz so abschuften“, erzählte Yugi freudig, Atemu konnte spüren wie sehr er sich darauf freute, man sah es Yugi eben an.

„Dann gebe ich für dich eine Party...und dann noch eine private bei mir zuhause im Bett“, grinste Atemu frech. So war er eben.

Yugi schmunzelte, seine Wangen waren eh schon rot, roter konnten sie nun mal nicht werden.

„Ich heirate aber nicht dich Atemu.“, gab Yugi schmunzelnd zurück.

„Ich spreche ja nicht von heiraten, ich rede nur von uns beiden.“

Yugi lachte herzlich auf, der Blick Atemus war aber auch genial, wie er da hockte, ganz cool und lässig, mit dem gewissen Etwas in den Augen. Yugi müsste ein Narr sein um den frechen Ausdruck nicht verstehen zu können.

„Ich steh auch nicht auf Affären“, gab Yugi mit vollem Mund zurück, ein amüsiertes Grinsen lag auf seinen Lippen.

„Ich auch nicht...du musst nur nicht heiraten“, gab Yami zurück während er einen Schluck Kaffee trank.

Yugi lächelt nur breit und sagte nichts mehr.

„Wärst ein guter Bäcker geworden“, meinte Yugi, nachdem er das erste Brötchen verputzt hatte und nun zum zweiten griff.

„Ich, Gott nein…ich bin froh dass ich halbwegs kochen kann“, lachte Atemu auf. Brötchen schmieren war ja noch einfach aber der Rest...

„Hey, weißt du noch…als wir Waffeln in der Klasse machen mussten...warst du das nicht, der aus versehen Salz anstatt Zucker in die Schüssel gekippt hatte und dann still und heimlich davon gelaufen ist?“, lachte Yugi auf.

Atemu schaute verschämt weg, dennoch er musste grinsen.

„Ja war ich…deinen Augen entging auch nichts, oder?“, fragte Yami nun.

Es hatte ja keiner bemerkt, dass Atemu es war, es war wirklich nur ein Versehen aber der 20 Kilo Teig war damit im Arsch.

„Nö…ich hab es gesehen“, kicherte Yugi.

Er erinnerte sich daran, wie Atemu lächelnd mit Schürze die Salzpackung dort hinein gekippt hatte, dann aber doch mal auf die Verpackung sah.

Ein panischer Ausdruck lag in seinen Augen, rasch hatte er die Salzpackung hinter seinem Rücken versteckt und war still und heimlich davon. Die Lehrerin war damals so sauer gewesen, dass die gesamte Klasse Strafarbeit machen musste.

„Danke das du mich nicht verraten hast“, lächelte Atemu schwach, er bemerkte oft, dass wenn er Blödsinn machte oder bei Arbeiten schummelte, Yugi es sah, dieser aber hielt immer nur den Mund. Niemals aber hatte Atemu sich dafür bedankt.

„Ach...egal, komm mal her“, wechselte Atemu rasch das Thema, er wollte nun nicht in Traurigkeit und Buße schwelgen. Er beugte sich zu Yugi vor und lockerte dessen Krawatte.

„Du hast jetzt Pause, also entspann dich“, lächelt er sanft, Yugi hingegen sah ihn überrascht an. Erst das Danke, dann noch diese Nähe und das Lösen seiner engen Krawatte, die er hasste wie die Pest.

„Was hast du?“, fragte Atemu nach, wegen des komischen Ausdrucks im Gesicht von Yugi.

„Ähm...nichts“, nuschelte Yugi verschämt, sein Herz klopfte wild auf, er fühlte sich so wohl, hier draußen an der frischen Luft, der milden Temperatur, und der Anwesenheit Atemus.

Es war schon lange her, dass er mal so viel Ruhe hatte.

Atemu hatte sich aber fest vorgenommen, das Wort Hochzeit, Yuri oder andere Dinge, die damit zu tun haben, heute nicht anzusprechen, diese würden ihn eh nur eifersüchtig oder rasend machen, das alles in die Hose ging, so wie gestern eben.

„Ist schön heute“, lächelte Atemu und sah in den Himmel hinauf.

Yugi legte sich etwas zurück und nickte, er selbst genoss die kleinen warmen Sonnenstrahlen ebenso.

Das Brötchen aufgegessen, kramte Atemu auf ein Mal in seiner Tasche herum. Fragend sah Yugi zu ihm hin.

„Ich dachte mir, bei deinem Stress momentan, kannst du etwas Ruhe gebrauchen“, sagte Atemu sanft und zog ein Buch heraus.

Yugi blinzelte überrascht auf.

Atemu wollte doch nicht…?

Dieser aber schlug das Buch schon auf, und räusperte sich leicht…er schien etwas nervös.

„Atemu nicht…das musst du nicht machen“, versuchte Yugi ihn panisch davon abzuhalten.

„Doch…du mochtest das früher…und es berührte dich, hattest du selber gesagt, also...“, unterbrach Atemu ihn wirsch und schaute zu den Buchstaben.

Yugi hingen sah verschämt zu Yami.

Er liebte dessen Stimme, das Lauschen der Wörter - egal welche Geschichte es war, nur hatte das Vorlesen mehr oder weniger, sehr viel mit ihrem ersten Kuss zu tun - das war es, was Yugi so nervös machte.

„Aris...eine Frau, schlank, schmal, zierlich in ihrer Gestalt wie auch Art, beschmückt mit einem Lächeln, welches so scheu und süß, vor sich her schimmerte...“, begann Atemu, Yugi hingegen lächelte leicht.

Wie sehr er das doch vermisste, diese Stimme, diese beruhigende Stimme, das Vorlesen dieses Mannes.

Mit jedem einzelnem Wort, aus Atemus Munde, versank er tiefer in Ruhe und Gemütlichkeit.

Nach einiger Zeit, lag sein Kopf auf der Decke, ein Lächeln beschmückte seine Lippen, und sein Gehör lauschte nur noch auf, zog jedes einzelne schöne Wort aus der Geschichte in sein Herz auf.

Er hätte wohlig aufseufzen können.

Innerlich wünschte er sich Nähe, nur etwas mehr Wärme, als die Sonnenstrahlen…nur ein bisschen.

Als sich dann aber eine Hand zögerlich in seinen Nacken legte, zuckte er auf, dennoch blieb er still dort liegen und hielt die Augen geschlossen.

Diese Finger, welche ihn so zärtlich im Nacken kraulten, wie sehr hatte er sie vermisst.

Atemu hingegen las weiter und weiter, sah immer wieder zu dem liegenden Bündel hinunter.

Er hatte lange mit sich gekämpft, ob er ihn nun kraulen sollte oder nicht, aber er wollte es, es war ein innerlicher Drang in ihm.

Das Bild war so schön, so friedlich. Dieses sanfte Lächeln, die schönen geschwungen Wimpern, die Entspannung, die er sah und fühlte - er wollte sie vertiefen ganz einfach Yugi das geben, was er brauchte.

Er würde Yugi alles vorlesen, hauptsache er würde immer so süß dabei lächeln, und sich von ihm kraulen lassen.

„Mh“, ein wohliges Seufzen verließ Yugis Lippen, schrie nach mehr.

Atemu hingegen lächelte glücklich weiter.

Er hatte dieses Buch gezielt gewählt, er wollte es so machen wie damals, genau das gleiche.

Er fing ja auch mitten drin an, Yugi kannte nicht mal den Anfang dieser Geschichte, aber Atemu hatte ein Ziel, zu welchen er nun kam und damit wurde auch er nervöser.

Hundert Mal hatte er sich diese Stelle durchgelesen - er konnte sie schon fast auswendig.

„…Aris stand da…ihre Kleidung, welche über ihre nassen Schulter hing, der fremde Mann, sah sie an, mit jedem Schritt, wo er ihr näher kam, schlug ihr Herz einen Takt härter gegen ihre Brust.

Der Mann so fremd er auch war…streichelte kurz und zärtlich, ihre Schulter, und schlug somit das zierliche Kleid sachte hinunter.

Aris keuchte bei dieser Berührung auf, ein Zittern durchfuhr ihren Körper, während sie ihre Augen schloss, und die Hand des Mannes, dem sie alles schenken wollte, genoss, wie eine Blütenblatt, welches ihre Haut berührte.“

Atemus Stimme klang nun abgefeilt tiefer, auch sanfter.

Yugis Lächeln verschwand, gespannt lauschte er den Worten, er wollt mehr wissen, neugierig wollte er erfahren, was nun passieren würde.

Seine Haut prickelte allein wegen dieser Stelle und der Stimme Atemus auf. Es harmonierte so perfekt.

„…die Finger strichen über ihre Brust, ganz langsam und zärtlich, zogen das kleine Kleid somit hinunter bis es an der schönen Hüfte Aris stoppte, doch die Finger des Mannes stoppten nicht.

Sie strichen über diese graziöse Haut, krabbelten sich durch jeden Winkel, den diese weiße blütenartige Haut hergab, über ihre Brüste, welche schöner nicht sein konnten…sie war so perfekt in den Augen des Mannes, welcher diese Haut einfach nur fasziniert in sich aufsog...“, Atemus Hand verließ Yugi Nacken, langsam, ganz langsam, unentwegt schaute er auf Yugis Gesicht.

Es wäre so einfach…so wie damals.

„…sein Finger glitt weiter, Aris Atem stockte, ihr Körper zuckte auf, und ihre Beine begannen zu zittern wie Espenlaub. Ihr Herz schrie diesem Mann entgegen, ihr Körper war schon längst in seinen Händen und wollte nie wieder von ihm fort..“, erzählte Atemu weiter, seine Finger aber strichen langsam zu Yugis Wangen, dieser spürte das, doch er konnte sich nicht wehren. Seine Haut prickelte, sein Atem war der Frau im Buch ähnlich, seine Augen aber blieben ängstlich geschlossen.

Herr Gott, er sollte aufstehen, das unterbinden, aber er konnte nicht.

Er blieb wie verankert da liegen, horchte auf, sein Herz schlug laut, und alles kribbelte in ihm.

„…seine Finger, so samtig, strichen über ihren Kehlkopf, bis hin zu ihren Lippen, welche er beschaute wie ein Kunstwerk…so rot, so wunderschön, geschwollen und schreiend nach seinen eigenen Lippen…“, flüsterte Atemu. Sein Herz raste, er selbst fuhr nun auch über Yugis Lippen, welcher daraufhin auch noch einladend seine Lippen öffnete.

Atemus Haut kribbelte, sein Herz überschlug sich.

Diesen Teil konnte er mehr als nur auswendig, er legte das Buch weg, schaute auf Yugis Lippen und kam ihm näher, als er es sich je ausgemalt hatte.

„… er beugte sich vor…sein Atem strich über ihre Lippen, während seine Finger diese bestreichelten…“, hauchte er Yugi ins Ohr, dieser aber schluckte hart, Atemu war ihm so nah, dessen Atem, kribbelte sein Ohr, beschenkte ihm eine wohlige Welle von Schmetterlingen.

„...dann…ein Schlag, ihres Herzens…dann...“, Atemus flüsterte hauchend, seine Nase strich zärtlich über die Wange Yugis, seine Augen waren schon längst geschlossen, er sehnte sich so sehr nach Yugi, nach dessen Lippen, dass er den Text nicht mehr wusste.

Yugi hingegen schlucke hart, gefangenen in dem Charme Atemus, öffnete er die Augen, spürte er doch nur diese Nase welche ihn so sanft streichelte.

Gott, es war so schön.

„Und dann?“, fragte er wegen Atemus Nähe und Berührung flüsternd nach.

„Dann...“, flüsterte Atemu zurück und küsste Yugis Wange, zärtlich, dann nochmals und nochmals, auf dem Weg zu einem Ziel - Yugis Lippen.

Yugi hingegen schloss mit pochendem Herzen seine Augen und wandte bereitwillig seinen Kopf zu Atemu, sehnte auch er sich nur noch nach dessen Lippen.

Es war ähnlich wie damals, doch irgendwie vollkommen anders.

Ihre Lippen berührten sich, ganz kurz, als würden sie sich streifen, sich nicht kennen, sich aber doch kennen lernen wollen.

Atemu öffnete zaghafte seine Lippen…er hatte ein scheiß Angst, wenn er ehrlich war.

Hier lag er, das was er wollte, was er begehrte, das, was er liebte, schon so lange.

Yugis Mund öffnete sich einen Spalt, ganz zaghaft, und scheu.

Dann spielten ihre Lippen miteinander, so zärtlich und vorsichtig, als hätten beide Angst das ihre Lippen an den jeweils anderen zerbrechen würden.

Der Kuss war wie eine dünne Scheibe aus Porzellan, welche man vorsichtig behandeln musste.

Es war so ein sanfter romantischer Kuss, so voller Gefühl, und was beide nun in sich trugen war nicht nur Sehnsucht, es war pure Liebe, Zärtlichkeit und Hoffnung.

Yugis wild schlagendes Herz und seine Lippen die sich Atemus einfach hingaben, schienen gar nicht mehr damit aufhören zu wollen, Atemu aber löste den Kuss.

Zaghaft öffnete er die Augen, sein Blick war sanft, glücklich und doch so schwach wegen dem Kuss, er war noch von den Gefühlen, welche ihn immer noch einnahmen überwältigt.

Yugis hingegen schien mit dem Öffnen seiner Augen wieder in die Realität zu kommen. Auch er schaute zu Atemu, sein Blick war diesem ähnlich, doch schluckte er hart.

Gott...er ging schon wieder fremd.

„Yugi...ich...“, Atemu streichelte zärtlich über Yugis Wange, strich dessen Haar hinter sein Ohr.

Yugis Blick wurde ängstlich und leicht überfordert, auch Atemu erkannte das, doch er ließ sich nicht davon einnehmen.

„…ich habe wirklich viel falsch gemacht, und könnte ich die Zeit zurück drehen, dann würde ich alles anders machen. Aber ich kann es nicht“, flüsterte Atemu, immer wieder streichelt er sehnsüchtig Yugis Wange, und dessen Haar hinter das Ohr.

Sein Herz schlug laut auf, er hatte Angst, vor Ablehnung, vor Yugis Reaktion, vor der Zukunft selbst.

„…ich kann dir nur sagen…dass es mir leid tut und ich bitte dich…gib uns eine Chance…und bitte...jetzt fang nicht mit Yuri an“, sagte er rasch, Yugi hingegen blieb still dort liegen, und hörte zu.

„Ich kann verstehen, das es dir schwer fällt, Yuri und das alles drum herum…ich verstehe das wirklich…ich hätte auch keine Problem, wenn du sagt das du Zeit bräuchtest...wirklich…ich habe für alles Verständnis, aber bitte…heirate nicht…ich flehe dich an.“

Atemu schluckte nun hart, ein Kloß machte sich in seiner Kehle breit, die aufkommenden Tränen, voller Reue sah auch Yugi, welcher mit schlagendem Herz, einfach nur da lag.

„Verschieb die Hochzeit…denk noch mal darüber nach…Ich…gib mir doch nur eine Chance“, flehend und bittend sah Atemu Yugi an, die erste Träne viel auf Yugis kleine schmalen Lippen, doch er regte sich nicht.

Er konnte nichts sagen.

Er war schlichtweg, überfordert, mit allem. Er lag hier, hatte Atemu schon wieder geküsst, und es fühlte sich gut an…und er bat ihn, nicht zu heiraten.

Aber Yugi hatten doch Yuri, welchen er auch liebte…auch seine Küsse waren schön und voller Gefühl.

Er konnte nichts sagen, sah einfach nur in die Augen Atemus.

„Bitte...“, flehte er nochmals hauchend, doch auf einmal piepte etwas, und dass ganz schön oft.

Keiner von beiden reagierte zuerst darauf, bis Yugi Atemu dann doch von sich drückte, da er realisierte, dass es sein Pieper war.

Rasch nahm er ihn vom Gürtel und las die Zeilen.

„Ich muss los Atemu...meine Pause ist vorbei...ich muss in den OP“, nuschelte Yugi.

Sein Herz aber überschlug sich.

Er schaute Atemu nicht ein einziges mal an, rasch stand er auf und ging mit schnellen Schritten wieder Richtung Krankenhaus, Atemu aber stand auch hastig auf.

„Wann hast du heute Abend frei?“

„Ich weiß es nicht...Atemu bitte...lass mich jetzt!“

„Ich warte auf dich…hier beim Krankenhaus.“

„Atemu nein...lass mich!“, Yugi war den Tränen nahe, er wollte einfach nur schnell weg.

OP...er hatte keine, das war nur die Erinnerung, dass seine Pause rum war, mehr nicht.

„Ich warte auf dich...und es ist mir egal ob du willst oder nicht...du hast mich wieder geküsst…jetzt sag bloß nicht, das du nichts für mich empfindest“, schnaufte Atemu los, er lief mehr oder weniger hinter Yugi hinterher, der ihn gekonnt ignorierte.

„Du hast mich mit alten Gefühlen bombardiert...das ist los…es war fast wie vor zehn Jahren...das war nicht fair Atemu“, murrte Yugi zurück.

Atemu aber blieb stehen, sicher, da hatte Yugi schon recht, dennoch, er würde alles tun.

„Ich warte trotzdem auf dich“, rief Atemu ihm noch nach, ein Lächeln beschmückte seine Lippen, und schon befasste er sich diese.

„Ja!“, rief er glücklich auf, er hatte ihn wieder geküsst und verdammt war das schön, verdammt, was stimmte ihn das glücklich.

Yugi hingegen schnappte sich seinen Kittel und ging stampfend in die Umkleidekabine, er blieb einfach mit dem Rücken an eine Wand gelehnt stehen.

Verbittert über sich selbst und total überfordert mit allem, schlug er die Faust gegen die Wand hinter sich, während er mit seiner Ferse nun auch noch gegen die Wand trat.

„Verdammt“, frustriert schaute er an die Decke und schon lief ihm die erste Träne hinunter.

„Hey Yugi...was ist los, was ist passiert?“, Ryou sah ihn besorgt an.

„Ach scheiße“, schluchzte Yugi auf und rutsche an der Wand herunter. Rasch vergrub er seinen Kopf zwischen den Beinen und begann hemmungslos an zu weinen.

Ryou hockte sich sofort zu ihm und versuchte ihn zu trösten, aber vergebens.

Yugi wollte gar nicht mehr aufhören zu weinen...was war da jetzt schon wieder passiert?

„Was war denn...hat Atemu dich verletzt?“, fragte er besorgt nach und schaute auf das Häufchen Elend vor sich, während er immer wieder über den zitternden Rücken strich.

„Nein...nur...er hat mich geküsst und...und ich fand es schön“, heulte Yugi vor sich her, Ryou hatte arge Probleme ihn zu verstehen.

„Ja…und...ist das so schlimm?“, fragte Ryou schwach lächelnd nach.

„Ja verdammt…es ist schlimm“, schnaufte Yugi los, seine Stimme war total erstickt.

„Warum denn das, wegen Yuri?“

„Ja...verdammt ich bin verlobt...ich heirate in ein paar Tagen…ich darf so was nicht fühlen...das...das ist falsch“, schluchzte Yugi weiter.

„Liebst du Yuri noch?“, fragte Ryou leise nach. Yugi nickte und dabei war es nicht mal gelogen.

„Ach Yugi“, seufzte Ryou auf.

Dann aber schmiss sich Yugi in die Arme Ryous, er brauchte Wärme.

„Ich weiß einfach nicht mehr wo oben und unten ist...und...und…er hat mich so umwinkelt...wie vor zehn Jahren…das war nicht fair“, wimmerte Yugi weiter und krallte sich an die blaue Weste Ryous, welche er mit seine Tränen benässte.

„Du bist dir also momentan einfach nicht mehr sicher...“, fragte Ryou nach.

„Ja…nein...ach gott ich weiß nicht...“, wimmerte Yugi vor sich her.

Ryou lächelte schwach, die Antwort war eindeutig.

„Und was wäre wenn du mit Yuri redest…verschieb die Hochzeit, lass dir Zeit...du hast so viel Stress momentan…und jetzt noch das. Ich finde du solltest dir mal Zeit für dich und deine Gefühle nehmen“, versuchte Ryou es sanft. Er versuchte neutral zu bleiben, sicher mochte er Yuri nicht sonderlich, aber es ging immer noch um Yugi, um seine Gefühle.

Egal wie er sich entschied, es wäre immer noch Yugis Entscheidung.

„Ja...schon...aber wenn Yuris das wüsste...und dann wäre er weg und das will ich nicht…und...die Hochzeit...das war alles schon geplant und…und…ach scheiße“, fing Yugi heftigst an zu wimmern.

„Yugi…du solltest das aber tun, wenn Yuri dich wirklich liebt, dann hätte er doch auch Verständnis für deine Lage.“

„Hättest du dafür Verständnis?“, weinend sah Yugi zu Ryou hinauf, dieser aber sagte nichts, denn die Antwort war klar.

Ja sicher Schatz, wir verschieben die Hochzeit und denk du mal über deine Gefühle nach...macht ja nix, auch wenn du dich gegen mich entscheidest.

„Gut Yugi...du hast ja recht...aber ich bitte dich…wenn du irgendwelche Bedenken hast, Yuri nicht zu heiraten, dann tu es nicht...tu es einfach nicht…bitte...ok?“, fragte Ryou nun wieder liebevoll nach.

Yugi nickte kurz, aber kräftig, ehe er sich wieder in die Arme Ryous schmiss.

„Willst du dir heute nicht frei nehmen?“, fragte Ryou nach, nachdem Yugi sich wieder beruhigt hatte.

„Geht nicht, weißt ja…momentan sind die anderen alle weg, mein Chef hatte ja schon wegen der nächsten Woche, 5 Tage frei herum gemault“, flüsterte Yugi traurig.

„Ok Yugi…aber wenn es nicht mehr geht…dann sag es…gut?“

Yugi nickte und stand entrüstet auf, ehe er sich mit kaltem Wasser abschreckte. Er sah scheiße aus.

Ryou sah ihn einen Moment lang stumm an, er hatte eine Frage, welche auf seiner Zunge brannte.

„Atemu…warum hast du mir nie von ihm erzählt…was war damals?“, traute er sich nach einiger Zeit dann doch, Yugi aber sah auf den Boden, blieb unbeweglich auf der Stelle stehen, bis er einfach nur noch mit dem Kopf schüttelte.

„Nicht“, flüsterte er leise. Ryou verstand, er wollte nicht darüber reden…nur war die Frage warum.
 

Um 9 Uhr abends kam Yugi endlich aus dem Krankenhaus heraus, entrüstet und voll gepumpt mit Gedanken, ging er zu seinem Auto, klickte auf den Schlüssel und schon blinkte sein Wagen auf.

Als er einsteigen wollte, hörte er aber noch eine Tür und als er saß, saß neben ihm ein grinsender Atemu.

„Hi, hab auf dich gewartet“, begrüßte Atemu ihn lächelnd.

Yugi sah ihn entrüstet an.

Eine ganz langen Moment, einfach nur an – er musste vom Leben bestraft worden sein, oder!?

Er wusste nicht was er sagen sollte, nicht was fühlen, er sah ihn einfach nur stumm an.

Nervös tippte er mit seinen Fingern auf dem Lenkrad herum.

Dann aber schloss er seufzend die Autotür.

„Ich muss nach Hause, meine Sachen packen, kannst mir ja Gesellschaft leisen“, flüsterte er, aber gerade wirklich begeistert war er nun nicht davon.

Er wollte doch Ruhe, er wollte doch nachdenken.

„Mh...ok…was ist los, schlechten Tag gehabt?“, fragte Atemu ihn, da Yugis Blick mehr als traurig, vielleicht auch erschöpft war.

„Kann man so sagen“, nuschelte Yugi und fuhr los.

Er sollte sich seinen Gefühlen klar werden, das hieße für ihn auch, Atemu etwas besser kennen zu lernen, vielleicht würde er sich ja auch so ätzend verhalten, dass er ihn aus seiner Wohnung schmiss und alles wäre ganz einfach und gut.

Pah...ganz einfach, er war mies drauf, und da musste sein Verlobter auch durch, also könnte er gleich mal auf seine ätzende Ader Vergleiche ziehen. Was fiel diesem Atemu eigentlich ein jetzt einfach so in sein Leben zu platzen? Das ging ja gar nicht, wäre Atemu nicht, dann würde er jetzt nicht solch Probleme haben.

„Hast du Hunger?“

„Sehe ich so aus, als ob ich Zeit zum essen hätte“, fratzte Yugi ihn an.

Atemu hingegen blinzelte ein paar mal, was war denn mit Yugi los?

„Nun...ähm...was ist los?“

„Ich habe Stress, bin überarbeitet und bin müde aber nein…ich kann mich jetzt nicht hinlegen, nein ich muss noch meine scheiß Bude ausräumen“, schnaufte Yugi weiter. Gott er hätte platzen können vor Wut auf sein gestresstes Leben und dann auch noch Atemu, der ihm gerade den letzten Nerv raubte.

„Ach so“, nuschelte Atemu, er wollte nun lieber nichts sagen, da hatte jemand anscheinend ganz schlechte Laune.

Nur was tun, um diese wieder aufzuheitern?

„Ich kann dir ja gleich was zu essen machen und dann legst du dich einfach mal hin.“

„Ha ha, sehr witzig und wer macht dann meine Wohnung?!“, lachte Yugi sarkastisch auf.

„Schon ok...jetzt reg dich mal ab“, schnaubte Atemu zurück, Yugi aber drückte scharf auf die Bremse.

„Raus!“, sagte er nur kurz und streng, aber Atemu ansehen tat er nicht.

„Wie jetzt hier?“, fragte dieser ungläubig nach.

„Ja...bist doch freiwillig eingestiegen, ich habe dich nicht darum gebeten und wenn ich dir nicht passe hau doch ab…dann hätte ich eh weniger Probleme!“, schnaufte Yugi los.

Atemu sah einen Moment lang zu Yugi, er war auch schon drauf und dran raus zu gehen, doch der letzte Satz Yugis, schien ihn zu erleuchten. Also spielte da die Musik.

„Nein...ich bleibe bei dir und du kannst mich noch so anmaulen oder anfauchen…ich höre dir gerne zu, wenn du was zu sagen hast.“

Yugi biss sich auf die Lippen, rasend fuhr er weiter.

Bei sich zu Hause angekommen, öffnete er erst den Briefkasten, welcher mehr als nur voll war.

Die Treppe hinauf gehend, schaut er die Briefe auch gleich an.

Atemu schmunzelte, das sah aus, wie Yugi mit Akten im Krankhaus - gehen, lesen und wenn nötig auch reden.

Seufzend schmiss er die Briefe dann aber auf den Tisch und Atemu schaute sich in Yugis Chaos erst mal blinzelnd um.

Hier sah es aus, wie in einem Geschäft, was gerade umziehen wollte.

Chaos, einfach nur Chaos.

„Seit wann sieht es hier so aus?“

„Seit gut zwei Monaten“, maulte Yugi und zog sich seine Schuhe aus, seine Füße taten ihm höllisch weh, am liebsten hätte er sich aufs Sofa geknallt und geschlafen, aber er hatte Yuri versprochen mit dem packen hin zu machen.

Immer das hin und her, zwischen den Wohnungen, das nervte beide mehr als ihnen lieb war.

„Wo ist die Küche Yugi?“, fragte Atemu nach, nachdem er Yugis Gesichtsausdruck sah, welcher entrüstet durch die eigene Wohnung wanderte.

Seine ganze Körperhaltung war müde und angespannt.

„Da hinten“, meinte Yugi nur und deute kurz und lieblos in eine Richtung.

Yugi sah Atemu nicht nach, es interessierte ihn auch nicht was er tat, rasend in seinem Frust, faltet er einen Karton zusammen, klebte ihn zusammen und schmiss dort Bücher hinein, dann machte er ihn zu und schrieb etwas darauf.

Atemu hingegen machte erst mal einen Kaffee, die Küche war anscheinend noch der einzige Ort, an dem es Ordnung gab.

Verbittert las er einen Zettel, anscheinend von Yugi an seinen Verlobten.

*Guten Morgen

Gut geschlafen? Ich beneide dich, wäre gerne noch liegen geblieben, ich freu mich wenn der Stress mal wieder rum ist und wir stundenlang im Bett liegen können.

Hab dich lieb

Yugi*

Er knüllte den Zettel zusammen und schmiss ihn einfach in den Mülleimer.

Wenn er doch nur solche lieben Zettel bekäme, gerade von Yugi.

Eins stand fest, Yugi und Yuri waren lange zusammen und Atemu hatte sich nun wirklich anzustrengen.

Mit einer Tasse Kaffee, so wie Yugi ihn mochte ging er wieder ins Wohnzimmer wo ein wütender kleiner junger Mann wütete.

Er hatte einen Karton in der Hand und schmiss irgendwelche Sachen lieblos dort hinein.

Uh, da hatte aber jemand verdammt schlechte Laune und Atemu wusste gar nicht damit umzugehen.

Dafür kannte er Yugi einfach zu wenig…es war eben eine blöde Situation.

„Ich habe dir einen Kaffee gemacht...ich stell ihn auf den Tisch“, sagte Atemu leise, da er Angst hatte, das Yugi ihm das Zeug auch noch aus der Hand schlagen könnte.

„Danke“, sagte Yugi mürrisch und verklebte den nächsten Karton.

„Soll ich dir helfen?“, fragte Atemu nach.

„Nein danke...nachher hast du wieder was an deiner Hand und schon darf ich wieder ins Krankenhaus...ich wohne da ja schon mehr als hier“, schnaufte Yugi los. Alles was Atemu von sich gab, regte Yugi nur noch mehr auf…es war einfach so.

Atemu seufzte auf, das war eine schwierige Situation.

Also blieb er stumm, nahm sich nun auch einen Kaffee und schaute sich einfach mal in der Wohnung um.

Er sah ein Poster, von einer älteren Band und einem Autogramm drauf.

Er lächelte leicht, weil er diese Band auch mochte, dann erblickte er Fotos, welche noch an der Wand hingen.

Ein paar, wo Yugi etwa 15 oder 16 Jahre alt war, so wie Atemu ihn kannte.

Arg klein, Kulleraugen und total schüchtern, daneben dessen Großvater.

Atemu kannte ihn nicht wirklich, nur vom sehen her, er hatte später mal gehört das er verstorben war.

Dann ein Bild von ihm und Ryou in Arbeitskleidung, dann ein Gruppenfoto von vielen Ärzten darunter ein Spruch *Jetzt gehen wir durch den Tod und wieder zurück*

Er schmunzelte darüber, der Job war aber auch Horror, wie er fand.

Auch ein paar Bilder von Yuri und Yugi sah er. Mal in Amerika, dann in Paris...die beiden schienen viel herum gekommen zu sein. Und vor allem sahen sie sehr glücklich aus.

Atemu bereute, dass er die Zeit, wo er sie gehabt hatte, nicht genutzt hatte.

Rasch wand er den Blick von den Bildern ab, das wollte er dann doch nicht sehen.

Atemu stellte seine Tasse ab, nahm einen Karton und begann einfach Yugis Bücherregal auszuräumen.

Yugi sah ihn kurz mürrisch an, sagte aber nichts dazu. Warum hielt er ihn überhaupt noch in seiner eigenen Wohnung?

„Du hast ganz schön viele Medizinbücher...hast du die alle schon gelesen?“, fragte Atemu nun doch mal nach.

„Ja hab ich...muss man ja“, zickte Yugi weiter, Atemu ließ sich davon aber nicht anstecken.

„Ich lese auch noch viel“, sagte er, weil es wahr war, früher hätte er das nie zugegeben, lesen war doch nur was für Streber, doch nun war alles anders.

„Oh...gibst du das auch mal zu“, fratzte Yugi weiter während er wütend zum Tisch stampfte, um doch mal einen Schluck Kaffee zu trinken, Atemu aber hastete zu ihm.

„Ich glaube, Koffein ist grad gar nicht gut für dich“, lächelte er matt und nahm Yugi die Tasse aus der Hand.

„Ach ja...dann trink ich eben Milch“, schnaufte er los und ging zum Kühlschrank. Er trank einfach aus dem Tetrapack, spuckte die Milch dann aber rasch wieder aus.

„Oh gott...ich glaub mir wird schlecht“, würgte Yugi vor sich her, die Milch war verdorben, und schon schüttete er das Zeug in den Abfluss.

„Ups“, Atemu sagte nichts mehr, da er eben noch die Milch in Yugis Kaffee gegossen hatte. Aber wie sagte man so schön – kleine Dinge bestraft der Herr sofort - verdient hatte er es ja schon mit seinem Verhalten, dennoch, Atemu hatte trotz alledem Verständnis.

„So Yugi“, Atemu zog Yugi einfach auf dessen belagertes Sofa und zwang ihn sich hinzusetzen.

„Du ruhst dich jetzt erst mal aus, das ist ja nicht mit anzusehen. Du bist schon seit 5 Uhr auf den Beinen, es reicht jetzt mal!“

„Na und...ich bin das gewohnt und außerdem, ich muss das hier machen!“

„Dein Freund kann das doch machen…“, schnaubte Atemu zurück.

„Kann er nicht, der kümmert sich um die Hochzeit.“

„Hat der Urlaub?“

„Ja!“

„...“, Atemu ersparte sich nun jegliches Kommentar, da saß Yugi, völlig erschöpft und fertig und sein Freund der Urlaub hatte, wo war der denn?

„So“, Atemu beugte sich zu Yugi herunter und legte seine Hände auf Yugis Knie ab.

„Ich mach dir jetzt mal was zu essen...und das hier, lässt du mal schön sein...ich meine das ist doch zuviel, das kannst du ja immer noch machen, später, aber nicht mehr diese Woche!“

„Ich muss aber, ich will bis zur Hochzeit umgezogen sein“, sagte Yugi beleidigt.

„Und warum hilft dir dein Freund nicht?“

„Macht er doch!“

„Ich sehe aber nichts davon.“

Nun sagte Yugi nichts mehr. Denn Atemu hatte recht, er half ihm wirklich nicht sehr, war doch gerade dieser in der Euphorie der Hochzeit und seiner Mutter verwickelt.

„Wir haben eben unterschiedliche Ansichten, welche wir auch respektieren“, sagte Yugi dann doch, aber mehr als beleidigt. Auf was oder wen war er eigentlich sauer? Auf sich, auf Atemu, auf seinen Verlobten, oder einfach auf alles…?

Atemu hob skeptisch die Augenbraue.

„Und so sieht das dann aus?“, fragte er überrascht nach und schaute sich in Yugis Wohnung um.

„Na und...jeder macht sein Ding...er seinen Job und die Hochzeit und ich den Umzug und meine Ausbildung“, schnauzte Yugi weiter.

„Na ja...wie du meinst“, sagte Atemu entrüstet. Yugi verteidigte seinen Freund, er wusste nicht ob er das für gut heißen sollte, oder für schlecht. Yugi aber senkte den Kopf, nachdem Atemu aufgestanden war.

Er hatte recht, Yuri könnte ihm wirklich mal helfen, er ließ ihn momentan mit allem allein, das war doch sonst nicht so…was war überhaupt geschehen? Seitdem das mit der Hochzeit losging, war Yuri irgendwie anders. Alles drehte sich nur noch um diesen einen Punkt in dessen Leben.

Eigentlich wollte Yugi nun wieder aufstehen, mal fertig werden, aber sich hinzusetzen war der größte Fehler den er machen konnte.

Verdammt war er müde und fertig mit der Welt.

„Mh...dein Kühlschrank ist ganz schön leer...ich schätze mal du hattest keine Zeit zum einkaufen...ich habe Brote gemacht“, meinte Atemu, welcher nun mit einem Teller zu Yugi ging.

Yugi lächelte schwach, ein leise klingendes „Danke“ entglitt aus seiner Kehle und schon nahm er ein Brot, Hunger hatte er ja schließlich.

Atemu aber lächelte deswegen auf.

Es tat ihm leid, wie fertig Yugi doch aussah, das war in seinen Augen nicht nur der Job, da gab es noch vieles mehr, was Yugi belastete.

„Warum bist du eigentlich nach Amerika?“, fragte Atemu nun doch nach und aß selbst ein Brot.

„Pff...ganz einfach...ich wollte von der blöden Schule weg...war ja immer ganz schön klein Yugi zu ärgern...und von dir wollte ich auch weg“, schnaubte Yugi beleidigt los, aber sehr leise, er war zu erschöpft, als das er laut werden wollte.

Atemu hingegen senkte nun auch den Kopf, ja Yugi bekam es oft ab.

Nicht nur das jeder sich über ihn lustig machte, nein, er wurde auch oft verarscht, veräppelt oder kleine Streiche wurden an ihm ausgelassen. Atemu selbst regte das immer auf, doch getan hatte er dagegen nichts. Das Schlimmste aber, er hatte sogar oft mitgemacht.

„War es in Amerika besser?“

Yugi nickte zaghaft.

„Ja viel besser…sicher, manche Leute nannten mich...“, er lachte kurz auf, wegen des Kosenamens.

„...Honey…aber das war immer noch besser als Zwerg oder Meter...der Name, war nicht beleidigend, sondern auf meinen Charakter und Augen ausgelegt“, erzählte Yugi. Atemu musste lächeln, ja Honey...das hatte was.

„Im Gesamten waren dort alle älter und reifer, da blieb mir viel von dem Mist an der alten Schule erspart“, nuschelte Yugi weiter.

„Reist du gerne.. ich habe die Fotos eben gesehen“, fragte Atemu nun nach.

„Ja...wenn ich Zeit und Geld habe schon...ich fahre gerne und wenn es nur für ein paar Tage ist weg...und du?“

„Ehrlich gesagt...ich bin hier noch nie weg“, nuschelte Yami nun.

„Warum?“

„Ich weiß nicht.“

„Und Yuri, fährt der auch gerne weg?“, fragte Atemu nun doch nach, er wollte doch mal mehr über seine Konkurrenz erfahren.

„Ja...tut er...wir haben schnell gemeinsame Interessen gefunden…wir fahren wenn wir Zeit haben immer weg“, lächelte nun Yugi, er liebte das reisen, einfach mal weg und abschalten, so wie Yuri es auch tat.

Atemus stand mit einem Seufzen auf.

„Ich sehe schon…ich habe eine harte Konkurrenz“, flüsterte er leise, fast schon traurig.

„Weißt du...ich würde auch mal gerne mit dir wegfahren“, flüsterte er leise weiter.

Yugi seufzte wegen des Satzes tief auf.

„Es ist wirklich ein bisschen spät dafür“, meinte Yugi nur und sah skeptisch zu Atemu hinauf.

„Wirklich?“, fragte Atemu und sah zu Yugi herunter.

Yugi schwieg sich aus, sagte nichts.

„Ich muss noch was tun“, seufzte er und stand wieder auf.

Atemu lächelte ihm nach, keine Antwort, nichts, das sagte ihm doch viel.

Grinsend und mit neuer Energie ging er zu Yugi und half diesem, einen Karton an die freie Wand zu schieben, dabei lächelte er Yugi an, dieser lächelte scheu zurück.

„Warum grinst du so?“

„Nur so“, gab Atemu breit grinsend von sich.

Yugi schüttelte den Kopf, und schon schoben beide gemeinsam, die ganzen Kartons an die Wand.

„Danke“, nuschelte Yugi nach dem Räumen verschämt und ging ins Schlafzimmer, Atemu folgte ihm gleich, aber als er das verwühlte Bett sah, schlich sich ein Ekelgefühl in ihm hoch.

„Und hier hast du Sex?“, fragte er schnippisch drauf los.

Yugis Wangen wurden feuerrot.

„Atemu!“, sagte er empört und machte rasch die Bettdecke.

Irgendwie war es ihm immer peinlich über so was zu reden und Atemus direkte Art trieb ihn gerade in die Ecke.

Atemu beugte sich neugierig wie er eben war zu Schublade des Nachttisches und öffnete sie ungeniert.

Yugi rannte sofort stürmisch zu ihm hin, doch zu spät.

Atemu hatte die Dinger schon längst in der Hand oder eher in den Fingern, welche er mit skeptischen Blick begutachtete.

„Sehr schön...dein Sexleben hat sich seit unserem mal gesteigert“, sagte er entrüstet.

Mit rotem Kopf schmiss Yugi die Handschellen wieder zurück in die Schublade.

„Ja…ist doch normal...nach zehn Jahren“, nuschelte Yugi und wand sich wieder zu seinem Schrank zu, Gott war ihm das peinlich.

Peinlich berührt kramte er in seinem Schrank herum, hoffentlich verlor Atemu kein Wort mehr über seine kleine Schublade - was fiel dem eigentlich ein, hier so herum zu schnüffeln?

„Ich hab mich auch gesteigert“, ein flüsternder Hauch an Yugis Ohr, er spürte Atemus Körper direkt hinter sich, sowie das Kribbeln auf seiner Haut.

Zwei Hände, auch wenn eine davon verbunden war, legten sich auf Yugis Taille ab.

Yugi erstarrte augenblicklich und blickte blinzelnd in seinen Schrank hinein.

Atemu war ihm doch nicht gerade so nah - er müsste träumen, das passierte gerade nicht wirklich, oder?

„Mh“, ein leises Keuchen, wegen des heißen Atems in seinem Nacken, dann noch diese Nase, welche sein Genick streichelte.

„Du riechst so gut“, schnurrte Atemu leise vor sich her, seine Augen waren geschlossen, sein Herz pochte vor Aufregung.
 

Sein Körper sehnte sich so sehr nach diesem Wesen, dass in ihm alles kibbelte, auch zwischen seinen Beinen.

„Mh“, ein zartes Stöhnen aus Yugis Munde, ließ Atemus Herz heftigst aufschlagen.

Seine Hand, welche nicht verbunden war, fuhr langsam an Yugis Hosenbund entlang, einfach so.

Yugi vergaß zu schlucken, sein Speichel sammelte sich in seinem Mund.

Sein Blut kibbelte auf, er traute sich nichts zu sagen, sich nicht mal zu bewegen, gar das Atmen hatte er vergessen.

Der Körper hinter ihm kam ihm näher, so nah, das Yugi Herz stehen blieb.

Ein Atemzug, so sanft, der sein Ohr von hinten strich.

Hastig schnappte Yugi nach Luft und verschluckte sich bald an seiner eigenen Speichel.

Dann Lippen, welche sein Ohr streiften.

Seine Augen wurden schwer, sie waren nur halb geöffnet, und auf einmal legte Yugi sich leicht zurück, was Atemus Herz noch schneller schlagen ließ.

Er legte seine Arme um Yugis Brust, drückte ihn fest an sich, seine eigene Wange, schmiegte sich an die Yugis.

„Yugi“, ein flüsternder Hauch, welchen Yugi mit Schmetterlingen überrannte.

Ihm war so, als hätte Atemu sein Namen laut geschrieen, doch es war nur ein Flüstern.

Der Atem Atemus streifte seine Nase, es war so schön.

„Komm mich morgen besuchen...ok...komm zu mir, nach der Arbeit...ich mach dir auch was schönes zu Essen“, mit einem mal war der schützende Körper hinter Yugi weg, die ganze Wärme, das schöne wohlige Gefühl, alles.

Yugi blinzelte ein paar mal und schon sah er wieder seine Kleidung vor sich, die eben irgendwie vor seinem Augen verschwand.

„Ich sollte nun gehen…ich wohne in der Kagurastraße 55...komme einfach...ok?“, fragte Atemu hoffnungsvoll nach.

Yugi drehte sich langsam um, er war völlig verwirrt, was war das eben, und vor allem, warum hörte das so plötzlich auf?

Herr Gott...er hatte doch gerade nicht den Gedanken daran verschwendet, das Atemu ihn verführen sollte?

Schamhaft färbten sich seine Wangen abermals rot.

„O..Okey“, nuschelte Yugi, sah dann aber verschämt weg.

Atemu lächelte, Gott am liebsten hätte er weiter gemacht, hier direkt in diesem Raum, ihn verführt, aber….

Es störte ihn, dieser Raum...er wusste das Yuri hier schlief, für einen Moment hatte er es vergessen, doch dann kam es wieder in ihm hoch - dieser fremde Geruch in diesem Zimmer, diese Mischung, von Yugi und jemand anderem - wenn es doch sein Geruch wäre, der sich mit dem Yugis mischen würde.

Dennoch war er sehr über diese Atmosphäre erfreut, es stimmte ihn glücklich und es füllte ihn aus.

„Ich warte auf dich…ist egal wie spät es wird...ich warte...aber...ich sollte nun gehen“, lächelte Atemu Yugi liebevoll an, dieser aber nickte einfach nur.

„Erwartest du Besuch?“, fragte Yami nach, da gerade die Klingel los ging.

Yugi hingegen riss panisch die Augen auf.

„Scheiße“, schnaufte er los.

„Verdammt, verdammt...das ist Yuri“, meinte er panisch. Gott was würde dieser sagen, wenn er Atemu hier sehen würde?

Panik, pure Panik stieg in ihm auf.

„Ganz ruhig Yugi…mach doch einfach nicht auf“, versuchte Atemu das panische Etwas vor sich zu beruhigen. Aber Yugi war nicht zu beruhigen.

„Der hat einen Schlüssel...ich..Gott. ich hätte dich niemals hier her mitnehmen dürfen...ich bin tot...so was von tot und...und wenn...wenn…“

Dann aber hörten beide einen Schlüssel, das Klacken der Tür.

Nun sah Atemu aber auch panisch zu Yugi.

Er wollte jetzt alles, nur keinen Streit und vor allem wollte er, dass Yugi wegen ihm jetzt nicht noch mehr Stress bekam.

„Scheiße!“ Auf einmal riss Yugi seine Kleidung aus dem Schrank und drückte Atemu dort hinein.

„Bitte...sei ruhig…ich krieg dich schon hier raus“, meinte Yugi flüsternd panisch, Angst hatte er, pure Angst.

„Hey...schon ok Yugi…schon ok“, versuchte Atemu ihn zu beruhigen und schenkte ihm ein letztes Lächeln, ehe die Schranktür zu ging.

Atemu seufzte auf.

Das hatte er auch noch nie erlebt, etwas was er nur von Filmen kannte, musste er jetzt auch noch mit durchmachen, aber es war für einen guten Zweck.

Von daher, lauschte er Yugis Getrappel.

Er schien noch im Zimmer zu sein, vielleicht räumte er seine Kleidung weg.

„Yugi?“, hörte er dann die Stimme Yuris.

„Ja...ich...ähm komme.“

Oh Gott, Atemu seufzte auf, so wie Yugi sich anhörte, würde das nur schief laufen, worauf Atemu jetzt aber auch keine Lust hatte.

„Ach hier bist du ja...du warst aber fleißig heute...ich soll dich von Mutter und Vater grüßen“, lächelte Yuri seinen Verlobten an, der gerade irgendwie hastig die Klamotten vom Boden aufhob.

„Ähm...ja danke“, lächelte Yugi nervös zu Yuri hinauf.

„Hey…noch drei Tage und wir sind verheiratet“, lächelte Yuri weiter, im Gesamten schien dieser verdammt gute Laune zu haben, mit einem Ruck hob er Yugi auf seine Arme, schwang sich einmal mit ihm um die Achse, ehe er ihn küsste.

Yugi erwiderte den Kuss...innerlich aber war er gänzlich überfordert mit der Situation und fühlte sich sehr schlecht gegenüber Yuri.

„Hey...du...du hast ja gute Laune...war was?“, fragte Yugi scheu nach, er brauchte eine Ablenkung, Atemu musste hier raus...einfach raus hier. Sonst würde das im Krieg enden.

„Ja…ich habe den Saal heute gesehen, ist schon fast alles fertig und außerdem“, nun grinste Yuri so breit, und seine Augen blitzten so auf, das Yugi verstand.

Er zog seine Mundwinkel nach unten.

„Du willst mit mir schlafen“, schnaufte Yugi los.

„Och komm schon Yugi…das kam in letzter Zeit so kurz“, flehte Yuri schon fast, Yugi aber stampfte beleidigt aus dem Schlafzimmer.

„Ich ab heute 14 Stunden gearbeitet…ich muss hier noch aufräumen und du kommst mir jetzt mit Sex...ich habe jetzt für alles Nerven, nur nicht dafür!“

„Och Yugi, das aufräumen kann auch morgen gemacht werden.“

„Oh ja, typisch Mann, dafür lässt du alles stehen und liegen...wie wäre es mal, wenn du mir helfen würdest…dann hätte ich weniger Stress und dann hätten wir auch mal mehr von uns“, schnauzte Yugi ihn an.

Vergessen war auf einmal Atemu.

Wütend über das Verhalten und dem Chaos hier in seiner Wohnung, wo sein Freund doch wirklich Zeit für den Mist hätte und gerade nur an Sex dachte, hätte Yugi ausflippen können.

„Aber Yugi, das war doch abgemacht...ich die Hochzeit und den anderen Müll und du deine Arbeit und deine Wohnung…“

„Na und, siehst du nicht, dass mir das alles zu viel ist?“, wütend packte Yugi nun weiter einen Karton ein.

„Ist ja nicht so das du frei hättest, und mir mal helfen könntest...oder!“

„Yugi was ist los?“, unterbrach Yuri seinen Verlobten, er kannte Yugis fratziges Verhalten, und das war meistens nur so, wenn ihn was arg bedrückte.

Atemu hingegen grinste sich in seinem Schrank einen ab.

Ja gib es ihm, dachte er sich und feuerte Yugi auch noch an, denn diesen hörte er bis hier rüber.

„Was los ist? Das ist los und du kommst mir mit Sex!“, schnaufte Yugi ihn an und deutete dabei auf sein Chaos.

„Ok...du beruhigst dich jetzt mal und ich mach dir einen Kaffee und dann-“

Yuri hielt in seinem Rededrang an, auf dem Tisch standen nämlich schon zwei Tassen.

„Hattest du Besuch?“

„Ähm...“, ok, Yugi war der schlechteste Lügner auf der ganzen Welt, also drehte er sich um, und tat so, als würde er was einräumen.

„Ja…Ryou war hier, er hat mir geholfen“, nuschelte Yugi vor sich her.

Yuri sah skeptisch in die Tassen, dann aber nickte er.

„Ok…reden wir jetzt darüber?“, fragte Yuri nun nach.

„Was gibt es denn da zu reden…wir wollen zusammen ziehen und du hilfst mir nicht und abgehen davon…ach scheiße!“, wütend schmiss Yugi den Karton in eine Ecke.

Yuris sah ihn entrüstet an, es gab in letzter Zeit viel Stress, ungewohnt viel, aber beide wussten, dass auch der Druck dran schuld war.

„Ich kann noch nicht mal an dem Tag heiraten wann ich will“, Yugi zog ein trauriges Gesicht, die ersten Tränen kamen ihm auf. Er hatte Yuri nie gesagt, wie sehr es ihn störte, doch nun wollte er es loswerden.

„Und...und mein Anzug...ich will nicht rot...und...ich...ich will eine kleine Feier und…“, Yugi wimmerte vor sich her, bis seine Stimme versagte - er war ganz einfach überfordert mit allen Dingen, die momentan über ihn standen.

„Yugi“, hauchte nun Yuri, er wusste nicht wie sehr Yugi das belastete, er sagte doch sonst immer was, ja es war viel, auch wenn es etwas aus ihren Vorstellungen fiel.

„Aber Yugi, warum hast du nie was gesagt?“, fragte Yuri nun traurig nach und zog Yugi zu sich an die Brust um ihn zu trösten.

„Weil…ach...ihr freut euch doch alle so...und...und du kennst mich doch…du weißt doch, was ich mag und was nicht...und…“

„Es tut mir leid Yugi“, fest drückte er den Kleinen an sich.

Atemu aber knirschte mit den Zähnen, gerade hatte er sich den Megastreit erhofft und nun noch der Mist da.

Am liebsten wäre er aus dem Schrank gehüpft, aber das wollte und konnte er Yugi nun auch wieder nicht antun - er hatte ihm früher schon soviel angetan.

„Wenn du möchtest, dann rede ich mit meiner Mutter…wenn es dir so wichtig ist…“, sagte Yuri ganz ehrlich.

„Sicher, sie wird nicht ganz begeistert sein...aber…du gehst doch vor...oder“, schwach lächelnd sah Yuri mit seinen blauen Augen zu Yugi hinunter.

„Das würdest du wirklich tun?“, fragte Yugi nach, er schien glücklich darüber.

„Aber natürlich…ich glaub nur nicht, dass wir jetzt noch viel ändern können…es tut mir leid. Ich hätte dich vorher fragen sollen…und...ich hätte dir mehr helfen sollen…es ist nur...ich freu mich so darauf…auf die Hochzeit, auf alles“, lächelt er nun Yugi an, was diesen nun auch wieder lächeln ließ.

„Und dann vergesse ich alles...ich habe heute den Kuchen probiert...ich habe dir auch ein Stück mitgebracht...und...na ja...tut mir leid das ich darüber alles um mich herum vergesse.“

Yugi lächelte freudig, da war er doch wieder, der Yuri den er kennengelernt hatte, der, der immer auf ihn achtete.

Dann aber fiel ihm Atemu wieder ein.

Oh verdammt, den gab es ja auch noch!

„Ich...ähm...sollen wir zu dir...ich.. hier ist es... wirklich chaotisch heute...und.. ähm...ich hol grad meine Jacke“, rasch ging Yugi ins Schlafzimmer, öffnete den Schrank und sah zu Atemu hinunter, welcher ihn einfach nur entrüstet ansah.

„Ich hau jetzt ab. Dann…dann kannst du raus...ich danke dir...das du nichts gesagt hast“, meinte Yugi ernst und lächelte schwach zu Atemu hinunter.

„Sehen wir uns morgen?“, fragte er nochmals nach. Er verlor die Hoffung, nun merkte er auch mal das Yuri auch ganz nett sein konnte und dafür hasste er ihn nun noch mehr.

„Ich...“, Yugi senkte den Kopf.

„Bitte Yugi, ich flehe dich an“, Atemu griff nach Yugis Hand und schaute ihn bittend an.

„O…ok…dann...morgen...aber...ok“, gab Yugi nach.

Er wusste gerade selbst nicht mehr was er wollte.

Atemu lächelte schwach und sah Yugi zu, wie er sich seine Jacke anzog.

Ein letzter trauriger Blick von Yugi, dann war er weg.
 

„Und du redest wirklich mit deiner Mutter?“, fragte Yugi nochmals nach und sah dabei hoffnungsvoll zu Yuri hinauf, während sie die Treppe hinunter gingen.

„Ok...wirklich...wenn es dir so wichtig ist...ich tue es“, seufzte Yuri auf, und stieg mit Yugi ins Auto ein.

„Also schon...zumindest will ich meinen Anzug tragen, wenigstens eine andere Weste...und...und die Feier sollte kleiner sein...nicht ganz so groß...das...das würde mir schon reichen“, lächelte Yugi scheu zu Yuri hinauf, welcher nickte.

Innerlich aber wusste er nicht wirklich wie er das anstellen sollte, das würde ein schlag für die Mutter, aber Yugi ging vor… entweder oder!

„Und.. ich… hilf mir beim umziehen, ich schaffe das nicht allein…“, fügte Yugi noch hinzu.

Yuri lächelte und nickte, Yugi hatte recht, er ließ ihn momentan sehr allein, also würde er nun mal die Arme hochkrempeln.

Atemu hingegen trat mehr oder weniger frustriert die Schranktür auf.

Oh er hätte Yugi verführen sollen, er hätte sich mit ihm im Bett erwischen lassen sollen, ja das wäre es doch gewesen, aber nö...er musste ja Verständnis haben.

Entrüstet sah er auf den Küchentisch, wo noch ein verpackter Kuchen lag.

Er öffnete die Verpackung, und sah ein dickes Stück Cremetorte.

Wütend packte er sie ein…immerhin etwas als Entschädigung.

Als er sich dann noch von Joey abholen ließ, fraß er die Torte mehr oder weniger auf.

Gott, was schmeckte die auch gut und süß und lecker...genau das was er brauchte.

„So schlimm?“, fragte Joey nach, der das „Tier“ was er nannte, hinter dem großen Stück Torte sah.

„Halt bloß die Klappe“, mampfte Atemu mürrisch mit vollem Mund.

Joey verzog sich rasch, die Eigenschaften, eines wütenden frustrierten Yamis, kannte er zu gut, und das hieße, ein falsches Wort und er könnte ausrasten.

„Gute Nacht“, meinte Joey nur und zog sich zurück, Atemu aber schrie ihm nach, beschimpfte ihn, wie er denn jetzt gute Nacht sagen könnte - er könnte jetzt ganz bestimmt nicht gut schlafen!

Yugi hingegen, schien etwas erleichtert, ja er war bei Yuri zuhause, und war irgendwie glücklich.

Er selbst hätte sich erschlagen können, für seine Zweifel an Yuris Liebe.

Beziehungen hatten doch mal Höhen und Tiefen. Und nur wegen einer alten Liebe würde Yugi doch nicht das aufgeben, was er hatte.

Er hatte einen liebvollen Mann zu Hause, jemanden den er liebte, wie auch umgekehrt.

Und selbst wenn die letzten Tage wirklich stressig waren, so wusste Yugi, das Yuri immer hinter ihm stand.

Was konnte da ein Atemu denn entgegenhalten?

Eine Nacht? Mehr war es ja nicht.

Wie dumm und naiv war Yugi eigentlich? Wollte er alles aufs Spiel setzten, für einen Mann den er kaum kannte, wegen einer alten verflossen Liebe, die niemals erwidert worden war?

„Oh man, jetzt haben wir den Kuchen vergessen“, schmollte Yugi, der sich gerade innerlich schon sehr darüber gefreut hatte.

„Mh…macht nix, dann probierst du eben morgen und sagst mir ob er dir geschmeckt hat“, lächelte Yuri seinen Verlobten an.

Yugi sah einen Moment lang in die blauen tiefen Augen, die er vom ersten Tag an mochte.

Ja er liebte Yuri und wie er es tat. Wie konnte er das nur vergessen, warum ließ er sich so auf Atemu ein?

War er denn verrückt geworden?

Es würde auch wieder schönere Tage zwischen ihnen geben und nur weil die beiden sich in letzter Zeit mehr stressten, hieße das ja nicht, dass es immer so wäre. War es ja vorher auch nicht.

„An was denkst du?“, Yuri lächelte liebevoll und legte den Kopf etwas schief.

„Nichts“, lächelte Yugi zurück.

„Lügner!“, meinte Yuri lächelnd und kam Yugi näher.

Yugi ließ sich darauf ein, vergessen war Atemu, vergessen der ganze Stress.

Er wollte nur noch die Nacht mit seinem Liebsten teilen.

Mit einem wohligen Seufzen kam er den vertrauten wohltuenden Lippen entgegen.

Yugi gab sich seinem Verlobten voll und ganz hin, einfach aus dem Grund, um ihm zu zeigen, wie sehr er ihn liebte und in der hintersten Ecke seines Herzen, um den Kuss mit Atemu von dem Morgen zu entschuldigen.
 

Nackt und mit einer Decke umwickelt lagen die beiden da.

Ihre Finger verharkten sich in und spielten leicht miteinander.

Yugis silberner Ring funkelte ab und an in dem gedämmten Licht auf.

Lächelnd betrachtete Yugi das Schauspiel und schmiegte sich dabei an den warmen Körper hinter ihm.

„Ich freue mich auf die Flitterwochen“, flüsterte Yugi lächelnd in die Stille, ihm ging es gerade richtig gut, auch wenn es spät war und er wieder früh raus musste, es war ihm egal.

Er vermisste gerade diese kleinen Momente der Zweisamkeit.

„Ich auch…endlich mal wieder nur wir zwei.“

„Ja...keine lästige Schwiegermutter“, grinste Yugi frech zu Yuri hinauf.

Dieser zwickte Yugi in die Seite.

„Und kein Atemu der mich nervt.“

Nun zwickte Yugi ihn in die Seite.

Beide lachten leicht auf, ehe sich Yugi an seinen Verlobten lehnte und aufseufzte.

Er müsste morgen mit Atemu sprechen.

Ihm klar machen, dass es nicht mehr zwischen ihnen gab und dass er Yuri wirklich heiraten möchte.

Das würde er tun auch wenn er etwas Angst davor hatte.

„Morgen Abend wird es etwas später“, meinte Yugi und schloss die Augen.

„Wieso…was machst du?“, fragte Yuri gleich nach.

„Mh...was erledigen“, nuschelte Yugi und schmiegte sich mit seinem Kopf an die Brust seines Partners, er lauschte dem schlagendem Herzen Yuris.

„Na gut…und wenn du morgen nach Hause kommst, habe ich deine Wohnung bestimmt schon leer geräumt.“

Yugi lächelte, und war ihm dankbar, er hätte einfach schon früher etwas sagen sollen. Doch er hatte sich bisher einfach nicht getraut.

Atemu aber konnte nicht schlafen, er war so beunruhigt.

Er fühlte es, dass die beiden sich verstanden und er hasste diese Gefühl - diese Angst, Yugi zu verlieren, das Bittere daran war das Wort, da er Yugi eigentlich noch nie besaß.

Es gab eine Zeit, wo Yugi sich ihm freiwillig in die Arme gelegt hätte, doch das war lange her und Atemu hatte diese Chance nie genutzt...nichts.

Seufzend und traurig lag er nun in seinem Bett.

Ein Handgriff nach links, einfach unter das Bett und schon hatte er routinemäßig die alte Schachtel Yugis in der Hand, mit all dessen Briefen.

Er fand alle schön, jeden einzelnen, aber einer war besonders schön.

Er erkannte ihn, allein schon am Papier, also nahm er den Umschlag und öffnete ihn.
 

*
 

Liebster Yami,
 

Du weiß dass ich mich in dich verliebt habe und ich weiß dass du es nicht tust.
 

Du hasst mich, doch ich bin verliebt in dich.

Du lachst mich aus, ich lächle dich an.

Du schubst mich, tust mir weh, ich bin froh dass du mich überhaupt anfasst.

Du lästerst über mich, ich aber bin froh, dass du überhaupt über mich sprichst.
 

Ich weiß nicht, ob du diesen Brief überhaupt ließt, aber was ich dir damit sagen will ist, das ich keines meiner Gefühle zu dir bereue, aber ich bitte dich, lach meine Gefühle nicht aus, tu alles, aber lach sie nicht aus, weil sie ehrlich sind.

Warum sollte man die Wahrheit auslachen, sie verschmähen?
 

Wir sind nicht perfekt, aber lass mir doch meine Gefühle.
 

Yugi
 

*
 

Atemu liebte diesen Brief, es war ein einfacher Brief, mit simplen Worten, die aber die Wahrheit sagten.

Und er bereute nicht ein einziges Gefühl welches er für Yugi empfand.

Er fragte sich oft, warum er niemals zurück geschrieben hatte. Die Antwort war einfach, doch er wollte sie nicht hören.

Er war so feige.

Alle andere dachten immer von ihm, er wäre cool, selbstbewusst, was er ja auch war, vielleicht immer noch, doch mit Gefühlen konnte er nie umgehen.

Selbst heute nicht.

Ich liebe dich.

Einmal verließen diese Worte seine Lippen, bestimmt an Yugi, welcher sie auch hörte.

Von den aber Yugi zehn Jahre lang glaubte, sie waren gelogen…seine Schuld erschlug ihn.

Warum hatte er nur solch eine Scheiße gebaut? Warum hatte er Yugi immer so verletzt, warum hatte er ihm in dieser einen Nacht nur noch mehr wehgetan?

Morgen, oder eher heute würde Yugi zu ihm kommen.

Er würde ihn nicht gehen lassen, niemals, selbst wenn er ihn hier einsperren müsste.
 

*neko küsst*
 

danke fürs betan, hab dich lieb.
 

sodalle, ich weiß ihr hasst alle Yuri, ich weiß es ja, aber so ist das nunmal XD

lacht
 

wir sehen uns im nnächsten ptiel, sorry, das es so lange gedauert hatte.
 

lg viky

TAG 5 - Bleib bei mir!

TAG 5 - Bleib bei mir
 

hu, hu und es geht weiter...

viel spass eure

viky
 

„Guten morgen“, strahlte Ryou seinen Freund Yugi an, welcher gerade aus einem Raum im Krankenhaus kam.

„Morgen“, lächelte Yugi zurück. Ryou war es gleich aufgefallen, das Yugi irgendwie besser drauf war.

„Und…was ist passiert, schaust besser aus“, fragte Ryou gleich nach und klaute aus Yugis Kittel eine Münze für etwas zu trinken, da dieser dort immer Kleingeld hatte.

Yugi schmunzelte, er war es gewohnt das Ryou dies immer tat.

„Mh…drück mir auch mal was…“, lächelte Yugi, und schon hatten die beiden etwas zu trinken in der Hand.

Mit einem Lächeln setzte sich Yugi.

„Ich habe mich entschieden.“

„Das ging aber schnell“, Ryou war ehrlich gesagt überrascht, nun setzte er sich auch einen Moment lang hin, beide wussten, dass sie eigentlich keine Zeit für so was hatten.

Yugi nickte und trank erst mal einen Schluck.

„Ich werde heiraten…ich meine Yuri und ich, wir sind vier Jahre zusammen…sicher die letzten Tage waren nicht gerade berauschend, aber wir haben uns gestern Nacht ausgesprochen…und...“, erzählte Yugi, da sie noch lange in dieser Nacht geredet hatten.

„Ich muss verrückt geworden sein, mich auf Atemu eingelassen zu haben...weißt du...“, nun seufzte Yugi auf, er hatte Ryou oder gar jemand anderem, außer Yuri mal von Atemu erzählt.

„Ich war mal sehr verliebt in ihn…in der 12. Klasse…Atemu war es aber wichtiger, nicht schwul zu sein und seine blöde Coolheit zu bewahren...er hat mich oft verletzt…zu oft...“, erzählte er, worauf Ryou nur nicken konnte.

„Sicher…gibt es da Gefühle, aber…“, Yugi schüttelte den Kopf.

„Das ist zehn Jahre her und Yuri ist mir wichtiger“, lächelte Yugi nun leicht.

„Weiß Atemu schon was davon?“

Yugi schüttelte den Kopf, ein tiefes Seufzen entfloh seiner Kehle.

„Heute Abend, wollte er mich bei sich zum essen einladen, ich denke ich habe ihm einiges zu sagen“, meinte Yugi, innerlich aber hatte er Angst davor.

Das hieße nämlich Atemu zu verletzten, und er verletzte Menschen gar nicht gerne.

„Das bekommst du schon hin“, ermutigte ihn Ryou und klopfte ihm auf die Schulter.

„Ich muss…ich habe ja keine Lust, dass Atemu am Ende noch meine Hochzeit zerstört“

Ryou lachte auf.

„Zuzutrauen wäre es ihm allemal…und die Hochzeit…hast du Yuri mal gesagt, was dich stört?“

Nun war es Yugi, der wieder richtig lächelte.

„Yuri wird heute mit seiner Mutter sprechen…und das reche ich ihm hoch an, du weißt ja, wie sehr er an ihr klebt.“

„Ja…wie ein Kaugummi an einem Schuh“, spottete Ryou.

Yugi sah ihn böse an, er wusste das Ryou und Yuri nicht ganz so parat kamen.

„Jetzt guck nicht so…der Kerl der immer alles von Mutti und Vati bekommt…und bloß immer den Mund hält, wenn diese da sind…oh...ich hasse so was“, maulte Ryou los.

Yugi hingegen sagte nichts, er hatte keine Eltern, nichts.

„Entschuldigung Yugi“, meinte Ryou dann, als er den Ausdruck von Yugi sah - immer wenn es um Familie ging, schaute Yugi so und Ryou wusste auch warum.

„Schon gut…ich muss jetzt aber…Yuri hilft mir jetzt auch beim umziehen“, freute sich Yugi.

„Na Wunder geschehen...“, meinte Ryou, dann aber lächelte er.

Er schaute Yugi noch eine Weile nach, bis dieser um die nächste Ecke verschwand, dann hastete er zum nächstbesten Telefon.

Ryou wollte sich raushalten, ok, er würde es immer noch tun, aber innerlich hatte er die Hoffnung, das Atemu Yugi doch noch holen könnte.

Oh wie sehr er Yuri hasste.

Es ging nicht mehr um Yuri, es war nur…ja was war es überhaupt?

Ein blödes Gefühl…oder war es einfach die Tatsache, das Ryou und Yuri sich grad nicht abkonnten?

Sie wurden nie warm miteinander, dieser Yuri sah ihn immer so komisch an, weil er Krankenpfleger war.

Ryou wusste, das Yuri sehr viel wert auf Berufe, Ansehnlichkeit und viele andere Dinge legte...dennoch, deshalb müsste man einen nicht so ansehen, als hätte man das Gesicht voller Scheiße oder sonst was - selbst wenn Yuri so erzogen worden war.

Ryou war sich auch sicher, das wenn Yugi kein Arzt wäre, er niemals mit ihm zusammengekommen wäre.

Das allein bewies ja immer wieder Yugis Aussage, wie gut er ihn doch jedes Mal vor seinen Eltern redete.

Er log seinen Verlobten ins bessere Licht und Ryou hasste es.

Er war der Meinung, das Yugi jemanden bräuchte, der ihn liebte auch wenn er nur ein Frisör wäre.

Ob Atemu das täte, das wusste er nicht, er kannte ihn ja nicht, nur Atemu war gerade wie die Angel, die man beim Fischen brauchte.
 

„Mh...Atem“, eine heftigst verschlafene Stimme, klang an Ryous Ohr.

„Atemu...entschuldige das ich dich geweckt habe…aber…“

Atemu blinzelte ein paar mal, er kannte diese Stimme doch sehr gut.

„Ryou was ist los?“ fragte er dann rasch nach.

„Ähm...Yugi...Yugi will heiraten, er sagte es mir eben, definitiv!“

Atemu schluckte, er hatte so was doch schon geahnt.

Hastig legte er auf, rannte in Richtung Bad und wollte sich fertig machen.

„Hallo?... Halllooo?“, Ryou hörte nur noch das Tuten, was war denn auf einmal mit Atemu los?

Ryou seufzte auf, entweder hatte er nur Idioten um sich herum, oder Atemu war aufgrund der Information tot umgefallen.
 

„Ohhh...ich hätte ihn flachlegen sollen, vergewaltigen auf dem Tisch...ja das hätte ich tun sollen“, Atemu rannte wutentbrannt in der Küche hin und her.

Joey, der gerade von der Uni gekommen war, hörte sich das Gemaule schon länger an.

Atemu rannte immer wieder um den Tisch hin und her und er war sauer.

Verdammt sauer.

„Das Gesicht von diesem Schleimscheißer hätte ich gerne gesehen…pah…der mit seinen kackblauen Augen!“

„Deine Augen sind rot und abgesehen davon, woher willst du wissen, ob Yugi mit dir geschlafen hätte“, meinte Joey, der sich nebenbei über das Frühstück her machte.

„Hätte er…ganz bestimmt...so was merkt man doch“, schnaufte Atemu los und versuchte etwas wie einen Plan in seinem Kopf auszutüfteln.

„Ohhh...ich hätte es tun sollen…ich...ich Idiot“, schnaufte Atemu los.

„Willst nicht mal überlegen was du jetzt tun willst, als dich weiter darüber aufzuregen?“

„Ich bin doch schon dabei“, maulte Atemu weiter.

„Sieht man“, kommentierte Joey das Ganze, innerlich seufzte er auf.

Meine Güte, ab und an war es mit Atemu nicht auszuhalten.

„Ich muss mal an die Luft!“

„Endlich mal eine gute Idee“, Joey zeigte ihm seinen Daumen und lächelte.

Atemu aber zog eine Schnute, rasch hatte er seine Jacke angezogen und verschwand mit einem heftigen Türknall aus der Wohnung.
 

Atemu spielte mit seinem Schlüssel am Empfang des Krankenhauses herum, wartete auf Ryou, welcher ja gleich da wäre, wie er gehört hatte.

Er selbst war spazieren gegangen, um den Kopf freier zu bekommen und am Ende war er schließlich im Krankhaus gelandet.

„Atemu?“, fragte Ryou direkt nach, als er ihn sah.

„Hi...ich...hast du ganz kurz Zeit?“, fragte er ihn lieb, Ryou nickte und ging mit ihm aus dem Krankenhaus.

„Wie geht’s dir?“, fragte Ryou gleich nach, er kannte Atemu nicht, aber er merkte das Atemu nicht ganz so gut drauf war, wie die anderen Tage eben.

„Frag bloß nicht...was ich dich fragen wollte, wann hast du frei?“

„Ich…gegen zwei...wieso?“

„Lust was trinken zu gehen?“

Ryou schmunzelte, aber er nickte.

Er konnte sich schon denken, dass es was mit Yugi zu tun hatte.

„Aber wenn Yugi fragt...wir waren-“

„Waren niemals miteinander aus“, beendete Atemu dessen Satz.

„Na ok…dann, gegen 14.30 Uhr im Billardcafe?“

„Ja, das kenne ich…bin da…Ryou?“

„Hm?“

„Danke.“

Atemu lächelte und Ryou nickte einfach nur lächelnd zurück, während er wieder ins Krankenhaus verschwand.
 

Und kurze Zeit später saßen die beiden dort, in dem Cafe. Atemu schrieb bereits ganz viele Dinge auf, während Ryou einen Hotdog verdrückte.

„Vergiss die Farbe grün nicht...er liebt hellgrün“, murmelte Ryou mit vollem Mund.

Atemu schrieb alle Lieblingssachen, so wie auch Hasssachen Yugis auf, er hatte zehn Jahre nachzuholen verdammt und er hasste sich dafür - er war es ja auch noch selbst schuld.

Ryou selbst fand das Ganze mehr als amüsant.

„Und falls ihr mal an einem Tattooladen vorbeigeht, sag bloß nix, erspar dir einfach jegliches Kommentar, auch wenn er davor stehen bleibt!“

„Warum?“, Atemu runzelte die Stirn, so ganz verstand er das eben nicht.

„Och, ganz einfach, seit Jahren wünscht er sich ein Tattoo, er war auch schon drin, hatte auf dem Stuhl gesessen, doch er hat so panische Angst vor den Schmerzen und so, dass er immer wieder davor flüchtet. Und das hasst er. Und wehe man spricht ihn darauf an - ein wunder Punkt eben“, Ryou rollte dabei mit den Augen, wie oft musste er sich das doch schon anhören.

Atemu aber schmunzelte, das passte eben zu Yugi.

„Und wenn wir schon mal dabei sind, sprich ihn nie auf seine Fußkette an“, Ryou seufzte tief auf.

„Ganz schlimm sag ich dir, dann flippt er aus, warum, keine Ahnung, ich glaub die Kette ist von seiner Mutter oder so…er zieht sie nie aus, aber frag ihn bloß nicht danach, dann erlebst du Yugi mal ganz zickig!“

Yami nickte, Yugi konnte noch zickiger werden als gestern, na ganz toll, aber was sollte es, er liebte ihn, selbst wenn er mal am zicken war. Atemu hatte ja auch so seine Phasen.
 

„Na ja, wie auch immer - er will am liebsten in die Krebsforschung.“

„Oh, doch kein Chirurg“, grinste Atemu frech dazwischen und Ryou rollte mit den Augen.

Er verstand die Anspielung.

„Der Kerl hat doch einen Knall, ich meine der kann doch mal dazu stehen, oder…wenn er Yugi liebt…Herr gott, er heiratet doch Yugi und nicht seine Eltern“, schnaufte Ryou los.

Atemu nickte.

„Warum Krebs?“

Ryou schwieg einen Moment.

„Nun…“, ein Seufzen verließ seine Lippen ehe er etwas unsicher zu Atemu sah.

„Seine Mutter starb daran, sein Großvater auch.“

„Mh“, machte Atemu, innerlich fand er das mehr als traurig, doch äußerlich verzog er keine Miene, Atemu eben. Darum bekam er ja den Spitznamen Yami.

„Hat Yugi noch einen Vater…nein oder?“

„Ich weiß nicht…er redet nicht gern darüber, ich glaub die Mutter war alleinerziehend.“

„Ah ha“, meinte Atemu.

„Und du...hast du noch Eltern?“

Atemu zuckte mit den Schultern, er hasste das Thema, tat aber äußerlich so, als wäre es ihm egal.

„Bin in einem Heim aufgewachsen, ich kenne meine Eltern nicht, habe gehört das meine Mutter Ägypterin war und mein Vater Japaner…keine Ahnung.“

„Oh das tut mir leid…daher aber der Name“, sagte Ryou betroffen, dennoch wunderte er sich über das Verhalten Atemus.

Der war gerade so belanglos und kalt...irgendwie komisch.

Vielleicht nicht sein Thema.

„Na ja...was hast du jetzt vor?“, wechselte Ryou ganz schnell das Thema, so ganz wohl fühlte er sich gerade auch nicht.

„Wenn ich das wüsste...“, seufzte nun Atemu auf.

„Du musst dir Mühe geben, morgen Abend ist schon Junggesellenparty...und-“

„Wie jetzt...morgen schon?!“, panisch sah Atemu Ryou an.

Herr gott, wo war die Zeit geblieben...wo?

„Ja“, skeptisch sah Ryou Atemu an.

„Ach gott.. wo, wann?“

„Na ja…Yugi weiß ja nichts davon, aber wir haben schon dafür gesorgt, dass er am Abend Zeit hat. Wir wollten im Haven feiern, weil es dort Yugis Musik gibt...er steht auf so alte Dinger“, erzählte Ryou.

Atemu lächelte schwach, auch er mochte solche Sachen.

Aber verdammt, wo war die Zeit geblieben?

Er biss sich auf die Lippen, er müsste was tun.

„Oh...ich hätte ihn flachlegen sollen“, schnaubte Atemu erneut los und haute kurz aber kräftig mit der Faust auf den Tisch.

Ryou blinzelte ihn ein paar Mal an, schien Atemu doch auf einmal wirklich sauer und weiterhin hatte er überhaupt keine Ahnung wovon dieser sprach.

„Alles Ok?“

„Ja...ich bin nur...so sauer...auf mich selbst“, seufzte Atemu auf und legte den Kopf auf dem Tisch ab.

Ryou schmunzelte, irgendwie hatte er gerade was von Yugi. Wenn der mal sauer war, regte er sich auch erst auf, und dann legte er meist entrüstet den Kopf auf den Tisch.

„Nun ja, ich kenne eure Geschichte nicht wirklich, mittlerweile auch nur grobe Sachen…aber…wie sagt man doch so schön…Augen zu und durch“, versuchte Ryou ihn aufzuheitern.

„Wenn es das nur wäre...“, nuschelte Atemu.

„Weißt du...zehn Jahre frage ich mich was er tut, oder macht…ich hätte nur mal ins Telefonbuch sehen müssen und ihn anrufen können...oh gott…was bin ich ein Feigling“, schnaufte er los.

Er schämte sich gerade selbst.

„Na ok...ich weiß zwar nicht was genau damals zwischen euch war, aber das wird schon…ich kenne dich nicht gut genug, um sagen zu können, das du der Richtige bist, aber ich kenne Yuri mittlerweile so gut, dass ich weiß, dass er bestimmt nicht der Richtige ist...auch wenn die zwei mehr als gut miteinander auskommen“, meinte Ryou und wollte Atemu gerade durch die Haare streicheln, dann aber ließ er es. Sicher bei Yugi tat er so was, aber Atemu war ihm dann doch zu fremd.

„Der ist ja noch nicht einmal ins Krankenhaus gekommen“, schnaufte Ryou los.

„Nicht?“, fragte Atemu nun überrascht nach und schaute wieder Richtung Ryou, dennoch, sein Kopf blieb auf dem Tisch liegen.

Ryou hingegen hätte schwören können, es wäre Yugi der gerade vor ihm saß.

Sie waren sich so ähnlich.

„Nein...er hasst Krankenhäuser...komisch nicht? Und dabei will Yuri einen Arzt heiraten...wie widersprüchlich, da wir es eigentlich gewohnt sind, dass gerade bei den Ärzten, wegen der Überstunden, mal der Freund oder die Freundin vorbeikommt und etwas Zeit stiehlt. Da sagt auch niemand was dazu, jeder hat dafür Verständnis, ich meine man ist ja mehr im Krankenhaus als zu Hause“, erklärte Ryou, worauf Atemu nur nicken konnte.

Er selbst war auch schon ganz schön oft im Krankenhaus gewesen, weil Yugi nun mal mehr oder weniger viel dort arbeitete.

„Es gibt viele Beziehungen, die durch die Zeit kaputt gehen, ich kann da mit meinen 8 bis 9 Stunden täglich nicht viel mitreden, aber man hört es oft…die meisten Ärzte heiraten auch früh, warum auch immer, bis sich die Frau später scheiden lässt…wegen der wenigen Zeit“, nuschelte Ryou.

„Bei Yugi und Yuri läuft alles mehr beruflich…ich glaub, bei Yuri geht die Arbeit vor…gott, Yuris Mutter, sagt ja auch immer, Beruf kommt zuerst und dann der Rest...na ja...ich weiß nicht, aber ich glaube das Yugi nicht so denkt, auch wenn ihm der Beruf mehr als nur am Herzen liegt“, erzählte er.

Atemu nickte.

„Mh...Yugi hatte schon früher in der Klasse oft erzählten müssen, was er denn werden wolle…er sagte immer Arzt, ich hatte mich oft gefragt warum, aber ich wusste es nicht“, erzählte nun auch Atemu.

„Warum hast du ihn nie gefragt?“

Atemu senkte den Kopf, ja warum?

„Weil ich der größte Trottel auf Erden bin...ganz einfach.“

Ryou beließ es dabei.

„Na ja, aber der Trottel kommt wenigstens ins Krankhaus…irgendwie mögen dich alle…wir zerfressen uns das Maul über euch...es laufen sogar Wetten“, lachte Ryou nun auf.

Atemu hob nun den Kopf und schaute Ryou ungläubig an.

„Echt jetzt?“

Ryou nickte.

„Und auf wen hast du gewettet?“, grinste Atemu nun wieder.

Ryou lachte auf.

„Auf keinen, wenn Yugi das wüsste, er würde uns umbringen…ich muss mich nicht selbst an die Wand nageln“, lachte Ryou und Atemu ging es damit besser.

„Aber der Stand liegt ganz gut für dich“, grinste Ryou vor sich her.

„Na dann, muss ich mich doch mal wirklich anstrengen“, grinste Atemu breit weiter.

Irgendwie hatte da was für ihn.

„Versuche es auf der romantischen Ebene, da steht Yugi drauf“, meinte Ryou.

Atemu aber seufzte, das wusste er schon. Wenn er doch bloß nicht solche Probleme damit hätte...oh wie sehr er es hasste. Ein Buch vorzulesen konnte ja auch romantisch sein, dennoch, es war viel einfacher.

„Tja Atemu, da musst du durch…ich meine, du hast die Geschichte vor zehn Jahren beendet…und nun liegt es an dir ob sie weiter geht“, Ryou sah auf die Uhr und stand damit auf.

Er lächelte noch ein letztes Mal, ehe er dann ging.

Atemu sah ihm einen Moment lang nach.

Ryou hatte recht und her gott, die Geschichte sollte weiter gehen, koste es was es wolle.
 

„Joey...Joey...hilf mir! Ich kann mit der fuck Hand hier nicht kochen!“, schrie Atemu durch die Küche. Gott, er brauchte dringend Hilfe.

Ein grinsender Joey kam nun doch in die Küche, da hatte ja jemand endlich mal wieder bessere Laune.

Die Ärmel hochgekrempelt half er Atemu tatkräftig. War ja mal eine Seltenheit, dass in der Küche gekocht wurde, da es in der Männer WG, sonst eher Pizza oder Fertiggerichte gab.
 

„Was meinst du?“

Joey war schwer beeindruckt, und schon nickte er.

„Ich muss sagen…du machst dich Alter“, Joey schlug ihm auf die Schulter.

Beide sahen sie den schön gedeckten Tisch an.

Atemu war den halben Tag durch die Stadt gefahren, hatte eingekauft.

Das Fremdwort Kerze, kannte er gar nicht, aber er hatte es eingekauft.

Er hatte sich was ausgedacht und das musste ziehen...es sollte Yugi beeindrucken und ihn zu Atemu führen.

„Und du...was tust du?“, fragte Atemu seinen blonden Kumpel.

„Ich, ich wollte heute Fußball hier im TV gucken“, meinte Joey.

Yami sah ihn entsetzt an, er wollte schon los schnaufen, doch dann lachte Joey herzlich auf.

„Hey Alter, du hättest mal grad dein Gesicht sehen sollen. Ich hau ab…ich weiß nicht genau wo hin“, lachte er Atemu aus, dieser sah ihn einfach nur entrüstet an

„Haha...sehr witzig“, Yami trat ihm mit dem Fuß in den Hintern.

„Hey…da stehst DU doch drauf!“

„Joey Wheeler“, fauchte Atemu, dann aber musste er doch lachen.

„Hau ab...hau einfach ab“, lachte Yami fröhlich weiter und schüttelte den Kopf über sein Freund.

„Mach ich. Hey Alter...viel Glück“, lächelte Joey.

Atemu nickte lächelnd zurück.

„Danke Joey.“
 

Als Joey weg war rannte er rasch in sein Zimmer und stellte die Box mit Yugis Briefen, sowie des Schlüssels – dem Anhänger von Yugi- auf dessen Teller.

Er schaute sich das Ganze nochmals an, und war ehrlich gesagt von sich selbst beeindruckt.

Noch nie hatte er sich so Mühe gegeben, warum denn auch?

Er liebte nur diesen einen Mann, die anderen waren mehr oder weniger ein Trost gewesen.

Als die Tür klingelte, pochte sein Herz auf, es war schon bald 22 Uhr.

Rasch dämmte er das Licht und drückte die Tür auf.

Als er oben auf Yugi wartete, war er arg nervös.

Wie sagte man so schön, „ich piss mir gleich in die Hose“.

Zumindest stand Yami so da, als müsste er mal dringend wo hin.

Yugi hingegen, ging nervös die Treppe hinauf.

Er war total angespannt, aber er hatte sich vorgenommen, das jetzt durchzuziehen.

Er könnte Atemu auch einfach ignorieren, aber so war er nicht. Er wollte das klären und abhaken, ganz einfach, wie Erwachsene eben darüber sprechen.

Er hieß ja nicht Yami und lief feige davon.

Auch wenn dieser Schritt für Yugi hieße, jemanden zu verletzen.

Oben angekommen, sah er auch schon Atemu, welcher leicht nervös da stand, wie Yugi es sofort auffiel.

„Hallo“, begrüßte er ihn, mehr oder weniger scheu und ängstlich.

„Hallo…komm...komm doch rein“, lächelte Yami, Herr Gott, was war er nervös.

Yugi senkte den Kopf, ansehen wollte er Yami nicht, dennoch ging er in die Wohnung, wo er noch nie war.

Er schaute sich etwas um.

„Hier wohnst du also...mit Joey?“, fing Yugi an, es war ihm lieber, zunächst über etwas Belangsloses zu sprechen, als direkt mit der Tür ins Haus zu fallen.

„Ja...mit Joey…ist ganz gemütlich hier“, lächelte Atemu nervös und nahm Yugi seine Jacke ab.

„Danke“, nuschelte dieser dann und folgte Yami durch die Wohnung zu einem Tisch, der mehr als hübsch gedeckt war.

„Ähm...Atemu“, Yugi behagte das Ganze aber ganz und gar nicht, er wollte kein romantisches Abendessen, egal wie schön es aussah, wie viel Mühe dahinter gesteckt hatte...er wollte es nicht, dafür war er nicht her gekommen.

„Ich wollte eigentlich mit dir reden.“

„Und ich auch...bitte...setz dich…ich bin zuerst dran“, unterbrach Atemu ihn rasch. Er wusste ja von Ryou, warum Yugi heute her gekommen war, also wollte er es auch nicht hören.

Yugi gab sich entrüstet geschlagen und setzte sich an den Tisch.

Etwas unsicher schaute er sich um. Konnte er nicht einfach sagen, warum er hier war? Dann aber sah er auf seinen Teller wo eine kleine Box stand.

Yugi blinzelte ein paar Mal, bis er den Schlüssel darauf erkannte, oder besser den Schlüsselanhänger.

Atemu beobachtete das Ganze mehr als nur nervös.

Er bekam gerade noch nicht mal die blöde Sprudelflasche geöffnet.

„Du...du hast das noch?“, fragte Yugi überrascht nach und hielt den Schlüsselbund hoch, begutachtete selbst das kleine Bärchen daran.

Das Bärchen hatte er Atemu mal zum Geburtstag geschenkt. Nie hätte er gedacht, das Atemu es noch hatte.

Früher dachte er immer, er hätte es bestimmt weggeschmissen, oder weiterverschenkt.

„Natürlich habe ich das noch…es ist ja auch von dir!“

„Ach Atemu...“, seufzte Yugi auf und auch wenn er berührt davon war und sein Herz deswegen um einiges schneller schlug, legte er den Schlüssel wieder auf den Tisch zurück.

„Ich bin eigentlich her gekommen um-“

„Ach das hat noch Zeit...hier...ich habe extra gekocht“, wich Yami ihm rasch aus.

Er wollte es nicht hören, niemals.

„Ich bin kein großer Koch...aber ich hab mir Mühe gegeben, dein Lieblingsessen zu zaubern“, lächelte Atemu und kam mit einer Auflaufform an den Tisch.

Yugi schluckte, er hatte sich das alles etwas anders vorgestellt.

Hier her kommen, reden, klären, wieder gehen.

Ein Essen war da nicht mit eingeplant gewesen.

„Du weißt doch gar nicht was mein Lieblingsessen ist“, nuschelte Yugi leicht traurig und völlig in Gedanken versunken.

„Doch...Lasagne und Salat…die Sauce etwas bitter, aber bloß keine Zwiebeln im Salat“, grinste Yami und öffnete den Deckel der Auflaufform.

Yugi schaute ungläubig auf das Essen, dann zu Atemu.

Er war für einen Moment lang sprachlos.

Erst dieser hübsch gedeckte Tisch, dann der kleine Bär und jetzt auch noch sein Lieblingsessen.

Gott, warum musste Atemu auch so lieb sein und woher wusste dieser nur solche Dinge über ihn? Warum konnte er nicht einfach so ätzend sein, dass es Yugi leichter fiel einfach Abschied zu nehmen?

„Ich habe mir extra Mühe gegeben...also...wolltest du noch was sagen oder können wir essen?“, fragte Yami lieb lächelnd nach. Innerlich aber starb er gerade an einem Herzinfarkt.

„Ähm…ok…ähm...wir können auch nachher reden“, nuschelte Yugi vor sich her.

Gott, warum war er so schwach und warum klopfte sein Herz so?

Es sollte aufhören, verdammt…diese Welt richtete sich gerade komplett gegen ihn.

„Schön“, freute sich Atemu, er hätte gerade aufspringen können, der erste Schritt war getan.

„Das...was ist das hier?“, fragte Yugi und deutete auf die Box vor seiner Nase. Er war unsicher, wusste nicht, was, wie und vor allem warum.

„Mach es auf…eigentlich gehört es dir.“

Atemu setze sich nervös hin und schaute in die Augen Yugis, welche etwas scheu die Schachtel vor seiner Nase betrachteten.

Zaghaft und zögerlich nahm er den Deckel ab.

Das erste was er sah, waren Briefe, viele Briefe.

Es brauchte eine Minute, bis das er seine alte Schulschrift erkannte.

Yugi blieb der Atem stehen, das waren doch nicht seine blöden Liebesbriefe oder, eher „ich-habe-Trauerbriefe-und-schenk-sie-mal-Atemu“.

Oh mein gott…es waren sie!

Er erkannte seine Schrift eindeutig wieder, die damals so anders war.

Mittlerweile hatte er eine Schrift, die fast kein Mensch lesen konnte, außer er gab sich Mühe.

Sein Herz klopfte.

„Dar-darf ich?“, fragte Yugi, seine Stimme zitterte leicht auf.

„Sicher“, lächelte Atemu.

Nervös tippelte er mit seinem Fuß auf dem Boden herum, während Yugi ganz vorsichtig den ersten Brief heraus nahm.

Niemals hätte er geglaubt das Atemu noch alle Briefe hatte, auch jetzt noch.

Er hätte los weinen können, jeder Brief den er gerade sah, hatte so viel Erinnerung.

Er war mehr als nur berührt, getroffen von alten Gefühlen, welche sich erbarmungslos durch seinen Körper schlichen.

„Das...das war dein erster Brief an mich...siehst du...ich hab...hab die nummeriert“, meinte Yami nervös und deute kurz auf eine kleine Zahl, am Umschlag.

Yugi nickte und schluckte hart, als er den Brief heraus nahm.

Der Brief, der dreimal gefaltet war, öffnete sich nur mühsam in Yugis Augen.

So viel Erinnerung, tief in seinem Herzen, welche er nur zu gut verdrängt hatte, aber sie war da, er hielt sie gerade in seinen Händen.

Wieder schluckte er diesen Kloß in seinem Hals herunter, als er seine Schrift sah, die Buchstaben erkannte, die er selbst mal nieder geschrieben hatte.

Mit so viel Sorgfalt und Liebe, in jedem einzelnen Wort.

Sein erster Brief. Sein allererster Brief an Atemu.

Voller Kitsch, voller Liebe und Hoffnung an Atemu geschrieben.

Wieder schluckte er hart, Atemu konnte es hören und er konnte auch die glasigen Augen Yugis erkennen.

Yugi legte seine Hand vor seine Lippen, welche gerade anfingen zu zittern.

Sein Herz schlug laut auf. Es tat schmerzhaft weh und doch so gut.

Krampfhaft versuchte er sich unter Kontrolle zu bringen, aber vergebens.

Alles kam in ihm hoch.

Wie er den Brief geschrieben hatte, er brauchte hundert Versuche, um endlich auf ein Ergebnis namens Brief zu kommen.

Und gott, was hatte er Angst, diesen Brief in Atemus Tasche zu legen.

Gott, was liebte er diesen Mann - damals.

Er verrückt nach ihm.

So sehr, dass er ihm immer wieder Briefe schrieb…Briefe auf Hoffnung gebaut, bis er es aufgab.

Ein heftiges Schluchzen entkam Yugis Kehle.

Atemu stand sofort auf, und nahm Yugi in den Arm.

„Nein...lass das...nicht“, wimmerte Yugi vor sich her, er wollte keine Nähe Atemus. Yami aber hörte nicht darauf, auch das kleine schwache Wegschubsen, ignorierte er und drückte Yugi einfach an sich.

Behutsam streichelte er seine Haare, wollte ihn trösten, ihn festhalten, er konnte ihn einfach nicht weinen sehen.

Es zerbrach ihm das Herz.

„Du...du hast sie…sie noch alle?“, fragte Yugi wimmernd nach.

„Natürlich…ich...ich konnte sie nie wegwerfen...ich habe sie mir hundertmal (ati du lügner, mindestens 90- Milliarden male) durchgelesen“, flüsterte Atemu leise und streichelte Yugi weiter und weiter.

Sein Haar war so weich.

Yugi war her gekommen um mit Atemu Schluss zu machen, auch wenn sie niemals zusammen waren, doch nun...er konnte ihn nicht verletzen, diesen Mann, den er einmal so geliebt hatte.

Er schüttelte zaghaft den Kopf.

Er konnte es einfach nicht.

Er würde einfach feige wie Atemu damals davon laufen...ohne Worte. Er würde Yuri heiraten und Atemu würde es dann begreifen - hauptsache er müsste ihm nicht wehtun...nicht so direkt.

Es ihm sagen, ihm in die Augen dabei sehen.

Er konnte es einfach nicht, jetzt nicht mehr - egal wie sehr Atemu ihn doch damals verletzt hatte.

„Willst du...du mal probieren? Ich habe mir extra Mühe gegeben“, versuchte Yami, Yugi etwas abzulenken, vielleicht aufzuheitern. Er wusste einfach nichts anders zu tun. Er war in diesem Moment hilflos.

Yugi nickte, wenn auch schwach.

Atemu hingegen war froh darüber - sehr sogar.

Etwas erleichtert setzte er sich wieder und schnitt die Lasagne an, während Yugi sich die Tränen mit der Serviette wegwischte.
 

Zaghaft faltete er den Brief zusammen und legte ihn wieder in den Umschlag.

Er behandelte diesen Brief, dieses Stück Erinnerung, wie eine Blume, welche bei bloßem Anblick zerfallen könnte. Die anderen Briefe musste er sich nicht ansehen, er sah sie in seiner Erinnerung.

Die Schachtel wieder zugemacht, blieb sein Herz aber offen.

Wieso jetzt?

Er wollte nicht in Erinnerungen schwelgen, er lebte doch jetzt und nicht in der Vergangenheit.

Er hatte Yuri und er war glücklich damit! So einfach war das.

„Bitte iss...“, forderte Atemu ihn auf, da Yugi gerade anscheinend in einer ganz anderen Welt verweilte.

„Mh“, nuschelte dieser und sah auf seinen Teller, wo etwas Lasagne darauf lag.

Er hatte kaum Hunger und er wusste, das er dieses liebvolle Stück Lasagne eher herunter würgen müsste, um es zu essen, sein Hals tat so schmerzlich weh.

Dem nervös schauenden Atemu erging es aber genauso, zu angespannt war er, als wirklich essen zu können. Zugegeben, es schmeckte, aber diese Stille brachte ihn um.

Warum sagte keiner was? Warum schaute Yugi ihn nicht an? Herr gott…warum lief gerade alles so ätzend für ihn?

„Der Hochzeitskuchen war gut“, versuchte Atemu es dann aber doch.

Yugi, der gerade in Gedanken schwelgte und mehr oder weniger in seinem Essen herumstocherte schaute Atemu überrascht an.

Stimmt, er war nach Hause gekommen und da war kein Kuchen mehr gewesen.

„Du hast ihn doch nicht etwa...?“, fragte Yugi verblüfft nach.

„Doch...hab ich“, gab Yami zurück.

Yugi schwieg und senkte den Kopf.

„Mir ging es gestern nicht gut...nur zu deiner Information“, wollte Atemu es dann doch mal klar stellen.

„Tut mir leid“, nuschelte Yugi, schon wieder drückte ihm der Kloß in seinem Hals.

Er hatte gestern gar nicht mehr an Atemu gedacht…das war doch ein definitives Zeichen, das er ihn nicht wirklich liebte, dass er nur wegen alter Gefühle, so auf ihn einging…oder?

„Ist dir aber wahrscheinlich nicht aufgefallen nicht wahr?“, fragte Yami nun nach, er legte sein Messer und auch seine Gabel auf den Teller, ein tiefes Seufzen entglitt seinem Mund, ehe er sich zurück an den Stuhl lehnte.

„Nicht...nicht wirklich“, nuschelte Yugi, er war erneut den Tränen nahe.

Von daher sah er auch nicht auf, er wollte keine Tränen zeigen, er wollte auch nicht in diese anziehenden roten Augen Atemus sehen, die ihm nur sagten, das er dennoch verletzt war.

„Schon ok Yugi...ich kann dir ja nicht mal böse sein...weißt du...ich weiß nicht wie oft ich dir wehgetan habe, es war nie wirklich Absicht...und mir tut das auch leid…aber ich habe mir selbst damit auch wehgetan...nicht nur dir“, begann Yami leise zu sprechen, seine Stimmlage war reuevoll.

Yugi nickte, da er verstand, dennoch, sein Kopf richtete sich nach unten.

Die ersten Tränen schlichen sich zaghaft und still über seine Wange.

Warum weinte er überhaupt - er wollte es nicht, aber er tat es.

„Weißt du…das du die schönsten Augen der Welt hast?“, flüsterte Atemu leise. Es war ihm peinlich, unangenehm, über solche Dinge zu reden, aber er tat es…es war mal an der Zeit Yugi das zu sagen was er dachte, es war mal an der Zeit aus seinem Schneckenhaus von Gefühlen heraus zu kriechen.

Yugi sah nun doch überrascht auf, mit Tränen in den Augen blinzelte er ein paar mal.

„Als...als ich...ich 17 Jahre wurde...ist es mir aufgefallen“, meinte Atemu, doch nun war er es der den Kopf senkte.

Nervös und mit klopfendem Herzen, welches voller Angst gefüllt war, spielte er an seinem Verband herum.

„Wir...wir hatten Bilder gemacht…von...von der Foto AG...und...ich...ich hatte sie am Ende sortiert…es ist mir vorher noch nie aufgefallen“, nuschelte Yami verschämt vor sich her.

„Irgendwer hatte deine Augen fotografiert…ich“, Atemu schnappte nach Luft.

Es war so erdrückend für ihn über so etwas zu sprechen, Yugi hingegen konnte nicht fassen, das Atemu überhaupt so was sagen konnte.

„Ich...ich sah sie...und...ich war hin und weg...ganz ehrlich.“

Atemu lachte kurz auf, ehe er wieder seufzte.

„Ich...ich sah das es Männeraugen waren, nur ich wusste nicht von wem...ich...ich hatte dich ja vorher kaum war genommen“, nuschelte er verschämt weiter.

„Nun denn…als...als ich dann wusste wem diese Augen gehörten...war ich...na ja...überrascht...aber damit fing mein Interesse an dir an...auch wenn ich es nie wahr haben wollte. Und wie der Zufall es eben wollte, hattest du mir dann auch etwas später deinen ersten Brief geschrieben“, meinte Atemu, aber sehr leise.

„Ich habe alles an dir geliebt...wirklich alles“, ein Hauch, leicht verzweifelt, gemischt mit kleinen Tränen.

Yugi saß einfach nur da, sein Herz klopfte mit jedem Schlag lauter.

Atemu sollte aufhören, er sollte nicht weiter reden… er wollte es nicht hören...nicht jetzt.

Vor zehn Jahren wollte er es hören, aber nicht hier und nicht jetzt.

„Deine Nase…sie war damals kleiner...und...und süß...und...deine roten Wangen...ich liebte es...wenn du dich für irgendwas schämtest...das...das heute ja auch noch...und...ich liebe es Yugi...ich liebe es“, flüsterte er weiter. Tränen fielen ihm über die Lippen, und über Wange.

Er hatte solche Angst so was zu sagen. Gefühle...er konnte nie wirklich damit umgehen, es war ihm immer so fremd.

Dennoch...er war erleichtert, einfach mal das zu sagen, was schon so lange fällig war.

„Auch...deine scheue Art…und deine Schüchternheit…deine Zierlichkeit...ich liebe es, heute immer noch…weil du es nicht verloren hast“, ein leises Wimmern. Yugi hingegen schaute Atemu weiterhin fassungslos an, vielleicht auch berührt, von den Worten...doch er kam einfach nicht damit klar, es überforderte ihn gänzlich.

Eben noch hatte er einen Endschluss gefasst, dann sah er den Brief und nun...warum war sein Leben nur so chaotisch?

„Sicher...du...du hast dich verändert...aber zum Positiven...du bist schlagfertiger geworden und...und lässt dir nicht mehr alles gefallen...das ist...ist doch gut…oder?“, fragte Atemu nach, scheu schaute er nach oben und sah in die Augen Yugis, doch dann blickte er wieder hinunter, spielte weiter an seinem Verband, welchen er bald ausgefranst hatte.

„Ja aber…aber ich bin nicht mehr der...wie...wie vorher...und du auch nicht“, flüsterte Yugi leise, am liebsten hätte er aufgeschrieen, ihn gefragt was das jetzt alles sollte, warum er jetzt hier war, warum nicht früher. Ihm gesagt, wie sehr er doch verletzt war, wie sehr er darunter gelitten hatte…und so vieles mehr, was sein Herz belastete, und doch, sagte er es nicht.

„Ist das nicht egal…ich...ich“, Atemu schluckte hart.

„Ich...ich mag dich doch“, sagte er. Die drei heiligen Worte traute er sich nicht zu sagen.

Er konnte es einfach nicht.

Yugi lächelte schwach, er wusste schon immer das Atemu mit so was Probleme hatte, doch er verstand ihn auch so. Innerlich war er auch sehr stolz auf ihn, da er mal aus sich heraus kam, sich mal öffnete.

„Und ich liebe Yuri“, antwortet Yugi darauf hin nur.

„Ach ja...warum...warum wollest du dann gestern mit mir schlafen?“

Atemu ballte seine Faust, wütend und auch verletzt sah er Yugi an.

Dieser hingegen sah ihn mit großen Augen an.

„Ich...ich wollte doch gar nicht mit dir schlafen“, schnaufte er los und schaute Atemu nun völlig perplex an.

„Ach nein…bilde ich mir das ein...oder was? Fantasiere ich etwa?“, sagte Atemu nun wütend und verletzt.

„Nein.“,

Yugi senkte den Kopf, Atemu hatte recht…was wäre überhaupt passiert, wenn Atemu das ganz nicht unterbunden hätte...ja was?

Er hatte gar nicht mehr daran gedacht, nichts.

„Yugi bitte...ich...ich möchte nicht streiten.“

Atemu tat sein Ton auf einmal sehr leid, reuevoll sah er zu Yugi, welcher mehr oder weniger vor sich herzitterte und immer wieder leise aufschluchzte.

„Ich verwirre dein Leben gerade...nicht wahr?“, fragte Atemu behutsam nach.

Yugi nickte kräftig, wieder schluchzte er heftigst auf.

„Yugi…beantworte mir nur eine Frage...nur eine einzige“, sagte Atemu, es war ihm tot ernst und das hörte Yugi auch aus der Tonlage heraus.

„Schau mich an Yugi...schau mich bitte an!“

Yugi hob zaghaft seinen Kopf, es viel ihm mehr als nur schwer.

Er sah nicht wirklich was, seine Augen, welche voller Tränen waren, verhinderten das alles.

Atemu sah die grünen Augen, voller Tränen, Verwirrung und Überforderung.

Dennoch, er wollte eines wissen und er wollte eine klare Antwort.

„Liebst du mich noch...oder liebst du mich nicht mehr?“, fragte er klar und deutlich nach und so kam es auch bei Yugi an.

Klar und deutlich, eine Frage...eine berechtigte Frage, welche Yugis Herz aber wie ein Blitz traf.

Panik brach in ihm aus.

Yugis Stuhl kratzte über die Fliesen nach hinten, er stand auf und lief hastig aus dem Raum.

Atemu aber reagierte sofort, so einfach kam er ihm nicht davon.

„Yugi Muto...jetzt....“, die Tür die Yugi gerade panisch aufriss, schlug Atemu ganz schnell wieder zu und stellte sich davor.

Yugi aber hielt panisch die Türklinke fest, dann riss er daran, doch vergebens…warum war er immer so schwach?

„Yugi bitte…bitte…heirate nicht!“

„Doch...ich...ich will ihn heiraten...wir lieben uns“, wimmerte Yugi verzweifelt vor sich her.

Wieder zog er vergebens an der Tür, für Atemu war es ein Leichtes ihn aufzuhalten.

Yugi aber ließ die Tür los, durch diese Mauer kam er gerade nicht durch.

Seine Arme fielen wie Blei vom Türgriff, sein Kopf senkte sich, während Tränen auf den Boden vielen.

Die blöde Frage, diese einfache Frage...er konnte sie nicht beantworten...er war sich einfach nicht sicher.

Diese eine Frage, brachte ihn arg in Bedrängnis.

„Antworte mir!“

Atemu sah ihn einfach nur traurig an...er hatte Angst vor der Antwort, doch er spürte, das es kein nein sein konnte…es konnte einfach nicht sein.

„Ich...ich weiß es nicht“, flüsterte Yugi beklemmt auf.

Atemu schluckte, aber er konnte diese Antwort mehr als nur nachvollziehen.

Er war es ja, der einfach so mitten in Yugis Leben stampfte.

Er konnte alles verstehen die Verwirrung, alles...gar die überfordernde Reaktion Yugis.

Er hatte Verständnis dafür, dennoch, er wollte Yugi nicht gehen lassen. Was wenn er ging, und dann, was dann? Angst hatte er davor, vor dem allein sein, vor dem, wie Yugi sich entscheiden würde - es sah ja auch nicht gerade gut für ihn aus.

Eine kleine Stille brach ein, niemand sagte was, nur das Wimmern Yugis war zu hören, bis Atemu den Mund öffnete.

„Bitte...bitte lass mich heute Nacht nicht allein…nicht heute“, ein wimmerndes Flüstern, was bittender nicht klingen konnte.

Es traf Yugis Herz, dieses Flehen, diese Bitte.

„O...ok“, heftigst wimmerte Yugi auf und nickt ganz leicht dazu. Aber aufsehen tat er nicht.

Er würde einfach heute Nacht abhauen, so wie Atemu es auch getan hatte...ja, einfach weg...weg von diesem Mann, der ihm nur Verwirrung und Schmerz gebracht hatte.

Atemu glitt ein trauriges Lächeln über die Lippen, zögernd ging er den ersten Schritt auf Yugi zu und streichelte ihm die Tränen fort.

Yugi spürte die sanfte Berührung, er war zu schwach, um diese Hand weg zu schlagen, aber er war auch zu stark, um diese Hand nicht spüren zu wollen.

Er stand einfach nur da, wie eine Puppe, selbst das Weinen hatte aufgehört.

Atemu drückte Yugi mit seinen Fingern am Kinn etwas nach oben.

Yugi tat ihm den Gefallen und sah hinauf, dennoch schielte er leicht zur Seite weg.

„Yugi“, hauchte Yami, der einfach mit dessen Verhalten überfordert war, dennoch er stand hier und lief nicht fort. Das ließ Atemus Herz aufschlagen, Hoffung schöpfen.

Zärtlich und mit einem schwachen Lächeln, streichelte mit seinem Finger über die gerötete Wange Yugis, dann über die schmalen kleinen roten Lippen.

Sein Herz pochte, Yugis auch, dennoch er blieb einfach nur da stehen, wie gelähmt.

Zögernd beugte sich Atemu zu Yugi hinunter, er ließ die Augen offen, achtete auf jede Bewegung Yugis, am meisten aber auf dessen Augen, die einfach nur ins Leere starrten.

Ein zarter Kuss folgte, klein und weich.

Doch Yugi blinzelte nicht einmal, keine Reaktion, keine Antwort - nichts!

Atemu schaute ihn leicht zweifelt an...dennoch hatte er Verständnis für Yugi...irgendwie verstand er es, warum auch immer.

Er zögerte nochmals, dann aber hob er Yugi auf seine Arme.

Dieser ließ es geschehen, einfach so, als würde er kein Leben mehr in sich tragen, dennoch, innerlich lebte er.

Sein Herz überschlug sich, Verwirrung und tausende Fragen schwirrten in seinem Kopf umher.

Atemu aber legte ihn einfach nur auf seinem Bett ab, welches viel zu groß für eine Person war…es war so einsam in diesem Bett.

Yugi bemerkte es, registrierte alles, doch er sagte nichts, als wäre es ihm verboten wurden, auch als Atemu sich neben ihn legte, verließ kein Ton seine Lippen.

Irgendwie lag er in Yamis Augen stocksteif da, starrte unentwegt an die Decke.

Atemus Hand glitt einfach über das Gesicht Yugis, er wollte das dieser die Augen schloss, nicht mehr nachdachte, sein Kopf müsste bald explodieren, dachte sich Atemu. Und Yugi schloss die Augen, als er die Hand und die Finger über sein Gesicht gleiten spürte.

Er ließ sie zu.

Er sah nichts mehr, hörte nur noch sein wild schlagendes Herz, spürte seine Verspannung am ganzen Körper und seine aufkommende Angst.

Was er hier tat war falsch…doch warum tat er es dann?

„Mh“, Yugi zuckte auf, traute sich aber nicht die Augen zu öffnen, da er merkte, wie Atemu sich auf ihm platzierte.

Dann aber legte sich dessen Kopf auf Yugis Brust ab.

Yugi begann zu zittern, Überforderung und Angst...und noch etwas...ein schönes Gefühl, was er krampfhaft versuchte zu bekämpfen.

Atemu schloss die Augen, lauschte dem wild schlagendem Herz und lächelte leicht darüber.

Er würde Yugi nicht gehen lassen, niemals wieder.

Er wollte ihn bei sich haben, und wenn er ihn ans Bett ketten müsste.

Zärtlich legte er sich auf Yugi drauf, breitete sich auf ihm aus, und ließ nicht einmal Luft zwischen sie kommen.

Das Gewicht störte Yugi nicht...er war es gewohnt, von Yuri, der eigentlich schwerer als Atemu war.

Aber eines störte ihn.

Dieses Gefühl…dieses schöne Gefühl, er wollte es nicht haben, nie wieder.

Doch eine unbekannte Macht, ließ nach einiger Zeit seine Hand aufzucken. Und er hasste sich dafür, für das was er gerade tat, für das, war er tun würde. Langsam bewegte sich seine Hand zu Atemus Kopf und fing an diesen zu streicheln.

Atemu seufzte auf, vor Erleichterung und genoss diese Berührung wie nichts anderes.

Zärtlich streichelten seine Finger den Hals und das Kinn Yugis. Immer und immer wieder.

Lange verharrten die beiden so, in dieser Position, in diesem Handeln.

Bis Yugi irgendwann bemerkte, dass er nicht mehr so liebevoll gestreichelt wurde.

Blinzelnd sah er zu Atemu hinunter, ein schwaches dennoch trauriges Lächeln glitt auf seine Lippen.

Zaghaft schubste er Atemu von seinem Köper, auf einmal war es ihm so schrecklich kalt. Dennoch, sah er Atemu eine Weile stumm an.

Wie er da lag und leicht lächelnd vor sich her schlummerte.

Er hatte ihn noch nie so gesehen, das war das erste Mal.

Ein schönes Bild...dennoch zu spät für Yugi...viel zu spät.

Langsam und vorsichtig deckte er Atemu zu, welcher sich auch gleich wie eine Katze in die Decke rollte, vor sich her murmelte und zärtlich dabei lächelte.

„Es...es tut mir leid Atemu“, flüsterte Yugi traurig, ein letztes Mal strich er eine Ponysträhne hinter das Ohr Atemus, streichelte dessen Wange, und hauchte ihm einen ganz scheuen Kuss auf die Lippen, ein Kuss, des Abschieds, ehe er leise aus dem Zimmer tapste.

Er fühlte sich dabei so mies, so richtig mies.

Dennoch - er hatte einen Endschluss gefasst.

Es war das Beste...Atemu passte nicht zu ihm, außerdem kam er zu spät, Yugi wollte heiraten und nicht Atemu sondern Yuri.

Er wäre nicht lebensmüde und ließe diese vier Jahre, welche mehr als nur schön waren, wegen einer alten verflossenen Teenieliebe fallen - niemals.
 

Vor seinem Wagen angekommen, schnappte er rasch nach Luft, es war schon mitten in der Nacht, gott sie hatten gerade Stunden in dem Bett gelegen. Yugis Kopf aber war zu voll, das er gar nicht hätte schlafen können, zu seinem Glück aber auch.

„Hey Yugi...wo willst du denn hin?“, hörte Yugi eine Stimme...er kannte sie...wer war das noch mal?

Als er sich umdrehte, bekam er einen Schlag, es war Joey, der gerade fröhlich um die Ecke bog.

„Ich...ähm... ich...ich muss arbeiten“, rasch redete Yugi sich heraus.

„Um 3 Uhr nachts?“, fragte Joey skeptisch nach und weshalb sah Yugi ihn nicht an?

„Ähm...ja...also...tschüss“, hastig sprang Yugi ins Auto.

Gott, so was konnte auch nur ihm passieren. Kaum verhielt er sich falsch oder mies, merkte es auch noch jeder - sein Leben war doch verflucht! So schnell es ging fuhr er los.

Joey hingegen blinzelte dem kleinen Yugi nach...da stimmte doch was nicht.

Er eilte die Treppe zur Wohnung hinauf.

Auf dem Tisch stand noch alles, sie hatten nicht viel gegessen, wie es Joey auffiel.

Er ging ins Wohnzimmer, fand Atemu aber nicht, dann aber fand er ihn schlafend und zugedeckt im Bett.

Er sah so friedlich aus, lächelte vor sich her.

Joey sah ihn zweifelnd an, er war nicht blöd um zu kapieren, dass Yugi abgehauen war, warum sollte Atemu denn sonst so friedlich in Klamotten in seinem Bett liegen?

Seufzend setzte er sich auf die Bettkante.

Wecken wollte er ihn nicht.

Nur was, wenn er morgen aufwachen würde…was?
 

Yugi hingen fuhr entrüstet zu sich nach Hause.

Die Wohnungstür ging auf, und auf dem Sofa lag ein Mann, den er heiraten wollte.

Leicht zugedeckt.

Schwach lächelte er darüber.

Yuri hatte bestimmt die ganze Nacht auf ihn gewartet...gott, wenn der wüsste wo er gewesen war.

Traurig besah er sich seinen Ring.

Der Antrag den er bekam war mehr als schön.

Er war richtig schön.

Er lächelte schwach darüber, dennoch, er hatte gerade keine gute Laune, er fühlte sich richtig mies, wegen Atemu. Das war eben nicht seine Art.

Es war gemein und Yugi hatte es selbst mal zu spüren bekommen, wie sich so was anfühlte.

Mit einem schwachen Lächeln, sah er noch ein letztes Mal zu Yuri, ehe er in die Küche ging und sich einen Kaffee kochte.

Zum Schlafen hatte er jetzt keinen Nerv und abgesehen davon müsste er eh bald wieder aufstehen.

Mit einer Tasse Kaffee in der Hand, schaute er sich in seiner Wohnung um.

Yuri hatte wirklich was getan...nicht viel, aber immerhin etwas.

Ob er Streit mit seiner Mutter hatte, wegen den Änderungen?

Er wusste es nicht, aber er wollte es bald mal wissen.

In zwei Tagen war ja schließlich die Hochzeit.

Grübelnd und mit einem vollen Kopf, setzte er sich zu Yuri, schaute ihn einfach nur an.

Er wollte einfach nicht mehr an Atemu denken.

Er wollte nur noch an diesem Mann denken, der auf seinem Sofa schlief.

Einen Mann den er kennen lernte, sich in ihn verknallte, dann verliebte und später völlig liebte.

Und genau deshalb wollte er Yuri heiraten - weil er ihn liebte und zwar mit ganzem Herzen.

Es gab kein Platz für Atemu.

Vielleicht früher mal doch nun nicht mehr.

TAG 6 - Junggesellen Abschied mit Yami

^.^b
 

„Yugi...hey...aufstehen! Du verschläfst sonst noch“, zärtlich rüttelte Yuri ihn an den Schultern.

Die ganze Nacht hatte er sich gefragt wo Yugi blieb, also hatte er sich den Wecker gestellt, damit er ihn wenigstens noch am Morgen sehen würde.

„Mmh“, Yugi murrte auf und kuschelte sich an irgendwas Warmes heran.

Yuri lächelte, mittlerweile war es ihm egal, wo er war, Tatsache war, das Yugi hier bei ihm lag.

„Du hast doch um 7 Uhr Dienst...aufstehen mein Kleiner“, lächelte Yuri erneut.

Yugi schlug ganz langsam die Augen auf, sein Kopf fühlte sich an, als hätte er drei Tage lang durchgesoffen.

„Oh Gott“, Yuri lachte herzlich auf, gab dem verschlafenen Etwas, das gerade wirklich total grausig aussah, einen Kuss und stand auf, um Yugi einen Kaffee zu machen.

„Hier...ich hab dir Kaffee gemacht. Aufstehen!“

Yugi hörte die Stimme, diese vertraute Stimme, die er so lange kannte, sie klang immer so tief, und sie war ruhig. Yugi liebte diese Stimme, doch was sie gerade sagte, das mochte er nicht hören, er wollte einfach nicht aufstehen.

„Yugi...wir haben schon 7 Uhr!“

Mit einem Schlag war er hell wach, zu spät kommen auf der Arbeit, das ging für ihn ja gar nicht.

„Geht doch...hier“, lächelte Yuri und gab Yugi den Kaffee.

„Wir haben erst 6…aber schön dich wach zu bekommen“, lächelte er.

Yugi seufzte auf, dennoch, es erfreute ihn sehr. Sein Verlobter kannte ihn einfach zu gut und wusste, wie er ihn aus dem Bett bekam.

„Morgen“, nuschelte Yugi vor sich her, ein lang gezogenes Gähnen glitt über seine Lippen.

„Na du lange Wegbleiber...warst du noch was trinken...brauchst du eine Tablette?“

Yugi nickte einfach nur, lügen wollte er nicht, aber die Wahrheit sagen, war genauso unangenehm für ihn.

„Ok...ich hol dir eine“, lächelnd verschwand Yuri, er mochte es, wenn Yugi so aussah, als hätte er Tage nicht geschlafen, so zerrupft und verschlafen.

„Hast du mit deiner Mutter gesprochen?“, fragte Yugi nach der Tablette nach, sein Kopf dröhnte wie verrückt.

Yuri nickte und seufzte auf.

„Ja...sie war nicht grad begeistert, aber...es ist ok“, lächelte Yuri seinen Verlobten an.

„Heute Nacht noch und morgen...heißt du Weet“, grinste Yuri breit und legte sich noch etwas zu Yugi.

„Weet - Muto...hatten wir doch abgemacht“, nuschelte Yugi verschlafen vor sich her, während er seinen Kaffee schlürfte und schon fast vorsichtig seinen viel zu schweren Kopf an Yuris Schulter anlehnte.

„Ja. Weet - Muto...schon klar…“, grinste er weiter. „...sehen wir uns wenigstens heute Abend?“

„Ich habe keine Ahnung, meine Kollegen glaub ich, hatten was geplant.“

„So so, eine Feier ohne mich...du bist aber lieb, oder?“, fragte Yuri lächelnd nach und kraulte seinen Liebsten etwas, da dieser einfach nur total übermüdet aussah.

„Ich? Sicher...Ryou passt doch auf mich auf, falls ich zu viel trinken sollte!“, meinte der Kleinere dann aber doch etwas lauter.

„Ich hoffe doch“, lachte Yuri tadelnd auf.

„Na dann sehen wir uns wahrscheinlich erst morgen beim Standesamt...oder?“

Yugi nickte und lächelte schwach, Herr gott, er war sogar zu müde, um richtige Antworten zu geben.

„Ich freue mich drauf“, sagte er dann doch und es war ehrlich gemeint.

„Und ich erst...und dann mal Urlaub! Du hättest ihn am meisten nötig“, freute sich Yuri nun auch.

„So...ich muss jetzt…oh…was habe ich eine Lust“, schnaufte Yugi los und ging ins Bad.
 

„Hey!“, sagte Yuri und Yugi drehte sich rasch um. „Ich liebe dich!“

Yugi lächelte und bereute genau in diesem Augenblick seine Entscheidung gegen Atemu nicht.

„Ich dich auch“, antwortete er mit einem sanften und gutherzigen Lächeln.
 

In der WG sah es alles aber etwas anders aus.

Atemu der sich nun an einen warmen Körper kuschelte, rümpfte immer wieder seine Nase, da Sonnenstrahlen ihn kitzelten.

Dennoch, er wollte nicht aufstehen, kuschelte sich immer enger an den Körper neben ihm.

Yugi war hier, bei ihm, was wollte er da noch mehr?

Mit geschlossen Augen, streichelte seine Nase an Yugis Hals entlang.

„Ähm...Atemu“, versuchte eine Stimme die etwas beklemmt klang Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Atemu blinzelte ein paar mal, ehe er kapierte das nicht Yugi hier lag sondern Joey.

Rasch hob er seinen Kopf.

Ungläubig sah er seinen besten Freund an.

Was machte der denn hier...in seinem Bett?

Joey hingegen sah ihn verschämt an.

Das war ihm dann doch zu viel, eben noch lag Yamis Hand, irgendwo zwischen seinen Beinen, dann noch das Gekuschel und eben noch das Streicheln an seinem Hals.

Er war nun mal hetero und nicht schwul.

„Ähm…“

„Was machst du hier...wo...wo ist Yugi?“

„Ähm.“

Joey aber brauchte nicht weiter zu reden, Atemu traf es wie ein Schlag.

Yugi musste abgehauen sein.

Sein Kopf stand quer, es tat so weh.

Sein Herz hörte auf zu schlagen und fing dafür an zu bluten - er erstickte gerade in seiner eigenen Buße, wessen Schuld er selbst zu tragen hatte.

Er hatte doch so gut geschlafen und nun...er war allein…auch wenn Joey hier lag, er war alleine.

Traurig senkte er den Kopf.

So musste sich Yugi gefühlt haben - ganz allein.

Und das tat so weh.

„Scheiße!“

Wut packte ihn, mit einem mal schmiss er die Nachtischlampe von seinem Tisch, ehe er auch schon die Hand vor sein Gesicht schlug und begann zu weinen.

„Yami“, Joey sah ihn traurig an, der Mann der sonst so stark war, weinte sich gerade die Augen aus, der Mann eben, der sonst nie weinte. Immer wieder vernahm er ein Schluchzen, und den Satz, was für ein Idiot er doch wäre.

Joey tat einfach das, was er für richtig hielt und nahm ihm in den Arm.

Atemu wehrte sich zuerst dagegen, versuchte Joey wegzudrücken, bis er merkte, wie schwach er doch gerade war und wie sehr er dies brauchte. Er ließ es also auch geschehen, und weinte sich bei seinem besten Freund aus.

Auch wenn sein Herz sich leer und kalt anfühlte, so tat diese Umarmung doch gut, zu wissen da war jemand, einfach zu wissen, das man nicht so alleine auf dieser Welt war. Aber sein Schmerz war eben noch da, egal wie sehr sein Freund ihn hier hielt.

„Geht’s wieder?“, fragte Joey behutsam nach, dieser aber schüttelte nur mit dem Kopf, dennoch, er weinte nicht mehr.

Joey, der sich eben die Geschichte unter Tränen angehört hatte, wollte aber nicht aufgeben.

„Und jetzt?“

„Wie und jetzt? Gar nichts...ich hab es verbockt...schon vor zehn Jahren“, maulte er Joey an, dieser aber seufzte nur auf.

Atemu der schon seit Stunden an den Fingernägeln herumknabberte und es nicht mal für nötig hielt sich zu waschen oder sich mal umzuziehen, schaute einfach nur noch traurig aus dem Fenster.

Er hatte aufgegeben - innerlich.

Doch ertragen konnte er das nicht wirklich.

Joey hingegen tüftelte einen Plan aus, das konnte ja nicht sein, das sein Freund so hier rum hing, das konnte nicht sein, das er so verliebt war und nicht auf Erwiderung stieß.

Nein, bei Joey gab es so was nicht.

Er selbst war auch noch auf der Suche nach der Richtigen, aber er wusste, wenn er sie fand, würde er alles daran setzen, sie bei sich halten zu können.

„Wirklich...das macht ihr? Gut! Was dagegen, wenn...wenn Atemu das macht?“, fragte er Ryou am Telefon nach.

„Atemu?“, fragte Ryou nun verblüfft nach.

„Ja warum nicht“, Joey grinste überdimensional.

„Ähm…na ja...also…gut...meinst du das würde helfen?“

„Ja...vielleicht, Yami hat alle Register gezogen, aber einen noch nicht“, grinste er breit.

„Na ja...dann...sehen wir uns“, lachte Ryou auf und legte dann auch auf, er hatte zu arbeiten und abgesehen davon, hatte er noch jede menge zu tun.

„So Mister Yami...zieh das an...wir fahren einkaufen!“

Atemu sah seinen blonden fröhlichen Kumpel entgeistert an.

Herr gott, wie konnte man immer so gute Laune haben? Das war ja ätzend.

„Ich habe aber keinen Bock kaufen zu gehen!“

„Doch...du strippst heute Abend...und ich glaube nicht, dass du dafür was im Schrank hast!“

Atemu blinzelte ein paar mal, ungläubig sah er Joey an.

„Ich mach was?“, prustete er nach einigen Sekunden der Stille los.

„Na...strippen...Yugi bekommt einen Stripper und den darfst du spielen…“

„Sag mal hast du sie nicht mehr alle?!“

„Oh, jetzt stell dich mal nicht so an, erstens du kannst tanzen, zweitens du willst Yugi und aufgegeben haben wir noch lange nicht und drittens…du hast es noch nie mit deinem Sexappeal versucht!“

Atemu sah ihn entrüstet an.

Er und strippen, lieber würde er von der Brücke springen, doch in einem Punkt hatte Joey ja schon recht.

Er hatte Sexappeal, setzte es auch überall ein, wenn er ausging, er liebte es einfach dies zu tun.

Doch bei Yugi...hatte er es noch nie getan.

Er hatte ihn nicht heftigst angeflirtet, ihn mit heißen Blicken überschüttet.

Er hatte nichts getan.

„Was guckst du so…gehen wir?“

„Niemals!“

„Willst du Yugi oder willst du ihn nicht?“

„…“

Atemu schwieg und schaute beleidigt aus dem Fenster.

„Keine Ahnung, aber ich weiß das du richtig sexy sein kannst und dir kein Homosexueller widersteht“, grinste Joey breit und ließ Yami mal einen Moment allein.

Er und strippen...sein Kumpel spann doch.

Herr gott, er hatte sich ja noch nie wirklich blamiert, aber das würde dann ganz oben stehen.

Machte er sich gerade etwa wieder Hoffungen?

Atemu biss sich auf die Lippen, das war doch alles nicht auszuhalten.

Strippen und vielleicht Yugi bekommen.

Nicht strippen...und...ja, allein in seinem Bett schlafen.

„Wir kaufen aber keinen Fummel, der...der nuttig ausschaut“, schrie Yami durch die Bude und ging stampfend ins Bad.

Joey grinste nur und wartete geduldig auf seinen Freund.
 

„Wenn du lachst, hau ich dir ein paar aufs Maul“, schnaubte Atemu, in der Umkleidekabine herum.

Dann aber kam er raus, und Joeys Wangen formten sich zu dicken Bäckchen, während er versuchte wegen des Luftmangels der ihm gerade fehlte nicht rot anzulaufen, da er nur noch loslachen wollte.

„Du bist so ein Pisser“, Yami zog sich beleidigt zurück.

Joey sah die Verkäuferin an, hob den Finger kurz in die Luft und rannte raus, ganz schnell.

Lachend krümmte er sich auf dem Boden.

Atemu sah gerade so bescheuert aus, er hätte eine Kamera mitnehmen sollen, ja da hätte er.

Als er sich beruhigt hatte ging er wieder hinein, die Verkäuferin schmunzelte ihn an.

„Na...was trägst du jetzt?“, kicherte Joey vergnügt auf.

„Du Pisser, du hast mir das eingebrockt...du kannst das ja selber machen...na warte, wenn ich mal heirate…dann bist DU fällig“, schnaufte Yami los, der gerade Probleme hatte, eine Hose anzubekommen.

„Du und heiraten, vorher sterbe ich“, lachte Joey auf.

„Pfff...kannst drauf wetten, wenn Yugi bei mir ist, das ich dem einen viel schöneren Ring kaufen gehe, als den blöden da, den er schon trägt“, fratzte Atemu sauer vor sich her.

Er machte sich doch zum Deppen, zur völligen Lachnummer.

Joey aber schluckte, war das jetzt Yamis Ernst?

„Meinst du das jetzt wirklich?“

„Ja…sicher...ich würde den nie wieder hergeben…nie wieder...und außerdem...hört sich doch Atem besser an als Weet oder Muto - Weet oder Weet - Muto...wie auch immer...ist mir auch scheiß egal, wie der heißen soll“, Eifersucht plagte eben noch immer sein Herz.

„Atem - Muto hört sich ganz gut an“, meinte Joey und musste sich mal das Bild vorstellen.

Passte irgendwie, gerade wegen den beiden M´s.

Die Verkäuferin schaute zwar mehr als komisch über ihre Gespräche, aber das interessierte Joey nicht.

Gott, wer in so einem Laden schaffte, der konnte sich auch so einen Mist anhören, oder?

„Nicht wahr? Viel besser als...als Weet...was ist das überhaupt für ein Name?“

„Atem ist auch komisch.“

„Und?“

Joey schüttelte schmunzelnd den Kopf, die neu errungene Eigenschaft namens Eifersucht machte Yami lächerlich, dennoch, war es witzig.

„Oh ich hätte ihn auf dem Tisch vögeln sollen“, schnaufte Atemu erneut los.

„Wissen wir“, seufzte Joey auf, Gott wie oft hatte er diesen Satz schon gehört? So langsam nervte es.

„Diesen Penner, den...den mache ich fertig...und ich wette das der niemals so gut küssen kann wie ich!“

„Jetzt wirst du eingebildet.“

„Und?“

Joey setze sich schmunzelnd hin, nahm eine Zeitschrift und blätterte darin herum.

Waren ja auch schöne Frauensachen drin.

„Und hast du mal gesehen wie der ihn anfasst…das kann ich viel besser!“

„Ja Yami.“

„Und überhaupt…der ist viel zu groß für Yugi…die haben beim bumsen doch arge Probleme!“

„Ja Yami.“

„Und...und überhaupt der ist bestimmt ganz mies im Bett...um Yugi muss man sich kümmern!“

„Ja Yami.“

„Noch nicht mal bei der Wohnung helfen umziehen, dieser faule Sack!“

„Ja Yami.“

„Und...hast du mal dem seine Hosen gesehen…pah ey...die sind so hässlich, das geht ja gar nicht!“

„Ja Yami.“

„Wenn der den heiratet, dann kotz ich denen alles persönlich voll...am besten auf ihn. Auf Yuri!“

„Ja Yami.“

„Kannst du mal von der Zeitschrift aufsehen und sagen wie ich aussehe?!“

„Ja Yami.“

„Äääh ja...“, Joey bemerkte den letzten Satz dann doch noch rechtzeitig, und sah auf.

„Oh“, sagte er.

Da stand er, Atemu in Lederkluft, ein sexy Hut der seine Augen verdeckte und jede menge Lederbänder an sich dran.

„Wie oh…scheiße oder gut?“

„Gut...gut“, Joey nickte kräftig.

Er war zwar nicht schwul, dennoch, es sah gut aus.

„Wie sehe ich aus?“, fragte Yami nun doch die Verkäuferin, welche sich mehr oder weniger hinter dem Tresen verkroch, um sich den Mist von Atemu nicht anzuhören...gott, die hätte heute Abend was zu erzählen.

„Ähm...steht ihnen gut.“

„Gut? Gut! Ich muss heiß aussehen“, schnaufte Atemu los, das Wort gefiel ihm ganz und gar nicht.

„Hey sie da...wie sehe ich aus?“

Atemu war mal einfach so, auf die Straße gerannt.

Eine Frau, in Begleitung mit einem kleinen Kind an der Hand trete sich um.

Ihre Augen wurden groß, rasch hielt sie die ihres Jungen zu.

„Ähm…“, die Frau war sprachlos, mehr als das.

Der Typ hatte doch einen knall.

„Schaut scharf auf“, grinste ihn nun eine andere Frau an.

„Danke“, seufzte Yami los und ging zufrieden wieder in den Laden.

„Nehmen wir“, meinte er und ging wieder in die Umkleidekabine.

Joey blinzelte ein paar mal, das war jetzt nicht wirklich passiert, oder?
 

Tag 6 - 2
 

„Ähm“, verschämt sah er zu der Verkäuferin, die ihn genauso fassungslos anstarrte, wie Joey eben.

„Boar, wie peinlich bist du denn!“

„Du hast mir das doch eingetrichtert...und heute Abend wird es eh peinlicher...also...was solls“, Atemu zuckte mit den Schultern.

Schlimmer als jetzt konnte es eh nicht mehr werden, oder?

Beide setzen sich anschließend in ein Cafe und sprachen über die heutige Nacht.

Yugi hingegen strampelte sich einen ab, er war so verdammt müde und die viele Arbeit brachte ihn gerade einfach nur um.

Das Positive daran war, das er so keine Zeit zum nachdenken hatte.

Am Abend aber, gerade als er aus dem Krankenhaus gehen wollte, wo er eben noch über eine Stunde wegen irgendeinem Blödsinn festgehalten worden war, standen nun ganz viele seiner Kollegen, wie auch Freunde, umgezogen da.

„Jetzt wird gefeiert Yugi“, grinste Ryou ihn an.

„Ja...die letzte Nacht in Freiheit“, rief Mai dazwischen.

Yugi musste lachen, doch zu spät, mit einem Mal packten sie ihn, verbunden ihn an Händen und Füßen, klebten ihm den Mund mit Pflaster zu und schmissen Yugi ins Auto.

Er konnte sich nicht wehren, nichts.

Es ging alles viel zu schnell.

Dennoch, er lachte und fauchte zwischendurch los.

Im Auto hörten sie einfach nur Gute-Laune Musik, die anderen tranken und machten Yugi die Nase lang, da er eben nichts abbekam.

Yugi rekelte und streckte sich, bis er endlich frei war.

„Oh...scheiß Pflaster“, schnaufte er los und schon hatte jemand das erste Foto geschossen, Yugi mit rotem Mund, eckig, um die Lippen eben.

„Gib mal her“, rasch und lächelnd, griff er in den Eimer, wo viel kleine Spirituosenflaschen drin versteckt waren.

Im Auto stießen sie schon an, setzten Yugi eine bescheuerte Kappe auf, während die anderen ihre -Yugi Shirts- präsentierten.

~Yugi du stirbst~

stand drauf, ein Bild von ihm, mit goldenem Ring und er hinter Gittern.

~die Ehe, der Knast~

stand noch auf der Rückseite.

Yugi musste so lachen, er fand es witzig und die Bemühung total schön.

„Hier, die dicksten die ich bekommen konnte“, grinste Ryou ihn an und gab ihm eine Zigarre, die sich gewaschen hatte. Mai griff auch gleich zu.

Im Auto qualmten und tranken sie, es gab gerade nichts Schöneres für Yugi.

Doch es ging ja noch weiter.

In seinem Lieblingslokal angekommen, wurde er gleich dort hinein geschliffen.

„Barkeeper, die Rechnung geht auf ihn“, schrie gleich der erste los und deutete auf Yugi.

Yugi hatte zu gute Laune, als sich darüber noch aufzuregen.

Vergessen war jeglicher Stress, jeder Kummer.

Gar Atemu und auch Yuri.

Es gab nur ihn und seine Freunde, die Spaß hatten.
 

Yugi der mit einer dicken Zigarre halb nackt und besoffen vor sich her grinste, saß auf einem Stuhl.

Er hatte schwarze Punkte im Gesicht, wurde er von seinen Freunden doch mit irgendeinem Stift bemalt, damit er morgen, wenn er denn mal erwachen würde, auch richtig was zu putzen hatte.

Sein Hemd hatte er an eine Dame für 20 Euro verloren. Die Hose war auch irgendwo hin, er wusste selbst nicht mehr wo.

Er trug nur noch eine Kappe, darunter eine Krawatte von der Arbeit die ihm um seinen nackten Hals hing und trank genüsslich weiter.

Immerhin, Schuhe, Socken und Shorts trug er ja noch.

Es wurde viel gelacht und Blödsinn gemacht, wie es nun mal üblich war, wo mancher sich wahrscheinlich noch in zehn Jahren kaputt lachen würde.

Wenn Yugi nüchtern wäre, dann wüsste er, das es ihm mehr als peinlich wäre, aber Tatsache war, er war nicht nüchtern. Er war stinkbesoffen.

„Ryou...du...du weckst...mich doch…du...passt ja...ja auch auf mich auf“, nuschelte Yugi volltrunken zu Ryou rüber, wieder sagte dieser ja.

Es war eine Abmachung, der Trauzeuge passte auf, brachte Yugi nach Hause, und war dafür verantwortlich das er bloß keine Scheiße baute, gerade bei diesem Alkoholkonsum.

Ryou schmunzelte, das war aber auch ein Bild für die Götter.

Yugi grinsend, mit einer Zigarre zwischen den Zähnen und Augen, die nur eins sagen „Ich hab tierisch gut einen sitzen!“

„Ach Yugi wir haben noch was für dich“, meinte nun Mai und gab ihm ein Brief in die Hand.

Etwas unsicher sah er ihn an, er hatte ehrlich gesagt Probleme seinen eigenen Namen darauf zu lesen.

Grinsend öffnete er den Umschlag.

Er fand dieses Papier gerade tierisch witzig und spannend.

„Mh…halt…ich kann das nicht mehr lesen“, nuschelte Yugi und sah lächelnd zu Ryou.

„Oh...wir haben dir einen Stripper besorgt“, kreischte Mai freudig auf.

Yugi brach in einem Lachanfall aus.

„Die...die freut sich mehr als ich...ich...“, lachte er vor sich her.

Ryou schüttelte nur lachend den Kopf, er war der einzige fast nüchterne noch hier, die anderen waren beinahe so betrunken wie Yugi selbst, aber eben nur fast.

„Na komm mal mit“, Ryou half Yugi vom Stuhl aufzustehen, alleine gehen konnte der Kleine nämlich nicht mehr so wirklich.

Ryou hoffte nur, dass das Ganze jetzt nicht in einem Desaster enden würde.

Yugi, der auf einen Stuhl platziert worden war und nebenbei auch noch Applaus für seinen mehr stolpernd als vor sich her laufenden 5 Meter Fußgang bekam, saß nun da.

„Oh wehe...das...ähm…sieht der geil aus?“, fragte er dann doch nach.

Ryou lacht herzlich auf - so kannte man Yugi kaum.

„Ich glaub, er wird dir gefallen“, er strubbelte Yugi durchs Haar.
 

Atemu hingegen, hatte Hemmungen, wie kein anderer.

Er hatte Schiss und wie Schiss er hatte.

„Ich kann das nicht…ich…ich mach mich zum Idioten der Nation!“, hörte man ihn sagen.

Joey grinste.

„Na immerhin gehörst du ja eigentlich nicht meiner Nation an!“

„Ha…ha“, Yami sah ihn beleidigt an.

„Hey…könnt ihr?“, fragte Ryou nun die beiden Freunde und schaute fragend zu Atemu. Ob das alles wirklich so eine gute Idee war, wusste Ryou ebenso wie Joey nicht.

„Ja, Yami kann“, ergriff Joey für jenen das Wort.

„Na danke auch“, schnaufte Atemu los.

„Hey, schaust richtig heiß aus...also schnapp ihn dir“, Joey gab ihm einen Klaps auf den Hintern und lachte los.

„Du Pisser“, maulte Yami erneut und schaltete wie geplant die blöde Musik an, doch er wusste, dass er es Joey irgendwann mal heimzahlen würde, ganz sicher.
 

Als Yami den Raum betrat und die Musik anging jubelten alle, besonders aber die Frauen in der Runde.

Ryou rannte grinsend zu Yugi rüber und deutete in eine Richtung.

„Oh mein Herz…das...könnt ihr mir nicht antun“, schnaufte Yugi los und hielt sich die Hand an seine Brust.

Da stand er, ein Mann, er sah ihn nur von hinten. Aber verdammt, was hatte der einen Hintern, und eine verdammt geile enge Lederhose an, an welcher freche Fransen herunter hingen und ab und an etwas Haut zeigten.

Und überhaupt, der Köperbau dieses Mannes, war gerade für Yugi einfach nur atemberaubend.

„Uns aber“, kreischten die Mädels, worauf Yugi nur lachen konnte.

„Der ist mir…miiiiiir“, meinte Yugi und lachte dabei amüsiert weiter.

„Du heiratest morgen!“

„Gucken darf man“, grinste Yugi breit besoffen zurück und kaute auf seiner Zigarre herum.

Dieser Mann aber, bewegte sich so klasse, und vor allem so sexy das Yugi nach den ersten paar Minuten dann doch mal die Zigarre aus dem Mund flog, aber bemerken tat es keiner, da jeder nur auf Atemu schaute.

Atemus Herz hingegen raste wie verrückt. Es hatte ihn schon Mühe gekostet, sich hier her zu stellen.

Tanzen konnte er, aber Herr gott. Was tat er hier...wie tief konnte man(n) eigentlich noch sinken? Aber als er sich umdrehte, war es auf einmal doch egal.

Er sah Yugi, der halb nackt auf einem Stuhl saß, im Gesamten sah dieser total lächerlich und besoffen aus, dennoch, irgendwie süß. Die zerzausten Haare, die Punkte im Gesicht und das auch noch halb nackt.

Und Gott, was er ihn angaffte, es schmeichelte Atemu ganz einfach, dennoch zog er die Mütze etwas weiter ins Gesicht.

Er würde sich jetzt anstrengen, koste es was es wolle.

Mit ein paar reizenden Bewegungen, schmiss er sich doch tatsächlich auf den Boden und kroch wie eine Katze auf Yugi zu. Gleich nach dem Motto: Wenn ich es schon tue, dann aber richtig!

Yugi schluckte, oh gott…das oder eher so was konnten ihm seine Freunde doch nicht antun.

„Gib, gib mir deine Hand“, schnaufte Yugi nach Luft und hielt ohne einmal von Atemu wegzusehen, die Hand in die Luft.

Ryou schmunzelte, Yami konnte man nicht wirklich unter dieser Mütze erkennen, gerade nicht, wenn man so betrunken war wie Yugi.

Dennoch hielt er Yugis Hand fest, der schien aber auch mehr als nur begeistert von diesem Stripper zu sein.

Joey blinzelte ein paar mal ungläubig, eben noch maulte Yami rum, dass er es nicht könnte und nun krabbelte dieser wie eine Katze auf dem Boden herum.

„Kann ich was zu trinken haben, was hartes?“, fragte Joey den Barkeeper, konnte er einfach noch nicht wirklich glauben, was hier gerade abging.

Yugi schluckte völlig angetan, von diesen Bewegungen, diesem Hintern und dem Aufzug des Strippers.

Und Gott, der war ja noch angezogen!

Yugi starb gerade innerlich seinen Tod, das spürte er.

Alles kribbelte in ihm, voller Reiz und Aufregung.

Als dieser Mann kniend vor Yugis Beinen, welche gespreizt da standen, angekommen war, streichelten ihn auf einmal so zarte Lippen, an seinen Schenkeln, einfach so, schnell und geradewegs nach oben.

„Mh“, Yugi keuchte auf, drückte die Hand Ryous feste zu, da seine Knie heftigst zitterten.

Ein Blitz schoss ihm dazu noch durchs Blut, sein Unterleib begann zu ziehen und zu kribbeln.

Dann aber drehte sich der Stripper um, ganz schnell, lehnte sein Oberkörper zurück, dicht an Yugis Brust, und ließ sich graziös an Yugis Körper herunter schlängeln.

„Oh Gott“, Yugi zog scharf die Luft ein.

Er spürte den Körper an sich, das Leder, und diesen Hintern, an seinem Schritt. Er würde noch verrückt werden.

Atemu aber genoss es förmlich, Yugi anzumachen, ihn zu zeigen, was er selbst hatte. Er drehte sich herum, und setzte sich auf Yugis Hüfte, dabei bewegte er sich immer und immer wieder im Takt zur Musik.

Yugis Hände zuckten auf...gott, was wollte er hier mal ran. Nur ein einziges mal anfassen...nur mal so…so ein bisschen.

Atemu aber übernahm es selbst schon und zog Yugis Hand zu sich, ließ sie über seinen Oberkörper streifen, auf welchen Yugi so fasziniert starte.

Was war es für ein schönes Gefühl, diese Hände zu fühlen, die Hände, die er seit über 10 Jahren vermisst hatte.

Atemu grinste, stand dann aber wieder auf, um Yugi seinen Rücken zu zeigen, graziös, öffnete er seine Lederjacke, und ließ sie ganz langsam über seine Schultern streifen.

Yugi schluckte total angetan.

Die Arme des Mannes waren so wunderschön muskulös und kräftig. Und Gott...der sollte wieder zu ihm zurück kommen, sofort auf der Stelle!

Da konnte sein Verlobter leider nicht mithalten, Yugi war aber mittlerweile viel zu betunken…niedrige Instinkte wurden gerade gereizt, und seine einzige Sicherheit stand hinter ihm - Ryou!

Die Jacke fiel zu Boden, Atemus Augen blitzten frech zu Yugi, während er immer wieder bedeutungsvoll mit seinem Hintern hin und her tänzelte - passend zur Musik.

Langsam drehte er sich um, die ganzen Mädels jubelten dabei und auch Yugi, als einzig Homosexueller im Raum, erfreute sich tierisch über den Moment.

Und da war er, ein perfekt gebauter Oberkörper, wovon man bzw. Yugi oftmals träumte.

Leicht muskulös, aber nicht zu sehr und besonders niedlich wie auch reizend fand er den kleinen Haarstreifen, unter dem Bauchnabel, der in der Hose eben verschwand.

Am liebsten hätte er sich auf den Kerl da geschmissen.

Atemu aber ging mit heißen, und dennoch so arg langsamen Bewegungen auf Yugi zu. Yugis Beine kribbelten damit nur noch mehr und hätte jetzt irgendwer Augen für Yugis Shorts, dann wüsste jeder, das dieser verdammt erregt war. Doch der einzige der das sah, war der Tänzer.

Und dieser grinste darüber breit und setzte sich absichtlich auf Yugis Schoß.

Immer wieder bewegte er sich heiß darauf. Man hätte fast meinen können, der Tänzer ritt Yugi.

Yami kickte dann aber mit seinem Finger, die Kappe Yugis von dessen Kopf und platzierte seine eigene darauf.

Alle zogen scharf die Luft ein, bis auf Yugi, der gerade beklemmt vor sich her keuchte.

Was machte dieser Mann hier…der solle doch strippen und ihn nicht bis Teufel komm raus anmachen, Yugi war aber zu besoffen als sich wehren zu können.

Die anderen aber blieben einen Moment lang stumm, jeder kannte den Stripper - den Stripper namens Atemu.

Joey hingegen konnte nicht hinsehen, Yugi starte gerade mehr oder weniger nach unten, was wenn er hochsehen würde?
 

Und Yugi tat es, er sah auf, und ihm stockte der Atem als er zwei blutrote, frech drein blickende Augen sah.

Hastig schluckte er.

„Atemu…?“, fragt er ungläubig nach, fast piepste er diesen Namen aus seiner Kehle.

Er hatte ihn doch ganz anders in Erinnerung…der war früher nicht so muskulös…sondern schmal und...so ein Haarstreifen hatte der doch auch nicht unterm Bauchnabel…und...!

Atemus Mundwinkel zuckten verdächtig nach oben, wegen des leicht überforderten Blickes Yugis. Verdammt sah er niedlich aus, zum anbeißen eben.

„Hilf mir mal“, hauchte er verführerisch in das Ohr Yugis und knabberte noch leicht daran herum ehe er sich wieder von Yugi erhob und seinen Fuß zwischen Yugis Beinen platzierte.

„Oh bitte“, Yami stöhnte gekünstelt auf.

Er hatte ehrlich gesagt seinen Heidenspaß an der ganzen Sache und er fühlte sich wohl, nur lag dies einfach daran, dass es Yugi war, für den er es machte. Dieser aber sah ihn fassungslos an.

Dennoch, sein Herz schlug lauter und er selbst war nun zu schwach um dagegen anzukämpfen und um es gekonnt zu ignorieren, fehlte ihm die Kraft. Sein Blut begann zu rauschen, floss mit heißen Wellen durch seine Venen - zu betrunken als das er es aufhalten hätte können.

Atemu tippte bedeutungsvoll an eine Schnur an seiner Hose.

Yugi schluckte…langsam bewegten sich seine Finger, fast schon, wie von selbst.

„Los Yugi…“, schrie Mai ihm entgegen, „…sonst kommt der mit einem Lastwagen Rosen ins Krankenhaus“

Yami lachte kurz auf und grinste Mai an, ehe er wieder zu Yugi schaute.

Yugis Finger kribbelten wie verrückt.

Er wollte es und wie er es wollte.

Gerade weil es Atemu war, reizte es ihn nun nur noch mehr.

Gott, zu was für einem schönen Wesen hatte der sich denn entwickelt?

So was gehörte ja verboten, eingesperrt.

Yugi biss ich auf die Lippen und öffnete sacht die kleine Lederschnur.

Diese geöffnet, tänzelte Yami wieder um Yugi herum.

Yugi vergaß das Schlucken, er hätte gerade an seinem eigenen Speichel ersticken können.

Und wo war Ryou hin? Sein Beistand...wo war die helfende und schützende Hand?

Yugi traute sich aber nicht ein einziges mal von Atemu wegzuschauen, aus Angst, er könnte doch was verpassen.

Dann aber hielt Atemu ihm seine Hüfte hin und tippe auf eine weitere Schnur.

Yugi schluckte nun wieder, völlig angetan und öffnete diese rasch.

„Na Yugi…hast du irgendwie kein Platz mehr in der Hose?“, hörte er einen Arbeitskollegen wie auch Freund rufen.

Yugi schenkte ihm einen vernichtenden Blick, und sah rasch wieder neugierig zu Atemu.

Dieser entfernte sich wieder, schenkte Yugi aber noch einen bedeutungsvollen Blick, während er sich selbst auf die Lippen biss und verdammt, was sah das verführerisch für Yugi aus.

Hilfe, er bräuchte Ryou, ganz dringend, doch dieser war nicht mehr da...wo war der…wo?

Er wollte nach ihm blicken, doch er konnte nicht, ein unsichtbarer Magnet zog seine Augen zu Atemus Augen, dessen bewegenden Körper und dieser verdammt eng anliegenden Lederhose, wo so ein verdammt hübscher Hintern drin versteckt war.

Dann aber war die Hose auf einmal weg, Yugi schluckte, das ging so schnell.

Wie ein Zauber.

Atemu grinste Yugi an und schritt wieder auf ihn zu.

Sich auf dessen Hüfte hockend, legte er seine Arme um Yugis Hals und begann ihm etwas zuzuflüstern.

„Wenn du mich nackt sehen willst…“, hauchte er mit purer Erotik in Yugis Ohr, dieser seufzte wohlig dabei auf. Diese Stimme und dieser Hauch in der Stimme, es war so fremd und doch so vertraut - er hatte es vergessen, wie schön es war, wenn Atemu ihm solche Dinge zuflüsterte, er hatte vergessen, was diese Stimme doch in ihm auslösen konnte.

Wo war seine Beherrschung hin, wo sein Betreuer, sein Kindermädchen - Ryou!?

Gott, wo floss sein Blut gerade hin? Und warum hörte es nicht auf, diese hitzigen Wellen, welche über seinen Rücken schossen?

„...dann küss mich“, flüsterte er weiter, und leckte Yugi über das Ohr.

Yugi biss sich auf die Lippen, sein Unterleib brannte höllisch und seine Gedanken waren vermischt von Lust und Sehnsucht, die er all die Jahre für Atemu aufbrachte.

Wie oft hatte er davon geträumt, vor Yuri, vielleicht auch bei Yuris, das Atemu da wäre, das er ihn küssen würde, dass er ihm wieder nah sein konnte - doch im nüchternen Zustand, wusste er immer und immer wieder, wie verletzt er doch damals war, doch nun, hatte er es vergessen, sein Leid und sein ganzer Schmerz wegen Atemu war wie weggeblasen.
 

„Also wen heiratet der morgen…den Atemu da...oder Yuri?“, fragte nun ein Freund Yugis.

„Ähm…tipp auf den da“, grinste Mai.

„Ich auch…lieber den da als Yuri...Yuri - der ist blöd“, fügte Ryou nun grinsend hinzu.

„Du wettest doch gar nicht mit“, stupste ihn nun eine Arbeitskollegin von der Seite an.

„Nur aus Solidarität, Yugi gegenüber“, meinte Ryou und alle schauten neugierig zu Yami und Yugi hinüber.

Mit strippen hatte das gerade nichts mehr zu tun.

„Los Yugi…nimm ihn dir...also…du bist ja noch nicht verheiratet“, schrie Mai wieder los.

Yugi aber hörte nichts…er fühlte nur das Kribbeln, und sah tief in die Augen Atemus, die ihn so angierten, als wäre er selbst eine Beute.

„Na ja...selbst wenn er Atemu nicht nimmt...wenn Yuri das sieht...morgen…Fotos oder so, der flippt dann eh aus“, kommentierte Ryou das Ganze. Er hatte schon seinen ganz eigenen Plan um Yugis und Yuris Hochzeit zu zerstören, also knipste er fleißig ein paar Fotos mit.
 

„Kommt…hauen wir ab...lassen wir die zwei...ich gebe einen aus“, grinste Ryou, sollte Yugi doch seinen Spaß haben, sollte ihm doch klar werden, das jeder andere besser war für ihn, als nur Yuri.

„Joar...warum nicht...ich glaube wir stören grad ehhhh...“, meinte Mai, dass „eh“ aber zog sie ganz lange, doch keine Chance, Yugi reagierte nicht.

„Hey…Joey...kommst du mit?“, fragte Ryou nun den Blonden, der rasch nickte, da ihm die blonde Dame nicht ganz entging.

Atemu erfreut sich sehr darüber, denn nun war er endlich allein mit Yugi.

Yugi aber bemerkte das alles nicht.

„Nur einen Kuss Yugi“, flüsterte Atemu erneut, nach dem die anderen alle weg waren.

Gott, was war der Kerl aber auch treu, der hatte so viel Alkohol im Blut und zögerte.

Irgendwie fand Yami das mehr als niedlich.

Jedem anderen wäre das egal.

Er hatte schon viele Junggesellenpartys mitbekommen, und auf jeder war die Frau oder der Mann, und sei es nur ein Kuss gewesen fremd gegangen.

Selbst wenn man für den Kuss bezahlen musste, wegen eines blöden Spieles.

„Yugi“ hauchte Atemu verführerisch weiter und strich mit seinen eigenen Lippen über die Yugis, ganz zart.

Yugis Herz pochte unentwegt weiter.

Er schielte bereits sehnsüchtig auf die Lippen Atemus.

Er zögerte, doch er wollte es so sehr.

Sein Zustand, in dem er sich befand, hatte keinen Platz mehr für Zweifel, für Schmerz oder auch für ordentliche Gedankengänge.

Und dann passierte es.

Yugi konnte nicht mehr. Er ertrug es einfach nicht mehr, dieses süße Leid in ihm, diese Sehnsucht nach Atemu, diese Anziehung.

Er schmiss sich mehr oder weniger zu Atemu und küsste diesen stürmisch, und wie er es tat.

Atemu war so überrascht, dass er aufkeuchen musste.

Dennoch, er ging sehnsüchtig darauf ein.

Er genoss diesen tiefen Kuss, er war so tief und ließ Yami spüren, wie viel Sehnsucht doch dahinter steckte, wie viel Gier und Liebe zugleich.

Yugi hörte gar nicht mehr auf, innig ging er an diese Lippen ran, streifte sogar seine Zunge über Atemus Lippen. Er wollte unbedingt wissen wie dieser schmeckte. Und er wollte Befriedigung, jetzt, auf der Stelle, sonst würde er sterben.

Das hielt doch kein Schwein aus, das hier.

Atemu war überrascht, dennoch erfreute er sich über diese stumme Bitte. Rasch öffnete er seinen Mund, und berührte nach zehn Jahren, endlich mal wieder Yugis Zunge.

Oh, er hätte aufstöhnen können.

Dieser Geschmack, wie früher...sicher, er schmeckte auch nach Alkohol, aber die süße Note von damals, die blieb.

Bei Yugi aber stand gerade mehr seine Lust im Vordergrund.

Vernebelt vom Alkohol und seiner Erektion, wollte er nur eins - Erlösung.

„Mhh ggh“, ein Räuspern störte Yami also löste er den Kuss und schaute zum Barkeeper, Yugi aber störte dies nicht im Geringsten, der nun volltrunken am Hals des Älteren knabberte.

Wenn er schon nicht mehr küssen durfte, dann eben den Hals anknabbern!

„Ähm...es gibt auch Hotels“, meinte der Barkeeper und Yami verstand.

Schamhaft nickte er und stand rasch auf.

„Hey...geh nicht“, nuschelte Yugi besoffen und leicht schmollend vor sich her.

Yami aber zog rasch seine Hose an, nahm Yugi auf seine Arme, was dieser mit einem wohligen Seufzen quittierte und verschwand dann mit ihm in sein Auto.

Dort setzte er ihn ab, was gar nicht mal so einfach war, wie es sich anhörte, da dieser heftigst an seinem Hals klebte.

„Yugi...bitte...schau mich an“, versuchte Yami es, da Yugi gerade aussah wie ein drogensüchtiger, auf einem Trip. Was dieser ja auch war, auf einem Trip seiner primitivsten Gedanken.

„Ich schau dich doch an“, nuschelte Yugi, aber seine Blick galt nicht Atemus Augen, mehr oder weniger, dessen Unterleib und Hose.

„Yugi...Yugi bitte...mir ist das wichtig...hey!“

Atemu schlug Yugi nun kurz aber kräftig ins Gesicht, dieser aber schaute nun so verpeilt zu Yami herüber, das dieser nur seufzen konnte.

„Wir fahren jetzt zu mir und ich mach dir dann einen starken Kaffee…ich will mit dir reden“, meinte Atemu, und schaltete das Auto an.

„Zu dir…klingt gut“, grinste Yugi breit und streichelte Atemus Hals, dieser aber schlug sie weg.

„Yugi bitte…das ist mein Ernst“, versuchte Yami es, Yugi aber hörte nicht auf, den Mann neben sich anzulüstern, anzustarren und immer wieder aufs Neue anzufassen.

Das mit dem Strippen war in Atemus Augen nun doch die bescheuertste, und dennoch schönste Idee, seines Lebens - ganz konnte er sich da nicht entscheiden.

„Yugi“, erschocken quiekte Yami auf.

Krampfhaft hielt er sich am Lenkrad fest, da Yugi gerade in seine Hose fasste, einfach so, ohne Vorwarnung und dazu noch diese Lippen an seinem Hals.

Er kannte Yugi in dieser Hinsicht nur sehr schüchtern und scheu, doch so!? Aber auf der anderen Seite, Yugi hatte den Arsch voll, wortwörtlich.

Dennoch, verdammt was fühlte sich diese Hand so gut an, so reibend in seiner Hose.

Atemu hätte laut aufstöhnen können, krampfhaft biss er sich auf die Lippen, keuchte vor sich her und versuchte sich gleichzeitig auf die Straße zu konzentrieren, was bei diesen Stoßwellen an Feuer in seinem Blut verdammt schwer war.

„Yugi du bist betrunken...bitte...lass das“

Atemu schnappte nach Luft, die reibende Hand an seiner Shorts trieb ihn gerade in den Wahnsinn, so sehr, das ihm immer wieder die Augen zufielen, was sehr schlecht bei der Autofahrt war.

„Gefällt dir das nicht?“, hauchte Yugi in das Ohr des Älteren, zärtlich knabberte er daran herum.

„D-doch“, antwortete Yami schwach flüsternd.
 

Gott was war er froh nach einigen weiteren Minuten vor seinem Haus angekommen zu sein. Auf die Straße konnte er sich eh nicht mehr konzentrieren.

Jedenfalls nicht wirklich.

Denn irgendwie hatte Yugi es während der Fahrt geschafft, sich auf seinen Schoß zu setzen und Atemu unentwegt auf seine Lippen zu küssen, welcher jedoch immer wieder auf die Straße sehen musste.

„Yugi...bitte...ich…ahhah...“

Atemu schloss die Augen, genoss den heftigen Schlag in seiner Erektion.

Yugis Hand war so geschickt, so gut, und verdammt, es war SEINE Hand.

Yugi sah ihn vernebelnd, gar lüstern an.

Yami schluckte, dieser Blick, er war so falsch, so volltrunken, aber dennoch so erregend.

„Ich…ich...ich werde das bereuen Yugi“, hauchte Atemu schwach und blickte auf die Lippen Yugis, ehe er diese doch wieder in Beschlag nahm.

Energisch küsste er sie, es war eine verheißungsvolle Küsserei, voller Sehnsucht und Gier, in der Yugi genauso rasant antwortete - er konnte doch gar nicht anders.

Nebenbei versuchte Yami die Autotür zu öffnen. Das geschafft, krabbelte er mehr oder weniger mit Yugi in petto aus dem Auto und da standen sie nun, wild küssend, halb nackt auf der Straße. Ihre Hände fanden zueinander, tasteten sich gegenseitig ab als hätten sie Angst ohne den jeweiligen Anderen nicht leben zu können.

Atemu führte ihn küssend, zu seiner Wohnung.

Er hatte kaum Luft zum atmen.

Was war das schön, so verdammt schön.

Alles was er sich wünschte...er war zu schwach, als das er nicht auf sein Herz und seinen Körper hören konnte, die einfach nicht mehr ohne Yugi sein wollten - nie wieder und vor allem nicht jetzt.

Oben angekommen, schmiss er Yugi auf sein Bett. Er schaute ihn einen Moment lang an.

Es war so falsch, aber er wollt es und wie er es wollte.

Langsam kam er auf Yugi zu, küsste dessen Bauch.

„Deine Haut...ich habe sie so sehr vermisst“, hauchte er seufzend auf, voller Liebe und Sehnsucht war der Ton.

Seine Lippen streichelten den Bauch, küssten sich über Yugis Brust, langsam und zärtlich. Am liebsten wollte er alles auf einmal berühren, nur um seine Sucht endlich zu stillen.

Yugi seufzte wohlig auf, kraulte Atemus Haar, und streichelte immer wieder über dessen Gesicht.

„Yugi...ich…ich“, Yami sah zu Yugi auf, er spürte es...dieses silberne Ding, welches ihn mehr als nur gewaltig störte.

„Darf ich…ich will nicht das du ihn trägst...nie wieder“, flüsterte Atemu flehend und nahm Yugis Hand in seine, deutete auf dessen Ring.

Yugi verstand und nickte.

„Wirklich?“, fragte Yami nach. Sein Herz blühte gewaltig auf, er konnte sein Glück selbst kaum begreifen.

Yugi lächelte, auch wenn seine Augen verschleiert waren, so lächelten sie.

„Bitte...er gehört dir“, flüsterte Yugi leise zurück.

Atemus Herz klopfte wild auf, zärtlich nahm er Yugis Finger in den Mund -was dessen Unterleib nur noch mehr zu schaffen machte- und streifte den Ring mit seinen Zähnen von dem Finger.

Er legte ihn auf seine Hand und schaute ihn einen kurzen Moment lang an. Yugi aber nahm ihn, schmiss ihn fort und zog Atemu ganz nah und rasch zu sich herunter. Wild küssten sie sich, wobei Yugi irgendwie ganz schnell zur Sache kommen wollte, da seine Hände immer wieder zu Atemus Unterleib herunter schlichen und schon dessen Hose öffneten.

Atemu aber hatte gar keine Einwände, denn er wollte es genauso.

Er wollte Yugi lieben, jetzt sofort, auf der Stelle.

Er wollte ihm nah sein, ihm alles geben, was er hatte.
 

„Atemu Atem...sag mal geht’s noch?!“

Joey riss ihn mit einem Schlag von Yugi herunter.

Ryou stand mit bösem Blick dahinter.

„Verdammt…Atemu...der ist besoffen…ich...ich dachte ich kann dich mit ihm alleine lassen“, schnaufte Ryou nun los.

Sicher er wollte nicht wirklich das Yugi und Yuri heirateten, aber er war doch Yugis bester Freund und er hatte ihm doch versprochen auf ihn aufzupassen.

Das schlechte Gewissen Ryous war gefragt, von daher ging er wieder in das Lokal zurück, aber er fand nur den Barkeeper vor.
 

Yugi hingegen blinzelte ein paar mal.

Was ging denn jetzt ab? Wo war der tolle, gut aussehende Atemu hin, warum schauten jetzt alle noch so dumm, und warum durfte Atemu nicht mehr zu ihm?

„Oh...ihr blöden Spielverderber“, maulte Yugi herum, schmollend, drehte er sich um, zog halbwegs, die Decke um sich und lag ziemlich breitbeinig und halb nackt mit einer heftigen Erektion im Bett.

„Ich glaub mir ist schlecht“, hörten alle drei auf einmal Yugi nuscheln.

„Hier dreht sich alles“, lallte dieser weiter.

„Oh mein gott, wenn das mal morgen kein böses Erwachen gibt“, seufzte Ryou auf.

Atemu nickte, er selbst schämte sich nun mehr oder weniger für sein doch so falsches Verhalten. Er hatte es doch gewusst, doch er wollte es ehrlich gesagt nicht wahrhaben.

Innerlich war er Joey und Ryou dankbar, aber irgendwie auch wieder nicht.

Wie gerne hätte er weiter gemacht.

Wie viel Sehnsucht musste er denn noch ertragen?

10 Jahre lang hatte er gewartet, und nun, es war so zum greifen nah, auch wenn es falsch war, so wollte er es doch.
 

Nachdem abgemacht war, dass Ryou bei Joey und Atemu schlafen würde, damit dieser den kleinen Yugi auch morgen ja wecken und vor allem anständig mit diesem reden konnte, stand Atemu mehr oder weniger verlassen in seinem eigenem Zimmer und schaute auf den schlafenden Yugi.

Was würde er morgen sagen?

Wie würde er sich verhalten…wie nur?

Mit einem Gefühl des Unwissens, legte sich Yami dann schließlich zu Yugi.

Vielleicht würde es die letzte Gelegenheit sein, diesem Wesen nah sein zu können.

Ihn ein letztes mal ansehen, ihn an sich drücken, mit ihm kuscheln und einfach nur dessen Nähe genießen, auch wenn Yugi dabei schlief.

Ängstlich schloss Atemu die Augen, roch Yugis Haar und lauschte dessen Atem.
 

danke an meine kleine neko

du bist die beste^^
 

na, hoffe es hat euch gefallen???
 

^^

TAG 7 - Trauriges Lächeln

TAG 7
 

Ryous Wecker klingelte, widerwillig stand er auf. Aber er musste, er hatte es Yugi versprochen- egal wie Yugi sich entscheiden würde- am Ende müsste er es eben respektieren.

Yugi hatte nun die Wahl.

Vorsichtig tapste er in der fremden Wohnung umher.

Als er gestern das Auto von Atemu wegfahren sah, hatte er Panik bekommen, also war er mit Joey hier her.

Er erblickte aber ein sehr sanftes Bild.

Es sah aus wie zwei liebende Menschen, welche gerade eng miteinander kuschelten.

Es tat ihm in der Seele weh, dieses Bild nun zerstören zu müssen.

Yugi lag da so schön eingekuschelt an Atemus nackter Brust. Und Atemu hielt ihn ganz nah an sich gedrückt. So, als wollte er ihn nie wieder los lassen wollen.

„Yugi...hey...Yugi“, Ryou strich ihm zart über die Wange, dieser aber rümpfte nur mit der Nase.

Atemu jedoch hörte etwas.

„Yugi...du musst aufstehen!“

Atemu aber war es der die Augen aufschlug, und er sah auch sofort zu Ryou.

„Ich muss das tun Atemu…bitte sei nicht böse“, sagte Ryou leicht traurig. Atemu nickte einfach nur, und schaute zu Yugi, welcher sich so niedlich an ihn gekuschelt hatte.

„Yugi“, Ryou rüttelte nun an ihm, worauf Yugi nur mürrisch um sich her schlug.

„Lass mich...ich will nicht...ich...ahhh“, nuschelte Yugi und drückte sich noch näher an Atemu.

Dieser musste schwach lächeln. Gott was würde er dafür geben, jeden morgen mit Yugi so aufstehen zu können.

„Yugi...du heiratest heute...aufstehen!“

Nun blinzelte Yugi aber doch ein paar mal.

Hochzeit…her gott...stimmt ja! Auf einmal schlug er die Augen auf, und erhob sich rasch.

Ein Fehler, schmerzhaft kniff er die Augen zusammen.

„Ahhh...mein Kopf“, maulte er und hielt seine Hände, an seine Schläfen gedrückt.

„Ich schau mal nach einer Tablette...Atemu?“

„Ähm...in der Küche…zweite Schublade, rechts“, nuschelte er, gott, was war er nervös.

Yugi aber dachte, er hätte sich gerade verhört?

Atemu?

Er traute sich gar nicht mehr seine Augen zu öffnen.

Krampfhaft versuchte er sich zu erinnern, aber nichts...nur Fetzen.

Kleine Erinnerungsstücke. Auch Atemu war mit von Partie, aber immer nur so kleine Fetzen.

„Yugi?“, ein zarte leise Stimme, die Yugis Herz ganz schnell schlagen ließ.

Dann eine Hand an seiner Schulter.

In Bruchteilen von Sekunden spürte Yugi die Hand auf seiner nackten Haut.

Hatte er denn nichts an?

Er zitterte auf…wo war seine Erinnerung...wo war sie hin?

Warum hatte er nichts an, er spürte es...er trug nur noch eine Shorts.

Hatte er etwa Sex gehabt?

Wo war er überhaupt?

Er schluckte hart und öffnete zaghaft seine Augen.

Dabei blinzelte er ein paar mal, das Licht tat in seinen Augen weh.

Gar sein ganzer Kopf schien gerade platzen zu wollen.

Das erste was er sah, war sein Oberköper, leicht bemalt und eine Krawatte, die irgendwie an ihm herunter hing.

Dann noch schwarze Farbe an seinem Körper.

Schwach konnte er sich an das Spiel erinnern, mit der Farbe.

Dann sah er eine schwarze Decke, worunter seine Beine versteckt waren, er trug auch noch Socken, wie er merkte.

Doch was ihn beunruhigte war das etwas, welches neben ihm lag. Und er wusste genau wer es war.

Zaghafte schielte er zur Seite, dann wieder weg.

Da lag er, Atemu...oberkörperfrei. Der Rest war unter der Decke versteckt.

Oh gott...was hatte er getan?

„Wie viel Uhr?“, fragte Yugi nervös nach, die Stille um ihm herum ertrug er aber auch nicht.

„Mh...erst 8 Uhr“, antworte Atemu ihm, wenn auch sehr leise und unsicher.

„Haben...haben...haben wir...“, Yugi sah nun doch zu Atemu und zeigte mit seinen Fingern hin und her.

Atemu sah ihn etwas ängstlich an, doch er schüttelte mit dem Kopf, da er verstand was Yugi von ihm wissen wollte.

Wusste Yugi es etwa selbst nicht mehr?

Atemus Herz schien ängstlich zusammen gekauert.

„So Mister Muto...ihre Kopfschmerztablette“, meinte nun Ryou der wieder ins Schlafzimmer kam.

Total verwirrt sah Yugi seinen Freund an, doch das Wasserglas mit dem Aspirin drin, nahm er gerne entgegen.

Hastig schluckte er es.

In der Hoffnung, das Wasser würde ihm seine Erinnerung doch noch zurück geben.

„Also Yugi...“, begann Ryou, nervös spielte er mit seinen Fingern an der Bettdecke umher.

Es war ihm unangenehm hier in diesem fremden Zimmer, in dem Bett, wo auch noch Atemu drin lag.

„...wird es heute eine Hochzeit geben oder nicht?“

Yugi sah ihn verwirrt an...sicher...sicher sollte es eine Hochzeit geben…er wusste nur nicht was er hier tat...warum lag er hier in Atemus Bett...warum war Ryou hier und überhaupt, was war gestern passiert!?

Nervös befasste er sich seinen Finger und wollte an seinem Ring herumdrehen, doch der war nicht da.

Der war weg.

Panisch sah Yugi seine Hand an.

„Wo ist mein Ring?“, fragte er voller Entsetzen nach, schaute zugleich zu Atemu wie auch Ryou.

„Du…ähm...Atemu?“, fragte Ryou nun total überfordert nach und sah zu Atemu.

Yugi aber sprang panisch auf.

„Mein Ring verflucht, wo ist er?“, Yugi war den Tränen nahe.

Er hätte aufschreien können.

„Wie komme ich überhaupt her und...und...was mach ich hier und...und warum hab ich nix an?!“, schrie Yugi verzweifelt auf.

Atemu traf es wie ein Schlag.

Wusste Yugi denn wirklich nichts mehr, kein einziges Stück?

„Wo ist mein Ring Atemu?“, schrie Yugi nun Atemu an, so sehr, das dieser zusammenzuckte und das Gefühl bekam, Yugi würde ihm die Schuld zuweisen.

„Du...du hast ihn gestern...hier...hier im Zimmer weggeworfen.“

Hastig aber auch ungläubig, warum er denn seinen eigenen Ring wegschmeißen sollte, sprang er vom Bett und suchte den ganzen Boden ab, so als würde es dabei um sein Leben gehen.

„Yugi…willst du wirklich noch heiraten?“

„Ja verdammt...wo ist mein Ring?“, maulte er Ryou an. Mit Tränen in den Augen kroch er auf dem Boden herum, schmiss Atemus Schuhe in irgendeine andere Ecke, nur um das silberne Teil zu finden. Einfach ein verzweifeltes Bild eines verzweifelten jungen Mannes.

Atemu schluckte hart.

„Yugi...jetzt beruhig dich mal...ich suche deinen Ring und du...geh dich mal waschen...Atemu...bist du so nett?“, meinte Ryou, doch Atemu zu fragen fiel ihm mehr als schwer, sah er doch, wie verletzt dieser war.

Atemu nickte, auch wenn er losweinen könnte. Er half dem kleinen Yugi vom Boden auf und zog ihn mit ins Bad. Yugi aber wäre am liebsten davongelaufen - weg von Atemu, einfach weg.

„Setzt dich mal“, sagte er und schon saß ein verheulter Yugi auf dem Toilettendeckel.

Atemu griff nach einem Waschlappen, machte ihn nass und hockte sich zu Yugi herunter.

„Du bist ganz schön schwarz im Gesicht“, lächelte Atemu Yugi matt an und versuchte die Punkte los zu werden. Er lächelte, dennoch innerlich war er einzig allein und gar zerstört.

„Warum...was tue ich hier Atemu?“, fragte Yugi nun ernst und doch so scheu nach.

Atemu senkte den Kopf.

„Kannst du dich wirklich nicht erinnern?“, fragte Atemu nach, seine Stimme war so enttäuscht, wie noch nie in seinem Leben.

„Nur...ein bisschen. So Fetzen...du hast doch nicht wirklich gestrippt oder?“

Yugi schaute ihn ungläubig an. Er konnte seinen Erinnerungsstücken einfach keinen Glauben schenken.

Atemu aber lachte auf, verbittert, mit kleinen Tränen in den Augen. Vorbei war es mit ihm. Dem Kampf sich zusammenreißen zu können - er hielt den Schmerz in sich einfach nicht aus.

„Ist egal Yugi…vielleicht ist es besser, wenn du dich nicht erinnern kannst“, meinte er tief traurig.

„Na ja...was soll ich auch erwarten...du hast einen netten Kerl...ich bin 10 Jahre zu spät“, begann Atemu an zu wimmern und versuchte Yugis schwarze Punkte aus dem Gesicht zu wischen. Vielleicht tat er es, um seine Angst zu vertreiben, oder auch um Yugi nur noch mal zu berühren. Er wusste es nicht recht.

„Du bist verdammt schön geworden...weißt du das?“, lächelte er schwach und sah einfach nur in das Gesicht Yugis, schaute ihn sich noch ein letztes mal an, als wolle er sich diesen Augenblick einprägen, um jenes liebevolle Gesicht nie mehr zu vergessen.

„Ich hätte dich gern anders getroffen...und nicht in deiner Verlobung...vielleicht wäre dann alles anders gelaufen.“

Atemu weinte, dennoch sah er Yugi in die Augen und säuberte ihn.

„Du schaust nachher bestimmt richtig gut aus…ich würde dich gern sehen, in weißer Weste…aber sei mir nicht böse, das ich mir das nicht ansehen kann“, meinte Atemu weinend weiter. Man konnte nicht wegen des Lächelns sagen, wie traurig er war. Aber eines wusste man, es war das ehrlichste und zu gleich traurigste Lächeln, was Yugi je gesehen hatte.

Und von daher schluckte Yugi hart, mit Tränen in den Augen, sah er Atemu einfach nur an. Er wusste nichts zu sagen, er wusste nur, dass er keine Worte finden würde, um Atemu etwas zu geben, ihn glücklich zu stimmen, also suchte er auch gar nicht nach Worten.

Und doch war Yugi berührt.

Wie lieb Atemu gerade zu ihm war.

Wie er sich bemühte ihn sauber zu machen. Was er sagte.

„Du hast doch eine weiße Weste?“, fragte er nach.

„Ja...hab ich“, Yugi nickt beklemmt auf.

„Hey...nicht weinen…ich...ich wein doch schon...und du musst heute gut aussehen“, meinte Atemu und wischte ihm die Tränen wieder weg.

Angesprochener nickte tapfer, es viel ihm gerade schwer nicht zu weinen.

Atemu war verletzt, und Yugi sah es, er fühlte es. Es durchbohrte ihn und immer wieder schallte ihm seine eigene innere Stimme zu, dass er das ausgelöst hatte, dass er schuld an Atemus Zustand war.

„Du wirst bestimmt richtig glücklich und...und ein toller Arzt…wenn ich mal Krebs bekomme...vielleicht sehen wir uns dann ja mal wieder“, weinte Atemu weiter und doch lachte er gleichzeitig dabei. Er merkte selbst, das er anfing Blödsinn zu sprechen und doch war es ihm so wichtig, Yugi das alles noch zu sagen.

Yugi schluckte, er wusste nicht woher er das mit dem Krebs wusste, aber es berührte ihn.

„Und nachher...wirst du bitte nicht an mich denken…ich kenne dich zu gut...du machst dir bestimmt einen Kopf...mach das nicht...nicht an deinem Hochzeitstag...ok?“, fragte Atemu wieder nach.

Yugi weinte erneut wieder und nickte.

„Verspreche es mir…genieß deinen Tag…er ist wichtig!“

„Ja“, wieder schluchzte er beklemmt auf, und doch, er lächelte, wenn auch traurig.

„Gut...die Flecke sind weg“, traurig lächelte Atemu seinen Liebsten an.

Er biss sich auf die Lippen und sah Yugi einen Moment lang tief in die Augen, wieder wischte er dessen Tränen hinfort.

Dann nickte er, warum er das tat, das wusste er selbst nicht so genau, vielleicht um sich selber Kraft zu geben, nun aufzustehen und zu gehen.

Es war an der Zeit zu gehen, er musst Platz machen.

„Versprich mir eins Yugi…wenn du mal Ehekrach hast…lass es mich wissen...ok?“, fragte er flüsternd nach. Zu schwach, um seine Stimme noch aufrecht zu erhalten.

„Ja“, Yugi lachte und weinte auf, nickte dabei, ehe er die Hände in seinem Gesicht vergrub.

Atemu schluckte hart, und schloss die Tür hinter sich.

Er wusste dass er nicht mehr weiterkam, also gab er auf.

„Das tut mir leid Atemu“, sagte Ryou, der das Ganze mitbekommen hatte.

Atemu nickte nur, zog sich was an und verschwand aus seiner eignen Wohnung - er musste da raus. Er brauchte Luft. Das Gefühl, dass er ersticken würde, überkam ihn.

Yugi brauchte einen Moment, dann aber stand er auf und sah in den Spiegel.

Die Flecken waren nicht wirklich weg.

Seine Augen waren rot, und er hatte Augenringe.

Dennoch…er war traurig und glücklich zu gleich.

Traurig wegen Atemu, glücklich, weil er bald verheiratet wäre.

Tief atmete er die Luft ein, Ryou klopfte an die Tür, welche danach auch aufging.

„Können wir?“, fragte Ryou vorsichtig nach.

Yugi nickte, doch zum anziehen hatte er nichts, also wurde Joey geweckt, der ihm dann etwas von Atemu gab, welcher eben aus dem Haus verschwand.

Der Weg zum Frisör war sehr still - Ryou traute sich nicht etwas zu sagen, und Yugi versuchte nicht an Atemu zu denken, nebenbei schmerzte sein Kopf immer noch.

„So…ich fahr jetzt mal deinen Anzug holen...ich bin gleich wieder da“, meinte Ryou dann, er hielt mit dem Wagen vor dem Frisörladen, wo Yugi eh noch einen Termin hatte.

Yugi nickte.

„Bist du dir sicher…willst du wirklich heiraten Yugi?“, fragte Ryou erneut nach. Er konnte es nicht fassen, glaubte Yugis Worten kaum, und doch -

Yugi sah ihn einen Moment lang an, wieder ließ er sich das Ganze durch den Kopf gehen.

„Ja…ganz sicher“, sagte er dann.

Ryou nickte und lächelte matt, ehe er Yugi dann den silbernen Ring hin hielt – und doch schien dieser sich sicher zu sein.

„Danke.“
 

„Ich bring dir einen starken Kaffee mit“, mit einem Lächeln fuhr Ryou davon.

Yugi aber wurde bereits erwartet.

Der Frisör machte ihm nicht nur die Haare, sondern heiterte ihn gewaltig auf und machte ihm diese schlimmen Flecken aus dem Gesicht.

Am Ende waren auch die Augenringe fort.

„War eben der letzte Abend vor der Ehe…da kann man mal so aussehen“, lächelte der Frisör, mit welchem Yugi die ganze Zeit für seinen Zukünftigen gesprochen hatte.

Yugi mochte ihn, und als Ryou dann noch mit einen Kaffee ankam, seufzte Yugi erleichtert auf.

„Danke...meine Rettung“, sagte Yugi, worauf Ryou nur schmunzeln konnte.

„Na ja…du schaust grad wieder richtig gut aus“, sagte Ryou, da Yugi wie frisch gewaschen, gar frisch geboren aussah - der Frisör hatte richtig Arbeit geleistet.

„Hast du den Anzug?“

„Ja…ich habe Yuri auch schon angetroffen… der sah ziemlich gestresst aus… Panik“, schmunzelte Ryou und öffnete die große Schachtel, wo der Anzug drin war.
 

Yugi lächelte richtig glücklich und strich über seine weiße Weste.

Er konnte sich schon denken, wie sehr Yuris Mutter ausgerastet sein musste, und doch bekam er sie - die weiße Weste.

Und dafür war er Yuri so dankbar. Für den kleinen privaten Krieg den er mit dessen Mutter bestritten hatte, damit auch Yugis Wünsche erfüllt wurden.

Allein das weiß seiner Weste, sagte ihm das alles und es bedeutete ihm so viel.
 

Nachdem Yugi wie auch Ryou fertig angezogen waren, und Richtung Standesamt fuhren, wurde Yugi arg nervös.

„Jetzt höre auf an deinen Fingernägel zu kauen“, meinte Ryou nun zum x-ten mal und schlug Yugis Hand von dessen Mund.

Ryou aber konnte nur schmunzeln, und Yugi tippte wie ein Bekloppter auf dem Armaturenbrett umher.

Ryou hatte seinen Freund noch nie so erlebt.

Es nervte, und doch war es amüsant.
 

Am Standesamt angekommen, wurde Yugi noch nervöser, auf der Suche nach seinem Verlobten, viel er einmal zu Boden und rempelte Gott und die Welt an.

Er wunderte sich nur wo seine Freunde denn waren.

„Ryou…sag mal, wo sind die anderen?“, fragte Yugi nach, wobei sein Kopf immer wieder nach seinem Verlobten Ausschau hielt.

„Ähm...also...nun“, Ryou kratze sich an der Wange und versuchte nicht in Yugis Augen zu sehen.

Gestern, als Ryou mit den anderen weggegangen war, hatten alle gedacht es würde eh keine Hochzeit geben...und na ja, da jeder so betrunken war, würden die bestimmt alle noch schlafen.

„Also...nun...ähm.. .“

Ryou wäre am liebsten weggelaufen, da es gestern Nacht ja auch noch seine Idee war.

So nach dem Motto, hey, wir können morgen doch ausschlafen, Yugi treibts ja eh mit Ati...oder so.

„Ryou!“, Yugi sah ihn scharf an.

„Ja was denn...wir dachten du willst eh nicht heiraten…die schlafen bestimmt noch!“, versuchte sich Ryou zu verteidigen und Yugi zog ein Gesicht, was länger nicht sein konnte.

„Ihr seit mir Freunde…an meiner eigenen Hochzeit schlafen, ich glaub es nicht“, maulte er herum, und die Rettung für Ryou war Yuri, welcher gerade um die Ecke kam.

Yugi strahlte ihn gleich an, doch dann sah er verschämt fort.

Gott, was hatte er seinem Verlobten eigentlich angetan - Yugis schlechtes Gewissen plagte ihn sehr. Schon die ganze Zeit.

„Sag es ihm nicht…nicht jetzt…nicht heute“, flüsterte Ryou dem Kleinen zu, da er diesen zu gut kannte, und dessen Ausdruck in den Augen nur zu gut deuten konnte.
 

Yugi nickte zaghaft, ehe er wieder aufsah und schon von Yuri in die Arme genommen wurde.

„Ich dachte schon, du kommst nicht mehr“, flüsterte er Yugi zu und drückte ihn noch näher an sich.

Yugi lächelte leicht und legte den Kopf an dessen Schulter.

Er hatte das Gefühl, das Yuri gerade wirklich Angst gehabt hatte, das Yugi selbst nicht kommen würde.

Also drückte er auch ihn fest an sich.

„Ich bin doch hier“, flüsterte er leise zurück.

Ryou seufzte leise auf, ehe er sich doch mal an sein Handy machte um Yugis Freunde anzurufen.
 

Es waren nicht viele Leute da, so, wie Yugi es sich gewünscht hatte, so wie er es wollte.

Aber erst richtig zufrieden schien der junge Arzt als seine Freunde ins Standesamt stürmten und sich zu den anderen gesellten.

„Oh meine Güte, was habt ihr gestern getrieben?“, flüsterte Yuri und sah mehr verdutzt als zufrieden auf die Scharr, namens Yugis Freunde.

Jeder sah, wortwörtlich mehr als beschissen aus.

Einer trug sogar noch ein Schlafhemd.

Yugi aber musste lachen, laut und lange - es war für ihn in diesem Augenblick ein befreiender Moment.

Und Yuri liebte das Lachen seines Partners - so sehr, dass es ihn auch gar nicht mehr interessierte, wie Yugis Freunde doch aussahen. Auch das Gejaule seines Mutter darüber, winkte er ab.
 

Als der Standesbeamte kam, schien es wieder ruhig.

Yugi umklammerte feste die Hand Yuris - er war so nervös, hatte Angst und doch wusste er was er tat.

Der Standesbeamte fing an zu sprechen, hielt eine lange Rede, über die Liebe, über Gott und über ein Bündnis, was hier in diesen Augenblick stattfinden sollte.

Yugi lauschte der Stimme, hörte ihr zu. Auch wenn es für ihn ewig dauerte, diese Rede, so horchte er darauf, wie ein kleines Reh.

Die Worte taten ihm gut, machten ihm bewusst, warum er eigentlich heiraten wollte.

So, wie auch Yuri.

Und als der Standesbeamte fragte, ob jemand Einwände gegen diese Hochzeit hätte, herrschte Stille.

Eine sehr lange Stille und als Ryou sich dann noch so räusperte, schaute ihn jeder an.

Yugi schien es, als wollte er was sagen, von daher klopfte sein Herz noch wilder, als es eh schon schlug, doch nichts - kein Wort - Ryou schwieg.

-Schweigen bis ins Grab-

Diese Worte gingen Yugi durch den Kopf.

Er wusste das Ryou Einwände hatte, sehr viele sogar, doch er sagte nichts.

Wegen ihm, wegen Yugi, weil er sein Freund war und Yugis Entscheidung akzeptierte.

Der Standesbeamte nickte mit einem Lächeln und sprach weiter.

„Ich…“, ein kleines Piepsen aus Yugis Munde unterbrach jenen aber.

Yugis Kopf senkte sich, und die Hand Yuris wurde entlassen.

„Ich…“ ,wieder dieses Wort, dann Stille. Jeder sah auf Yugi, jeder Gast in diesem Hause, doch keiner sagte was. Nur die Spannung war zu spüren, über das Unwissen, was Yugi denn sagen wollte.

Yugi aber schwieg. Lange.

Er suchte nach Worten, sein Mund war so trocken.

Er wusste was er sagen wollte, doch innerlich zitterte er.

Angst, die ihn beherrschte - all die Jahre.

Er hatte geschwiegen - so wie Ryou es für ihn tun wollte - all die Jahre hatte er geschwiegen und er hielt es nicht aus - wie konnte er Ryou solch eine Bürde auftragen- einem guten Freund?

„Es tut mir leid Yuri“, drang es leise flüsternd wie auch ängstlich aus Yugis Mund.

Mit der Bitte um Verzeihung sah er in die tiefen blauen Augen seines Verlobten. Ein letztes Mal, dann aber drehte er sich um. Ryou war nicht wirklich der Grund, es war was anderes, etwas, tief in ihm drin. Etwas, was schrie. Etwas, was hinaus wollte.
 

„Yugi“, eine stimme voller Angst, Yuri hielt seinen Verlobten am Handgelenk fest.

„Ich weiß es…Yugi bitte…ich kann mit der Lüge leben“, flehte Yuri seinen Liebsten an.

Yugi schien aber in diesem Moment total perplex. Er drehte sich um, fassungslos starrte er in die blauen Augen, welche nun so verzweifelt aussahen, wie sie es noch nie taten.

„So sehr…so sehr liebst du mich?“, Yugi flüsterte es total überwältigt und doch so traurig über seine Lippen.

„Ja“, Yuri nickte, und biss sich anschließend auf die Lippen.

Yugi schien es, als würde er mit den Tränen Kämpfen.

Yugi aber senkte den Kopf und schüttelte diesen.

Dann befreite er sich von der Hand Yuris, schaute ein letztes mal seinen silbernen Ring an, ehe er diesen abnahm und in die Hände Yuris gab.

Somit schaute Yugi auch wieder auf.

„Schenk ihn jemanden, der dich nicht anlügt…jemanden der dich so aufrichtig liebt, dass du es in jeder Faser deines Körpers spürst…ok?“, sagte Yugi mit einem matten Lächeln.

„Bitte Yugi...nicht“, flehte Yuri erneut.

„Lass mich gehen Yuri…es wird Zeit“, sagte Yugi leise flüsternd und nickte Yuri nochmals zu.

Dieser nickte dann auch, wenn auch tief traurig.

Ein letzter Blick, eine letzte Berührung beider Hände, ehe Yugi rasch aus dem Standesamt lief und Yuri somit alleine ließ.

Niemand wusste um was es gerade ging, aber jeder verstand, das heute nicht geheiratet wurde.

Ryou seufzte auf, sicher nun tat ihm auch Yuri leid, wie er da stand, genauso wie Atemu eben.

Auch er wusste nicht was Yugi und Yuri soeben meinten, doch er wusste, das Yugi nun die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Als das Getuschel anfing und Yuris Mutter fast platze vor Wut, verschwand auch Ryou.

Er suchte draußen nach Yugi. Doch er sah ihn nicht.
 

„Ryou“, rief ihm dann doch eine bekannte Stimme zu, worauf er sich gleich umdrehte.

Da war er ja, in Ryous Auto, mitten auf der Straße hielt er einfach an und auch somit den Verkehr mächtig auf. Aber das interessierte Yugi anscheinend nicht, denn dieser strahlte gerade vor sich her, wie ein Honigkuchenpferd.

„Du bist ein guter Freund“, rief er über die Straße und Ryou musste lächeln.

„Du auch Yugi“, rief er lachend zurück. „Was willst du denn jetzt tun?“

„Ich … ich flieg nach Italien“, rief Yugi glücklich zurück.

„Nach Italien? Aber - Ryous Worte aber gingen in dem Autogehupe unter, da Yugi eben den Verkehr aufhielt.

Von daher winkte Yugi seinem Freund nochmals zu und fuhr weiter - mit Ryous Auto wohlgemerkt, was diesem aber erst später auffiel.

Und Yugi tat es wirklich, er fuhr nach Hause, telefonierte mit dem Krankenhaus, dann mit Atemus Hausarzt, ehe er seine Koffer packte, kurz ins Krankenhaus lief, und keine zwei Stunden später schon im Flugzeug saß.

Lächelnd, glücklich.

So saß er da und schaute aus seinem kleinen Fenster.

Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich befreit.

Er hatte seine eigenen Ketten gesprengt.

Doch es gab jemanden, der schien sich gerade selbst einzusperren.

Atemu.

Dieser klebte mehr oder weniger mit seiner Wange mitten in der Nacht an einer Theke.

Der Barkeeper hatte mittlerweile die Schnauze voll von ihm, da er sich nun zum x-ten mal Atemus Geschichte im volltrunkenen Zustand anhören musste.

Dabei war er auch der Meinung, Atemu nichts mehr auszuschenken, was sich mittlerweile eh schon erledigt hatte, da Atemu schon im volltrunkenen Rausch eingeschlafen war.

In einer Bar, an einer Theke.

Der Barkeeper seufzte auf.

Es tat ihm ja schon leid, dieser Anblick.

Das schlafende Etwas. Und auch, wenn diese Augen geschlossen waren, so sah man die Spuren von Tränen immer noch.
 

Also, bevor ihr jetzt meint hier wäre schluss... nein, es geht noch weiter^^

ein kapitel wird ncoh folgen, in dem ihr dann auch mal erfahren werdet, warum Yugi so gezögert hatte und ob die zwei noch zusammen finden.
 

also, bis danne
 

lg viky
 

beta küsst

^^

Entlastung

muahhah... das ende, das ende naht XP

viel spas mit dem letzten pitel

knuff

viky
 

„Oh Atemu, du musst aber zum Arzt, geh wenigstens dahin und lass dich noch ein paar Tage krank schreiben. Du schaust furchtbar aus!“, versuchte Joey es an diesem Morgen nun doch schon zum tausendsten male. Da lag er, Yami, in seinem eigenen Bett. Was hatte er an?

Die Kleidung von dem Tag, an dem Yugi geheiratet hatte, das war aber Samstag und nun war schon Montag morgen.

Im Gesamten, roch es auch nicht gerade angenehm in Atemus verdunkeltem, und nicht gelüftetem Zimmer.

Joey hatte ja Verständnis und auch jede Menge Mitleid, dennoch, Atemu sprach kein Wort mehr und lag nur noch in seinem Bett.

Das Wort essen, trinken, waschen oder mal rausgehen, hatte er irgendwie von seiner Liste gestrichen.

Yami aber befand sich gerade in seiner eigenen Welt, das – ich besauf mich jetzt auf meinen Kummer- hatte ihm leider nicht geholfen und so war der Sonntag für ihn grausiger denn je, mit geplagten Kopfschmerzen, doch der Montag schien ihn völlig einzunehmen.

Er dachte viel nach, zu viel und er schob sich immer wieder die Schuld zu.

Er lag hier, mehr tot als lebendig und Yugi? – Ja der machte jetzt bestimmt einen schönen Urlaub mit diesem…

Atemu ersparte sich jedes Wort, denn er wusste, dass er eifersüchtig, gar neidisch war.

Was würde er geben um das zu haben, was dieser Mann hatte.

Doch zu spät…viel zu spät.

„Mhh“, mürrisch verkroch Atemu sich unter die Decke, da sein Kumpel ihn, so wie es aussah, heute doch nicht in ruhe lassen wollte.

Dieser hatte nämlich gerade die Rollläden hochgeschoben und auch noch die Fenster geöffnet.

Das helle Licht peitschte in Atemus angeschwollene Augen.

„So du elendiges Stück…zieh dir was an, geh zum Arzt und verdammt, wasch dich mal…und wenn du es nicht tust, dann mach ich den ganzen Tag meine Musik an, und zwar ganz laut“, meinte Joey nun und zog Atemus Decke von dessen Körper.

Ein genervtes Seufzen war zu hören, und da Yami das Gedudel von Joeys Musik, welche mehr als nur „Happy“ war nun nicht ertragen konnte, richtete er sich auf.

Doch waschen? Nein, Yami doch nicht, dieser zog sich über seine Jogginghose und sein zerknittertes Shirt eine Jacke an, dazu noch passend, Birkenstock Schlappen.

„Zufrieden?“, fratzte er Joey an.

Dieser nahm kurz Luft, sagen aber tat er nichts, kein Wort.

„Gut, ich fahr dich lieber mal, bevor du mir noch einen Unfall baust.“

Uh, und da war es, das falsche Wort, mit der Kettenreaktion einer Explosion.

„Unfall?! Ja wie witzig und dann muss ich bestimmt noch in Krankenhaus und sehe Yugi…lieber verrecke ich an der scheiß Straße“, sagte Yami mehr als ruppig.

Joey nickte, sein Gesichtsausdruck aber schien leicht verzweifelt.

Er kannte Yami zwar wirklich mürrisch oder auch schlecht gelaunt, aber das hier toppte doch alles.

„Also…los“, sagte Joey leise.
 

Joey schaute dem Yamipenner nach, wie dieser sich in die Hausarztpraxis schliff.

Er sah einfach aus wie der letzte Penner, und gar das Gehen hatte er irgendwie verlernt.

Dessen Schuhe schoben sich über den Boden, seine Haltung war gebeugt.

Der blonde junge Mann fand den Anblick grausig, doch was tun, um Atemu wieder aufzuheitern? Ja was?

„Atem…ich soll die Fäden gezogen bekommen“, nuschelte Yami den Grund für sein Erscheinen und legte seinen, wie er ihn gedanklich nannte - scheiß, beschissenen gelben Schein - auf den Tresen.

„Ja ok…ihre Karte bitte…ah...Moment, sie müssen dafür ins Krankenhaus.“

Die Dame lächelte Atemu ganz lieb an, dieser aber rollte mit den Augen.

„Das kann doch jetzt nicht ihr Ernst sein oder?“, fragte er zickig nach.

„Doch“, die Dame lächelte freudig, und schon schrieb sie etwas auf. Wieder einen Schein, den Atemu nun widerwillig annahm.

„Schönen Tag noch“, meinte die Dame, und lächelte weiter vor sich her.

„Schönen Tag? Scheiß Tag! Oh nee...ich bring mich gleich um…ich bekomme die Krise“, nuschelte Atemu fauchend vor sich her.

Die Dame aber schmunzelte und schaute dem Mann einfach nur nach, der wirklich beschissen aussah. Der Hingucker schlechthin, aber die Schuhe waren der Hammer, wie die Dame dachte.

„Ich muss ins Krankenhaus“, mit diesen Worten die beleidigter nicht sein konnten, stieg Atemu ins Auto ein und knallte die Tür zu.

Joey nickte nur und fuhr los.

Als Atemu das bekannte Krankenhaus sah, wurde ihm innerlich schlecht.

Er war doch bestraft - wie konnte Joey ihn nur zwingen aufzustehen?

Mit Joey im Krankenhaus angekommen, brachte er auch rasch sein Anliegen vor.

Er wollte hier ganz schnell wieder raus, zumal er diese Häuser eh nie mochte, um Yugi zu besuchen, das war eben was anderes.

Freiwillig würde er hier nie wieder hingehen, nie und nimmer, das stand für Atemu fest.

Gott sein Dank war Yugi ja auch im Urlaub, denn sonst hätte er sich niemals hier her fahren lassen.

Diesen jetzt sehen zu müssen, das konnte und wollte er nicht ertragen.

Am Empfang aber dauerte es heute länger, viel länger.

„Soll ich dir mal einen Kaffee besorgen?“, fragte Joey fürsorglich nach.

„Kein Durst“, war die kurze, fast schon lieblose Antwort, was Joey lediglich seufzen lies.

Da war anscheinend nichts zu machen.

Aber Joey wusste, dass selbst wenn Atemu die nächsten Wochen so drauf war, es irgendwann auch wieder vorbei gehen würde.

Er würde sich neu verlieben, jemanden kennen lernen und wieder lachen können.

So war das Leben eben, grausam und unfair.

Doch man sollte es immer mit Humor nehmen.

Joeys Devise eben.

Ein junger Mann der Atemus Aussehen skeptisch betrachtete, brachte diesen in ein Behandlungszimmer.

Tief in Gedanken versunken hockte er da.

Das kleine Elend eben.

Als die Tür aufging schaute er nicht hoch, viel lieber schaute er ins Nichts, ins Leere eben, er war nun mal gefangen in seinem eigenem Kummer.
 

„Uh, du sahst auch schon mal besser aus“, hörte er eine Stimme, die er kannte, doch sagen tat er nichts. Warum denn auch, ihm war doch gerade eh alles scheißegal.

Selbst wenn jetzt neben ihm jemand liegen würde, der sterben würde - wäre ihm doch egal.

Dann hätte er wenigstens bildlich vor sich, wie er doch innerlich litt.

Wäre bestimmt ganz interessant mit anzusehen, oder?!

„Wie geht es dir?“, versuchte Mai die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

„Ich will hier ganz schnell wieder raus, ich will in mein Bett und ich will einen gelben Schein“, meinte Atemu ruppig und direkt, hoch sehen tat er aber immer noch nicht.

„So, so, willst du auch die Fäden gezogen bekommen?“, sagte Mai, ihr Ton aber nicht abfällig, sie konnte Atemu ja irgendwie verstehen.

Ohne eine Antwort zu erwarten, nahm sie Yamis Hand und zog ihm die Fäden.

Dann kramte sie in einer Schublade, nahm einen Briefumschlag und legte den gelben Schein, den Atemu eigentlich nicht brauchte dort hinein.

„Hier bitte“, sagte sie leicht lächelnd.

Yami nahm den Brief eher herzlos an, immer noch sah er nicht auf, aus nur einem Grund.

Welche Schmach, diese Frau vor ihm, die wusste doch warum er hier war, diese Frau hatte ihn strippen gesehen.

Er hatte sich vollkommen zum Deppen gemacht, für nichts und wieder nichts.

Die Leute hier im Krankenhaus mussten sich doch dumm und dämlich über ihn lachen.

„Dann alles Gute Atemu“, lächelte Mai erneut und öffnete die Tür.

Atemu nickte nur zaghaft und ging Richtung Tür, da aber sein Blick auf den Boden gerichtet war, sah er jede Menge Schuhe. Ja Schuhe!

Langsam schaute er hinauf und sah umso mehr Beine und je weiter er hoch schaute sah er auch noch ganz viele Gesichter. Jedes Gesicht kannte er.

Da waren Ryou und die anderen Freunde von Yugi, alle, die auf der Junggesellen Party waren.

Langsam schaute Yami zu Joey, sein Blick war fragend, fast schon genervt. Atemu fühlte sich gerade einfach nur verarscht.

Doch Joey zuckte hilflos mit den Schultern und schüttelte mit seinem Kopf.

„Na los mach ihn auf“, Ryou hielt die Warterei einfach nicht mehr aus, und schrie schon halb durch den gesamten Flur vor Aufregung, doch Atemu runzelte nur mit der Stirn.

„Na den Brief du Volldepp“, lachte Ryou nun.

Atemu aber sah Ryou beleidigt und auch leicht zornig an.

„Das ich ein Volldepp bin weiß ich selbst“, fauchte er los.

„Und ihr…ihr macht euch doch alle noch darüber lustig…ha ha...witzig, wir haben alle gelacht“, schnauzte Yami los.

Ein falsches Wort eben und schon war er auf 180.

„Das ich der Idiot bin und Yugi das verheiratete, glückliche-“

Atemu wurde bei dem Wort verheiratet, mit Kopfschütteln bombardiert und alle lächelten auch so dumm, das er am liebsten in jedes Gesicht geschlagen hätte, wäre da nicht die kleine Ungläubigkeit in ihm drin.

Sein Mund stand nun offen, sprachlos stand er da.

Er brauchte einen Moment.

„…er...er hat nicht ge-geheiratet?“, fragte er ganz vorsichtig und leise nach, als hätte er Angst, vor der Antwort. Sein Herz aber schlug schon wild vor Aufregung auf.

Die Antwort war aber nicht zu hören, nur zu sehen, da wieder alle gleichzeitig mit dem Kopf schüttelten.

Atemu blinzelte ein paar mal und schon zuckten seine Finger.

Der Brief wurde Rasch geöffnet, der Umschlag flog zerrissen zu Boden und schon sah Atemu den gelben Schein und.

Sein Herz trommelte wild in seiner Brust, begann zu tanzen.

Ein Brief.

Atemu war gerade nicht mal mehr fähig zu lesen, einfach nichts.

Dieser Moment, dieser Augenblick, er war für Atemu die Erlösung seines Herzens.

Mit schimmerndem Blick, besah er sich den Brief, und eine dünne Karte.

Vor lauter Glück über diese Karte und die dazugehörige Erkenntnis, wurden seinen Augen feucht.

Tief schnappte er nach Luft, versuchte zu lesen und er schaffte es, er musste es ja auch schaffen.

Seine Mundwinkel zuckten verdächtig nach oben, ein Lächeln, was dann zu einem fröhlichen Lachen wurde.

Und schwup, er rannte los.

„Hey was stand denn jetzt da drin?“, fragte Ryou und gleichzeitig fragte Joey noch: „Wo willst du denn jetzt hin?“

Freudig drehte Atemu sich um, dennoch lief er weiter Richtung Ausgang.

„Ich…ich flieg nach Italien“, rief er noch und schon war er weg.

„Ich raff das jetzt nicht“, gab Joey von sich.

„Trottel“, Mai haute ihm leicht auf den Hinterkopf und alle anderen lachten amüsiert auf.
 

*

Lieber Atemu,

Tschuldige, das ich dir das erst heute sage, dass ich nicht geheiratet habe, aber ich dachte mir, dass du es verdient hast mal einen guten langen Tag zu leiden.

Falls du gerade doch noch wegen deiner wirklich schlimmen, nie enden wollenden Handverletzung krank geschrieben bist, kannst du ja, wenn du noch Lust hast, mir etwas in Italien vorlesen.
 

In Liebe

Yugi
 

*
 

Dabei lag eine Wegbeschreibung und eine Karte, genannt auch Flugschein und Atemu rannte von daher was das Zeug hielt.

Wäre er doch mal früher in die Potten gekommen.

Die Uhr tickte eben, und der Flug ging bald los.

Seine Klamotten flogen nur so in seinen Koffer, aus dem Regal wurden alle Ordner zu Boden geworfen, um seinen Reisepass, den er mal vor vielen Jahren machen lassen hatte, aber nie benutzt hatte, zu suchen. Italien - da wollte er schon immer mal hin. Er hatte es Yugi zwar nur nebenbei gesagt, und doch schien dieses kleine Wesen doch auf jede Kleinigkeit im Leben deutlich zu achten.

Alles gefunden, legte er den gelben Schein auf den Tisch und überließ das Aufräumen und die Abgabe für den Schein einfach mal Joey.
 

Als er noch rechtzeitig im Flieger saß, atmete er erstmal tief durch.

Sicher er sah aus wie der letzte Henker, doch er lächelte freudig und es war ihm so was von egal, was die Leute über ihn tuschelten.

Schmunzelnd sah er auf seine Hand, eine kleine Narbe zierte diese.

Er hätte doch schön früher drauf kommen können.

Sein Hausarzt hätte das doch gemacht und überhaupt, diese lange Warterei im Krankenhaus.

Yugi musste sich viel Mühe gegeben haben und das erfreute Atemu.

Vergessen war sein Kummer, sein Schmerz, jetzt hatte er nur noch Platz für seine Aufregung und Freude.
 

Der Flug dauerte ewig und in Italien angekommen, war es sogar noch dunkel.

5: 30 Uhr in der Früh.

Atemu musste schmunzeln, wegen der Zeitverschiebung, und gerade als er sich ein Taxi nehmen wollte, ging er doch wieder zum Airport, und fragte, ob man hier mal rasch irgendwo duschen gehen könnte, was er ja bitter nötig hatte, wie er es sich dann auch mal schamhaft selbst eingestehen musste.

So wollte und konnte er sich einfach nicht Yugi präsentieren.

Doch was auf dem Airport noch einfach wegen der Sprache war, viel nun beim Taxifahrer umso schwerer, na gott sei Dank hatte Yami eine Wegbeschreibung, sonst wäre er hier mit seinem eingerosteten Englisch verloren gegangen.

Um 7:30 in der früh stand er nun da, vor einem schnuckeligen kleinen Hotel.

Sein Herz raste nervös gegen seine Brust.

Gar seine Beine schienen nun weicher zu werden.

Es war wunderschön hier, aber den Nerv sich jetzt hier umzusehen, oder gar das Wetter zu genießen hatte er einfach nicht. Nicht bevor er Yugi gesehen hatte. Nicht bevor er seine Ruhe finden würde.

Tief atmete er ein, dann wieder aus und machte den ersten Schritt in das besagte Hotel.

Sofort kam auch ein Mann in Atemus Größe auf ihn zu.

Er begrüßte ihn freundlich, doch Atemu sah ihn leicht zweifelnd an - er verstand kein Wort.

Mit seinem bisschen Englisch und seinem Namen, und auch mit Händen und Füßen, versuchte er sein Anliegen zu erklären, doch als der Mann den Namen Muto hörte, nickte er und schon bekam Yami einen Zimmerschlüssel, worauf eine Nummer stand, die Atemu sogar entziffern konnte.
 

Atemu aber dachte, er wäre eben schon nervös gewesen, doch nun wurde er eines besseren belehrt. Jetzt war er es wirklich.

Ja jetzt, genau da, wo er vor der besagten Zimmertür stand.

Seine Finger spielten mit den Schlüsseln, sein rechter Fuß tippte immer wieder auf den Boden.

Seine Lunge zog sich zusammen. Er bekam kaum Luft, doch sein Herz schrie und schrie.

Es war so heftig laut schlagend, das Atemu es in seinen Ohren rauschen hörte und er spürte jeden verdammten Schlag in seinem Köper vibrieren.

Und seine Knie erst, so weich wie Butter, sein Mund aber staubtrocken.

Tausende Fragen schossen ihm durch den Kopf.

Was sagen, wie verhalten, was tun?

Wäre Yugi überhaupt da…wollte er ihn wirklich noch sehen?

Wie sah er aus… was?

Auf einmal hörte er auf mit dem Schlüssel zu spielen, seine Hand zuckte leicht.
 

Er brauchte noch einen Moment, in dem er sich kläglich versuchte zusammenzureißen, dann aber klopfte er erstmal vorsichtig an der Tür.

Doch niemand machte auf, wieder ein Klopfen, nun etwas lauter, dennoch - nichts.

Yami biss sich auf die Lippen, diese Anspannung hielt ja kein Schwein aus. Doch auch, wenn niemand die Tür öffnete, die Hoffnung hielt er ja noch in seinen Händen, den Schlüssel eben.

Also tat er es, der Schlüssel wurde ins Schlüsselloch gesteckt.

Langsam öffnete er die Tür und lunzte erstmal ganz vorsichtig ins Zimmer, doch er sah nur einen kleinen Flur, also machte er die Tür auf und ging leise hinein.

Vielleicht war Yugi ja bereits frühstücken, oder sonst wo oder…!

Langsam trat er also ein und stellte erstmal seinen Koffer im Flur ab.

Der Flur war klein und der nächste Raum war von daher auch nicht weit, am Bad, war er schon vorbei gegangen, doch als er in den nächsten Raum kam, blühte sein Herz auf.

Da lag er, das was er haben wollte, das was er begehrte, das, was er nach 10 Jahren einfach nicht aufhören konnte zu lieben.

Yugi, schlafend in einem viel zu großen Bett, bedeckt mit einer weißen Leinendecke.

Atemu lächelte leicht.

Yugi schlief noch. Ob er verschlafen hatte, oder die Zeitumstellung vergessen hatte? Yami wusste es nicht, aber das Bild was sich ihm bot, machte das alles wieder weg.

Vor zehn Jahren hatte er ihn das letzte mal schlafen gesehen, so friedlich, eingekuschelt in einer Decke, mit einem wunderschönem Lächeln auf den Lippen.

Sein Blick glitt langsam und schon fast ängstlich zu Yugis Hand, oder eher dessen Finger.

Doch er sah nichts, keinen silbernen Ring, gar einen goldenen, was ihn erleichtert aufseufzen ließ. Irgendwie hatte er Angst gehabt, das es vielleicht doch ein Schlechter Scherz werden sollte.

Eine ganz lange Weile stand Atemu einfach nur angewurzelt mit einem sanftem Lächeln auf den Lippen und betrachtete Yugi.

Einfach so, und es gab in diesem Augenblick nichts Kostbareres für ihn.

Er war so dankbar, das er ihn überhaupt so sehen durfte.

Doch irgendwann, nach langer Beobachtung schaute Yami sich im Zimmer um.

Es war in warmen Farben gestrichen und auch die Sonne strahlte so langsam in das Zimmer hinein.

Die Balkontür stand offen, immer wieder wehte der frische Wind die Vorhänge hin und her.

Also ging Atemu langsam auf den Balkon.

Die Aussicht war herrlich.

Direkt am Gardersee, welchen man von hier aus wundervoll betrachten konnte.

Die Sonne glitzerte so schön auf der Wasseroberfläche. Es war einfach herrlich.

Atemu fühlte sich gut und befreit.

Tief atmete er ein und aus, genoss die frische warme Luft, und überhaupt den Geruch hier in dieser Gegend.

Doch dann musste er schmunzeln, als sein Blick auf den kleinen runden Tisch auf dem Balkon glitt.

Eine Flasche Rotwein, etwas Essen, wahrscheinlich von gestern Abend und ein leeres Weinglas.

Doch was war das?

Yami traute seinen Augen kaum.

Er blinzelte ein paar mal, ehe er es glauben konnte.

Nervös streckte er seine Hand nach diesem alten, fast schon lädierten Buch.

Als er die Überschrift sah, traf es ihn ganz plötzlich.

Das konnte doch nicht war sein, das alte Buch, das Buch, was er vor zehn Jahren Yugi vorgelesen hatte.

~Ich habe alles verbrannt…die Kette, das Buch, die Bilder…alles~

hallte ihm Yugis Stimme im Ohr.

Er…er hatte ihn angelogen.

Sofort sah er wieder zu Yugi, welcher sich leicht im Bett rekelte, doch als er auf einmal den nackten Fuß von Yugi sah, blieb sein Herz stehen.

Diese Fußkette, diese kleine Fußkette…es war gar keine.

Es war…Atemu schluckte hart. Das, das konnte doch alles nicht war sein.

~Und sprich ihn niemals auf seine Fußkette an, dann wird er zickig. Er trägt sie immer, zieht sie nie aus…wahrscheinlich von seiner Mutter oder so~

schallten ihm nun Ryous Worte durch den Kopf.

Es war seine alte Halskette, welche er damals Yugi um den Hals gelegt hatte, doch diese hing nun zweimal um dessen Fußgelenk.

Erst jetzt verstand Atemu, erst jetzt.

Alles ergab Sinn, alles fügte sich langsam zusammen.

Yugis Verhalten, Yugis Scheu gegen ihn, einfach alles.

Yami seufzte auf, dennoch lächelte er und schaute erneut in das Buch.
 

*vor zehn Jahren*
 

„Ohhh…das tut mir aber leid.“

Yugi lag im Schulflur auf dem Boden, seine ganzen Bücher um ihn herum verteilt. Gerade, als er den ersten kleinen Stapel an Büchern wieder aufgesammelt hatte, schubste ihn der nächste Kerl, von Yamis so genannten tollen Gruppe zu Boden.

Yugi seufzte auf.

Nicht das er es nicht gewohnt war, es war ja ständig so, immer und immer wieder, doch dann stach es ihn mitten ins herz.

Kaum hatte er wieder den nächsten Stapel Bücher aufgehoben, die eigentlich mal wieder zurück ins Klassenzimmer sollten, da wurde er wieder geschubst.

„Du stehst auch immer im Weg“, sagte jemand, doch es war der jenige, dessen Stimme er mochte, dessen Gestalt er vergötterte, der jemand, den er einfach nur liebte.

Das schallende Gelächter dieser Gruppe zog an Yugis Ohr vorbei.

Er schaute zu Boden, den Tränen nahe.

Sicher war es nervig, das immer alle mit ihm seinen Spaß machten, ihn ärgerten, aber es schmerzte, das der Mann, den er liebte, dies auch tat, obwohl er von Yugis Gefühlen wusste.

Mit leichten Tränen in den Augen und dem Vorhaben, dass er diesen Mann doch endlich mal aus seinem Kopf, gar aus seinem Herz streichen sollte, sah er scheu auf.

Und da stand sie, die 5-er Gruppe, die gerade über ihn lachte, doch das Schlimmste war für Yugi das Atemu auch lachte. Lachte, über ihn.

Sein Herz kauerte elendig zusammen, stach zu und schmerzte.

Jedes Lachen tat weh, jedes Lachen über ihn, doch dieses eine traf sein Herz und auch seine Seele.

Yugi schaute nur ihn an, Atemu.

Sein Blick, und dies tat er noch nie, war bittend.

Er sollte doch damit aufhören, er sollte ihn in ruhe lassen, einfach nur in ruhe lassen.

Die Gruppe drehte sich lästernd um, doch Atemu stand da, blieb stehen, wie er es immer noch einer solchen Aktion tat.

Warum tat er das, warum verletzte er den jungen Mann der ihn liebte?

Er schaute Yugi kurz an, der auf dem Boden hockte und ihn so anschaute, als würde er ihm stumm sagen, das er verletzt wäre, dass er t aufhören sollte ihm weh zu tun.

Doch er tat ihm weh, immer und immer wieder.

Er blickte ihn kurz an, seine so roten Augen, schienen für einen Augenblick lang reuevoll, ehe sich Atemu umdrehte und weiter seiner Gruppe hinterher ging.
 

Yugi aber sah Atemu traurig hinterher.

Da war er wieder, dieser Blick, diese Reue. Und mittlerweile hasste er ihn.

Da dieser Blick ihn immer wieder Hoffnung schöpfen ließ.

Ihn glauben ließen, das Atemu es gar nicht so meinte, das dieser nur eine Fassade aufbaute, nur spielte.

Doch auf Kosten von Yugis Gefühlen.

Dieser aber wollte nicht darüber nachdenken, nicht jetzt.

An diesem Abend wäre endlich die Abschlussfeier, und dann, ja dann würde er nach Amerika fahren. Er würde Atemu vergessen, er würde neu anfangen, neue Menschen kennenlernen und irgendwann darüber hinwegkommen.

Rasch wischte er sich die aufkommenden kleinen Tränen weg.

Er hatte genug geweint, wegen dieser Schule und vor allem, wegen der Liebe zu Atemu.

Er hatte ein Ziel, und das würde er jetzt auch anpacken.
 

„Hey, was denkt ihr, sollen wir dem Zwerg noch eine letzten Streich spielen?“, grinste einer von Atemus Freunden in die Runde.

Atemu aber sagte nichts, wie immer, stumm stand er da, hörte zu und spielte eben mit der Gruppe mit.

Und so begannen alle zu tuscheln, einen Plan auszuhecken. Nur Joey, war nie mit von der Partie, er mochte solche Dinge nicht und hielt sich stets da raus.

„Also alles klar?“, fragte der nächste und schubste Atemu von der Seite an.

Dieser nickte, doch er wollte es nicht, er wollte es einfach nicht.

Warum konnte er nicht so wie Joey sein, darüber stehen, und sagen, ihr könnt mich alle mal…warum konnte er nicht einfach „Hört auf damit“ sagen und warum konnte er nicht gestehen, dass er Homosexuell war?

Also hielten alle Ausschau nach Yugi, welcher in der Aula, wo sich alle zu später Stunde noch wegen des sogenannten Abschlussballs treffen sollten, schwer auffindbar war.

Atemu war erleichtert darüber, doch irgendwann nicht mehr, da schon der erste seiner Kumpels Yugi entdeckt hatten.

Er tanzte, mit einem jungen Mädchen, und er sah verdammt niedlich aus, so empfand es zumindestens Atemu.

Der Anzug stand ihm wegen der Körpergröße nicht sonderlich, viel zu klein war er. Die junge Dame überragte ihn bei weitem, eigentlich ging er bei dieser Frau unter - ein Wunder das Yugi überhaupt tanzte.

Schwach lächelte Atemu, und wünschte sich doch zu ihm gehen zu können, doch schon wurde er angesprochen, von seinem Kumpel.

Also nickte er.

„Yami...das ist...ich finds scheiße“, Joey hielt ihn an der Schulter fest und schüttelte mit dem Kopf.

Atemus Augen schauten fragend zu jenem, sonst hielt dieser sich doch immer raus, warum tat er das jetzt?

„Hey Yami, komm…oder willst du das ich es mache…ich dachte du wolltest doch mal“, mit einem Grinsen was hämischer nicht sein konnte schaute ihn der Größte aus der Gruppe an.

Atemus Herz begann zu rasen, es stach zu.

„Nein...ich mach es“, fügte er kalt wie eh und je hinzu.

Aus Joey´s Mund entfloh ein seufzen.

„…Yami“

Mehr nicht, und schon sah Joey zu wie Yami mit seinen Kumpels zu Yugi ging.

Sicher, es waren auch seine Freunde aber das ging ihm doch wirklich zu weit.

Er selbst machte jeden Scheiß mit, aber das war ihm dann doch zu viel, zumal er keinen Hehl gegen Yugi hatte.
 

„Hey Zwerg“, und mit diesem Wort, schubste Yami ihn doch von der Dame weg.

„Was soll das Atemu?“, meinte Yugi und rieb sich die Schulter, da es weh getan hatte.

„Sag mal wie ist das eigentlich…so mit zwei Männern?“ grinste der nächste.

Yugis Wangen färbten sich rot, dennoch ging er einige Schritte zurück. Er mochte diese Gruppe nicht, und die kam ihm gerade viel zu nahe, wie er empfand.

„Du hättest doch genau die richtige Größe…du Standgebläse“, meinte wieder der nächste.

Yugi schluckte, er fühlte sich missachtet und gedemütigt.

„Na komm mal her…“, und schon hatte ihn einer an die Wand gedrückt.

Atemu stand da, zweifelnd, hilflos, mit sich selbst kämpfend, doch er tat nichts, rein gar nichts.

Yugis Herz aber pochte auf, hilfesuchend schaute er in die Augen Atemus, doch er kassierte lediglich einen kalten Blick.

„Bitte nicht“, Yugi kniff die Augen zusammen, als er merkte wie nah dieser Mann ihm doch kam und diese Hand, welche so fremd und ekelerregend für Yugi war, schlich auf einmal über seinen Hals.

„Du bist doch so verliebt in unseren Yami…na…wie wäre es…wenn du dafür bezahlst kannst du ihn haben“, flüsterte ihm der Kerl ins Ohr.

Yugi schluckte, und versuchte den Mann von sich zu drücken, doch vergebens.

Was sollte das alles?

Er war nur hier her gekommen, um Abschied zu nehmen, innerlich zumindest.

Und bis eben war es doch schön gewesen, bis eben…

„Mhh…was hast du denn?“ und schon fuhr die Hand, zu Yugis hinterteil, und nahm den Geldbeutel hinaus.

Sich groß vor Yugi machend, nahm er dessen Geld aus dem Beutel und zählte demonstrativ nach.

„Mh…er hat nur 50…was gibst du ihm dafür Yami?“, grinste der Mann nun Atemu an.

Atemus Muskeln spannten sich an, er wollte das nicht, doch sein Mund sprach.

„Mh…50 nur…na ja...ich kann ja mal deinen Hintern testen.“

Yugis Augen wurden groß, sein Herz raste, das hier war doch nur ein schlechter Witz, das konnte alles nicht war sein.

Als er dann aber versuchte von diesen jungen Männern weg zu kommen, wurde er immer wieder an die Wand gedrückt.

Hilflosigkeit machte sich in Yugis Seele breit.

Er schloss die Augen, verzweifelte Tränen bahnten sich in ihm zusammen.

Und er hatte kleine Schmerzen, wegen dem Geschubse. Er war eben eine zierliche Gestalt.
 

„Verdammt…müsst ihr immer auf Yugi rumhacken…und das am letzten Abend…der fährt doch morgen nach Amerika“, eine Stimme voller Wut, zwängte sich zwischen die Männer.

Es war die Dame, die eben mit Yugi getanzt hatte.

Doch Atemu schien gar nichts mehr zu kapieren.

Er hörte nur noch Amerika...nur noch dieses eine Wort.
 

„Yugi geht’s?“, fragte sie fürsorglich nach, nachdem sie aber erstmal rummaulen musste und sich zu Yugi durchgerungen hatte.

Yugi aber nickte nur.

Dennoch, sein Körper zitterte vor Angst.

Seine Tränen waren ihm peinlich, also schluchzte er ein letztes mal auf, ehe er einfach davon lief.

Diese Schmach wollte und konnte er nicht länger ertragen.

Er wollte weg hier, aus diesem Land.

Weg von allem, denn hier würde er nicht glücklich werden - niemals.
 

„Was für ne blöde Kuh, das wäre ein Spaß geworden, nicht wahr Yami?“, klopfte ihm sein Kumpel auf die Schulter.

Atemu aber rührte sich nicht, er schaute nur Yugi nach.

Er verzog kein Gesicht.

„Nach...Amerika?“, fragte er leise und doch voller Unglauben nach.

Er wollte und konnte das nicht glauben.

„Ja...nach Amerika...was-?“, fragte die Dame noch nach, die Yamis Flüstern gehört hatte, doch dieser schien nun auch weg zu laufen.

Ja er rannte, und wie er rannte, und zwar zu Yugis Haus.

Nein, das wollte er nicht glauben.

Yugi sollte morgen schon nicht mehr da sein.

Er dachte doch, er würde ihn sehen, ab und an, nach der Arbeit, oder beim Studium, oder…!?

ER war so verliebt in diesen kleinen jungen Mann, doch er war nie stark genug, um dies zuzugeben.

Doch nun brach Panik in ihm aus.

Noch nie hatte er eine anständigen Satz mit Yugi gesprochen. Und...verdammt, er würde morgen nach Amerika fliegen, der Mann, den er liebte.

Zu sehr liebte.

Vor Yugis Haus angekommen, schnappte er erst mal nach Luft.

Atmete tief ein und wieder aus.

Er war nervös und sein Herz schien sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen.

Er stand eine Weile da, schaute den Klingelknopf an Yugis Haustür an.

Doch er traute sich nicht ihn zu betätigen.

Was wollte er überhaupt sagen?

Was wollte er überhaupt hier?

Sich entschuldigen…reden?

Irgendwas?!

Als dann aber seine Hand nach einiger Zeit doch aufzuckte, viel Atemu wegen eienr Stimme schon fast zu Boden.

„Du brauchst nicht zu klingeln…es ist niemand im Haus“

Die Augen aufgerissen, und total erschrocken schaute Atemu dann nach links, woher diese zärtliche, aber schon sehr traurige Stimme, her kam.

Er erblickte Yugi, auf der Veranda. Er saß auf einer Bank und hatte die Knie fest an sich gezogen, so als wäre ihm kalt.

Sein Blick galt kurz Atemu, ein trauriger Blick, dann aber schaute er wieder zu Boden.

Atemu zerbrach es das Herz, Yugi so zu sehen und er war es wieder, der auch noch schuld an diesem Zustand hatte.

Wie konnte er nur?

„Ich...“, Atemu brach ab, senkte verschämt den Kopf und ballte seine Fäuste.

Er war so wütend auf sich selbst.

Yugi aber regte sich nicht.

Er hasste diesen Augenblick. Sicher wusste er nicht was Atemu hier wollte, der kam nie hier her, niemals, doch sein Herz klopfte wild auf.

Und schon wieder, wofür er sich selbst verfluchte - Hoffnung.

„Du...du fährst nach Amerika?“

Die Stimme Atemus war in Yugis Augen anders als sonst, sanfter, aber auch leicht ängstlich, doch aufsehen tat er nicht, er nickte nur, ganz kurz.

„Mh“, Atemu stach es in Herz, doch mehr konnte er nicht sagen.

Sein Blick wanderte zu Yugi und dann auf den kleinen Tisch, auf welchem ein Buch lag.

Er sah Yugi oft lesen, in den Pausen, fast überall.

Und er mochte das Bild, am liebsten wollte er sich dazu setzten, vielleicht mit ihm lesen, ihm erzählen, das er selbst, gerade wenn er allein war, auch gerne las.

Doch er hatte es nie getan.

„Ein gutes Buch?“, versuchte Atemu es, doch Yugi sagte nichts.

Ihm war das ganze einfach nicht geheuer, eben das, und nun war seine große Liebe hier und fragte ihn, ob dies ein gutes Buch wäre.

„Mhm“, meinte Yugi zärtlich leise. Sein Finger tippte immer wieder gegen seinen Mund, und wegen der Nervosität begann er auch noch hin und her zu schaukeln.
 

Atemu sah es Yugi an, dessen Aufregung, aber zugleich auch Angst und doch wusste er nicht, was er tun sollte.

„Ich…ich lese auch gerne“, meinte Yami, er blickte Yugi reuevoll an, doch dieser würdigte ihm nicht mal eines Blickes. Aber Atemu verdiente es, er wusste das und doch wünschte er sich in diese Augen sehen zu können.

„Ich weiß“, nuschelte Yugi ehe er tief aufseufzte und sich normal hinsetzte, aber immer noch, schaute er mit Absicht in die Ferne.

Er wollte nicht in diese Augen sehen, er wollte es einfach nicht.
 

Atemu war im ersten Moment überrascht, keiner wusste, dass er gerne las, aber Yugi tat es.

Yami war es immer so, das Yugi viel zu viel über ihn wusste. All die Sachen, die Yami immer vor allem und jedem verheimlichte.

„Du… du weißt sehr viel über mich“, sprach Atemu leise, sein Blick galt dem platz neben Yugi.

Sollte er sich setzten. Er brauchte einen Moment, ehe er es dann einfach tat.

Mit rasendem Herzen setzte er sich neben Yugi.

Dieser aber blieb einfach nur steif da sitzen und schaute in die Ferne.

Eine antwort bekam Yami aber auch nicht, also seufzte dieser tief auf.

Seine Hände legten sich an die Bank, hielten sich daran fest.

Es war ein Moment voller Stille. Eine stille, die Atemu innerlich auffrass und Yugi wusste einfach nichts.

Er wusste nur, dass er Atemu nicht ansehen wollte- nicht dessen Blick verfallen.

Nicht jetzt, nicht hier.

Die zeit verging, einfach so- sie raste an ihnen vorbei, in der stille der nacht.

Doch jeder einzelne hörte seinen eigenen Herzschlag und beide rochen sie sich.
 

Atemu biss sich auf die Lippen. Er wusste einfach nicht was er sagen sollte- nichts.

Nach einiger Zeit aber bewegte er sich doch, um seinen Geldbeutel hinaus zu nehmen.

„Hier“, sagte Atemu leise und hielt Yugi 50 Euro unter die Nase.

Dieser reagierte darauf und sah auf Atemus Hand.

„Das schulde ich dir noch…es…nun ja…es tut mir leid wegen eben“, sagte Yami leicht verlegen.

Yugi aber seufzte tief auf, sah zu Atemu hinauf, in dessen Augen sich nur Reue wiederspiegelte.

Sie waren wunderschön diese Augen. Yugi liebte sie schon vom ersten Tag an.

Dieses tiefe rot.

Doch dann schüttelte er mit dem Kopf, ehe er aufstand.

Das brachte doch alles nichts. Morgen würde er neu anfangen, ohne ihn, ohne Atemu.

„Auf wieder sehen Atemu“, Yugi lächelte leicht traurig, nahm das Geld aber nicht an und stand auf.

Er wollte sich verabschieden, auch wenn sein Herz dagegen heftigst protestierte.

Ein kurzer Blick, ein letzter Blick für Yugi. Dann aber stand er auf, schritt zur Tür.

In diesem Augenblick aber bekam Atemu die Panik, er griff nach Yugis Handgelenk, hielt ihn fest, so fest er nur konnte.

„Ich…ich...Yugi…weißt du, was ich schon immer mal tun wollte?“, fragte er voller Angst hastig nach.

Yugi aber trat sich verwundert um.

Und er hasste sich dafür, wusste er doch das jede weitere Sekunde mit Atemu nur noch mehr Schmerz in seinem Körper verbreiten würde.

„Was?“, fragte er also nach.

Atemu schien in diesem Augenblick etwas erleichtert.

Er ließ Yugis Hand wieder los und schielte auf das Buch, was auf dem kleinen Tisch lag.

Verschämt war sein Blick und Yugi schluckte. Noch nie hatte er Atemu verschämt gesehen und er fand es herrlich und wunderschön.

„Ich…ähm…also“, Atemu wurde nervös, sich zu offenbaren war gar nicht sein Fall. Er war sonst viel zu verschlossen.

Er schielte auf seine Finger, welche er immer wieder aneinander stupste.

„Ich…ich wollte dir...dir schon immer gern etwas vor lesen…du hattest doch immer geschrieben…das…also das du meine Stimme sehr magst“, nuschelte Yami verschämt vor sich her.

Yugi aber dachte er hätte sich verhört.

Da hockte er, ein verschämter Atemu, der sonst nie so war. Doch hockte doch der, der niemals zugab, gerne zu lesen. Da saß der Mann, der immer behauptet hatte, er würde seine Briefe nie lesen und jetzt sagte er indirekt, das er es doch tat.
 

Trotz seines rasenden Herzens, senkte Yugi den Kopf - sicher, er wäre gerne hier geblieben, hätte der Stimme Atemus gelauscht, doch er glaubte nicht daran.

„Ich weiß ja nicht was das werden soll Atemu…aber...“, Yugi sah nun wieder auf, sein Blick war matt, erschöpft und fast leer.

„...aber ich habe nicht die Kraft mich heute noch von dir verarschen zu lassen…nicht heute“, flüsterte Yugi leise vor sich her.

Atemu schluckte und senkte den Kopf.

Sicher Yugi müsste weiß gott von ihm denken - jetzt wollte er ehrlich sein, doch woher sollte Yugi das wissen - woher?!
 

„Ich..“, Atemu schaute zu dem Buch, nahm es in seine Hände und fing an mit den Seiten umherzuspielen.

„…will dich nicht auf den Arm nehmen!“

Atemu öffnete die Seite, des Buches, wo ein Zettel herausragte.

„Hey“, Yugi schrie panisch auf, riss Atemu das Buch aus der Hand und hielt es fest an seine Brust gedrückt.

Sein Puls war nun noch höher - wie peinlich, wie überaus peinlich, dachte sich Yugi.

Atemu aber sah verwirrt auf den Jüngeren, dessen Wangen glichen auf einmal einer roten Frucht.

Wie niedlich das doch aussah.

„Was hast du?“, fragte Yami irritiert nach.

„Nun…das ist privat“, schnaubte Yugi mit roten Wangen vor sich her.

„Ah“, Atemu begann zu schmunzeln, als er dann doch den kleinen Untertitel zum Titel las.

„Tiefe Gefühle - Liebe, Berührungen und Tiefsinnigkeit“, las Atemu laut vor, was Yugi peinlich berührt auf sein Buch schielen lies.

„Na und“, maulte er mit rotem Kopf los, und versteckte das Buch hinter seinem Rücken.
 

„Na komm, gib mal her“, meinte Atemu, leicht süffisant vor sich her grinsend, und griff zu Yugis Händen.

Yugi aber schritt zurück, und Atemu stand somit auf.

„Ach komm Yugi…zeig doch mal her“, grinste Atemu und griff erneut nach Yugi, riss diesem das Buch aus der Hand und öffnete die Seite.

Yugi aber sprang auf, versuchte das Buch wieder zu bekommen, doch vergebens, Atemu war viel zu groß für den kleinen jungen Mann.
 

„Oh ha…jetzt kommen aber die tiefsten- “

„Bist du hier um dich wieder über mich lustig zu machen?“, schrie Yugi wütend, da er eindeutig das Grinsen und die Amüsiertheit in Atemus Stimme heraus hörte und auch sah.

Mit einem Ruck schubste er Atemu in blanker Wut fort und griff nach seinem Buch.

Es dauerte aber auch keine paar Sekunden später, als Yugi merkte was er da angerichtet hatte, denn Atemu taumelte dabei zurück, flog über das kleine Geländer und fiel erst mal rückwärts durch eine kleine Rosenhecke, ehe er auf dem matschigen Boden lag.

„Atemu“, Yugi lief sofort die Treppe hinunter, rannte zu dem am Boden liegenden und sah ihn entschuldigend an.

„Das...entschuldige, das wollte ich doch gar nicht“, fing Yugi an, und Atemu öffnete seine Augen, welche für einen Moment schmerzhaft zusammengekniffen waren.

„Ist...ist schon ok…ich...aber ich wollte mich nicht lustig machen Yugi“, meinte Atemu sofort.

Er wollte ihn nur ärgern, aber nicht lustig machen.

Yami war halt so, aber er konnte es Yugi nicht verübeln, dass dieser das einfach nicht verstanden hatte.

„Hast du dir weh getan?“, fragte Yugi sorgenvoll nach.

Atemu wollte bereits mit dem Kopf schütteln, ehe er es sich dann aber doch anders überlegte.

„Ähm…ja…ich glaub mein Fuß hat was abbekommen“, sagte Atemu und deutete auf seinen linken Fuß, ehe er sich leicht aufrichtete.

„Oh…das tut mir leid…wirklich…es tut mir leid“, begann Yugi sich zu entschuldigen.

„Ist schon ok Yugi…aber…ähm…hilft du mir auf?“, fragte Yami nach und zog ein leicht verschmerztes Gesicht, mit Absicht versteht sich.

„Ja, natürlich“, Yugi half also Atemu auf, es tat ihm so verdammt leid was er angestellt hatte.

Als Atemu sich dann hinstellte, humpelte er gespielt auf einer Stelle umher.

„Hast du was im Haus, was zum kühlen oder so?“, fragte Atemu noch, er hatte nur ein Ziel, etwas Zweisamkeit mit Yugi verbringen, egal wie sie auch aussehen mag.

„Ja…natürlich…tut mir wirklich nochmals leid“, fing Yugi erneut an, worauf Yami nur schmunzeln konnte.

Yugi half also dem humpelnden Atemu ins Haus, was Yugi innerlich arg nervös machte.

Erstens diese Nähe die sie sich nun teilten und zweitens, seine große Liebe in seinem Zimmer.

Er hockte Atemu auf dem Sofa in seinem Zimmer ab, ehe er mit den Worten „Ich bin gleich wieder da“, verschwand.

Doch er suchte im ersten Moment nicht nach einer kühlenden Salbe, nein, er schloss die Tür und atmete tief durch.

Er dachte, sein Herz würde zerspringen, gar platzen.

Atemu, hier bei ihm…diese Nähe…und das heute.
 

Atemu aber tat dasselbe, beruhigen tat er sich nicht. Er wusste gar nicht was er hier tat, was genau er wollte.

Jedoch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Rasch klopfte er sich den Dreck etwas von seiner Kleidung, ehe er sich in dem Zimmer seines Schwarms umsah. Zum ersten mal.

Oft hatte er sich gefragt, wie Yugi denn lebte und nun sah er es.

Yugi schien so gemütlich, einen Fabel fürs Ausland zu haben, da viele Karten anderer Länder an der Wand hingen.

Auch Kerzen hatten hier seinen platz gefunden, wie auch viel Bücher und kleine Kuscheltiere.

Ganz anders als Atemus Zimmer, welches so kahl und leer war.

Er war eben ein einsames Heimkind.
 

Als Yugi wieder ins Zimmer kam, raste Yamis Herz unendlich schnell.

„Ähm…ich…also ich habe ein Kühlspray…wenn das hilft“, nuschelte Yugi verschämt vor sich her.

Wie oft hatte er sich das mal gewünscht. Atemu in seinem Zimmer - aber jetzt, heute - nein!

Und doch war es für Yugi auf der anderen Seite das Schönste was ihm je passiert war.

Atemu nickte, er hatte eh Angst etwas Falsches zu sagen.

„Also...ich...ähm“, Yugi ging langsam auf Atemu zu und deutete auf dessen Fuß. Wieder nickte dieser.

Also half Yugi ihm aus dem Schuh wie auch der Socke hinaus, sprühte das Spray über das Gelenk und stellte es auf dem Tisch wieder ab.

Atme aber riss die Augen auf - verdammt war das kalt, und das auch noch auf einen Fuß, der gar nicht weh tat.

„Tschuldige…wenn’s weh getan hat“, nuschelte Yugi verschämt.

„Schon ok…magst du andere Länder?“, fragte Atemu interessiert nach und deutete auf die vielen Karten.

„Mh…ja…schon“, sagte Yugi leise.

Er war zu nervös um mehr sprechen zu können, zumal er eh nicht recht verstand, warum Atemu gerade jetzt und gerade heute, so nett war.

„Ich würde gerne mal nach Italien“, flüsterte Atemu vor sich her. Er sprach mehr mit sich selbst, als mit Yugi.

„Italien. Warum?“, fragte Yugi sofort nach.

„Ich…nun…zu meinem 10. Geburtstag bekam ich eine Postkarte von meiner leiblichen Mutter, es war die erste und auch letzte. Es war eine Postkarte aus Italien, vom Gardersee…ich hatte mich damals sehr an diese Karte und dieses Bild gehängt…ich will da einfach nur mal hin…nur so“, nuschelte Atemu nun vor sich her.
 

Und dann trat sie wieder ein, diese Stille, die beiden so unbehaglich war.

Yugis Fuß tippte am Boden hin und her, ehe er doch mal einen Entschluss fasste.

„Du solltest nun gehen Atemu“, meinte er leise.

Und mit einem Schlag war es Atemu der einen Entschluss gefasst hatte.

„Nein!“

Yugi schaute ihn total perplex an.

„Nein?“, fragte er also total überfordert nach.

„Nein…also ich...setz dich bitte“, sagte Atemu und klopfte auf den Platz neben sich.

Yugi schluckte, was sollte das ganze und warum wiedersprach er selbst einfach nicht sondern setzte sich auch noch unsicher mit etwas Abstand neben Atemu?

„Schließ die Augen“, sagte Atemu bittend, und sah auch so in die großen unschuldigen Augen Yugis.

„Bitte...“, meinte er noch, nach Yugis fragendem Blick.

Doch dieser wusste nicht recht was er davon halten sollte, doch dann war da diese Hand, welche zärtlich von oben nach unten über sein Gesicht streifte, damit er seine Augen doch schloss.

„Bitte…lass...lass sie geschlossen“, flüsterte Atemu.

Yugi schluckte, verarbeitete das wundervolle Rieseln auf seinem Rücken, welches von Atemus hand ausging und nickte leicht als Antwort.

Yugi hörte ein Räuspern, dann Geraschel.

Doch etwas, was alles überstach war sein Herzschlag.

Verdammt er war noch nie so nervös in seinem Leben gewesen.
 

Wieder Stille und dieses Rascheln, doch dann:

„Wie definiert man es, dieses Gefühl, tief in einem drin? Kann man Liebe in Worte verfassen? Könnte man es beschreiben, wie etwas war? Wie Jack sich fühlte? Wie sein Herz doch raste?“
 

Yugi traute seinem Gehör nicht, las Atemu ihm doch tatsächlich gerade diese Buch vor?!

DIESES Buch.

Und überhaupt, warum tat er das - warum und doch hielt Yugi seine Augen geschlossen, horchte der Stimme, die so tief, aber doch so sanft erschien.

Eine Stimme, die er liebte.
 

„Wie konnte man es ausdrücken - war ein „Ich liebe dich“ für ein erstes Date nicht zu früh? Was war das überhaupt alles, diese Verwirrung, diese tausenden Fragen die einen beherrschten - sicher, es war einfach das zu sagen, es war ein einziges Wort- es war Liebe.

Doch immer noch stand Jack hilflos da, mit tausenden Fragen im Kopf und schaute in die tiefen braunen Augen seines Gegenübers.

Doch als sein Gegenüber den Blick erwiderte, so wusste Jack, das es keine Worte gab.

Ein Blick reichte aus, ein einziger Blick.

Mehr als tausend Worte.

Es war merkwürdig wie man sich kennerlernte, wie viele Jahre sich die beiden schon kannten, und nun sich doch anders kennenlernen wollten. Nur der Blick sagte es ihnen…nur der Blick.

Sie standen einander so nah - Jack fragte sich, was er tun sollte, doch er musste sich das nicht fragen, sein Körper wusste es doch und Jack merkte es. Diesen Drang in ihm, der Drang, der seine Augen dazu zwang auf wie wunderschöne…“, Atemu nahm tief Luft, dass was Yugi nicht sah, war das Atemu schon halb an ihm klebte, an Yugi, an dem Mann den er roch, den er haben wollte, den er verdammt noch mal küssen wollte.
 

„Lippen…“, Yugis Körper durchströmten zahlreiche von Schmetterlingen. Sein Herz stand still.

Atemus Stimme war so nah. Er spürte den Windhauch dieses Wortes in seinem Ohr und es fühlte sich so verdammt gut an, so gut, dass er kurz nach Luft schnappen musste.
 

„So nah…“, ein Hauch, an Yugis Ohr, er dachte er müsste an seinen Gefühlen sterben.

Und da, er fühlte es, sein Herz begann wie von Neuem zu schlagen, nur heftiger, lauter und schneller.

„So leicht...“, Yugis Lippen verließ ein kleines Keuchen, seine Finger verkrampften sich in seinem eigenen Sofa. Atemus Lippen streiften zärtlich die Wange Yugis.

„Und doch….“, ein Flüstern aus Atemus Munde, voller Sehnsucht sah er auf diese kleinen Lippen Yugis. Auf das rot und er hörte nur noch seinen Herzschlag.

Er fühlte nur noch das, was er für diesen kleinen jungen Mann empfand und es wollte raus, einfach freigelassen werden.

„...voller angst…und...“, Atemu sprach so langsam, so herrlich leise und so sehnsüchtig.

Weiter aber kam er nicht, viel mehr war er damit beschäftigt, auf Yugis Wange den ersten Kuss zu setzten, wobei Yugi aber leicht zuckte und doch, drehte er seinen Kopf mit geschlossenen Augen zu Atemu. Es war als würde sein Körper eigenmächtig handeln.

Keiner von beiden war nun fähig sich zu wehren, keiner von beiden dachte daran, sich nun umzudrehen, viel eher zogen sie sich wie zwei Magnete an.
 

Als sich ihre Lippen zart berührten, nahmen beide tief Luft, ehe sie sich küssten. Zum ersten mal. Ein Kuss voller Angst, so langsam aber doch voller Gefühl.

Doch der zarte Kuss hielt nicht lange an. Als Atemu seine Hände dazu legte, um diesen Lippen noch näher zu kommen, traute sich Yugi auch.

Zu viele angestaute Gefühle waren in beiden als das sie nicht auf diese Gefühle hören wollten.

Es waren lange Küsse, die ersten Küsse, von ewigen Küssen.

Bis beide sich stumm entschieden weiter zu gehen, viel weiter und noch weiter.

Keiner sagte etwas, es gab auch keine Worte, und es gab auch gar keine Zeit um dieses Verhalten zu erklären, es wollte auch keiner hören. Verdammt, beide wollten fühlen und das taten sie.

Einfach so und es fühlte sich für beide nur richtig und gut an.

Es war wie laufendes Wasser, was man nie und nimmer aufhalten konnte. Es passierte eben, in dieser einen Nacht - ungeplant und doch so perfekt.
 

„Ich liebe dich Yugi“, flüsterte Atemu in das Ohr Yugis, ganz leise und doch so hörbar für den Jüngeren.

Er konnte nicht antworten, er konnte gar nicht glauben was hier eben passierte.

Er wollte einfach nur, dass es nie wieder aufhörte.

Wieder brach Stille ein. Nackt lagen sie da, erschöpft und jeder schien nicht denken zu wollen.

Sie lagen einfach nur da und genossen sich und den anderen.

Die Sonne ging bereits auf, doch es störte keinen.

Irgendwann fingen sie an zu sprechen. Atemu versprach Yugi alles. Alles und die Welt.

Er erzählte Yugi, wie leid es ihm tat, wie viel Angst er hiervor hatte, und warum er sich so benommen hatte. Und er versprach, immer bei ihm zu bleiben, er versprach ihn zu lieben.

Nach einiger Zeit aber griff Atemu nach dem Buch was auf dem Boden Platz gefunden hatte und begann zu lesen, einfach so.

Er las Yugi solange vor, bis er einschlief.

Und dann schien auf einmal alles anders.

Atemu sah Yugi, er beobachtete dessen Schlaf, und immer wieder hörte er das Ticken der Uhr.

Ihn schien die Realität somit auch wieder einzunehmen. Und somit auch die Angst.

Stunden saß er noch da, doch nun angezogen.

Tief atmete er ein und aus, ehe er seine Kette die er seit seiner Kindheit schon trug auszog und sie Yugi anlegte.

„Es…es tut mir so leid“, sagte er leise, fast schon weinend, ehe er einfach aus dem Zimmer verschwand.

Ohne einen Brief, ohne ein Wort.

Nur mit dem Verbleib einer Kette und seines Geruches in Yugis Bett.
 

Als Yugi erwachte, war er erst verwirrt - glaubte nicht, dass das gestern geschehen war, doch er war nackt und sein Bett es roch so herrlich...doch eines stank und das gewaltig.

Atemu war nicht da - er war nicht mehr da.

Yugi wusste nicht recht was er davon halten sollte, doch als er die Kette bemerkte, dachte er, dass Atemu vielleicht wieder ins Heim musste. Er würde sich sicher noch melden, es war ja bereits schon später Nachmittag.

Und zum ersten Mal lächelte Yugi richtig glücklich, Atemu hatte es versprochen, er hatte es versprochen, also würde dieser auch wieder kommen. Yugi würde für ihn hier in Japan bleiben, er würde es wirklich tun, doch als Yugi zum Bäcker ging, um den Tag gemütlich zu beginnen, da sah er Atemu.

Er hatte noch den Anzug von gestern an, um ihm herum waren dessen Freunde.

„Ach komm, erzähl schon. Yuiko hat dich aus Yugis Haus gehen gesehen…wie war’s, was haste dafür bekommen?“, meinte einer.

Yugi traf das Ganze wie ein schlag, er blieb auf der Stelle stehen und wusste nichts zu sagen.

„Das war keine 50 Euro wert…das sag ich euch“, hörte Yugi dann ein Lachen, das Lachen aus dem Munde, welchen er diese Nacht noch so voller Hingabe geküsst hatte.

Yugi stand einfach nur da, Tränen stiegen in ihm auf, er biss sich auf die Lippen, um jedes Schluchzen zu unterbinden.

Keine Worte gab es in einem Buch wie sehr dieses Lachen, sein Herz zerstach.

„Jaja…und morgen biste auch so ne Schwuchtel wie Yugi“, spottete noch einer, was Yugi dann doch ein herzzerreißendes Schluchzen entlockte.

Somit sah Yami auch in dessen Richtung.

Yugis Augen waren zu sehr von Tränen erstickt, als das er Yamis Blick erkennen konnte, aber es war ihm auch egal, er wollte nur noch weg.

Einfach weg.

Yami aber stand da, sein Blick, gespielt kalt und doch hätte er weinen können.

An diesem Tag dachte Yami, dass mit der Zeit alles vergehen würde, aber er ahnte nicht, wie falsch er doch damit lag.

Er konnte nicht wissen, dass sein Herz noch in zehn Jahren nur für diesen jungen Mann namens Yugi schlagen würde.
 

**
 

Yugi blinzelte ein paar mal mit den Augen, da die Sonne auf sein Gesicht strahlte.

Er lächelte und dann, sah er direkt auf seinen Wecker.

Er hätte noch ein paar stunden Zeit, bis heute Abend.

„Du hast die Zeitverschiebung vergessen nicht war?“, eine sanfte Stimme. Yugis Herz aber pochte auf, rasch sah er zum Balkon, wo ein Atemu stand, in dessen Hand ein Buch, sein Buch.

Gott, wirklich er hatte es vergessen, diese blöde Zeitverschiebung.

„Du Lügner“, meinte Atemu sanft lächelnd und tippt kurz auf das Buch.

Yugis Wangen wurden somit leicht rot, er schämte sich dafür und doch hätte er vor lauter Gefühl aufschreien können.

„Du…du hast mich auch nie vergessen“, lächelte Atemu leicht.

Yugi nickte, er wusste nicht was er sagen sollte, er hatte sich das Ganze ganz anders vorgestellt - warum hatte er bloß nicht an diese Zeitverschiebung gedacht?

Er wollte sich doch innerlich noch auf Atemu vorbereiten, ihm alles erklären. Doch er musste es gar nicht, wie er dann bemerkte.

„Es ist mir erst sehr spät aufgefallen…Yuri und ich…wir sind uns sehr ähnlich…nicht wahr?“, fragte Atemu leise nach.

Yugi sah verschämt fort und doch nickte er.

„Er gleicht mir…er gleicht dem früheren Atemu“, flüsterte Yami leise.

„Ja“, Yugi nickte dabei und doch schämte er sich so sehr dafür, dass er lieber auf den Wecker starrte.

Er wollte weinen, er wollte lachen.

All die Jahre machte er sich etwas vor- verglich Yuri mit Atemu und merkte diese gleiche Ader - doch ab und an, da gab es unterschiede, zwar nur kleine, die Yugi aber immer wieder in die Realität zurückholten.

Er liebte Yuri, und er liebte ihn nicht.

Es hörte sich so verrückt an, und doch war es wahr.
 

Atemu aber lächelte, langsam ging er auf Yugi zu, setzte sich auf dessen Bett und schaute auf die Fußkette.

Dann aber machte er sie ab.

Yugi folgte mit seinen Augen stumm dem Tun Atemus, welcher nun die Kette in seinen Händen hielt.

„Ich…ich schlage vor…wir fangen da an, wo ich damals Abschied von dir genommen habe“, sagte Atemu leise. Etwas unsicher sah er zu Yugi ehe er andeutete die Kette an Yugis Hals zu legen, was dieser dann über sich ergehen ließ.

Atemus Finger strichen dabei zärtlich über die Haut Yugis und beide sahen sich tief in die Augen.

Einfach so, und sehr lange - bis Yugi anfing zu lächeln.

„Soll ich dir das Buch geben oder küsst du mich endlich?“, fragte Yugi lächelnd nach, was Atemu ein kleines Kichern entlockte und schon hafteten seine Lippen an Yugis.

Es war kein zärtlicher Kuss wie beim ersten Mal. Viel mehr war der Kuss energisch und voller Drang allen aufgestauten Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Und dieser Kuss hörte nicht auf, er wurde tiefer, viel tiefer als sich beide jemals vorgestellt hatten, dass ein Kuss überhaupt so sein konnte.

„Sag es mir Yugi…sag es mir“, flüsterte Atemu leise, mit den Lippen gegen Yugis Haut.

Yugi lächelte sanft, seine Finger, wie auch die Atemus fühlten jeden Partikel der fremden und doch so bekannten Haut ab.

„Ich liebe dich“, flüsterte Yugi leise, ehe Atemu wieder den Kuss aufnahm, und das mit vollster Zufriedenheit, denn das war es, was Yugi ihm niemals gesagt hatte.

Drei Worte, die 10 Jahre auf sich warten lassen hatten.
 

*Über ein Jahr später*
 

Atemu strahlte vor sich her, es war früh am Abend, aber die Sonne schien noch herrlich vor sich her.

Es war ein Abend wo er sich freute, da er wusste, das Yugi frei hätte, dass er zu Hause auf ihn warten würde. Gerade wegen Yugis Arbeit, sahen die beiden sich halt nicht so sehr, wie viele andere Pärchen es taten.

Ja zu Hause.

Es war sein neues zu Hause, und das Yugis, seit gut 3 Monaten.

Als er die Tür aufschloss und seine Schuhe auszog, stand er eben im Flur der neuen gemeinsamen Wohnung.

Mit einem Lächeln sah er die Bilder an der Wand an, sie schienen neu zu sein. Yugi musste sie heute aufgehängt haben.

Yami stellte sich davor, und sah sich das erste an.

Sie hatten es in Italien gemacht.

Es gab nur dieses eine Foto von den beiden, aus dem Italienurlaub, was aber mehr daran lag, dass sie die eine ganze Woche, wo sie da waren, kaum noch aus ihrem Hotelzimmer hinaus kamen.

Atemu seufzte immer sehnsüchtig auf, als er daran dachte - oh was für eine schöne Woche war das!

Es gab aber auch neue Fotos, aus anderen Urlaubsorten.

In diesem Moment, als Atemu diese Bilder sah, war er glücklicher, als er es eh schon war.

Yugi tat ihm gut, verdammt gut. Er wusste es zu gut, und er wusste, dass er noch mehr Bilder hier hängen haben wollte, viele mehr.
 

Doch dann verzog er das Gesicht.

Yugi hatte doch tatsächlich dieses eine Bild aufgehängt.

Im Grunde genommen war es kein Bild, es war eine Kopie einer Röntgenaufnahme, von Atemus Speiseröhre.

Er seufzte auf, und schüttelte den Kopf.

Das war ja so klar, dass ihm so was passieren musste.

Es war vor 5 Monaten passiert, und es war für Atemu einfach nur eine unangenehme und peinliche Sache…
 

*
 

„Oh Joey…meinst du das klappt wirklich? Ich weiß ja nicht...“, Atemu seufzte auf, schaute in das Sektglas, gefüllt mit Sekt und auf den wunderschönen silbernen Ring, in der Flüssigkeit.

„Oh sicher…Atemu du nervst mich. Den romantischen Antrag findest du scheiße, kitschig findest du scheiße, den klassischen findest du scheiße. Wir hatten uns für diese Variante entschieden, damit du nicht all zu viel reden musst…also, du ziehst das jetzt durch und fertig…ok?!

Atemu sah Joey einen Moment lang an, er war tierisch nervös, mehr als er es jemals in seinem Leben war.

„Ja…ok...aber, meinst du den Ring sieht man? Ich hab Angst, das Yugi ihn übersieht…oder was wenn der ihn runterschluckt...und...oh gott…was wenn der Ring dadurch kaputt geht?“

Und da war er wieder, Atemu leicht in ängstlicher Panik.

Am Anfang hatte Joey ja noch darüber geschmunzelt, aber mittlerweile war er mehr als nur angenervt.

Einen richtig eifersüchtigen Yami zu ertragen war ja schon schlimm genug, aber einen Yami, der panische Angst vor Yugis Reaktion hatte, konnte niemand ertragen…wirklich niemand.
 

„Jetzt male mal nicht gleich den Teufel an die Wand...er wird schon ja sagen…ok?“, versuchte Joey es erneut.

Wie immer halt, wenn Atemu seufzend da hockte und sich vor lauter Angst bald in die Hose machte.

„Aber...aber was ist, wenn der nein sagt?“, begann Yami wieder, er hatte wirklich Angst, und wie viel Angst er hatte. Das konnte man gar nicht beschreiben.

Joey rollte mit den Augen, aber ehe er was sagen konnte, stand Yami auf, ging mit schnellen nervösen Schritten, einmal um den Tisch herum, während seine Finger immer wieder nervös in der Luft umher tippelten und er nur noch sagte: „Oh gott und was…wenn er doch nein sagt?“
 

„Joey!“, panisch sah Atemu seinen blonden Freund an.

„Ich bekomm die Krise...hilf mir verdammt“, meinte er dann leicht verzweifelt, ehe er zum Glas griff und...

„Yami!“, schrie Joey auf, doch zu spät.

Atemu stand da, angewurzelt und merkte es dann auch.

Heftig fing er an zu husten und Joey schlug ihm sofort auf den Rücken, doch nichts half.

„Trink mal was...du…du bist ein Idiot“, maulte Joey leicht panisch herum.

Doch auch das half nichts.

Atemu hielt sich hustend die Hand vor den Mund und wurde immer roter im Gesicht.

Da hing doch tatsächlich etwas in seinem Hals, und es war unangenehm, es kratzte.

Warum musste er auch einen Ring mit so einem blöden Stein kaufen?

Als Joey aber bemerkte, dass dies alles nichts half, meinte er: „Dann auf zum Arzt!“

Yami schüttelte energisch mit dem Kopf, welcher immer roter wurde und immer weiter und weiter hustete.

Gott, was war das für ein scheiß Gefühl im Hals.

„Dann stirb doch an seinem Ring“, meinte Joey und schüttelte mit dem Kopf, ehe er Atemu einfach ins Auto zerrte.

Die Autofahrt war ein permanentes Husten, anders konnte man es nicht ausdrücken.

Und Atemu war froh, dass er Yugi nicht im Krankenhaus sah - wie peinlich wäre das denn? Doch zu früh gefreut.

Kaum kam er aus dem Röntgenraum hinaus, da stand Yugi auch schon.

„Oh gott, Atemu was machst du denn für Sachen?“, fragte er ihn gleich, da er auf seine Frage hin so eine daher gestammelte Story von Joey erzählt bekommen hatte.

Atemus Herz raste, wie das erklären, was sagen?

Na gott sei dank war ihm gerade das Sprechen verlernt, hatte er doch ein Glück.

Also deutete Atemu auf seinen Hals, und auf seinen Mund - ich kann halt nicht reden- und damit war für ihn die Sache gegessen.

„Herr Atem?“, der Arzt Atemus kam dann auch aus einem Raum, doch als er Yugi sah, verstand er.

„Wollen sie, Muto?“

„Ja ich guck mir das mal an, was ist denn genau passiert?“

Atemu stand grade dicht hinter Yugi und schüttelte den Kopf, wollte dem Arzt damit einfach nur nein sagen, niemals, oder sonst was, doch dieser verstand aber auch gar nichts.

Yugi nahm also die Akte, ging in den Raum, nahm Atemus Röntgenbild hinaus und hing es an die Lichtwand.

„Also mit dir macht man...was ist das denn?“

Yugi sah leicht skeptisch auf das Bild, von Atemus Speisröhre, es dauerte einen Moment und Yami hätte heulen können.

Den Kopf schon auf den Tisch abgelegt, schmollte er schon vor sich her.

Egal was er in seine Hände nahm, gerade wenn es um Yugi ging, war er irgendwie tollpatschig.

„Ist das ein Ring…du hast doch nicht etwa einen Ring verschluckt oder?“, fragte Yugi nun nach, und musste seufzen, sein neuer Freund war aber auch ab und an total bekloppt.

Als er sich aber umdrehte und das schmollende, fast schon beleidigte Gesicht Atemus sah, der nun mal stumm vor sich her kauerte, bekam er Mitgefühl und setzte sich zu ihm.

„Hey, so schlimm ist das nicht…wir versuchen jetzt mal mit einem Mittel, deine Speiseröhre etwas...ich sag mal gleitender zu machen und schon ist der im Magen, wenn das aber nicht klappt, dann muss ich doch mit-“

Atemu sah ihn mit großen Augen an, bitte was?

„Jetzt schau nicht so…das passiert, ich habe so was schon öfters hier im Krankenhaus gehabt.“
 

„Herr Muto?“

Ein anderer etwas älterer Arzt trat auf einmal ins Zimmer, doch als er das Bild an der wand sah, musste er schmunzeln.

„Oh, ein Ring in der Speiseröhre…ein Heiratsantrag?“, schmunzelte er los.

Und genau damit erstarrte Yugi auf der Stelle und Atemu wollte nur noch vor Scham im Erdboden versinken.
 

*

Yami seufzte auf, und schaute ein letztes mal auf das Bild. Mittlerweile konnte er wenigstens etwas darüber lächeln.

Es hatte ja auch was für sich, denn Yugi hatte ja gesagt, auch wenn der Ring erst später an dessen Finger kam.

Sich von den Bildern abwendend ging er Richtung Küche, da aus dieser schon die ganze Zeit so viele Stimmen zu hören waren.

Als er eintrat, sah er Joey, wie immer am Kühlschrank, Mai, die vor sich her lachte, noch jemand anderes, aus dem Krankenhaus, Ryou der Bilder in der Hand hielt und auch Yugi, der irgendwie ein Bild anstarrte, als wäre da was richtig geiles darauf.

Niemand bemerkte Atemu, und dieser blieb auch still, bis er raffte, was die Leute dort trieben und worüber sie lachten.

Anscheinend, schauten sie sich gerade alle die Bilder von Yugis alter Junggesellenparty an.

„Also…ich bin dafür das wir dir wieder einen Stripper holen“, fing Mai plötzlich an.

Yugi schmunzelte: „Oh ja“, meinte er und grinste freudig auf.

Yami aber lächelte somit nicht mehr.

Da plante wohl jemand wieder einen Junggesellenparty.

„Vergiss es…du bekommst keinen Stripper“, machte sich Atemu nun doch aufmerksam.

Alle sahen somit zu Atemu.

„Und alleine feiern, das kannst du vergessen“, fügte er noch streng hinzu, und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

„Was? Wieso das denn?“, fragte Yugi total ungläubig nach.

„Pff…bei deiner letzten Junggesellenparty bist du schon fremdgegangen…meinst du ich lass dich allein? Ne...ne“, Atemu schüttelte den Kopf, und Yugi zog das absolut längste Gesicht der Welt.

„Also ne Feier zu zweit?“, fragte Joey nun mit vollem Mund nach.

„Mir egal…ich will einen Stripper“, grinste Mai vergnügt auf.
 

Yugi sagte keinen Ton mehr, irgendwie war er gerade völlig beleidigt, da er Atemu mittlerweile so gut kannte, das er wusste, dass er hier gegen nicht ankommen würde.

Was für ein scheiß Argument, dachte er sich nur.
 

Doch Atemu, ja der grinste, und wie er grinste.

„Einen Stripper?“, fragte er überdimensional breit grinsend nach.

Dabei aber blickte er nur, Joey an.

„Warum grinst du mich so dumm an?“

Yamis Grinsen wurde nun noch breiter und Joey schien zu verstehen.

„Nee...Alter, vergiss es“

„Ach ja, wer hat mir das denn letztes Jahr eingebrockt?“

„Mir egal, du kannst mich mal!“

Atemu aber grinste einfach nur weiter und weiter - er wusste doch, dass er es Joey irgendwann mal heimzahlen konnte.
 

Damit aber musste auch Yugi wieder lächeln, doch auf das Gemaule der zwei verrückten Freunde hatte er keine Lust.

Lächelnd ging er aus dem Raum, setzte sich ins Wohnzimmer und atmete einmal tief durch.

Neben ihm lagen viele Zeitschriften, für Urlaubsorte.

Beide waren sich einfach noch nicht sicher, wo sie nach der Hochzeit hin wollten.

Aber Yugi lächelte.

Sie ließen sich viel Zeit, Urlaub hatte er dafür auch, und vor allem, er konnte mitreden, er konnte das aussuchen, oder mit Atemu diskutieren, was ihm gefiel oder nicht.

Glücklich lächelnd schloss er die Augen. Es ging ihm richtig gut, mit dieser alten Liebe, aber so richtig gut.

„Hey…“, ein leises Flüstern an seinem Ohr, was in tausenden von kleinen Ameisen an seiner Wirbelsäule hinunter rieselte.

„Bist du noch glücklich...mit mir…mit allem?“, fragte Atemu leise nach und legte seine Arme um Yugis Brust, und seinen Kopf auf dessen Schulter ab.

Yugi aber sagte nichts, schmiegte sich genüsslich an Atemus Körper hinter ihm, und lächelte.

„Mh?“, fragte Yami nochmals nach.

„Was denkst du?“, stellte Yugi nun die Gegenfrage.

Yami lächelte, streichelte kurz über die Halskette Yugis, die einst seine war und lächelte dessen silbernen Ring an.
 

ENDE
 

ohhhh, jetzt bin ich froh, es ist zu ende ^^b

hoffe, es hat euch gefallen, freu mich über ne meinung von euch.

danke an den schnellsten Beta den ich kenne.

*neko küsst*
 

wink

eure viky



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Kommentare zu dieser Fanfic (98)
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Von:  Polarstern
2023-11-20T17:58:50+00:00 20.11.2023 18:58
So, weil das Kommi sonst zu lang wird, splitte ich es einmal mittig. Somit springt der Zähler auch praktischerweise auf 98 XD

Danke übrigens, dass du Yuri als menschlich und charakterlich verständlich hingestellt hast! (Und dass er sich sogar bei seinen Eltern für Yugis Interessen eingesetzt hat...) Oft wird der noch-Partner, der „abgeschoben“ werden soll, so zu sehr ins negative Licht gerückt. Aber Yuri ist gar nicht unsympathisch und man kann schon nachvollziehen, warum Yugi ihn heiraten möchte. Das ist dir wirklich gut gelungen.

Dieses Kommi ist zwar lang – aber dennoch zu kurz, all deine Ideen und dein Detailreichtum zu würdigen. Ich kann gar nicht auf alles eingehen, was mir gut gefallen hat…
Zu nennen wären da meine Lieblingsstellen: Atemu im Schrank bei Yugi, der dann auch noch die Torte mitnimmt und aufisst XD
Und die Idee mit dem verschluckten Ring und dem Antrag war ja wirklich genial! Ich glaub so einen Antrag per Röntgenbild kann sich Yugi schon als was GANZ besonderes verbuchen XD

Und wie genial der Spruch am Schluss von Atemu, dass Yugi ja schonmal beim JGA fremdgegangen ist…. Recht hat er – Vorsicht ist geboten! XXD“

Und ja, nicht chronologisch – aber die Szene im vorletzten Kapitel, wo Atemu Yugi im Bad die Farbe abwischt…. Und sich unter Tränen von ihm „verabschiedet“ – ja das hat mich wirklich mitgenommen. Das war sehr emotional geschrieben, ich konnte es mir bildlich vorstellen!

Ich habe eigentlich nur darauf gewartet, dass Yugi bei der berühmten Frage aller Fragen mit „Nein“ antwortet. (Ich hätte es zumindest wahrscheinlich so lange herausgezögert^^). Dass er wirklich „Ja“ sagt, hätte ich jetzt auch nicht geglaubt…
Vielen Dank für diese geniale, lustige, lebendige und kreative FF! Die kommt auf meine Favoliste und wird irgendwann, wenn sie nicht mehr so präsent ist, nochmal gelesen! =D

Schade, dass ich so viele Jahre zu spät bin und du wohl schon lange kein Puzzleshipping mehr schreibst. Aber ich habe ja noch ein paar andere FFs von dir vor mir 😉

Viele Grüße
Polarstern

Von:  Polarstern
2023-11-20T17:51:26+00:00 20.11.2023 18:51
Liebe Viky,

jetzt hat es mich....2008 bis 2023... 15 Jahre später zu deiner FF verschlagen. *Kommi #97 abgeb*
Du sprengst hier bestimmt noch die 100 :D
Ich muss sagen, dass ich diese FF verschlungen habe und sie hat mir wirklich, sehr, sehr gut gefallen!
Ich war ja viele Jahre aus dem Fandom „verschwunden“ und erst seit kurzem wieder zurück. Nun hole ich einige der FF nach, die ich während meiner Abwesenheit „verpasst“ habe XD“

Zuerst mal, eine wirklich schöne Idee. Ich mag solche Storylines, die sehr viel später spielen und auf eine lange Jahre zurückliegende Handlung basieren.
Du hast alles wunderschön geplant, aufgebaut und umgesetzt. Dickes Lob für Idee, Umsetzung und Schreibstil! Schön war es auch, am Schluss nochmal genau zu lesen, was eigentlich damals passiert ist, was man ja nur schemenhaft immer erahnen kann.

Du kannst wirklich toll Gefühle beschreiben und schildern. Leider sind wirklich einige Schreibfehler drin, die den Lesefluss etwas stören. Am besten vor dem Posten nochmal jedes Kapitel gut durchprüfen. Ich kenne das, wenn sich beim "Runterschreiben" der Formulierungen und Sätze Schreibfehler einschleichen. Im Kopf geblieben ist mir z.B. „wahr“ ohne H. Also „Ist das war?“ statt richtig wäre „Ist das wahr?“ Oder öfter kleingeschriebene Nomen wie z.B. „er hatte angst“ statt „er hatte Angst“ usw. Aber naja, wer Fehler findet, darf sie behalten, stimmt? Also – meins XD
Du hast wie ich es verstanden habe, Yugi grüne Augen gegeben statt das übliche violett/Amethyst? War etwas gewöhnungsbedürftig, aber das kann man unter Autorenfreiheit verbuchen ^^
Btw – Yuri ist meines Wissens nach ziemlich sicher – ein Japanischer Frauenname >D Das heißt nämlich „die Lilie“. So heißt eine der 3 Magical Girls aus „Wedding Peach“. Yuri als Männername gibt es in der slawischen/russischen Sprache, da schreibt man es aber mit ‚J‘ also Juri. ^^
Aber das hat mich jetzt auch nicht so gestört. Eher die Ähnlichkeit zwischen Yugi und Yuri, mit nur dem einen Buchstaben Unterschied. Ich musste manchmal echt genau hingucken, Yugi/Yuri nicht falsch zu lesen. Hier hätte sich ein anderer Name für den Verlobten vielleicht besser angeboten. ^^

Von:  Lamello
2021-10-24T12:47:44+00:00 24.10.2021 14:47
Liebe Viky, auch wenn deine Story hier schon alt ist möchte ich dennoch schreiben, wie sehr sie mir gefallen hat. Im Grunde ist es ja auch egal, wann sie gelesen wird :-) Ich habe schon mehrere Sachen von dir gelesen die mir a alle gefallen haben und auch diese Story gefällt mir unglaublich gut. Du hast so geniale Ideen und setzt sie auch so gut um. Man kann sich herrlich in die Charaktere einfühlen und mit erleben, wie es ihnen ergeht. Wieder großes Lob von mir. Schade, dass ich dich erst so spät gefunden habe, aber um so froher bin, dass du deine Storys hier hast stehen lassen :-)
Von:  -Miaka-
2012-09-18T00:38:55+00:00 18.09.2012 02:38
So, liebe Viky. Mein Kommentar kommt Jahre zu spät, weil ich früher meistens nur schwarz gelesen habe, heute aber mit Freuden ordentliche Kommentare verteile, wo ich nur kann. Ich weiß natürlich nicht, ob dich mein Senf hierzu überhaupt noch interessiert, aber ich bin heute mit der FF fertig geworden und bevor ich sie von meinem Reader lösche, möchte ich wenigstens irgendwo verewigen, wie es mir so dabei ging.

Die FF war ewig in meinen Favoriten, also nehme ich mal stark an, dass ich irgendwann vor Jahren angefangen hab zu lesen, aber nicht wirklich ausdauernd dabeigeblieben bin, denn sie war mir ab irgendwann absolut fremd. Eigentlich fast vollkommen, vielleicht habe ich es auch einfach nur verdrängt. Aus irgendeinem Grund muss sie ja in meinen Favos gewesen sein, hm. Egal. Das macht ja nichts. Ist ja umso besser, wenn die Spannung dadurch ist wie beim ersten Lesen :) Was laber ich hier wieder rum? Uff. (Wollte dir übrigens auch noch auf deinen GB- Eintrag antworten. Wo ich eh grad beim Labern bin.)

Ich mochte die Story sehr und finde es irgendwie ein bisschen schade, dass ich nicht dabei war oder dabei geblieben bin, als sie noch in Arbeit war. Aber so hatte ich natürlich den Vorteil, es im Ganzen lesen zu dürfen. Und trotzdem schien nichts zu schnell zu gehen und das mag ich generell. Dass es eine Weile dauert und der Leser so schön zappeln gelassen wird. Das war hier natürlich extrem und ehrlich gesagt hatte ich mich letztendlich schon fast damit abgefunden, dass Yugi jetzt Yuri heiratet. Es kam dann wirklich ziemlich überraschend, dass Yugi es letztendlich doch nicht getan hat. Ich weiß nicht ganz genau, ob ich das gut oder schlecht finde. Klar hat es mich (doch schon sehr xD) gefreut, dass die Beiden doch noch zusammenkamen, aber irgendwie hab ich im Laufe der Geschichte immer mehr verstanden, warum Yugi Yuri heiraten will. Ich hätte jedenfalls auch mit einem (vielleicht) realistischeren Ende leben können, in dem Yugi Yuri geheiratet hätte und Yami damit irgendwie hätte klarkommen müssen. Aber beide Vorstellungen haben etwas für sich und du hast dich für die entschieden, mit der ich nicht gerechnet habe.

Ich fand den Rückblick sehr schön, er hat da auch sehr gut gepasst. Und die Sache mit Yamis Kette bzw. Yugis "Fußkettchen", das war eine so erfrischend schöne Idee, weil man die Sache im Laufe der Kapitel als Leser natürlich total vergessen hat und dann kam das Thema wieder auf und hatte eine so viel größere Bedeutung, als man dem Ganzen zugetraut hätte. Das hat mir besonders gut gefallen. Auch eben, dass Yugi Rückrat hatte und nicht sofort wieder der kleine, verliebte Junge war, als Atemu aufgetaucht ist und sein Leben auf den Kopf gestellt hat. Da gab es einige sehr realistische Gefühle in der FF, die ich selbst auch kenne und die ich daher wirklich gut mitfühlen konnte. Teilweise waren sie natürlich auch zu dramatisch für die Realität, aber es ist ja auch eine Geschichte und es hat trotzdem alles schön zusammengepasst.

Mir hat's gefallen und ich hoffe sehr, dass du noch irgendwie schreibst. Am liebsten natürlich immer noch für's Fandom, aber es ist (leider) zu viel verlangt, dass man sich nach all den Jahren noch für's Gleiche interessiert. (Ich tue es allerdings, hatte aber eine sehr lange Pause von einigen Jahren. Und jetzt ist es viel, viel schlimmer als vorher! ;) Aber vielleicht schreibst du ja mittlerweile etwas Anderes. Ganz egal, ich mag deinen Stil, auch wenn deine Rechtschreibung in dieser FF manchmal nicht so gut war, aber hey, das ist so viele Jahre her, dass ich da nicht mehr drauf eingehen will. Inzwischen haben wir ja alle dazugelernt ;)

Ich werde demnächst noch mehr von dir lesen. Ich habe das damals irgendwie alles verpennt und muss es jetzt nachholen. Ganz liebe Grüße an dich, Miaka aka Miau aka Julia
Von:  Punkkatze91
2011-08-18T13:22:16+00:00 18.08.2011 15:22
Und noch mal kann ich nur sagen: Geil!
Es macht echt Spaß deine Geschichten zu lesen, man kann sich richtig einfühlen und mitfühlen.
Einfach nur toll^^
Mach bitte bitte weiter so, ich mag es echt wie du die Charakter beschreibst und bei deinem Stil hat man erstens wenn es romantisch wird nich das Gefühl gleich kotzen zu müssen, weil es so schleimig is, sondern es wirkt, was unter zweitens fällt, wirklich autentisch^^
LG
Punkkatze91

Von:  Anuugi
2010-03-01T00:38:00+00:00 01.03.2010 01:38
Ich habe diese ff in einem 6 stunden marathon gelesen und nun.. jsa tuen mir die augen weh und zwar TIERISCH.
Ich konnte aber einfach nicht aufhören und auch obwohl ich morgen oder besser Heute Xx arbeiten muss bekommst du dein kommi welches ich einfach geben muss.
Ich hatte damals schon rein gelesen ls das erste kapitel da war und.... weil länger nichts folgte hatte ich sie aus den augen verloren was, wie ich finde nicht schlimm ist denn so konnte ich sie nun an einem stück lesen.
Meine augen tadeln mich nun dafür doch das ist es mir wert
zu sehr hat mich diese geschichte gefesselt. Erlich gesagt bin ich erst auch sauer auf ati gewesen wenn man bedengt das er sich wie ein arsch verhalten hat.
Und auch, so schien es mir, war er anfgs nicht wirklich interessiert yugi um yugiswillen für sich zu bekommen sondern nur weil sein ego es nicht duldete.
Mit der zeit. mit jeden tag welcher er kämpfte verstand er besser, liebe yugi mehr und am ende war es ein aufrichtiges herz welches Yugi liebte und begerhte. er liebte ihn so sehr das er bereit war zu gunsten des glückes Yugi auf diesen zu verzichten auch wenn es ihm das herz zerbrechen würde.
Und.. mein gott was habe ich an dieser stelle geheuelt Es war als währe ich bei ihnen, die ganze zeit, würde neben ihnen stehen und alles miterleben, Ich litt mit ihnen, Fühlte die zärtlichkeiten, die unsicherheit die blicke und auch die freudentaumel.
In dieser geschichte hast du zu dem bewiesen was für verrückte sachen mann doch aus liebe bereit ist zu machen, sachen welche man sonst für krank und peinlich abstempeln würde.
Diese geschichte stimmt nachdenklich.... ich konnte in manchen situationen atemu verstehen dann wieder auch nicht das gleiche gild für yugi.

Eine mangazeichnerin schrieb mal in einem meiner magas im nachwort " Characktere die man liebt lässt mann leiden. So sehr das es einem das herz bluten läst. um so mehr freut mann sich wenn es für sie am ende dann doch gut aus geht."

Das hast du mit dieser geschichte bebiesen und mich mehr als einmal zum weinen gebracht.


Aber auch zum lachen....
Ich habe Atemus gesicht wie er völlig depremiert mit dem riing im hals im krankenhaus liegt und einfach nur ins negste loch verschwinden will da sein schöner plan so peinlich in die hose gegangen ist.

Aber sowas tut man halt wenn mann verrückt vor liebe ist.
Und ich bin mir sicher, auf eine art und weise fühlt sich Yuugi uch geschmeichelt was ati doch wegen ihm allein für verrückte sachen anstelt.



doch genug geredet ich sollte ins bett.

Danke dir für diese gelungene FF welche übriegens die zweite ist die mich vom schlafen abhält Heeute früh ein FF marathon und nun schon wieder. Himmmmelll meine augen ><



Gute nacht *Wink*


TeufelchenYugi
Von:  KaitoDC
2009-10-14T17:29:28+00:00 14.10.2009 19:29
was für eine süße FF!!! und wieder zwei volle Tage, um einer deiner wirklich grandiosen FFs zu lesen... *siúefz* ;)
wirklich, ich liebe deine FFs... sind wirklich immer wieder schön. hm... ich weiß grad nix zu sagen... aber ich denke, ich hab dir schon oft genug gesagt, dass ich deine FFs mag, nicht? ;)
lg
KaitoDC
Von:  Yuugi_chan
2009-09-06T18:06:01+00:00 06.09.2009 20:06
Ist das süüüüß =).
Wie sehr sich Atemu doch abrackert nur wegen Yugi xDD echt goldig.
Da sieht man mal doch, das es auch noch Menschen gibt die alles für einen tun würden x3.
Aber der arme Yugi xD wird von 2 Kerlen zu geballert und weiß nicht mehr wohin. Zum Glück hat er sich ja richtig entschieden =). Obwohl er sich nicht unbedingt hätte falsch entscheiden können. Yuri wäre eigentlich auch eine gute Wahl gewesen. Aber ich bin immer noch für Atemu xD *Atemufähnchen schwenk*
Aber Verlobungsring verschlucken?Hammer =D. Das ist glaube ich einer der besten Anträge überhaupt, braucht man sich keine Sorgen zu machen, man könnte vor lauter Nervosität nichts mehr sagen xD.

Byebye
Sally_loves_Jack
Freu mich auf weitere FF's von dir =)

Von:  mu_chan
2009-07-13T12:47:05+00:00 13.07.2009 14:47
gott is die süß...einfach unglaublich!!
fin die echt total toll!!!
einfach geil!!!!
klasse fic!!!
*hut zieh*
an der stelle schreib weiter so tolle fic´s!!!
lg mu_chan

wünsch dir ne schöne woche!!!
*schoki da lass*
Von: abgemeldet
2008-11-13T19:01:34+00:00 13.11.2008 20:01
°-° WAHNSINN °-°
DIESE FF ist einfach WELTKLASSE.....
mehr kann man(n) (frau) dazu echt nicht sagen... °-°
*schnief* das ende war soooooooo schön *schnief* *taschentücher hol*
ich musste mir schon während der FF die tränen verkneifen sonst hätte ich ja nicht mehr lesen können xD aber zum schluss konnte ich einfach nicht mehr u.u
die ff ist so wunderschön einfach nur herzzerreißend T.T
ich hatte am anfang echt angst das yugi doch noch yuri heiratet...
dafür war ich umso glücklicher als er endlich abgehaun ist aus dem standesamt xD
und dann so süüüüüüüüüüüß mit der Italien story und die story aus der jugend...einfach süß ^-^
natürlich kommt die FF zu den favo`s xD
ich hoff es folgen noch viele solcher FF

LG
Manga-Maus16


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