Seven Days von viky (yami x yugi) ================================================================================ Kapitel 7: TAG 7 - Trauriges Lächeln ------------------------------------ TAG 7 Ryous Wecker klingelte, widerwillig stand er auf. Aber er musste, er hatte es Yugi versprochen- egal wie Yugi sich entscheiden würde- am Ende müsste er es eben respektieren. Yugi hatte nun die Wahl. Vorsichtig tapste er in der fremden Wohnung umher. Als er gestern das Auto von Atemu wegfahren sah, hatte er Panik bekommen, also war er mit Joey hier her. Er erblickte aber ein sehr sanftes Bild. Es sah aus wie zwei liebende Menschen, welche gerade eng miteinander kuschelten. Es tat ihm in der Seele weh, dieses Bild nun zerstören zu müssen. Yugi lag da so schön eingekuschelt an Atemus nackter Brust. Und Atemu hielt ihn ganz nah an sich gedrückt. So, als wollte er ihn nie wieder los lassen wollen. „Yugi...hey...Yugi“, Ryou strich ihm zart über die Wange, dieser aber rümpfte nur mit der Nase. Atemu jedoch hörte etwas. „Yugi...du musst aufstehen!“ Atemu aber war es der die Augen aufschlug, und er sah auch sofort zu Ryou. „Ich muss das tun Atemu…bitte sei nicht böse“, sagte Ryou leicht traurig. Atemu nickte einfach nur, und schaute zu Yugi, welcher sich so niedlich an ihn gekuschelt hatte. „Yugi“, Ryou rüttelte nun an ihm, worauf Yugi nur mürrisch um sich her schlug. „Lass mich...ich will nicht...ich...ahhh“, nuschelte Yugi und drückte sich noch näher an Atemu. Dieser musste schwach lächeln. Gott was würde er dafür geben, jeden morgen mit Yugi so aufstehen zu können. „Yugi...du heiratest heute...aufstehen!“ Nun blinzelte Yugi aber doch ein paar mal. Hochzeit…her gott...stimmt ja! Auf einmal schlug er die Augen auf, und erhob sich rasch. Ein Fehler, schmerzhaft kniff er die Augen zusammen. „Ahhh...mein Kopf“, maulte er und hielt seine Hände, an seine Schläfen gedrückt. „Ich schau mal nach einer Tablette...Atemu?“ „Ähm...in der Küche…zweite Schublade, rechts“, nuschelte er, gott, was war er nervös. Yugi aber dachte, er hätte sich gerade verhört? Atemu? Er traute sich gar nicht mehr seine Augen zu öffnen. Krampfhaft versuchte er sich zu erinnern, aber nichts...nur Fetzen. Kleine Erinnerungsstücke. Auch Atemu war mit von Partie, aber immer nur so kleine Fetzen. „Yugi?“, ein zarte leise Stimme, die Yugis Herz ganz schnell schlagen ließ. Dann eine Hand an seiner Schulter. In Bruchteilen von Sekunden spürte Yugi die Hand auf seiner nackten Haut. Hatte er denn nichts an? Er zitterte auf…wo war seine Erinnerung...wo war sie hin? Warum hatte er nichts an, er spürte es...er trug nur noch eine Shorts. Hatte er etwa Sex gehabt? Wo war er überhaupt? Er schluckte hart und öffnete zaghaft seine Augen. Dabei blinzelte er ein paar mal, das Licht tat in seinen Augen weh. Gar sein ganzer Kopf schien gerade platzen zu wollen. Das erste was er sah, war sein Oberköper, leicht bemalt und eine Krawatte, die irgendwie an ihm herunter hing. Dann noch schwarze Farbe an seinem Körper. Schwach konnte er sich an das Spiel erinnern, mit der Farbe. Dann sah er eine schwarze Decke, worunter seine Beine versteckt waren, er trug auch noch Socken, wie er merkte. Doch was ihn beunruhigte war das etwas, welches neben ihm lag. Und er wusste genau wer es war. Zaghafte schielte er zur Seite, dann wieder weg. Da lag er, Atemu...oberkörperfrei. Der Rest war unter der Decke versteckt. Oh gott...was hatte er getan? „Wie viel Uhr?“, fragte Yugi nervös nach, die Stille um ihm herum ertrug er aber auch nicht. „Mh...erst 8 Uhr“, antworte Atemu ihm, wenn auch sehr leise und unsicher. „Haben...haben...haben wir...“, Yugi sah nun doch zu Atemu und zeigte mit seinen Fingern hin und her. Atemu sah ihn etwas ängstlich an, doch er schüttelte mit dem Kopf, da er verstand was Yugi von ihm wissen wollte. Wusste Yugi es etwa selbst nicht mehr? Atemus Herz schien ängstlich zusammen gekauert. „So Mister Muto...ihre Kopfschmerztablette“, meinte nun Ryou der wieder ins Schlafzimmer kam. Total verwirrt sah Yugi seinen Freund an, doch das Wasserglas mit dem Aspirin drin, nahm er gerne entgegen. Hastig schluckte er es. In der Hoffnung, das Wasser würde ihm seine Erinnerung doch noch zurück geben. „Also Yugi...“, begann Ryou, nervös spielte er mit seinen Fingern an der Bettdecke umher. Es war ihm unangenehm hier in diesem fremden Zimmer, in dem Bett, wo auch noch Atemu drin lag. „...wird es heute eine Hochzeit geben oder nicht?“ Yugi sah ihn verwirrt an...sicher...sicher sollte es eine Hochzeit geben…er wusste nur nicht was er hier tat...warum lag er hier in Atemus Bett...warum war Ryou hier und überhaupt, was war gestern passiert!? Nervös befasste er sich seinen Finger und wollte an seinem Ring herumdrehen, doch der war nicht da. Der war weg. Panisch sah Yugi seine Hand an. „Wo ist mein Ring?“, fragte er voller Entsetzen nach, schaute zugleich zu Atemu wie auch Ryou. „Du…ähm...Atemu?“, fragte Ryou nun total überfordert nach und sah zu Atemu. Yugi aber sprang panisch auf. „Mein Ring verflucht, wo ist er?“, Yugi war den Tränen nahe. Er hätte aufschreien können. „Wie komme ich überhaupt her und...und...was mach ich hier und...und warum hab ich nix an?!“, schrie Yugi verzweifelt auf. Atemu traf es wie ein Schlag. Wusste Yugi denn wirklich nichts mehr, kein einziges Stück? „Wo ist mein Ring Atemu?“, schrie Yugi nun Atemu an, so sehr, das dieser zusammenzuckte und das Gefühl bekam, Yugi würde ihm die Schuld zuweisen. „Du...du hast ihn gestern...hier...hier im Zimmer weggeworfen.“ Hastig aber auch ungläubig, warum er denn seinen eigenen Ring wegschmeißen sollte, sprang er vom Bett und suchte den ganzen Boden ab, so als würde es dabei um sein Leben gehen. „Yugi…willst du wirklich noch heiraten?“ „Ja verdammt...wo ist mein Ring?“, maulte er Ryou an. Mit Tränen in den Augen kroch er auf dem Boden herum, schmiss Atemus Schuhe in irgendeine andere Ecke, nur um das silberne Teil zu finden. Einfach ein verzweifeltes Bild eines verzweifelten jungen Mannes. Atemu schluckte hart. „Yugi...jetzt beruhig dich mal...ich suche deinen Ring und du...geh dich mal waschen...Atemu...bist du so nett?“, meinte Ryou, doch Atemu zu fragen fiel ihm mehr als schwer, sah er doch, wie verletzt dieser war. Atemu nickte, auch wenn er losweinen könnte. Er half dem kleinen Yugi vom Boden auf und zog ihn mit ins Bad. Yugi aber wäre am liebsten davongelaufen - weg von Atemu, einfach weg. „Setzt dich mal“, sagte er und schon saß ein verheulter Yugi auf dem Toilettendeckel. Atemu griff nach einem Waschlappen, machte ihn nass und hockte sich zu Yugi herunter. „Du bist ganz schön schwarz im Gesicht“, lächelte Atemu Yugi matt an und versuchte die Punkte los zu werden. Er lächelte, dennoch innerlich war er einzig allein und gar zerstört. „Warum...was tue ich hier Atemu?“, fragte Yugi nun ernst und doch so scheu nach. Atemu senkte den Kopf. „Kannst du dich wirklich nicht erinnern?“, fragte Atemu nach, seine Stimme war so enttäuscht, wie noch nie in seinem Leben. „Nur...ein bisschen. So Fetzen...du hast doch nicht wirklich gestrippt oder?“ Yugi schaute ihn ungläubig an. Er konnte seinen Erinnerungsstücken einfach keinen Glauben schenken. Atemu aber lachte auf, verbittert, mit kleinen Tränen in den Augen. Vorbei war es mit ihm. Dem Kampf sich zusammenreißen zu können - er hielt den Schmerz in sich einfach nicht aus. „Ist egal Yugi…vielleicht ist es besser, wenn du dich nicht erinnern kannst“, meinte er tief traurig. „Na ja...was soll ich auch erwarten...du hast einen netten Kerl...ich bin 10 Jahre zu spät“, begann Atemu an zu wimmern und versuchte Yugis schwarze Punkte aus dem Gesicht zu wischen. Vielleicht tat er es, um seine Angst zu vertreiben, oder auch um Yugi nur noch mal zu berühren. Er wusste es nicht recht. „Du bist verdammt schön geworden...weißt du das?“, lächelte er schwach und sah einfach nur in das Gesicht Yugis, schaute ihn sich noch ein letztes mal an, als wolle er sich diesen Augenblick einprägen, um jenes liebevolle Gesicht nie mehr zu vergessen. „Ich hätte dich gern anders getroffen...und nicht in deiner Verlobung...vielleicht wäre dann alles anders gelaufen.“ Atemu weinte, dennoch sah er Yugi in die Augen und säuberte ihn. „Du schaust nachher bestimmt richtig gut aus…ich würde dich gern sehen, in weißer Weste…aber sei mir nicht böse, das ich mir das nicht ansehen kann“, meinte Atemu weinend weiter. Man konnte nicht wegen des Lächelns sagen, wie traurig er war. Aber eines wusste man, es war das ehrlichste und zu gleich traurigste Lächeln, was Yugi je gesehen hatte. Und von daher schluckte Yugi hart, mit Tränen in den Augen, sah er Atemu einfach nur an. Er wusste nichts zu sagen, er wusste nur, dass er keine Worte finden würde, um Atemu etwas zu geben, ihn glücklich zu stimmen, also suchte er auch gar nicht nach Worten. Und doch war Yugi berührt. Wie lieb Atemu gerade zu ihm war. Wie er sich bemühte ihn sauber zu machen. Was er sagte. „Du hast doch eine weiße Weste?“, fragte er nach. „Ja...hab ich“, Yugi nickt beklemmt auf. „Hey...nicht weinen…ich...ich wein doch schon...und du musst heute gut aussehen“, meinte Atemu und wischte ihm die Tränen wieder weg. Angesprochener nickte tapfer, es viel ihm gerade schwer nicht zu weinen. Atemu war verletzt, und Yugi sah es, er fühlte es. Es durchbohrte ihn und immer wieder schallte ihm seine eigene innere Stimme zu, dass er das ausgelöst hatte, dass er schuld an Atemus Zustand war. „Du wirst bestimmt richtig glücklich und...und ein toller Arzt…wenn ich mal Krebs bekomme...vielleicht sehen wir uns dann ja mal wieder“, weinte Atemu weiter und doch lachte er gleichzeitig dabei. Er merkte selbst, das er anfing Blödsinn zu sprechen und doch war es ihm so wichtig, Yugi das alles noch zu sagen. Yugi schluckte, er wusste nicht woher er das mit dem Krebs wusste, aber es berührte ihn. „Und nachher...wirst du bitte nicht an mich denken…ich kenne dich zu gut...du machst dir bestimmt einen Kopf...mach das nicht...nicht an deinem Hochzeitstag...ok?“, fragte Atemu wieder nach. Yugi weinte erneut wieder und nickte. „Verspreche es mir…genieß deinen Tag…er ist wichtig!“ „Ja“, wieder schluchzte er beklemmt auf, und doch, er lächelte, wenn auch traurig. „Gut...die Flecke sind weg“, traurig lächelte Atemu seinen Liebsten an. Er biss sich auf die Lippen und sah Yugi einen Moment lang tief in die Augen, wieder wischte er dessen Tränen hinfort. Dann nickte er, warum er das tat, das wusste er selbst nicht so genau, vielleicht um sich selber Kraft zu geben, nun aufzustehen und zu gehen. Es war an der Zeit zu gehen, er musst Platz machen. „Versprich mir eins Yugi…wenn du mal Ehekrach hast…lass es mich wissen...ok?“, fragte er flüsternd nach. Zu schwach, um seine Stimme noch aufrecht zu erhalten. „Ja“, Yugi lachte und weinte auf, nickte dabei, ehe er die Hände in seinem Gesicht vergrub. Atemu schluckte hart, und schloss die Tür hinter sich. Er wusste dass er nicht mehr weiterkam, also gab er auf. „Das tut mir leid Atemu“, sagte Ryou, der das Ganze mitbekommen hatte. Atemu nickte nur, zog sich was an und verschwand aus seiner eignen Wohnung - er musste da raus. Er brauchte Luft. Das Gefühl, dass er ersticken würde, überkam ihn. Yugi brauchte einen Moment, dann aber stand er auf und sah in den Spiegel. Die Flecken waren nicht wirklich weg. Seine Augen waren rot, und er hatte Augenringe. Dennoch…er war traurig und glücklich zu gleich. Traurig wegen Atemu, glücklich, weil er bald verheiratet wäre. Tief atmete er die Luft ein, Ryou klopfte an die Tür, welche danach auch aufging. „Können wir?“, fragte Ryou vorsichtig nach. Yugi nickte, doch zum anziehen hatte er nichts, also wurde Joey geweckt, der ihm dann etwas von Atemu gab, welcher eben aus dem Haus verschwand. Der Weg zum Frisör war sehr still - Ryou traute sich nicht etwas zu sagen, und Yugi versuchte nicht an Atemu zu denken, nebenbei schmerzte sein Kopf immer noch. „So…ich fahr jetzt mal deinen Anzug holen...ich bin gleich wieder da“, meinte Ryou dann, er hielt mit dem Wagen vor dem Frisörladen, wo Yugi eh noch einen Termin hatte. Yugi nickte. „Bist du dir sicher…willst du wirklich heiraten Yugi?“, fragte Ryou erneut nach. Er konnte es nicht fassen, glaubte Yugis Worten kaum, und doch - Yugi sah ihn einen Moment lang an, wieder ließ er sich das Ganze durch den Kopf gehen. „Ja…ganz sicher“, sagte er dann. Ryou nickte und lächelte matt, ehe er Yugi dann den silbernen Ring hin hielt – und doch schien dieser sich sicher zu sein. „Danke.“ „Ich bring dir einen starken Kaffee mit“, mit einem Lächeln fuhr Ryou davon. Yugi aber wurde bereits erwartet. Der Frisör machte ihm nicht nur die Haare, sondern heiterte ihn gewaltig auf und machte ihm diese schlimmen Flecken aus dem Gesicht. Am Ende waren auch die Augenringe fort. „War eben der letzte Abend vor der Ehe…da kann man mal so aussehen“, lächelte der Frisör, mit welchem Yugi die ganze Zeit für seinen Zukünftigen gesprochen hatte. Yugi mochte ihn, und als Ryou dann noch mit einen Kaffee ankam, seufzte Yugi erleichtert auf. „Danke...meine Rettung“, sagte Yugi, worauf Ryou nur schmunzeln konnte. „Na ja…du schaust grad wieder richtig gut aus“, sagte Ryou, da Yugi wie frisch gewaschen, gar frisch geboren aussah - der Frisör hatte richtig Arbeit geleistet. „Hast du den Anzug?“ „Ja…ich habe Yuri auch schon angetroffen… der sah ziemlich gestresst aus… Panik“, schmunzelte Ryou und öffnete die große Schachtel, wo der Anzug drin war. Yugi lächelte richtig glücklich und strich über seine weiße Weste. Er konnte sich schon denken, wie sehr Yuris Mutter ausgerastet sein musste, und doch bekam er sie - die weiße Weste. Und dafür war er Yuri so dankbar. Für den kleinen privaten Krieg den er mit dessen Mutter bestritten hatte, damit auch Yugis Wünsche erfüllt wurden. Allein das weiß seiner Weste, sagte ihm das alles und es bedeutete ihm so viel. Nachdem Yugi wie auch Ryou fertig angezogen waren, und Richtung Standesamt fuhren, wurde Yugi arg nervös. „Jetzt höre auf an deinen Fingernägel zu kauen“, meinte Ryou nun zum x-ten mal und schlug Yugis Hand von dessen Mund. Ryou aber konnte nur schmunzeln, und Yugi tippte wie ein Bekloppter auf dem Armaturenbrett umher. Ryou hatte seinen Freund noch nie so erlebt. Es nervte, und doch war es amüsant. Am Standesamt angekommen, wurde Yugi noch nervöser, auf der Suche nach seinem Verlobten, viel er einmal zu Boden und rempelte Gott und die Welt an. Er wunderte sich nur wo seine Freunde denn waren. „Ryou…sag mal, wo sind die anderen?“, fragte Yugi nach, wobei sein Kopf immer wieder nach seinem Verlobten Ausschau hielt. „Ähm...also...nun“, Ryou kratze sich an der Wange und versuchte nicht in Yugis Augen zu sehen. Gestern, als Ryou mit den anderen weggegangen war, hatten alle gedacht es würde eh keine Hochzeit geben...und na ja, da jeder so betrunken war, würden die bestimmt alle noch schlafen. „Also...nun...ähm.. .“ Ryou wäre am liebsten weggelaufen, da es gestern Nacht ja auch noch seine Idee war. So nach dem Motto, hey, wir können morgen doch ausschlafen, Yugi treibts ja eh mit Ati...oder so. „Ryou!“, Yugi sah ihn scharf an. „Ja was denn...wir dachten du willst eh nicht heiraten…die schlafen bestimmt noch!“, versuchte sich Ryou zu verteidigen und Yugi zog ein Gesicht, was länger nicht sein konnte. „Ihr seit mir Freunde…an meiner eigenen Hochzeit schlafen, ich glaub es nicht“, maulte er herum, und die Rettung für Ryou war Yuri, welcher gerade um die Ecke kam. Yugi strahlte ihn gleich an, doch dann sah er verschämt fort. Gott, was hatte er seinem Verlobten eigentlich angetan - Yugis schlechtes Gewissen plagte ihn sehr. Schon die ganze Zeit. „Sag es ihm nicht…nicht jetzt…nicht heute“, flüsterte Ryou dem Kleinen zu, da er diesen zu gut kannte, und dessen Ausdruck in den Augen nur zu gut deuten konnte. Yugi nickte zaghaft, ehe er wieder aufsah und schon von Yuri in die Arme genommen wurde. „Ich dachte schon, du kommst nicht mehr“, flüsterte er Yugi zu und drückte ihn noch näher an sich. Yugi lächelte leicht und legte den Kopf an dessen Schulter. Er hatte das Gefühl, das Yuri gerade wirklich Angst gehabt hatte, das Yugi selbst nicht kommen würde. Also drückte er auch ihn fest an sich. „Ich bin doch hier“, flüsterte er leise zurück. Ryou seufzte leise auf, ehe er sich doch mal an sein Handy machte um Yugis Freunde anzurufen. Es waren nicht viele Leute da, so, wie Yugi es sich gewünscht hatte, so wie er es wollte. Aber erst richtig zufrieden schien der junge Arzt als seine Freunde ins Standesamt stürmten und sich zu den anderen gesellten. „Oh meine Güte, was habt ihr gestern getrieben?“, flüsterte Yuri und sah mehr verdutzt als zufrieden auf die Scharr, namens Yugis Freunde. Jeder sah, wortwörtlich mehr als beschissen aus. Einer trug sogar noch ein Schlafhemd. Yugi aber musste lachen, laut und lange - es war für ihn in diesem Augenblick ein befreiender Moment. Und Yuri liebte das Lachen seines Partners - so sehr, dass es ihn auch gar nicht mehr interessierte, wie Yugis Freunde doch aussahen. Auch das Gejaule seines Mutter darüber, winkte er ab. Als der Standesbeamte kam, schien es wieder ruhig. Yugi umklammerte feste die Hand Yuris - er war so nervös, hatte Angst und doch wusste er was er tat. Der Standesbeamte fing an zu sprechen, hielt eine lange Rede, über die Liebe, über Gott und über ein Bündnis, was hier in diesen Augenblick stattfinden sollte. Yugi lauschte der Stimme, hörte ihr zu. Auch wenn es für ihn ewig dauerte, diese Rede, so horchte er darauf, wie ein kleines Reh. Die Worte taten ihm gut, machten ihm bewusst, warum er eigentlich heiraten wollte. So, wie auch Yuri. Und als der Standesbeamte fragte, ob jemand Einwände gegen diese Hochzeit hätte, herrschte Stille. Eine sehr lange Stille und als Ryou sich dann noch so räusperte, schaute ihn jeder an. Yugi schien es, als wollte er was sagen, von daher klopfte sein Herz noch wilder, als es eh schon schlug, doch nichts - kein Wort - Ryou schwieg. -Schweigen bis ins Grab- Diese Worte gingen Yugi durch den Kopf. Er wusste das Ryou Einwände hatte, sehr viele sogar, doch er sagte nichts. Wegen ihm, wegen Yugi, weil er sein Freund war und Yugis Entscheidung akzeptierte. Der Standesbeamte nickte mit einem Lächeln und sprach weiter. „Ich…“, ein kleines Piepsen aus Yugis Munde unterbrach jenen aber. Yugis Kopf senkte sich, und die Hand Yuris wurde entlassen. „Ich…“ ,wieder dieses Wort, dann Stille. Jeder sah auf Yugi, jeder Gast in diesem Hause, doch keiner sagte was. Nur die Spannung war zu spüren, über das Unwissen, was Yugi denn sagen wollte. Yugi aber schwieg. Lange. Er suchte nach Worten, sein Mund war so trocken. Er wusste was er sagen wollte, doch innerlich zitterte er. Angst, die ihn beherrschte - all die Jahre. Er hatte geschwiegen - so wie Ryou es für ihn tun wollte - all die Jahre hatte er geschwiegen und er hielt es nicht aus - wie konnte er Ryou solch eine Bürde auftragen- einem guten Freund? „Es tut mir leid Yuri“, drang es leise flüsternd wie auch ängstlich aus Yugis Mund. Mit der Bitte um Verzeihung sah er in die tiefen blauen Augen seines Verlobten. Ein letztes Mal, dann aber drehte er sich um. Ryou war nicht wirklich der Grund, es war was anderes, etwas, tief in ihm drin. Etwas, was schrie. Etwas, was hinaus wollte. „Yugi“, eine stimme voller Angst, Yuri hielt seinen Verlobten am Handgelenk fest. „Ich weiß es…Yugi bitte…ich kann mit der Lüge leben“, flehte Yuri seinen Liebsten an. Yugi schien aber in diesem Moment total perplex. Er drehte sich um, fassungslos starrte er in die blauen Augen, welche nun so verzweifelt aussahen, wie sie es noch nie taten. „So sehr…so sehr liebst du mich?“, Yugi flüsterte es total überwältigt und doch so traurig über seine Lippen. „Ja“, Yuri nickte, und biss sich anschließend auf die Lippen. Yugi schien es, als würde er mit den Tränen Kämpfen. Yugi aber senkte den Kopf und schüttelte diesen. Dann befreite er sich von der Hand Yuris, schaute ein letztes mal seinen silbernen Ring an, ehe er diesen abnahm und in die Hände Yuris gab. Somit schaute Yugi auch wieder auf. „Schenk ihn jemanden, der dich nicht anlügt…jemanden der dich so aufrichtig liebt, dass du es in jeder Faser deines Körpers spürst…ok?“, sagte Yugi mit einem matten Lächeln. „Bitte Yugi...nicht“, flehte Yuri erneut. „Lass mich gehen Yuri…es wird Zeit“, sagte Yugi leise flüsternd und nickte Yuri nochmals zu. Dieser nickte dann auch, wenn auch tief traurig. Ein letzter Blick, eine letzte Berührung beider Hände, ehe Yugi rasch aus dem Standesamt lief und Yuri somit alleine ließ. Niemand wusste um was es gerade ging, aber jeder verstand, das heute nicht geheiratet wurde. Ryou seufzte auf, sicher nun tat ihm auch Yuri leid, wie er da stand, genauso wie Atemu eben. Auch er wusste nicht was Yugi und Yuri soeben meinten, doch er wusste, das Yugi nun die richtige Entscheidung getroffen hatte. Als das Getuschel anfing und Yuris Mutter fast platze vor Wut, verschwand auch Ryou. Er suchte draußen nach Yugi. Doch er sah ihn nicht. „Ryou“, rief ihm dann doch eine bekannte Stimme zu, worauf er sich gleich umdrehte. Da war er ja, in Ryous Auto, mitten auf der Straße hielt er einfach an und auch somit den Verkehr mächtig auf. Aber das interessierte Yugi anscheinend nicht, denn dieser strahlte gerade vor sich her, wie ein Honigkuchenpferd. „Du bist ein guter Freund“, rief er über die Straße und Ryou musste lächeln. „Du auch Yugi“, rief er lachend zurück. „Was willst du denn jetzt tun?“ „Ich … ich flieg nach Italien“, rief Yugi glücklich zurück. „Nach Italien? Aber - Ryous Worte aber gingen in dem Autogehupe unter, da Yugi eben den Verkehr aufhielt. Von daher winkte Yugi seinem Freund nochmals zu und fuhr weiter - mit Ryous Auto wohlgemerkt, was diesem aber erst später auffiel. Und Yugi tat es wirklich, er fuhr nach Hause, telefonierte mit dem Krankenhaus, dann mit Atemus Hausarzt, ehe er seine Koffer packte, kurz ins Krankenhaus lief, und keine zwei Stunden später schon im Flugzeug saß. Lächelnd, glücklich. So saß er da und schaute aus seinem kleinen Fenster. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich befreit. Er hatte seine eigenen Ketten gesprengt. Doch es gab jemanden, der schien sich gerade selbst einzusperren. Atemu. Dieser klebte mehr oder weniger mit seiner Wange mitten in der Nacht an einer Theke. Der Barkeeper hatte mittlerweile die Schnauze voll von ihm, da er sich nun zum x-ten mal Atemus Geschichte im volltrunkenen Zustand anhören musste. Dabei war er auch der Meinung, Atemu nichts mehr auszuschenken, was sich mittlerweile eh schon erledigt hatte, da Atemu schon im volltrunkenen Rausch eingeschlafen war. In einer Bar, an einer Theke. Der Barkeeper seufzte auf. Es tat ihm ja schon leid, dieser Anblick. Das schlafende Etwas. Und auch, wenn diese Augen geschlossen waren, so sah man die Spuren von Tränen immer noch. Also, bevor ihr jetzt meint hier wäre schluss... nein, es geht noch weiter^^ ein kapitel wird ncoh folgen, in dem ihr dann auch mal erfahren werdet, warum Yugi so gezögert hatte und ob die zwei noch zusammen finden. also, bis danne lg viky beta küsst ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)