Seven Days von viky (yami x yugi) ================================================================================ Kapitel 5: TAG 5 - Bleib bei mir! --------------------------------- TAG 5 - Bleib bei mir hu, hu und es geht weiter... viel spass eure viky „Guten morgen“, strahlte Ryou seinen Freund Yugi an, welcher gerade aus einem Raum im Krankenhaus kam. „Morgen“, lächelte Yugi zurück. Ryou war es gleich aufgefallen, das Yugi irgendwie besser drauf war. „Und…was ist passiert, schaust besser aus“, fragte Ryou gleich nach und klaute aus Yugis Kittel eine Münze für etwas zu trinken, da dieser dort immer Kleingeld hatte. Yugi schmunzelte, er war es gewohnt das Ryou dies immer tat. „Mh…drück mir auch mal was…“, lächelte Yugi, und schon hatten die beiden etwas zu trinken in der Hand. Mit einem Lächeln setzte sich Yugi. „Ich habe mich entschieden.“ „Das ging aber schnell“, Ryou war ehrlich gesagt überrascht, nun setzte er sich auch einen Moment lang hin, beide wussten, dass sie eigentlich keine Zeit für so was hatten. Yugi nickte und trank erst mal einen Schluck. „Ich werde heiraten…ich meine Yuri und ich, wir sind vier Jahre zusammen…sicher die letzten Tage waren nicht gerade berauschend, aber wir haben uns gestern Nacht ausgesprochen…und...“, erzählte Yugi, da sie noch lange in dieser Nacht geredet hatten. „Ich muss verrückt geworden sein, mich auf Atemu eingelassen zu haben...weißt du...“, nun seufzte Yugi auf, er hatte Ryou oder gar jemand anderem, außer Yuri mal von Atemu erzählt. „Ich war mal sehr verliebt in ihn…in der 12. Klasse…Atemu war es aber wichtiger, nicht schwul zu sein und seine blöde Coolheit zu bewahren...er hat mich oft verletzt…zu oft...“, erzählte er, worauf Ryou nur nicken konnte. „Sicher…gibt es da Gefühle, aber…“, Yugi schüttelte den Kopf. „Das ist zehn Jahre her und Yuri ist mir wichtiger“, lächelte Yugi nun leicht. „Weiß Atemu schon was davon?“ Yugi schüttelte den Kopf, ein tiefes Seufzen entfloh seiner Kehle. „Heute Abend, wollte er mich bei sich zum essen einladen, ich denke ich habe ihm einiges zu sagen“, meinte Yugi, innerlich aber hatte er Angst davor. Das hieße nämlich Atemu zu verletzten, und er verletzte Menschen gar nicht gerne. „Das bekommst du schon hin“, ermutigte ihn Ryou und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich muss…ich habe ja keine Lust, dass Atemu am Ende noch meine Hochzeit zerstört“ Ryou lachte auf. „Zuzutrauen wäre es ihm allemal…und die Hochzeit…hast du Yuri mal gesagt, was dich stört?“ Nun war es Yugi, der wieder richtig lächelte. „Yuri wird heute mit seiner Mutter sprechen…und das reche ich ihm hoch an, du weißt ja, wie sehr er an ihr klebt.“ „Ja…wie ein Kaugummi an einem Schuh“, spottete Ryou. Yugi sah ihn böse an, er wusste das Ryou und Yuri nicht ganz so parat kamen. „Jetzt guck nicht so…der Kerl der immer alles von Mutti und Vati bekommt…und bloß immer den Mund hält, wenn diese da sind…oh...ich hasse so was“, maulte Ryou los. Yugi hingegen sagte nichts, er hatte keine Eltern, nichts. „Entschuldigung Yugi“, meinte Ryou dann, als er den Ausdruck von Yugi sah - immer wenn es um Familie ging, schaute Yugi so und Ryou wusste auch warum. „Schon gut…ich muss jetzt aber…Yuri hilft mir jetzt auch beim umziehen“, freute sich Yugi. „Na Wunder geschehen...“, meinte Ryou, dann aber lächelte er. Er schaute Yugi noch eine Weile nach, bis dieser um die nächste Ecke verschwand, dann hastete er zum nächstbesten Telefon. Ryou wollte sich raushalten, ok, er würde es immer noch tun, aber innerlich hatte er die Hoffnung, das Atemu Yugi doch noch holen könnte. Oh wie sehr er Yuri hasste. Es ging nicht mehr um Yuri, es war nur…ja was war es überhaupt? Ein blödes Gefühl…oder war es einfach die Tatsache, das Ryou und Yuri sich grad nicht abkonnten? Sie wurden nie warm miteinander, dieser Yuri sah ihn immer so komisch an, weil er Krankenpfleger war. Ryou wusste, das Yuri sehr viel wert auf Berufe, Ansehnlichkeit und viele andere Dinge legte...dennoch, deshalb müsste man einen nicht so ansehen, als hätte man das Gesicht voller Scheiße oder sonst was - selbst wenn Yuri so erzogen worden war. Ryou war sich auch sicher, das wenn Yugi kein Arzt wäre, er niemals mit ihm zusammengekommen wäre. Das allein bewies ja immer wieder Yugis Aussage, wie gut er ihn doch jedes Mal vor seinen Eltern redete. Er log seinen Verlobten ins bessere Licht und Ryou hasste es. Er war der Meinung, das Yugi jemanden bräuchte, der ihn liebte auch wenn er nur ein Frisör wäre. Ob Atemu das täte, das wusste er nicht, er kannte ihn ja nicht, nur Atemu war gerade wie die Angel, die man beim Fischen brauchte. „Mh...Atem“, eine heftigst verschlafene Stimme, klang an Ryous Ohr. „Atemu...entschuldige das ich dich geweckt habe…aber…“ Atemu blinzelte ein paar mal, er kannte diese Stimme doch sehr gut. „Ryou was ist los?“ fragte er dann rasch nach. „Ähm...Yugi...Yugi will heiraten, er sagte es mir eben, definitiv!“ Atemu schluckte, er hatte so was doch schon geahnt. Hastig legte er auf, rannte in Richtung Bad und wollte sich fertig machen. „Hallo?... Halllooo?“, Ryou hörte nur noch das Tuten, was war denn auf einmal mit Atemu los? Ryou seufzte auf, entweder hatte er nur Idioten um sich herum, oder Atemu war aufgrund der Information tot umgefallen. „Ohhh...ich hätte ihn flachlegen sollen, vergewaltigen auf dem Tisch...ja das hätte ich tun sollen“, Atemu rannte wutentbrannt in der Küche hin und her. Joey, der gerade von der Uni gekommen war, hörte sich das Gemaule schon länger an. Atemu rannte immer wieder um den Tisch hin und her und er war sauer. Verdammt sauer. „Das Gesicht von diesem Schleimscheißer hätte ich gerne gesehen…pah…der mit seinen kackblauen Augen!“ „Deine Augen sind rot und abgesehen davon, woher willst du wissen, ob Yugi mit dir geschlafen hätte“, meinte Joey, der sich nebenbei über das Frühstück her machte. „Hätte er…ganz bestimmt...so was merkt man doch“, schnaufte Atemu los und versuchte etwas wie einen Plan in seinem Kopf auszutüfteln. „Ohhh...ich hätte es tun sollen…ich...ich Idiot“, schnaufte Atemu los. „Willst nicht mal überlegen was du jetzt tun willst, als dich weiter darüber aufzuregen?“ „Ich bin doch schon dabei“, maulte Atemu weiter. „Sieht man“, kommentierte Joey das Ganze, innerlich seufzte er auf. Meine Güte, ab und an war es mit Atemu nicht auszuhalten. „Ich muss mal an die Luft!“ „Endlich mal eine gute Idee“, Joey zeigte ihm seinen Daumen und lächelte. Atemu aber zog eine Schnute, rasch hatte er seine Jacke angezogen und verschwand mit einem heftigen Türknall aus der Wohnung. Atemu spielte mit seinem Schlüssel am Empfang des Krankenhauses herum, wartete auf Ryou, welcher ja gleich da wäre, wie er gehört hatte. Er selbst war spazieren gegangen, um den Kopf freier zu bekommen und am Ende war er schließlich im Krankhaus gelandet. „Atemu?“, fragte Ryou direkt nach, als er ihn sah. „Hi...ich...hast du ganz kurz Zeit?“, fragte er ihn lieb, Ryou nickte und ging mit ihm aus dem Krankenhaus. „Wie geht’s dir?“, fragte Ryou gleich nach, er kannte Atemu nicht, aber er merkte das Atemu nicht ganz so gut drauf war, wie die anderen Tage eben. „Frag bloß nicht...was ich dich fragen wollte, wann hast du frei?“ „Ich…gegen zwei...wieso?“ „Lust was trinken zu gehen?“ Ryou schmunzelte, aber er nickte. Er konnte sich schon denken, dass es was mit Yugi zu tun hatte. „Aber wenn Yugi fragt...wir waren-“ „Waren niemals miteinander aus“, beendete Atemu dessen Satz. „Na ok…dann, gegen 14.30 Uhr im Billardcafe?“ „Ja, das kenne ich…bin da…Ryou?“ „Hm?“ „Danke.“ Atemu lächelte und Ryou nickte einfach nur lächelnd zurück, während er wieder ins Krankenhaus verschwand. Und kurze Zeit später saßen die beiden dort, in dem Cafe. Atemu schrieb bereits ganz viele Dinge auf, während Ryou einen Hotdog verdrückte. „Vergiss die Farbe grün nicht...er liebt hellgrün“, murmelte Ryou mit vollem Mund. Atemu schrieb alle Lieblingssachen, so wie auch Hasssachen Yugis auf, er hatte zehn Jahre nachzuholen verdammt und er hasste sich dafür - er war es ja auch noch selbst schuld. Ryou selbst fand das Ganze mehr als amüsant. „Und falls ihr mal an einem Tattooladen vorbeigeht, sag bloß nix, erspar dir einfach jegliches Kommentar, auch wenn er davor stehen bleibt!“ „Warum?“, Atemu runzelte die Stirn, so ganz verstand er das eben nicht. „Och, ganz einfach, seit Jahren wünscht er sich ein Tattoo, er war auch schon drin, hatte auf dem Stuhl gesessen, doch er hat so panische Angst vor den Schmerzen und so, dass er immer wieder davor flüchtet. Und das hasst er. Und wehe man spricht ihn darauf an - ein wunder Punkt eben“, Ryou rollte dabei mit den Augen, wie oft musste er sich das doch schon anhören. Atemu aber schmunzelte, das passte eben zu Yugi. „Und wenn wir schon mal dabei sind, sprich ihn nie auf seine Fußkette an“, Ryou seufzte tief auf. „Ganz schlimm sag ich dir, dann flippt er aus, warum, keine Ahnung, ich glaub die Kette ist von seiner Mutter oder so…er zieht sie nie aus, aber frag ihn bloß nicht danach, dann erlebst du Yugi mal ganz zickig!“ Yami nickte, Yugi konnte noch zickiger werden als gestern, na ganz toll, aber was sollte es, er liebte ihn, selbst wenn er mal am zicken war. Atemu hatte ja auch so seine Phasen. „Na ja, wie auch immer - er will am liebsten in die Krebsforschung.“ „Oh, doch kein Chirurg“, grinste Atemu frech dazwischen und Ryou rollte mit den Augen. Er verstand die Anspielung. „Der Kerl hat doch einen Knall, ich meine der kann doch mal dazu stehen, oder…wenn er Yugi liebt…Herr gott, er heiratet doch Yugi und nicht seine Eltern“, schnaufte Ryou los. Atemu nickte. „Warum Krebs?“ Ryou schwieg einen Moment. „Nun…“, ein Seufzen verließ seine Lippen ehe er etwas unsicher zu Atemu sah. „Seine Mutter starb daran, sein Großvater auch.“ „Mh“, machte Atemu, innerlich fand er das mehr als traurig, doch äußerlich verzog er keine Miene, Atemu eben. Darum bekam er ja den Spitznamen Yami. „Hat Yugi noch einen Vater…nein oder?“ „Ich weiß nicht…er redet nicht gern darüber, ich glaub die Mutter war alleinerziehend.“ „Ah ha“, meinte Atemu. „Und du...hast du noch Eltern?“ Atemu zuckte mit den Schultern, er hasste das Thema, tat aber äußerlich so, als wäre es ihm egal. „Bin in einem Heim aufgewachsen, ich kenne meine Eltern nicht, habe gehört das meine Mutter Ägypterin war und mein Vater Japaner…keine Ahnung.“ „Oh das tut mir leid…daher aber der Name“, sagte Ryou betroffen, dennoch wunderte er sich über das Verhalten Atemus. Der war gerade so belanglos und kalt...irgendwie komisch. Vielleicht nicht sein Thema. „Na ja...was hast du jetzt vor?“, wechselte Ryou ganz schnell das Thema, so ganz wohl fühlte er sich gerade auch nicht. „Wenn ich das wüsste...“, seufzte nun Atemu auf. „Du musst dir Mühe geben, morgen Abend ist schon Junggesellenparty...und-“ „Wie jetzt...morgen schon?!“, panisch sah Atemu Ryou an. Herr gott, wo war die Zeit geblieben...wo? „Ja“, skeptisch sah Ryou Atemu an. „Ach gott.. wo, wann?“ „Na ja…Yugi weiß ja nichts davon, aber wir haben schon dafür gesorgt, dass er am Abend Zeit hat. Wir wollten im Haven feiern, weil es dort Yugis Musik gibt...er steht auf so alte Dinger“, erzählte Ryou. Atemu lächelte schwach, auch er mochte solche Sachen. Aber verdammt, wo war die Zeit geblieben? Er biss sich auf die Lippen, er müsste was tun. „Oh...ich hätte ihn flachlegen sollen“, schnaubte Atemu erneut los und haute kurz aber kräftig mit der Faust auf den Tisch. Ryou blinzelte ihn ein paar Mal an, schien Atemu doch auf einmal wirklich sauer und weiterhin hatte er überhaupt keine Ahnung wovon dieser sprach. „Alles Ok?“ „Ja...ich bin nur...so sauer...auf mich selbst“, seufzte Atemu auf und legte den Kopf auf dem Tisch ab. Ryou schmunzelte, irgendwie hatte er gerade was von Yugi. Wenn der mal sauer war, regte er sich auch erst auf, und dann legte er meist entrüstet den Kopf auf den Tisch. „Nun ja, ich kenne eure Geschichte nicht wirklich, mittlerweile auch nur grobe Sachen…aber…wie sagt man doch so schön…Augen zu und durch“, versuchte Ryou ihn aufzuheitern. „Wenn es das nur wäre...“, nuschelte Atemu. „Weißt du...zehn Jahre frage ich mich was er tut, oder macht…ich hätte nur mal ins Telefonbuch sehen müssen und ihn anrufen können...oh gott…was bin ich ein Feigling“, schnaufte er los. Er schämte sich gerade selbst. „Na ok...ich weiß zwar nicht was genau damals zwischen euch war, aber das wird schon…ich kenne dich nicht gut genug, um sagen zu können, das du der Richtige bist, aber ich kenne Yuri mittlerweile so gut, dass ich weiß, dass er bestimmt nicht der Richtige ist...auch wenn die zwei mehr als gut miteinander auskommen“, meinte Ryou und wollte Atemu gerade durch die Haare streicheln, dann aber ließ er es. Sicher bei Yugi tat er so was, aber Atemu war ihm dann doch zu fremd. „Der ist ja noch nicht einmal ins Krankenhaus gekommen“, schnaufte Ryou los. „Nicht?“, fragte Atemu nun überrascht nach und schaute wieder Richtung Ryou, dennoch, sein Kopf blieb auf dem Tisch liegen. Ryou hingegen hätte schwören können, es wäre Yugi der gerade vor ihm saß. Sie waren sich so ähnlich. „Nein...er hasst Krankenhäuser...komisch nicht? Und dabei will Yuri einen Arzt heiraten...wie widersprüchlich, da wir es eigentlich gewohnt sind, dass gerade bei den Ärzten, wegen der Überstunden, mal der Freund oder die Freundin vorbeikommt und etwas Zeit stiehlt. Da sagt auch niemand was dazu, jeder hat dafür Verständnis, ich meine man ist ja mehr im Krankenhaus als zu Hause“, erklärte Ryou, worauf Atemu nur nicken konnte. Er selbst war auch schon ganz schön oft im Krankenhaus gewesen, weil Yugi nun mal mehr oder weniger viel dort arbeitete. „Es gibt viele Beziehungen, die durch die Zeit kaputt gehen, ich kann da mit meinen 8 bis 9 Stunden täglich nicht viel mitreden, aber man hört es oft…die meisten Ärzte heiraten auch früh, warum auch immer, bis sich die Frau später scheiden lässt…wegen der wenigen Zeit“, nuschelte Ryou. „Bei Yugi und Yuri läuft alles mehr beruflich…ich glaub, bei Yuri geht die Arbeit vor…gott, Yuris Mutter, sagt ja auch immer, Beruf kommt zuerst und dann der Rest...na ja...ich weiß nicht, aber ich glaube das Yugi nicht so denkt, auch wenn ihm der Beruf mehr als nur am Herzen liegt“, erzählte er. Atemu nickte. „Mh...Yugi hatte schon früher in der Klasse oft erzählten müssen, was er denn werden wolle…er sagte immer Arzt, ich hatte mich oft gefragt warum, aber ich wusste es nicht“, erzählte nun auch Atemu. „Warum hast du ihn nie gefragt?“ Atemu senkte den Kopf, ja warum? „Weil ich der größte Trottel auf Erden bin...ganz einfach.“ Ryou beließ es dabei. „Na ja, aber der Trottel kommt wenigstens ins Krankhaus…irgendwie mögen dich alle…wir zerfressen uns das Maul über euch...es laufen sogar Wetten“, lachte Ryou nun auf. Atemu hob nun den Kopf und schaute Ryou ungläubig an. „Echt jetzt?“ Ryou nickte. „Und auf wen hast du gewettet?“, grinste Atemu nun wieder. Ryou lachte auf. „Auf keinen, wenn Yugi das wüsste, er würde uns umbringen…ich muss mich nicht selbst an die Wand nageln“, lachte Ryou und Atemu ging es damit besser. „Aber der Stand liegt ganz gut für dich“, grinste Ryou vor sich her. „Na dann, muss ich mich doch mal wirklich anstrengen“, grinste Atemu breit weiter. Irgendwie hatte da was für ihn. „Versuche es auf der romantischen Ebene, da steht Yugi drauf“, meinte Ryou. Atemu aber seufzte, das wusste er schon. Wenn er doch bloß nicht solche Probleme damit hätte...oh wie sehr er es hasste. Ein Buch vorzulesen konnte ja auch romantisch sein, dennoch, es war viel einfacher. „Tja Atemu, da musst du durch…ich meine, du hast die Geschichte vor zehn Jahren beendet…und nun liegt es an dir ob sie weiter geht“, Ryou sah auf die Uhr und stand damit auf. Er lächelte noch ein letztes Mal, ehe er dann ging. Atemu sah ihm einen Moment lang nach. Ryou hatte recht und her gott, die Geschichte sollte weiter gehen, koste es was es wolle. „Joey...Joey...hilf mir! Ich kann mit der fuck Hand hier nicht kochen!“, schrie Atemu durch die Küche. Gott, er brauchte dringend Hilfe. Ein grinsender Joey kam nun doch in die Küche, da hatte ja jemand endlich mal wieder bessere Laune. Die Ärmel hochgekrempelt half er Atemu tatkräftig. War ja mal eine Seltenheit, dass in der Küche gekocht wurde, da es in der Männer WG, sonst eher Pizza oder Fertiggerichte gab. „Was meinst du?“ Joey war schwer beeindruckt, und schon nickte er. „Ich muss sagen…du machst dich Alter“, Joey schlug ihm auf die Schulter. Beide sahen sie den schön gedeckten Tisch an. Atemu war den halben Tag durch die Stadt gefahren, hatte eingekauft. Das Fremdwort Kerze, kannte er gar nicht, aber er hatte es eingekauft. Er hatte sich was ausgedacht und das musste ziehen...es sollte Yugi beeindrucken und ihn zu Atemu führen. „Und du...was tust du?“, fragte Atemu seinen blonden Kumpel. „Ich, ich wollte heute Fußball hier im TV gucken“, meinte Joey. Yami sah ihn entsetzt an, er wollte schon los schnaufen, doch dann lachte Joey herzlich auf. „Hey Alter, du hättest mal grad dein Gesicht sehen sollen. Ich hau ab…ich weiß nicht genau wo hin“, lachte er Atemu aus, dieser sah ihn einfach nur entrüstet an „Haha...sehr witzig“, Yami trat ihm mit dem Fuß in den Hintern. „Hey…da stehst DU doch drauf!“ „Joey Wheeler“, fauchte Atemu, dann aber musste er doch lachen. „Hau ab...hau einfach ab“, lachte Yami fröhlich weiter und schüttelte den Kopf über sein Freund. „Mach ich. Hey Alter...viel Glück“, lächelte Joey. Atemu nickte lächelnd zurück. „Danke Joey.“ Als Joey weg war rannte er rasch in sein Zimmer und stellte die Box mit Yugis Briefen, sowie des Schlüssels – dem Anhänger von Yugi- auf dessen Teller. Er schaute sich das Ganze nochmals an, und war ehrlich gesagt von sich selbst beeindruckt. Noch nie hatte er sich so Mühe gegeben, warum denn auch? Er liebte nur diesen einen Mann, die anderen waren mehr oder weniger ein Trost gewesen. Als die Tür klingelte, pochte sein Herz auf, es war schon bald 22 Uhr. Rasch dämmte er das Licht und drückte die Tür auf. Als er oben auf Yugi wartete, war er arg nervös. Wie sagte man so schön, „ich piss mir gleich in die Hose“. Zumindest stand Yami so da, als müsste er mal dringend wo hin. Yugi hingegen, ging nervös die Treppe hinauf. Er war total angespannt, aber er hatte sich vorgenommen, das jetzt durchzuziehen. Er könnte Atemu auch einfach ignorieren, aber so war er nicht. Er wollte das klären und abhaken, ganz einfach, wie Erwachsene eben darüber sprechen. Er hieß ja nicht Yami und lief feige davon. Auch wenn dieser Schritt für Yugi hieße, jemanden zu verletzen. Oben angekommen, sah er auch schon Atemu, welcher leicht nervös da stand, wie Yugi es sofort auffiel. „Hallo“, begrüßte er ihn, mehr oder weniger scheu und ängstlich. „Hallo…komm...komm doch rein“, lächelte Yami, Herr Gott, was war er nervös. Yugi senkte den Kopf, ansehen wollte er Yami nicht, dennoch ging er in die Wohnung, wo er noch nie war. Er schaute sich etwas um. „Hier wohnst du also...mit Joey?“, fing Yugi an, es war ihm lieber, zunächst über etwas Belangsloses zu sprechen, als direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. „Ja...mit Joey…ist ganz gemütlich hier“, lächelte Atemu nervös und nahm Yugi seine Jacke ab. „Danke“, nuschelte dieser dann und folgte Yami durch die Wohnung zu einem Tisch, der mehr als hübsch gedeckt war. „Ähm...Atemu“, Yugi behagte das Ganze aber ganz und gar nicht, er wollte kein romantisches Abendessen, egal wie schön es aussah, wie viel Mühe dahinter gesteckt hatte...er wollte es nicht, dafür war er nicht her gekommen. „Ich wollte eigentlich mit dir reden.“ „Und ich auch...bitte...setz dich…ich bin zuerst dran“, unterbrach Atemu ihn rasch. Er wusste ja von Ryou, warum Yugi heute her gekommen war, also wollte er es auch nicht hören. Yugi gab sich entrüstet geschlagen und setzte sich an den Tisch. Etwas unsicher schaute er sich um. Konnte er nicht einfach sagen, warum er hier war? Dann aber sah er auf seinen Teller wo eine kleine Box stand. Yugi blinzelte ein paar Mal, bis er den Schlüssel darauf erkannte, oder besser den Schlüsselanhänger. Atemu beobachtete das Ganze mehr als nur nervös. Er bekam gerade noch nicht mal die blöde Sprudelflasche geöffnet. „Du...du hast das noch?“, fragte Yugi überrascht nach und hielt den Schlüsselbund hoch, begutachtete selbst das kleine Bärchen daran. Das Bärchen hatte er Atemu mal zum Geburtstag geschenkt. Nie hätte er gedacht, das Atemu es noch hatte. Früher dachte er immer, er hätte es bestimmt weggeschmissen, oder weiterverschenkt. „Natürlich habe ich das noch…es ist ja auch von dir!“ „Ach Atemu...“, seufzte Yugi auf und auch wenn er berührt davon war und sein Herz deswegen um einiges schneller schlug, legte er den Schlüssel wieder auf den Tisch zurück. „Ich bin eigentlich her gekommen um-“ „Ach das hat noch Zeit...hier...ich habe extra gekocht“, wich Yami ihm rasch aus. Er wollte es nicht hören, niemals. „Ich bin kein großer Koch...aber ich hab mir Mühe gegeben, dein Lieblingsessen zu zaubern“, lächelte Atemu und kam mit einer Auflaufform an den Tisch. Yugi schluckte, er hatte sich das alles etwas anders vorgestellt. Hier her kommen, reden, klären, wieder gehen. Ein Essen war da nicht mit eingeplant gewesen. „Du weißt doch gar nicht was mein Lieblingsessen ist“, nuschelte Yugi leicht traurig und völlig in Gedanken versunken. „Doch...Lasagne und Salat…die Sauce etwas bitter, aber bloß keine Zwiebeln im Salat“, grinste Yami und öffnete den Deckel der Auflaufform. Yugi schaute ungläubig auf das Essen, dann zu Atemu. Er war für einen Moment lang sprachlos. Erst dieser hübsch gedeckte Tisch, dann der kleine Bär und jetzt auch noch sein Lieblingsessen. Gott, warum musste Atemu auch so lieb sein und woher wusste dieser nur solche Dinge über ihn? Warum konnte er nicht einfach so ätzend sein, dass es Yugi leichter fiel einfach Abschied zu nehmen? „Ich habe mir extra Mühe gegeben...also...wolltest du noch was sagen oder können wir essen?“, fragte Yami lieb lächelnd nach. Innerlich aber starb er gerade an einem Herzinfarkt. „Ähm…ok…ähm...wir können auch nachher reden“, nuschelte Yugi vor sich her. Gott, warum war er so schwach und warum klopfte sein Herz so? Es sollte aufhören, verdammt…diese Welt richtete sich gerade komplett gegen ihn. „Schön“, freute sich Atemu, er hätte gerade aufspringen können, der erste Schritt war getan. „Das...was ist das hier?“, fragte Yugi und deutete auf die Box vor seiner Nase. Er war unsicher, wusste nicht, was, wie und vor allem warum. „Mach es auf…eigentlich gehört es dir.“ Atemu setze sich nervös hin und schaute in die Augen Yugis, welche etwas scheu die Schachtel vor seiner Nase betrachteten. Zaghaft und zögerlich nahm er den Deckel ab. Das erste was er sah, waren Briefe, viele Briefe. Es brauchte eine Minute, bis das er seine alte Schulschrift erkannte. Yugi blieb der Atem stehen, das waren doch nicht seine blöden Liebesbriefe oder, eher „ich-habe-Trauerbriefe-und-schenk-sie-mal-Atemu“. Oh mein gott…es waren sie! Er erkannte seine Schrift eindeutig wieder, die damals so anders war. Mittlerweile hatte er eine Schrift, die fast kein Mensch lesen konnte, außer er gab sich Mühe. Sein Herz klopfte. „Dar-darf ich?“, fragte Yugi, seine Stimme zitterte leicht auf. „Sicher“, lächelte Atemu. Nervös tippelte er mit seinem Fuß auf dem Boden herum, während Yugi ganz vorsichtig den ersten Brief heraus nahm. Niemals hätte er geglaubt das Atemu noch alle Briefe hatte, auch jetzt noch. Er hätte los weinen können, jeder Brief den er gerade sah, hatte so viel Erinnerung. Er war mehr als nur berührt, getroffen von alten Gefühlen, welche sich erbarmungslos durch seinen Körper schlichen. „Das...das war dein erster Brief an mich...siehst du...ich hab...hab die nummeriert“, meinte Yami nervös und deute kurz auf eine kleine Zahl, am Umschlag. Yugi nickte und schluckte hart, als er den Brief heraus nahm. Der Brief, der dreimal gefaltet war, öffnete sich nur mühsam in Yugis Augen. So viel Erinnerung, tief in seinem Herzen, welche er nur zu gut verdrängt hatte, aber sie war da, er hielt sie gerade in seinen Händen. Wieder schluckte er diesen Kloß in seinem Hals herunter, als er seine Schrift sah, die Buchstaben erkannte, die er selbst mal nieder geschrieben hatte. Mit so viel Sorgfalt und Liebe, in jedem einzelnen Wort. Sein erster Brief. Sein allererster Brief an Atemu. Voller Kitsch, voller Liebe und Hoffnung an Atemu geschrieben. Wieder schluckte er hart, Atemu konnte es hören und er konnte auch die glasigen Augen Yugis erkennen. Yugi legte seine Hand vor seine Lippen, welche gerade anfingen zu zittern. Sein Herz schlug laut auf. Es tat schmerzhaft weh und doch so gut. Krampfhaft versuchte er sich unter Kontrolle zu bringen, aber vergebens. Alles kam in ihm hoch. Wie er den Brief geschrieben hatte, er brauchte hundert Versuche, um endlich auf ein Ergebnis namens Brief zu kommen. Und gott, was hatte er Angst, diesen Brief in Atemus Tasche zu legen. Gott, was liebte er diesen Mann - damals. Er verrückt nach ihm. So sehr, dass er ihm immer wieder Briefe schrieb…Briefe auf Hoffnung gebaut, bis er es aufgab. Ein heftiges Schluchzen entkam Yugis Kehle. Atemu stand sofort auf, und nahm Yugi in den Arm. „Nein...lass das...nicht“, wimmerte Yugi vor sich her, er wollte keine Nähe Atemus. Yami aber hörte nicht darauf, auch das kleine schwache Wegschubsen, ignorierte er und drückte Yugi einfach an sich. Behutsam streichelte er seine Haare, wollte ihn trösten, ihn festhalten, er konnte ihn einfach nicht weinen sehen. Es zerbrach ihm das Herz. „Du...du hast sie…sie noch alle?“, fragte Yugi wimmernd nach. „Natürlich…ich...ich konnte sie nie wegwerfen...ich habe sie mir hundertmal (ati du lügner, mindestens 90- Milliarden male) durchgelesen“, flüsterte Atemu leise und streichelte Yugi weiter und weiter. Sein Haar war so weich. Yugi war her gekommen um mit Atemu Schluss zu machen, auch wenn sie niemals zusammen waren, doch nun...er konnte ihn nicht verletzen, diesen Mann, den er einmal so geliebt hatte. Er schüttelte zaghaft den Kopf. Er konnte es einfach nicht. Er würde einfach feige wie Atemu damals davon laufen...ohne Worte. Er würde Yuri heiraten und Atemu würde es dann begreifen - hauptsache er müsste ihm nicht wehtun...nicht so direkt. Es ihm sagen, ihm in die Augen dabei sehen. Er konnte es einfach nicht, jetzt nicht mehr - egal wie sehr Atemu ihn doch damals verletzt hatte. „Willst du...du mal probieren? Ich habe mir extra Mühe gegeben“, versuchte Yami, Yugi etwas abzulenken, vielleicht aufzuheitern. Er wusste einfach nichts anders zu tun. Er war in diesem Moment hilflos. Yugi nickte, wenn auch schwach. Atemu hingegen war froh darüber - sehr sogar. Etwas erleichtert setzte er sich wieder und schnitt die Lasagne an, während Yugi sich die Tränen mit der Serviette wegwischte. Zaghaft faltete er den Brief zusammen und legte ihn wieder in den Umschlag. Er behandelte diesen Brief, dieses Stück Erinnerung, wie eine Blume, welche bei bloßem Anblick zerfallen könnte. Die anderen Briefe musste er sich nicht ansehen, er sah sie in seiner Erinnerung. Die Schachtel wieder zugemacht, blieb sein Herz aber offen. Wieso jetzt? Er wollte nicht in Erinnerungen schwelgen, er lebte doch jetzt und nicht in der Vergangenheit. Er hatte Yuri und er war glücklich damit! So einfach war das. „Bitte iss...“, forderte Atemu ihn auf, da Yugi gerade anscheinend in einer ganz anderen Welt verweilte. „Mh“, nuschelte dieser und sah auf seinen Teller, wo etwas Lasagne darauf lag. Er hatte kaum Hunger und er wusste, das er dieses liebvolle Stück Lasagne eher herunter würgen müsste, um es zu essen, sein Hals tat so schmerzlich weh. Dem nervös schauenden Atemu erging es aber genauso, zu angespannt war er, als wirklich essen zu können. Zugegeben, es schmeckte, aber diese Stille brachte ihn um. Warum sagte keiner was? Warum schaute Yugi ihn nicht an? Herr gott…warum lief gerade alles so ätzend für ihn? „Der Hochzeitskuchen war gut“, versuchte Atemu es dann aber doch. Yugi, der gerade in Gedanken schwelgte und mehr oder weniger in seinem Essen herumstocherte schaute Atemu überrascht an. Stimmt, er war nach Hause gekommen und da war kein Kuchen mehr gewesen. „Du hast ihn doch nicht etwa...?“, fragte Yugi verblüfft nach. „Doch...hab ich“, gab Yami zurück. Yugi schwieg und senkte den Kopf. „Mir ging es gestern nicht gut...nur zu deiner Information“, wollte Atemu es dann doch mal klar stellen. „Tut mir leid“, nuschelte Yugi, schon wieder drückte ihm der Kloß in seinem Hals. Er hatte gestern gar nicht mehr an Atemu gedacht…das war doch ein definitives Zeichen, das er ihn nicht wirklich liebte, dass er nur wegen alter Gefühle, so auf ihn einging…oder? „Ist dir aber wahrscheinlich nicht aufgefallen nicht wahr?“, fragte Yami nun nach, er legte sein Messer und auch seine Gabel auf den Teller, ein tiefes Seufzen entglitt seinem Mund, ehe er sich zurück an den Stuhl lehnte. „Nicht...nicht wirklich“, nuschelte Yugi, er war erneut den Tränen nahe. Von daher sah er auch nicht auf, er wollte keine Tränen zeigen, er wollte auch nicht in diese anziehenden roten Augen Atemus sehen, die ihm nur sagten, das er dennoch verletzt war. „Schon ok Yugi...ich kann dir ja nicht mal böse sein...weißt du...ich weiß nicht wie oft ich dir wehgetan habe, es war nie wirklich Absicht...und mir tut das auch leid…aber ich habe mir selbst damit auch wehgetan...nicht nur dir“, begann Yami leise zu sprechen, seine Stimmlage war reuevoll. Yugi nickte, da er verstand, dennoch, sein Kopf richtete sich nach unten. Die ersten Tränen schlichen sich zaghaft und still über seine Wange. Warum weinte er überhaupt - er wollte es nicht, aber er tat es. „Weißt du…das du die schönsten Augen der Welt hast?“, flüsterte Atemu leise. Es war ihm peinlich, unangenehm, über solche Dinge zu reden, aber er tat es…es war mal an der Zeit Yugi das zu sagen was er dachte, es war mal an der Zeit aus seinem Schneckenhaus von Gefühlen heraus zu kriechen. Yugi sah nun doch überrascht auf, mit Tränen in den Augen blinzelte er ein paar mal. „Als...als ich...ich 17 Jahre wurde...ist es mir aufgefallen“, meinte Atemu, doch nun war er es der den Kopf senkte. Nervös und mit klopfendem Herzen, welches voller Angst gefüllt war, spielte er an seinem Verband herum. „Wir...wir hatten Bilder gemacht…von...von der Foto AG...und...ich...ich hatte sie am Ende sortiert…es ist mir vorher noch nie aufgefallen“, nuschelte Yami verschämt vor sich her. „Irgendwer hatte deine Augen fotografiert…ich“, Atemu schnappte nach Luft. Es war so erdrückend für ihn über so etwas zu sprechen, Yugi hingegen konnte nicht fassen, das Atemu überhaupt so was sagen konnte. „Ich...ich sah sie...und...ich war hin und weg...ganz ehrlich.“ Atemu lachte kurz auf, ehe er wieder seufzte. „Ich...ich sah das es Männeraugen waren, nur ich wusste nicht von wem...ich...ich hatte dich ja vorher kaum war genommen“, nuschelte er verschämt weiter. „Nun denn…als...als ich dann wusste wem diese Augen gehörten...war ich...na ja...überrascht...aber damit fing mein Interesse an dir an...auch wenn ich es nie wahr haben wollte. Und wie der Zufall es eben wollte, hattest du mir dann auch etwas später deinen ersten Brief geschrieben“, meinte Atemu, aber sehr leise. „Ich habe alles an dir geliebt...wirklich alles“, ein Hauch, leicht verzweifelt, gemischt mit kleinen Tränen. Yugi saß einfach nur da, sein Herz klopfte mit jedem Schlag lauter. Atemu sollte aufhören, er sollte nicht weiter reden… er wollte es nicht hören...nicht jetzt. Vor zehn Jahren wollte er es hören, aber nicht hier und nicht jetzt. „Deine Nase…sie war damals kleiner...und...und süß...und...deine roten Wangen...ich liebte es...wenn du dich für irgendwas schämtest...das...das heute ja auch noch...und...ich liebe es Yugi...ich liebe es“, flüsterte er weiter. Tränen fielen ihm über die Lippen, und über Wange. Er hatte solche Angst so was zu sagen. Gefühle...er konnte nie wirklich damit umgehen, es war ihm immer so fremd. Dennoch...er war erleichtert, einfach mal das zu sagen, was schon so lange fällig war. „Auch...deine scheue Art…und deine Schüchternheit…deine Zierlichkeit...ich liebe es, heute immer noch…weil du es nicht verloren hast“, ein leises Wimmern. Yugi hingegen schaute Atemu weiterhin fassungslos an, vielleicht auch berührt, von den Worten...doch er kam einfach nicht damit klar, es überforderte ihn gänzlich. Eben noch hatte er einen Endschluss gefasst, dann sah er den Brief und nun...warum war sein Leben nur so chaotisch? „Sicher...du...du hast dich verändert...aber zum Positiven...du bist schlagfertiger geworden und...und lässt dir nicht mehr alles gefallen...das ist...ist doch gut…oder?“, fragte Atemu nach, scheu schaute er nach oben und sah in die Augen Yugis, doch dann blickte er wieder hinunter, spielte weiter an seinem Verband, welchen er bald ausgefranst hatte. „Ja aber…aber ich bin nicht mehr der...wie...wie vorher...und du auch nicht“, flüsterte Yugi leise, am liebsten hätte er aufgeschrieen, ihn gefragt was das jetzt alles sollte, warum er jetzt hier war, warum nicht früher. Ihm gesagt, wie sehr er doch verletzt war, wie sehr er darunter gelitten hatte…und so vieles mehr, was sein Herz belastete, und doch, sagte er es nicht. „Ist das nicht egal…ich...ich“, Atemu schluckte hart. „Ich...ich mag dich doch“, sagte er. Die drei heiligen Worte traute er sich nicht zu sagen. Er konnte es einfach nicht. Yugi lächelte schwach, er wusste schon immer das Atemu mit so was Probleme hatte, doch er verstand ihn auch so. Innerlich war er auch sehr stolz auf ihn, da er mal aus sich heraus kam, sich mal öffnete. „Und ich liebe Yuri“, antwortet Yugi darauf hin nur. „Ach ja...warum...warum wollest du dann gestern mit mir schlafen?“ Atemu ballte seine Faust, wütend und auch verletzt sah er Yugi an. Dieser hingegen sah ihn mit großen Augen an. „Ich...ich wollte doch gar nicht mit dir schlafen“, schnaufte er los und schaute Atemu nun völlig perplex an. „Ach nein…bilde ich mir das ein...oder was? Fantasiere ich etwa?“, sagte Atemu nun wütend und verletzt. „Nein.“, Yugi senkte den Kopf, Atemu hatte recht…was wäre überhaupt passiert, wenn Atemu das ganz nicht unterbunden hätte...ja was? Er hatte gar nicht mehr daran gedacht, nichts. „Yugi bitte...ich...ich möchte nicht streiten.“ Atemu tat sein Ton auf einmal sehr leid, reuevoll sah er zu Yugi, welcher mehr oder weniger vor sich herzitterte und immer wieder leise aufschluchzte. „Ich verwirre dein Leben gerade...nicht wahr?“, fragte Atemu behutsam nach. Yugi nickte kräftig, wieder schluchzte er heftigst auf. „Yugi…beantworte mir nur eine Frage...nur eine einzige“, sagte Atemu, es war ihm tot ernst und das hörte Yugi auch aus der Tonlage heraus. „Schau mich an Yugi...schau mich bitte an!“ Yugi hob zaghaft seinen Kopf, es viel ihm mehr als nur schwer. Er sah nicht wirklich was, seine Augen, welche voller Tränen waren, verhinderten das alles. Atemu sah die grünen Augen, voller Tränen, Verwirrung und Überforderung. Dennoch, er wollte eines wissen und er wollte eine klare Antwort. „Liebst du mich noch...oder liebst du mich nicht mehr?“, fragte er klar und deutlich nach und so kam es auch bei Yugi an. Klar und deutlich, eine Frage...eine berechtigte Frage, welche Yugis Herz aber wie ein Blitz traf. Panik brach in ihm aus. Yugis Stuhl kratzte über die Fliesen nach hinten, er stand auf und lief hastig aus dem Raum. Atemu aber reagierte sofort, so einfach kam er ihm nicht davon. „Yugi Muto...jetzt....“, die Tür die Yugi gerade panisch aufriss, schlug Atemu ganz schnell wieder zu und stellte sich davor. Yugi aber hielt panisch die Türklinke fest, dann riss er daran, doch vergebens…warum war er immer so schwach? „Yugi bitte…bitte…heirate nicht!“ „Doch...ich...ich will ihn heiraten...wir lieben uns“, wimmerte Yugi verzweifelt vor sich her. Wieder zog er vergebens an der Tür, für Atemu war es ein Leichtes ihn aufzuhalten. Yugi aber ließ die Tür los, durch diese Mauer kam er gerade nicht durch. Seine Arme fielen wie Blei vom Türgriff, sein Kopf senkte sich, während Tränen auf den Boden vielen. Die blöde Frage, diese einfache Frage...er konnte sie nicht beantworten...er war sich einfach nicht sicher. Diese eine Frage, brachte ihn arg in Bedrängnis. „Antworte mir!“ Atemu sah ihn einfach nur traurig an...er hatte Angst vor der Antwort, doch er spürte, das es kein nein sein konnte…es konnte einfach nicht sein. „Ich...ich weiß es nicht“, flüsterte Yugi beklemmt auf. Atemu schluckte, aber er konnte diese Antwort mehr als nur nachvollziehen. Er war es ja, der einfach so mitten in Yugis Leben stampfte. Er konnte alles verstehen die Verwirrung, alles...gar die überfordernde Reaktion Yugis. Er hatte Verständnis dafür, dennoch, er wollte Yugi nicht gehen lassen. Was wenn er ging, und dann, was dann? Angst hatte er davor, vor dem allein sein, vor dem, wie Yugi sich entscheiden würde - es sah ja auch nicht gerade gut für ihn aus. Eine kleine Stille brach ein, niemand sagte was, nur das Wimmern Yugis war zu hören, bis Atemu den Mund öffnete. „Bitte...bitte lass mich heute Nacht nicht allein…nicht heute“, ein wimmerndes Flüstern, was bittender nicht klingen konnte. Es traf Yugis Herz, dieses Flehen, diese Bitte. „O...ok“, heftigst wimmerte Yugi auf und nickt ganz leicht dazu. Aber aufsehen tat er nicht. Er würde einfach heute Nacht abhauen, so wie Atemu es auch getan hatte...ja, einfach weg...weg von diesem Mann, der ihm nur Verwirrung und Schmerz gebracht hatte. Atemu glitt ein trauriges Lächeln über die Lippen, zögernd ging er den ersten Schritt auf Yugi zu und streichelte ihm die Tränen fort. Yugi spürte die sanfte Berührung, er war zu schwach, um diese Hand weg zu schlagen, aber er war auch zu stark, um diese Hand nicht spüren zu wollen. Er stand einfach nur da, wie eine Puppe, selbst das Weinen hatte aufgehört. Atemu drückte Yugi mit seinen Fingern am Kinn etwas nach oben. Yugi tat ihm den Gefallen und sah hinauf, dennoch schielte er leicht zur Seite weg. „Yugi“, hauchte Yami, der einfach mit dessen Verhalten überfordert war, dennoch er stand hier und lief nicht fort. Das ließ Atemus Herz aufschlagen, Hoffung schöpfen. Zärtlich und mit einem schwachen Lächeln, streichelte mit seinem Finger über die gerötete Wange Yugis, dann über die schmalen kleinen roten Lippen. Sein Herz pochte, Yugis auch, dennoch er blieb einfach nur da stehen, wie gelähmt. Zögernd beugte sich Atemu zu Yugi hinunter, er ließ die Augen offen, achtete auf jede Bewegung Yugis, am meisten aber auf dessen Augen, die einfach nur ins Leere starrten. Ein zarter Kuss folgte, klein und weich. Doch Yugi blinzelte nicht einmal, keine Reaktion, keine Antwort - nichts! Atemu schaute ihn leicht zweifelt an...dennoch hatte er Verständnis für Yugi...irgendwie verstand er es, warum auch immer. Er zögerte nochmals, dann aber hob er Yugi auf seine Arme. Dieser ließ es geschehen, einfach so, als würde er kein Leben mehr in sich tragen, dennoch, innerlich lebte er. Sein Herz überschlug sich, Verwirrung und tausende Fragen schwirrten in seinem Kopf umher. Atemu aber legte ihn einfach nur auf seinem Bett ab, welches viel zu groß für eine Person war…es war so einsam in diesem Bett. Yugi bemerkte es, registrierte alles, doch er sagte nichts, als wäre es ihm verboten wurden, auch als Atemu sich neben ihn legte, verließ kein Ton seine Lippen. Irgendwie lag er in Yamis Augen stocksteif da, starrte unentwegt an die Decke. Atemus Hand glitt einfach über das Gesicht Yugis, er wollte das dieser die Augen schloss, nicht mehr nachdachte, sein Kopf müsste bald explodieren, dachte sich Atemu. Und Yugi schloss die Augen, als er die Hand und die Finger über sein Gesicht gleiten spürte. Er ließ sie zu. Er sah nichts mehr, hörte nur noch sein wild schlagendes Herz, spürte seine Verspannung am ganzen Körper und seine aufkommende Angst. Was er hier tat war falsch…doch warum tat er es dann? „Mh“, Yugi zuckte auf, traute sich aber nicht die Augen zu öffnen, da er merkte, wie Atemu sich auf ihm platzierte. Dann aber legte sich dessen Kopf auf Yugis Brust ab. Yugi begann zu zittern, Überforderung und Angst...und noch etwas...ein schönes Gefühl, was er krampfhaft versuchte zu bekämpfen. Atemu schloss die Augen, lauschte dem wild schlagendem Herz und lächelte leicht darüber. Er würde Yugi nicht gehen lassen, niemals wieder. Er wollte ihn bei sich haben, und wenn er ihn ans Bett ketten müsste. Zärtlich legte er sich auf Yugi drauf, breitete sich auf ihm aus, und ließ nicht einmal Luft zwischen sie kommen. Das Gewicht störte Yugi nicht...er war es gewohnt, von Yuri, der eigentlich schwerer als Atemu war. Aber eines störte ihn. Dieses Gefühl…dieses schöne Gefühl, er wollte es nicht haben, nie wieder. Doch eine unbekannte Macht, ließ nach einiger Zeit seine Hand aufzucken. Und er hasste sich dafür, für das was er gerade tat, für das, war er tun würde. Langsam bewegte sich seine Hand zu Atemus Kopf und fing an diesen zu streicheln. Atemu seufzte auf, vor Erleichterung und genoss diese Berührung wie nichts anderes. Zärtlich streichelten seine Finger den Hals und das Kinn Yugis. Immer und immer wieder. Lange verharrten die beiden so, in dieser Position, in diesem Handeln. Bis Yugi irgendwann bemerkte, dass er nicht mehr so liebevoll gestreichelt wurde. Blinzelnd sah er zu Atemu hinunter, ein schwaches dennoch trauriges Lächeln glitt auf seine Lippen. Zaghaft schubste er Atemu von seinem Köper, auf einmal war es ihm so schrecklich kalt. Dennoch, sah er Atemu eine Weile stumm an. Wie er da lag und leicht lächelnd vor sich her schlummerte. Er hatte ihn noch nie so gesehen, das war das erste Mal. Ein schönes Bild...dennoch zu spät für Yugi...viel zu spät. Langsam und vorsichtig deckte er Atemu zu, welcher sich auch gleich wie eine Katze in die Decke rollte, vor sich her murmelte und zärtlich dabei lächelte. „Es...es tut mir leid Atemu“, flüsterte Yugi traurig, ein letztes Mal strich er eine Ponysträhne hinter das Ohr Atemus, streichelte dessen Wange, und hauchte ihm einen ganz scheuen Kuss auf die Lippen, ein Kuss, des Abschieds, ehe er leise aus dem Zimmer tapste. Er fühlte sich dabei so mies, so richtig mies. Dennoch - er hatte einen Endschluss gefasst. Es war das Beste...Atemu passte nicht zu ihm, außerdem kam er zu spät, Yugi wollte heiraten und nicht Atemu sondern Yuri. Er wäre nicht lebensmüde und ließe diese vier Jahre, welche mehr als nur schön waren, wegen einer alten verflossenen Teenieliebe fallen - niemals. Vor seinem Wagen angekommen, schnappte er rasch nach Luft, es war schon mitten in der Nacht, gott sie hatten gerade Stunden in dem Bett gelegen. Yugis Kopf aber war zu voll, das er gar nicht hätte schlafen können, zu seinem Glück aber auch. „Hey Yugi...wo willst du denn hin?“, hörte Yugi eine Stimme...er kannte sie...wer war das noch mal? Als er sich umdrehte, bekam er einen Schlag, es war Joey, der gerade fröhlich um die Ecke bog. „Ich...ähm... ich...ich muss arbeiten“, rasch redete Yugi sich heraus. „Um 3 Uhr nachts?“, fragte Joey skeptisch nach und weshalb sah Yugi ihn nicht an? „Ähm...ja...also...tschüss“, hastig sprang Yugi ins Auto. Gott, so was konnte auch nur ihm passieren. Kaum verhielt er sich falsch oder mies, merkte es auch noch jeder - sein Leben war doch verflucht! So schnell es ging fuhr er los. Joey hingegen blinzelte dem kleinen Yugi nach...da stimmte doch was nicht. Er eilte die Treppe zur Wohnung hinauf. Auf dem Tisch stand noch alles, sie hatten nicht viel gegessen, wie es Joey auffiel. Er ging ins Wohnzimmer, fand Atemu aber nicht, dann aber fand er ihn schlafend und zugedeckt im Bett. Er sah so friedlich aus, lächelte vor sich her. Joey sah ihn zweifelnd an, er war nicht blöd um zu kapieren, dass Yugi abgehauen war, warum sollte Atemu denn sonst so friedlich in Klamotten in seinem Bett liegen? Seufzend setzte er sich auf die Bettkante. Wecken wollte er ihn nicht. Nur was, wenn er morgen aufwachen würde…was? Yugi hingen fuhr entrüstet zu sich nach Hause. Die Wohnungstür ging auf, und auf dem Sofa lag ein Mann, den er heiraten wollte. Leicht zugedeckt. Schwach lächelte er darüber. Yuri hatte bestimmt die ganze Nacht auf ihn gewartet...gott, wenn der wüsste wo er gewesen war. Traurig besah er sich seinen Ring. Der Antrag den er bekam war mehr als schön. Er war richtig schön. Er lächelte schwach darüber, dennoch, er hatte gerade keine gute Laune, er fühlte sich richtig mies, wegen Atemu. Das war eben nicht seine Art. Es war gemein und Yugi hatte es selbst mal zu spüren bekommen, wie sich so was anfühlte. Mit einem schwachen Lächeln, sah er noch ein letztes Mal zu Yuri, ehe er in die Küche ging und sich einen Kaffee kochte. Zum Schlafen hatte er jetzt keinen Nerv und abgesehen davon müsste er eh bald wieder aufstehen. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand, schaute er sich in seiner Wohnung um. Yuri hatte wirklich was getan...nicht viel, aber immerhin etwas. Ob er Streit mit seiner Mutter hatte, wegen den Änderungen? Er wusste es nicht, aber er wollte es bald mal wissen. In zwei Tagen war ja schließlich die Hochzeit. Grübelnd und mit einem vollen Kopf, setzte er sich zu Yuri, schaute ihn einfach nur an. Er wollte einfach nicht mehr an Atemu denken. Er wollte nur noch an diesem Mann denken, der auf seinem Sofa schlief. Einen Mann den er kennen lernte, sich in ihn verknallte, dann verliebte und später völlig liebte. Und genau deshalb wollte er Yuri heiraten - weil er ihn liebte und zwar mit ganzem Herzen. Es gab kein Platz für Atemu. Vielleicht früher mal doch nun nicht mehr. 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