Geister der Vergangenheit von MercyDawn (Jinchuuriki und Rächerin) ================================================================================ Kapitel 4: Hana iki (Gefühle) ----------------------------- „Itachi-niichan?“ „Hm? Was ist Samui?“, zwei Stunden waren seit dem Kampf vergangen und Itachi und Samui warteten auf die Fähre nach Kirigakure. „Was ist los? Du wirkst schon die ganze Zeit abwesend.“, meinte sie misstrauisch und schob die Schale mit Reis von sich. „Ich dachte meine Gedanken liest du nicht?“, er schob seinen Reis ebenfalls weg. „Tue ich auch nicht. Das ist nicht nötig.“, bemerkte sie mit einem strengen Seitenblick. Itachi schwieg. „Sie ist nicht tot, oder? Was hast du vor? – Itachi! Sieh mich bitte an!“, fuhr sie mit ihren Vermutungen fort. Seufzend hob er den Blick und sah ihn ihr ernstlich besorgtes Gesicht:„Na schön. Wann hast du es herausgefunden?“ „Unterschätz meine Fähigkeiten nicht. Dieses Mädchen hat eine ganze Menge gedacht, als du mit ihr gesprochen hast. – Offensichtlich hatte sie dazu auch allen Grund.“, sie lächelte grimmig. „Die Fähre ist da.“, unterbrach Itachi sie. Du willst nicht darüber reden. Ich versteh schon. – Aber ich werde herausfinden, was dich beschäftigt, auch ohne deine Gedanken zu lesen. Samui sammelte den kaum angerührten Reis ein und folgte Itachi auf die Fähre. Der Nuke-nin stand an der Reling und starrte in die Ferne. Lächelnd stellte sie sich neben ihn und versuchte ebenfalls auf die Wellen zu sehen, aber sie war zu klein. Itachi bemerkte, wie sie sich abmühte und warf einen Seitenblick auf sie. „Was ist?“, fragte sie und tat so, als ob nichts wäre. „Komm her, ich heb’ dich hoch.“, grinste er. „W-Was?! – N-Nein!“, postierte sie, aber da hatte Itachi sie schon gepackt und auf das Geländer gesetzt. Vorsichtig legte er seine Arme um sie, damit sie nicht herunterfiel. „Na, wie ist das?“, fragte er leise. Aber er bekam keine Antwort. Samui sah mit vor Begeisterung weit aufgerissenen Augen auf das Meer und die Wellen, die das Schiff verursachte, als es über das Wasser fuhr. Noch nie hatte das Mädchen so etwas gesehen. Die erste Fährenfahrt hatte sie verschlafen und selbst wenn sie wach gewesen wäre, sie hätte nichts gesehen, da es Nacht gewesen war. „Ich… Ich habe noch nie so etwas Schönes gesehen…“, zum ersten Mal seitdem Itachi Samui getroffen hatte, klang sie wirklich wie ein kleines Mädchen. Ein liebevolles Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Dann haben wir eine ganze Menge nach zu holen, meine kleine Samui… In Konohagakure war es verhältnismäßig ruhig – jedenfalls wenn man von Narutos Stimme absah, denn er stritt sich gerade wieder mit Tsunade… „Oma Tsunade! Das sind Missionen für Kleinkinder! Ich will Sasuke wieder finden!!“ Neben ihm stand Sakura und hielt sich die Ohren zu. Jedes Mal die gleiche Leier… Sie wollte schon genervt die Augen verdrehen als sich die innere Sakura meldete. Aber ich will auch Sasuke zurückholen!! Um den Stimmungswechsel zu verbergen trat sie ans Fenster und starrte nach draußen. Der Wind strich ihr um die Nasenspitze und am Himmel waren nur in weiter Ferne ein paar Wolken zu erkennen. Nichts Ungewöhnliches. Sie wollte schon gelangweilt wieder zurücktreten, als ein kleiner, dunkler Punkt am Himmel ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Misstrauisch beobachtete sie ihn und bemerkte, dass er schnell näher kam. Sakura ließ den Punkt nicht aus den Augen, als sie Naruto und Tsunade rief:„Hört mal auf zu streiten und kommt her!“ „Was ist denn?“, fragte Naruto. „Seht euch das mal an!“, Sakura deutete auf den Punkt. „Was auch immer das ist, es ist verdammt schnell…“, stellte Tsunade fest. „Shizune! Bring mir mal das Fernglas!“, rief sie ins Zimmer. Wenig später reichte Shizune es ihr. „Was ist es denn?“, fragte Naruto neugierig. „Auf jeden Fall kein Feind… Es ist ein Vogel… Ein Falke, wenn mich nicht alles täuscht… - Und er kommt genau auf uns zu!“, kaum hatte sie das gesagt landete eben dieser Falke sanft auf dem Fensterbrett vor der zurück weichenden Sakura. „Sakura und Naruto, richtig?“, fragte er. „Ein Jutsu des vertrauten Geistes…?“, Tsunade blinzelte und ließ das Fernglas sinken. „Ja. – Hört mal ihr zwei, Sasuke braucht eure Hilfe und meine Gefährtin auch. Es ist wirklich dringend, meinte sie und ich will ja nicht frech sein, aber wenn sie das sagt ist das auch immer so.“, ungeduldig flatterte er auf Tsunades Schreibtisch. „Sasuke?! Wer bist du?!“, fragte Sakura erschrocken. „Mein Name ist Kisei. Sie hat gesagt, ich soll mich beeilen, also solltet ihr das auch besser tun!“, drängelte er. „Wer bitte ist ‚sie’?“, erkundigte sich Naruto. „Ich glaube irgendwie nicht, dass sie euch das gesagt hat. Reicht euch die Beschreibung schwarze Maske, Fragezeichen-Stirnband und schwarzer, langer Mantel?“ Sakura zuckte zusammen:„Das Mädchen, das uns versprochen hat zu versuchen Sasuke zurück zu bringen!“ Kisei nickte:„Da wir uns jetzt ja einig sind, würdet ihr euch bitte beeilen mir zu folgen?“ „Stop! Kakashi wird mit euch gehen. Wenn das eine Falle ist…“, unterbrach Tsunade die Überlegungen. „Ich glaube nicht, dass das eine Falle ist, Tsunade.“, meinte jemand. „Hm?“ „Gamabunta!“ „Hallo Naruto. – Na, was ist Kisei, macht dir deine Kleine Schwierigkeiten?“, die riesige Kröte steckte die Pfeife durchs Fenster. Kisei flatterte zornig mit den Flügeln:„Sie ist in Schwierigkeiten, kann man so sagen, ja. Allerdings ist das vermutlich nicht ihre Schuld! – Könnten wir dann bitte aufbrechen?! Die beiden brauchen dringend einen Medi-Nin!“ „Wir können nicht auf Sensei Kakashi warten!“, ereiferte sich Naruto. Inzwischen glühte in seinen Augen wieder die Entschlossenheit jemanden zu retten. „Na, jetzt rate mal, wen Jiraya mich hat anschleppen lassen.“, meckerte Gamabunta. „Hallöchen!“, kam es von draußen fröhlich. „Sensei Kakashi!“, stammelten Naruto und Sakura im Chor. „Sieht nicht so aus, als ob wir noch lange warten müssten.“, meinte Tsunade. Kisei starrte besorgt nach draußen:„Zum Glück. Ich spüre in jeder Feder, dass sie immer mehr Chakra verliert…“ Inzwischen waren Stunden vergangen und das Eiskunai in Tsumes Schulter schmolz zusehends. Außerdem konnte sie nur schwer atmen und hustete immer wieder Blut. Sasuke hatte ihre Wunden mit den Verbänden aus ihrer Tasche verarztet, aber in seiner Angst war es ihm nicht besonders gut gelungen. Er hatte Tsume vorsichtig zu einem Baum, der noch stand gezogen und sie dagegen gelehnt, damit sie nicht an ihrem eigenen Blut ersticken konnte. Immer wieder hielt er ihr den Becher mit Wasser aus den aufgefüllten Flaschen an den Mund und half ihr ein paar Schlucke zu trinken, bevor sie wieder anfing zu husten. Seit einiger Zeit sagte das Mädchen nichts mehr und ihre Augen waren geschlossen. Sasuke saß neben ihr und legte ihr vorsichtig ein neues mit Wasser getränktes Tuch auf die verletzte Schulter. Um leichter an das Wasser zu kommen und um sie nicht unnötig zu belasten hatte er ihr die Tasche abgenommen und neben sich gelegt. Erneut griff er in die pechschwarze Umhängetasche und dieses Mal zuckte er zurück. Sasuke zog die Hand aus der Tasche und sah seine Hand an: Eine Scherbe steckte in seiner Handfläche. Mit zusammengebissenen Zähnen und Seitenblicken zu Tsume zog er sie heraus. Um die blutende Wunde zu verbinden trennte er kurzerhand einen Teil seiner Hose mit dem Kunai ab und wickelte die Hand darin ein, bevor er noch einmal in die Tasche griff. Dieses Mal tastete seine Hand neugierig und vorsichtig nach dem Grund der Scherben. Plötzlich fühlte er etwas Hartes und etwas klirrte. Sasuke griff zu und zog den Gegenstand heraus. Erstaunt erkannte er, dass er einen Bilderrahmen in Händen hielt. Das Glas war zersplittert, vermutlich bei dem Kampf eben. Der Rahmen selber war aus dunklem Holz gearbeitet und aufgrund der runden Ecken schloss er, dass der Rahmen wohl schon etwas älter war. Das Foto zeigte ein kleines Mädchen und einen Jungen. Beide standen vor einem Gebäude, das er als eine Schule definieren würde. Sowohl das Mädchen als auch der Junge trugen lange, weiße Mäntel und hatten schneeweißes Haar, bis auf zwei Strähnen vorne, die schwarz waren. Das Mädchen hatte so dunkelblaue Augen, das sie schwarz schienen, die Augen des Jungen leuchteten grün. Beide trugen Stirnbänder mit einem Fragezeichen und das Mädchen lachte ausgelassen in die Kamera, während der Junge lächelnd die Hand auf ihre linke Schulter legte. „S-Sasuke…“ „Hm? – Tsume!“, hastig rutschte Sasuke auf Knien wieder zu ihr. Mühsam öffnete sie die Augen und sah das Bild in seiner Hand. Auf ihre Lippen legte sich ein sanftes Lächeln:„Sasuke… Weißt du, wer das ist?“ Sie versuchte das Foto zu berühren, aber sie konnte nicht einmal mehr den Arm heben. Als er es bemerkte nahm er vorsichtig ihre Hand und legte sie auf das Foto. Zärtlich strich sie über das Gesicht des Jungen auf dem Bild:„Das auf dem Bild… Das sind mein Bruder und ich… Vor elf Jahren…“ Überrascht zuckte er zusammen:„A-Aber auf dem Bild hast du weiße Haare und trägst nur weiß…!“ „Ich wurde wegen meiner weißen Haare gehänselt und geärgert und weiß ist keine sehr verbreitete Haarfarbe. Weiße Sachen sind auffälliger als schwarze… Ich habe sie gefärbt… Seitdem Orochimaru das Dorf zerstört hat… Ist meine Seele so schwarz wie mein Kleidungsstil und hat nichts mehr von ihrer kindlich weißen Unschuld… Seitdem trage ich eine Maske… Und ich verriet niemandem meinen Namen…“, erklärte sie schwach flüsternd. Ihre Augen waren kaum noch offen und fielen wieder zu, doch ihre Hand ruhte immer noch auf dem Foto und fuhr sanft die Konturen des Bilderrahmens nach. „Vorsichtig!“, Sasuke hielt ihre Hand fest, als sie den scharfen Glaskanten zu nahe kam. „Du schneidest dich noch…“ „SASUKE!!“ Verdutzt fuhr er herum und stand auf, das Bild legte er Tsume in die Hand. In der rechten Hand hielt er ein Kunai, den linken Arm hielt er schützend vor Tsume und wartete. „SASUKE!!“ Eine andere Stimme. Diese kannte er… „Sakura…“ „SASUKE!!“, wieder eine andere Stimme.D-Das ist Naruto…! „Sasuke, wenn du hier bist, melde dich…!“ Sensei Kakashi…! Sein Blick fiel auf Tsume. Wenn ich mich irre und das eine Falle ist… - Aber Tsume braucht Hilfe…! Er ließ das Kunai oben, doch er schrie so laut er konnte:„Sakura! Naruto! Sensei Kakashi! Wir sind hier!!“ Seine Stimme überschlug sich, er wusste nicht, ob er das Richtige tat. Er wusste es einfach nicht… Plötzlich traten drei Leute auf die Lichtung. Ein Falke schwebte über ihnen. Wenn das Illusionen waren, dann waren sie verdammt gut. Stumme Tränen rannen über seine Wangen. Erleichterung machte sich in seinem Herzen breit, auch wenn er sich sagte, dass die Hoffnung trügerisch war. Noch war Tsume nicht außer Lebensgefahr. Doch als Sakura auf ihn zu rannte und ihn in die Arme nahm, war ihm eines klar: Diese vier waren kein besonders geschicktes Gen-Jutsu. „S-Sasuke…“ „S-Sakura-chan…“, hustend löste er sich aus der Umarmung. Besorgt sah sie ihn an:„I-Ist alles in Ordnung…?“ Sasuke nickte mühsam:„Ja, m-mir geht’s gut… Aber.. Sie… Sakura, ich habe gehört du wärst jetzt ein Medi-nin… Sie braucht Hilfe…“ Die Blicke der anderen richteten sich auf die regungslos daliegende Tsume. „D-Das ist doch…!“, Naruto starrte das Mädchen an. „Sie hat euch versprochen, mich zurück zu bringen, nicht wahr, Naruto?“, keuchte Sasuke. „Ja…“, Sakura kniete sich neben Tsume. „Aber sie hat ihre Maske… Nicht abgenommen…“, wunderte sich Naruto. „Das ist in der Tat etwas, das mich erstaunt. Ich nehme meine Maske nie ab und auch sie muss einen Grund haben sie ausgerechnet jetzt abzunehmen.“, meinte Kakashi ernst und sah Sasuke an. Doch der sah ihn nicht an, sondern starrte auf den Boden:„Das… Das ist meine Schuld… Das sie überhaupt verletzt wurde, ist meine Schuld. Hätte ich besser aufgepasst, dann hätte sie mich nicht schützen müssen…!“ Mit zusammengebissenen Zähnen stand er über das Mädchen gebeugt und Tränen tropften in schneller Folge auf ihr Gesicht, während Sakura sich redlich Mühe gab ihre Verletzungen zu heilen. Als sie allerdings das Kunai herausziehen wollte, packte Sasuke ihre Hand:„NICHT!!“ Erschrocken starrten die anderen ihn an. Kreidebleich und zitternd stand er da und ließ Sakuras Hand langsam los:„Nicht…“ „Warum…?“ „D-Dieses Kunai… Ist vergiftetet… Außerdem besteht es aus Eis. Wenn du es herausziehst, dann… Dann gelangt das Gift noch schneller in ihren Blutkreislauf…“, heiser flüsternd fiel er neben dem Mädchen auf die Knie. „Sakura, du musst die anderen Wunden heilen! In Konohagakure, kann Tsunade ihr helfen!“, Kisei flatterte auf Sakuras Schulter. „Hai!“ Während Sakura Tsume behandelte beobachtete Naruto Sasuke. Warum ist er so…? Was ist hier passiert…? Im Gegensatz zu Naruto beschäftigte Kakashi weniger Sasuke als das Mädchen. Er entdeckte schnell das Bild in ihren Händen und die vielen Verletzungen, die schon verheilten. Zahlreiche Verbände ließen die schwarze, eigentümliche Kleidung unter dem schwarzen Mantel mit dem hohen Kragen kaum erkennen. Die verbrannte Erde um sie herum machte ihn stutzig. Hier gab es vor Kurzem einen Kampf… Und irgendwoher kenne ich dieses Mädchen doch… - Moment… Ist es wirklich möglich, das… Nein, das kann doch nicht… Sollte wirklich sie… „Sasuke.“, Kakashi legte seinem Schüler die Hand auf die Schulter. Der junge Mann fuhr herum. „Steh auf und komm mit mir. Ich muss dich etwas fragen.“ Gehorsam erhob sich Sasuke und folgte Kakashi in ein paar Meter Entfernung. „Sasuke. Dieses Mädchen… Hat sie dir ihren Namen gesagt?! Weißt du, wie sie genannt wird?!“, fest umklammerte der Sensei die Schultern des Shinobi. Erschrocken versteinert starrte Sasuke ihn an:„S-Sensei Kakashi…“ „Das ist nicht sein Part!! Sie trägt die Maske nicht zum Spaß, also sollte sie Ihnen das selber sagen!“, Kisei landete erbost auf Sasukes Schulter, oder besser auf Kakashis Hand, die diese umklammerte und klapperte drohend mit dem Schnabel, während sich seine Klauen schmerzhaft in Kakashis Hand bohrten. Der ehemalige Anbu zog die Hände hastig zurück und besah sich die Wunde an seiner rechten Hand. Dieser Falke...!Sasuke trat rasch zu Sakura zurück, die in diesem Moment aufsah:„Wir können los! Mehr kann ich im Moment nicht für sie tun!“ Er nickte hastig und beuge sich hinunter, um Tsume hoch zu heben, aber Naruto stieß ihn weg:„Du bist auch verletzt. Lass mich das machen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)