Broken Wings von HisoChan (SeverusxHarry) ================================================================================ Kapitel 3: Nichts Böses ----------------------- So... wieder ein Kapi von mir und ich hoffe es gefällt euch. Kommis sind wie immer erwünscht lg HisoChan In den nächsten Tagen wachte Harry immer nur für wenige Minuten auf. Meist trank er dann etwas Wasser und ihm wurde Breikost vorgesetzt die ihm von Narzissa verabreicht wurde. Das war auch etwas was die anderen überrascht hatte. Immer wenn Severus oder Tom ihm den Lappen auf die Stirn legten, um diese etwas zu kühlen, zuckte Harry panisch zurück und zitterte wie Espenlaub. Selbst wenn sie ihm näher kamen als einem Meter, bekam der Schwarzhaarige Angst. Doch Als Narzissa einmal meinte, sie würde mal ihr Glück versuchen, hatten sie eine Überraschung erlebt. Zwar hatte der Grünäugige ängstlich geschaut, doch war ihm die Berührung nicht wirklich unangenehm gewesen. Seitdem untersuchte und behandelte Narzissa den Jungen. Natürlich war Severus immer dabei gewesen um ihr auch die richtigen Handgriffe zu zeigen. Es war ein warmer und sonniger Tag als Harry erneut zu sich kam und verschlafen aus dem Fenster blickte. Auf dem Baum, der vor seinem Zimmer stand, saßen einige Rotkehlchen und sangen ein wunderschönes Lied bis sie durch etwas aufgeschreckt wurden und davonflogen. Diese Vögel waren frei und unbeschwert. Wie gerne würde Harry das auch von sich behaupten können? Die frische Luft des Morgens wehte ihm um die Nasen und die leichten Vorhänge, die das offene Fenster bedeckte, wurden vom sanften Spiel des Sommerwindes mitgerissen. Ja… es war ein herrlicher Morgen und Harry fühlte sich seit langer Zeit wieder wohl. Dank der vielen Tränke, die Snape für ihn gebraut hatte und dank der liebevollen Umsorgung von Narzissa Malfoy. Harry erinnerte sich, wie er reagiert hatte als er zum ersten Mal realisierte, wer ihn gerettet hatte. Trotz seiner Schmerzen war er zurückgewichen und hatte nach seinem Zauberstab getastet. Als er jedoch nichts gefunden hatte, mit dem er sich hätte verteidigen könne, hatte er um sich geschlagen und seine Retter mit wilden Beschimpfungen bedacht bis es dem Tränkemeister zu viel wurde und er ihn mit einem Trank ruhig gestellt hatte. Das war erst vor zwei Tagen gewesen. Harry wurde durch ein leises Klopfen aus den Gedanken gerissen und als er den Kopf drehte, stand die Mutter von Draco im Zimmer und hatte wohl sein Frühstück in der Hand. „Morgen, Harry“, lächelte sie und stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab doch sie bekam nur ein leichtes Nicken als Antwort. „Hast du noch Schmerzen?“ – Kopfschütteln antwortete ihr doch sie blieb weiterhin gut gelaunt. „Severus sagt du solltest aber trotzdem noch im Bett bleiben. Dein Körper hat sich immer noch nicht richtig erholt und durch den Nahrungsmangel bist du ja auch noch schwach“, lächelte sie und setzte sich zu dem Gryffindor an die Bettkante. ~*~ Narzissa „Du hast sicher einige Fragen, nicht wahr, Harry?“ – „Warum bin ich hier?“, fragte er leise und nestelte nervös an seiner Bettdecke rum. Mrs. Malfoy sah den Jungen geschockt an. Wie konnte dieser nur sowas fragen. „Wir konnten dich da ja nicht einfach sterben lassen, Harry“, antwortete sie mit Unglauben in der Stimme. „Warum nicht? Voldemord wird mich eh töten. Da hätte er sich das ganze auch sparen können“, erwiderte der Schüler monoton. Sein Verstand wollte oder konnte einfach nicht begreifen warum ihn sein größter Feind gerettet hatte. „Harry“, begann Narzissa eindringlich. „Egal was war, ist oder sein wird. Etwas derartig Grausames, hätte Tom niemals getan“ „Ich weiß, was er tut und was nicht“, fuhr Harry wütend auf. Diese Frau wusste nichts! „Seit Jahren sehe ich in meinen Träumen wie er seine Leute quält und ermordet! Jedes Mal wenn ich in die Nähe eines Dementors komme, höre ich wie meine Mutter ihn anfleht er solle mich doch in Ruhe lassen und jede Nacht träume ich wie er Cedric, ohne mit der Wimper zu zucken, umbringt! Er… er ist ein Monster“, zum Schluss hin war Harry immer leiser geworden bis seine Worte vom Schluchzen erstickt wurden. Narzissa sah Harry mitleidig an. Ja. Ihr Lord konnte grausam sein doch er hatte immer einen Grund gehabt wenn er tötete. Man durfte einfach nicht den Fehler machen, ihn zu betrügen und zu hintergehen. Er zwang ja auch niemanden seiner Sache zu folgen. Nur hatte er als Lord des Dunklen Ordens auch ein Gesicht zu wahren. Wie sähe es denn aus, wenn er jeden Mist den die Todesser machten, durchgehen ließ? „Harry… du… solltest einmal mit ihm reden. Lern ihn doch einfach etwas kennen. Vielleicht ist er ja gar nicht so schrecklich wie…“ – „ER HAT MEINE ELTERN GETÖTET!!!“, schrie Harry nun und die Tränen liefen ihm ungehalten die blassen Wangen hinunter. Narzissa war, ob der Wucht dieses Ausbruches, erschrocken zusammengezuckt doch schon im nächsten Moment zog sie das weinende Kind in ihre Arme. Beruhigend strich sie über Harrys abgemagerten Rücken und sprach ihm sanfte Worte zu bis er sich wieder etwas beruhigt hatte. Dieser Ausbruch hatte ihn eine Menge Kraft gekostet. Sachte legte die blonde Frau den Jungen wieder in die Kissen zurück, strich ihm noch liebevoll eine der schwarzen, wunderschönen Haarsträhnen aus den Augen und erhob sich dann. „Bitte iss etwas und denk darüber nach was ich dir gesagt habe. Wir wollen dir alle nichts Böses“, damit verließ sie das Zimmer und kehrte zu ihren Freunden und Lieben zurück. ~*~ Nach dem Frühstück war Harry über seinen eigenen Gedanken eingeschlafen und erst einige Stunden später wieder erwacht. Es war noch immer wolkenlos als er aus dem Fenster sah, das mittlerweile geschlossen worden war. Er hatte über die Worte der Frau nachgedacht, konnte jedoch nicht sagen, dass er es verstanden hätte. Wie sollte er Voldemord versuchen besser kennenzulernen mit dem Wissen, dass dieser Mann an seiner Lage schuld war. Seinetwegen hatte er keine Familie die ihn schützte, mit der er über alles reden konnte. Alleine wegen dem Unnennbaren hatte er zu seinen Verwandten gemusst und wurde von diesen…. Harry seufzte… Wieder sah er aus dem Fenster. Wie lange war er jetzt schon hier? Eigentlich war es ja auch egal. Er war hier eingesperrt wie er es immer war. Ob bei seinen Verwandten oder in Hogwarts war egal. Er war nie frei gewesen. ~*~ Lucius Erneut klopfte es an der Tür und Harry fragte sich, ob es schon Zeit fürs Mittagessen war doch er wurde eines anderen belehrt. Herein kam nicht, wie gewohnt, Narzissa Malfoy sondern ihr Ehemann. Augenblicklich rutschte Harry etwas nach hinten um so den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern. Als Lucius das jedoch bemerkte, hob er seine Hände und signalisierte so, dass von ihm keine Gefahr ausging. „Kann ich mit dir reden, Harry?“, fragte er und als er ein zögerliches Nicken empfing, zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich neben das Bett. In gewohnter Malfoy-Manier, die auch Darco oft an den Tag legte, überschlug das Malfoyoberhaupt seine Beine und verschränkte die Arme vor der Brust. „Willst du etwas trinken? Wasser, Kürbissaft, Orangensaft oder… dieses Muggelzeug… Cola?“, fragte er und beobachtete seinen Gegenüber. „Eine… Cola… bitte“, kam es sehr zögerlich von Harry. Er hatte noch nie eine Cola getrunken. Von seinen Verwandten bekam er, wenn überhaupt, nur Wasser und er fragte sich schon lange, wie das Getränk schmeckte, von dem die anderen Jugendlichen immer so schwärmten. Lucius schnippte einmal mit den Fingern und orderte der Hauselfe an, dem Patienten eine Cola und ihm einen Kaffee zu bringen. Kurz darauf hatten beide das gewünschte in der Hand. „Also Harry“, begann Lucius und stellte seine Tasse auf den Nachttisch. „Ich wollte mit dir über unsere Situation sprechen. Es sind noch knapp sechs Wochen Ferien und wir wissen nicht so ganz, was wir jetzt machen sollen. Klar ist, dass wir dich nicht zurück zu deinen Verwandten lassen. Und jetzt zu unserem Problem“, Lucius seufzte als er Harry Blick sah. Einerseits schien er erleichtert darüber zu sein, nicht weg zu müssen und andererseits war da Unklarheit. Unklarheit warum er hier war und was jetzt aus ihm werden sollte. „Tom will dich auf keinen Fall hier gefangen halten also lässt er dir die Wahl ob du zurück zu Dumbledore willst oder doch lieber hier bleibst“, sprach er und wurde von grünen Augen überrascht angestarrt. „Warum? Wieso… ich mein… Was wollt ihr denn von mir? Warum bringt ihr mich nicht einfach um?“, diese Frage spuckte Harry schon die ganze Zeit im Kopf herum und er bekam einfach keine Antwort darauf, die er verstehen konnte. „Warum kämpfst du gegen Tom?“, diese Frage überraschte den Teenager und es wurde still im Raum. Ja… warum kämpfte er? „Weil er meine Eltern getötet hat“, antwortete er schließlich leise und blickte aus dem Fenster. Die Rotkelche von heute Morgen waren wieder da. „Und weil er meine Freunde bedroht. Weil er grausam ist und Unschuldige quält. Und weil er mich umbringen will“, all das sprach Harry eher für sich aus. Gerade so, als wolle er sich somit selbst eine Bestätigung für sein Handeln geben. „Außerdem verlangt das doch jeder von mir. Dumbledore, das Ministerium, meine Freunde… ich hab doch keine Wahl“, Lucius hatte allem genau zugehört und es bestätigte seine Vermutung. Der Hauptgrund war wohl, weil es alle von ihm erwarteten. „Willst du denn gegen Tom kämpfen?“, fragte er weiter und erhielt ein müdes Kopfschütteln. „Ich bin doch noch ein Kind“ ~*~ Irgendwann war Lucius gegangen. Er hatte noch gesagt, dass er hoffe, sie könnten von Vorne anfangen und sich besser kennen lernen und dass Harry eines wissen sollte: „Wir wollen dir alle nichts Böses“ Nach diesem Gespräch schwirrte Harry der Kopf. Er verstand sich selbst nicht mehr. Er hatte angst vor diesen Menschen. Hatte angst vor dem, was sie ihm antun könnten. Und doch… er wusste nicht wie er es beschreiben sollte… er… fühlte sich seltsam wohl hier. Seit er hier war, hatte er keine Alpträume gehabt. Weder von Voldemord noch von seinen Verwandten. Wollten sie ihn in einer trügerischen Sicherheit wiegen um ihn danach noch mehr zu quälen sobald er Vertrauen gefasst hatte? „Ich dreh hier durch“, murmelte er und schwang die Beine aus dem Bett. Ihm ging es wirklich schon wieder besser. Zumindest körperlich und seelisch… er würde es einfach wieder so machen wie die Jahre zuvor. Verdrängung war doch die einfachste Lösung. Er trug einen hellblauen Pyjama der sich wunderbar an seiner Haut anfühlte und barfuß wie er war, tapste er zur Tür. Der Boden war kalt doch daran störte sich der Jugendliche nicht sonderlich. Er war schließlich schlimmeres gewohnt als Kälte. Vorsichtig öffnete er die schwere Holztür und lugte aus dem Zimmer. Niemand zu sehen. Leise schlich er sich auf den Gang und wand sich nach Rechts. Irgendwohin würde er schon kommen wenn er diesen Weg einschlug. Harry kam an vielen Bildern und Wandteppichen vorbei. Die Bilder zeigten Familienfotos und Portraits von großen Zauberern und Hexen. Doch nur die wenigsten bewegten sich. Auf einem Bild waren vier junge Hexen und Zauberer zu sehen. Zwei Frauen und zwei Männer. Harry wusste wer sie waren auch ohne auf das silberne Schild darunter zu sehen. Nach einiger Zeit wand Harry sich ab und ging weiter. Er wusste nicht wo er hin wollte oder was er überhaupt außerhalb des sicheren Zimmers tat, doch er musste einen klaren Kopf bekommen. Schließich war er an einer doppelflügeligen Tür angekommen. Sollte er sie öffnen? Was wenn er in eine Halle voll von Todessern platzte? Egal, sagte er sich selbst. Er nahm all seinen Gryffindormut zusammen und öffnete leise einen der beiden Flügel. Dahinter kam eine wunderschöne Bibliothek zum Vorschein. Diese hier übertraf selbst die in Hogwarts. Das war unglaublich. So viele Bücher hatte er noch nie gesehen.Der gesamte Raum war mit hohen und wuchtigen Regalen bestückt - alle voll mit Büchern aller Zeit. An den Wänden waren große Fenster angebracht um genügend Licht zu spenden - der Rest war wieder mit deckenhohen Regalen versehen. Leitern waren an den Ränder befestigt um auch an die obersten Stücke der Sammlung zu gelangen und die freien Flächen waren mit beeindruckenden Wandtepichen verziehrt. Mutiger geworden trat er nun vollends in den Raum und sah sich staunend um. Er schritt durch die vielen Bücherreihen und strich ehrfürchtig über die alten Bücherrücken - die ganzen Titel durchlesend. Schließlich blieb sein Blick an einem Buch über magische Wesen hängen und er entschied sich einen Blick hineinzuwerfen und dazu bot sich auch die einladende Sitzecke im hinteren Teil der Bibliothek geradezu an. Er ließ sich in einen weichen Sessel vor den Kamin fallen. Die Beine seitlich auf den Sessel gezogen um sich an der Lehne abstützen zu können und schlug das Buch auf. Denn auch wenn es in der Schule nicht unbedingt sein Lieblingsfach gewesen war, so faszinierten ihn doch diese mystischen Wesen. Er war so in all den Geschichten über Harpyen, Werwölfen, Vampieren, Veelen, Testralen und noch vielen mehr, vertieft, dass er nicht bemerkte wie jemand in die Bibliothek trat. Severus musste für Tom wieder einen Trank brauen, dessen Rezept er sich einfach nicht merken konnte. Man stelle sich das vor! Er, der Meister der Tränke, konnte sich das Rezept für einen einfachen Illusionstrank nicht merken. Er seufzte. Tom könnte ja einfach einen Illusionszauber verwenden doch dieser wirkte nur einige Minuten und daher war der Trank von Nöten. Wieder seufzte er. Das Buch das er suchte, befand sich natürlich in der hintersten Ecke des Raumes. Als Severus etwas rascheln hörte, legte er die Stirn in Falten und folgte dem Geräusch. Nicht schlecht war er überrascht, als er Harry Potter vor dem Kamin sitzen und in einem Buch lesen sah. ~*~ Severus „Solltest du nicht eigentlich im Bett sein, Potter?“, schneidend wie immer war seine Stimme als er den 15-jährigen Jungen ansprach. Dieser zuckte erschrocken zusammen und sah überrascht zu Snape hoch. „Ich… ich wollte… ich…“, Harry wusste nicht, was er sagen sollte. „War ja auch nichts Anderes zu erwarten“, schnaubte Snape übel gelaunt. Hatte er nicht deutlich Bettruhe verordnet? Nie konnte der Junge auf das hören, was man ihm sagte. „Du magst dich stark genug fühlen, hier ohne weiteres herumzulaufen aber das kommt nur von den Tränken, Potter. Dein Körper hat sich immer noch nicht gänzlich erholt“, ermahnte Severus und wand sich zum Gehen um. „Gehe wieder ins Bett, Potter oder ich bind dich daran fest“, knurrte er noch. „Warum?“, fragte Harry und bewirkte das Stehenbleiben des Professors. „Warum was, Potter?“ – „Warum habt ihr mich da rausgeholt?“, fragte Harry nun deutlicher und sah den Älteren beinahe verzweifelt an. „Willst du dich aufregen?“, fragte Severus und hob eine seiner Augenbrauen. „Geh zurück in dein Zimmer und leg dich wieder hin“, fügte er noch hinzu als Harry aufsprang. „Nein. Ich… ich bin Ihnen dankbar und ich… ich bin froh dass… aber… warum?“, fragte er und als er seinen Blick, den er zuvor gesenkt hatte hob, liefen erneute Tränen über seine Wangen. „Ich versteh das nicht. Seit ich hier bin… ich weiß noch nicht mal wo das ist“, schluchzte er und machte sich nicht mal die Mühe, seine Wangen zu trocknen. „…fühl ich mich… wohl… ich… hab keine… Alpträume und… ich… weiß auch nicht… ich… ich will hier auch… nicht weg… irgendwie… aber“, Harry unterbrach sich selbst und sah wieder zu Boden. Nun war es ihm doch peinlich vor seinem Professor zu heulen. „aber… ich… warum Malfoy und Sie? Ihr hasst mich doch und… Voldemord auch und… WARUM LEBE ICH NOCH?!“, schrie er nun und sank auf die Knie. Seine Beine wollten ihn nicht mehr tragen. Harry rechnete schon nicht mehr mit einer Antwort, da wurde er plötzlich hochgehoben und augenblicklich verspannte sich sein gesamter Körper. Es schmerzte zwar nicht, so wie bei den Anderen und wie am Anfang doch war ihm diese Berührung äußerst unangenehm. Als sich der Schüler wehren wollte, wurde er auch schon auf den Sessel, in dem er zuvor gesessen hatte, gesetzt. „Dass du keine Alpträume hast liegt daran, dass du jede Nacht einen Traumlos-Trank zu dir nimmst. Tom meinte wir sollten dir das ersparen“, berichtete Severus und setzte sich seinem Schüler mit einem Seufzen gegenüber. „Und aus diesem Grund fühlst du dich wahrscheinlich auch so wohl“, sprach Snape und sah auf den Jungen hinab. Es wunderte ihn dass Harry nicht wie eine leblose Puppe durch die Gegend lief. Seine Augen noch nicht ihren Glanz verloren haben. Ein jeder Andere hätte bereits sein Leben, seine Hoffnung aufgegeben. Doch Harry scheint weiter zu kämpfen. Und genau das war es, was Severus an dem Jungen bewunderte. Auch wenn er das niemals aussprechen würde. „Dann…“, schniefte Harry und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „…verdanke ich ihnen ein weiteres Mal… mein Leben“, murmelte er noch hinzu. Ja… jetzt wo er es wusste, ergab es einen Sinn. Er hatte immer unter Alpträumen gelitten und jetzt… es konnte nur ein Trank sein. Hätte Harry nicht diesen Trank bekommen, wäre er wohl an diesen Träumen zu Grunde gegangen, da war er sich sicher. „Und zu der Frage, warum du noch lebst“, sprach Severus ohne auf Harrys Genuschel einzugehen. „kann nur Tom dir eine Antwort geben“, damit erhob sich Severus wieder um sich wieder seinem Illusionstrank zu widmen. „Doch eines solltest du nicht vergessen, Potter.“, drehte er sich noch mal kurz um, die Hand an der Türklinke. „Würden wir dir etwas Böses wollen, wärst du schon längst tot“, schloss er die Unterhaltung und ging. Harry starrte noch die Tür an, durch die Snape eben gegangen war und konnte es nicht glauben. Die hatten sich doch alle abgesprochen! Und überhaupt. Er hatte heute das ERSTE MAL normal mit Snape gesprochen. Eine ganz normale Unterhaltung wie es jeder zivilisierte Mensch mit anderen tat. Nun war Harry noch verwirrter als zuvor. ~*~ Nach diesem Gespräch mit dem mürrischen Tränkeprofessor, war Harry die Lust aufs Lesen vergangen. Sauer klappte er also das Buch zusammen, stellte es wieder an seinen Platz und folgte dem Lehrer. *Wenn der denkt, ich würde ins Bett gehen, hat er sich geschnitten*, dachte Harry trotzig und suchte sich einen Weg aus diesem riesigen Anwesen – den er auch etwa eine halbe Stunde später gefunden hatte. Kaum hatte er die Eingangshalle durchquert und die Haustür aufgemacht, wehte ihm auch schon ein wunderbarer Geruch von frischem Gras und Sommer in die Nase und der leichte Sommerwind strich ihm schmeichelnd durch die Haare. Er liebte den Sommer. Es war die einzige Jahreszeit die ihn wenigstens äußerlich zu wärmen wusste. Seufzend setzte er sich unter einen großen Kirschbaum und schloss genießerisch die Augen. Vögel zwitscherten, Frösche quackten in ihrem Teich der in diesem großen Garten angelegt worden war und der Wind sorgte für angenehmes Klima. Harry ließ all diese Dinge auf sich einwirken und vergaß so alles um sich herum. „Hey, Potter! Was treibst du den hier?“ ~*~ Draco Schneidend war diese Stimme an sein Ohr gedrungen. Ganz so, wie Harry es von dem blonden Slytherin-Eisprinzen gewohnt war. „Was willst du, Malfoy?“, jetzt fühlte sich Harry wieder wie in Hogwarts. Er liebte es sich mit dem Slytherin zu streiten. War dieser doch der Einzige, der ihn von seinen düsteren Gedanken ablenken konnte und als er zu seinem Rivalen aufsah, blickte er nicht wie er wartet in ein hämisch grinsendes Gesicht, sondern erblickte ein echtes Lächeln. Verwundert über diese Tatsache, vergaß er sogar noch eine patzige Bemerkung zu machen. „Nicht gleich so freundlich“, maulte der Blonde zurück und setzte sich neben den Gryffindor hin. „Mutter schickt mich. Es gibt gleich Essen und du sollst heute im Salon essen. Onkel Sev meint, dass du schon wieder soweit bist, außerhalb des Zimmers zu essen“, berichtete Draco und erstaunte Harry noch mehr. „Ach? Und weil du mich zum Essen holen sollst, bist du im Garten gelandet und hast dir wohl gedacht, mal zur Abwechslung freundlich zu sein? Wie kommt das?“, zischte Harry und wollte schon aufstehen, als Draco ihn am Arm festhielt. Sofort spürte er wie sich der Andere unter seiner Berührung verkrampfte. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen“, nicht leise oder genuschelt, sondern klar und fest sprach der Malfoyerbe diesen Satz aus und Harry sah in sturmgraue Augen die noch nie etwas so ernst gemeint zu haben schienen. „Warum?“, fragte der Schwarzhaarige lauernd und löste sich aus Dracos Griff. „Setz dich bitte. Das Essen dauert ohnehin noch etwas“, bat der 16-jähre und klopfte auf den Boden neben sich. „Ich… ich bin kein Mensch, der gerne verliert, musst du wissen“, begann Draco und sah zum Teich, der ihnen gegenüber lag. Wollte Harry jetzt einfach nicht in die Augen sehen. „Hätt ich jetzt nicht gewusst“, meinte der Grünäugige sarkastisch. „Lass mich ausreden, ja? Ich habe immer bekommen was ich wollte und wenn nicht, dann wurde ich sauer“, sprach er jetzt etwas gereizter weiter. „Man hörte ständig: Potter hier oder Der-Junge-der-lebt wird uns alle rette. Harry Potter, Harry Potter, Harry Potter. Wenn man all das hört, dann wird man natürlich neugierig und beginnt zu fragen. Und so hab ich viel über dich erfahren. Du wurdest sowas wie ein… Held… für mich“, den letzten Teil des Satzes nuschelte Draco mit roten Wangen mehr vor sich hin als dass er ihn aussprach. Als von Harry kein abfälliges Geräusch zu hören war, fuhr er fort. „Ich hab angefangen dich zu… bewundern und als ich dann hörte, dass du auch nach Hogwarts kommst, hab ich mich umso mehr gefreut. Ich würde Harry Potter kennen lernen und vielleicht sogar mit ihm in eine Klasse kommen“, lächelte Draco etwas wehleidig. „Als ich dir dann aber meine Freundschaft angeboten habe, hast du sie ausgeschlagen und ich war beleidigt. Es hat noch nie jemand mir die Freundschaft versagt. Und das ausgerechnet du das machst hat weh getan“, beichtete der Blonde und drehte sich zu Harry um. „Darum war ich immer so gemein zu dir und… es tut mir wirklich leid. Können wir vielleicht noch mal von Vorne anfangen?“, damit reichte er Harry erneut die Hand und hoffte, dass der Schwarzhaarige sie diesmal ergreifen würde. „Du hast meinen einzigen Freund beleidigt. Was denkst du, hätte ich sonst machen sollen? Hättest du damals deine Klappe gehalten, wäre ich vielleicht sogar nach Slytherin gekommen! Und was soll das jetzt? Warum entschuldigst du dich jetzt? Nur weil du jetzt weißt was in den Ferien immer passiert? Oder weil dein ach so toller Lord es dir befohlen hat? Vergiss es, Malfoy. So leicht trickst ihr mich nicht aus“, rief Harry und missachtete ein weiteres Mal die ihm dargebotenen Hand und ging in das Anwesen zurück. „…was habe ich auch erwartet?“, fragte sich Draco und sah Harry nach. „Wir wollen dir wirklich nichts Böses, Harry“, flüsterte er und machte sich selbst auf den Weg zum Mittagessen. ~*~ Die Stimmung am Mittagstisch war eisig. Hin und wieder versuchte Narzissa die Situation zu klären doch gab sie schon nach einigen Versuchen auf. „Was habt ihr angestellt?“, fragte sie in die Runde und sah jeden einzelnen auffordernd an. „Ich hab mich nur bei Harry entschuldigt und ihm noch mal die Freundschaft angeboten. Mehr nicht“, berichtete Draco schließlich doch seiner Mutter und sah zu Harry, der ihm gegenüber saß. „Als ob du das ernst meinen würdest, Frettchen“, schnauzte Harry zurück. Er hatte keinen Hunger mehr. Alle die hier saßen hatte ihn noch mehr verwirrt und doch traute er außer Narzissa, keinem über dem Weg. Snape hatte ihm oft genug gezeigt was er von ihm und seinem Vater hält. Lucius Malfoy schaute immer auf ihn herab. Schließlich war er nur ein Halbblüter und der Anwesenheit eines Malfoy nicht würdig. Und Draco? Der hat ihm doch immer das Leben zur Hölle gemacht, wenn sie in der Schule waren. Auch wenn Harry nicht abstreiten konnte, dass ihm die kleinen Streitereien gefallen haben. Malfoy hatte es immer geschafft, ihn abzulenken. „Ich hab ihn nur darauf hingewiesen, dass er eigentlich noch im Bett bleiben sollte, als ich ihn in der Bibliothek angetroffen habe. Aber er hat mal wieder nicht auf mich gehört“, knurrte Severus und nippte an seinem Weinglas. „Wer würde schon auf jemanden hören, der einem immer wieder sagt, wie sehr er ihn doch hasst?! Was wollt ihr alle von mir?! Und warum ist Voldemord nicht hier um auch mit mir ‚zu reden‘? Ich will hier weg!“, rief Harry plötzlich aus und war so heftig aufgestanden, dass der Stuhl umgekippt war. „Ihr könnt mich alle mal!“, schrie er noch und rauschte aus dem Zimmer. Zumindest wollte er das, doch er stieß gegen unerwarteten Widerstand. Unsanft war er auf seinem Hintern gelandet und sah wütend auf die Person vor sich. Ein junger Mann Mitte-Zwanzig mit langen schwarzen Haaren und tiefblauen Augen stand in der Tür und hielt ihm überrascht dreinblickend die Hand hin. „Hast du dir wehgetan?“, fragte er und Harry konnte sich nicht erinnern diese Stimme oder gar das Gesicht schon mal gesehen zu haben. „Nein“, murrte der Angesprochene und stand ohne Hilfe auf. „Ich denke, es ist an der Zeit, dir einige Fragen zu beantworten. Bitte setz dich wieder auf deinen Platz, Harry“, sprach der Fremde und schob Harry zurück zum Tisch. Severus hatte bereits den Stuhl wieder aufgestellt und unbeeindruckt sein Glas geleert während Narzissa einer Hauselfe beauftragte den Tisch abzuräumen. „Erst Mal vorne weg, Harry. Hier will dir keiner etwas Böses und es ist auch für uns ungewohnt mit dir so friedlich unter einem Dach zu wohnen“, begann der Schwarzhaarige und sah plötzlich Erkenntnis in den grünen Augen stehen. Sofort suchten jene nach einem möglichen Fluchtweg, sollte es nötig sein und Tom seufzte resigniert. „Warum tötest du mich nicht einfach, so wie du es die ganze Zeit über schon vorhattest? Warum nicht?“, forderte Harry zu wissen und sah Voldemord wütend in die Augen. „Weil ich einen Fehler begangen habe, Harry. Bitte. Lass mich erklären“, bat der dunkle Lord und kurz nickte Harry zu seinem Einverständnis. „Ich will nichts, was ich getan habe, schön reden oder mich dir rechtfertigen. Aber ich habe erst vor kurzem ein wichtiges Dokument erhalten, was alles komplizierter macht und auch verändert“, damit holte Tom den Stammbaum hervor und breitete ihn vor Harry auf dem Tisch aus. Wie es üblich war, saß Tom an der Spitze des Tisches, rechts von ihm Harry. Diesem gegenüber Draco neben dem sein Vater und seine Mutter saßen. Gegenüber von Lucius und somit auch neben Harry, saß Severus. „Was soll ich damit? Deine Ahnengeschichte interessiert mich nun wirklich nicht“, schnauzte Harry und sah demonstrativ zur Seite. „Das sollte sie aber. Denn sie ist auch deine“, damit brachte er den Teenager dazu ihn ungläubig anzustarren. „Was?“, fragte er erstickt und folgte Toms Finger, der auf einen der untersten Äste zeigte. „Lily Evens…“, hauchte er und sah von Voldemord wieder zum Pergament. „Das… ist eine… Fälschung“, stammelte er und ihm traten die Tränen in die Augen. Doch er wollte nicht vor Voldemord weinen. Nicht vor Snape oder den anderen. Er konnte es nicht glauben und doch wusste er, dass es keine Fälschung sein konnte. Sie hatten in der Schule magische Dokumente durchgenommen und diese konnte man nicht fälschen. Das war ausgeschlossen. „Nein, Harry. Ist es nicht und es ist wahr. Deine Mutter und ich waren über viele Ecken hinweg Halbgeschwister“, sagte Tom und legte Harry eine Hand auf die Schulter doch sie wurde gleich unwirsch fortgeschlagen. „Warum hast du sie dann umgebracht? Sie war deine SCHWESTER! Man tötet nicht seine Familie!“, rief Harry und konnte nicht verhindern dass er nun doch weinte. „Ich wusste es nicht, Harry. Sonst hätte ich… Ich hätte doch nicht meine eigene Schwester getötet. Und ich hätte dich niemals versucht zu töten. Auch wenn es keine direkte Verwandschaft ist“, versuchte Tom sich verständlich zu machen doch Harry starrte ihn nur fassungslos an und schüttelte den Kopf. „Harry. Ich weiß, dass du mir nicht verzeihen kannst und ich bitte dich auch nicht darum doch ich bitte dich mir zu glauben, dass dir von meiner Seite her, keine Gefahr mehr drohen wird. Und ich werde nicht zulassen, dass du wieder zu diesen Muggeln musst“, den letzten Teil des Satzes knurrte Voldemord und seine Augen blitzen kurz rot auf. „Kü… kümmern sich deshalb alle um mich? Weil ich dein Neffe bin?“, fragte Harry immer noch weinend und sah hoffend zu Narzissa. Und diese lächelte ihn an. „Nein. Wir kümmern uns um dich, weil wir es wollen und weil wir dir helfen wollen, Harry. In der letzten Zeit bist du für mich, wie ein zweiter Sohn geworden“, lächelte sie und trat auf ihn zu. „Wir wollen dir alle nichts Böses. Weder Lucius, Draco, Severus oder Tom. Keiner wird zulassen, dass man dir wieder so wehtut wie es deine Verwandten getan haben“, damit zog sie Harry in eine feste Umarmung in die sich der 15-jährige nur zu gern fallen ließ. ~*~ Sooo... das wars auch schon wieder^^ lasst doch ein Kommi da damit ich weiß ob es euch gefallen hat^^ lg eure HisoChan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)