Geisel der Lust von Silvereyes (Epilog online) ================================================================================ Kapitel 27: Umzugspläne und neue Begabungen ------------------------------------------- Heya Leute!! Sorry, sorry, sorry, dass ihr so lange warten musstet! Ich war im Urlaub und ich Dödel hatte doch glatt vergessen, Jules das Passwort zu geben, damit sie hier hätte posten können. Ich hoffe ihr könnt mir meine Nachlässigkeit verzeihen. *g* Wie immer gehen fette Knuddler an alle Kommischreiber! So, das war's auch schon von uns und jetzt wünschen wir euch viel Spaß beim lesen!!! Knutschas, Jules & Silvereyes Umzugspläne und neue Begabungen Harry lag in dieser Nacht lange wach. Zu viel ging ihm im Kopf rum. Ginny, Ron, die Weasleys allgemein, Narzissa, Teddy und allen voran Draco. Er hatte nicht den leisesten Schimmer, wohin das Ganze führen sollte und manchmal wünschte er sich, dass ihre Beziehung auf geschäftlicher Ebene geblieben wäre. Nicht dass er ihn missen würde wollen. Draco hatte sich zu einem guten Freund entwickelt, aber es wurde alles so kompliziert. Hermine und Harry hatten den ganzen restlichen Tag damit zugebracht, sein Haus einzurichten und nebenbei beschlossen, dass Ginny absolut nichts von ihm bekam. Sie und ihre Familie hatte es einfach nicht verdient. Was Harry betraf existierten die Weasleys für ihn nicht mehr, obwohl er sich natürlich bewusst war, dass dieses Thema noch lange nicht abgehakt war. Er wusste, dass er seine Frau spätestens bei der Scheidung sehen würde. Ruhelos wälzte er sich im Bett umher und stand schließlich auf. Ein kurzer Blick auf die Uhr – es war kurz nach zwei – und er apparierte in seinem nachtblauen Satinpyjama in Dracos Zimmer. Der Blonde lag auf dem Bett, fest an Harrys Teddybär gekuschelt und schlief. Barfuss ging Harry auf's Bett zu, krabbelte unter die Decke und kuschelte sich an den Blonden, der sich in seinen Armen umdrehte, ihm einen zärtlichen Kuss gab und sein Gesicht an Harrys Halsbeuge vergrub. „Ich habe dich vermisst…“, nuschelte er und schlief weiter. Harry starrte an den Betthimmel, wühlte seine Hand in Dracos Haar und ein leises Seufzen verließ seine Lippen. „Ich dich auch, Baby… ich dich auch. Als Harry die Augen aufschlug blickte er in warmes silbergrau, welches ihn musterte. „Ich hatte Angst, dass du wieder verschwindest, bevor ich aufwache…“, flüsterte Draco. „Angst?“, gab Harry in der gleichen Lautstärke zurück und küsste Draco sanft auf die Nasenspitze. „Jaah… das ist das erste Mal, dass wir den Morgen zusammen erleben. Das ist schön…“ Harry blickte ihm einen Moment in die Augen. „Dray, was passiert zwischen uns?“, wisperte er. Draco lächelte leicht. „Ich weiß es nicht. Ist das denn so wichtig?" Seufzend drängte Harry sich noch ein wenig näher an den Blonden und gab ihm einen leichte Kuss, der träge von diesem erwidert wurde. "Nein, nicht wirklich", sagte Harry nachdem er sich wieder von ihm gelöst hatte. "Sag mal, schläfst du immer mit meinem Bär?" Erstaunt sah Harry zu wie sich eine leichte Röte über Dracos Wangen legte und er den Kopf an seinem Hals vergrub. "Nur wenn du nicht hier bist", nuschelte Draco leise, doch Harry hatte ihn trotzdem gehört und ein unglaublich warmes Gefühl flutete sein Inneres bei diesen Worten. Unwillkürlich zog er Draco näher zu sich und küsste ihn auf die weichen Haare. "Wie ist es gestern gelaufen? Hast du deine Möbel wieder?" Harry schnaubte auf, legte sich auf den Rücken und legte einen Arm hinter seinen Kopf um an die Decke zu sehen. "Oh ja, ich hab sie wieder ... nachdem ich Ginny praktisch als Geisel gehalten und im Garten des Fuchsbaus ein halbes Chaos zurückgelassen habe." "Du hast WAS?", rief Draco aus und setzte sich auf, um einen besseren Blick auf Harrys Gesicht zu haben. "Warum?" "Nun ... es schien so, als hättest du Recht gehabt, was die große Verwandtschaft anging. Als ich dort ankam waren sie gerade dabei, meine Sachen an sämtliche Mitglieder der Familie zu verteilen und störten sich überhaupt nicht daran, dass diese Dinge nicht ihnen gehörten. Ich hab Ginny geschnappt, sie in meinem Haus gebannt und bin zurück, nur um dort angegriffen zu werden. Aber letztendlich ist alles wieder dort wo es hingehört", erzählte Harry leise und sah zu Draco, der ihn einfach nur fassungslos anstarrte. "Und ... was haben die dazu gesagt?" Für Harry war es sonnenklar, dass Draco mit 'die' die Weasleys im Allgemeinen und seine Freunde im Besonderen meinte, doch irgendwie hatte Harry Hemmungen, Draco einfach zu erzählen, was Hermine nun alles von ihm erfahren hatte. "Es ist egal was sie sagen ... ich bin dort vermutlich nicht mehr erwünscht und will es auch gar nicht sein. Dieses Kapitel ist ein für alle mal abgeschlossen und ich habe mich schon lange nicht mehr so erleichtert gefühlt", sagte er und registrierte das erfreute Funkeln, welches in Dracos Augen erschien. "Hast du schon mit meiner Mutter gesprochen?", fragte er nun und konnte die leise Neugier, die sich in ihn schlich, nicht unterdrücken. Wenn seine Mutter bei Harry leben würde, dann würde er auch erfahren, wo Harry genau wohnte, könnte ihn besuchen und vielleicht ... ja vielleicht auch einmal eine Nacht bei ihm verbringen. "Nein, das wollte ich heute tun. Ich wollte zuerst abwarten, bis das Haus wieder bewohnbar ist. Einige Sachen werden wohl noch geändert werden müssen, allein schon für Teddy, aber ich hoffe wirklich, dass sie zusagen wird." Draco sah den Schwarzhaarigen an und bemerkte deutlich den hoffnungsvollen Ton in dessen Stimme. Es lag ihm wohl wirklich mehr an seiner Mutter, als er gedacht hatte. Er war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er überhaupt nicht mitbekam wie Harry etwas fragte und fiel fast um, als dieser ihn anstieß um ihn auf sich aufmerksam zu machen. "Oh ... was?" "Ich wollte wissen, ob du zu deiner Mum mitkommst?" Draco überlegte einen Augenblick und zuckte dann mit den Schultern. "Ich würde schon gern, aber ich muss erst abwarten, was Joel für mich hat und die Liste bekomm ich erst, "Draco schielte auf seinen Wecker, "in einer halben Stunde. Aber wenn ich keine Termine habe, dann komme ich gerne mit." Harry seufzte lautlos. Warum wurmte ihn diese Liste so sehr? Er wandte sich ab und stand langsam auf, wusste genau, dass Draco ihn mit den Blicken verfolgte. „Alles okay?“, fragte der Blonde. „Ja. Sicher, warum denn nicht?“ „Weiß nicht. Du bist plötzlich so…“ Er brach ab, als es klopfte. Beide Männer starrten sich an und Harry verschwand im Bad. Apparieren konnte er nicht mehr, der Knall wäre definitiv zu hören und außerdem wartete der ‚Eindringling’ nicht mal das „Herein“ ab. „Andy, was gibt’s?“ „Uh… Mein Schatz ist noch im Bettchen!“, grinste Andrew und legte sich bäuchlings neben Draco. „Ja, ich komm heute nicht aus den Federn.“ „Dray, alles okay? Du siehst verwirrt aus.“ „Mir geht’s gut, ich bin eben erst aufgewacht.“ Andy zog einen zusammengefalteten Zettel aus der Hosentasche. „Von Joel.“ „Meine Liste? Das ging aber schnell heute.“ „Jaah, wir sind total ausgebucht. Alle!“ „Na prima. Da freut sich doch mein Herz… oder mein Schwanz!“, murmelte Draco sarkastisch und faltete den Zettel auseinander. „Oh Nein!“, stöhnte er auf. „Dursley? Das soll wohl ein Witz sein! Ich bin nicht in der Stimmung für diesen fetten Sack!“ Am liebsten würde er jetzt auf irgendwas einschlagen. Der Morgen hatte so schön begonnen und was war nun? Manchmal hatte er sein Leben so satt, dass es ihn wunderte, wie er es auch nur eine Sekunde länger hier aushielt. Es lag sicher nicht an Joel oder an den Jungs, nein, es waren die Kunden, die ihn irgendwann fertig machen würden. Er sah es ja jedes Mal, wenn Dursley auftauchte. Dieser Kerl würde ihn seelisch vermutlich mehr kaputtmachen können, als alles, was er sonst so erlebt hatte. „Tut mir Leid, Baby“, lächelte Andy und man spürte, dass er es auch so meinte. „Aber ich denke, dass niemals der passende Zeitpunkt für dieses Schwein ist.“ „Ja, wohl wahr.“ Draco glitt mit dem Blick die Liste weiter hinunter. „EVANS?“, schrie er laut, wobei Andy heftig zusammenzuckte. „Jaah.. Himmel, schrei doch nicht so!“ Harry stand breit grinsend im Badezimmer, nachdem er Dracos Schrei gehört hatte. Stimmte ja, das hatte er irgendwie vergessen zu erwähnen. Voll ausgebucht also. Er konnte sich nicht genau erklären warum, aber diese vermaledeite Liste verursachte ihm Bauchschmerzen. Ganz besonders wenn Dudley darauf zu finden war. Es hatte zwar in den letzten Jahren eine gewisse Annäherung zwischen ihnen gegeben, wenn sie sich zufällig mal begegnet waren, doch Harry wusste noch ganz genau, wie sein Cousin sein konnte und sich Draco mit ihm vorzustellen war einfach nur .... nein, wenn er ehrlich war wollte er gar nicht so genau darüber nachdenken, denn wenn er das tun würde, würde Dudley wohl nicht mehr lange zu leben haben. Im Zimmer war es still geworden und Harry öffnete die Tür einen Spaltbreit und linste in den Raum hinein. Draco stand mitten im Zimmer mit verschränkten Armen und starrte zu ihm hinüber, ein gefährliches Lächeln auf den Lippen. "Äh ... kann ich wieder reinkommen?", fragte Harry und trat einen Schritt vor. "Potter! Hast du vergessen mir was zu sagen?", knurrte Draco und verengte die Augen dabei. Harry grinste und kratzte sich verlegen im Nacken. "Hey! Schau mich nicht so an! Ich hab's einfach vergessen, bei allem was gestern so los war. Also pack deinen bösen Blick wieder weg und sag mir lieber ob du nun Zeit hast oder nicht!", rief Harry aus und warf die Hände in die Luft. Meine Güte, war Draco manchmal anstrengend! Draco warf noch einen tödlichen Blick in Harrys Richtung und ließ dann die Schultern heruntersacken. "Sorry ... aber du hast es ja gehört ... mein erster Termin kommt in einer Stunde und ich muss mich noch vorbereiten", sagte der Blonde schließlich leise und fuhr sich frustriert durch die Haare. Himmel! Er würde viel lieber zu seiner Mum gehen, als vor diesem Fettsack auf dem Boden herumzukriechen. Harry betrachtete ihn aufmerksam und konnte ziemlich sicher sagen, dass Draco im Moment überhaupt nicht glücklich mit der Situation war. Für ihn war es beinahe schon erschreckend, wie gut er Draco kannte, ohne dass dieser auch nur einen Ton sagen musste. Er sah in diesen silbergrauen Augen, die ihn so sehr faszinierten ganz klar die Zerrissenheit stehen, die in Draco tobte und er konnte sich bei diesem Anblick einfach nicht zurückhalten, er musste ihn einfach fragen. "Sag mal ... sei mir nicht böse ... aber was genau macht mein Cousin mit dir?" Dracos Kopf fuhr zu ihm herum und seine Augen weiteten sich einen Moment lang panisch. "Das kann ich dir nicht sagen. Diskretion ist in diesem Job alles. Stell dir vor, jemand käme und würde mich darüber ausfragen, was ich mit dir so treibe ... du würdest auch nicht wollen, dass ich den Mund aufmache, oder?" Harry lief rot an und konnte sich genau ausmalen, was los wäre, wenn seine Neigung in der Zaubererwelt bekannt werden würde. „Hm… okay, dann werde ich mal verschwinden. Ich will Teddys Zimmer noch herrichten, bevor ich zu den beiden gehe.“ Harry stand noch immer im Pyjama mitten im Zimmer und bemerkte Draco stechenden Blick. „Baby, heb dir deinen bösen Blick für heute Abend auf. Ich bin dein letzter Kunde. So hat es Joel zumindest versprochen.“ „Ja, bist du. Hast du Wünsche für unsere Session?“ Harry riss die Augen auf. Das war das erste Mal, dass Draco ihm diese Frage stellte. „Ähh… was?“ „Naja, noch bin ich Draco. Also, wenn es etwas gibt, was du dir für heute Abend wünschst, dann solltest du es mir jetzt sagen. Später werde ich sicher nicht fragen!“ Harry grinste mit roten Wangen. Bisher hatte er sich nie darüber Gedanken gemacht, wie ihre Sessions ablaufen sollten. Oftmals durfte er ja nicht mal reden. „Hm… also… Was hatten wir noch nie?“, grübelte er. Draco sah ihn abwartend an. „Eis!“, rief Harry plötzlich. „Schoko oder Vanille?“, fragte Draco trocken. „Hm.. Wie wäre es mit Erdbeer? Nein, ich meinte Eiswürfel!“ Draco wandte sich ab und überlegte. „Jaah, das könnte klappen. Ansonsten lass dich überraschen, Mr Evans.“ Harry grinste in freudiger Erwartung und nickte stürmisch. „Das wird der Hammer!“ „Worauf du dich verlassen kannst. So, und nun verschwinde, ich muss arbeiten!“ Draco gab ihm einen sanften Schubs Richtung Tür. „Dray, macht's dir viel aus, wenn ich appariere? Erstens weiß Joel nicht, dass ich hier bin und zweitens würde ich ungern draußen im Schlafanzug rum rennen.“ „Hätte aber auch was für sich.“ Draco grinste und zog Harry kurz an sich. „Der Gedanke an heute Abend wird mir den Tag versüßen. Ich kann es kaum erwarten, dich stöhnen und schreien zu hören, Baby…“, hauchte er ihm ins Ohr und leckte langsam mit der Zunge über Harrys Hals. Der Schwarzhaarige atmete leise auf und spürte die Gänsehaut, die sich in seinem Nacken festsetzte. Verlangend drehte er seinen Kopf und suchte blind nach Dracos Mund und seufzte auf, als sich ihre Lippen trafen. Kurz versanken sie beide in dieser gefühlvollen Begegnung, bis Draco sich von ihm löste und ihn sanft von sich schob. "Du musst jetzt gehen ..." Harry nickte und sah dem Blonden noch einmal tief in die Augen, biss sich auf die Lippen, schnappte dann noch einmal gierig nach dem Mund des Blonden und versenkte seine Zunge in der heißen Mundhöhle. Nach viel zu kurzer Zeit zog er sich wieder zurück und warf Draco einen frechen Blick zu. "Bis heute Abend .... Master!", grinste er und war im nächsten Augenblick mit einem Plopp verschwunden. Draco starrte noch einen Moment auf die Stelle, an der Harry eben noch gestanden hatte und schüttelte dann über sich selbst den Kopf. Krampfhaft versuchte er dem Gedanken zu entkommen, dass er ihn jetzt schon vermisste und versuchte sich auf seinen Job zu konzentrieren, als er seufzend im Bad verschwand. Harry apparierte direkt in seinen Garten und dankte Merlin dafür, dass er den Apparierschutz dort für sich selbst aufgehoben hatte und dass der Garten von außen nicht einzusehen war. Schnell betrat er das Haus und zischte nach oben in sein Schlafzimmer, wo er sich erst einmal eine bequeme Jeans und ein Shirt überzog und dann sein ehemaliges Kinderzimmer betrat. Lange hatte dieser Raum leer gestanden und Harry freute sich darauf, dass Teddy endlich hier einziehen konnte, so, wie es eigentlich schon seit langer Zeit hätte sein sollen. Es stand immer noch seine alte Wiege hier, genauso wie ein Wickeltisch und ein Kleiderschrank. Letzteres würde er wohl noch brauchen können, doch die ersten beiden Dinge wohl eher nicht. Nachdenklich betrachtete er die Wiege und schwang dann bestimmt seinen Zauberstab. Zufrieden sah er zu, wie sich die Wiege in ein schönes Kinderbett aus hellem Holz mit einer angebauten Rutsche verwandelte. Bunte Vorhänge machten das Untere des Bettes zu einer gemütlichen Spielhöhle für Teddy und Harry war sich sicher, dass dieser von der Rutsche in seinem Zimmer begeistert sein würde. Der alte Wickeltisch musste sich derselben Behandlung unterziehen und einem Regal aus dem gleichen hellen Holz Platz machen, damit sein Tiger genug Platz hatte für seine Spielsachen. Harry zauberte noch schnell die Wände in ein fröhliches Blau um, in dessen Bordüre ein knallroter Zug ohne Unterlass seine Kreise zog. Als er fertig war, drehte Harry sich einmal im Kreis und war zufrieden mit seinem Werk. Er hoffte inständig, dass es Teddy gefallen würde. Zum Abschluss zauberte er noch einen kleinen Tisch mit noch kleineren Stühlen herbei, an dem sein Patensohn malen oder basteln könnte. Harry drückte sich selbst die Daumen, als er wieder vor die Haustür trat und von dort aus zu Narzissa apparierte. Ein klein wenig machte sich Nervosität in ihm breit, er wusste nicht, was Dracos Mutter zu seinem Vorschlag sagen würde. „Zissa? Teddy?“ Er ging ins Wohnzimmer. „Hey, ihr Zwei!“ „Harry!“, schrie Teddy und fiel seinem Paten überschwänglich in die Arme, kuschelte sich fest an ihn und vergrub das kleine Gesicht an dessen Hals. „Wo warst du?“, fragte er trotzig. „Tiger, setz dich, ich muss dich etwas fragen.“ Teddy nahm neben Narzissa Platz, der Harry noch schnell einen kleinen Kuss auf die Wange drückte, dann hockte er sich vor den erwartungsfrohen Jungen. „Teddy, mein Schatz… was sagst du dazu, wenn ich dich frage, ob du bei mir wohnen willst?“ Der Kleine starrte ihn einen Moment an. „Will nicht!“, murmelte er dann. Harry runzelte die Stirn. „Warum nicht?“ „Tante Ginny ist böse!“ Nun musste der Schwarzhaarige lachen. „Tiger, Tante Ginny ist nicht mehr da. Und sie ist im Übrigen auch nicht mehr Tante Ginny. Ich hab sie rausgeworfen!“, sagte er in gespielt kindlichem Ton. So wie Teddy sprach, wenn ihn eines seiner Spielzeuge langweilte. „Sie ist nicht mehr da?“, schrie das Kind freudig und bekam gleich knallrote Wangen und platinblonde Haare. „Teddy, warum tust du das? Warum machst du dir blonde Haare? Weißt du das?“ „Draco…“, sagte das Kind und legte seine kleine Hand auf Harrys Brust, dort wo sein Herz schlug. „Dracos Herz…“ „Was? Nein! Ich… also… Teddy! Nein, so ist das nicht!“ „Doch… ich hab dich gesehen… und Draco auch…“ Harry warf Narzissa einen fragenden Blick zu. „Harry, setz dich. Ich muss dir etwas erzählen.“ „Ist was passiert?“ „Nein, nichts schlimmes. So wie es aussieht hat dein Patensohn eine ganz besondere Gabe.“ Nun wurde Harry stutzig. „Ich habe schon oft davon gehört, aber mir ist noch nie ein Mensch begegnet, der diese Gabe besitzt. Harry, Teddy ist ein Empath.“ „Ein was?“ Harry wusste überhaupt nicht, wovon Narzissa sprach. „Er kann deine Gefühle sehen. Er kann in dein Herz sehen.“ Harry starrte erst sie, dann seinen kleinen Tiger an. „Was?“, hauchte er. „Jaah… er kann es wohl schon länger, doch ich denke, dass er die Gefühle bisher entweder unbewusst unterdrückt hat oder sie sich einfach nicht entwickeln konnten.“ Narzissa lächelte ihren Großneffen an und wandte dann den Blick zu Harry. „Tiger?... Also… Tiger, kannst du mir sagen, was ich gerade fühle?“ „Glück!“, platzte der Kleine raus. „Ganz viel Glück. Du magst Draco!“ „Ja, da hast du Recht. Machst du dir deswegen blonde Haare?“ „Ja.“ „Du bist absolut zum knuddeln. Also… willst du bei mir wohnen?“ Das Kind nickte hastig. „Und Tiger… wollen wir Tante Zissa mitnehmen?“, flüsterte er, doch Narzissa hatte ihn durchaus verstanden. Strahlend starrte Teddy seinen Patenonkel an, bevor er so heftig nickte, dass die blonden Haare in alle Richtungen flogen. "Aber Harry ... das geht doch nicht!", warf Narzissa ein und sah auf ihre Hände, die sich in ihrem Schoß ineinander verkeilt hatten. Harry sah aufmerksam zu ihr auf und sah im Augenwinkel, dass Teddy das gleiche tat. "Warum nicht, Zissa?" "Wir sind nich einmal miteinander verwandt ... und ... ich meine ... was werden die Leute dazu sagen? Was wird Draco sagen?", stieß sie hervor und knetete ihre Finger. Harry sah ihr an, dass sie eigentlich gerne wollte, sich jedoch vor den Reaktionen die daraufhin folgen würden, fürchtete. Harry setzte Teddy ab, setzte sich neben Narzissa aufs Sofa und nahm ihre nervösen Hände in seine. "Zissa, jetzt hör mir mal bitte zu ... Was das verwandt sein angeht, wir haben Teddy, der uns verbindet, er hat nicht mehr allzu viel Familie und das will ich ihm sicher nicht verwehren. Die anderen Leute .... Merlin, es könnte mich nicht noch weniger interessieren, was die dazu zu sagen haben. Ich kann immer noch selbst entscheiden, wen ich bei mir wohnen lasse. Und was Draco betrifft ... ich hab schon mit ihm geredet und er ist einverstanden. Er sagte wir würden dir gut tun und er möchte einfach nur, dass du glücklich bist. Also bitte, gib dir einen Ruck, ja? Zieh bei uns ein", sagte Harry leise und sah ihr in die Augen, in denen sich bei seinem kleinen Vortrag Tränen gesammelt hatten. Teddy kam zu ihnen herüber, kletterte auf Narzissas Schoß und umschlang mit seinen kurzen Ärmchen ihren Hals. "Dann bist du nicht mehr einsam, Tante Zissa." Narzissas Blick flackerte unruhig hin und her und man konnte sehen, wie sie mit sich kämpfte. Bittend sahen Harry und Teddy zu ihr und mussten grinsen, als sich schließlich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete, obwohl eine Träne ihre blasse Wangen hinab floss. "Also gut ... das kann ja keiner aushalten, wie ihr einen bettelnd anschaut!", gab sie sich geschlagen und Teddy jubelte laut auf, während Harry nur auflachte und erleichtert ausatmete. Eine halbe Stunde später, nachdem sich Teddy beruhigt hatte und Narzissa nicht mehr weinte brachte Harry beide in sein Haus. „Oh Harry… das ist wunderschön hier!“, sagte sie und ging aufmerksam durch alle Räume. Das Haus war sehr groß und Harry wollte, dass Narzissa ihr eigenes Reich bekam. „Zissa, folge mir doch bitte!“ Er nahm ihre Hand und zog sie sanft die Treppe hinauf, während Teddy kreischend auf der großen Couch herum sprang. „Ich wohne bei Harry! Ich wohne bei Harry! Und Tante Zissa auch! Jaaahhhh!“ „Teddy, beruhige dich bitte. Komm rauf, dann zeige ich dir dein Zimmer!“, rief Harry lachend von der Treppe hinunter. Schnell lief der Kleine die großen Stufen hinauf und starrte seinen Paten strahlend an. „Bereit, Tiger?“ Hastig nickte der Junge. „Das… ist dein Zimmer!“ Harry öffnete die Tür und Teddy brachte nicht mehr, als ein staunendes „Ohh…“ heraus. Ehrfurchtsvoll drehte er sich und sprang mit Anlauf auf's Bett. „Ich wohne bei Harry! Ich wohne bei Harry! Und Tante Zissa auch! Jaaahhhh!“ „Teddy, bitte…“ Aber Harry hob die Hand, um Narzissa zum Schweigen zu bringen. „Lass ihn. Drei Jahre alt und so aufgedreht sein… das ist toll. Hatte ich nie.“ „Draco hat das ständig gemacht. Wenn Lucius nicht zu Hause war, ist er über Tische und Bänke gesprungen und hat das ganze Haus zusammen gebrüllt.“ Harry kicherte. „Das klingt witzig. So gar nicht Draco-like. Narzissa, deine Zimmer sind noch leer. Ich hatte mir gedacht, dass du deine Möbel sicher mitnehmen möchtest.“ Harry öffnete eine Tür, die zu einem wunderbaren, hellen Raum führte. Eine große Fensterfront bot Ausblick auf das glitzernde Wasser des kleinen Flusses, der sich hinter dem Haus erstreckte. Vom Zimmer ging noch eine zweite Tür ab, die in ein etwas kleineres Zimmer führte, welches aber genauso hell und freundlich war. „Ich hoffe, es gefällt dir…“, murmelte Harry nervös. Narzissa wirbelte herum und strahlte. „Jaah!“ Schnell war sie bei ihm und drückte Harry an sich. „Harry, mein Schatz, das ist unglaublich!“ Der Schwarzhaarige lächelte, umarmte sie kurz und löste sich dann von ihr. „Freut mich. Und ich freue mich, dass wir hier alle zusammen sind.“ „Ja, das freut mich auch. Harry, ich bin immer für dich da. Du bist so etwas wie mein Sohn. Vergiss das bitte nie!“ Harry bekam rote Wangen und versuchte das ganze Ausmaß seiner Verlegenheit mit einem lockeren Spruch zu überspielen. „Dann wäre ich Dracos kleiner Bruder, nicht wahr?“ Er schüttelte den Kopf. „Gott bewahre, nicht bei all dem, was wir schon angestellt haben… oh, apropos ‚angestellt’… ich hab heute Abend einen Termin bei ihm.“ „Verstehe!“, grinste sie zweideutig. „Dann sollten wir uns mit dem Umzug beeilen, nicht wahr? Denn ich denke nicht, dass Teddy noch einmal aus diesem Zimmer heraus will. Übrigens, hast du gewusst, dass Draco in Teddys Alter genau die gleiche Tapete hatte? Mit dem gleichen Zug?“ Mit diesen Worten schritt sie an ihm vorbei und ließ den jungen Mann stehen, der mit offenem Mund in das Kinderzimmer starrte...... So, das war's für heute! Bis nächste Woche! Knutschas, Jules & Silver Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)