Liebe hinter Gittern von Blue_XD (RPG) ================================================================================ Kapitel 25: Finale? Part II --------------------------- Der Blonde spürte, wie seine Fesseln mit einem Schlag fielen und hatte nur noch einen Gedanken... Mit aller Kraft warf er sich zur Seite, um Aoi aus dem Bereich der tödlichen Kugeln zu schleudern. Mit der ganzen Wucht seines schmalen Körpers und der Kraft seiner Arme gelang es ihm tatsächlich, seinen Geliebten zu retten. "Ich liebe dich für immer!!!", waren seine letzten, geschrienen Worte, dann verschwand er unter der Last der tonnenschweren Kugeln... +~+ Doch das nächste, was passierte, als Aoi so verloren in Ketten lag und an nichts dachte, war das erste, was geschah, das der Druck und der Schmerz an seinen Handgelenken auf einmal abnahm und gleich darauf bemerkte er, wie etwas mit solcher Wucht gegen seine rechte Seite stieß, so dass er überrascht die Augen aufschlug und sein wenig widerstandsfähiger Körper zu rollen begann, wobei er sich, aufgrund der Schnelligkeit, nicht traute, die Arme ausszustrecken, die eng an seinen Körper gepresst lagen. Vor seinen Augen drehte sich alles. Sich schnell bewegende Beine, zu Boden fallende Körper und Körper, die aus seinem Blickwinkel zu springen schienen, wenn er sich weiterdrehte, sah der Schwarzhaarige und allmälich sickerte ihm ins Hirn, was geschehen sein musste. //Reita!// Sofort und ohne weiteres Bedenken, streckte er die Arme aus, um seinen Körper abzufangen, der sich einem weiteren Kampfgeschehen näherte, wie er feststellen musste, als Kru überrumpelt über ihn zu stolpern drohte, sich jedoch noch rechtzeitig abfangen konnte, indem er unsanft in Aois Seite trat, um dann mit aller Kraft Shis Angriff zu kontern, der Aois Entkommen sehr wohl bemerkt hatte, damit er ihn von diesem weglocken konnte. //Gut, das hätten wir.//, dachte er noch, ehe er wieder zum Sprung auf Shi ansetzte, der dessen schwache Deckung nutzte, um unter ihn hindurch zu gleiten, nicht ohne nach ihm auszuschlagen, wobei er Finger ähnlich breite Krallenspuren hinterließ. Kru jedoch, der sich zuvor eine Schusssichere Weste gestohlen hatte, kam sicher auf dem Boden auf und machte trotz gelungenem Angriff, aber fehlendem Treffer, weiter, um Shi, der sich Aoi zuwandte, wieder von diesem abzulenken. "Hier spielt die Musik!" //Du Narr!!//, beschuldete Aoi Reita im Stillen, während Sorgenfalten sich seiner wieder bemächtigten, und versuchte aufzustehen. //Ich sollte sterben und nicht du!//, dachte er weiter und stand wacklig auf. "REITA!!!", schrie der Schwarzhaarige von heftigen Vorwürfen und Angstzuständen gepackt, wobei sein Herz sich verkrampfte, als er die Kugeln fallen sah und er die Augen vor Entsetzen aufriss, bevor er sie, verschließend vor der brutalen Wahrheit, schloss. Sein Atem setzte kurzzeitig aus, bevor ein heftiger Aufschrei seine Kehle verließ, der schmerzvoller nicht sein konnte, dann im Keim erstickte und er unter seinem Gewicht und dem Aufprall der Kugeln, die den Boden erzittern ließen, zusammenbrach. Wie grausam doch die Welt sein konnte. Mit nur einer einzigen Veränderung, konnte sie einem das Leben zerstören... +~+ Bevor die Kugeln endgültig mit dem Boden kollidiert waren, war Matsuda zu Kato die letzten Meter gehechtet, um ihn vor der drohenden Gefahr, die nun auch er begriffen hatte, zu retten. Denn kaum waren Kato die schweren Ketten mit dem Fallen der Fernbedienung von ihm abgefallen, rührte dieser sich nicht und ließ Matsuda alles Schlimme denken. Er hatte Angst um seine alte, heimliche Liebe, die er ihm gegenüber noch zu fühlen vermochte. Er hatte schreckliche Angst, denn Kato war der einzige, der ihm noch in seinem kargen Leben der letzten Jahre geblieben war. Gemeinsame Geschichten schweißen einfach zusammen und sie waren schließlich mal so was wie eine Familie gewesen. Damals, als sie noch jung und naiv gewesen waren.... "K-Kato, ich hol dich hier raus.", sprach er im hastigen Ton, als er ihn erreicht hatte und packte ihn ohne Widerworte an der schmalen Taille, um ihn aus dem Schussfeld der Kugeln zu ziehen. Doch Kato wehrte sich, indem er versuchte, die Hände von sich zu klauben. "M-Matsuda, du l-lebst?! Rette dich! Verschwinde, solange du noch kannst! Lass mich zurück!", verlangte er und brachte Matsuda zum stolpern. "Nein, sei doch nicht dumm!" "Ach und wenn wir beide sterben, weil du nicht auf mich hören wolltest, bin ich dumm?!" Doch Matsuda reagierte nicht auf Katos Äußerung. Er musste ihn hier wegbringen! Egal was Kato davon hielt! Sein Leben war eh nur noch knapp bemessen. Lieber stolz sterben, als arm dran zu sein und sich damit selbst zu Grunde zu richten! Mühsam zog er ihn weiter, doch Kato konnte sich schließlich doch von ihm lösen, um ihn von sich zu stoßen. "Hau ab!", schrie Kato besorgt, doch Matsuda raffte die knöchrigen Schultern, verzog die Miene zu einer entschlossenen Maske, griff sich Katos Handgelenke und zog ihn weiter aus dem Schussfeld. Hoffentlich schafften sie es rechtzeitig... Ein gewaltiges Beben ging durch den Boden und eine Druckwelle schleuderte ihn immer weiter, bis Matsuda erschöpft, schwer atmend und zuckend gegen die Wand stieß. "Du bist doch verrückt...", schluchzte Kato erschüttert und wandte sich unter Tränen den übrig gebliebenen Schutt des Kellerbodens zu, unter dem wohl Reita begraben lag. Hatte er sich retten können? Kato hoffte es so sehr... Seine Hand hatte sich dabei in Matsudas Wade verkrampft, der nun neben ihm an der Wand hinabrutschte und gefährlich still wurde. "M-Matsuda...?" Besorgt richtete Kato sein Augenmerk auf seinen Retter und strich sich die Tränen aus dem Gesicht, doch sie kamen immer wieder nach. Der Schock über das Geschehen steckte ihm zu tief in den Knochen. "Hey...", murmelte er mit dünner Stimme und strich dem erneut Zuckenden über die Wange, wobei er einen elektrischen Schlag erhielt. "Shi, dieses Monster...", knurrte Kato und strich vorsichtig über die vernarbte Stirn. "Warum hast du das getan?", fragte er anschließend hilflos und zitterte dabei am ganzen Körper. "Jetzt muss ich das Leid des Lebens noch weiter ertragen... Warum quälst du mich so?" Langsam hob Matsuda den Kopf an, während seine schwachen Hände sich die Katos annahmen, der überrascht, aufgrund der Kälte, zurück schreckte. "Es tut mir Leid, das ich dich nicht länger... beschützen kann." "Ssshhht... Was redest du da?! Bitte, stirb mir nicht!", jammerte Kato ängstlich und legte seine Hand an Matsudas Halsschlagader. "Was hat er nur mit dir getan, dieses Schwein?! Bitte, halte durch! Ich... Ich besorg dir einen Krankenwagen!" "Es ist zu spät, Kato." "Nein, nein, nein!!" Und während Kato seinen Kameraden ängstlich betrachtete, lächelte dieser liebevoll und tätchelte Katos Hand. "Wir sehen uns, hm?" "Versprochen?", schluchzte Kato, der die erschreckende Wahrheit noch immer nich ganz wahrhaben konnte. Werden denn jetzt alle sterben, die er einmal kannte und auf seine Art liebte?! "L-leb, ja?", brachte Matsuda keuchend hervor und schrie und zuckte so plötzlich und überrumpelt auf, als wär sein Innerstes durch einen Blitz erhellt worden. Ebenso überrumpelt wich Kato mit weit aufgerissenen Augen zurück. Das konnte jetzt nicht alles gewesen sein, oder?! "M-Matsuda?!!", heulte Kato auf, robbte wieder zu diesem und schüttelte den leblosen Körper an den Schultern durch. "Neeein! Komm zurück!", setzte er aufheulend hinzu und verbarg, nachdem sein Schütteln nachgelassen hatte, sein tränenverschmiertes Gesicht in Matsudas Halsbeuge... +~+ Freudig riss er die Arme hoch und lachte auf. "Genial!", meinte er zu dieser Aktion und man konnte deutlich das glückliche Glimmen in seinen Augen sehen. "Shi, bin ich nicht genial?!", rief er fragend an seinen Konkurrenten, der alle Hände voll zu tun hatte und nicht in der Lage war, als in seiner Situation nur ein Knurren zu Stande zu bringen. Davon jedoch nicht abgeschreckt, sondern im Gegenteil, eher höchst zufrieden, ließ der Boss nun den Blick über die Kriegslandschaft gleiten und sein Grinsen erlosch, als er Aoi auf dem Boden liegend erblickte. "Wie... N-nein! Erledigt ihn!", wies er nun einige seiner Männer an und zeigte auf Aoi, der sich nicht rührte. "Ich will ihn Tod sehen! Er hat lange genug gelebt! Und bringt die Eindringlinge zur Strecke! Dann gibt's auch eine Gehaltserhöhung! Los, los!" +~+ Hizumi stürzte sich mit aller Kraft auf den Boss. Was seine schmale Statur nicht schaffte, dass holte er an Kraft aus seinem Schwung und der unbändigen Wut, die ihn antrieb. Reita war tot! Aoi in Lebensgefahr! Hizumi`s Fäuste schlugen mit aller Kraft und blindlings vor Wut auf den Boss ein, er schonte ihn nicht und mit purem Hass in der Stimme, knurrte er: "Jemand wie du, hat das Leben nicht verdient!!! Und der Tod ist auch zu gut für dich!!!" +~+ "Verdammt...", knurrte Kru wieder, als er sah, wie zwei Männer auf den bewusstlosen Aoi zuliefen. "Aoi, wach gefälligst auf!", brüllte er und stieß Shi nach einem erneuten Angriff mit seinen Klingen von sich, wobei er Shi`s Arm mit der seinen striff. Doch Zeit blieb ihm nicht, sich über diesen kleinen Erfolg zu freuen, denn als Shi erneut angreifen wollte, duckte er sich unter dessen ausfahrenden Krallen und stürzte auf die Männer zu, um sie, wenn möglich, zu erledigen bevor sie Aoi erreichen würden. Doch kaum hatte er einige Schritte gewagt, spürte er Shi`s Anwesenheit und sprang zur Seite, entwich so einen todbringenden Schlag. "Aoi!!", brüllte er erneut, zog aus seiner Gürteltasche ein kleines Messer und warf es nach dem einen aus, der Aoi am nahesten war, der im nächsten Moment getroffen nach vorne fiel und liegen blieb. Einer weniger. Nun musste er den anderen noch eliminieren, doch gerade, als er ein zweites Messer aus seiner Tasche ziehen wollte, spürte er die langen Krallen Shi`s auf seinem Rücken, der durch die schusssichere Weste wieder davor geschützt war. Der folgende Fehler seinerseits lag allerdings darin, nicht in diesem Moment seiner Unachtsamkeit begriffen zu haben, was Shi plante. Er wollte ihm die Weste entreißen, die sein Leben schützte! Viel zu sehr war er damit beschäftigt, Aoi irgendwie zu schützen und auch nachdem er ein heftiges Ziehen verspürte, die ihn wahrscheinlich daran hindern sollte, den letzten Mann, der Aoi gefährlich werden konnte, zu töten. Doch Kru kämpfte sich stur vorwärts, zog somit den siegessicheren Shi mit sich. "Aoi! Verdammt, wach auf!", brüllte Kru verzweifelt, riss sich von Shi los, was begleitet wurde, durch einen reißenden Laut, und stürzte sich auf den Gefolgsmann des Bosses, um ihm die Kehle aufzuschneiden. Mit dem fallenden Körper stolperte auch Kru weiter voran, Shi wieder dicht auf den Fersen, und erreichte schließlich Aoi, der sich noch immer nicht rührte. "Wirst du wohl mitkämpfen, du Feigling?!", brüllte er den Bewusstlosen an und rüttelte an Aoi`s Schultern, bis dessen Lider flatterten. "Wir können nicht immer auf dich aufpassen! Kämpf gefälligst!“, forderte ihn Kru immer wieder auf, bis Aoi die Augen aufschlug, heftig blinzelte und sie dann aufriss. "Shi...", hauchte Aoi schwach, bevor seine Stimme abbrach. Alarmiert sprang Kru in einer Rolle seitlich von Aoi und vollzog dabei einen Kick aus, der Shi treffen sollte und schließlich traf. Keuchend fiel Shi zurück. Doch das siegessichere Grinsen verlosch nicht auf seinem Gesicht und Kru bemerkte zu seinem Entsetzen und Überraschung, dass ihm die Weste wortwörtlich von den Rippen gerissen wurde. Nun bemerkte er auch die aufgeschürften Wunden jeweils an seinen Seiten. Knurrend spuckte Kru zu Boden. "Na warte! Dir werde ich das Grinsen schon aus deinem dreckigen Gesicht wischen!", zischte der Dunkelhaarige und überhörte in seiner Wut Aoi`s versuchte Hilfeleistung, indem dieser ihm seine Weste mit zittrigen Händen geben wollte. Shi lachte auf und es klang so abgrundtief böse, dass Aoi ein Schauer über den nun ebenfalls freigelegten Körper ran und ihn heftig erbeben ließ. Sein leerer Blick schweifte zu den Kugeln und heftige Übelkeit überkam ihn. „Reita... Du Dummerchen... Ich liebe dich! Warum hörst du nie auf mich?“, fragte sich Aoi. Das konnte doch nicht alles gewesen sein, oder? War Reita wirklich Tod? Die schusssichere Weste hinterlassend, krabbelte Aoi schwanken auf die großen Kugeln zu, die sich in den Boden gerammt hatten. Lag darunter sein Geliebter? Sein Gesicht war aschfahl und eine unglaubliche Kälte überkam sein Innerstes. Wieder hatte man ihm etwas Wichtiges genommen. Wieder... und wieder... und dabei waren ihn in seinem Leben nur wenige Dinge wichtig gewesen. Warum lag der Welt alles daran, ihm diese Dinge zu nehmen. „Ich habe zu dir gebetet, Kami! Hasst du mich auch?! Warum konntest du ihn nicht schützen?! Warum nicht...“, dachte Aoi. Wieder einmal spürte er das vertraute Nass auf seinen Wangen, das ihn noch mehr Kraft raubte. Fast ehrfürchtig legte der Schwarzhaarige seine Hand auf die eiserne Kugel, deren Kälte sich mit seiner Inneren biss. „Warum wolltet ihr mich nicht unter euch begraben? ... Sind denn alle gegen mich verschwört?“, fragte er sich und schluchzte herzzerreißend auf. Kein Herzschlag, der durch die Kugeln vibrierte, antwortete ihm. „Ein... Messer...“, wünschte er sich nichts Sehnlicheres in diesem Moment und ließ den verschwommenen Blick über den Boden gleiten. Dabei stieß er auf eine qualvoll geendete Maus, die halb unter der einen Kugel begraben war. Erneut von einer heftigen Übelkeitswelle gepackt, würgte Aoi und robbte nun mit leicht angegrünten Gesicht die Kugel entlang. Zum Glück stieß er dabei nicht auf weitere verendete Tiere, aber irgendein Zeichen seines Geliebten, konnte er dabei auch nicht entdecken. "Nein... R-Rei...", schluchzte er heftig und der Schwarzhaarige rollte sich schüttelnd wie ein Embryo zusammen. Er gab es auf zu suchen. Würde er doch nicht fündig werden. "Ich werde gleich neben dir sterben... hai? ... Und dann... sehen wir uns wieder...", murmelte er mehr zu sich selbst und kratzte sich absichtlich über die Pulsader seines linken Handgelenkes. Die Haut, die dabei wieder aufbrach, versuchte Aoi zu ignorieren. Sein Schmerz war nicht vergleichbar mit dem, was sein Reita erleiden musste! Wegen ihm... erleiden musste. „Ich habe nicht das Recht auf Leben, während andere wegen mir sterben.“ Sein Blick starrte leer geradeaus, während sein Körper sich ab und zu von selbst zu schütteln schien. Versuchte dieser sich etwa gegen seinen Geist zu stellen...? „Nein, dieses Mal werde ich meiner Schwäche nicht nachgeben! Es muss ein Ende haben! Dies ist der einzig wahre Weg!“ +~+ Kato, der zitternd an Matsuda`s Körperhülle lehnte, glaubte nun alles verloren zu haben. Seinen Geliebten... Matsuda... Reita... Alle tot! „Warum lebe ich dann noch?!“, fragte sich Kato und schlug auf Matsuda`s Brust, die aufgehört hatte, sich zu heben und zu senken. „Verdammt, ich wollte sterben! Matsuda.... du... !“, fluchte Kato im Stillen und verstummte augenblicklich, als er Aoi hinter einer der Kugeln hervor krabbeln sah. "D-Dieser...!", rief Kato bestürzt aus und sein Gesicht verzog sich zu einer wütenden Grimasse. „Wegen ihm ist Reita Tod! Dieser verdammte Dickschädel! Warum muss er auch immer an andere denken. Dieser verdammte Aoi hat doch gesagt, er will sterben! Warum also bist du jetzt Tod und er lebt?!“, fragte er sich und richtete sich mühsam auf wabbligen Knien auf, um auf Aoi zu zu schwanken. „Er hat mir Reita genommen!“, dachte er und ließ keine anderen Gedanken zu. Für ihn gab es nur noch Aoi, den er hasserfüllt fixierte. “Glück hin oder her, er ist tot und du lebst!“ "Findest du das in Ordnung, das du lebst und er nicht?!", schrie er Aoi an, der nicht einmal den Kopf hob. Kato fühlte sich ignoriert. "Du... DU! Ich hasse dich! Du hast mir alles genommen! Alles!", schrie Kato unter Tränen und fiel bei Aoi angelangt auf die Knie. Er hätte nicht mehr lange stehen können. Nun hob der Angesprochene doch den Blick, doch in seinem Gesicht lag ungebrochene Resignation. "... dann bring es zu Ende...", meinte Aoi und klang fast ein wenig bettelnd dabei. Kato starrte ihn an. Aoi starrte zurück. "Jetzt weiß ich, warum er dich liebt..." "..." "Du bist hübsch.", stellte Kato fast eifersüchtig fest. "Hör auf...", bat Aoi, der sich unter Vorwürfen quälte und solche Worte nicht hören wollte. "Du... hast ihn geblendet! Wegen dir ist er jetzt tot, ist dir das klar?!", stieß Kato aus und gestikulierte großspurig in der blutlustigen Atmosphäre herum. Sein Körper schwankte dabei leicht. "Du sollst aufhören...!", bat Aoi ihn ein weiteres Mal und hielt sich die Ohren zu. Kato, der auf seiner Meinung beharrte und Aoi gerne leiden sah, bohrte jedoch weiter in dessen Wunde herum. "Du hast ihn umgebracht.", sagte Kato fast etwas verrückt lächelnd und starrte leer auf Aoi herab, dessen linkes Handgelenk leicht blutete und dessen Hände sich stärker auf seine Ohren zu pressen versuchten. Kato jedoch entging das verräterische Zucken seines Körpers nicht und er musste zugeben, es gefiel ihm, den Schwarzhaarigen leiden zu sehen. So konnte er für einen Moment seine Leiden vergessen, indem er die anderer verstärkte. Zumal er wirklich der festen Meinung war, Aoi hätte ihn auf dem Gewissen... "Man muss seinen Partner besser kontrollieren, Aoi... Sonst tun sie schlimme Dinge." Aoi fest zugepresste Augen rissen auf. Kato`s Worte waren wie Messerstiche, die unaufhörlich auf sein Herz einstachen, bis es verbluten würde. Doch Kato fuhr fort: "Wenn du ihn besser unter Kontrolle gehabt hättest, würde er jetzt noch leben. Wenn du ihm erst gar nicht begegnet wärst, würde er noch leben. Wenn du nicht leben würdest, dann wären wir vielleicht nicht hier! Schon mal daran gedacht?!", steigerte er sich hinein und riss die Augen entsetzt auf, als ihm ein Gedanke in den Kopf schoss. "Und... dann... wär' mein Engel nicht tot...", hauchte Kato und starrte zielsicher zu einer der Wände, an dem der Boss ihrer ehemaligen kleinen Underground Gang hing und den er mehr als sein Leben liebte. Dann fiel sein Blick auf Aoi und sein eben noch so entsetzter Ausdruck machte Platz für unbändige Wut. "Du Mistgeburt! Du hast sie alle umgebracht!!!", brüllte Kato, blind für die Wahrheit. "N-nein!", versuchte Aoi sich nun zu rechtfertigen, doch seine Stimme bebte vor Unsicherheit. Bei dem Versuch sich aufzurichten, half ihm Kato, indem er Aoi gegen die Kugel pinnte. Schmerzhaft stöhnte dieser auf, als sein Kopf gegen das eiskalte Metall schlug und schwarze Flecken ließen seine Sicht verschwimmen. "Du...!", schrie Kato aus und schlug auf den sich nicht wehrenden Aoi ein. +~+ Der Boss lachte währenddessen genüsslich auf, wobei sein Blick auf Kato und Aoi gerichtet war. "Ja, macht euch gegenseitig fertig! Herrlich! Das toppt meine Vorstellungen von einem 'Happy End'.", gab er zu, als eine Faust sein seitliches Gesicht traf und dieses zur Seite flog. Überrascht strich sich der Boss über die getroffene Wange und als er aufsah, blickte ihn einer seiner Männer entschuldigend an, der für einen Moment nicht aufgepasst hatte und sich nun den Angreifer krallte. "Jetzt macht sie doch endlich fertig!", brüllte er genervt und wollte sich endlich ausladend den Ergebnissen seiner Arbeit widmen. +~+ "Jetzt bist du nicht mehr so sicher, was?", stichelte Shi grinsend und parierte Kru`s Angriff. Beide hatten bereits an Angriffsstärke verloren, da ihnen die Kraft entwich, doch aufgeben wollte auch niemand. Schließlich würde dies das Ende für einen von ihnen bedeuten und Shi hatte Aoi schließlich versprochen, ihn umzubringen und Suppe aus Reita`s zermalmten Körper zu machen und er hielt seine Versprechen... "Jetzt... sind wir auf gleicher Ebene.", gab Kru leicht keuchend von sich, der Shi`s gewonnene Überheblichkeit ausnutzte, indem er seinen Angriff blockte, einen Angriff vortäuschte und stattdessen von einer ganz anderen Seite mit seiner Klinge angriff, die bereits leicht blutig war. Shi riss überrascht die Augen auf, als die Klinge seine Seite durchbohrte und japste auf. "Man sollte nicht so ein großes Maul haben, hinter dem nichts steckt!", lachte Kru auf und wollte die Klinge zurückziehen, als er daran gehindert wurde. Shi hatte die Klinge mit beiden Händen gepackt und hielt sie fest. Dass er sich dabei selbst schnitt, schien ihm egal zu sein, aber sein siegreiches Glimmen war aus seinen Augen verschwunden und sein Gesicht wirkte leicht verzerrt. Dann zog er mit einer Hand, die er zuvor von der Klinge gelöst hatte, ein sensenartiges Instrument hervor, mit dem er nach Kru ausschlug, der zurückwich und dabei die Klinge, die noch immer von Shi festgehalten wurde, loslassen musste. Mit verbissenem Gesicht, holte Shi zum Schlag aus und Kru machte sich auf einen Wurf der Waffe gefasst. Doch zu seiner Überraschung fand dieser nicht statt. Stattdessen hatte Shi die Sensenklinge auf seine Klinge niedersausen lassen, die glatt das Metall mit einem Hieb durchschnitt. Kru`s Augen weiteten sich. "Faszinierende Waffe.", stellte er fest und folgte dem fallenden Griff seiner ehemaligen Klinge, der nun zu Boden fiel. Die Klingenspitze ragte nun abgebrochen aus Shi`s Seite heraus. "Jetzt bist du fällig!", versprach der Silberhaarige knurrend und stürzte sich auf Kru. +~+ Aoi zuvor angegrüntes, dann wieder kalkweißes Gesicht, war nun bläulich angelaufen, da Kato seine Hände um seinen Hals gelegt hatte und drückte. "Stirb du kleines... widerliches...", stieß er fluchend aus und in seinem Blick lag Wahnsinn, wie sie auch Aoi zuvor schon öfter gepackt hatte. Aoi`s Hände hatten sich indessen auf Kato`s Arme gelegt. Doch seine Kraft reichte nicht aus, die Wut und den Wahnsinn Kato`s zu durchbrechen. Warum sollte er es auch? Wollte er nicht sterben...? "Leide gefälligst und freu dich nicht auf den Tod!", giftete Kato nun, dem diese Wendung nicht gefiel und Aoi losließ, der an der Kugel hinab rutschte und enttäuscht aufkeuchte. "Schön... dann willst du also qualvoll sterben, hm? Stimmt. Einen schnellen Tod hast du nicht verdient!" Kato schwankte und strich sich die Tränen, die vor Wut oder... wahnsinniger Trauer noch immer über seine Wangen perlten, genervt weg. Erst als Aoi ihm die offenen Handgelenke darbot und meinte, er könne mit ihm machen, was er wolle, stolperte Kato zurück und fiel auf den Hintern. Bestürzt schluchzte Kato auf und Aoi senkte enttäuscht die Arme. +~+ "Nein, ihr sollt euch töten! Verdammt, warum läuft denn hier alles schief?!", regte sich der Boss auf und versuchte aufzustehen, um sich selbst um Kato und Aoi zu kümmern, die sich teils schluchzend gegenüber saßen und sich nicht mehr rühren zu wollen schienen. +~+ Hizumi setzte sich mit aller Kraft gegen die Angreifer zur Wehr und schlug auf sie ein. Es waren viele, doch Hizumi war den Umgang mit Waffen gegen mehrere Gegner von klein auf geübt und so bereitete ihm das ganze kaum Schwierigkeiten. Einer nach dem anderen fiel wie die Fliegen um und verendeten vor Hizumi`s Füßen. Der Anführer stand im Raum, schüttelte sich kurz und rannte dann los zu der Kugel, unter der, wie er gesehen hatte, Reita begraben worden war. Sein Herz und damit seine Gefühle schaltete er ab, wollte nicht zulassen, dass er das, was er nun vermutlich zu sehen bekam, zu nah an sich heran ließ... Hastig rief er einige seiner Männer herbei, da die meisten Feinde eh besiegt waren, und zusammen schafften sie das schier Unschaffbare und schoben die Kugel von Reita`s vermutlich völlig zerschmettertem Leib. Doch was Hizumi als erstes sah, ließ ihn zusammenzucken. Reita lag auf dem Bauch, das Gesicht abgeneigt und trotz des vielen Blutes schien er noch zu leben!!! So wie es aussah, hatte die Kugel ihn nicht schon beim ersten Mal getroffen, was seinen unweigerlichen Tod bedeutet hätte, sondern hatte ein Loch in den Boden gerammt, in das sich Reita, nachdem er Aoi aus der Gefahrenzone geworfen hatte, gerollt hatte, und so nicht die ganze Wucht der Kugel ab zu bekommen. Trotzdem war er bewusstlos und Blut floss unter dem reglosen Körper hervor. +~+ Aoi`s Leib schüttelte sich heftig unter schier unsagbar, fast wahnsinniger Trauer, während sein Atem unregelmäßig ging. Manchmal setzte er sogar wenige Sekunden aus, die den Schwarzhaarigen nach Luft japsen ließen. "I-ich... w-w... wo... llte... d-doch... n-ni... nicht, d-das e-er... si... s-sich o-opf... opfer... t.", schluchzte er zwischendurch immer wieder auf und wischte sich die Tränen, die immer wieder nach perlten, von den geröteten Wangen. Kato hingegen war es egal, ob seine Tränen ihm die Sicht nahmen. Er konnte den Anblick, den Aoi ihm bot, nicht ertragen. Nicht nur dessen Anblick, tat ihm schon fast Leid, was er beinahe getan hätte, sondern allein dessen Antlitz ließ ihn verbissen auf der Unterlippe herum kauen, weil die Wut oder besser: die Verzweiflung und der Kummer doch in kurzen Abständen in ihm aufgrollten und ihn die Fäuste ballen ließ. Zu gerne würde er seinem Gegenüber die alleine Schuld zuschieben, doch tief in seinem Inneren steckte die erkannte und versucht zu untergrabende Antwort: Reita hatte sich für Aoi geopfert. Nicht für ihn, sondern für Aoi. Für Aoi, der sterben wollte, und nicht für sich selbst, der das Leben verdient hatte. Tief in seinem Inneren wusste er, das Reita selbst schuld daran trug. Das er sich falsch entschieden und unklug gehandelt hatte. Dass er nun tot sei. Doch wiederum musste er sich eingestehen, dass auch er Aoi nicht töten könnte... Unsicher starrte er durch seinen Tränenschleier zu dem Schwarzhaarigen, der sich wieder an den Handgelenken zu kratzen begann. Kato wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund, sei es die Vernunft oder das näherungsweise gleiche Schicksal, das Aoi und ihn verband, streckte Kato den bebenden Arm aus, um seine blutige Hand auf die Aoi`s zu legen, die sofort in ihrer Bewegung erstarrte. Verständnislos sah Aoi auf, während Kat`s Blick zur Seite wich. "Er wollte, dass du lebst, Aoi. Also leb gefälligst, oder ich mache dir das Leben zur Hölle.", drohte Kato halbherzig mit wenig ernstem Gesicht, was plötzlich Ungläubigkeit und Entsetzen widerspiegelte, als Aoi fast grausam klingend auflachte. Es klang wahnsinnig und versetzte Kato einen Stich. Wie konnte in einem Lachen und solch eine Traurigkeit und Bitterkeit stecken, das ihm fast das Blut gefror, wenn er es hörte? "Hör auf... Bitte...", bat Kato mit zitternder Stimme und hielt sich die Ohren, während sein Blick noch immer dem gleichgültig wirkenden Aoi galt. "Warum lachst du?" "Du hast... hast ja keine Ahnung...", antwortete Aoi mit brüchiger Stimme, nachdem sein Lachen versiegt war. "Mein Leben ist die Hölle! Und nun wurde mir mein einziger Anker entrissen!" "Denkst du etwa, mir nicht?!", giftete Kato sogleich und biss sich auf die bebende Unterlippe. Aoi wirkte bestürzt und senkte den Blick. Schüttelte den wirren Kopf. "Das tut... tut mir ehrlich Leid. Das wusste ich nicht... und... ich kenne dich auch nicht, aber niemand wünsche ich dieses Schicksal. Es ist ganz allein... ganz allein meine Schuld." Nun blinzelte Kato doch seine Tränen nieder und argwöhnisch musterte er Aoi`s Gesicht. "Inwiefern...?", wollte er mit grollender Stimme wissen und hatte die Augen zu Schlitzen verengt. Unverständlich öffnete Aoi den Mund, bevor er weit mit den Armen ausholte. "Das hier...! Nur wegen mir! Wie du schon sagtest... Alle um mich herum sterben! Ich bin schuld! Ich... i-ich weiß gar nicht, wie ich das wieder... wieder gut machen soll.... Das alles!", führte er seine Aussage fort und vergrub anschließend sein Gesicht in den Händen. "I-ich will n-nicht mehr..." Noch unverständlicher als zuvor starrte Kato den Schwarzhaarigen an. Dann ließ er grübelnd seinen Blick gleiten und als ihm vergangene Wortfetzen Shis in den Sinn kamen, riss Kato ungläubig die Augen auf. "N-nein...", murmelte er mit halb erstickter Stimme. "Wir... wir sind wegen Reita hier...", fiel ihm auf und schlug sich die Hände vor den Mund. All seine Freunde... sein Geliebter... Matsuda... alle waren sie Shi zum Opfer gefallen, weil sie Reita kannten! Nur er hatte eine besondere Rolle inne, weshalb er als einziger wohl noch lebte, wenn auch ungewollt. "W-wie...?!", stieß Aoi entrüstet und verständnislos zugleich aus. Sein Atem hatte sich inzwischen wieder fast gänzlich beruhigt. Doch Kato antwortete ihm nicht. Auf einmal schien alles klar zu werden... Warum sie hier waren... Warum sie sterben mussten... Und jetzt konnte er Reita nicht einmal mehr dafür verantworten! Mit ausdrucksleeren Blick starrte Kato an die blutige Wand, an dem sein Liebster hing. Tränen trübten erneut seine Sicht. "Und so hat der dir den Tod gebracht, dem du ein Leben schenken wolltest...", murmelte Kato fassungslos. "Ein... ewiger Kreislauf...?", setzte er dem hinzu und versuchte aufzustehen. "Väter... Mütter... wie sie ihre Kinder töten. Männer... Frauen... wie sie ihre Geliebten umbringen und die Geliebten ihrer Geliebten... Freunde und Freunde... Feinde und... Feinde... Krieg... Betrug gleich innerer Tod... Ist das uns Menschen vorbestimmt? Müssen wir töten? Müssen wir...", brabbelte Kato hastig und die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf. "War unsere Liebe bereits so vorbestimmt, bevor ich dich kennen lernte?", fragte er sich und wankte auf seinen toten Geliebten zu, der leblos und mit einer Clownsmaske bestückt an der Wand hing. Während Kato versuchte den Sinn seiner Liebe zu verstehen, schaukelte Aoi in seiner sitzenden Bewegung vor und zurück. Umfasste dabei mit zitternden Händen seine bebenden Knien. "... Menomaeni wa iki wo hikitotta kimi hannou no nai kara mugon ga tada itai... Kimi no egao... kimi no koe... kimi no karada... kimi no boku... kimi ni mou aenai... Tanoshikatta hibi wa zutto... mune no oku de ikiru kara...", sang er leise und schluchzend vor sich hin, während sein Blick fast mechanisch zur Seite glitt, als Hizumi an ihm vorbei stürmte. Doch Aoi reagierte nicht. Sagte nichts, tat nichts... bis auf diese kleinen Zeilen zu singen, die ihm auf der Zunge lagen und die seine Gefühle wohl am besten beschrieben. Gerade als das letzte Wort seine Lippen verließ, stockte sein Atem und jegliche Bewegung seines Körpers, als er wahr nahm, wie so viele dieser Männer in Schwarz eine dieser Kugeln zu bewegen versuchten. Der Nebel in seinem Hirn verschwand und machte plötzlicher Leere platz. Mit offenem Mund fiel er vorn über auf die Knie und stemmte seinen schwachen Körper mit den ebenso bebenden Händen vom Boden ab. Und dann, allmählich, erbebte der Boden unter der Bewegung der Kugel und Aoi hätte beinahe sein Gleichgewicht verloren und wäre endgültig mit dem Boden kollidiert, wenn er sich nicht rechtzeitig unter Kraftanstrengung auf den geschundenen Handgelenken gehalten hätte. Neugierig, mit immer schneller schlagendem Herzen und immer kürzer werdenden Atemzügen, krabbelte der Schwarzhaarige Hizumi entgegen. Was er sich erhoffen sollte, wollte er sich nicht denken und was er zu sehen bekam, entriss ihm einen entsetzten Laut. Da lag er... Reita... tot?! Das viele Blut, welches Reita`s Körper entlief, ließ ihn schwanken und aufwürgen. Reflexartig hielt er sich eine Hand vor den Mund und knickte dadurch endgültig unter der Last seines Körpers zusammen. Entsetzt starrte er zu Reita, war keines Wortes und Gedanken fähig. Nur Hizumi, der in seiner Nähe stand, wurde auf ihn aufmerksam, weil er seinen rechten nicht eingeknickten Arm nach dessen linkem Bein ausgestreckt hatte und es am Knöchel locker umfasste. Haltsuchend. Hilflos. Während seine Augen noch immer starr geradeaus gingen. +~+ Hizumi bemerkte die leichte Bewegung Aoi`s, der sich an seinen Knöchel klammerte und ihn festhielt. Sanft löste er Aoi`s Finger und zog ihn hoch in seine Arme. Kurz drückte er ihn an sich und streichelte ihm über den Rücken. "Aoi... es wird alles gut... Bleib sitzen, ja?", sagte er leise und ließ ihn dann wieder los, beugte sich über Reita und drehte ihn vorsichtig auf den Rücken, sah erst jetzt voller Entsetzen, dass sich ein Rohr in Reita`s Brust gebohrt hatte und das Blut unaufhaltsam aus der Wunde und Reita`s Mund floss. Aber er lebte!!! Hizumi schützte Reitas Körper vor Aoi`s Blicken und beugte sich hastig über ihn. Nun kam ihm seine Ausbildung im Erste-Hilfe-Kurs zugute und schnell sah er, dass Reita`s Lunge mit Blut gefüllt war... Es gab nur einen Weg ihn zu retten... Durch eine Punktur der Lunge... Sonst würde Reita an seinem eigenen Blut qualvoll ersticken. Hizumi sah sich hastig um, griff ein abgebrochenes, spitzes Eisenteil, zückte sein Feuerzeug, versuchte die Spitze so gut es ging zu desinfizieren und stieß die Spitze dann in Reita`s Lunge, so dass das Blut aus der Verletzung schoss und die Lunge nicht mehr füllte... Reita bäumte sich auf und rang nach Luft. +~+ Am ganzen Leibe zittern, starrte Aoi aufgelöst über Hizumi`s Schulter hinweg, welcher ihn in seinen Armen hielt und versuchte etwas zu beruhigen. Seine Lippen bebten und als Hizumi`s Worte von weit her, wie ihm schien, an sein Ohr drangen, verkrampfte er automatisch seine Finger um Hizumi`s Schultern und versuchte zumindest ein Wort des Protestes zu verkünden! Doch kein Wort purzelte über seine Lippen und sowie er zurück auf dem Boden abgesetzt wurde, biss er verzweifelt auf diese. Er wollte doch helfen und nicht untätig rumsitzen! Warum war er nur so schwach?! Und... warum waren immer noch alle so... lieb... zu ihm? Er hatte diese Empfindungen doch gar nicht verdient, oder...? Er war doch nur ein Last für jedermann und der Verursacher dieses ganzen... Konflikts! Oder...? Kurz schwankte sein unsicherer Blick mit flatternden Lidern zu Kato, der noch immer wankend seinem Liebsten entgegen stolperte. Rei...? Reita soll Schuld sein? Der Schwarzhaarige brauchte nicht lange, um abgeneigt den Kopf darüber zu schütteln. Nie und nimmer! „Er soll leben! Bitte!!!“, flehte er wieder unter kommenden Tränen und wandte sich wieder Reita und Hizumi zu, der ihm die Sicht auf seinen Liebsten versperrte. Wieder wollte er zu einem Protest aufbegehren, doch verloren die Worte auf den Weg zu seinem Mund an Kraft und bis auf heißem Atem kam nichts über seine Lippen. Verdammt, nein! Einen Schock könne er am wenigsten gebrauchen! Reita brauchte ihn doch! Dieser Dussel... Dieser verdammte... verliebte... Dussel, den er über alles liebte und am Leben sehen wollte! Mehr als sich selbst lebend zu sehen! Warum tat die Liebe nur so verdammt weh?! Lebte er?! Lebte sein Reita noch?! Ja sein, denn er hoffte, ihn noch sein nennen zu dürfen, sofern er dies noch wollen würde. Denn wenn er erfahren würde, was er ihm angetan hat... Aoi wusste nicht, was dann geschehen würde... Er wollte sich das Ende gar nicht ausmalen! Er konnte es nicht, wollte es nicht, denn es tat so weh, darüber nachzudenken! „Nein... Nein, verdammt! Reita... Lebst du noch?!!“, wollte er hilflos wissen und versuchte an Hizumi vorbei zuschauen, wobei er sich wieder mit den Händen am Boden abstützen musste. Doch dieses Mal zuckte er vor dem Schmerz an seinen Handgelenken zurück in die Senkrechte und sein verzweifelter Blick festigte sich auf die Schnitte, die er sich dort teilweise selbst zuzuschreiben hatte. Dann, die Zähne fest zusammen beißend und den Kopf vor seiner Schwachheit zu schütteln, versuchte er erneut an Hizumi vorbei zuschauen, dabei den Schmerz ignorierend, doch dessen breiter Rücken mit zusätzlicher Schutzweste verhinderte ihm den vollständigen Blick auf das Geschehen. Selbst Reita`s Brustkorb blieb ihm verborgen, der ihm wenigstens sagen könnte, ob sein Geliebter noch lebte! Aufschnaufend vor Anstrengung, versuchte Aoi nach dieser enttäuschenden Feststellung, vorwärts zu robben, obwohl seine offenen Wunden über den dreckigen Boden schürften und kleine Eisensplitter der Kugeln diese noch verschlimmerten, doch nichts ließ ihn Ruhe geben, bis er nicht wenigstens wusste, ob Reita noch lebte und ob er irgendetwas tun könnte! Sein Schmerz war nicht vergleichbar mit dem Reita`s! Dann, gerade als sich Reitas Brustkorb allmählich in sein Blickfeld schob, sah er diesen gefährlich aufbäumen und hörte Reita atmen! Mit Purzelbäume schlagendem Herzen, mit hastigem Atmen und vor Erleichterung zuckenden Mundwinkeln robbte Aoi weiter und weiter. So lange, bis er endlich Reita erreicht hatte und die Wut der Zerstörung sich vor seinen Augen entfaltete. Die Erleichterung wich augenblicklich und machte dem Entsetzen platz. Sein Blick war auf Reita`s Brust fixiert, aus jener ein Rohr ragte. Nicht wissend, wie er diesen Schaden beheben sollte, was er tun sollte, um sich zu vermitteln, streckte Aoi die bleiche Hand aus, um Reita`s Wange zu berühren und liebevoll darüber zu streichen. „Wie kann ich dir nur helfen, Reita?! Bitte, sag doch was! Bitte ruf doch jemand einen Krankenwagen! Er soll leben! Leben!!!“ +~+ Hizumi handelte professionell und schnell. Als Aoi`s Hand sich in sein Blickfeld schob, wandte er den Kopf zu ihm, nickte ihm aufmunternd zu und bedeutete dann aber einem seiner Männer, Aoi von hier fort zubringen, weil er den Platz brauchte. So wie Reita da lag, war er auf keinen Fall transportfähig. "Tücher, schnell!!", befahl er. Auf Hygiene konnte er leider gerade keine Rücksicht nehmen. "Macht ein Auto fertig! Und baut eine Trage! Wir müssen ihn hier irgendwie raus schaffen!" Aoi`s Augen weiteten sich. Was...? Von hier fortbringen?? „Das kann er nicht machen! Ich muss doch... hier bleiben! Hier bei Rei!“, dachte der Schwarzhaarige und schüttelte verneinend den Kopf, selbst als er überraschend von zwei Männern unter den Armen gepackt wurde und auf die Beine gezogen wurde, die noch immer wabbelig waren. Doch sich gegen die starken Männer Hizumi`s zur Wehr zu setzen, scheiterte bereits daran, das Aoi zu schwach war. Je weiter er von Reita gebracht wurde, desto hoffnungsloser wurde sein eigentliches Vorhaben ihm zu helfen. Er geriet ins Stolpern, als er den Kopf soweit wie möglich nach hinten verrenkte, um etwas sehen zu können. "Hey!", wurde er von den beiden angeschnauzt, die ihn hielten. Doch Aoi verblieb in dieser Position. Sollten sie ihn doch endlich loslassen, wenn sie sich über seine Haltung beschweren wollen! Und es wurde noch schlimmer... Als er sah, wie Tsukasa, der sich das Blut von den Fingern leckte, auf Hizumi und Reita zuwankte, wurde ihm ganz mulmig zu Mute und kam wieder ins Stolpern. „Weg von ihm!!!“, hätte er am liebsten geschrien, doch bis auf heiße Luft, kam nichts aus seinem Mund. Er kam sich so verdammt hilflos vor, dass es weh tat. Nicht mal einen erschrockenen Laut konnte er ausstoßen, als er plötzlich losgelassen wurde, etwas nach vorne wankte und drohte umzuknicken, sich dann auf einmal einer der Jungs, die ihn zuvor gehalten hatte, ihm zu wandte, was Aoi ängstlich zurückspringen ließ und nun nach hinten kippen ließ, dieser dann mit einer schnellen Bewegung und die Knie ging, während er Aoi Armgelenke packte, ihn zurückzog, was Aoi das Gesicht vor Schmerz verzerren ließ, der Mund zu einem tonlosen Schrei geöffnet, er an den Fremden gezogen wurde und mit einem kräftigen Ruck sich nun halb über dessen Schulter hängend befand. "Und jetzt halt gefälligst still!", knurrte der Fremde, der seinen rechten Arm um Aoi`s Kniekehlen geschlungen hatte, um ihn festzuhalten. Doch Aoi konnte nicht still halten. Panik und Entsetzen hatte ihn diese Lage eingebracht. Sein Gesicht war blass geworden und sein Körper bebte. Wo brachten sie ihn hin?! Sie sollten ihn runterlassen! „Nicht anfassen!!!“, hätte er am liebsten geschrien und strampelte ängstlich mit den Beinen. "Jetzt hör schon auf! Wir wollen dir doch nur helfen!", knurrte sein Träger und ging mit Anhang, die sich um ein Auto kümmern wollten, weiter dem Gang entgegen, aus dem sie in die Halle gedrungen waren. +~ "W-wartet!", brüllte Kru, der die Anweisung Hizumis sehr wohl verstanden hatte und ächzte auf, als Shi zum weiteren Angriff übersetzte. Inzwischen blutete er nicht mehr nur aus einer Wunde am linken Oberschenkel, sondern auch aus Zahlreichen im Gesicht, Oberkörperbereich und am Rücken. Auch Shi hatte einiges wegstecken müssen. Er humpelte leicht, wies vier Krallenspuren im Gesicht auf, die teilweise so stark bluteten und sein Gesicht zum anschwellen gebracht hatten, das sein rechtes Auge geschlossen und vom Blut verkrustet war und hatte ebenso zahlreiche andere Verletzungen wie Kru, der ihm während des Gefechts die abgebrochene Klinge noch weiter in den Körper gerammt hatte. Aois Träger wandte sich verwundert um. "Was ist?! Brauchst du Hilfe?" "Nein! Nehmt nicht den schwarzen Jeep, der draußen steht! Nehmt ein Anderes! Aber beeilt euch, Eines zu besorgen!" Verwirrt über die Anweisung, nickte der Träger, wandte sich wieder dem Gang zu und marschierte los. "Ihr habt's gehört! Beeilung!!", forderte er seine kleine Anhängerschaft auf und wurde im marschieren immer schneller, bis er sogar rannte, als wäre jemand hinter ihm her. Aoi`s Fliegengewicht machte ihm dabei gar nichts aus und dessen Gezappel hatte aufgehört, je schneller er geworden war. +~+ Hizumi sah Aoi besorgt nach, er ahnte, dass Aoi gerade verrückt vor Angst werden würde, doch seine Sicherheit stand an erster Stelle... Und Reita`s Überleben. Er sah auf den reglosen Körper unter sich und seufzte leise. Dieses Rohr, was da aus ihm ragte, sah ganz und gar nicht gut aus... Doch wie es schien, hatten seine Männer alles unter Kontrolle gebracht und einige bauten auch schon eine Trage. "Beeilt euch!", fauchte er. Reita brauchte sofort ärztliche Hilfe! Wo war Sakamoto?! Er war in seinem früheren Leben Arzt gewesen, bevor er sich Hizumi`s Männern angeschlossen hatte, und so hatten sie immer einen Arzt dabei, was sehr gut war, denn die Männer kamen selten ohne Schrammen oder andere Blessuren von einem Kampf zurück. +~+ "Du solltest nicht so viel reden! Aber dank dir, weiß ich nun auch, wer den Ort hier verraten hat...", knurrte Shi und knickte ein, was ihn das Gesicht verzerren ließ. "Darüber wirst du dich nicht allzu lange mehr freuen können! Du bist erledigt! Sieh es ein!" "Niemals!", erwiderte Shi knurrend und richtete sich auf, um sich die mit Blut bespritzten Haare aus dem Gesicht zu streichen. "Ich werde mich fürchterlich rächen!", setzte er noch hinzu und spuckte Blut auf den Boden. Dann sah er mit ernstem und hasserfülltem Gesichtsausdruck in Kru`s Gesicht, der den Kampf endlich beenden wollte, um Hizumi zur Seite zu eilen. "Du nervst mich!", stieß Kru aus und setzte zum Sprint auf Shi an, der in eine Angriffsstellung überging, während er möglichst unauffällig nach seinen zwei sich auf den Rücken gebundenen Messern griff, die bisher noch unsichtbar für Kru geblieben waren. Als dieser nah genug war und zum Sprung ansetzte, um Kru umzunieten und ihm den Todesstoß zu verpassen, da setzte Shi zum plötzlichen Gegensprung an, duckte sich unter Kru`s Armen hindurch und versuchte anschließend, während er mit Kru zusammen nach dem Zusammentreffen zu Boden fiel, ihm die Messer in die Brust zu rammen. Allerdings erkannte Kru den Angriff frühzeitig und versuchte Shi die Messer aus den Händen zu schlagen, was ihm nur bei einem Arm gelang, das ihm der Aufprall mit dem Boden zu viel Koordination genommen hatte. Die rechte Hand jedoch schaffte es, das Ziel zu verfolgen, wenn auch ein wenig abseits dessen, und ließ Kru vor Schmerz aufschreien. Shi jedoch erfreute sich nicht weiter an Kru`s Leid oder versuchte gar ihn umzubringen, was ihm dank Kru`s Zähheit so schnell nicht gelingen würde, wie er entschied, und wählte den schützenden Ausweg: die Flucht! Eiligen Schrittes und mit zusammengebissenen Zähnen, lief er der Mauer entgegen, hinter der das Meer lauerte. Kru ächzte, während er versuchte aufzustehen. „Mist!“, fluchte er und suchte die Halle nach Shi ab. Verwundert hob er die Brauen. „Was hat er denn jetzt vor?!“, fragte er sich verwirrt, hatte sich aufgerichtet und humpelte los, um den Verrückten einzuholen. Dieser zog gerade aus seinen inneren Manteltaschen eine Granate hervor, aktivierte sie und schmiss sie im hohen Bogen der Wand entgegen, an dem noch die Toten hingen. Anstatt in Deckung zu gehen, ging Shi unbeirrt weiter, während Kru eine Warnung an die übrig gebliebenen Männer brüllte und hinter der zweiten Eisenkugel in Deckung ging. Es gab eine gewaltige Explosion. Körperteile und Mauerreste flogen umher, prallten jedoch an den Kugeln ab, die Hizumi und die anderen schützten. Als der Sturm vorüber war, kam Kru hinter der Eisenkugel hervor gehumpelt und bemerkte fluchend das nicht Vorhandensein Shis, der sich das entstandene Loch der Mauer zu Nutze gemacht hatte und über die Klippe gesprungen war. "Verdammt! Dieser miese, kleine... Ich hoffe, du bist in den Tod gesprungen!", bellte Kru, wandte sich knurrend ab und humpelte nun stattdessen zu Hizumi, der zu seiner Erleichterung unversehrt geblieben war. Doch was ihn störte, war Tsukasa, der Hizumi schweigend seine Taschentücher für verlaufende Schminke und Stofffetzen reichte, die er den Toten entrissen hatte. Misstrauisch beäugte er ihn, bevor sein Blick zu Reita glitt. "Brauchst du Hilfe?", wollte er sofort wissen und versuchte sich hinzusetzen. Er zischte schmerzhaft auf, als Tsukasa über seinen verletzten Oberschenkel strich. "Finger weg! Hast Glück, dass du noch lebst.", zischte Kru und erntete ein entrüstetes Schnauben. Doch das war ihm egal. Viel mehr interessierte es ihn, ob Hizumi Hilfe, egal welcher Hinsicht, benötigte. +~+ Tsukasa wiegte den Kopf. "Dank meiner Fähigkeiten lebe ich noch, hai~", sagte er, schenkte Kru einen trotzigen Blick, ehe er sich damit beschäftigte, sich das Blut von den Händen zu wischen und beiläufig zu erwähnen, dass er dies auch ohne Kru`s Hilfe geschafft habe. Dann reichte er Hizumi die Tücher. Kru ignorierte die provozierenden Versuche mit eisiger Miene und nickte Hizumi zu. "Wie ich sehe, bist du auch unverletzt. Das ist gut.", meinte er und versuchte ein freudiges Grinsen, welches jedoch sogleich wieder erlosch, als er den entsetzten Ausdruck in Hizumi`s Augen erkannte, die dieser über ihn wandern ließ. "Hizumi, mir geht es gut. Besser als dem hier.", grummelte er und deutete auf Reita. Dann nickte er ergeben und wollte schon aufstehen, um Sakamoto zu suchen, als Hizumi die Anweisung, dies zu erledigen, auf Tsukasa übertrug und Kru sich wieder niederließ. Dabei ächzte er leise auf. Nun erhob sich Tsukasa graziös von seinem "Ehrenplatz" neben Hizumi, brummte etwas unzufrieden und machte sich auf die Suche nach dem Arzt. Als er diesen über einem ihrer Gefallen, einem Frischling in ihrer Bande, entdeckte und ihn den Kopf schütteln sah, spitzte er enttäuscht die Lippen über dieses Frischfleisch und schickte Sakamoto mit einer kleinen Verbeugung zu Kru und dem verletzten Reita. Sakamoto hatte so etwas wie eine Sonderstellung, da er für sie besonders wichtig war. Deshalb musste jeder von ihnen, dem Arzt ihren Respekt zollen. So hatte es Hizumi angewiesen und daran hielt er sich, wenn auch meist widerwillig. Zumindest in dessen Anwesenheit... Die Männer, die aus Not zu Knochen derjenigen griffen, die sich von der kleinen Explosion von den Wänden gelöst hatten, um Reita eine Trage zu bauen, verknoteten die Enden in Eile mit dem Stoff ihrer verschwitzten Hemden. Die Ausrüstungen hatten sie dazu vorerst von sich geworfen. "Zieht eure Hemden aus!", wies einer unter ihnen an und knotete alle Hemden, die er daraufhin bekam, quer über die rechteckige Tragefläche, die er mit den anderen geschaffen hatte, um diese zu verstärken. +~+ "Dieser verdammte Nichtsnutz von Shi! Lasst mich gefälligst los! Wisst ihr nicht, mit wem ihr es zu tun habt?!", fragte der Boss mit wütender Stimme und sah sich nach seinen Männern um, die er nirgends entdecken konnte, während er versuchte, sich durch kräftige Bewegungen von den Fremden loszumachen, die ihn festhielten und zu Boden drückten. "Hizumi?! Dürfen wir den Fetten umbringen?", riefen stattdessen Hizumi`s Männer, die den Boss und seine Worte ignorierten. "Ich bin nicht fett! Wagt es euch noch einmal-" "Fett!", brüllte ihm einer ins Ohr und ließ den Boss vor Schreck zusammen zucken. "Na wartet, wenn ich-" "Du tust hier gar nichts!" Der Boss knurrte und dachte darüber nach, was er noch tun könnte. "Gut, wie viel wollt ihr?", wollte der Boss mit ernster Stimme wissen, doch erhielt er dafür nur einen Hieb in den Rücken, was ihn vor Schreck und Schmerz aufschrien ließ. "Das... war nicht nötig gewesen! Was wollt ihr dann haben?!" "Checkst du's nicht, Alter?!", giftete ihn einer an und trat ihn in die Seite. "Wir wollen kein Geld! Es geht hier um viel mehr!" "Wohnungen? Inseln? Sagt schon! Aber lasst mich gehen!" "Du gehst hier nirgendwo hin außer ins Gefängnis oder in den Tod!", antwortete einer aus Hizumi`s Reihen. +~+ Hizumi hob den Kopf, als Sakamoto schon angerannt kam und sich um Reita kümmerte. Er nickte anerkennend zu Hizumi, dieser hatte dem Blonden das Leben gerettet. Hätte er das nicht getan, wäre Reita wohl einfach an seinem eigenen Blut erstickt. Endlich kamen auch die Männer mit der Trage. Sakamoto gab ihnen die Anweisung, das Rohr stecken zu lassen. Es barg zwar die Gefahr einer Infektion, doch würden sie es rausziehen, würde Reita sofort verbluten... So verhinderte das Metall, dass er zu viel Blut verlor. +~+ Die zwei Männer, die den Boss an den fetten Handgelenken festhielten und jeweils einen Fuß gegen dessen Rücken stemmten, sahen bösartig grinsend auf, als Hizumi näher trat. Sie liebten es, ihr Vorbild in Aktion zu sehen... +~+ Hizumi erhob sich, er wusste, dass Reita von nun an in den Händen des Arztes besser aufgehoben war. Langsam trat der Anführer vor den Boss und spuckte ihm angewidert ins Gesicht. "Dass so jemand wie du eine Daseinsberechtigung hat, kann ich absolut nicht verstehen!", knurrte er. Seine Augen waren schmale Schlitze, in denen die Mordlust funkelte. Doch er durfte dieses Schwein nicht töten... Er hatte es Sakito versprochen... Wütend holte er aus und schlug dem Fetten die Faust ins Gesicht, was seine Nase brechen ließ. Mit deutlicher Genugtuung spürte er das Blut an seinen Händen. Er durfte ihn zwar nicht töten, aber das wusste der Boss ja nicht... Grinsend kam er näher und legte den Kopf schief. "Na? Was meinst du? Soll ich dir das antun, was du allen hier angetan hast? Soll ich diesen Baumstamm da hinten in dich rammen?! Oh ja, das klingt gut... Und danach werde ich deine Haut in kleine Streifen schneiden... Du ahnst ja nicht, wie lange ein Mensch überlebt, wenn man nur geschickt genug ist. Und glaub mir, ich bin geschickt... Du wirst weder sterben noch das Bewusstsein verlieren. Und ich habe Zeit... Viel Zeit..." Der Blick in Hizumis Augen war nur als wahnsinnig zu beschreiben und auch sein unheilvolles Grinsen versprach ganz und gar nichts Gutes. +~+ Sakamoto, der inzwischen auch bei der Meute angelangt war, erkannte das Unglück Krus und Reitas, wies die Männer an, Reita auf die Trage zu hieven und kümmerte sich derweil notdürftig um Kru, der die Behandlung widerwillig zuließ und gab währenddessen lebenswichtige Anweisungen, die die anderen zu versuchten, Folge zu leisten. Neidisch sah Kru ihrem Anführer hinterher und erhielt eine Schelte vom Arzt, als er aufstehen wollte, um mitzuhelfen. Die Trage erhob sich. Zwei etwas kürzere Männer gingen zur Vorsicht unter der Trage und würden den Verletzten zur Not auffangen. Sakamoto klopfte Kru auf die Schulter, stand auf und eilte dem Zug nach, der sich dazu anschickte, Reita aus der Burg zu tragen. Die wenigen, die nichts zu tun hatten, sammelten die Ausrüstungen und Beweisstücke über ihre Anwesenheit ein und liefen der Trage hinterher. +~+ Kru richtete sich mühsam auf. Das Messer, welches sich zuvor noch in sein Fleisch gebohrt hatte, steckte noch immer und ließ ihn weiterhin humpeln. Sakamoto würde ihn im Unterschlupf näher verarzten. Solche Verletzungen brauchten Zeit. Auf seinen Fuß hatte er ebenso nicht näher eingehen können, aber zumindest wurden die gröbsten Verletzungen, die stark bluteten, notdürftig verarztet und bandagiert. Auf Desinfektionsspray hätte er jedoch gerne verzichten können... Wie er es hasste, verletzt und schwach zu sein! Mit grimmiger Miene machte er sich daran, die Spuren, die sie im Staub hinterlassen hatten, mit dem gesunden Bein zu verwischen. +~+ Als Hizumi dem Boss ins Gesicht spuckte, mussten die Männer auflachen. Der Boss jedoch fluchte angewidert und versuchte sich erneut zu befreien. "Na warte, das w-", wollte er ihm drohen, schrie jedoch erschrocken auf, als die Männer hinter ihm beinahe die Arme auskugelten und jeweils ein: "Wir warnen dich! Mach unseren Boss nicht an!", drohend in die Ohren brüllten, was ihn zusätzlich zusammen zucken ließ. Als der vor ihm stehende Mann und Anführer dieser Bande zugleich, zu Sprechen begann, schnellte sein Blick grimmig zu diesem auf, um sich ein weiteres Gesicht seines Hasses einzuprägen. "Nie davon gehört, dass das Böse auch spielen will?", zischte er und erwiderte den gefährlichen Blick. Jedoch konnte der Boss seinen nicht allzu lange halten, da er die Mordlust in dem anderen spürte. Doch er durfte nicht klein bei geben! "Mit mir könntest du der mächtigste Mann in der Unterwelt werden. Kein Interesse?", fragte er deshalb, um seine Macht zu verkaufen, sein Leben zu sichern und somit vielleicht einen der bisher schon mächtigsten Männer im Underground Tokios als Beschützer zu wissen. "Ich könnte dich überall bekannt machen. Nicht nur in Tokio, Hizumi." Natürlich kannte er ihn. Musste er, wenn er Macht in Tokio ausüben wollte. Doch ihn tatsächlich einmal anzutreffen, hätte er nicht gedacht. Denn normalerweise sollten ihn seine Männer davon abhalten, Bekanntschaft mit solchen Leuten zu machen, die ihm gefährlich werden konnten. Doch wo waren diese Männer, wenn man sie brauchte?! Richtig... Tot! Diese Nichtsnutze... Doch das nächste, was ihn überraschend traf, war die Faust dieses Mannes, den er gerade für sich gewinnen wollte. Fuck! Knurrend spuckte er Blut und kniff die Augen vor Schmerz zusammen. „Na und?! Sowas erlebst du nicht zum ersten Mal. Das geht wieder...“, dachte er. "Soll das deine Antwort sein?", fragte er ein wenig pfeifend, da seine Nase gebrochen war und bemerkte voller Misstrauen und zunehmender Angst, wie Hizumi ihm grinsend näher kam. Er senkte den Blick, versuchte sich von seiner Belustigung nichts anmerken zu lassen. Jedoch konnte er sich ein unterdrücktes Auflachen nicht verkneifen. "Ich dachte eigentlich, du übst deine Macht nicht in dem Stil wie ich aus, indem du deinen Schwanz in den Hintern anderer rammst? Falls du es noch nicht gehört haben solltest... Ich bin zwar nie derjenige, der einsteckt, aber durchaus Gefallen daran findet. Glaubst du, DU kannst MIR mit solchen Dingen drohen?", fragte er und musste voller Belustigung grinsen. Als Hizumi jedoch fort fuhr, erlosch dieses Grinsen und seine Augen formten sich zu Schlitzen. Was sollte das? Wollte er ihn mit seinen eigenen Mitteln quälen? Gut, die Vorstellung, seine Haut zu verlieren, war unfein, alles weitere, was Hizumi ihm androhte, konnte er sich gut vorstellen... und Entzücken fand er nicht gerade daran. Das musste er schon zugeben. Doch... würde er so oder so sterben. Wenn es auf diese Weise geschehen sollte, dann wäre es immer noch angenehmer, als wenn Shi sich um ihn "kümmern" würde. Und all das, was andere mit ihm tun würden, wurde dadurch weniger schlimm... Sein Gesicht zeigte widerwillige Aufgabe. "Dann fang schon an... ", meinte er und hob abrupt den Kopf, als er Helikoptergeräusche wahrnehmen konnte. Seine Mundwinkel bogen sich nach oben. "Wenn du dazu noch Zeit findest...", ergänzte er und stieß einen überraschten Laut aus, als er auf die Beine gerissen wurde. +~+ Hizumi ließ sich von den Drohungen des Bosses nicht schrecken. Dass dieser versucht hatte, ihm Macht zu verschaffen, das passte zu ihm. Der drohende Tod verwandelte selbst gestandene Männer zu weinenden Kindern, die plötzlich Angst hatten. Hizumi wandte sich angewidert an den Boss. "Du bekommst, was du verdienst. Und ich hoffe, dass möglichst viele Zugang zu deiner Zelle bekommen, glaub mir, dafür sorge ich höchst persönlich!", knurrte er, grinste böse und überließ den Boss dann wieder seinen Männern. Der Boss erwiderte Hizumi`s Drohung nur mit Schweigen, bevor er sich von den Männern, die ihn hielten, zum Ausgang schubsen ließ, sodass er mehrmals dabei auf die Knie fiel, bevor er wieder grob hoch gerissen wurde. +~+ Nikita näherte sich dem Geschehen. Den Männern, die Reita begleiteten und trugen, hatte er bereits gewarnt. Auch er nahm die Geräusche von außen war. Wurde noch schneller. "Hizumi!", rief er und ruderte mit den Armen, um seine Aufmerksamkeit und die der anderen zu erhalten. "Die Polizei kommt! Schnell! Ihr müsst hier raus!", teilte er ihnen mit und rannte auf Kru zu, der, wie er feststellte, etwas humpelte, um ihn, wenn er es zuließe, zu stützen. Doch wie erwartet, zischte dieser auf und deutete auf Kato und den toten Matsuda. "Hilf mir lieber mit denen! Die müssen hier auch noch raus!" Nikita nickte und wandte sich Matsuda zu, als er sah, wie Kru auf Kato zu humpelte. Grummelnd schüttelte er den Kopf. „Dickschädel.“, betitelte er den Schwarzhaarigen, grinste jedoch. Als er bei dem etwas ramponiert aussehenden Matsuda anlangte, untersuchte er dessen Puls und seufzte. Dieser Mann hatte es eindeutig nicht geschafft. Er packte sich ihn, nahm ihn über die Schulter und sammelte beim hinauslaufen noch einer ihrer getöteten Anfänger auf. Sie hatten in den letzten Monaten ziemlichen Andrang gehabt, aber noch grün hinter den Ohren gewesen, weil sie es gewagt hatten, sich Hizumi`s Anweisung zu widersetzen und in den Kampf zu ziehen. Warum war ihm das nicht eher aufgefallen?! Dann sah er Hizumi, der von seiner Warnung wohl nichts gehört hatte und wiederholte seine Worte, als er ihn erreichte. +~+ "Hey! HEY! Geh von dem Toten weg und komm her hier! Hast du nicht gehört?! Die Polizei kommt!" "L-lass mich...!", knurrte Kato, schubste Kru halbherzig von sich und nahm wieder die längst erkaltete Hand seines Liebsten in seine Zitternde. Sein Sehnsüchtiger, etwas irrer Blick galt der lächelnden Maske, die der Tote trug. "Bist du nicht auch ein Bandenmitglied? Auch wenn wir nicht zu einer Bande gehören, müssen wir jetzt zusammenhalten! Komm schon!" "Nein, schon längst nicht mehr. Du siehst doch... meine Familie hängt hier... Also bleibe auch ich hier..." "Du spinnst doch! Jetzt komm oder ich lass dich stehen!" "Dann lass mich doch stehen!", keifte Kato mit Tränen in den Augen und boxte auf Kru`s schmerzende Brust ein, sodass dieser ein Auge vor Schmerz zusammen kniff, während er den anderen an den Handgelenken packte. "Hizumi, muss ich den überhaupt mitnehmen?!", wollte Kru genervt wissen und störte sich nicht weiter an den Todesflüchen und -wünschen Katos. +~+ Hizumi drehte sich zu Kru um. Innerlich machte er sich wirklich Sorgen um seinen Freund und rechte Hand. Doch er würde erst Zeit haben, sich um ihn zu kümmern, wenn sie endlich wieder in ihrem Unterschlupf waren... Zeit wurde es... Sein Blick fiel auf den sich wehrenden Kato und er ging zu ihm. "Beruhige dich. Niemand wird hier zurückgelassen. Du wirst genug Zeit haben, dich von deinem Freund zu verabschieden, aber jetzt musst du mitkommen. Sonst wirst du ins Gefängnis gesperrt und kannst dich nie mehr von ihm verabschieden." Hizumi hoffte, dass das die richtigen Worte waren, um den Jungen zum Mitkommen zu bewegen und davon abzuhalten, Kru weiter weh zu tun... Dann nickte er auf Kru`s Frage hin. "Ja, er kommt mit uns, Kru.", befahl er. Erleichtert bemerkte er, dass endlich alle Vorbereitungen getroffen waren, um Reita aus dem Schloss zu schaffen und nun gönnte er sich eine kurze Pause und atmete durch. Genau da kam Nikita auf ihn zu und warnte ihn vor der Polizei... "Verdammt, beeilt euch! Alles wird mitgenommen, was auf uns schließen lässt, nehmt unsere Leute mit, die es nicht geschafft haben! Schnell! Beeilt euch!", brüllte er, so dass jeder seiner Männer es deutlich hören konnte und packte selbst mit an, um alle Spuren zu vernichten. Tsukasa warf er einen warnenden Blick zu, er wollte sich nicht mit seinen Eskapaden rumärgern, sondern erwartete, wie von jedem seiner Männer, dass sie seinen Befehlen bedingungslos gehorchten. +~+ Kato, der nun auch von einem zweiten Fremden angesprochen wurde, wich zurück und streckte die Arme von sich, um seinen Liebsten in Schutz zu nehmen. Seine Augen waren misstrauisch und ängstlich zugleich aufgerissen, während er mit seinen schwachen Gliedern zu kämpfen hatte, die ihn stark zittern ließen. Als Hizumi geendet hatte, zog sich Verwirrung über Kato`s Gesicht. "W-warum sollte... sollte ICH ins Gefängnis?! Seit vielen Jahren schon, sind wir nicht mehr das, was wir mal waren! Haben niemanden etwas mehr getan! Die haben mich nie bei den Aktionen meiner Freunde, meiner Familie, gesehen! Ich war nur der Geliebte des Anführers! Warum sollte ich ins Gefängnis?! Lieber will ich sterben, als in eines dieser Löcher geworfen zu werfen, um nur darauf zu hoffen, dort elendig an Vereinsamung zu verrotten!", stieß er aus, bevor er vor Anstrengung auf die Knie kippte und sich die Hände an den Hals zu pressen. Er presste die Augen zusammen und hustete stark. "Lasst mich doch s-sterben!", presste er atemlos hervor und kippte überrumpelt zu Boden, als Kru ihm stark auf den Rücken klopfte, damit er wieder zu Atem fand. Erschöpft röchelte Kato auf. "Na bitte, er atmet wieder.", meinte Kru und zuckte unschuldig mit den Schultern. Als Hizumi`s Anweisung kam, seufzte er kurz auf, beugte sich zu dem am Boden Liegenden hinunter, packte ihn unter den Achseln und hievte ihn auf die Beine. Das Kato sich plötzlich an ihn klammerte, kommentierte er nur mit einem genervten Grummeln, ehe er ihn von sich drückte, mit zusammengepressten Zähnen in die Knie ging und sich den anderen mit einem Aufschwung seines Oberkörpers über die Schulter warf. Überrascht fiepte Kato auf. "N-nein! Lasst mich hier bei ihm!" "Nichts da. Wenn Hizumi sagt, das du mitkommst, kommst du mit. Und damit sein Wort gehalten wird...", fing er immer noch etwas grummelig an, da ihm dieser Gefühlskram überforderte, und drehte sich etwas mühsam mit Kato über der Schulter um. Da alle bis auf Tsukasa damit beschäftigt waren, Hizumis Anweisungen zu befolgen und den Platz zu räumen, rief er diesen zu sich. Als dieser tatsächlich seinen hin und her schwingenden Hintern zu sich bewegte, als würde er für die nächste Modenschau üben, indem er einen Catwalk fabrizierte, brachte er Kru zum Aufknurren. "Tsukasa!" "Was denn~?", erwiderte dieser leicht genervt und tat schwer verletzt, als Kru seine sich ihm nähernde Hand wegschlug. "Du hast zwar bewiesen, zu deinem Glück, dass du dich durchaus verteidigen kannst, aber nun zeig uns endlich, dass du deiner Bande loyal ergeben bist, indem du dich dementsprechend benimmst! Los, nimm den da und trag ihn raus!", forderte er ihn auf und zeigte auf den toten Freund Kato`s, als er merkte, wie auch Hizumi langsam eine Pause brauchte und damit beschäftigt war, die noch übrig gebliebenen Männer mit entsprechenden Aufgaben zu koordinieren. Tsukasa, der sich den gezeigten Mann näher anschaute, riss den Mund auf. "Das kannst du mir nicht antun! Der ist tot!", zischte er angewidert und wandte sich an Hizumi, der ihn mit einem warnenden Blick strafte. Tsukasa schluckte trocken. "Und wehe du berührst ihn unsittlich!", fügte Kato drohend hinzu und starrte Tsukasa mordlustig an. "Dann bist du tot... Das schwör ich dir...", fügte er dem knurrend hinzu. "Oha... Wen haben wir denn da?", fing Tsukasa auf einmal an und erhielt ein warnendes Knurren seitens Kru. Genervt verdrehte Tsukasa die Augen. "Ist ja gut.", murmelte er und machte sich daran, den an Ketten Hängenden zu befreien, um ihn sich, wie Kru es mit Kato getan hatte, über die Schulter zu werfen. "Ist ja nicht auszuhalten...", grummelte Tsukasa angewidert und holte aus seiner inneren Brusttasche ein kleines Fläschchen hervor. "Tsu?", machte Kru zwischen Argwohn und Genervtheit, doch Tsukasa ignorierte ihn und fuhr fort, das Fläschchen nun über dem Körperteil zu träufeln, der seiner empfindlichen Nase zu nah war. "Was zum-...?! Pffff.... Ieh!", schimpfte Kru und hielt sich die Nase. "Du hast 'nen echten Schaden, Junge!", fuhr er motzend fort und stolperte überrumpelt und einen überraschten Laut ausstoßend vor, da Kato vor Entsetzen und Wut wie wild zu strampeln begann. "Hast du keinen Respekt vor den Toten?!" "Aber der stinkt!", verteidigte sich Tsukasa und wich den Fäusten aus, die versuchten sein schönes Gesicht zu demolieren. "KOMM HER! ICH REIß DICH IN STÜCKE!!", schrie Kato aufgebracht. "Sei lieber froh, dass ich dafür mein gutes Parfüm geopfert habe.", meinte Tsukasa angepisst, schenkte Kru noch einen Blick, der ihm am liebsten vor Wut aufgespießt hätte und machte sich auf den Weg nach draußen. "NEIN!! Hinterher! Lass ihn nicht allein mit ihm!", forderte Kato panisch auf und lehnte sich in die Richtung, in die Tsukasa gegangen war, was Kru wieder stolpern ließ. "HALT VERDAMMT NOCHMAL STILL, DU IDIOT!", fuhr Kru plötzlich auf, der den anderen am liebsten zu Boden geworfen hätte, da er die Schnauze voll hatte. Er war doch kein Pony! Kato verstummte. Verkrampfte seine Finger jedoch in Kru`s Seiten, was diesen Aufzischen ließ. "Nikita!", rief er ihren dritten Mann und ließ diesen von seiner Arbeit aufsehen. "Übernimm du ihn...", bat der allmählich erschöpfte Kru den blonden Nikita und ließ Kato, der erschrocken aufschrie und nicht wusste, wie ihm geschah, langsam von seiner Schulter gleiten, sodass Nikita, der sogleich angelaufen kam, ihn an sich nehmen konnte. "Kümmer du dich um dieses Weib." "Hey!" "Alles klar!", sagte Nikita und nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Auch war er kurz davor, Kru zu sagen, dass er sich lieber ausruhen sollte, doch ließ seine Stellung und Kru`s Einstellung zu Gefühlen und Ehre dies nicht zu, also verkniff er sich seine von Sorge tragenden Gedanken und ließ sie stumme Gedanken bleiben. Kru würde nicht einmal in diesem Zustand gestehen, das es ihm nicht gut ging. Lieber würde er sich die Zunge abbeißen. Doch für diese Stärke, oder auch Dummheit bewunderte Nikita ihn und machten ihn deshalb nur zum dritten Mann ihres Gefolges. Ihm fehlten diese Ansichten, um besser als Kru zu sein. Eilig rief er einen weiteren Mann zu sich, der ihm beim Tragen helfen sollte. Der Schwarzhaarige humpelte inzwischen an Nikita vorbei, um sich zu Hizumi zu gesellen und sich einen Überblick zu verschaffen. "Sind alle Spuren vernichtet...?", wollte er in Erfahrung bringen und rieb sich die Nase, bevor er niesen musste. "Oh... Entschuldigung...", nuschelte er peinlich berührt und hielt sich die Hand um die Nase, bei der er das Gefühl hatte, sie sei von dem Parfüm Tsukasas angeschwollen. „Ich hoffe, der legt sich nie so ein nerviges Weib zu...“, dachte er und knurrte innerlich auf. Hizumi hob den Blick und nickte. "So gut, wie es in der Kürze der Zeit möglich war, ja." antwortete er ihm. "Lass uns diesen schrecklichen Ort endlich verlassen, ich vermisse mittlerweile schon richtig das Tageslicht." sagte Hizumi leise und stützte Kru vorsichtig beim Herausgehen. Einen letzten Befehl gab er Nikita. "Du weißt, wo du alle hinbringen musst. Achte darauf, dass Sakamoto alle Verletzten versorgt, ist jemand zu stark verletzt, bringt ihn ins Krankenhaus. Ich werde mich um Formalitäten kümmern." Dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder Kru. "Schaffst du es? Sollen wir eine Pause machen? Und lass dir jetzt nicht einfallen, den Helden zu spielen. Keiner ist mehr da, dem du etwas beweisen musst.", sagte Hizumi geradezu lieb. Als Hizumi sein Verlangen nach dem Tageslicht äußerte, hob Kru ein wenig verständnislos den Blick. "Wahrscheinlich hast du Recht...", meinte er nur und versuchte nun mit Hizumi`s Hilfe dieses schreckliche Ungetüm von einer Burg hinter sich zu lassen. Normalerweise würde er jeden von sich weisen, aber Hizumi würde er nie von sich stoßen. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann spürte er auch, wie sehr es ihn diese kleine Hilfe doch erleichterte zu gehen. Er biss sich auf die Unterlippe und ließ den Blick etwas sinken. Er wagte es nicht aufzusehen, als Nikita an ihnen vorbei eilte, der soeben die wohl vorläufig letzten Befehle von Hizumi erhalten hatte und dem nun bestimmt, aufgrund seiner Schwäche, Belustigung ins Gesicht geschrieben stand. Wann zeigte ER schon mal Schwäche?! Er hasste es! "W-was?", machte er verwirrt, als sich Hizumi wieder an ihn wendete und ging dessen Wort im Kopf durch, die noch in seinen Ohren gehallt hatten. "Nein, gehen wir weiter. Wir müssen hier raus.", begann er und verstummte, aufgrund Hizumi`s doch so treffender Worte. Konnte ihm mal einer erklären, warum der immer wusste, wie er tickte? Leicht genervt seufzte Kru auf. „Wir kennen uns wohl schon zu lange.“, dachte er. "Hm...", grummelte er schließlich zum Zeichen, dass er verstanden hatte. "Ich bleib trotzdem dabei. Wir würden zwar spätestens in der Nacht wieder frei sein, aber ich möchte nicht derjenige sein, der uns diese Schereien an den Hals hetzt. Es gibt später immer noch genug Zeit sich auszuruhen. Und dann kann sich Sakamoto auch um mich kümmern. Die anderen sind zum Glück nicht schwer verletzt. Dafür haben wir sie zu gut ausgebildet. Was... Hizumi, es tut mir Leid... ich hab versagt... Dieser Shi, glaub ich, also der im weißen Kittel, der ist mir... entkommen...", seufzte Kru schwer und zischte auf, als er ungünstig auftrat. "Was ist, wenn er den Sturz ins Meer überlebt hat? Glaub mir, solch einen würdigen Gegner hatte ich schon länger nicht mehr. Wenn der es geschafft hat, dann müssen wir uns um ihn kümmern. Sonst werden sowohl deine Freunde als auch wir Probleme bekommen. Das hab ich im Urin." Hizumi blieb stehen, um Kru eine Pause zu gönnen. Er spürte genau, dass sein Freund öfter stolperte und nur mit Mühe und seiner Hilfe wieder das Gleichgewicht erreichte. "Setzen wir uns kurz.", sagte er und zog Kru neben sich. "Die anderen werden sicher da sein, und die Hauptsache ist, dass Aoi und Reita endlich in Sicherheit sind. Das war unsere Aufgabe, Kru." Weiter hörte er ihm zu und hörte, wie er sagte, dass er versagte hatte. "Nein... das hast du nicht. Keiner von uns hat das, Kru. Wir haben alle unser Bestes gegeben und verdammt nochmal! Wenn das so ein Mistkerl ist, wie du sagst, dann bin ich heilfroh, dass dir nicht noch Schlimmeres passiert ist!", sagte er offen und es war selten, dass Hizumi so über seine Gefühle sprach. Doch er musste sich irgendwie von dem Grauen etwas lösen, was er hier in diesem Schloss sehen musste. Sein Blick fiel erneut auf Kru und besorgt betrachtete er ihn. "Um Shi werden wir uns später kümmern.", sagte er nur. "Warum bleibst du stehen?", wollte Kru verwirrt wissen und stieß einen überrascht Laut aus, der fast vergleichbar mit dem eines Schmerzhaften war, da die schnelle Bewegung seiner tiefen Wunde im Oberschenkel nicht gut tat, als er das Ziehen an seinem Arm spürte und neben Hizumi auf den staubigen Boden gezogen wurde. Da mit seinem Setzen den Staub aufgewirbelt hatte, musste Kru aufhusten und versuchte den vielen Staub mit einer wegwerfenden Handbewegung zu vertreiben. "Hier sollte man dringend Staub gewischt werden...", grummelte er und wandte den Kopf zur Seite. Ging es Hizumi vielleicht nicht gut, oder warum musste er sich setzen? Kru musste zugeben, er war gerade etwas mit der Besorgnis seines Kumpels überfordert... Ihm ging es doch... gut genug, um sie nicht in Gefahr zu bringen... oder? Er senkte den Blick auf sein Bein und legte den Kopf leicht schief. Gut... das Messer, welches noch immer in seinem Oberschenkel steckte, sollte dort vielleicht nicht stecken, um dem mehr Überzeugung hinzu zu geben und- Wieder seufzte Kru schwer auf. Am besten musste sein ganzes Bein weg. Dann würde es ihm gut gehen und sie könnten fliehen. Mehr humpelnd als gehend, aber dann müsste sich Hizumi keine Sorge mehr darum machen, das er an der Messerwunde oder den gebrochenen Zehen verbluten könnte, wenn er sich überanstrengte. Kami... Was redete er da wieder für ein Müll zusammen? Na egal... Ein bisschen Spaß muss sein. Haha... Gut, wenn niemand wollte, musste er eben selbst über sich lachen... Man er hasste es, verletzt zu sein! Da spinnte sich sein Ego immer so'n Schwachsinn zusammen, nur, um seine Schwäche nicht zugeben zu müssen... Als er seinen Namen aus Hizumi`s Mund purzeln hörte, schreckte Kru aus seinen Gedanken auf und hob den Kopf. Verständnislos starrte er Hizumi an und senkte dann mit gerunzelter Stirn den Blick auf seine Hände, an denen noch immer die letzten Krallenfinger steckten und bewegte sie leicht. "Ich... hab dir schließlich versprochen, dass wir wieder zusammen hier rauskommen.", versuchte er Hizumi zu besänftigen, während er die einzelnen Krallen von seinen Fingern zog, um sie sich wegzustecken. "Und beinahe hätte ich das gefährdet... Ich schäme mich so, das ich dich in meine Fehler mit reingezogen habe. Anstatt dir, wie versprochen, das Leben zu retten, hast du mir wieder einmal helfen müssen, da ich zu tollpatschig war, und jetzt sitzen wir hier, weil ich mich nicht ausreichend zu wehren wusste, und die Gefahr, dass wir gefasst werden, wächst und wächst... Doch dich darum zu bitten, mich hier sitzen zu lassen, damit du fliehen kannst, wird mir eh nichts bringen... Mein großer Dickkopf.", benennte er ihn und lächelte die gegenüber liegende Wand leicht an, während er seinen Kopf gegen die Mauer hinter sich lehnte. "Großer" hatte er Hizumi damals immer genannt und umgekehrt war es immer "Kleiner" gewesen. Bis Kru den anderen dann in seiner Größe aufgeholt hatte und sie nun fast gleich groß waren. Doch wie kam er gerade jetzt darauf zurück?! "Tut mir Leid... Jetzt werd' ich auch noch sentimental.", grummelte Kru und kratzte sich den Dreck von den Händen. "Es wird Zeit, dass wir hier rauskommen.", meinte er ehrlich und dachte dabei an die Veränderung, die in der Luft schwang und ihm ein wenig Angst bereitete. "Kannst du mir vielleicht aufhelfen...?", bat er, nachdem er es probeweise aus eigenem Stück versucht hatte und daran schmerzhaft gescheitert war. Er nickte auf Hizumi`s Worte hin, die sich auf Shi bezogen, und sah zu Hizumi, da er dessen besorgte Blicke auf sich spürte. "Hm... ano... Hizumi? Du weißt doch immer auf alles eine Antwort, ne? Ich... will ja nicht neugierig sein, aber was war das da zwischen diesem Aoi und dir? Das hab ich nicht ganz verstanden." Und er hasste es, etwas nicht zu verstehen! "Tut mir Leid... Du musst darauf nicht antworten. Lass uns einfach hier raus. Ich werd' schon ganz weich in der Birne...", grummelte Kru genervt von sich selbst, stemmte sein gesundes Bein auf, hob die Arme, damit ihm aufgeholfen werden konnte, und schenkte Hizumi einen bittenden, leicht auffordernden Blick. Hizumi grinste bei dem Wort "Großer". Ja, so hatten sie sich früher immer geärgert. Er war der Große, Kru der Kleine... Aber jetzt war das anders irgendwie. Dadurch, dass er Kru so eine verantwortungsvolle Aufgabe übertragen hatte, war ihre Freundschaft in letzter Zeit viel zu kurz gekommen. Hizumi nahm sich vor, mit Kru mal wieder einen trinken zu gehen, wenn es diesem wieder besser ging. Zuerst einmal musste das Messer zum Beispiel raus, das zu Hizumi`s Entsetzen in Kru`s Oberschenkel steckte... "Hör auf dich zu schämen! Du bist mein bester Freund und der Beste in meinem Team verdammt! Jetzt hör endlich auf, in Selbstmitleid zu versinken, klar?" Seine Worte waren härter als gewollt, ganz der Anführer eben... Hizumi biss sich auf die Lippe und half ihm vorsichtig wieder hoch. In dem Moment fragte ihn Kru nach Aoi und die Augen des Anführers verdunkelten sich. Dennoch hatte sein Freund doch irgendwie ein Recht auf die Wahrheit, oder? Hizumi versuchte sich zu sammeln. "Sakito gab mir den Auftrag, mich um seinen Schützling zu kümmern. Der Junge hat viel Scheiße im Leben erlebt und war kaum mehr ansprechbar. Ich hab versucht, mich um ihn zu kümmern und... naja... irgendwie war das alles ein ziemlicher Fehler weil... weil wir im Bett gelandet sind. Und nun bereut er es schrecklich, weil er ja seinen Freund betrogen hat." Es war bekannt, dass ihr Anführer schwul war, auch wenn er nie darüber sprach. Er war eher derjenige, der sich, wenn er Lust auf Sex hatte, in Clubs umsah und dort seine Triebe befriedigte. Dieses sanfte Verhalten, was er bei Aoi an den Tag gelegt hatte, passte eigentlich so gar nicht zu seiner sonstigen Art... Während er die Sache mit Aoi Kru erzählte, führte er ihn weiter in Richtung Ausgang, achtete darauf, dass er ihn nicht zu sehr hetzte. Ein wenig erschrocken schreckte Kru schon etwas von Hizumi zurück, als dieser ihn anmachte. War Hizumi es nicht immer gewesen, der ihm damals immer wieder versucht hatte, einzutrichtern, Stärke zu beweisen, in dem er stark war und schlau handelte? Und war Hizumi es nicht, der Schwäche ebenso wie er verabscheute? Deshalb kam auch nicht jeder bei ihnen in die Bande. Sonst wäre ihr Versteck doch voll von Loosern... Doch er hatte Recht! Irgendwie... "Tut mir Leid, Hizumi. Du weißt doch, dass ich diese Situationen hasse... Da geht mein Ego irgendwie mit mir durch. Trotzdem hatte ich Angst um dich.", gestand er und nickte Hizumi aufrichtig zu, bevor ihm dieser auf half. "Danke. Auch, das du mich etwas wachgerüttelt hast. Hm...", machte er, grinste wieder und strich die die wilde Mähne aus dem Gesicht. Als Hizumi`s Gesicht sich dann aufgrund seiner Frage verdüsterte, und dann nachdenklich wurde, ging er sich erklärend neben ihm her. Er erwartete keine Antwort und er biss sich dafür, dass er diese Frage überhaupt gestellt hatte, unsicher auf die Unterlippe. Als sie dann doch folgte, hob Kru überrascht den Blick, lauschte jedoch aufmerksam seinen Worten und als diese geendet hatte, war Kru irgendwie noch verwirrter. "Gut, zu deinem sonstigen Beuteshema passt er schon, aber... Ach das geht mich nichts an. Versteh eh nicht viel von diesem ganzen Kram, der da zwischen dir und deinen Bettgeschichten so abläuft und von diesem ganzen Gefühlskram.", meinte er und gestikulierte mit den Armen. "Ist schon schwer genug, Tsukasa auszuhalten, der einem da nur noch mehr verwirrt. Aber das ist zum Glück nicht meine Aufgabe. Wenn aber Aoi jetzt bei uns raus ist, dann hat sich das doch auch erledigt, oder? Ich meine... Dann hattet ihr eben Sex. Doch wenn ihr euch dafür nicht hasst, kann es ja auch nicht so schlimm gewesen sein. Fehler passieren nun mal und...", versuchte seinen besten Freund so gut es eben ging aufzumuntern, als er belustigt auflachen musste. "Hab ich das eben gesagt? Nun ja... gut... Fehler passieren eben. Und das ich dir das sage und das nicht schlimm finde, kann doch was bedeuten, oder?", wollte er wissen und sah Hizumi fragend an. "Hey man~ Wenn er es auch gewollt hat, dann muss er das ausbaden. Ist doch nicht dein Problem! Jetzt guck doch mal wieder netter.", bat er mit einem breiten Grinsen und ließ den Blick zu Boden gleiten, als ihn ein erneuter Schmerz durchfuhr. „Uh~ Ein Stein...“, erkannte er und versuchte sich nun etwas auf den Boden zu konzentrieren. Hizumi starrte ihn erschrocken an, als Kru plötzlich los lachte. Er... er nahm das alles auf die leichte Schulter... sicher... woher sollte er auch wissen...? So ganz kehrte der ruhige Ausdruck auf seinem Gesicht noch nicht zurück, doch er schaffte ein Grinsen und winkte dann ab. "Eben, es ist lächerlich! Du hast völlig Recht!" Lächerlich... ja... Seine Liebe zu Aoi war... lächerlich... Zeit, dass er an etwas anderes dachte... "Hey Kru! Wenn du wieder fit bist, dann lade ich dich zu einem Saufabend ein. So wie früher, hörst du?" Kru`s Straucheln fing er ab und er sehnte sich nach dem verfluchten Tageslicht, wie eine Motte von einer Kerze angezogen wurde und dort elendig verbrannte, wenn sie dem Licht zu nahe kam... Zustimmend nickte Kru und sah wieder zur Seite, um Hizumi`s Gesichtsausdruck zu deuten. Hatte er etwas Wichtiges übersehen? Doch als sich ein Grinsen auf dessen Gesicht schlich, grinste Kru erleichtert auf. "Meinst du echt? Nur wir beide? Cool! Na dann lass uns mal schnell nach Hause, damit wir das machen können.", meinte er und freute sich schon tierisch darauf, mit Hizumi eins drauf zu machen. So wie früher... Nur sie beide. Da war der Schmerz doch gleich vergessen. "Da vorne, Hizumi! Da ist die Tür!", wies er ihn darauf hin, doch sein Grinsen erlosch, als er aufhusten musste. Sein Hals brachte ihn noch um... Während sie weiter gingen, suchte Kru seine Taschen nach einer Zigarette ab. Er musste doch hier irgendwo eine Kippe haben! Vielleicht würde es ihm dann besser gehen, wenn er damit seinen Hals betäubte, seinen halbwegs leeren Magen füllte, seine Schmerzen vergessen und seine Nerven beruhigen konnte? "Ja, nur wir beide." bestätigte er. Hizumi sah sie auch und atmete erleichtert auf. "Endlich..." ~+~+~ "Na dann los...", sprach er, nachdem er sich wieder dem Schlund zugewandt hatte, mit kräftigerer Stimme als zuvor, erhöhte den Druck seiner Hand auf die eiserne und eisige Klinke, drückte sie nieder, bis sie mit einem lauten Knarzen aufging, um das Innere des Schlundes zu offenbaren... Doch ehe sie in die Burg hätten eindringen können, wurde sie, kaum das sie Sakito geöffnet hatte, ihm mit solch einer Wucht entgegen geworfen. Sakito, Uruha und Takeda sprangen oder besser: stolperten vor Schreck zurück. Mit hastigen, leicht zitternden Händen griff Sakito nach der Waffe in seiner Jackeninnentasche, als mehrere schwarz gekleidete Männer aus dem Inneren drangen und bis auf zwei, von denen jeder einen anderen trug, sich ihnen zuwandten. Das Knarzen der Tür hatte sie wohl bereits verraten, dass so laut gewesen war, als wolle es die ganze Burg wecken. Doch noch ehe er dazu kommen konnte, die Waffe zu ziehen, wurde er von einem seiner Gegenüber, der mehrere blutige Kratzer quer über dem Gesicht hatte, am Handgelenk gepackt, anschließend mit solch einer Kraft an ihn gerissen, das Sakito das Geschehen wehrlos über sich ergehen musste, bis ihm dann der Arm auf den Rücken gedreht wurde und ihm auch nach der Unbeweglichkeit seines zweiten Armes und deren schmerzhaftes verschränken, der Schmerz so in den Rücken ging, das er ihn durchbog, in der Hoffnung, der schmerzhaften Haltung entgehen zu können. Doch dies machte den Schmerz nicht erträglicher, sondern schaffte dem Fremden zusätzlichen Platz, die verschränkten Arme nachzudrücken, sodass Sakito vor Schmerzen aufschrie. "Aufhören!", donnerte Takeda und zog nun seinerseits seine Waffe. Allerdings ging der Versuch, einschüchternd zu wirken, unter schallendem Gelächter unter, als jeder einzelne der schwarz gekleideten Männer ihre Waffen zogen. Fassungslos weiteten sich Takedas Augen. "Kami...", keuchte er und senkte die Waffe. Gegen solch eine Übermacht hatte er keine Chance. Uruha, der zu ihm vorgetreten war, mit dem Blick auf Sakito, schob er hinter sich. "Bleib da!", zischte er zu ihm und sah zu dem jungen Mann auf, der Sakito Bewegungsunfähig gemacht hatte, als könne er das bereits im Schlaf! "Der kann dir auch nicht mehr helfen.", meinte der am vordersten Stehende und hob Stille gebietend die Hand. Das Gelächter brach ab. Takeda ging ein Licht auf. Dieser Mann musste also der Anführer sein! Oder...? "Bitte lasst ihn gehen! Wir verschwinden! Sagen niemanden etwas von-" "Auf das Wort einen Bullen verzichten wir herzlich. Habt ihr noch etwas zu sagen, bevor ihr sterbt? Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!", bellte er und Takeda schluckte schwer. Was sollte er jetzt noch tun können?! Sie waren verloren! Wenn nicht ein Wunder geschehen würde, dann wäre ihre Rettungsmission gestorben! Und was wäre dann mit Reita?! Mit Aoi?! +~+ Ein paar Schritte entfernt, hatte sich Aoi von seinem Schwindelkeitsgefühl etwas erholt - er wirkte nicht mehr ganz so grün wie zuvor - und schlug kraftlos mit seinen Fäusten gegen den Rücken seines Trägers. Er sollte ihn endlich runter lassen und seine Hände von ihm nehmen! "Du schlägst wie ein Mädchen.", meinte die größere Gestalt und gähnte demonstrativ. Dann zuckte er genervt mit den Schultern, hob Aoi mit Leichtigkeit von sich und setzte ihn unsanft wieder ab. Überrumpelt taumelte der Schwarzhaarige daraufhin rückwärts, ruderte wie ein Ertrinkender mit den Armen, bis die Kraft ihn in den Beinen verließ und ihn zu Boden fallen ließen. Durch den Schwung, mit dem er von der Schulter des Mannes befördert worden war, war die Übelkeit zurück gekommen, ließ Aoi entsetzt die Wangen aufplustern und den Kopf gerade noch seitwärts kippen, bevor er sich jämmerlich übergab. Doch wenn nichts drin ist, kann nicht viel rauskommen. Der Mann, der ihn getragen hatte, seufzte schwer. "Wenn du fertig bist, dann steh auf!", forderte er etwas verunsichert und verschränkte die Arme vor der Brust. Etwas hilflos stand er neben dem Schwarzhaarigen und wartete darauf, dass ihm Folge geleistet wird. Wie er sich gegenüber so einem schwachen Menschen verhalten sollte, wenn seine Aufgabe einmal nicht im Töten lag, wusste er nicht. Aoi hatte die Augen zusammengekniffen, atmete schwer und versuchte seiner Sinne wieder Herr zu werden, in dem er sich zur Seite und damit auf den Rücken kippen ließ. Die Aufforderung des anderen war an ihm vorbei gerauscht. "Hey, nicht schlafen!", meckerte das Bandenmitglied und stupste Aoi mit der Schuhspitze an. "Ich sagte, du sollst aufstehen! Sonst nehme ich dich wieder über die Schulter! Und darauf hab ich echt kein Bock, weil du mich sonst vollkotzt." Nur träge öffnete Aoi die Augen und sah zu dem anderen hoch. Warum schrie der denn so? Konnte er sich nicht einmal ausruhen...? Doch ehe Aoi sich hätte aufsetzen können, der Mann ihn wieder grob angefasst oder weiter geschrien hätte, schritt der Mann ein, der Sakito noch immer festhielt. "Hey man, noch lauter und jeder beschissene Mensch, weiß, dass wir hier sind! Hab Hizumis` Liebling besser im Griff und bring ihn von dem Auto weg!" "Hizumi...?", ächzte Sakito und versuchte den Kopf zur Seite zu drehen, jedoch wurde er schmerzhaft daran gehindert, als der Typ ihn fluchend zwischen die Beine trat. Sakito sah Sternchen und krümmte sich sofern es ihn möglich war. "Sprich diesen Namen nicht aus!" "A-aber i-ich bin Sakito! Der euren Boss aus dem Fall von vor einem Jahr geholt hat! Der Anwalt!", versuchte er den anderen klar zu machen und sein Herz, welches ihm vor Angst in die Hose gerutscht war, schlug erleichtert an seiner vorgesehenen Stelle. Hizumi war hier! Aber... aber dann... "Sakito?!", stießen einige leise aus und der Mann, der ihn soeben noch fest im Griff gehalten hatte, ließ ihn abrupt los, sodass Sakito auffluchend nach vorne stolperte und sich von Takeda auffingen ließ, dem die erschreckende Erkenntnis im Gesicht geschrieben stand, dass Aoi hier war. "Wo... ist Hizumi? Und wo Aoi?!", wollte Sakito weiter wissen und wurde etwas misstrauisch betrachtet. "Nikita, ich erkenne ihn... Das ist Sakito.", murmelte einer der Bandenmitglieder und senkte den Kopf. "Und warum sagt mir das niemand?!", fuhr dieser Nikita auf und hob die Hand, als wolle er jemanden schlagen. Der Mann, der ihm das gestanden hatte, wich zurück. Doch Nikita schlug nicht zu. Er wandte sich stattdessen an Sakito und verbeugte sich ein wenig. "Ich muss mich entschuldigen... Auch für meine Männer. Hizumi ist noch drin und wir brauchen für euren Freund Reita einen Krankenwagen. Sakamoto, unser Arzt, kann ihm mit seiner Ausrüstung nicht helfen. Er müsste bald mit den anderen rauskommen und Aoi ist-", erklärte er rasch und wurde von Takeda unterbrochen, der Sakito`s Kopf zur Seite drehte. "Da! Da ist Aoi!" Sakito`s Augen weiteten ich vor Entsetzen, als er den Schwarzhaarigen scheinbar leblos auf dem Boden liegen sah. "Ist er... ist er...", stammelte er, nahm die Beine in die Hand und rannte los. "Aoi!", rief er mit ängstlich aufgerissen Augen. Takeda, der Uruha nicht allein lassen wollte, nahm diesen an die Hand und zog ihn mit sich. Sakito hinterher. Nikita, der den dreien ein wenig überrascht nach sah, tat es ihnen gleich. Aoi, der aufhusten musste, als eine Staubwolke auf ihn zuflog, die von Sakito verursacht wurde, der sich hastig neben ihm auf die Knie geworfen hatte, um sich anschließend über ihm zu beugen und seine Gesicht zu umfassen. Erleichterung überkam diesen, als er seinen Schützling husten hörte und die unregelmäßige, schwache Hebung und Senkung des Brustkorbes bemerkte. "Kami, du lebst! Ich hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet! Was ist mit dir?! Geht es dir gut?!", fragte er hastig und klebte an Aoi`s Lippen, die Worte zu formen schienen. "Was...? Nimm dein Knie von meiner Hand?! Oh!", entfuhr es Sakito und rückte erschrocken zurück. "Tut mir Leid, Aoi!", entschuldigte er sich sofort und hatte auch seine Hände wieder sinken lassen. "Was ist passiert?!", fragte er wieder und verstand nicht, warum Aoi nichts sagte! War er etwa noch immer sauer auf ihn?! Nikita mischte sich ein. "Das kann ich ihnen auch beantworten. Aoi wird ihnen nichts sagen können. Lassen sie ihn ausruhen und hören sie mir zu!", wies er etwas harsch an und ließ Sakito herum fahren, während Takeda sich besorgt zu Aoi beugte. "Hat dieser Mistkerl dir die Zunge abgeschnitten?" "Takeda!", schimpfte Sakito. "Was?! Kann man doch von ausgehen! Aoi?", fragte er wieder und klebte nun seinerseits an dessen Lippen. "Reita? OH! Ja, natürlich! Halte du durch, verstanden!?", forderte er den Schwarzhaarigen auf, dessen Augen wieder zu tränen begonnen hatten und nun mit zittrigen und verschwitzten Händen nach einer Hand Uruha`s suchte, der doch schließlich, so wie er es zumindest mitbekommen hatte, Reita`s bester Freund war, oder?! Als er sie gefunden hatte, drückte er sie leicht. Doch wie sollte er den anderen trösten, wenn er selbst so aufgelöst war! Verdammt! Ein stummes Schluchzen ausstoßend, biss er sich auf die Unterlippe, die bebte. "Sakito, wo hast du mein Handy gelassen?!", wollte Takeda wissen, der seine Taschen hastig absuchte und nicht merkte, was nun hinter sich vorging, nachdem er sich auch von Aoi abgewendet hatte. "Was? Eh... hier! Was willst du jetzt damit?!", fragte Sakito aufgewühlt und reichte dem Polizisten sein Handy. Im Moment konnte er keinen klaren Gedanken fassen. "Na ich ruf einen Krankenwagen und anschließend meine Männer, die schon längst hier sein sollten! Was denn sonst!" Verständlich nickte Sakito und ergeben. „Ordne deine Gedanken, Sakito! So kannst du niemanden helfen!“, dachte er. Nikita, der bis eben noch mit verschränkten Armen darauf gewartet hatte, dass man ihm Beachtung schenke und zuhören würde, löste die Verschränkung und zischte auf, was Takeda für einen Moment verwirrt in der Bewegung inne halten ließ. Nikita jedoch drehte sich zu seinen Männern um. "Ihr habt gehört, was der Polizist gesagt hat! Ich werde hier bleiben und Hizumi und Kru warnen! Ihr! Ab nach Hause!" Für einen Moment herrschte verwirrtes Schweigen. Erst als Nikito ein wütendes Knurren von sich gab und die Arme hoch riss, herrschte Durcheinander. Die einzelnen Bandenmitglieder sammelten ihre Waffen zusammen und liefen in Richtung Ausgang davon. Währenddessen hatte sich Nikita an die zusammengeschreckten Freunde Aois, wie er glaubte, gewendet. "Also um es schnell zu machen! Wir haben dieses fette Ding, das sich Boss schimpft! Am liebsten würden wir ihn killen, aber ihr nehmt ihn mit euch! Reita ist schwer verletzt, lebt aber noch! Noch! Sofern du endlich den Krankenwagen rufen würdest!", fuhr er Takeda an, der sich wieder an sein Vorhaben erinnerte und nun hastig Tasten wählte. "Aoi nehmt ihr auch mit! Wir haben Hizumi`s Versprechen dir gegenüber gehalten, Sakito. Ab jetzt, sind wir nicht mehr für ihn zuständig! Wir kümmern uns um unsere Toten, um den Rest kann sich die Polizei kümmern! Haltet euch von diesem Wagen fern! Der gehört diesem Fetten! Ich werde jetzt Hizumi warnen gehen und Reita mit rausbringen! Haltet uns die Bullen vom Hals!", drohte er mit erhobener Faust und drohendem Gesichtsausdruck, ehe er sich abwandte und in Richtung Burg davon eilte. Sakito nickte hastig und hielt sich den Kopf. "Danach brauch ich Urlaub. Soviel steht fest...", murmelte er und stand auf, um auch Takeda aufzuhelfen, der inzwischen mit seinen Männern telefonierte. Mehrere Krankenwagen müssten nun innerhalb der City in Aktion getreten sein. "Uruha? Kannst du aufstehen?", wollte Sakito besorgt wissen, bot diesem seine Hände an und bemerkte, wie Aoi`s Hand, die eben gerade noch die Uruha`s gehalten hatte, diese langsam losließ. "Aoi? Kannst du auch aufstehen? Geht das? Wir sollen von dem Wagen weg. Takeda, nun hilf mir doch mal!", bat er an diesen gerichtet, der soeben das Gespräch beendete. "Sie sind in wenigen Minuten hier! Wie sollen wir sie von der Burg fernhalten?!", fragte dieser etwas hilflos, steckte sich das Handy weg und versuchte nun Aoi aufzuhelfen, was ihm auch nach mehreren Versuchen nicht gelang, das dieser sich keinen Zentimeter rührte. "Lass dir eben was einfallen!", meinte Sakito, dem auch nichts auf die Schnelle einfiel und half Uruha auf, bevor er sich immer noch besorgt an diesen wandte. "Geht es? Hör zu Uruha... Wir schaffen das schon irgendwie. Reita schafft das schon irgendwie! Okay? Lass uns einfach die Hoffnung nicht aufgeben. Reita hat es auch das letzte Mal geschafft! Er ist stark. Er schafft das ganz sicher!", versuchte er den Blonden aufzumuntern und umarmte seinen Schützling. Takeda hatte inzwischen ganz andere Probleme. Er hatte sich zum wiederholten Mal über Aoi gebeugt. "Aoi? Schläfst du jetzt?", fragte er hilflos und stupste den Schwarzhaarigen leicht gegen die Brust. Nachdem auch das nichts brachte, packte er den anderen unter den Achseln und hob ihn an. "Wow! Scheiße, ist der leicht!", fiel ihm entsetzt auf, als er beinahe nach hinten gestolpert wäre, nachdem er zu viel Schwung geholt hatte. Kopfschüttelnd griff er unter Aoi`s Kniekehlen und trug ihn zu seinem Polizeiauto, um ihn hinten auf die Rückbank zu legen und notdürftig anzuschnallen. „Er ist hoffentlich nur weggetreten...“ "Hm~? Willst du dich vielleicht schon ins Auto setzen? Zu Aoi? Dann ersparst du dir den Anblick, wenn er... also Rei rauskommt.", bat Sakito vorsichtig und biss sich unsicher auf die Unterlippe. "Nicht, dass du mir umkippst. Du bist schon so gefährlich blass... Ach herrje~", fügte er dem noch hinzu und strich dem Blonden leicht über die rechte Wange. "Wenn erstmal die Krankenwagen hier sind und die Polizisten, wird hier eine Chaos ausbrechen. Nicht, das du mir darin verloren gehst. Oder möchtest du dann zu Rei in den Krankenwagen?“ +~+ Zusammen zuckend stolperte Uruha ein paar Schritte zurück, als die Türe so plötzlich aufflog. Als dieser Fremde Sakito packte hätte Uruha vor Schreck beinah aufgeschrien, doch er hatte sich rechtzeitig die Hände vor den Mund geschlagen. Er hoffte inständig, dass nichts passierte. Das Gespräch verfolgte der Brünette nur halbherzig, denn die Sorge die in seinem Gesicht stand, war viel zu groß, als das er sich hätte konzentrieren konnte. Als der Tritt kam, zuckte er erneut zusammen und kniff die Augen zusammen um es nicht mit ansehen zu müssen, was jetzt noch passieren würde. Doch als er auch den Namen Hizumi vernahm, öffnete er seine Augen wieder und zog sich die Hände von den Lippen. War Hizumi nicht der, der ihn vor diesem Mörder gerettet hatte? Langsam glitt sein Blick zur Seite und auch Uruha erkannte den Schwarzhaarigen am Boden liegen. So schnell wie Takeda ihn mit zu ihm zog, hatte Uruha nicht einmal reagieren können. Er ließ sich kraftlos neben Aoi auf den Boden sinken und konnte nicht einmal richtig erleichtert sein, als Aoi die Augen aufschlug. Sofort, als er nur einen Finger des Dunkelhaarigen spürte, nahm er dessen Hand und erwiderte den Druck leicht. Er zog Aoi etwas näher zu sich und gab ihm wenigstens ein bisschen Halt. Dennoch ließ ihn die Geschichte über Reita nervös werden. Sein Herz schlug schneller und die Tränen waren immer schwerer zurück zu halten. Aber er wollte die Hoffnung noch nicht aufgeben. Reita würde das überstehen. Ganz sicher. Langsam ließ sich Uruha von Sakito aufhelfen und nur zögernd ließ er Aoi`s Hand los und stand leicht zittrig auf. Auch Sakito versuchte den Blonden mit der Hoffnung aufzubauen, dass Reita es schaffen würde. Uruha nickte nur leicht und erwiderte die Umarmung zögernd. "H-hai...", antwortete er leise und blickte erneut zu dem alten Gemäuer. Er schüttelte den Kopf und schwieg. Der Zwiespalt in dem er steckte war fast unerträglich. Er wollte Aoi nicht alleine lassen, aber dennoch wollte er auch nicht gehen ohne Reita vorher gesehen zu haben. +~+ Nur schwer hatte sich Aoi ein Lächeln abringen können, als Uruha seinen Händedruck erwiderte. Er hoffte, er könne ihm damit etwas Halt geben, selbst wenn er gerade eher nicht der Richtige dafür war. Seufzend schloss er die Augen und dachte an Reita, der sich für ihn geopfert hätte. Dachte an Kato, wie er seinem Freund nach trauerte. Das hätte er sein können... Wenigstens lebte er noch. Wenn auch nicht bei klarem Verstand. Doch wie ging es nun mit Reita weiter? Würde er es schaffen? Würde er, Aoi, es erneut schaffen, ihn von den Toten zurück zu holen? Würde er die Kraft und die Stimme dazu haben? Er hoffte es so sehr, doch im Moment fühlte er sich so schwach, als ob diese Kugeln, nun beschaffen aus Angst, Schwäche und Kraftlosigkeit, auf ihn lasteten und ihn zu Boden drücken würden. Die Übelkeit war noch nicht abgeklungen, doch drängte sich ein anderes Gefühl in ihn und seinen nach Ruhe schreienden Körper. Er merkte nur am Rande, wie Uruha seine Hand los ließ, um sich von Sakito aufhelfen zu lassen. Hörte anschließend ein Rauschen in seinen Ohren, seinen Herzschlag, der durch seine Venen drang, bevor ihn dieses schwere Gefühl der Bewusstlosigkeit mit sich riss. Wann mochten diese Zustände endlich zu Ende sein...? Würde er, wenn er wach werden würde, in Reita`s Armen liegen? Ihn um Verzeihung anbetteln können? Jemanden hören sagen, dass er nicht der Auslöser dieses ganzen Übels war? Denn diese Gedanken nagten noch immer an ihm, ließen ihn mit grimmiger Miene voran schauen. Wann war dieser Albtraum endlich vorbei? +~+ "Okay, wenn du dir das wünschst, kann ich dich eh nicht davon abhalten.", meinte Sakito mit einem kleinen Grinsen und hatte Uruha aufmunternd umarmt. "Dann... egal was du siehst, Ruha. Halte durch. Auch wenn es dir vielleicht schwer fallen wird, stark zu sein, Reita fällt es noch schwerer, okay? Daran musst du immer denken. Steh ihm bei, wenn wir es nicht können. Wir müssen jetzt die Polizisten solange von der Burg fernhalten, wie nur möglich. Sobald Reita hier raus ist und die beiden anderen, die uns, nein, Reita und Aoi gerettet haben, draußen sind, kann ich erst zu dir stoßen. Ich werde dich schon finden. Und wenn es im Krankenhaus sein sollte, dann auch dort. Ich werde mit Takeda im Auto nachkommen, oder mir sein Auto leihen. Aoi muss schließlich auch dort hin. Mir graut es jetzt schon vor den Ergebnissen der Ärzte, wie es mit den beiden aussieht... Und lass dich nicht von denen wegfangen! Lieber nehme ich dich mit zu mir, als dich dort unten gefangen zu wissen... Dann geht es dir nur so, wie Aoi sich fühlte. Wie ein Tier... Und wenn Worte nichts bringen... Lauf Uruha... Lauf weg! Du brauchst die Hilfe dieser Leute nicht! Das bekommen wir auch alleine hin. Pass auf dich auf, hörst du? Versprich es mir.", bat Sakito, hatte die Augen geschlossen und lehnte seine Stirn an die Uruhas. "Es tut mir Leid, wenn ich manchmal zu aufdringlich bin. Sag mir einfach, wenn es dich stört. Ich... Ich geb dir meine Handynummer, okay? Dann kannst du mich anrufen, falls was ist. Verdammt... Mein Handy ist in meiner Tasche in Takedas Auto... Versuch es trotzdem! Wenn ich kann, antworte ich dir.", versprach er noch, löste sich von Uruha und suchte seine Taschen nach einem Zettel und einen Stift ab. Aber warum sollte er auch so etwas an sich tragen, wenn er es doch gerade so dringend benötigte?! Leise auffluchend hob er den Kopf, als Takeda Aoi an ihm vorbeitrug und stibitzte ihm den Kugelschreiber aus seiner Brusttasche, den die Polizisten immer benötigten, um Strafzettel zu schreiben. Dieser ließ sich von der Aktion nicht weiter stören und eilte mit Aoi weiter. Sakito riss währenddessen ein Stück Stoff seines weißen Hemdes ab, um darauf seine Nummer zu notieren. Er konnte dieses eintönige Weiß, welches in seinem Job vorgeschrieben war, eh noch nie besonders gut leiden... "Hier...", murmelte er, faltete es zusammen und steckte es in Uruhas Manteltasche. "Verlier ihn nicht." Dann sah er auf. Prägte sich das Gesicht Uruhas ein, atmete einmal tief ein und wieder aus. "Gut, dann beginnt die Show...", murmelte er, hatte das Gesicht beunruhigt verzogen und strich Uruha über die hervor stechenden Wangenknochen, um sich das Gefühl seiner Haut einzuprägen. „Ich lass mir dich nicht noch einmal nehmen.“, sagte er zu sich selbst, nickte dem Blonden zu und entfernte sich anschließend in Richtung Eingangstor dieses Geländes. Auf dem Weg dorthin, musste er sich die Hände auf die Ohren pressen, da ein für ihn riesig erscheinender Helikopter am Himmel erschien. „Der kann doch nicht einfach so auf der Straße parken! Verdammt! Nein, sucht euch einen anderen Platz! Hizumi und seine Leute müssen hier doch durch!“, dachte er und kniff die Augen zu, als eine riesige Staubwolke aufwirbelte. Sich die Hand halb verdeckend über die Augen legend, kämpfte er sich dem starken Winddruck, der durch den Propeller auf kam, entgegen. „Scheiß drauf!“, fluchte er, riss die Arme in die Höhe und sah mit halb zusammengekniffenen Augen zu dem Helikopter auf, aus dem ein Polizist ihm zuwinkte, als wollte er ihm sagen, dass er aus dem Weg gehen soll. „Nichts da!“ Sakito bleib wo er war, stemmte sich entgegen des Windes, der ihn Zentimeter weit weg zu schieben versuchte, und rief zu den Männern hoch, in der Hoffnung, dass sie ihn auch erhören würden. "SUCHT EUCH EINEN ANDEREN PLATZ!!! DIE KRANKENWAGEN SIND AUF DEM WEG HIERHER!!!" „Gott, wie dumm muss man sein, den eigenen Leuten den Weg zu versperren!“ Und tatsächlich - Und Gott sei Dank! - verschwand der Polizist im inneren des Helikopters und dieser drehte ab. Überrumpelt fiel Sakito auf die Knie, der der Druck mit einem mal verschwunden war, und rappelte sich mühsam auf. „Bloß weit weg mit euch!“ +~+ Takeda, der inzwischen Aoi bestmöglich untergebracht hatte und anerkennend, jedoch auch verärgert über die Polizisten und besorgt um Sakito`s Wohl, was man ihm deutlich am Gesicht ablesen konnte, mit dem Kopf genickt hatte, war bereits wieder an seinem Handy, um seinen Leuten den Marsch zu blasen und ihnen zu befehlen, sich einen Landeplatz zu suchen, wo kein Verkehr war, und auf dem Weg zum Eingang des düsteren Gebäudes. +~+ Sakito sah noch eben, den Staub von sich schüttelnd, dem Helikopter hinterher, als auch er sich aufmachte, den Weg zur Burg zurückzulaufen. Wo bleiben sie denn nur?! Da sah er einen Mann mit Brille aus der Dunkelheit der schlundähnlichen Tür treten, der, sobald es der Platz ermöglichte, zur Seite trat und die zweite Tür aufriss, um der Trage, die soeben Sichtbar wurde, durchzulassen. Mit ihr kamen auch an die acht schwarz gekleideten, starke und vom Kampf gezeichnete Männer, die entweder beim Tragen der Trage Reitas halfen oder Ausrüstung trugen, die Sakito und Takeda verblüfft die Augen aufreißen ließ. Aber darum sollten sie sich keine Gedanken machen! Viel wichtiger, war der Blondschopf, der über die merkwürdige Trage ragte. Waren das Knochen?! Kami... Takeda war der erste, der sich den Männern vorstellte, Reita erblickte und schwer schluckend zur Seite sah. Fuck! "I-ihr müsst gehen! Die Polizei ist gleich hier! Und es gibt nur einen Ausgang! Los jetzt! Und... vielen Dank.", sagte er und sprach es voller Ehrlichkeit und Dankbarkeit aus. Sie hatten diesen Männern so viel zu verdanken, dass er nicht wusste, wie sie es ihnen jemals wieder gutmachen sollten. "Er brauch dringend einen Arzt, der die entsprechenden Werkzeuge besitzt. Ich konnte ihm nicht viel helfen.", meldete sich Sakamoto zu Wort und Takeda verbeugte sich. "Ist auf dem Weg. Danke, danke! Nun geht! Überlasst ihn uns." "Viel Glück dann, Takeda-san.", verabschiedete sich Sakamoto, wies seine Männer an, die Trage auf dem Boden abzusetzen, um anschließend mit ihnen das Grundstück zu verlassen. Und endlich war auch Sakito bei der Trage angekommen. Der Anblick Reitas war grauenvoll und drehte ihm den Magen um. Doch wie waren seine eigenen Worte gewesen? Sei stark, egal, wie schrecklich der Anblick sein wird! "Kami, ist das-", begann er, doch wurde von dem Heulen der Sirenen unterbrochen, die schnell näher kamen. "Mist! Takeda, bring Reita nach vorne! Wir müssen die Ärzte ablenken, wenn Hizumi und Kru rauskommen!" "Boah bin ich erleichtert! Sonne, wie herrlich!", hörten sie plötzlich jemanden jubeln und Sakito drehte sich verwundert zu dem Urheber um. Takeda ignorierte das Erscheinen des Störenfriedes und wandte sich Uruha zu, der kalkweis war und zitterte. "Uruha? Hey Uruha?! Glaubst du, du kannst mir helfen, Reita nach vorne zu bringen?" "Ähm hallo! Du bist doch dieser... Tsukasa, richtig?" "Oh wer kennt da meinen Namen?", säuselte Tsukasa fragend und wandte sich Sakito zu. Doch beim Anblick des Anwalts, verdüsterte sich Tsukasa Gesicht und ließ Sakito verwundert zurücktreten, als auch Tsukasa mit heftigen Schritten näher kam, um ihnen einen Finger in die Brust zu bohren. "Du!", zischte Tsukasa verärgert. "Ich?" "Ja du!" "Und?" "Was und? Du hast mir das alles eingebrockt!", knurrte Tsukasa wütend. "Tu nicht so unschuldig! Du weißt, was ich meine! Du hast mir diesen Aoi ins Haus gebracht! Diesen verfluchten, kleinen..." "Red nicht so über Aoi!", unterbrach ihn Sakito und brachte Tsukasa auf Abstand. "Riechst du das auch?" Mit in die Höhe gereckter Nase, wandte Tsukasa den Blick ab. "Das ist Baby Doll. Das Göttlichste unter den Parfümen." "Was interessiert mich bitte dein Parfüm?! Sag mir lieber, wen du da trägst! Ich seh nicht viel von ihm, aber ich glaube, von ihm kommt dieser beißende Geruch. Gib ihn mir, wenn er nicht zu euch gehört und verschwinde von hier!" "Das ist kein beißender Geruch! Ich hab doch Baby Doll über ihn geschüttet. Du hast keinen Geschmack, aber bitte... hier, nimm ihn...", meinte Tsukasa gekränkt und ließ den toten Freund Katos sich von der Schulter nehmen. "Kami... Was haben sie denn mit dem gemacht...?", fragte Sakito schockiert strauchelte ein wenig zurück. Ihn grinste ein aufgenähtes Clownsgesicht an. "Was weiß ich...", winkte Tsukasa ab und wischte sich den "Dreck" von der Schulter. "Viel Spaß bei eurem gemeinsamen Date, ihr zwei Turteltauben.", fügte er dem grinsend bei und lief nun eilig an Sakito vorbei, der kalkweiß im Gesicht geworden war und würgen musste. „Das ist zuviel für meinen Magen...“ Kurz schloss er die Augen und kämpfte die Übelkeit nieder, was ihm jedoch schwer fiel, da das Einatmen ihn immer an den Tod dieses Mannes in seinen Armen erinnerte. „Er muss nach vorne! Beeil dich, Sakito, und reiß dich zusammen!“, verlangte er sich ab und nahm den Fremden über die Schulter, um sich von der Burg abzuwenden und zum Tor zu eilen, so gut er es mit dem zusätzlichen Gewicht eben konnte. Inzwischen waren auch die ersten Krankenwagen eingetroffen und Sakito sah erleichtert zu, wie sie gerade Reita auf eine andere Trage verfrachten, um ihn anschließend ins Krankenhaus zu fahren. Takeda kam ihm entgegengelaufen, hob fragend die Brauen, als er den Toten über Sakito`s Schulter sah, fragte aber nicht weiter nach und lief weiter in Richtung Burg, aus dem gerade Nikita gelaufen kam. Immer noch mit jemanden über dem Rücken und einen Toten hinter sich her schleifend, da sein Kamerad wohl gegangen war und diesen zurücklassen musste. „Fuck! Dann muss sich Sakito jetzt darum kümmern, das die Polizisten fern bleiben.“, dachte er und stoppte vor Nikita, um sich erklären zu lassen, wen er da bei sich trug. "Das... au! Man halt still, verdammt! Das ist Kato. Dein Freund wird gerade, wie ich sehe, von Sakito weggebracht. Er-" "Er ist doch aber... Oh... das tut mir Leid." "Mir tut es nicht Leid. Ich kenne die beiden nicht. Hier, nimm ihn mir ab und mach ihn am besten irgendwo fest, sonst reißt der noch aus, um sich in den Totenwagen zu schleichen. Ich kann nicht länger bleiben. Befehl von Hizumi. Die beiden müssten gleich rauskommen. Ihr kümmert euch um den Rest. Wir zählen auf euch!", sagte er, übergab Takeda den sich wehrenden und um sich schreienden Kato, nachdem er die schäbige Jacke, oder das, was davon übrig geblieben war, des Toten losgelassen hatte. "Ich werde über den Zaun klettern. Der Eingang ist ja besetzt. Hier hab ich noch jemanden, der es nicht geschafft hat. Ich glaub, der ist mit dem hier befreundet.", meinte er und deutete auf Kato. "Das ist Matsuda! Seit gefälligst nett zu ihm!" "Ja, ja, Kleiner.", grummelte Nikita genervt. "Tut mir Leid. Wir konnten nicht-", fing Takeda an und sah auf Matsuda hinab. //Wie sollte er sich denn um zwei gleichzeitig kümmern?// Überfordert strich er sich das Haar aus der schweißnassen Stirn. "Das ist schon okay. Klar konnte man die nicht davon abhalten, schnell zu fahren. Allerdings ist Kru, der mit Hizumi rauskommen wird, schwer verletzt. Zäune zu überklettern, wird er nicht schaffen. Helft ihm bitte.", bat Nikita, verbeugte sich tief vor dem Polizisten, was er allein für Kru tat, und eilte anschließend in einer dem Eingangstor entfernteren Richtung davon. "Hm hai...!", versprach Takeda vorläufig und verbeugte sich hastig vor seinem Gegenüber, als dieser es tat. „Ich weiß zwar nicht wie, aber das werden wir schon irgendwie schaffen.“, dachte er und seufzte schwer. Da traf ihn eine Faust in die Magenkuhle und ließ ihn japsend zurück stolpern. Kato, dieser Wahnsinnige, hatte es gewagt, um sich vielleicht frei machen zu können und zu seinem Liebsten zu gelangen. "Nichts da...!", japste Takeda und schnappte sich die Handgelenke dieses Mannes, von dem er nicht wusste, in welchem Zusammenhang er in dieser Sache mit drin steckte. "Du kommst schön mit mir.", meinte er, kramte seine Handschellen aus seiner Gürteltasche und ließ sie um Katos Handgelenke zuschnappen. "LASS MICH GEHEN!" "Psssst! Sei still, Kato! Du machst unseren ganzen Plan zu Nichte!" "Du hast mir gar nichts zu sagen! Lass mich gehen! Ich will zu ihm!" "Das kannst du später! Jetzt komm schon mit!" "Nein!" "Und ob...,“ knurrte Takeda und schubste Kato in die Richtung seines Wagens. Er wusste keine andere Möglichkeit, ihn irgendwie sicher von hier fort zu bringen. "Und wehe, du tust Aoi weh!", drohte er ihm mit eisiger Miene und drängte ihn auf den Beifahrersitz seines Wagens. Doch Kato wollte da nicht rein! "Nein, nein! Ich habe nichts getan! Wirklich! Ich bin unschuldig! Nicht in diesen Wagen!", jammerte er auf und riss die Augen auf, als Takeda ihm den Mund zu hielt. "Tut mir Leid. Mir bleibt nichts anderes übrig! Wir müssen die Polizei von der Burg ablenken! Wenn du hier rumschreist, können wir das vergessen! Bitte... du kommst doch auch gar nicht ins Gefängnis! Also wenn du so unschuldig bist, wie du sagst! Bleib einfach da drin und sei still! Ich bitte dich, Kato... Wir kümmern uns später um dich und darum, dass du deinen Freund wieder siehst. Aber bitte, setz dich...", bat Takeda inständig und schenkte Kato einen verzweifelten Blick. +~+ Da hatte Sakito wirklich Recht. Wenn Uruha etwas wollte, dann konnte ihn kaum jemand davon abhalten. Dennoch hörte der Brünette dem Anwalt ruhig und aufmerksam zu. Er zitterte noch immer leicht. Uruha spürte die warme Stirn Sakitos an der eigenen und sehnte sich leicht nach mehr dieser Wärme. Leicht schluckte er und nickte nochmal. "Versprochen...", hauchte er und ließ den anderen zögern gehen, um die Nummer aufzuschreiben. Er ließ seine Hand nach Sakito`s in die Jackentasche gleiten um das Stückchen Stoff festzuhalten. Fast wie ein Rettungsring schien es für ihn zu sein. Zumindest fühlte es sich so an. Uruha wusste, dass er stark sein musste, und er schmiegte sich noch ein letztes Mal, Schwäche zeigend, an Sakito`s Hand, ehe sie sich trennten und er Sakito nur noch nachsehen konnte. Mit einem tiefen Atemzug sah er sich um, beobachtete wie Takeda Aoi im Wagen zurück ließ, hörte den Hubschrauber und hielt sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als er nach oben in den weiten Himmel blickte. Erst als die Maschine wieder abdrehte, senkte Uruha wieder seinen Blick und lief zu Takeda. Gerade als er etwas sagen wollte, hörte er dieselbe Stimme, die auch Sakito und der Polizist bemerkten und nur wenige Sekunden später erreichte auch er die Befreiten. Doch als er Reita erblickte, hatte er für eine Sekunde das Gefühl, dass jegliche Kraft und jegliches Gefühl aus seinem Körper verschwand. Zittern hielt er sich auf den Beinen und atmete flach. Er hielt sich eine Hand vor den Mund um jegliche Tränen zu unterdrücken. "H-hai... hai, das kann ich...", sagte, oder besser stotterte er leise und half Takeda vorsichtig. Als Reita schließlich von einem Sanitäter entgegengenommen und vorerst versorgt wurde, blieb Uruha vor dem Wagen stehen. Er hoffte so sehr, dass Reita es überstand. Bis der Blonde sicher auf der Trage in dem hellen Wagen lag, rührte sich Uruha keine Sekunde vom Fleck. Auch seine Hand hatte er erst losgelassen, als er aus dem Wagen gebeten wurde, um genug Platz für Arzt und Sanitäter zu lassen. Immer wieder wischte er sich über die Wangen, obwohl keine einzige Träne sie benetzt hatten. Uruha drehte sich um und sah sich etwas hektisch nach den anderen um. Wo waren sie? "Sakito?!", rief der Brünette besorgt und lief suchend zwischen den Wagen und Menschen umher. Wenn dieser Platz nur nicht so groß wäre und diese Burg nicht so furchteinflößend. Er erkannte Takeda, der augenscheinlich mit einer Person rangelte und sah sich wieder nach Sakito um. "Sakito?!", rief er erneut und warf seinen Blick wieder Richtung Mauern. Wo war er denn nur? +~+ Kato erstarrte, aufgrund der Worte dieses Polizisten, der wohl nicht danach handelte, ihm Schaden zuzufügen, wie er zunächst glaubte, sondern sich um sein Wohl und das anderer zu sorgen. "Versprechen Sie mir, dass ich Mizuki wieder sehe!", bat er im dringlichen Ton und setzte sich nun freiwillig auf den Beifahrersitz. Jedoch war seine rechte Hand in der Jacke Takedas gekrallt, welcher nun verwirrt die Brauen hob. "Ihren Freund, richtig?", hakte er nach und nickte, als auch Kato dies tat. "Ja, ich verspreche es. Nun setzen Sie sich bitte und lassen mich bitte los, damit ich weiter arbeiten kann." "Werden sie für solche Dienste eigentlich bezahlt, dass Sie gegen ihre Prinzipien arbeiten?", wollte Kato mit ernster Miene wissen und behielt den eisernen Griff. "In der Not, schaffe ich mir meine eigenen Prinzipien! Jetzt lassen Sie...", wollte er den anderen noch einmal darum bitten, ihn nicht handgreiflich werden zu lassen, als Kato von selbst die Umklammerung lockerte und die Hand ins Auto zog. "Danke.", sagte Takeda nickend, schloss die Beifahrertür, zog den Autoschlüssel hervor, bei jenem Anblick Kato die Augen erzürnt aufriss und versuchte, die Tür wieder zu öffnen, steckte sie in den dafür vorgesehenen Schlitz und schloss das Auto ab. Er warf dem Gefangenen einen entschuldigenden Blick zu, bevor sein Blick noch einmal zu Aoi wanderte, der auf dem Rücksitz noch immer angeschnallt lag und sich nicht rührte. „Ich hoffe, du hast es bald überstanden. Und Rei auch. Wir alle...“, wünschte er sich und eilte anschließend mit grimmiger Miene los, um Matsuda zu dem anderen Toten, Mizuki, zu bringen. +~+ Sakito hatte inzwischen Mizuki den Ärzten übergeben, nachdem er ihnen gesagt hatte, das dieser Mann noch von Polizisten auf Spuren oder ähnliches untersucht werden müsse. Vielleicht konnten sie dann die Spur dieses Wahnsinnigen aufnehmen, die ihm das angetan hatte. Dass es sich dabei um mehrere Opfer handelte, wusste er nicht. Schmerzhaft zischte er auf. Was war denn nun wieder? Verwirrt legte er Hand an seine Schulter, die ihm sogleich einen erneuten Schmerzenslaut entlockte. „Jetzt ist die Wunde wieder aufgerissen, oder wie? Super... Das fehlte mir jetzt noch.“, fluchte er im Stillen, reckte den Hals jedoch nach Takeda aus, der mit einem weiteren Mann beladen in seine Richtung gelaufen kam und ließ den Blick weiter schweifen. Warum stand Uruha denn da und sah sich hektisch um, als suche er jemanden? Das Reita davongelaufen sein konnte, war doch unmöglich! Sich auf die Unterlippe beißend und zunächst nach den Polizisten Ausschau haltend, sah er, wie ein Krankenwagen startete und anstatt von hier wegzufahren, in Richtung Tor fuhr! Wollten die etwa auf das Gelände? Den Schmerz seiner Schulter vergessend, rannte Sakito auf das Tor zu und dabei vorbei an Uruha, dem er, als er davor stand und sich zu dem näherkommenden Krankenwagen drehte, beiseite winkte. "Ruha! Pass auf, hinter dir!", warnte er ihn, denn anscheinend musste der Fahrer Tomaten auf den Augen haben, um den Blonden nicht zu sehen! Zum Glück fuhren sie so langsam, dass Uruha ausweichen könnte. "HEY! ANHALTEN! HIER GEHT ES NICHT DURCH!!!", brüllte er und stolperte nach vorne, als Takeda an ihm vorbei rauschte und der Fuß des Toten ihm im Rücken traf. "Autsch! ... Takeda, halt diese Idioten auf!", wies er den Polizisten an, der Matsuda hastig an einem der herumstehenden Kittelträger reichte, um dann, schnaubend und fluchend, auf den Krankenwagen zu zu rennen und gegen dessen Fahrertür schlug. Der Wagen hielt inne und die Tür öffnete sich. "Gehen Sie vom Wagen weg! Sie behindern eine Rettungsaktion!" "Sehen Sie hier irgendwo jemanden, dem Sie noch helfen könnten?! Wir haben Ihnen vorläufig alle gebracht, die wir finden konnten! Jetzt müssen Sie warten, bis die Polizei hier ist! Oder wollen Sie sich in Gefahr bringen!? Und wer soll dann denen helfen, die die Hilfe wirklich brauchen?!" Der Fahrer des Krankenwagens starrte Takeda für einen Moment irritiert an, bevor er den Blick auf Takedas Dienstmarke richtete. "Aber für den Fall, das dort drin noch Verletzte sind, denen wir noch helfen können, müssen wir doch helfen, Officer! Bis die Polizei hier ist, sind uns alle weggestorben!" "Woher wollen Sie wissen, dass dort drin noch jemand lebt? Wir müssen auf Nummer sicher gehen! Die Polizei müsste gleich hier sein! Ich danke Ihnen ja für Ihre Bereitschaft den Menschen zu helfen, aber denken Sie auch an ihre Sicherheit. Gleich sind-" "Takeda, da sind sie!" "Was?" Verwirrt wandte Takeda den Blick an Sakito, der panisch in eine Richtung deutete. Takeda drehte den Kopf weiter und erkannte die heranstürmenden Polizisten. Schwer seufzend ließ er den Kopf sinken. "Da sehen Sie... Die Polizei ist da... Und jetzt warten Sie bitte hier. Sie versperren sonst das Tor... Hä...? Kami, das ist es! Steigen Sie bitte aus! Das ist ein Notfall!", kam ihm plötzlich eine Idee und deutete Eile mit einer schnellen Handbewegung an, damit der Mann sich beeilte, aus dem Wagen zu steigen. Sakito beobachtete Takedas Vorhaben verwirrt, zuckte jedoch mit den Schultern und rannte zu Uruha. "U-Uruha...", japste er leicht ermüdet und hielt sich wieder die brennende Schulter. "Keine Ahnung, was Takeda vor hat, aber er wird schon wissen, was er tut. Warum gehst du nicht zu Reita? Die scheinen gleich losfahren zu wollen, sobald die anderen Wagen mal aus dem Weg fahren würden. Ist das ein Chaos hier...!", stieß er aus und wischte sich im Gesicht hängende Strähnen aus diesem. "Ansonsten, wenn du nichts zu tun hast, kannst du mir gerne dabei helfen, die Polizei davon abzuhalten, hier rein zu marschieren. Frag mich nur nicht wie...", seufzte er und überlegte angestrengt. ~+~ Uruha stolperte zur Seite, als der Wagen auf ihn zu fuhr. Wieso hielt er nicht? Wenn er nicht ausgewichen wäre, dann hätten die Sanitäter gleich noch einen Verletzen zu versorgen, dachte sich der Brünette leicht ironisch und blinzelte für einen Moment über seine eigenen Gedanken. Diese waren gerade nicht besonders angebracht. Das Gute, an der Situation war, dass er Sakito endlich gefunden hatte. Als Sakito so außer Atem vor ihm stand schüttelte er den Kopf und sagte: "Sie brauchen den Platz im Wagen." Erschrocken bemerkte er Sakitos Schulter, an dessen Stelle sich das Hemd bereits rot gefärbt hatte. "Deine Schulter!", sagte er und blickte den Anwalt besorgt an. "Ich will dir helfen", antwortete er nickend und blickte ihn entschlossen an. "Oh na ja dann... Bring ich dich später zu ihm.", versprach Sakito dem Blonden und winkte ab, als Uruha seine Schulter auffiel. "Das kann warten. Noch haben wir eine Aufgabe zu erledigen.", meinte er und sah, wie der Krankenwagen mit Reita als Insassen endlich los fuhr. Erleichtert seufzte er auf. "Gut, Reita ist schon mal auf dem Weg. Aoi ist sicher... Doch was machen wir nur mit den Polizisten?", fragte sich Sakito erneut und nachdenklich, sah dann wie Takeda den Krankenwagen rückwärts in Richtung des Tores manövrierte. Die protestierenden Ärzte auf den Fersen. Er blinzelte verwirrt. "Was zum... Aber der versperrt doch dann... Man, ist der gerissen! Da wär' ich nie drauf gekommen!", stieß Sakito dann voller Stolz auf und grinste breit. "Na hoffen wir mal, das ihm das nicht den Job kostet.", merkte er besorgt an und hob dann wieder den Blick zu Uruha. "Takeda versucht, denen den Weg mit dem Wagen zu versperren. Die Ladefläche können wir außerdem dafür verwenden, das Hizumi und Kru hinten rein und hier unbeschadet und ungesehen wieder raus können. Am besten, dass mach ich dann. Ich will ja eh meinen Job kündigen. Gut... Takeda macht das schon. Lass uns nun... Oh da sind die Herren schon!", rief er etwas überrascht, umrundete Uruha und stellte sich mit weit ausgebreiteten Armen vor den Polizisten auf. "Mein Name ist Sakito! Ich bin heute der Partner ihres Chiefs, Takeda-san, und übermittle Ihnen eine Nachricht von ihm: Das Betreten des Geländes ist vorläufig gesperrt. Und ähm... Rufen Sie die Spurensicherung, mit denen Sie dann, wenn der Wagen den Eingang geräumt hat, das Gelände betreten dürfen! Haben Sie verstanden?!" "Aber Sie sind nicht mal ein Polizist! Gehen sie aus dem Weg! Takeda-san?!", riefen die Polizisten, die nicht wussten, wo der Kommandant ihrer freiwilligen Einheit war und sahen sich um. "Aber ich übergebe Ihnen die Anweisungen ihres Kommandanten!", versuchte es Sakito erneut und sah sich Hilfe suchend um. Ihm musste doch noch etwas besseres einfallen... +~+ Uruha beobachtete ebenso, wie Takeda den Krankenwagen in Richtung Tor schub. Dennoch verstand er das Prinzip erst, als Sakito es aussprach. Er nickte leicht und drehte sich kurz um sich selbst, als Sakito ihn umrundete, um ihn nicht aus den Augen zu lassen und beobachtete, wie dieser versuchte die Polizeibeamten vom Betreten abzuhalten. Gerade im Moment war Uruha froh darüber, dass er noch immer den Mantel trug und er sich die Kapuze über den Kopf ziehen konnte. Irgendwie hatte er doch große Angst, dass man nach ihm suchte. Aber er wollte Sakito weiterhin helfen. Die Beamten glaubten dem Anwalt nicht, aber Takeda war gerade verhindert. Er würde bei dem Krankenwagen bleiben müssen, damit die Ärzte ihn nicht wieder wegschoben. Da fiel ihm gerade etwas ein, wenn die Ärzte also abgelenkt waren, konnte Takeda Sakito dabei helfen, die Polizeibeamten davon abzuhalten das Gelände zu stürmen. Einen letzten Blick auf Sakito werfend, rannte er zu Takeda und tat so, als wäre er ziemlich durch den Wind. Er hielt sich für einen Moment an dem Polizisten fest und zerrte an dessen Hemd. "Der Anwalt! Er braucht Hilfe, ich hab ihn gefunden!", begann er und gab sich verstörter als er war. Relativ schnell wandte er sich an die Ärzte ab. Trotzdem hatte er gehofft, dass Takeda den kleinen Wink verstanden hatte. Er stolperte auf die Ärzte zu und zerrte einem am Arm vom Krankenwagen weg. "Ihr müsst ihm helfen!!! Bitte, schnell!!!", rief er und zerrte weiter an dessen Ärmeln. Wohin er sie jetzt führen sollte, wusste der Brünette noch nicht, aber irgendein Platz würde ihm schon in die Quere kommen. +~+ Takeda hielt inzwischen den Wagen an und schloss die Türen beidseitig ab, die die Ärzte gerade versuchen wollten, diese zu öffnen. Er hob den Blick, als Uruha gegen die Tür schlug, die er gerade zu schließen versuchte. Nach einem kurzen Blick in dessen Augen, verfing er sich an Uruhas Lippen, um seine Worte zu deuten. Takeda?! Okay, okay! Bloß nicht in Panik verfallen! Das würde er auch noch hinbekommen. CHAOS! „Urlaaaaaaaub!“, jammerte Takeda im Stillen und nickte noch schnell, doch da war Uruha bereits aus seinem Blickfeld verschwunden. Er hob den Kopf, um ihm zu folgen. Als er sah, wie Uruha die Ärzte vom Wagen versuchte weg zu locken, musste er grinsen. „Gut so, Uruha.“, dachte er und verschwand im Inneren des Wagens, um im hinteren Teil die Doppeltür aufzureißen, um dann um die Ecke zu spähen. "Super! Da kommt keiner durch.", sagte er mehr zu sich und grinste triumphierend. Als er dann Sakito dabei sah, wie er noch immer versuchte, die Polizisten aufzuhalten, rief er seine Leute, die endlich auf ihn aufmerksam wurden und von Sakito abließen. Auch eilten sie an dem Anwalt vorbei, direkt zu den efeuberankten Gittern neben dem Tor. Takeda trat zu ihnen. "Männer! Ruhe!", befahl er und nach kurzem Gedränge und Protesten, wurde es das tatsächlich. "Der Krankenwagen steckt fest, okay? Aber das kriegen wir wieder hin. Bestellt bitte die Spurensuche hier her und noch einen Polizeiwagen für einen Schwerverbrecher. Schafft außerdem Ordnung auf der Straße! Die müssen her auch durchkommen! Den Wagen müssten wir in der Zentrale ja wohl noch haben. Ich werde nachsehen, ob sich noch Menschen darin befinden und-" "Aber Takeda-san! Sie können doch da nicht allein rein gehen!", rief einer von ihnen bestürzt und die anderen schlossen sich mit einem zustimmenden Murmeln an. "Ich bin nicht alleine, Männer.", log er und dankte dem Efeu, dass er ihnen die weitgehende Sicht versperrte. "Wenn ich wieder draußen bin, dann werde ich versuchen, den Wagen wieder zum Fahren zu bringen. Ihr-" "Wir sehen vorne nach!", meinte einer und Takeda nickte. "Ja ja, tut das. Und kümmert euch um das, was ich euch aufgetragen habe!" "Hai!", kam es einstimmig und die Polizisten entfernten sich vom Tor. Die telefonierten und manövrierten die Krankenwagen in eine ordentliche Weise an die Straße, sodass auch andere Fahrzeuge hier wieder durchfahren konnten. Sprachlos sah Sakito, wie die Polizisten sich ans Werk machten. "Na klasse. Jetzt spielt Takeda den Held.", regte er sich belustigt auf und wollte sich Uruhas Hand fassen, um mit ihm nach einer Möglichkeit zu sehen, wie sie da hinein gelangen konnten, als er ins Leere fasste. "Uh...? Uruha?", rief er seinen Namen und drehte sich verwirrt herum. Er richtete den Blick auf, als er laute Stimmen wahrnehmen konnte. "Sind Sie sich sicher?", riefen einige Ärzte und sowas wie: "Wie schwer ist denn der Mann verletzt?", ehe diese, angeführt von Uruha, der etwas hilflos aussah, in eine Richtung davon sausten. „Ist wer verletzt?“, fragte er sich verwirrt und sah sich um. Nicht genau wissend, was er als nächstes tun sollte, lief Sakito, sich wieder die verletzte Schulter haltend, zum Zaun, um hindurch zu spähen. "Mist... was soll ich denn jetzt machen...?", fragte sich Sakito etwas angepisst, da auch er nicht mehr die Möglichkeit hatte, auf das Gelände zu kommen und Takeda zu helfen. Als ihm nach kurzer Bedenkzeit schließlich eine Idee, schnipste er grinsend mit den Fingern. "Bingo!" Er blickte über die Schulter und suchte die Menge nach Blicken ab, die ihm geschenkt wurden. Doch da niemand guckte, presste er die Zähne zusammen, damit er sich nicht verraten würde, und zog sich am Gitter so weit hoch, das er es unter Anstrengung schaffen könnte, vielleicht über... "Autsch! Verdammt!", fluchte Sakito auf und rutschte an den Gitterstäben hinab. Seine linke Schulter fühlte sich so an, als ob sie ihm gleich abfallen würde. Mit wabbligen Knien landete er mit den Füßen wieder auf sicheren Boden und ließ sich fallen. "Doch nicht jetzt.... Ich wollte dem Monster noch eine reinwürgen...", jammerte er und schlug protestierend gegen die Mauer, was ihn schmerzhaft aufzischen ließ. „Takeda, du schaffst das!“, dachte er. +~+ Uruha zog noch immer an dem jüngeren Arzt und versuchte sie irgendwo hin zu locken. Weg von der Burg, und weg von dem Krankenwagen, das war schon mal eine Aussicht. Die Frage, die sich dem Blonden nun stellte war die, wohin er sie denn dann locken sollte. Hoffentlich, konnte er sie lange genug ablenken. "Sie müssen sich beeilen!", rief er erneut und blieb für einen kurzen Moment stehen, um sich zu orientieren. "Wohin jetzt?", fragte einer der Ärzte, der von Uruha inzwischen losgelassen wurde und etwas verwirrt drein blickte, da der Blonde nicht gerade danach aussah, als würde er wissen wo sie hin liefen. "Wissen Sie noch den Weg?" Uruha drehte sich für einen Moment um und nickte hastig: "Natürlich! Kommen Sie schnell!" Er lief einfach weiter, spürte wie sich das Stechen in seiner Lunge breit machte, denn diese Art von Betätigung war er nicht mehr gewohnt. Nachdem er es geschafft hatte, die Ärzte etwas von dem Geschehen wegzulocken, blieb einer der beiden skeptisch stehen. "Sind Sie wirklich sicher, dass das die richtige Richtung ist?", fragte der zweite Arzt und begutachtete Uruha nun erstmals genauer. "N-natürlich!", stotterte Uruha etwas leiser und nervöser, denn die Angst, dass er erkannt wurde, stieg immer mehr und die Gefahr, dass die Ärzte nun direkt umdrehten um wieder zurück zu laufen, wurde auch immer größer. "G-gleich dort drüben." Mit einem doch etwas flehenden Blick, sah er zwischen den beiden hin und her. "Ich weiß nicht...", sagte der weiß gekleidete Mann an seinen Kollegen und schüttelte anschließend leicht den Kopf. "Ich denke, es wäre besser, wenn nur einer von uns beiden weiter geht. Immerhin gibt es dort vorne noch mehr Verletze und...", begann er, wurde jedoch leise und wandte sich noch ein Stück mehr an seinen Kollegen, bevor er leiser weiter sprach, "... für mich klingt es ziemlich irrsinnig, was uns dieser Kerl da versucht weiß zu machen... Aber um auf Nummer sicherzugehen, bleibt einer von uns bei Ihnen". "NEIN!", entglitt es Uruha doch leicht vorwurfsvoll und er schluckte sogleich, denn das war nicht geplant gewesen, "... Er ... er ist sehr schwer verletzt, dass... ehm... dass geht nicht alleine, und... und..." Während er redete versuchte er die Ärzte weiter zu locken, indem er seitwärts weiter lief, um den Sanitäter weiter anzusehen. "Bitte, sie mü-", begann er, wurde jedoch von sich selbst unterbrochen. Mit dem Steinblock der dort mitten im Weg lag, hatte er nicht gerechnet. Er stolperte darüber, konnte sich nur leicht mit dem Ellenbogen abfangen, bevor er mit dem Kopf auf den Boden geknallt wäre. Geplant war das ganze zwar nicht, aber irgendwie ja doch ganz hilfreich in diesem Moment. Nicht der Schmerz in seinem Bein, oder die Aufschürfung an seinem Arm zogen seine ersten Gedanken auf sich, sondern das Glück im Unglück, dass er wohl gerade hatte. Die Ärzte sprangen sofort zu ihm, um ihm zu helfen, doch Uruha ergriff die Situation und hielt einen der beiden Ärzte fest. "Bitte, Sie müssen doch dem Anwalt helfen!", sagte er und zerrte leicht an dem dünnen Stoff der Weste. "In Ordnung...", sagte dieser und wandte sich seinem Freund zu. "Ich werde nach diesem Anwalt sehen und du kümmerst dich um den Jungen". Er ließ von Uruha ab und machte sich weiter auf die Suche nach diesem mysteriösen, verletzten Anwalt. "Tut mir Leid...", dachte Uruha, als er den Arzt auf eine unmögliche Suche schickte, bevor er sich von dem bei ihm Gebliebenen helfen lies. +~+ "Lasst mich endlich los!", fluchte der Boss, als sie das Tageslicht durchbrachen und kniff die Augen zusammen. "Wenn ihr für mich arbeiten würdet, hätten ihr viel bessere Chancen, euch auszutoben! Ihr würdet Geld bekommen, Mädchen oder Jungs wenn ihr wollt. Und-" "Jetzt hör schon auf, du Fettsack!", giftete einer der beiden, die ihn festhielten und zog einmal kräftig an dem Arm des Bosses, was diesen schmerzhaft auf fluchen ließ. "Ja genau, du bekommst uns nicht!", sagte der andere und stieß mit Absicht hart gegen die Nase dieses Mannes, worauf dieser vor Schmerzen aufheulte. "Pssst! Geht das auch leiser?!", zischte wieder der andere und schubste den Boss vorwärts. Als ihnen ein grimmig dreinschauender Polizist entgegenkam, verengten die beiden Schwarzgekleideten die Augen misstrauisch zu Schlitzen. "Ich warne dich, Bul-" "Mein Name ist Takeda. Danke. Schön, dass ihr mir dieses Schwein bringt...", meinte jener und grinste bösartig. Da hellten sich die Mienen der Schwarzgekleideten auf. "Ha, ich wusste es! Der gehört zu uns." "Ja, ja... Du weißt alles.", schnaubte der andere. "Der sieht ja noch fast wie neu aus!", meinte Takeda enttäuscht und besah sich die die Unversehrtheit des Bosses. "Und leider ist es mir verboten-" "Sollen wir ihm für dich was tun?", wollte der eine wissen und Takeda hob die Brauen. "Nein, sonst muss ich das vor Gericht verantworten. Ich werde mich später um ihn kümmern.", versprach Takeda. "Du traust dich bloß nicht, einen Wehrlosen zu schlagen..." "Oh fordere mich nicht heraus, Dickerchen. Das bekäme dir nicht gut.", meinte er und dachte kurz nach. "Aber das könnte man nicht nachweisen...", murmelte Takeda und trat dem Boss mit voller Wucht zwischen die Beine, sodass dieser schmerzhaft aufstöhnend zusammen sackte. "Ich würd dir dafür jetzt gerne gratulieren, aber sonst fällt der vielleicht noch auf die Fresse... Okay~", endete der eine breit grinsend, nickte dem anderen zu und nachdem beide den Boss losgelassen hatten, fiel dieser tatsächlich auf die Knie und zischte schmerzhaft auf. Der Schwarzgekleidete klopfte Takeda, wie versprochen, gratulierend auf die Schulter. "Und wieder hoch mit dir.", sagte dann der andere und beide rissen ihn wieder auf die Beine, um ihn, wie zuvor schon, wieder die Arme auf den Rücken zu reißen. "Und nun?" "Bringt ihn erstmal in die Ladefläche des Krankenwagens. Dann warten wir noch auf Hizumi und Kru und dann bring ich euch von hier weg. Um den Fetten kümmere ich mich dann." Dieser knurrte gereizt auf und spuckte Blut zu Boden. Verstehend nickend, wurde der Boss daraufhin an Takeda vorbei geschubst und in Richtung Krankenwagen gebracht. "Okay, langsam könnt ihr kommen...", murmelte der Polizist und spähte in die Nichtssagende Dunkelheit der Burg. +~+ Takeda wurde inzwischen auch wieder woanders gebraucht. Der Lärm, der von seinem Wagen aus kam, hatte ihn vom Gemäuer abgelenkt und ihn zu Kato sehen lassen, der mit weit aufgerissenen Augen an der Scheibe klebte. //Was war denn jetzt?!//, fragte er sich und Panik stieg in ihm auf. //Was machte er da bitte auf der Rückbank?! Da war doch Aoi!//, fiel ihm auf und stürmte auf den Wagen zu. Und während er sich darum kümmerte, das Kato nach einer Rangelei wieder nach vorne kam, indem er seine Handschellen so umdisponierte, das sie an der Beifahrertür befestigt wurden, und Aoi wieder auf der Rückbank gerade zu rücken, dessen Beine Kato hochgelegt hatte, um an die Tür heranzukommen, bekam er nicht mit, wie Hizumi und Kru endlich aus der düsteren Burg getreten waren ~+~+~ Hizumi führte Kru vorsichtig aus dem riesigen Schloss und sah sich um. Er bemerkte nicht, was Kru vorhatte und führte ihn geradewegs auf einen Wagen zu, damit dieser sich endlich ausruhen konnte... Sein Husten klang auch nicht gerade gut... Aufmerksam sah Hizumi sich um, als sie zum Wagen gingen. Was war denn hier los...? +~+ Und wieder war er darüber erstaunt, wie Recht Hizumi doch hatte. Das Licht tat so gut. Zumindest erheiternder als das, was sie erleben mussten. Schweigend schloss Kru die Augen, als ihn das beginnende Morgenlicht blendete, frische Luft in ihre Luftröhren strömte und sie für einen Moment aufatmen ließ. Innerlich jedoch, fluchte Kru auf, da er spürte, wie schwach er allmählich mit den neuen Eindrücken wurde. Dann spürte er eine Hand auf den Rücken, die ihn weiter leitete und nur Hizumi gehören konnte. Ein wenig lächelnd trat er vorwärts, tauchte wieder mit den Gedanken ab und zog nun endlich eine Kippe hervor, die sich etwas zusammen geschrumpelt in seiner Hosentasche gestopft befand. Hizumi würde mit ihm weggehen... Ein kleines Grinsen ersetzte sein eben noch erfreutes Lächeln, während er weiter vorwärts wankte und nicht einmal merkte, wie er mit dem rechten Schuh in etwas Flüssiges trat. Würden sie dann vergessen können? Ihre Aufgaben, Verantwortungen, Ängste, Pläne und... den Hass in der Welt, gegen den sie kämpften? Wenn auch meist auf fragwürdigem Wege... Doch zuvor müssten sie sicher gehen, das dieser Shi tot ist und dieser Fettmops hinter Gittern. Kru knurrte leise. Boss... Diese Bezeichnung hatte solch ein Mann nicht verdient. Man musste sich diesen Titel durch besondere Leistungen verdienen und nicht durch Geld erkaufen! Man sollte ihn "Abschaum" taufen... Erleichtert aufatmend, lehnte Kru sich gegen den schwarzen Wagen hinter sich, den er nur schemenhaft wahr genommen hatte, da er etwas unaufmerksam in Gedanken vertieft war und sich seine steigende Energielosigkeit bemerkbar machte. "Du... Hizumi...?", begann er etwas unsicher und starrte angestrengt zum Tor. "Träum ich, oder ist das ein Krankenwagen, indem Hayato, Misayo und dieser fette Kerl stecken?", fing er auch sogleich an und rubbelte sich mit der Kippe in der einen ungläubig über die Augen. "Ich glaube, die wollen, dass wir zu ihnen gehen. Na dann los...", spornte er sich an und richtete sich ächzend wieder auf. "Ich komme mir vor, wie so'n alter Opa und du bist meine Krücke.", scherzte er halbherzig und nahm nun auch sein Feuerzeug zur Hand. Die Kippe steckte er sich bei dem Griff auch gleich zwischen die Lippen. +~+ "A-aber-!" "Nichts aber! Du bleibst jetzt hier vorne sitzen! Ich sagte dir doch, das ich mich um dich kümmern werde, wenn ich hier fertig bin." "N-nein, diese beiden-!" "Was denn jetzt bitte für-", fing Takeda verwirrt an und riss den Kopf hoch, sodass er über das Dach des Polizeiwagens schauen konnte, als ihm ein Gedanke kam, was oder wen Kato meinen könnte. Die zwei! "Hizumi!", rief er erleichtert, ließ die Tür Tür sein und wollte um den Wagen herumlaufen, um sich um den Retter in der Not und dessen Freund zu kümmern, als Kato ihn an der Jacke zurückriss. "Nein, bleib hier! Siehst du nicht! Das Benzin des Wagens ist ausgelaufen!", versuchte er dem Polizisten drauf hinzuweisen und musste herzhaft husten. Seine Kehle brannte, als hätte jemand heißes Öl hinein gegossen... Die Augen aufreißend, da Takeda den ihm Unbekannten, den er aus dem Gehörten als Kru identifizieren würde, eindeutig mit einer Zigarette am Mund gesehen hatte, brüllte Takeda ohne Umschweife und Rücksicht los: "Hizumi, das Benzin! Geht vom Wagen weg! Kein Feuer!", warnte er die beiden hastig und wollte erneut zu den beiden rennen, als sich Kato hustend auf ihn warf und somit zu Boden riss. "Wie hast du die Handschellen gelöst?!" "Du hast mir versprochen, mich zu Mizuki zu bringen!", erwidert Kato mit zusammengezogenen Brauen röchelnd, ignorierte jedoch Takedas Frage und fasste ihn grob am Kragen. +~+ "War da was...?", fragte Kru verwirrt, blinzelte schläfrig, woraufhin er den Kopf schüttelte und blickte sich um, während er das Feuerzeug seine Arbeit tun ließ... +~+ Hizumi steuerte seinen Weg zu dem Wagen und wollte sich eben setzen, als er Hayato und die anderen auch sah. "Na, dann wollen wir mal, alter Mann.", lachte Hizumi, sah dann aber auf, als der Polizist ihm etwas zuschrie. "Hizumi... Benzin... Wagen... Feuer!", hörte er nur und reimte sich das Gesagte zusammen. Kru.. und die Zigarette... Das Feuerzeug... Hizumi riss die Augen auf, als er wie in Zeitlupe den Funken sah, der in die Benzinpfütze fiel. "WEG HIER!!!", brüllte Hizumi und gab Kru einen kräftigen Stoß, der ihn zwar unsanft auf den Boden aufschlagen ließ, doch auch aus der Gefahrenzone beförderte... Das Benzin entzündete sich im Bruchteil einer Sekunde und die Flammenspur bildete eine Art flüssige Zündschnur bis zu dem Wagen des Bosses. Alles funktionierte so, wie Kru es gewollt hatte, doch nun traf es eindeutig die Falschen... Hizumi warf sich mit einem gewaltigen Hechtsprung auf Kru und schützte ihn so mit seinem Körper, als der Wagen mit einem lauten Knall in die Luft flog... Die herumfliegenden brennenden Teile schlugen knapp neben ihnen auf den Boden und die Hitze war fast unerträglich. Hizumi hatte nicht ganz so viel Glück wie Kru. Eines der Autowrackteile hatte ihn am Kopf getroffen und ein brennendes Stück hatte ihn am Rücken erwischt. ~+~ Als Hizumi die Schlüsselwörter des Polizisten widerholte, begriff auch Kru langsam, dem alle Gesichtszüge entgleisten, und versuchte hastig seine Zigarette in seiner Handfläche auszudrücken, um das Missgeschick vielleicht noch verhindern zu können. Doch ihm blieb keine Zeit, um sich an seinen letzten Rettungsanker zu heften, denn da brüllte Hizumi direkt neben ihm los, ließ ihn den Kopf hoch reißen und vorwärts taumeln, um dessen Befehl auszuführen, bis er ganz plötzlich einen heftigen Stoß in den Rücken bekam, auf einem Bein vorwärts sprang, bis ihn der heftige Schub das Segel nahm und ihn mit weit aufgerissenen Augen zu Boden fallen ließ, wobei er versuchte sich mit den Händen etwas abzufallen und sich auf den Rücken zu drehen. Einen weiteren Stoß des Messers in sein Fleisch hätte ihm womöglich das Bein gekostet. "H-Hizumi!", rief er panisch aus Angst nach seinem Freund, versuchte sich mit den Armen weiter vom Wagen wegzudrücken, sah noch wie Hizumi in seine Richtung lief und die zum Wagen rasende Flammenspur. Er ließ sich nach hinten fallen, um mit den Händen anspornend Hizumi zu sich zu winken und wollte gerade die Beine so weit wie möglich anziehen, damit von diesen das Feuer vielleicht unberührter bleiben könne, als sich Hizumi plötzlich auf ihn warf und ihn unter sich begrub, sodass nur seine Arme und Beine rausschauten. In wenigen Sekunden schoss Kru der Wunsch in den Kopf, sich so zu drehen, dass er Hizumi schützen konnte, doch da explodierte der schwarze Wagen schon. Mit rasendem Herzschlag, unregelmäßigem Atem und Todesangst um Hizumi, versuchte er sie mit seiner übriggebliebenen Kraft mit dem gesunden Fuß weiter fort zu drücken, indem er diesen in den Boden rammte, doch da erwischte sie bereits die Hitze der Explosion, die sich über dem ganzen Platz ausbreitete. Die Hitze mochte ihn zwar weniger treffen als Hizumi, doch seine Gliedmaßen blieben davon nicht verschont und das Messer in seinem Bein erhitzte sich. Qualvoll schrie Kru auf, presste die Augen zusammen, aus denen Tränen des Schmerzes drangen und versuchte seine inzwischen roten Hände schützend über den Körper über ihn zu schlingen, dessen Schutzweste vor Hitze dampfte. Trotz Hitze, die ihn auch da erwartete, wollte er Hizumi greifen. Aufzischend umfasste er die dampfende Weste und klammerte sich panisch an ihn. “HIZUMI!!!“, schrie er im Inneren, wollte diesem in sein Gesicht schauen und wissen, ob er lebte, als ihn der Aufprall von Autoteilen an Hizumi weiter in den Boden drückte und ihn erneut aufschreien ließ. Seine Hand! Hizumi!! "H-Hizumi!", schluchzte er total aufgelöst und versuchte unter Schmerzen dessen Kopf abzutasten, wobei sich Blut auf seine Hand verirrte. Kru`s Herz schien still zu stehen, als er es ungläubig betrachtete. "N-nein!", stieß er mit jammerndem Unterton aus, während seine Lippen aufplatzten. Die Augen zusammenkneifend, die in ihren Höhlen zu brennen schienen, wandte er das Gesicht so weit wie möglich von dem Wagen ab. Es fühlte sich an, als wäre es auf das Doppelte geschwollen und brannte fürchterlich. An den Stellen, wo sich seine Augenbrauen und Wimpern befanden, spürte er brennende Hitze. Die verschnörkelten Haare fielen ihm ins Gesicht und teilweise auf seine weniger brennende Weste, als er es drehte. Die Hitze darunter war unglaublich, doch sein Bein schien von innen nach außen zu brennen. Erneut schrie er auf. "Hilfe!", bat er und er glaubte, dieses Wort, nach der Aufnahme in Hizumis Fittiche mit seinen fünf Jahren, zum ersten Mal wieder in einem derartig ernstgemeinten Ton ausgesprochen zu haben. "H-helft ihm!!!", rief er wieder, konnte die Schmerzen nicht mehr ertragen, die sein Bein auffraßen, ließ seine Blasen werfende Hand nach diesem ausstrecken, umfasste mit bebenden Hände den glühenden Griff, kniff sich die Zähne zusammen und entriss das Messer seinem brennenden Fleisch. Erneut vor Schmerzen aufschreiend glaubte Kru, ohnmächtig vor Schmerzen zu werden, doch er durfte jetzt nicht aufgeben! Er musste doch Hizumi retten! Dieser... Erneut liefen ihm Tränen in Sturzbächen über die Wangen, verdampften jedoch nach wenige Sekunden. Dieser dumme... liebenswürdige... Idiot... Warum hatte er sich nicht selbst gerettet...? ~+~ Menomaeni wa iki wo hikitotta kimi hannou no nai kara mugon ga tada itai... Kimi no egao... kimi no koe... kimi no karada... kimi no boku... kimi ni mou aenai... Tanoshikatta hibi wa zutto... mune no oku de ikiru kara... -> Du starbst vor meinen Augen Eine Hülle die keine Reaktion mehr zeigt Die Stille quält mich sehr Dein Lächeln, deine Wünsche, deine Stimme dein Körper, dein Ich, ich werde dich nie wieder sehen Die glücklichen Zeiten leben ununterbrochen Im Inneren meines Herzens weiter (Aus "Sumire" - The GazettE) Die treffenden Worte unserer Beta-Leserin zum Kapitel: "Kann da nich' mal was total Positives passiern, ohne das die heile Welt der FF-Leser nach diesem Hoch gleich wieder zerstört wird?" Danke an und für das RPG. Danke an eure Favos, Kommentare und für's Lesen, euer LHG-Team. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)