Liebe hinter Gittern von Blue_XD (RPG) ================================================================================ Kapitel 16: Leg dich nie mit (d)einem Boss an! ---------------------------------------------- //Gut, dann geh ich jetzt zu Kouyou.// Er nahm seine Jacke, schloss die Tür hinter sich ab und lief mit den DVDs und Spielen zu seinem Auto, das er anknurrte, aber trotzdem einstieg. Dann fuhr er los und landete schon bald darauf bei ihm. Er klingelte und setzte ein Lächeln auf. Herr Takashima sollte sich doch keine Sorgen machen oder gleich von seiner schlechten Laune erschlagen werden! "Ich bin es. Sakito." Uruha war eine ganze Weile am Fenster gestanden. Hatte zwischenzeitlich seine Zigaretten gesucht und stand nun wieder an dem, inzwischen geschlossenen Fenster und dachte schweigend nach. Er war gelangweilt. Ziemlich gelangweilt. Wahrscheinlich so gelangweilt wie noch nie~ Oder zumindest solang wie er sich noch daran erinnern konnte. Seufzend lehnte er den Kopf gegen die Scheibe, hauchte kurz dagegen und malte dann irgendwelche Dinge, die ziemlich nach Kindergarten aussahen, wischte sie dann jedoch kopfschüttelnd gleich wieder weg. Er drehte sich wieder dem Raum zu und sah sich um. Er könnte mal wieder umräumen. So schnell wie dieser Gedanke gekommen war, so schnell vertrieb er ihn auch wieder aus seinem Kopf. Dazu hatte er keine Lust. Das würde nur wieder anstrengend werden. Er sah wieder in die Küche. Seit dem kleinen ausgefallenen Frühstück, hatte er nichts mehr gegessen. Vielleicht sollte er was kochen um die Langeweile zu vertreiben? Aber auch dazu hatte er nicht großartig Lust, immerhin würde das Essen danach erst rumstehen und schlussendlich wieder in den Mülleimer verschwinden. Seufzend setzte sich Uruha auf die Fensterbank, ließ die Beine ein bisschen baumeln und sah wieder hinaus. Als dann endlich die Klingel ertönte sah er auf. Ob das der Anwalt war? Uruha wollte gerade einen Blick auf die Uhr werfen, als er schon die Stimme des anderen hörte. Er lächelte leicht, rutschte von der Bank runter und ging die Türe aufmachen. "Hallo.", sagte er, lächelte leicht und ließ den anderen eintreten. Da war er... Kouyou und er lächelte! Da springt das Herz einem doch gleich viel höher. Lächelnd trat Sakito ein, zog sich die Jacke aus und hing sie auf. "Alles okay hier? Und mit Ihnen auch?", fragte er und klang wieder leicht besorgt. "Ich habe ein paar Spiele mitgebracht und auch ein paar Filme. Wenn Sie möchten, können Sie sich die mal anschauen und sagen mir dann, was Sie gerne schauen würden.", schlug er vor und hielt ihm den Beutel hin. Dann sah er sich etwas um. //Hier bin ich irgendwie... richtig gerne.//, bemerkte er und war etwas verblüfft über diese Feststellung. "War wohl wirklich langweilig hier, oder? Aber... jetzt bin ich ja da." Lächelnd sah er den Blonden an. //Mir liegt die Vergangenheit Aoi's noch immer auf dem Herzen... Jetzt fröhlich zu sein, wird mir wohl etwas schwer fallen. Ich hoffe, er merkt nichts. Nicht, dass er dann auch nur wieder bedrückt ist wegen mir... er soll doch Lächeln und fröhlich sein.// Nachdenklich spähte er in die Küche und dann auf seine Uhr. "Haben Sie schon etwas gegessen?" Uruha ließ den Brünetten eintreten und schloss die Türe leise hinter ihnen. Diesmal schloss er nicht zusätzlich noch ab. Er drehte sich dem Anwalt zu, wartete bis dieser richtig angekommen war und ging dann mit ihm zusammen ins Wohnzimmer. "Hai... ist alles okay, hier...", antwortete er und nickte leicht. Als er den Beutel in die Hand gedrückt bekam, sah er etwas überrascht auf, nickte dann jedoch leicht und warf kurz einen Blick hinein. Er stellte die Tasche auf den Wohnzimmertisch und fragte: "Möchten Sie was trinken?" Als die Frage nach dem Essen kam, sah Uruha für einen Moment betreten zu Boden. "Eto~ Noch nicht...", antwortete er, schüttelte den Kopf und ging langsam Richtung Küche. Schmunzelnd beobachtete er den Blonden, wie er nur einen kleinen Blick in den Beutel geworfen hatte und strich sich verlegen durch die Haare. "Tut mir Leid. Was Besseres hatte ich auf die Schnelle nicht finden können." Als sie dann in die Wohnstube hineingetreten waren - Sakito hatte inzwischen seine Schuhe ausgezogen und sie an der Garderobe abgestellt - wurde er nach dem Wunsch eines Getränkes gefragt und sah lächelnd zu ihm auf. "Gerne, möchte ich etwas trinken. Danke." Als Kouyou ihm gestand, dass er noch nicht gegessen hatte, erwachte ihm das Bedürfnis, dies schnell ändern zu wollen. Seine Stirn legte sich in Falten und er folgte seinem Gastgeber. "Wie wäre es... wenn wir gemeinsam etwas Feines kochen und es dann während eines Filmes essen? Das würde bestimmt Spaß machen, oder...?", schlug er vor und sah ihn fragend an. "Ano... natürlich können wir auch einfach eine Pizza bestellen...", setzte er verlegen murmelnd hinzu und lockerte die Krawatte. Er ärgerte sich gerade, dass er sich vorher nicht umgezogen hatte, bevor er zu Uruha gefahren war. Draußen regnete es inzwischen. Kurze Zeit später kam Uruha mit einem Glas und einer Flasche Saft wieder zurück. "Was anderes, hab ich gerade nicht da...", meinte er immer noch etwas verlegen und stellte das Glas auf den Tisch. Während er die Flüssigkeit in das Glas goss hörte er ihm zu und sah erst wieder auf, als er die Flasche zuschraubte und wieder auf den Tisch stellte. Er reichte ihm das Glas und antwortete: "Ich hab aber nicht viel im Haus..." Und wirklich Hunger hatte er auch nicht. Aber dies band er ihm jetzt nicht noch auf die Nase. "Aber... ehm... kochen klingt gut...", fügte er noch hinzu und nickte leicht. Er fummelte leicht an seiner Hose rum, da er nicht so recht wusste wohin mit seinen Händen. "Aber das reicht doch vollkommen. Ich mag Saft und dann ist es auch noch Orangensaft.", sagte er fröhlich, dann musste er jedoch schmunzeln. "Brauchen Sie kein Glas?" Er bekam seinen Orangensaft in die Hand gedrückt und bedankte sich kurz, ehe er daran nippte und das Glas wieder abstellte. "Aber... warum haben Sie denn nichts gesagt? Ich hätte doch jederzeit einkaufen gehen können.", meinte er etwas vorwurfsvoll und senkte den Blick. "Kochen können wir aber nur, wenn was da ist." Sakito sah auf seine Uhr und seufzte. "Um diese Zeit haben bestimmt schon die meisten Geschäfte zu. Einkaufen oder essen gehen fällt also auch flach. Darf... darf ich mal in ihren Kühlschrank schauen? Vielleicht findet sich etwas.", hoffte er und sah ihn fragend an. "Okay, dann ist gut...", antwortete er und blinzelte leicht fragend. "Huh? Ach ehm... ich hab gar keinen Durst~", fügte er dann hinzu und lächelte leicht. "Na ja, so schlimm ist es ja nicht~ Für mich reichts~", sagte er und zuckte andeutungsweise leicht mit den Schultern. "Ano... ehm... wenn Sie wollen~" Er machte einen Schritt zur Seite und führt ihn in seine Küche zum Kühlschrank, den er dann auch öffnete. Ob der andere wohl was fand. Nach einigen Minuten fragte er dann vorsichtig: "... und?" Schmunzelnd betrachtete er sein Gegenüber. "Dann trink ich Ihnen ja was vor...?", meinte er leise und es war mehr eine Feststellung, als eine Frage. Er mochte es nicht, etwas tun zu können, wenn andere es nicht können oder tun wollen. Doch streiten wollte er auch nicht. Nicht wegen einem Glas Saft. Der Gedanke kam ihm schon etwas schwachsinnig vor, aber man musste bedenken, dass Herr Takashima in einer mageren Gestalt vor ihm stand, um die er sich stets Sorgen machte! Aas er wirklich etwas? "Ich gehe Morgen für Sie einkaufen und keine Widerrede!", sagte er und sah ihn dabei ernst an. Wenn der andere sich nicht helfen lassen wollte, musste man ihn halt zu seinem Glück zwingen. "Ja, das würde ich gerne." Sakito folgte ihm stillschweigend und sah dann in den Kühlschrank, der wirklich spärlich gefüllt war. Seine Brauen wanderten fast schon schockiert nach oben und er sah ungläubig auf. "Davon wollten Sie in den nächsten Tagen leben? Hm... Haben Sie noch Nudeln und Tomaten?", fragte er und sah sich nach dem Gemüse um. Uruha rückte einen Schritt zur Seite und ließ den Brünetten einen Blick in den Kühlschrank werfen. Um ehrlich zu sein, wusste er nicht mehr, wie wenig drin war, nur das nicht mehr allzu viel da war. Er sah kurz hinein, als der andere geschockt nachfragte und schüttelte dann leicht den Kopf. "Mehr brauch ich nicht...", meinte er etwas leiser, verschluckte den halben Satz und sah etwas verlegen woanders hin. "Ano... ehm... vielleicht~", meinte er und ging zu einem anderen Schrank. Er fand Reis und etwas weiter hinten auch noch ein paar Nudeln. Er nahm die Packung raus, drehte sich wieder zu Sakito um und sagte: "Nudeln ja...Tomaten sieht glaub ich schlecht aus..." Nachdem Herr Takashima gesagt hatte, dass er nicht mehr brauche, sah er ihn sprachlos an und musterte ihn demonstrativ. "Wie dünn wollen Sie denn noch werden...?", fragte er etwa hilflos und sah ihm nach, als er nach den Nudeln suchte. Sakito seufzte leise vor sich hin. Zum Glück waren noch welche da! Was man von den Tomaten nicht behaupten konnte. Gedankenverloren sah er in den Kühlschrank und schnappte sich Kurzerhand eine dort drin aufbewahrte Ketchupflasche, die etwas mager aussah. "Hm... Sieht nicht gut aus. Das reicht für eine kleine Portion. Soßen haben Sie nicht zufällig da, oder?" "Eto...", murmelte Uruha leise und zuckte leicht mit den Schultern. Er fummelte leicht an einer Ecke der Nudelverpackung und schwieg daraufhin. Er wollte nicht dünn werden. Er hatte nur schlichtweg kaum Hunger. Früher hatte er sehr oft, aus reiner Langeweile gegessen, inzwischen lenkten ihn allerdings seine Gedanken aus seiner Langeweile ab und so vergaß er oftmals das essen. Den anderen wieder beobachtend, hielt er die Nudelpackung weiterhin in der Hand. "Soßen... ehm... weiß nicht...", meinte er dann und öffnete noch ein paar Schränke. Wieso kannte er sich eigentlich in seiner eigenen Küche nicht aus? Er seufzte und suchte weiter. Sakito, der von Uruha's Gedanken nichts mitbekam, nur stumm darauf wartete, dass der andere aus einer Träumerei erwachen würde und ihm antwortete. Doch sein Wunsch blieb ihm verwehrt. Noch immer sah er ihn fragend an, als sein Gegenüber sich aufmachte, die Soßen zu finden. Schmunzelnd sah er ihm nach. Nachdem Herr Takashima mehrere Schränke durchsucht hatte, gab er es auf und stellte die Ketchup Flasche wieder zurück in den Kühlschrank. "Ich... ich werde uns lieber Pizzen bestellen, okay?", schlug er vor und lächelte aufmunternd. Als er die Worte des anderen vernahm, blickte er auf, blinzelte leicht verlegen und nickte dann. Irgendwie kam er sich schon komisch vor. Er hatte den Anwalt als Gast bei sich und nun kümmerte dieser sich um alles. "Ich... ehm... hol mal das Telefon...", meinte er dann und verließ die Küche. Irgendetwas musste er schließlich auch tun. Er wollte nicht so umsorgt werden. Nicht dass er nicht wollte, dass der andere es tat, sondern eher die Tatsache, dass er sich so fühlte, als würde er die gute Seele Sakitos ausnutzen. Er griff nach dem Telefon, sah es an und blieb noch kurz im Wohnzimmer stehen. Er wollte dem anderen keine Sorge mehr bereiten. Tief durchatmend, nahm er das Telefon fester in die Hand und ging zurück in die Küche. "Hier..." "Ano... okay.", murmelte er und steckte das Handy wieder ein, welches er gerade hervor ziehen wollte. Als der andere etwas länger brauchte, als er dachte, wollte er schon nachsehen, ob alles okay bei ihm war, doch genau in dem Moment kam der Blonde wieder in die Küche. Erleichtert lächelte er und nahm dem Hörer entgegen. "Wie mögen Sie denn Ihre Pizza haben?", fragte er freundlich und wählte bereits die Nummer der Auskunft, um dann mit einem Pizzalieferanten verbunden zu werden. Uruha überlegte kurz. Was wollte er eigentlich? Nachdem er nicht großartig auf etwas bestimmtes Hunger hatte, antwortete er dem Brünetten einfach, dass er eine ganz normale einfache Pizza bestellen sollte. Er bot dem Anwalt einen Stuhl an und setzte sich dann ihm gegenüber auf einen anderen. Während des Telefonats schwieg er, immerhin wollte er ihn nicht stören. Er spielte leicht mit einem Aschenbecher rum, warf abwechselnd einen Blick aus dem Fenster, zu Sakito und auf den Tisch und wartete. "Eine normale Pizza? Eto... ich hoffe, Sie mögen Schinken? Ich bestell uns einfach mal zwei Stück und wenn es Ihnen nicht schmeckt, können Sie den ja von ihrer Pizza runternehmen... oder ich mach es. Egal..." //Sakito, du redest zu viel!//, ermahnte er sich selbst und wurde endlich mit der Auskunft verbunden. "Hallo~ Könnten Sie mich bitte mit einem guten Pizzalieferanten verbinden? ... Dankeschön. Einen schönen Tag noch.", flötete er gespielt fröhlich ins Telefon und wieder drang das allbekannte Tutgeräusch in sein Ohr. //Er soll sich nur keine Sorge machen.//, erklärte er sein seltsames Benehmen und nickte leicht. Er sah zu Uruha und grinste ihm leicht zu, bevor sein Blick zu dem Aschenbecher schnellte. Wie lang er doch schon nicht mehr geraucht hatte! //Durch die ganze Aufregung vergisst man das schon mal. Eigentlich könnte ich aufhören.// Doch je länger er den Aschenbecher ansah, desto mehr verlangte er nach einer schönen Kippe, wenn man dieses krebserregende Zeug überhaupt als 'schön' bezeichnen konnte! Eine Hand fuhr routiniert in seine Hosentasche und förderten eine etwas zerdrückte Zigarettenschachtel zu Tage. Fragend blickte er zu dem Blonden auf. "Darf ich? Kleine Macke von mir.", erklärte er verschmitzt lächelnd und in dem Moment drang eine Stimme an sein Ohr. "Guten Tag. Ich hätte gerne zwei Schinkenpizzas...", erklärte er und gab noch die Adresse an. Mit einem "Danke" beendete er das Gespräch wieder und streckte Uruha fragend den Hörer entgegen. "Ich weiß leider nicht, wo Ihr Telefon sonst immer liegt, sonst würde ich es selber wegbringen, aber..." und er unterbrach sich selbst. Was redete er da schon wieder?! //Ich weiß leider... urg~//, widerholte er sich selbst und hätte sich am liebsten dafür gescholten. "Hum... hier.", gab er dann noch verlegen nuschelnd von sich und fummelte mit der anderen eine Kippe aus der Schachtel, die, oh welch ein Wunder, selbst nicht so zerknittert aussah, wie die Schachtel es tat. "Hai, Schinkenpizza klingt gut~", antwortete Uruha etwas leise und nickte zustimmend. Sakito war wirklich ein sehr freundlicher Mensch. Fast so wie Reita. Nur irgendwie auf eine andere Art und Weise. Bei diesem Gedanken seufzte er wieder leise und warf den Blick aus dem Fenster. Dass er auch immer selbst auf solche Gedanken kommen musste. Er lauschte nebenbei Sakito's Stimme und sah fragend auf, als der andere ihn etwas fragte. "Nein nein, natürlich. Ich rauch doch selbst~", meinte er nickend und schob ihm den Aschenbecher entgegen, den er selbst noch in der Hand hatte. Zufrieden nickte er und bestellte alles, um dann wenig später das Gespräch zu beenden. Dann hatte er Uruha das Telefon gereicht und nun steckte er sich die Kippe zwischen die Lippen. "Danke.", nuschelte er und nahm sich den Aschenbecher an. "Unsere Pizza müsste bald kommen. Haben Sie schon einen Film rausgesucht?", fragte er freundlich und forderte sein Feuerzeug zu Tage. Geschickt zündete er sich die Kippe an und steckte das Feuerzeug wieder zurück in die Tasche, aus der er es geholt hatte. Sehnsüchtig nahm er den ersten Zug und stieß den Qualm in die Richtung des Fensters aus, welches jedoch geschlossen war. Er musste unweigerlich lächeln. //Schön. Er hört auf mich.// Er stand auf, lief zum Fenster und sah hinaus, um es wenig später aufzumachen. "Ich mach es dann auch gleich wieder zu. Ich will nur nicht die ganze Luft hier verpesten.", meinte er grinsend und zog noch einmal an dem Glimmstängel. "Einen Film? Ehm... nein~ Also, nicht wirklich~", antwortete er und schüttelte den Kopf. Er beobachtete wie der andere zum Fenster ging, dieses dann nach einer kurzen Erklärung öffnete und die Zigarette genoss. "Schon okay~", antwortete Uruha auf dessen Verteidigung hin und lächelte leicht. "Ano, falls Sie noch was trinken möchten, einfach sagen..." Er strich sich kurz durch die Haare und lehnte sich wieder etwas zurück. Er war kein allzu guter Gastgeber, das wusste er selbst. Dazu hatte er viel zu selten Besuch und der der kam, der sorgte meistens für sich selbst. "Na dann gucken wir gleich nochmal zusammen.", meinte er lächelnd und sah aus dem Fenster. "Sie besucht sonst niemand, oder?", fragte er aus Neugier. Als er von Uruha auf die Getränke hingewiesen wurde, nickte er und murmelte ein "Danke, ich sag dann schon Bescheid" vor sich hin. Schnell rauchte er die Kippe zu Ende und drückte sie schlussendlich im Aschenbecher aus, ehe er das Fenster schloss und den Aschenbecher auf dem Küchentisch abstellte. "Wollen wir dann mal nach den DVDs schauen?" Grinsend klatschte er in die Hände und ging in die Wohnstube. Dort packte er den Inhalt des Beutels aus und wartete auf den blonden Schönling. Leicht auf seiner Lippe kauend wartete Uruha. Das Schweigen, war ihm irgendwie unangenehm und er war froh, dass der andere eben dieses brach. Uruha antwortete mit einem kurzen Nicken und einem leichten Lächeln auf den Lippen. Er wartete, bis Sakito so weit war, und folgte diesem dann ins Wohnzimmer. "Hai~", sagte er und warf kurz über der Schulter des Anwalts einen Blick zu den DVDs. "Ano~ Welche sind denn gut?", fragte er dann und sah Sakito an. Sakito blickte lächelnd über die einzelnen DVD-Hüllen, als Herr Takashima sich plötzlich hinter ihm befand und ihn etwas fragte. Er musste schlucken. So nah war er dem Blonden bisher noch nie gewesen. Er spürte die Wärme, die von seinem Körper ausging und die Stimme so nah an seinem Ohr, sodass wohlige Schauer über seinen Rücken rieselten und eine Gänsehaut hinterließen. "Ano... I-ich habe nur die besten mitgebracht.", sagte er und warf ihm ein unsicheres Lächeln zu. Ihre Gesichter waren sich so nah... Er glaubte, in seinen Augen zu versinken, die doch so traurig und einsam wirkten. Leicht lächelnd nickte Uruha und antwortete: "Ach so, na ja dann... ehm... fangen wir einfach mit irgendeinem an..." Etwas fragend blickte er aus dem Augenwinkel zu Sakito und bemerkte erst jetzt, wie nah er ihm eigentlich war. Er blinzelte leicht, bewegte sich jedoch kein Stück weg. Ebenfalls etwas unsicher lächelnd blickte er ihn noch an. "Ano..." Er musste unweigerlich glucksen. "Wieviele möchten Sie denn sehen?" //Dann muss ich irgendwann entweder übermüdet nach Hause fahren oder ich... kann hier schlafen...?!// Er zitterte vor Aufregung. Ihr Blickkontakt brach nicht ab und auch schien der andere sich nicht wegbewegen zu wollen. Sakito hob die Brauen und sah ihn unsicher an. Dann musste er schlucken. //Ich glaube eigentlich nicht an dich, Kami, aber wenn er mich mag, dann schick mir ein Zeichen!// Der Anwalt schickte dieses kleine Gebet ab, blinzelte und wollte gerade den Mund aufmachen, um irgendetwas zu sagen, als es an der Tür klingelte. Er erschrak und wäre beinahe in die Luft gesprungen, hätte er sich nicht an seinem Gegenüber festgehalten, der ebenfalls erschrocken war. "Mein Gott...! D-das muss der Pizzabote sein.", murmelte er mit leicht erhöhter Stimme und nahm die Hände von den Schultern des Blonden. "Tut mir Leid.", entschuldigte er sich noch, ehe er hastig an ihm vorbeischritt und die Tür, nach einen Blick in den Türspion, öffnete. "Pizzaaaa~~!! Das machte 11,40Yen meine Herr~", flötete der Pizzabote mit versuchtem italienischen Akzent und öffnete die Hand. "Ähm... ja...", murmelte Sakito etwas sprachlos. Italienisch in Japan..? Wer kam denn auf die Idee? Schulterzuckend kramte er in seiner Hosentasche nach seinem Portemonnaie und gab ihm das Geld, was er ihm schuldete. Dann bekam er die Pizzen und schloss die Tür. "Ich hoffe, Sie haben Hunger~?", fragte er lächelnd und trug die Schachtel zum Wohnzimmertisch, um sie dort abzustellen. Uruha erschrak ebenfalls, als plötzlich die Türklingel läutete. Er war abgelenkt gewesen, von den Augen des anderen, dass er ziemlich zusammenzuckte. Schnell richtete er sich wieder auf, hoffte, dass es nicht so extrem aufgefallen war, und wollte gerade sagen, dass er aufmachen gehen würde, als Sakito schon stand und fast durch die Türe in den Flur verschwunden war. Hinter ihm her blickend ermahnte sich Uruha kurz selbst und wartete dann. Als Sakito dann zurück kam, lächelte er leicht, immer noch etwas verlegen, da er so erschrocken war. Auf dessen Frage hin nickte er und ging Richtung Küche. "Ich hole Teller..." +~+ „SAUBERMACHEN!!!!“, brüllte der Wärter ihn an und Takeda machte sich dann doch zitternd daran, dem unfreundlichen Mann die Schuhe zu putzen. Reita hob den Kopf, als er das Brüllen hörte und sah den Wächter am Boden knien. Er stand auf und rüttelte an den Gitterstäben. "Was soll das??? Behandelt ihr etwa auch Euresgleichen wie Tiere?? Lass den Mann in Ruhe, du Schwein!" brüllte er. Takeda sah erschrocken auf. Warum setzte sich der andere für ihn ein. Er wird nur Ärger bekommen! "Bitte... ist schon gut." //Ich werde sowieso bald nicht mehr hier sein. Egal ob ich wieder arbeitslos werde, das hier tue ich mir nicht an.// Er zitterte leicht und stand dann auf. Sah Reita bittend an und schüttelte den Kopf, sah etwas panisch zu dem viel stärkeren und größeren Wärter auf. Überrascht musterte der Wärter den Gefangen, der es aus irgendeinem unerklärlichen Grund gewagt hatte, ihn zu beschimpfen! "Halt´s Maul, Knirps! Mit dir redet keiner. Der Neue ist noch keiner von uns. Er ist noch viel zu nett. Er hat bestimmt wieder mit dir geredet, oder?! Sonst würdest du ihn nicht verteidigen!" Mit zu Schlitzen verengten Augen sah er Takeda an, der zurück wich. Dann aber schlug er überraschend gegen die Gitter, so dass Reita zurück stolperte. "Beim nächsten Mal erwische ich dich!", drohte der Wärter und knurrte. "Jetzt leg dich gefälligst hin und sei still! So... und nun zu dir... Takeda. Was war in der Pause hier vorgefallen? Hast du dich nett mit dem da unterhalten, oder was sollte das?! Du hast mir und den anderen Wärtern zu gehorchen, wenn der Boss nicht da ist! Schließlich bist du... der Neue." Fies grinste er ihn an und trat näher. Takeda wich erneut zurück. "N-nichts war los!", log er und schüttelte den Kopf. "Ich schwöre... ich habe ihn angesprochen. Ihn trifft keine Schuld! Also lassen Sie Ihre Wut nicht an ihm aus." Seine letzten Worte wurden immer leiser, bis seine Stimme vor Angst erstarb. "Gut dann an dir...", brummte der Größere und schlug ihn. Takeda fiel zu Boden und hielt sich wenig später die blutende Nase. Reita knurrte und ballte die Fäuste, doch in der Zelle gefangen konnte er ihm nicht helfen... Es sei denn, er lenkte den Wärter ab... "Hey du mieses Stück Scheiße!!! Du fühlst dich wohl obercool, weil der Boss nicht da ist, was??? Na warte! Das wird nicht ohne Folgen bleiben, das verspreche ich dir!!!" Ruckartig wandte er sich dem Gefangenen zu, als dieser ihn beschimpfte. "Was hast du gesagt?!", fragte er grollend und kam der Zelle ein Stück näher. Die Finger seiner rechten Hand legten sich um den Knüppel, doch noch hielt er sich zurück. Er durfte ihm nicht wehtun, aber... der Gefangene könnte sich ja selber verletzt haben. Ein hinterhältiges Grinsen schlich sich in sein Gesicht und statt dem Knüppel, nahm er die lederne Gerte aus seinem Gurt. Mit solch einem Instrument kam man immer besser an die Gefangenen ran, ohne sich großartig bewegen zu müssen oder auf Gegenwehr zu stoßen... "Verspreche nichts, was du nicht halten kannst...", knurrte der Wärter und schlug nach ihm. Die Gerte traf den Blonden am Bein und wurde zurückgezogen. "Du hast eh keine Chance Kleiner...~", säuselte er amüsiert und wollte zum nächsten Schlag ansetzen, als sich etwas an seinen Arm hängte und diesen senken ließ. "Takeda! Lass mich gefälligst los, oder du wirst den morgigen Tag nicht mehr heil erleben!", bellte der Größere und Stärkere und versuchte den anderen von sich zu schütteln. "Bitte... Bitte tun sie ihm nicht weh! Er ist etwas verwirrt. Er wollte Sie nicht beleidigen, oder?" Bittend sah er Reita an und deutete ein Nicken an, dass der andere nur nachmachen sollte. Reita stolperte zurück, als ihn die Gerte traf. "Wann kommt der Boss wieder?" fragte er stattdessen und zog es vor, nicht auf die Frage zu antworten. Warum half dieser Wärter ihm? Er brachte sich doch nur immer mehr in Schwierigkeiten... Der rechte Mundwinkel des Wärters zuckte verräterisch und er ließ die Gerte in Stück sinken. "Na~? Vermisst du ihn schon?", fragte er gehässig, schubste Takeda von sich und steckte sie wieder ein. Tat so, als hätte er die Lust daran verloren, ihm etwas zu tun und sei es nicht die Furcht vor dem Boss selbst. "Takeda! Du sollst hier saubermachen! Was stehst du hier noch rum?!", fragte er plötzlich und spuckte auf dem Boden. "Du hast einen Fleck übersehen...", meinte er fies grinsend und fuhr sich durch sein fettiges Haar. "Und wehe du redest mit ihm! Die Wände haben Ohren!" Er sah ihn prüfend an und, bevor er Reita einen hasserfüllten Blick schenkte. "Glaub nicht, wir sind fertig miteinander." Reita lachte nur böse. "Du fühlst dich unheimlich stark, wenn der Boss nicht da ist, hab ich recht? Aber sobald er da ist, ziehst du winselnd den Schwanz ein und leckst IHM die Stiefel!" "Halt bloß deine große Klappe, Kleiner, denn die Antwort kommt immer doppelt zurück. Du hast ja gar keine Ahnung, mit wem du dich hier eigentlich anlegst.", meinte er knurrend und ballte die Hände zu Fäusten. "Nur weil du nun das Sp..." Sein Blick fuhr zu Takeda und da dieser gerade im Begriff war, auf den Knien rumrutschend, jeden kleinen Fleck zu beseitigen, verstummte er augenblicklich. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. "ICH lecke hier NIEMANDEM die Schuhe! Takeda! Hol ihm Essen und etwas zu Trinken. Das wird für heute sein Letztes sein." Ein letzter Blick galt dem Gefangenen, ehe der Wächter kochend davonraste und in sich in seinem Büro einschloss. //Der hat keine Ahnung, wozu ich fähig bin... Wozu WIR fähig sind...!!!// Reita ließ sich seufzend auf das harte Bett sinken. "Lassen Sie sich hier nicht alles gefallen, Takeda-san... Am besten verschwinden Sie hier ganz schnell wieder... Dieser Ort ist... nicht menschlich..." Währendddessen griff der Wächter zum Hörer und wählte eine Nummer. "Hallo, hier spricht das Stadtgefängnis Tokio. Wir haben vor kurzem jemandem in ihrem Krankenhaus einliefern lassen, bei dem wir dachten, er sei verrückt. Wir geht es Yuu Shiroyama...?" Er lauschte dem Arzt am anderem Ende des Telefons und mit jedem Wort, was gesprochen wurde, verdüsterte sich sein Gesicht. "Ich verstehe... Jemand wird in den nächsten Tagen vorbeikommen, um nach ihm zu sehen..." Ein hasserfülltes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und der Griff um seinen Knüppel wurde immer fester. Plötzlich stockte sein Atem. Der Arzt erzählte etwas von einem Anwalt, der den Patienten besucht haben soll! Harsch sog er den Sauerstoff in sich auf. "Danke. Sie werden noch von uns hören. Halten Sie diesen Anwalt von ihm fern und denken Sie an die ärztliche Schweigepflicht!" Mit einem Knall ließ er den Hörer auf der Ladestation krachen und gleich darauf folgten seine Fäuste, die auf den Tisch einschlugen und diesen erzittern ließen. Kurz war ihm danach, jemanden zum Tode zu prügeln, aber Takeda war noch ganz neu, sein Verschwinden würde auffallen, und der Gefangene 1309 wurde noch gebraucht. Er wäre ja für den Folterkeller... Er griff erneut zum Telefon und informierte den Boss über die Probleme, die sie durch Nummer 1308 hatten. Seltsamerweise rastete der andere vollkommen aus, wodurch er den Hörer etwas von seinem Ohr weghalten musste. "Spielzeug hin oder her... er wird dafür büßen müssen!!! Ich werde in etwa 3 Stunden bei euch sein... Bereitet den Folterkeller vor.", wies der Boss an und legte auf. Böse lachte der Wächter auf und verließ sein Büro, um sich in den Folterkeller zu begeben... +~+ Reita ließ sich seufzend auf das harte Bett sinken. "Lassen Sie sich hier nicht alles gefallen, Takeda-san... Am besten verschwinden Sie hier ganz schnell wieder... Dieser Ort ist... nicht menschlich..." Takeda sah ängstlich auf. Er hatte die ganze Zeit stillschweigend den Boden geputzt. "Ich kann Sie doch nicht bei diesen... Monstern hier lassen...", sprach er leise zu dem Gefangen und sah sich nach allen Seiten um. Dann senkte er den Blick wieder auf dem Boden und schrubbte ihn. Den Besen hatte er beiseite gestellt. "Doch Sir... Verschwinden Sie von hier... Vielleicht... können Sie ja von außen mehr erreichen... ja? Bitte Sir..." Takeda sah auf. "Was kann ICH denn erreichen? Aber... Sie haben Recht. Nur... ich werde jetzt noch nicht verschwinden. Meine Schicht ist bald vorbei. Dann kann ich wenigstens behaupten, einen Tag gearbeitet zu haben." "Ich helfe gerne. Ich hoffe, dass Sie frei kommen werden. Ganz ehrlich... Sie wirken für mich nicht wie ein Mörder." Sanft lächelte er und sah auf seine Armbanduhr. "Ich... mach mich dann wohl mal fertig. War nett Sie kennenzulernen. Vielleicht sieht man sich ja nochmal irgendwann, wenn sie ein freier Mann sind." Er stand ächzend auf, blickte Reita noch einmal an und nahm dann die Putzgeräte, um sie wegzubringen. Er machte sich schleunigst daran, das Gefängnis zu verlassen. Reita lächelte und legte sich dann auf sein Bett. Wenigstens war Takeda jetzt draußen... ~+~+~ Das nächste Kapitel ist nichts für schwache Nerven. Eine Szene im Folterkeller, wie hier schon angedeutet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)