Untitled...(SaixNaruto) von abgemeldet (...and incomplete) ================================================================================ Kapitel 6: Zwei Versprechen --------------------------- "Vorwärts, immer den Blick nach vorne gerichtet, nicht zurückblickend...immer weiter...immer weiter in die Ferne, bis die Freiheit mich in deiner Gestalt in ihre Arme schließt." "Naruto-kun." Sais sanfte Stimme hallte durch den Raum, wie ein Echo, so als ob die Worte an den kalten Steinwänden reflektiert und in Naruto eindringen würden. Es war beruhigend jene Worte zu hören, auch wenn sie nur eine imaginäre Wahrnehmung waren...auch wenn die Person, die sie aussprach abwesend war. Immer wieder vernahm Naruto, der sich in seinem Bett wälzend, einfach nicht einschlafen konnte, Sais Stimme. Zuviel ging ihm durch den Kopf...nicht zuletzt die zärtlichen Lippen, die seine Tränen fortküssten, die sanften Berührungen, die allen Schmerz dieser Welt hätten fortwaschen können und der warme Atem, der jedes Eis zum Schmelzen gebracht hätte. Seufzend starrte der Fuchsjunge an die Decke seines Zimmers...nichts war zu erkennen. Es fühlte sich so an, als würde man in ein schwarzes Loch starren. Narutos Zimmer war so dunkel und verlassen, wie in jeder anderen Nacht; das war ganz normal, nichts außergewöhnliches. Er hatte sich an diese unheimliche und bedrückende Totenstille, die ihn zu verschlingen drohte, längst gewöhnt. Es war bereits kurz nach Mitternacht...der Himmel hatte sich aufgeklärt, unzählige Sterne funkelten dem Betrachter entgegen. Kaum eine Spur von dem Unwetter, welches sich gestern Nachmittag abgespielt hatte...nur die Pfützen, in denen sich ein prachtvolles Sternenzelt widerspiegelte, zeugten von dem verregneten Tag. Naruto gähnte...die Müdigkeit sprach aus seinem Gesicht. Verwirrt zog er eine Augenbraue hoch, als Sais lächelndes Gesicht vor seinem geistigen Auge erschien, dem Naruto ein Schmunzeln entgegenbrachte. Seine Wangen glühten ein wenig. Er dachte an seinen ersten Kuss, der nicht hätte schöner sein können. Ein flackerndes Licht fiel durch das Fenster in Narutos Zimmer, direkt auf das grinsende Gesicht des Jungen, welches entschwand und in einem Kopfschütteln völlig aufgelöst wurde. "Beruhig dich endlich...", sprach Naruto sich selbst zu und bemühte sich darum Überzeugungskraft vorzuheucheln. "Sai wollte dich bloß trösten...mehr nicht", er wagte es gar nicht weiterzudenken, dennoch schämte er sich nicht für das, was zwischen ihm und seinem Teamkameraden vorgefallen war...es war bloß..."seltsam" ausgerechnet von Sai jenen Trost, den er sich so sehr wünschte, zu ernten. Sai war der einzige, der bemerkt hatte, was in Naruto wirklich vorging. "Hey, du Vollidiot...jetzt hör schon auf! Du bettelst ja regelrecht um Mitleid", ein kurzweiliges Lächeln verließ Narutos Lippen, als er sich jene Worte durch den Kopf gehen ließ. Sasuke hätte sicherlich auf diese Weise versucht, seinen Kumpel aufzumuntern, was das Temperament und den Ehrgeiz des Fuchsjungen, Sasuke an Stärke und Können zu übertreffen, nur angestachelt hätte. Narutos Lächeln wich einer besorgten Miene. Er vermisste Sasuke immer noch...einen besten Freund vergaß man nie so einfach...er hoffte immer noch auf irgendwelche Anhaltspunkte über den Verbleib des einstigen Konoha-Ninja. Am liebsten würde er die gesamte Welt nach ihm absuchen...auch wenn es seine gesamte Kraft kosten würde, selbst wenn Sasuke seine Rückkehr nach Konoha verweigern würde. Naruto gab nie die Hoffnung auf...doch machmal war ihm einfach nur nach Weinen zu Mute, wenn er an den Tag dachte, als Sasuke Konoha den Rücken zukehrte und in den grünen Tiefen des Waldes verschwand. "Sasuke...", flüsterte Naruto vor sich hin und schlief langsam ein...eine Träne, die im Schein der Straßenlaterne glitzerte, rinnte seine Wange runter. "Irgendwann geht mein innigster Wunsch in Erfüllung, dem ich jeden Tag hinterherträume...niemand kann ihn mir nehmen. Ich glaube ganz fest daran!" "Gute Nacht, Naruto-kun", vorsichtig streifte Sai mit seinen Fingerspitzen über ein Foto, welches vor kurzem aufgenommen wurde: Naruto, Sakura, Kakashi-sensei und Sai...das komplette Team...alle lächelten...es war beinahe idyllisch. "Ich möchte dieses Band zwischen uns nicht zerreißen, aber ich kann mich meiner Pflicht nicht entziehen", murmelte Sai vor sich hin, während er seine Zeichenutensilien verstaute. Bis eben hatte er das Bild, welches Sakura so gelobt hatte, perfektioniert und nun stand es fertiggestellt in einer Ecke in Sais Zimmer. "Vielleicht vergessen sie mich mit der Zeit...", murmelte Sai weiter. "Vielleicht ist es besser so." "Nein, das werden sie nicht...ganz sicher nicht", eine tiefe Stimme erklang durch das offene Fenster. "Von den beiden kann ich das mit Sicherheit behaupten." Die Dielenbretter knarrten, als die Person vom Baumast in Sais Zimmer hineingesprungen kam. "Und du solltest nicht so leichtsinnig über sowas reden, Sai-kun." Ein freundliches Lächeln war auf den Lippen des Unbekannten zu erkennen. "Y...Yamato-taichô?!", kam es von Sai. "Entschuldige, ich habe gesehen, dass noch Licht brannte, deshalb dachte ich, dass du noch wach wärst...", erklärte Yamato die Lage. Sai nickte nur. "Kommen Sie gerade von einer Mission...oder machen Sie öfters nächtliche Spatziergänge durch Konoha?", fragte er daraufhin mit einem ernsten Gesichtsausdruck. "Ich habe jetzt Feierabend...sozusagen...die Anbu-Einheit ist in letzter Zeit sehr ausgelastet, deshalb brauchen wir Verstärkung. Tut mir leid, dass es ausgerechnet dich getroffen hat, Sai-kun", erzählte Yamato, von einem tiefen Seufzer gefolgt. Sai winkte nur ab. "Schon gut, ich mache mir da nicht so viel draus, wie Sie und Kakashi-san", entgegenete er lächelnd. "Zum ersten Mal fühle ich, dass man mir vertraut..." "Sai-kun...", der Anbu unterbrach den Jungen. "Verleugne nicht deine Gefühle...du machst dir nichts draus?" Yamato fuhr mit seiner Hand durch Sais glattes, schwarzes Haar: "Und was ist das dann für eine Miene?" Der Blick des Angesprochenen schweifte zur Seite: "Was soll denn damit sein? Alle haben immer was an meinem Gesichtsausdruck auszusetzen...Ich habe schon unzählige Bücher..." Doch wieder wurde Sai von dem Anbu unterbrochen. "Glaube mir, dieses Gesicht, was ich gerade sehe, kann man nicht so einfach "erlernen", indem man Bücher ließt. Sai-kun, du bist auch nur ein Mensch, früher oder später mussten sich diese Gefühle in dir manifestieren...es ist unvermeidlich, auch ein nettes Lächeln kann deine Trauer nicht verstecken", fuhr Yamato fort, dabei merkte er wie intensiv der Ausdruck in Sais, sonst so unbekümmertem Gesicht, mittlerweile war. Trauer...Sorge...Hilflosigkeit. Sai fühlte sich ein wenig unwohl in seiner Lage, denn er konnte Yamatos Aussage nicht bestreiten und der Situation konnte er auch nicht mehr entfliehen. "Verzeih, ich hätte mich nicht so bestimmt aufspielen dürfen", der Anbu klopfte Sai auf die Schulter und ging zum Fenster, um wortlos wieder zu verschwinden. "Yamato-taichô...wollen Sie damit sagen, dass ich mich nicht weiter belügen sollte...ist es falsch so zu empfinden?", kam es plötzlich von Sai. Verwundert schaute der Anbu den Jungen an, der wieder sein falsches Lächeln aufgesetzt hatte. "Weißt du...", Yamato versuchte einen passenden Ansatz für seine Antwort zu finden, "du machst es einem aber auch ganz schön schwer...", er grinste etwas unbeholfen. "Nun, du musst diese Situation auf die Art und Weise bewältigen, wie sie dir am angenehmsten erscheint." Sai nickte: "Verstehe..." "Die Hauptsache ist, dass Naruto und Sakura deine Entscheidung nachvollziehen und unterstützen...", Yamato hielt kurz inne, "du hast ihnen doch schon erzählt, dass du das Team verlässt, oder?", fragte der Anbu mit einem durchbohrendem Blick, der selbst Sais unbekümmerte Fassade durchschauen würde. Sai hasste jenen finsteren Gesichtsausdruck, den Yamato öfters aufsetzte, um vor allem Narutos Aufmerksamkeit zu erlangen. "Nach Norden, Osten, Süden oder doch dem Westen entgegen? Nirgendwo ein Wegweiser, auf dem "Freiheit" geschrieben steht." Ein leichter Luftzug wehte über das schlafende Gesicht des Blondschopfes. Er sah erschöpft aus, dennoch nahm ihm diese Erschöpfung nicht das engelsgleiche Lächeln. Ob er wohl etwas träumte, das ihn die Trauer von eben vergessen ließ? Ein Lächeln voller Glück, Sehnsucht und Hoffnungsschimmer, welches nur für eine kurze Zeit verweilte. "...Na...Naruto-kun." Der Fuchsjunge riss seine Augen auf, da war wieder seine Stimme...seine Stimme, die einer Melodie ähnelte, einem sanften Wiegenlied, welches dem Zuhörer einen süßen Traum versprach. Jedoch hatte sie bei Naruto den gegenteiligen Effekt, ruckartig presste er beide Handflächen gegen seine Ohren. "Nein...nicht...ich will das nicht mehr hören", verwirrt schloss er seine Augen wieder. "Ich will dich vergessen...du hast doch bloß wieder alles in einem Buch aufgelesen...und alles falsch verstanden", Naruto wollte sich einfach nicht damit abfinden, gerade hatte er fast alles vergessen, aber Sais Stimme verfolgte ihn, ließ ihn nicht gehen, erinnerte ihn immer wieder daran, wie viel Geborgenheit er doch eigentlich in Sais Nähe erfahren hatte. "Ihm bedeutet es sicherlich nicht einmal annähernd so viel wie mir...ich will nicht, dass es mir etwas bedeutet...", der Blondschopf biss sich auf die Lippe und versuchte die Stimme in seinem Kopf zu ignorieren. Er wälzte sich in seinem Bett...von der einen Seite zur anderen...rechts, links und andersrum. Tick...Tack, Tick, Tack...mit jedem Umbruch des Sekundenzeigers staute sich die Verwirrung in Narutos Kopf. Der Klang der tickenden Uhr vemischte sich mit Sais Stimme, wurde lauter, verworren in einem Chaos aus Tönen und Lauten. Naruto presste seine Hände fester gegen die Ohren, sein Körper zitterte..."Hör auf...Sai, hör auf!", winselte er. Das Gedröhne in seinem Kopf machte ihn wahnsinnig. "Ich kann nicht mehr...hör auf!" Voller Qual biss er ins Kopfkissen, um vor Schmerz nicht loszuschreien. Tränen flossen seine Wangen runter. "Hör auf..." "Naruto-kun." Der Angesprochene keuchte auf. "Entspanne dich...", sanft strich ein Finger einige Haarsträhnen, an denen wenige Schweißtropfen runterperlten, aus Narutos Gesicht. Ein kalter Schauer breitete sich in Narutos Nacken aus und lief ihm wie eiskaltes Wasser den Rücken runter...es fühlte sich an, als würden Tausende von Kunais seinen zierlichen Körper durchbohren. Der Fuchsjunge konnte kein Wort mehr von sich geben...er war wie paralysiert...starrte ins Leere und dennoch erblickte er Sai...seine rabenschwarzen Augen, so finster...seine zu einem Lächeln geformten Lippen, so grausam...seine weiße Haut, die, wenn er mit ihr in Kontakt kam, sich wie ein Brett mit unzähligen Nägeln ins Herz bohrte. Naruto hatte Angst...ist er wahnsinnig geworden? "S...S...Sai...", brachte er stotternd hervor, doch der reagierte nicht. Zärtlich nahm Sai den zitternden Körper des Jungen, der neben ihm lag, in den Arm. Naruto konnte sich nicht zur Wehr setzen...sein Körper gehorchte ihm nicht mehr...seine Sinne wurden durch Sais heißen Atem vollkommen benebelt. Bald bekam er keine Luft mehr, als Sai ihn unerwartet auf die Lippen küsste. Seufzer der Leidenschaft erfüllten den Raum. Sai...es tut so weh...", flehte Naruto, doch er konnte dem Verlangen nach der Nähe seines Freundes nicht mehr widerstehen, er konnte der schneeweißen Haut, der wohlgeformten Lippen und jenen Augen, so tief wie der Abgrund, nicht mehr widerstehen. Auch wenn ihn der Schmerz beinahe auffraß, solange er Sais Zärtlichkeit genoss, war ihm alles andere nicht mehr wichtig. Naruto stöhnte auf, als Sai ihm langsam die Kleidung vom Leibe streifte und den nackten Körper gefühlvoll an seinen drückte. "Naruto-kun...", flüsterte Sai dem Fuchsjungen ins Ohr und diesem kam es so vor, als hätte Sai noch in einem dahinschwindenden, leisen Ton die Worte "Ich liebe dich..." von sich gegeben. "Die sanften Erinnerungen, die wir gemeinsam teilten, nehme ich als Kompass auf meinem Weg mit...so kann ich mein Ziel nicht verfehlen." "Du hast es ihnen noch nicht erzählt, nicht wahr?", stellte Yamato etwas enttäuscht fest. Sai schaute auf den Boden. "Willst du es solange hinauszögern, bis sie es selbst herausfinden und an dieser Erkenntnis zerbrechen?" Sai schüttelte den Kopf und bewegte sich nicht von der Stelle...sein Herz fühlte sich ungewohnt schwer an. "Ich wollte es ihnen sagen, aber ich..." "Du hast es vergessen...oder verdrängt?", wieder ließ der Anbu Sai nicht aussprechen. "Im Endeffekt kommt dasselbe dabei rum", entgegnete der Schwarzhaarige, seinen Blick immer noch gen Boden gerichtet. "Ich werde es ihnen morgen sagen...deshalb habe ich heute das Bild, was ich Sakura-san schenken wollte, gerade eben fertiggestellt", erklärte Sai bestimmt und schaute nun entschlossen in Yamatos Richtung, seine zitterne Hand hinter dem Rücken zu einer Faust geballt, sodass der Anbu diese nicht sehen konnte. Yamato seufzte, sein Gesicht sah mittlerweile entspannter aus. "Versprichst du mir das, Sai-kun?", lächelnd hielt er Sai die Hand entgegen. Dieser nickte und starrte in die leere Handfläche. "Ich schwöre es. Ähm, ist das so eine Art Geste, um Versprechen abzuschließen?" Sai zeigte auf Yamatos ausgestreckten Arm, der eine überraschte Miene aufsetzte: "Wie, das weißt du nicht?" Der Angesprochene schüttelte den Kopf. "Puh. Wenn du bei mir deinen Anbu-Dienst antrittst, wirst du noch so einiges an Umgangsformen lernen müssen, Sai-kun", versicherte ihm Yamato, der daraufhin Sais Hand, die dieser noch zuvor hinter seinem Rücken im Verborgenen hielt, nahm und diese zu der eigenen Handfläche führte und fest umklammerte. "So...und jetzt sprich mir nach: Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen." Yamato kam sich bei dieser Aktion etwas blöd vor, aber wie sonst sollte er Sai diese Geste klarmachen. "Das wird nicht einfach mit ihm", dachte er sich. "Ähm, versprochen ist versprochen...und wird auch nicht gebrochen", sagte Sai den Spruch mit dem typisch freundlichen Lächeln auf seinen Lippen auf, worauf der Anbu schmunzeln musste. "Er benimmt sich manchmal noch wie die ganz kleinen Akademieanwärter..." "Ist das in Ordnung so?", fragte der Schwarzhaarige vorsichthalber nach, was Yamato mit einem Nicken bestätigte. Die Hände der beiden lösten sich. "Na dann, schlaf noch ein wenig, damit du nicht die restliche Zeit, die dir mit Naruto und Sakura noch verbleibt, nicht verschläfst", meinte Yamato mit einem leicht ironischen Unterton und verschwand nach draußen durch das offene Fenster, durch welches er auch in Sais Zimmer reingekommen war. "Sie hätten auch die Tür benutzen können, Yamato-taichô", gab Sai von sich, der am Fenster stand und seinem Vorstand hinterherschaute. Dieser zuckte mit den Schultern: "Diese Möglichkeit habe ich leider außer Acht gelassen. Ich werde es mir bis zum nächsten Mal in Erinnerung behalten." Mit diesen Worten verabschiedete sich der Anbu winkend von Sai und verschwand um die Ecke. Gähnend verriegelte Sai das Fenster und schlenderte langsam zu seinem Bett, auf das er sich erschöpft fallen ließ. "Wieder was gelernt...", dachte er sich, als er auf seine Handfläche, mit der er eben sein Versprechen mit Yamato besiegelte, anstarrte. "Eh?", es war so als wäre Sai gerade etwas durch den Kopf geschossen...und im nächsten Sekundenbruchteil wieder entfallen. Irgendwie kam ihm jene Situation bekannt vor...doch erinnern konnte er sich nicht. Viel Zeit zum Nachdenken blieb dem Jungen auch gar nicht, denn seine Augenlider waren derweil so massiv schwer geworden, sodass sie einfach von allein zufielen. Langsam schwebte Sais Hand, die er augenblicklich beäugt hatte, auf das Kopfkissen neben das schlummernde Gesicht des Jungen. "Selbst wenn ich die Orientierung verlieren sollte, so sehe ich das Band, welches uns verbindet...selbst wenn ich diesem über die Jahre hinweg folgen müsste, weiß ich gewiss, dass du mich am anderen Ende mit einem Lächeln erwartest." Behutsam küsste Sai seinen Naruto auf die Stirn. Die zittrigen Hände des Fuchsjungen umgarnten das hübsche Gesicht des Schwarzhaarigen und azurblaue Augen starrten in die rabenschwarzen des Gegenübers. "Sai...", gab Naruto mit bibbernder Stimme von sich, worauf Sai mit den Fingerspitzen sachte über den Handrücken seines Freundes streifte, um ihm ein Gefühl der Geborgenheit zu geben. Naruto lächelte schwach. "Sai, versprichst du mir...versprichst du mir etwas?", seine Stimme klang nun etwas gelockerter, sein gesamtes Erscheinungsbild schien nicht mehr so verkrampft. "Alles, was du willst...", hauchte Sai dem Jungen ins Ohr und Naruto musste sich beherrschen jenem unwiderstehlichen Lächeln nicht gänzlich zu verfallen. "Versprichst du mir, dass du für immer bei mir bleibst?", endlich hatte Naruto seinen Wunsch ausgesprochen. "Bitte...versprich es mir..." Sai lächelte liebevoll, und mit ebenso viel Liebe erfüllt umarmte er den Blondschopf, der sein Glück kaum fassen konnte, als er jene Worte vernahm. "Ja, ich verspreche es." Naruto nahm Sais Hand und presste seine Handfläche gegen seine und hielt diese fest umklammert, so als würde er sie nie wieder loslassen wollen. "Ver...sprochen...", nuschelte er, einige Tränen kullerten seine rötlichen Wangen hinunter. "Versprochen." "Du bist meine Sonne, die, selbst wenn der pechschwarze Nachthimmel den Horizont verschlingt, unaufhörlich in meinem Herzen weiterscheint... "Eh?", Naruto riss seine Augen auf, sein Körper schmolz regelrecht von der Hitze, die ihn durchströmte, dahin. Er fasste sich an seine Wangen...sie waren feucht, auf seinen Lippen schmeckte er salzige Flüssigkeit. Tränen? Reflexartig fuhr er mit beiden Handflächen am Bettlaken entlang...er giff ins Leere. Verwirrt schaute er sich um..."Sai?" Nein, er war nicht mehr da...War alles nur ein Traum, alles, auch das Versprechen? "Oh, Gott...!", dachte sich Naruto, als er realisierte, was soeben vorgefallen war... "Liebe ich ihn denn so sehr...bin ich so sehr von ihm abhängig geworden? Seit wann?", vergleichbare Fragen gingen Naruto durch den Kopf. Er versuchte einen klaren Gedanken zu fassen...sich darauf zu konzentrieren das, was er gesehen hatte, als einen blödsinnigen Traum, eine Lüge abzustempeln...je mehr er sich darum bemühte, umso klarer wurde ihm mit der Zeit. "Nein...nein...das war kein Traum...es ist real...es war real...", wie ein Häufchen Elend kauerte sich der Fuchsjunge auf seinem Bett zusammen und blickte hilflos aus dem Fenster auf das Gefunkel der Sternreihen...er legte beide Arme um seinen zittrigen Körper. Er wünschte sich, dass er jene Erkenntnis niemals gehabt hätte. Er wollte alles vergessen...zwecklos...jener "Traum" war kein Hirngespinst..."Das war es also, was zwischen uns...in...jener Nacht geschehen war." ...und mir in der mondlosen Finsternis den Weg weist." Hosted by Animexx e.V. 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