The Dreams must stay alive von abgemeldet (The Tribe - sechste Staffel) ================================================================================ Kapitel 6: Abschiede und Wiedersehen ------------------------------------ Am nächsten Morgen machte sich wie vereinbart eine Gruppe los um die Gegend zu erkunden. Der Gruppe gehörten Lex, Slade, Jay, Darryl, Gel und Sammy an. Lex war nicht sehr begeistert davon gewesen, dass Sammy, Gel und Darryl mitkamen. Aber es wurde letztendlich so abgestimmt und gegen seine Meinung gestimmt. Also begleiteten die drei Lex, Slade und Jay. Amber und Jay hatten sich heute Morgen nicht mehr über ihr Gespräch von gestern Abend unterhalten. Jay war ihr auch ein wenig aus dem Weg gegangen, da er sie nicht provozieren wollte und er wollte sich auch nicht mit ihr streiten. Er wollte, dass erst mal ein wenig Gras über die Sache wächst, zumindest dachte das Amber. „Alles okay bei dir?“ Ruby kam zu Amber, die mit Mouse, Lottie, Brady und ihrem Sohn am Tisch saß und sie malten zusammen. Sie beschäftigte sich gerne mit den Kleinen. So hatte Trudy mal ein paar Stunden für sich und die Kleinen waren auch erst mal beschäftigt. „Klar, wieso fragst du?“ „Weil ich gemerkt hab, dass Jay und du nicht gerade gut auf einander zu sprechen ward, gestern.“ Ruby setzte sich neben Amber und lächelte Klein Bray an. Sie machte Amber eine Geste, dass sie ihn gerne halten würde. Amber reichte Ruby ihren Sohn. „Und heute seid ihr euch auch aus dem Weg gegangen. Ich kann mich ja auch täuschen…“ „Du täuscht dich nicht“, sagte Amber schließlich und ein Seufzer trat über ihre Lippen. Nein, Ruby täuschte sich nicht. Ganz und gar nicht. „Was ist los bei Euch? Also du kannst mit mir ruhig reden, wenn du willst.“ Amber lächelte. Ja, es war vielleicht besser wenn sie mit jemand redete. Mit Trudy konnte sie darüber nicht reden. Amber dachte irgendwie, dass ihre Freundin es nicht so ganz verstehen konnte. „Also…“, fing Ruby fragend an und schaukelte Klein Bray auf ihren Schoss. „Ich bin wieder schwanger.“ Sie sagte es leise, damit es Lottie und Mouse nicht mitbekamen. Aber die waren eh mit dem Malen beschäftigt. „Na da ist doch wundervoll.“ Ruby lächelte. Aber sie sah an Ambers Gesichtsausdruck und an ihrer Körperhaltung dass Amber sich wohl nicht so richtig zu freuen schien. „Will Jay das Kind nicht?“ Amber seufzte. Wenn es ja nur das wäre. „Oh, doch. Er ist ganz aus dem Häuschen.“ „Ja? Sah vorhin aber nicht so aus.“ Amber nickte. Ja, sie war ja auch dran schuld, dass er sich nicht so richtig freute. „Ich hab einfach zu große Angst.“ „Wovor?“ „Das ich wieder alleine da stehen werde. Damals …“ sie blickte zu ihrem Sohn. „Als ich Klein Bray bekam, war ich auch alleine. Wenn Trudy damals nicht gewesen wäre, hätte ich die Geburt vielleicht sogar nicht überstanden. Ich habe Bray seit dem nie wieder gesehen.“ Ruby lächelte nur. Sie hörte Amber schweigend zu. „Ich habe Angst, dass ich es nicht auf die Reihe kriege. Wie soll ich mich den um zwei Kinder kümmern, um Jay und dann noch um einen Tribe?“ Die Frage stellte sie sich mehr selbst als Ruby. Sie hatte Angst, vor dieser enormen Verantwortung. Dass sie unter dieser Verantwortung zusammensacken würde. „Was sagt Jay dazu?“ „Er sagt, dass ich ihm vertrauen soll und dass er eben nicht Bray ist und dass er mich nicht alleine lassen wird.“ „Na, da hast du es doch.“ Ruby versuchte zu lächeln. „Amber er liebt dich abgöttisch und er liebt deinen Sohn Bray als wäre es schon sein Kind. Du musst ihm vertrauen.“ „Ich weiß.“ „Aber du tust es nicht. Du lässt ihn nicht wirklich an dich ran, nicht?“ Amber nickte. Ja, das wusste sie selber. Sie würde sich ja gerne über dieses Kind freuen, das in ihr heran wuchs. Aber sie hatte einfach eine zu große Angst. Sie hielt Jay ein wenig von sich fern, gerade jetzt. „Ein Kind ist etwas Wundervolles“, sagte Ruby. Amber nickte. „Ja, ich wüsste gar nicht mehr, ob ich ohne meinen kleinen Sohn noch leben kann.“ „Rede noch mal mit Jay. Er liebt dich doch so schrecklich.“ Amber nickte. „Danke Ruby.“ „Hast du mir nicht mal gesagt, dass es die Mall Rats ausmacht, dass sie sich gegenseitig helfen und immer für einander da sind.“ Ruby reichte Amber Klein Bray wieder. „Ich bin dann mal wieder in der Küche. Mal schauen ob ich Salene beim Kochen helfen kann.“ „Wir begleiten dich“, sagte Daniel schließlich. Da standen sie nun. Der Nomadenstamm von Daniel. Da standen Michelle, Antonia, James, Tim, Sam und Lucy. Daniel hatte seine Tochter auf dem Arm. China hatte all ihre Sachen gepackt und stand mit ihrem Rucksack vor ihren Freunden. Sie musste an sich halten nicht anfangen zu weinen. Sie schüttelte nach Daniels Aussage den Kopf. „Nein, das geht nicht.“ Daniel blickte sie an. Er verstand. „Du darfst nicht gehen.“ Antonia kam angerannt und warf sich um China, die sie an sich drückte. „Wir wollen nicht, dass du weggehst, China.“ Nun war es Michelle die auch von China umarmt werden wollte. Die beiden Mädchen fingen an zu weinen. „Hey“, Es fiel ihr nun noch viel schwerer. „Ich verlasse euch doch nicht.“ „Aber du gehst weg“, sagte Michelle. China nickte. „Aber nur weil es mein Ziel ist.“ „Wir wollen mit dir“, bat Antonia. „Das geht nicht“, mischte sich nun auch Daniel ein. China nickte. Ja, Daniel sollte endlich wieder lernen die Verantwortung über seinen Tribe nehmen. Sie kniete sich nieder. „Ihr Beiden gehört hier her. Hier ist euer zu hause, meine Lieben.“ Sie strich den Beiden über die Wange. „Ich vermisse euch jetzt schon.“ „Dann geh doch einfach nicht.“ Die beiden umarmten China schon wieder. „Na, kommt.“ Lucy mischte sich nun ein und nahm die Beiden an die Hand. China nickte. Sie stand wieder auf und ging auf ihre Freunde zu. Als erstes trat sie zu James. Sie hatte es nicht sehr einfach mit ihm gehabt, denn er ein wenig jünger wie sie und akzeptierte sie von Anfang an nicht, er rebellierte gern gegen sie und deswegen hatte er oft Streit mit Daniel gehabt. Sie reichte ihm eine Kette, die sie für ihn geschnitzt hatte. „Hier, damit du mich nicht vergisst, kleiner Rebell.“ Sie lächelte. James nickte nur. Sie sah, dass er Abschiede nicht mochte, also sagte sie auch nichts mehr. China trat nun zu Tim, der direkt neben James stand. Tim war erst vor kurzem 10 Jahre geworden. Sie hatte ihn sofort ins Herz geschlossen, da er immer so offen und ehrlich zu ihr war. „Hey“, sie lächelte ihn an. „Musst du wirklich schon gehen?“ China nickte bedrückt. „Ich hab hier was für dich. Ich hoffe sie gefällt dir.“ Sie reichte ihm eine neue Mütze. Seine Alte hatte er verloren, als sie den Fluss überquert hatten. „Danke!“ Nun traten Tränen in den Augen des kleinen Mannes. „Hey, nicht weinen.“ China konnte ihre Freunde nicht weinen tun. Es tat ihr schrecklich weh und es hinderte sie daran, ihrem Wunsch zu ihrer Cousine zu gehen, treu zu bleiben. „Komm, wir setzten sie dir auf“, sagte sie schnell und wollte ihre eigene Traurigkeit damit überspielen. Sie setzte dem Kleinen Jungen mit den schwarzen Locken die Mütze auf und sie passte wie angegossen. „Schau, wie toll sie doch aussieht.“ Nun stand China wieder auf und trat zu Sam und Lucy. Die Beiden waren vermutlich schon seit dem ersten Moment wo sie sich kennen gelernt hatten, ein Paar gewesen. China mochte beide sehr gerne. Lucy hatte nun Antonia und Michelle an der Hand. Sam umarmte China „Ich wünsche dir viel Glück, auf deiner weiteren Reise“, flüsterte er ihr zu. China nickte dankend, sie widmete sich Lucy. „Ich bin dir für vieles dankbar. Du warst mir eine sehr gute Freundin.“ Lucy nickte. „Ich wünsche dir viel Glück. Du hast nun das gefunden, wonach du so lange gesucht hast. Vergiss uns aber nicht.“ China lächelte und schüttelte den Kopf. Sie fiel ihrer Freundin um den Hals und flüsterte ihr einem Schluchzen ein „Danke“ zu. China löste sich von ihr und blickte zu Michelle und Antonia. „Du darfst nicht gehen.“ China blickte Michelle sorgend an. Konnte sie die beiden Mädchen, die wie ihre Schwestern für sie waren, wirklich verlassen? Konnte sie die Zwillinge wirklich bei Daniel lassen. „Ihr wisst, dass ich euch wie eine Schwester liebe.“ Beide nickten China zu und schon wieder kamen die Tränen. China wischte sie schnell weg. „Ihr sollt doch nicht weinen. Ich will euch lächeln sehen.“ „Nein wir lachen nie mehr“, „Ja, weil du jetzt gehst“, sagten die Zwillinge. China fiel es immer schwerer. Warum machten die Beiden es ihr nur so schwer? „Ich hab was für euch.“ Sie griff in ihre Jackentasche und zog zwei Ketten heraus. Sie hatten den gleichen Stein, den auch China an einer Kette um Hals trug. „Wenn ihr die Ketten tragt“ sie legte Michelle die Kette um, „dann werde ich immer bei euch sein.“ Nun legte sie Antonia die Kette um. „Durch die Steine weiß ich immer wie es euch geht und werde immer bei euch sein, meine Lieben. Okay?“ Die Beiden nickten. Sie lächelten. China stand wieder auf. Nun ging sie zu Daniel. Sie musste es zugeben, der Abschied fiel ihr besonders schwer. „Komm ich begleite dich ein Stück“, sagte er als sie zu ihm trat. China nickte, sie war ihm dankbar dafür. Schweigend gingen die Beiden neben einander her. China hatte Kylie wieder auf den Arm genommen. Sie musste das kleine Mädchen einfach noch mal halten und ganz nah bei sich haben. Sie hatte es schließlich ein Dreiviertel Jahr immer bei sich gehabt. Nur nachts schlief die Kleine bei ihrem Vater. Sie wusste, dass es für Kylie nicht einfach sein würde, wenn China einfach gehen würde. Aber Lucy hatte versprochen sich um Kylie zu kümmern, was China die Sorge ein wenig weg nahm. „Du willst also nun gehen“, fing Daniel langsam an. China nickte schweigend. „Es war eine sehr schöne Zeit mit dir.“ „Danke, Daniel.“ Sie waren nun an der Lichtung angekommen, wo China direkt zum Stand kommen würde. Sie drehte sich zu ihm um. „Ich werde euch sehr vermissen. Ihr ward eine Zeit lang meine Familie gewesen, dafür möchte ich dir sehr danken.“ Sie reichte ihm seine Tochter. „Kylie braucht dich. Sie brauchte ihren Vater immer. Bitte versprich mir, sich endlich um sie zu kümmern. Wenn sie weint, dann musst du ihr was vorsingen. Sie steht auf die Beatles.“ China kamen die Tränen als sie das sagte. Sie streichelte der Kleinen übers Haar. „Und wenn sie Hunger hat, aber die Flasche nicht nehmen will, dann muss du nur ein wenig Milch auf deinen Finger tun, sie mag es so gerne am Finger zu saugen.“ Nun hörten die Tränen nicht mehr auf. „Oh Daniel.“ Dieser drückte sie an sich. „Ich liebe dich. Du kannst immer wieder zu uns zurück kommen.“ Sie nickte und löste sich wieder von ihm. Sie gab Kylie einen Kuss auf die Wange und lächelte. „Danke, Danke für alles, Daniel.“ Sie küsste ihn auf die Wange. Dann drehte sie sich einfach um und ging die Lichtung entlang zum Strand. Sie konnte sich nicht mehr umdrehen. Denn sie wusste, wenn sie sich noch mal umgedreht hätte, wäre sie sofort zurück gerannt und hätte Daniel und Kylie an sich gedrückt und wäre bei ihnen geblieben. So sehr hatte sie den Stamm in ihr Herz geschlossen. „Kyle!“ Ein junger blonder Mann trat in den Raum. „Was kann ich für dich tun Cassie?“ Sie vernahm seinen Sarkasmus lächelte aber nur. Friedlich war sie, wenn er im Raum war. Da war sie nicht mehr die Anführerin eines Tribes, der für seine Giftigkeit bekannt war. Immer wenn er da war, war sie nicht mehr die wilde Raubkatze, nein, da war sie nur noch das kleine Kätzchen, dass sich nach seiner Umarmung sehnte. „Kyle, mein Lieber…“ Sie schmunzelte und machte eine Geste, dass er zu ihr kommen sollte. Kyle tat dies ohne zögern und näherte sich Cassie, die gerade am Essen war. Sie küsste ihn auf die Wange. „Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen.“ Kyle seufzte, setzte sich schließlich neben sie. „In der Stadt sind Unruhen.“ „Ja? Was du nicht sagst…“ Sie zeigte wenig Interesse, sondern lächelte ihn liebevoll an. Doch Kyle hatte keine Augen für sie. „Ich würde mich gerne ein wenig in der Stadt umschauen.“ Cassie nickte. „Alles was du möchtest, Kyle.“ Das genügte für ihn und erhob sich vom Stuhl. „Ich gehe dann.“ Cassie seufzte. Als er verschwand stand sie wütend auf und warf das Tablett vom Tisch. „Nick!“, schrie sie wütend nach ihrem Handlanger. Besagter kam auch direkt, kniete sich vor ihr und küsste respektvoll ihren Handrücken. Sie blickte ihn nun genervt an. „Nick!“ „Ja, liebste Cassie.“ Sie wusste nicht was sie sagen wollte. Warum ging Kyle nie auf ihre Spielchen ein? Hatte er sich vielleicht in eine andere Verliebt? Zog er eine andere ihr vor? „Ich will, dass du Kyle beschattest. Aber er soll davon nichts mitbekommen.“ „Ganz wie du wünschst.“ Nick verschwand aus dem Zimmer von Cassie und hinterließ eine wütende und eifersüchtige Cassie. „Oh, da sind wir ja schon“, sagte Lex schließlich als sie das Verkehrsschild sahen, auf dem der Namen der Stadt stand. Der ursprüngliche Name war mit Edding durch gestrichen und ein neuer Name war hingeschrieben worden. „Catz City“, las Jay vor und blickte die Freunde fragend an. „Klingt ja interessant“, meinte Slade ein wenig ironisch. „Wir sollten nicht zu lange hier bleiben und direkt schauen, was uns dort erwartet.“ Slade und Jay nickten Lex zustimmend zu. „Sicher?“, fragte Sammy. Lex blickte ihn seufzend an. „Wenn du Angst hast, hättest du nicht mitkommen brauchen“, fuhr Lex ihn an. „Ich hab keine Angst, verstanden?“ „Hey, ihr Beiden. Schon gut.“ Slade ging dazwischen. „Kommt, lasst uns gehen“, sagte Gel die an den Kerlen vorbei ging und in Richtung Stadt trottete. Jay und Darryl folgten ihr. „Komm ihr“, fragte Gel und blickte Lex und Sammy fragend und fordernd an. „Hey. Ich bin der Erste“, meinte Lex und rannte wieder an die Spitze. Slade beeilte sich auch und war gleich mit Jay auf einer Höhe. „Hey.“ Jay nickte ihm zu. „Und?“ „Was denn?“ „Na, Amber und du…“ Jay seufzte nur und legte die Arme an seinem Hinterkopf. „Was willst du hören?“ „Habt ihr euch ausgesprochen?“ Jay nickte. „Und?“ „Und was? Sie hat Angst.“ „Kann ich mir gut vorstellen“, stimmte Slade zu. „Ach, ja?“ Jay blickte ihn überrascht an. „Ich denke eher, dass sie noch an diesen Bray hängt.“ „Denkst du das wirklich?“ „Was weiß denn ich? Warum konnte sie damals mit ihm ein Kind kriegen und nun hat sie Angst, wo sie mit von mir schwanger ist.“ „Wer ist schwanger?“, fragte Gel, die das gehört hatte. „Niemand“, Knurrte Jay sie an. „Wie gemein“, meinte Gel nur und rannte zu Lex vor und klammerte sich an seinen Arm, dieser versuchte sie aber von sich zu schütteln. Slade blickte Gel hinterher, sagte aber nichts, genauso wenig wie Jay. „Und was willst du nun tun?“ „Keine Ahnung. Vielleicht erst mal warten.“ „Hast du sie darauf angesprochen, dass du denkst, dass sie immer noch an Bray hängt.“ „Nein, habe ich nicht.“ „Warum nicht?“ „Vielleicht weil ich sie nicht vor den Kopf stoßen wollte, das habe ich gestern schon getan als ich sie darauf ansprach, ob sie wieder schwanger sei.“ „Hey, habt ihr was zu sagen, was mich auch interessiert.“ Lex kam zu ihnen. Er hatte sich von Gel befreien lassen und setzte sich zu Slade und Jay zurück. Jay und Slade schwiegen plötzlich. „Ja, verstehe schon. Kein Interesse mich daran teilhaben zu lassen.“ „Das ist es nicht“, sagte Jay. „Nein? Also ich höre.“ „Amber ist wieder schwanger“, sagte Slade. Jay war ihm nicht mal böse, dass er es sagte. Gel, Sammy und Darryl hatten davon nichts mitbekommen. „Glückwunsch, Alter“, sagte Lex und klopfte Jay triumphierend auf die Schulter. Jay blickte ihn nur genervt an. „Wie ich sehe, ist das aber nicht das Tolle?“ „Doch ich freue mich auf das Kind, sehr so gar.“ „Aber?“, fragte Lex nach. „Lexi…“, wurde dieser plötzlich von Gel gerufen, die nun zu ihm geeilt kam. „Du kannst mich doch nicht einfach alleine lassen.“ Lex seufzte. Er hätte gerne mit Jay und Slade gesprochen, aber er konnte nun nicht mehr, das verstand er. Kyle ging mit seinen engsten Freunden, Matt, Tylor und Joel, die er bei den Catz hatte, durch die Stadt. Er wollte mit ein Paar von den Anführern der anderen hier lebenden Tribes reden. Ihm war seine Aufgabe immer schon sehr wichtig gewesen, dass er mit den anderen Tribes vermittelte. Oft stritt er sich mit Cassie deswegen, sie fand dass er sich meist zu viel um die anderen Tribes kümmerte, als um den eigenen und um sie. Aber Kyle konnte nicht die ganze Zeit im Haus sein, während Unruhen in der Stadt vor sich gehen und Cassie beim Essen zu sehen. Das war einfach nichts für ihn. Er wollte was tun. „Wo willst du eigentlich hin?“, fragte Matt, den Chef der Außengruppe. „Ich will die Anführer der anderen Tribes sprechen.“ „Was sagt Cassie dazu?“, fragte Tylor und warf Matt einem Grinsen zu. Die Freunde wussten von Hören Sagen dass Cassie ganz anderes von Kyle wollte als nur eine Freundschaft und ein einfaches Arbeitsverhältnis, doch Kyle wollte davon nichts wissen. Er hatte immer schon ganz andere Dinge im Kopf gehabt als sich um Frauen und vor allem um Cassie zu kümmern. „Was soll sie dazu groß sagen? Sie meinte, ich soll tun, was ich eh nicht lassen kann.“ „Und da hat sie wohl Recht.“ Kyle blickte seinen Freund Matt fragend nach dessen Aussage an. „Hallo?“ China klopfte an der Tür des Hotels, in dem die Mall Rats nun hausten. „Jemand da?“ Trudy kam ihr entgegen. „Hallo, China. Komm doch rein.“ „Danke.“ Die Gelockte legte ihren Rucksack ab. „Hier ist es ja so still.“ Trudy nickte. „Amber und Salene sind mit den Kleinen an den Strand gegangen. Lex, Slade, Gel, Jay, Sammy und Darryl sind in die Stadt gegangen um sich mal ein wenig um zuschauen. Und Ellie, Ruby und ich putzen gerade mal das Haus.“ „Verstehe.“ Sie lächelte die Mutter von Brady an. „Braucht ihr noch Hilfe? Ich meine beim Hausputz?“ „Nein, geh du zu den Anderen an den Strand runter. Amber will dich bestimmt sehen und freut sich sicherlich, dass du zu uns kommen willst.“ „Danke sehr.“ China ließ es sich nicht zwei Mal sagen und eilte aus dem Hotel raus zum Strand, wo sie schon lachende Kinderstimmen vernahm. „War das China?“, fragte Ruby, die zu Trudy trat, welche aus dem Fenster blickte und zu Amber sah. Trudy nickte nur als Antwort. „Das sie nun da ist, tut Amber bestimmt gut.“ „Amber, ist in letzter Zeit ziemlich verschlossen.“ Trudy blickte nachdenklich. „Ja, ich denke auch, dass Chinas Anwesenheit sie wieder aufmuntern wird.“ Ruby nickte. „Das brauch sie jetzt wohl auch.“ Ruby wusste schließlich schon von Ambers Schwangerschaft, hatte ihr aber versprochen noch nichts zu sagen. „Jack, kann ich mal mit dir reden?“ Ellie war in den kleinen Gesellschaftsraum neben dem Esszimmer getreten, wo Ram und Jack sich mal wieder eingenistet hatten und Sachen planten und überlegten wie sie die eine oder andere Idee in die Wirklichkeit umsetzten konnten. „Geht nicht“, brummte Ram sie an. „Wir sind beschäftigt.“ „Dich habe ich auch gar nicht gefragt.“ Sie blickte Ram sauer an. „Kann dass vielleicht warten, Ellie?“, fragte der Rothaarige seine Freundin. „Nein, Jack. Es kann nicht warten.“ Sauer schmiss sie die Tür zu. Jack blickte ihr entgeistert hinterher, stand dann auf und eilte ihr hinterher. „Ellie.“ „Na toll, immer diese Frauen.“, knirschte Ram genervt mit den Zähnen. „Ellie, so bleib doch mal stehen.“ In ihrem Schlafzimmer blieb sie dann auch endlich stehen. Jack fand sie, auf dem Bett sitzend. Er sah ihr sofort an, dass sie etwas bedrückte. Sie war die ganze Zeit schon ihm gegenüber verschlossen. Er schloss die Tür des Zimmers hinter sich. „Ellie.“ Als sie zu ihm auf blickte, sah er die kommenden Tränen, was ihn völlig aus der Fassung brachte. Er setzte sich neben sie und griff nach ihrer Hand, die er behutsam streichelte. „Ellie, was ist denn los?“ „Oh Jack.“ Sie warf sich in seine Arme. Er drückte sie an sich und streichelte ihr über den Rücken. „Jack…“ Sie weinte und schluchzte. „Ich bin…“ „Ja?“ „Ich bin schwanger“, sagte sie es dann einfach. Als seine Hand plötzlich nur noch ruhevoll auf ihrem Rücken lag, löste sie sich von der Umarmung und blickte ihn fragend an. „Du bist… schwanger?“ Er war alles andere als begeistert davon. Sie nickte nur und seufzte. „China, schön dich zu sehen.“ Amber lächelte ihre Cousine an, die sich neben sie setzte. Salene war mit Lottie, Mouse und Brady im Wasser und planschte mit ihnen. Amber saß am Strand und hatte klein Bray in einem kleinen Korb liegen, den sie zu seinem Bett umfunktioniert hatte. Eine dünne weiße Decke lag über dem Korb und schützte Klein Bray vor der Sonne. „Du hast dich also entschieden?“, fragte Amber und legte den Arm um ihre Cousine. „Ich bin jetzt hier.“ „Bereust du deine Entscheidung?“ „Wenn du mir meinen kleinen Großneffen gibst, dann nicht.“ Amber lächelte ihre Cousine an und holte ihren Sohn aus dem Körbchen und reichte ihn China. „Das wir hier wieder zusammen sitzen, ist schon erstaunlich.“ „Meinst du? Ich freue mich darüber. Weißt du noch, als unsere Eltern mit uns in diesem Feriencamp waren?“ „Du meinst als wir in diesem Waldcamp waren?“ „Ja, wie alt waren wir da?“ „10 oder so“, sagte Amber und lächelte. „Ja, das waren noch schöne Zeiten, als unsere Eltern neben einander gewohnt hatten.“ „War schlimm als wir weggezogen sind.“ China lächelte Klein Bray an und hob ihn in den Himmel. „Dieser Jay und du, ihr seid ein richtig süßes Paar. Und dann dieser Kleiner hier erst.“ „Bray ist nicht von Jay.“ Erstaunt blickte China ihre Cousine an. „Nein? Hätte ich jetzt nicht gedacht, so wie er mit ihm hier umgeht. Erzähl.“ „Der Vater von meinem Sohn ist vor langer Zeit einfach verschwunden. Erst dann habe ich Jay kennen gelernt.“ „Aber er liebt dich und den Kleinen?!“ Es war eine Feststellung. „Das habe ich sofort gesehen.“ Amber lächelte ihre Cousine an. „Ich bin froh, dass du hier bei mir bist.“ „Scheint ja nicht gerade viel hier los zu sein in dieser Stadt“, meinte Lex ein wenig gelangweilt. „Wie hieß sie noch mal?“ „Catz City.“ Darryl ging neben Sammy her und schaute sich ein wenig die Gegend an. „Kann doch auch gut sein oder?“, fragte Sammy schließlich. „Also entweder leben die Tribes hier alle friedlich miteinander“, fing Jay an und schaute sich das hier alles genau an. „Oder es gibt einen großen Tribe der die Macht hier hat“, fügte Slade zu Jays Aussage hinzu. Als sie um die Ecke eines Häuserblocks gingen, trat eine Gruppe von vier jungen Männern vorn ihnen auf. Sie trugen alle Armee-Uniformen und schwarze Springerstiefel. „Ach, wen haben wir denn da“, meinte Lex nur, als er die Kerle sah. „Lass das“, meinte Slade nur und packte Lex am Arm, der auf die hinzugehen wollte. „Wollen ja nicht gleich hier einen Krieg anzetteln“, stimmte Jay Slade zu und beobachtete die jungen Männer. Doch da drehten sich die vier besagten auch schon um und erblickten die Mall Rats. „Na toll.“, meinte Jay und sah das Unheil schon vor sich. Die Fremden in der Armeeuniform kamen auf sie zu. Sie sahen weder freundlich noch feindlich gesinnt aus. Sie trugen aber keine Waffen an ihren Uniformen, zumindest sah man keine. „Die sehen doch sehr nett aus“, meinte Gel. Lex blickte sie darauf hin ein wenig entgeistert an und fragte sich, wie beschränkt Gel wirklich war. „Wen haben wir denn da?“, fragte einer der der Fremden. „Wir wollen nichts“, sagte Jay gleich schützend. „Hey, du weißt doch gar nicht ob wir was von Euch wollen. Ihr seid neu hier, wer seid ihr?“, fragte ein Anderer der Männer. Der junge Mann, der der eigentlich Anführer der Gruppe zu scheinen schien, sagte aber nichts, sondern blickte die Mall Rats nur musternd an. An Jay blieb sein Blick jedoch haften, doch dieser bemerkte davon nichts. „Ich kenne dich“, sagte er dann plötzlich und trat aus der Gruppe und direkt auf Jay zu. Dieser blickte den Fremden fragend an. „Ja?“ „Mensch Jay. Erkennst du denn nicht mehr deinen alten Freund? Ich bins Kyle.“ Jay blickte ihn an und dann fing er an zu grinsen. Ja, er erkannte seinen alten Freund nun. „Kyle.“ Jay drückte den bis eben noch Fremden an sich. „Kyle… Man das ist schon so lange her.“ Die Beiden blickten sich an und grinsten nur. „Was machst du denn hier?“ „Der Tribe in dem ich lebe… wir sind in das Hotel am Strand gezogen. Wir kommen von etwas weiter.“ „Jay, Mann.“ Lex war nicht gerade davon begeistert, dass Jay das momentane Lager der Mall Rats verriet. Doch Jay bekam nichts von Lex Wiederworte mit. „Kyle, wir sollten weiter“, sprach einer Kyle nun an. „Ja, sofort.“ Kyle war wieder der Anführer der Gruppe. „Ich würde dich gerne die Tage besuchen kommen. Dich und den Tribe, in dem du lebst.“ Jay nickte. „Klar. Ich freue mich.“ Kyle nickte ihm und den anderen Mall Rats noch mal zu und ging mit seinen drei Männern weiter. „Einen guten Start scheinen wir hier schon mal zu haben“, meinte Slade nur und blickte Jay an. „Scheint so.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)