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Ehre und Stärke II : Plutos Boten

oder: Gundam Wing goes Ancient Rome
von

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Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte.

Kommentar: Danke an die wackeren Kommentarschreiber. Die meisten haben ja richtig getippt und eine List von Treize vermutet. ;)

Ach jogole, wie leicht du mich doch durchschaust.

Ich habe lange über diesem Kapitel gebrütet. Die endgültige Inspiration kam mit bei der Lektüre von liriaens wundervoller Cantarella-Fanficiton „Aut Caesar aut nihil“. Deshalb sei dieses Kapitel auch ihr gewidmet.
 

Kapitel XXXV
 

‚Jetzt müssten sie Rom schon längst verlassen haben. Sie sollten schon längst auf der Straße nach Caere sein.‘

Treizes Blick wanderte an der Decke des Zimmers entlang, seine Augen betrachteten zwar die meisterhaften Mosaiken, mit denen die Wände geschmückt waren, doch seine Gedanken waren ganz weit fort. Auf einer sandigen, staubigen Straße, bei Heero und Sally, die mit Zechs zusammen unterwegs waren, um Quatre auszulösen.

Ob Zechs im wohl verzeihen würde, dass er ihm so übel mitgespielt hatte? Der Germane hatte keine Sekunde an Treizes kleiner Scharade gezweifelt und obwohl dies ein äußert wünschenswertes Ergebnis war -je glaubwürdiger die Inszenierung gewesen war, desto besser - so verletzte es ihn doch, dass Zechs nicht mehr Vertrauen in ihn gesetzt hatte.

Nach all dem das sie beide bereits erlebt hatten und doch traute ihm Zechs zu, dass er ihn verhaften ließe.

Aber... Nein, er selbst hatte Zechs oft genug Anlass dazu gegeben, ihm eben genau nicht zu vertrauen. Was hätte er denn erwarten sollen?
 

Hätte er es Zechs doch sagen sollen? Aber so wie er den Germanen einschätzte, hätte sich Zechs strikt geweigert an so einer Lüge mitzuwirken.

Noch bevor Treize nach Ägypten aufbrechen musste, wollte er Gewissheit haben, ob Marcus tatsächlich hinter den Erpressungen von Duo und ihm stand. Deshalb hatte er den jungen Adligen heute Morgen zu sich gerufen. Natürlich war Marcus sogleich gekommen und hatte mit offensichtlichen Amusement Zechs‘ fingierte Verhaftung beobachtet.

Sobald Marcus die Villa verlassen würde, würde sich Treize selbst an dessen Fersen heften. Sicherlich wäre das Anwesen von Senator Dermail der erste Ort, den Marcus aufsuchen würde um die Neuigkeiten zu verbreiten. Mehr Beweise benötigte Treize nicht.
 

Aber noch war Marcus hier in seinem Bett. Sicherlich würde es noch ein paar Stunden dauern bis sie beide das Zimmer verließen.

Treize schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein. Auch wenn das Zimmer erfüllt war von den schweren Aromen des Weihrauchs, dies war Marcus‘ Idee gewesen, und dem herben Geruch von männlichen Samen, so bildete Treize sich doch ein, noch immer Zechs‘ Duft in den Kissen und Laken des Bettes zu riechen. Das Bett, das Zechs noch heute Morgen als Ruhestätte gedient hatte und in welchem er es nun mit Marcus getrieben hatte. Er blickte hinab auf den Mann, der noch immer in seinen Armen ruhte. Marcus‘ Kopf lag auf Treize Schulter und der Atem des kaiserliches Sprösslings strich warm über seine Brust. Er hatte ihn gründlich durchgenommen, Marcus würde noch die nächste Stunde schlafend verbringen.

Bei der Venus, vielleicht hatte er Marcus genau deswegen in jenes Zimmer gebracht, weil er es sich so am leichtesten vorstellen konnte, sein Geliebter wäre eben jener Germane und nicht eine verkommene römische Viper, deren Giftzähne sich jederzeit in seine Haut bohren konnten.
 

„Du verdorbene Schlange.“, formten seine Lippen lautlos die Beleidigung als seine Finger zärtlich durch die schwarzen Haare seines Liebhabers fuhren. Er störte sich nicht an dem Öl, das sich Marcus in die Haare gerieben hatte, und setzte die Liebkosung fort.

Er wusste genau, dass Marcus ihn verraten hatte. Marcus war es wohl gewesen, der den versiegelten Briefs Leias gelesen hatte und so hinter Treizes Geheimnis und seine Verbindung zu Mariemaia gekommen war. Marcus war es auch, der zusammen mit Senator Dermail versucht hatte ihn zu vergiften. Ganz gewiss würde der Verräter unter Treizes Dienerschaft schon längst zu besagten Senator gerannt sein und Dermail es brühwarm erzählt haben, dass Treize sich Marcus erneut ins Bett geholt hatte. So wie Marcus gestöhnt hatte, war es genau das gewesen, was er sich gewünscht hatte. Treizes Mund lächelte. ‚Du kreischt wie eine Jungfrau.‘, hatte er Marcus zugeraunt als er ihn genommen hatte – absichtlich grob.
 

Während er so dalag und seine nächsten Schritte plante, wurde ihm aber auch mehr und mehr bewusst, dass er einem anderen Mann immer ähnlicher wurde. Einem Mann, dem er vertraut hatte, der ihn verführt hatte und mit seinen Gefühlen gespielt hatte. Hatte Lucius sich ebenso verhalten? Hatte er Treize liebkost und dabei im gleichen Augenblick seine verräterischen Ränkespiele weiter gesponnen, die letztlich dazu geführt hatten, dass Treize alles verloren hatte? Dass Treizes Familie auseinander gerissen worden war und er ins Exil hatte gehen müssen? Lucius Taten hatten direkt zu dieser verhängnisvollen Nacht vor zehn Jahren geführt, an die Treize nur unter Schaudern zurückdachte.

‚Diese Nacht, sie hat dich zu dem gemacht, was du heute bist.‘, hatte ihm der Kaiser unlängst gesagt.
 

„Genau deswegen verfluche ich sie.“, sprach Treize die gleichen Worte wie damals und unwillkürlich hatten sich seine Finger verkrampft. Marcus äußerte ein unartikuliertes Murren über das Ziehen an seinen Haaren und regte sich. Sein warmer Körper rieb sich an Treize und er richtete sich auf um Treize aus diesen warmen, braunen Augen anzusehen.
 

‚Oh, wie gern würde ich dir diese Augen ausstechen.‘, dachte Treize bei sich, lächelte jedoch nur als Marcus ihm die Hände auf die Schultern legte und bestimmend auf das Lager drückte. Sein Knie drückte Treizes Beine auseinander und die Absicht, die Marcus verfolgte war nur zu offensichtlich.

‚Glaubst du das wirklich? Dass ich mich von dir bezwingen lasse.‘, Treize lächelte noch immer und ließ Marcus sich in Sicherheit wiegen als dieser sich über ihm positionierte. Marcus schien es kaum fassen zu können, dass Fortuna ihm so eine Gelegenheit darbot, Treize hatte ihn noch nie so weit gehen lassen und sichtlich zögernd begann er ihn zu küssen.
 

Auch wenn sein Oberkörper ans Bett gedrückt war, seine Hände waren noch frei und so kniff er mit der Linken Marcus fest in die Brustwarze während er mit der Rechten dessen Schwanz festhielt.

Braune Augen blickten ihn fassungslos und mit Schmerz an. Während Treize nur daran dachte, dass dies nur ein unbedeutender kleiner Kratzer war im Vergleich zu jener Pein, die er erlitten hatte als seine Tochter von Krämpfen geschüttelt gesehen hatte, die das Gift verursacht hatten.
 

Eine kurze Drehung, ein weiterer Schlag auf die festen Hinterbacken und schon befand sich der der kaiserliche Sprössling auf den Knien vor ihm. Sein Gesäß ihm entgegengestreckt und Treize fand es nur allzu passend, dass er ihn jetzt nehmen würde wie die billigste Hure, die man im Hafenviertel für nur einen Laib Brot kaufen konnte. Ohne sich mit Vorreden aufzuhalten drang er in ihn ein. Die Passage war noch ausreichend feucht von ihrer ersten Begegnung und schon bald wand sich Marcus vor ihm, den Kopf auf die Kissen gepresst.
 

Er beugte sich über ihn und stieß so noch tiefer in das Fleisch. Die Frage lag ihm auf den Lippen. ‚Warum? Hältst du mich für so dumm, dass ich es nicht weiß? Warum winselst du hier in meinem Bett vor Lust, wenn du noch Tage zuvor mich erpressen und vergiften wolltest?‘

Doch als seine Lippen an Marcus‘ Ohr lagen, sagte er nur: „Gefällt es dir?“
 

„Ja.“ Fast ungehört unter Keuchen drang die Antwort zu ihm.
 

„Wir geben ein schönes Bild ab.“, befand Treize als er um Marcus herumgriff und begann dessen Fleisch zu reiben. „Zwei Thronfolger, der eine könnte Kaiser werden, möchte aber nicht. Du hingegen möchtest, dein Vater lehnt es jedoch ab.“

Er wusste, dass dies nur Salz in die Wunde war, die Marcus seit Treizes Rückkehr aus Germanien in sich trug. Marcus trug das Blut des Kaisers in sich, aber der Kaiser hatte Treize adoptieren und ihn zum Thronfolger machen wollen. Treize hatte zwar damals abgelehnt, doch dies änderte nichts an der Tatsache, dass der Kaiser ihn auf Rechtswegen zum nächsten Caesar machen wollte.
 

Marcus zuckte und es erinnerte Treize an das Buckeln eines jungen Pferdes. Wie er es bei einem Pferd getan hätte, gab er dem Mann erneut einen Schlag auf die Flanke.
 

Als er fertig war, stieg er aus dem Bett und wickelte die Toga lose um seinen Körper. Marcus lag noch immer so da, wie er ihn zuletzt benutzt hatte.

Treize hatte es Genugtuung bereitet, gerne würde er dies verleugnen, aber letztlich konnte er sich nicht belügen. Er hatte Marcus benutzen wollen.

Gerade als er die Tür des Zimmers öffnete, begann Marcus zu sprechen. „Warum tust du das? Du weißt es genau Treize! Du weißt, dass ich es gewesen bin, der Leia Bartons Brief geöffnet und von deiner Vaterschaft erfahren hat. Ich habe dafür gesorgt, dass das Gift auf deinem Teller gelandet ist. Warum spielst du diese Scharade noch weiter?“
 

Treize ließ seine Hand wieder sinken und drehte sich langsam um. Marcus stand ihm gegenüber. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht seine Blöße zu bedecken

„Aha. Die Schlange hat sich gehäutet.“, stellte Treize fest. „Endlich zeigst du dein wahres Gesicht.“ Hätte Treizes Herz jetzt schneller schlagen sollen vor Überraschung, oder sogar Furcht? Mit dieser Offenbarung hatte er nicht im Geringsten gerechnet, aber trotzdem blieb er ruhig.

Dabei erschreckte es ihn, wie abgebrüht er doch geworden war, wenn eine dermaßen unerfreuliche Wendung, ihn so kalt ließ.
 

„Im Gegensatz zu dir. Du zeigst niemandem dein wahres Selbst. Es gibt wohl keinen besseren Schauspieler hier in Rom als dich. Wie lange wolltest du noch heucheln, dass dir etwas an mir liegt?“
 

Als Treize antwortete sprach er nur die reine Wahrheit aus: „So lange es mir zum Vorteil gewesen wäre. Ein Jammer, dass es so ans Licht kommen musste. Da hätte ich mir mein kleines Schauspiel von vorhin sparen können und der arme Zechs hätte sich nicht verprügeln lassen müssen.“
 

Marcus‘ Gesicht färbte sich vor Zornesröte, seine Gefühle überwältigten ihn und er stürmte auf Treize zu. Impulsiv wie eh und je. Marcus fehlte die Körperbeherrschung und den Drill eines Soldaten.

Treize war darauf vorbereitet, doch es überraschte ihn, dass Marcus ausgerechnet auf die Erwähnung von Zechs‘ Namen hin so reagierte und nicht schon zuvor die Beherrschung verloren hatte.

Treize drehte sich zur Seite, ergriff in der Bewegung Marcus‘ Handgelenk und drehte es ihm auf den Rücken.
 

„Die Prätorianer waren nicht echt?“ Marcus wehrte sich nicht, aber Treize wünschte sich beinahe er hätte es getan. Der Knochen unter seinen Fingern wäre schnell gebrochen gewesen. Warum verspürte er nur dieses Bedürfnis dem anderen Mann Schmerzen zu bereiten?
 

„Meine Leibwache in geliehenen Rüstungen. Ich wollte dir einen schönen Grund liefern einmal wieder mit Dermail zu reden. Oh ja! Natürlich weiß ich davon.“

Nein, in Wahrheit war es nur eine Ahnung von Treize, aber Marcus‘ frustriertes Schnaufen war der endgültige Beweis, dass er mit niemand anderem als Senator Dermail gegen ihn paktiert hatte.
 

„Ich sehe meinen Onkel nicht oft in der letzten Zeit, wenn du zu ihm gehst, bestelle ihm schöne Grüße.“ Er stieß Marcus von sich. „Jetzt verlasse mein Haus und wenn du gehst, nimm diesen verräterischen Diener mit. Acht soll in Zukunft bei meinem Onkel Unkraut jäten.“
 

Er drehte sich nicht mehr um als er hinausging, das Atrium durchquerte und nach seinem Leibdiener rief.

Marcus hatte ihm als Spielfigur ausgediehnt. Nun, er war nie ein besonders treuer Verbündeter gewesen. Aber Treize machte sich nichts vor, er hatte sich gerade einen starken Feind geschaffen.

Er wusste nicht genau, was Marcus dazu getrieben hatte mit Senator Dermail zusammenzuarbeiten, wahrscheinlich war es nur Eifersucht auf Treizes Beliebtheit gewesen oder die offene Zuneigung, die der Kaiser für ihn hegte. Womöglich war Marcus sogar auf Zechs eifersüchtig gewesen.
 

Was auch immer es war, von nun an würden Marcus‘ Motive blanker Hass sein.



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