Ehre und Stärke II : Plutos Boten von Tatheya (oder: Gundam Wing goes Ancient Rome) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte. Kommentar: Ein dickes Sorry an alle Quatre und Trowa Fans. Ich hoffe, ihr lest trotzdem weiter... wer weiß, vielleicht gibt es doch ein Happy End. *zwinker* Kapitel 9 „Trowa ist verschwunden!“ Drei Köpfte drehten sich in Richtung der Tür, die von Hilde aufgestoßen worden war. Zechs wusste zuerst nichts mit dieser Nachricht anzufangen und er blickte zu Treize. Der Konsul schien keine sehr geruhsame Nacht hinter sich zu haben, denn unter seinen Augen lagen dunkle Schatten und so oft wie der Konsul bereits gegähnt hatte, war ihm nicht viel Schlaf beschieden gewesen. Doch bevor Treize etwas sagen konnte, war bereits Quatre aufgesprungen, in seiner Hast stieß er seinen Teller mit Brot beiseite, der daraufhin scheppernd auf dem Boden landete. „Erkläre dich genauer!“, forderte er von der Dienerin in einem wütenden Tonfall. Was Zechs wiederum erschrak, das sah so gar nicht aus wie der Quatre, den er kannte. Hilde blickte zu Treize, dieser nickte und gab ihr die Erlaubnis zu sprechen. „Einer der Knechte hat bemerkt, dass die Pferde nicht gefüttert waren. Darauf haben sie in Trowas Kammer nachgesehen, aber auch dort war er nicht. Niemand im Haus hat ihn seit gestern Abend gesehen.“ „Vielleicht ist er nur zu Sally gegangen.“, mutmaßte Zechs und zog Quatre wieder auf den Diwan zurück. So schnell wie Quatre aufgesprungen war, so schnell war er jetzt kreidebleich im Gesicht geworden. Zechs fürchtete schon er würde ohnmächtig werden. „Wenn dem so wäre, hätte er die Pferde gefüttert.“ Treize schüttelte den Kopf. Er und Quatre tauschten einen bedeutungsvollen Blick, denn seufzte der Ältere. „Es wäre möglich, dass er davongelaufen ist, in Anbetracht...“ „Nein.“, widersprach Quatre mit einer für ihn so untypischen Heftigkeit. „Nein! Trowa ist nicht davongelaufen. Nicht Trowa! So ist Trowa nicht.“ „Quatre...“ Treizes Stimme war da bedeutend ruhiger, beherrschter. „Nein!“ Quatre war wieder aufgestanden und war im Begriff aus dem Zimmer zu gehen. Da packte ihn Treize am Arm doch Quatre schlug ihn zur Seite. „Trowa ist nicht davongelaufen.“ Er betonte jedes Wort einzeln. „Er ist so viel stärker als ich. Er würde nicht...“, stammelte der Tribun. „Ich gehe ihn suchen. Überhaupt wieso reagierst du so unbeteiligt Treize? Er ist dein Sklave, warum suchst du nicht nach ihm?“ Quatres Stimme überschlug sich und nahm an Lautstärke zu. „Zechs. Würdest du...“ Treize mustert Zechs mit einem eindringlichen Blick und deutete zur Tür. „Natürlich.“, murmelte der Germane, zog Hilde mit nach draußen in die Eingangshalle und schloss die schwere Holztür. Bereits jetzt lungerten ein paar Laufburschen in der Halle herum und waren nur allzu erpicht zu hören, was zwischen Treize und Quatre vor sich ging. Zechs konnte ihnen keine Befehle geben, aber er starrte sie finster an bis sie sich von ihren Plätzen an der Treppe wegbewegten. Hinter ihm hörte er die aufgeregte Stimme von Quatre. Warum reagierte Quatre so? Zechs war es bereits aufgefallen, dass der junge Tribun häufig in der Gegenwart von Trowa anzutreffen gewesen war. Doch dies rechtfertigte in seinen Augen noch nicht Quatres Aufregung. Aber auch Zechs war besorgt. Er mochte Trowa, dessen verschlossene Art und Schweigsamkeit gegenüber Fremden und seine Offenheit und Verständnis gegenüber den Sklaven und Dienern. Trowa war der erste Ansprechpartner für die zahlreichen Dienstboten. Mit ihren Sorgen wandten sie sich zuerst immer an den Pferdeknecht. Er beschloss die Kammer von Trowa zu inspizieren. Vielleicht brachte dies etwas Licht ins Dunkle. Wenn jemand wirklich die Absicht hatte davonzulaufen, dann würde dieser jemand doch sicher Vorräte oder Geld mitnehmen. Ganz sicher jemand wie Trowa, der wusste, wie man in der Wildnis überlebte. Doch so wie Quatre konnte sich auch Zechs nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass Trowa einfach weglief. Trowa war pflichtbewusst und wie jeder Sklave wusste auch er, was ihm für ein Schicksal drohen würde, finge man ihn wieder ein. Als Sklave war er nun einmal Eigentum von Treize und die römischen Herren sahen es nicht gerne, wenn sich ihr Eigentum nicht mehr da befand, wo es sein sollte. Wufei hatte ihm einmal erzählt, dass die Richter durchaus auch überzogene Gewalt gegenüber den Sklaven ahndeten und die Besitzer zu Geldstrafen verurteilten. Doch kaum jemand zeigte solche Verbrechen an, so dass die Sklaven ohne Schutz den Launen und Wille ihres Herren ausgeliefert waren. Eine merkwürdig Stimmung hatte die gesamte Dienerschaft ergriffen. Zechs konnte die Anspannung förmlich spüren als er die Flure betrat, die zu den Zimmern der Sklaven führten. Die Männer und Frauen starrten betreten zu Boden und so manches verstohlene Wort wurde gewechselt. Wahrscheinlich fürchtete sie, man könnte sie dafür bestrafen, dass Trowa weggelaufen war. Offenbar war Zechs nicht der einzige, der sich die Kammer des Pferdeknechts ansehen wollte. Duo stand mitten im Zimmer schüttelte nur traurig den Kopf als er Zechs sah. „Wie konnte er das nur tun?“ Zechs schwieg und sah sich um. Nein, das war nicht das Zimmer eines Menschen, der die Flucht ergreift. Die Bettlaken waren zerwühlt und zeugten noch von der Anwesenheit des jungen Mannes in der Nacht. Die Stiefel, die Trowa beim Reiten trug, standen in der Ecke vor einer Kleidertruhe, ebenso die Sandalen. Ganz sicher hätte Trowa doch seine Stiefel angezogen, wenn er denn flüchten wollte. Nur ein Narr würde barfuß gehen. Neben dem Bett auf einem kleinen Tischchen lagen ein paar Amulette und eine Kette, daneben eine Götterstatue und ein Öllicht. Nein, Trowa war nicht einfach davongelaufen, da war sich Zechs sicher. Etwas anderes musste geschehen sein. „Quatre ist völlig außer sich.“ Zechs hätte es eher verstanden, wenn Treize außer sich gewesen wäre. Schließlich war Trowa der Sklave des Konsul gewesen. Duo gab einen schweren Seufzer von sich. „Kein Wunder. Quatre hat ihn schon immer geliebt. Seit er Trowa damals zum ersten Mal hier getroffen hat.“ Zechs schweig. Das musste er erst einmal verdauen. Quatre und Trowa auch? Trowa ließ sich also auch mit einem anderen Mann ein. Gerade bei Trowa hätte Zechs das nie gedacht. „Quatre kann einem leid tun. Sein Vater hat es nie verstanden und Treize hat es immer toleriert, aber insgeheim...“ Duo seufzte wieder. „Insgeheim war es ihm nie recht.“ „Wie das? Du und Heero seid doch auch... zusammen.“ „Das ist etwas anderes.“, wich Duo aus, verweigerte jedoch jede weitere Erklärung. „Und ich sagte, lass mich los!“ Quatre wehrte sich mit all seiner Kraft gegen Treizes Griff. Treize hatte alle Hände voll zu tun, dass Quatre ihn nicht in seiner Raserei überwältigte. Schließlich gelang es Treize irgendwie den Tribun rücklings auf einen Diwan zu pressen, während er ihm ein Knie in den Bauch drückte. Mit den Händen hielt er die Arme Quatres ruhig. „Komm wieder zu dir.“, befahl er in hartem Tonfall. „Es nützt niemand, wenn du den Kopf verlierst! Schon gar nicht Trowa!“ Quatre blinzelte und sah zu ihm hinauf. Anscheinend wurde er langsam wieder vernünftig. Treize wartete noch bis die Anspannung Quatres Körper verließ, dann ließ er ihn wieder frei. Er setzte sich neben den Tribun auf den Diwan und wartete ab, bis Quatre von selbst das Wort ergriff. „Es ist meine Schuld.“ Quatre barg das Gesicht in den Händen. „Er ist fortgegangen, weil ich ihn nicht so geliebt habe wie er es verdient hat.“ „Nein, ich glaube das war nicht der Grund. Trowa ist gegangen, weil er eingesehen hat, dass es keine Zukunft gibt für euch.“ Bei diesen Worten war Quatre schon wieder dabei aufzuspringen und Treize zog ihn gerade noch auf das Polster zurück. „Hör mir zu, Quatre.“ Treizes Stimme wurde eindringlich. „Respektiere seinen Entschluss. Du hättest diesen Schritt nie getan, aber Trowa hat sich dafür entschieden.“ „Ich soll mich damit abfinden?!“ „Trowa hätte es so gewollt.“ Treize zögerte, doch dann sprach er weiter. „Er ist in diesem Punkt weitaus vernünftiger als du Quatre. So ist es doch für euch beide leichter.“ „Ich kann nicht glauben, was ich da höre.“ Quatre erhob sich und blickte auf Treize hinab. „Es hat fast den Anschein, dass du froh wärst, dass Trowa nicht mehr da ist.“ Treize antwortete nicht doch sein Gesichtsausdruck sagte auch so genug. Quatre schüttelte voller Unglauben den Kopf, dann ergriff er einen der Weinkelche und schmetterte ihn auf den Boden. „Was noch? Hast du ihm etwa Geld gegeben dass er geht? Hast du ihn bestochen?“ Bei jeder Frage war er Treize einen Schritt näher gekommen. „Hast du ihn beseitigen lassen? Sicher kennst du Männer, die so etwas tun würden? Oder ihn weiterverkauft? Hat mein Vater dich bestochen?“ Der Konsul schwieg beharrlich, erwiderte nur stoisch Quatres Blick. „Ich dachte ihr wärt mein Bruder, Herr!“ Noch ein Weinkelch landete auf dem Mosaikboden, dann lief Quatre hinaus, stieß die Tür auf, wo schon eine handvoll Diener standen, die wohl gelauscht hatten – unter ihnen auch Zechs, der ebenso ungläubig dreinblickte wie die anderen. „Wo gehst du hin?“, verlangte Treize zu wissen. „Als ob ich euch das sagen müsste!“ „Tribun.“ Das Wort hallte schneiend durch den Raum. „Ich befehle euch zu antworten.“ Widerstrebend gehorchte Quatre dem offenkundigen Befehl. „Ich werde Trowa suchen.“ „Ich gehe mit.“ Zechs trat nach vorn. „Nein.“ Auch Treize trat in die Halle hinaus. „Wir beide müssen nach Rom. Wir reiten los sobald alles gepackt ist.“ „Dann gebt mir wenigstens ein paar Sklaven damit ich Trowa suchen kann.“, forderte Quatre. „Er gehört zu eurem Besitz. Wollt ihr nicht wenigstens euren fähigsten Pferdeknecht wieder haben? „Wieso sollte ich das? Ein Sklave mehr oder weniger... Es findet sich jemand anders, der über die Pferde wacht.“, Treize zuckte mit der Schulter und wandte sich dann ab. „Quatre, ich rate dir, dass du Trowas Entschluss annimmst.“ „Als ob ich das jemals tun könnte.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)