Plötzlich zu Dritt von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 3: Überraschung ----------------------- Kapitel 3 Überraschung Minuten vergingen und es passierte nichts, Joey wollte dem Kleinen helfen, die Eierschale zu zerbrechen, doch ein scharfes Fauchen hinderte ihn daran. „Das fängt ja gut an“ bemerkte Seto ironisch „Pass bloß auf deine Finger auf, nicht das die als Zwischenmahlzeit in seinem Magen landen“ „Haha, wie witzig“ gab Joey zurück. Der kleine Drache machte keine weiteren Anstalten sein sicheres Ei zu verlassen. Joey war etwas enttäuscht, er hatte sich so darauf gefreut, nun schien der Kleine keine Lust zu haben, sich weiter zu befreien. Seto war inzwischen wieder zum Bett gegangen, hatte sich wieder hingelegt. Er lag auf dem Rücken, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, starrte die Decke an. Joey legte sich zu ihm, kuschelte sich dicht an ihn heran. Da fragte Seto „Wie willst du es denn nennen?“ „Keine Ahnung....wieso sagst du es?“ „Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, das wir keine Ahnung haben, welches Geschlecht da gerade schlüpft? Es sei denn, du hast ständig auf die Temperatur geachtet, das gibt uns einen Hinweis.“ „Das habe ich auch gelesen, es waren bei ca. 34 Grad, demnach müsste es ein Männchen sein“ „Hm, ein Männchen? Jetzt stellt sich die Frage, sind die größer als Weibchen?.....“ er unterbricht seine Überlegung, fährt dann fort „.....ist sowieso egal, ob Männchen oder Weibchen, letztendlich gehört es nicht hierher. Wir haben uns da ganz schön was aufgehalst“ Das wusste Joey auch, wie oft hatte er darüber nachgedacht, er hatte sogar daran gedacht, das Ei zu zerschlagen. Lange hatte er den Gedanken nicht, seine Freundin hat ihn um Hilfe gebeten und irgendwie würde er das Problem in den Griff kriegen. Schließlich war er nicht allein, mit Seto an seiner Seite, würde er auch die Sterne vom Himmel holen. Da war das Großziehen eines Drachens ein Kinderspiel. „Du findest schon eine Lösung, da bin ich mir ganz sicher“ Ein durchdringendes Kreischen ließ sie wieder auffahren, was war das denn? Da kreischte es schon wieder, diesmal klang es dringlicher. Seto schob seinen Freund von sich „Das hat Hunger, gib ihm was, bevor es die ganze Nachbarschaft zusammenschreit“ er selbst drehte sich auf die Seite, zog sich Joey Decke über die Ohren und rührte sich nicht mehr. Joey starrte ihn entsetzt an, was bildete der sich eigentlich ein „Hey, du kannst dich nicht einfach umdrehen“ fuhr er ihn entrüstet an, der Braunhaarige warf einen Blick auf den Wecker „Du hast recht, ich muss mich fertig machen. Hab in zwei Stunden ein Meeting“ Er schälte sich aus dem Bettzeug, ging ins Bad. An der Tür hielt er noch mal an „Gibst du dem Drachen endlich sein Futter. Das Gekreische nervt“ schon hatte er dir Tür geschlossen. Mürrisch machte sich Joey daran, das Drachenjunge zu füttern. ‚So kommt er mir nicht davon’ dachte er ärgerlich. Vorsichtig hielt er dem kleinem Rotauge eine Maus vor das Maul „Na mein Kleiner, hoffentlich schmeckt dir das Fresschen. Deine Mama hat mir leider nicht mitgeteilt, was Drachenbabys so fressen“ Das Junge beäugte skeptisch das Ding, dass vor seiner Nase baumelte, es wusste nichts damit anzufangen. Versuchshalber wollte es darein beißen, doch es kriegte es nicht zu fassen, also fing es wieder an zu schreien. Joey ließ vor Schreck die Maus fallen, die glaubte eine Chance zu haben, wollte weglaufen. Das löste bei dem Jungen einen Instinkt aus, es machte einen Satz auf die Maus zu, verfehlte sie. Noch wackelig auf den Beinen startete es einen zweiten Versuch, der wurde mit Erfolg belohnt, zufrieden verspeiste es seine Beute. Vier weitere Mäuse waren nötig um das Rotauge fürs erste zufrieden zu stellen. Es rollte sich unter der Wärmelampe zusammen, wollte schlafen, doch fühlte es sich beobachtet. Es öffnete ein Auge, Unbehagen machte sich in ihm breit, das riesige Geschöpf vor seiner kleinen Welt starrte zu ihm runter. Sein Herz fing an schneller zu schlagen, es begann zu zittern, so groß war seine Angst. Nun sollte es auch noch angefasst werden, davor hatte es Panik, es wollte nicht gefressen werden. Es nahm all seinen Mut zusammen und ließ das wütendste Fauchen, dessen es mächtig war, hören, außerdem schnappte es nach den länglichen Dingern, die sich ihm näherten. Erschrocken zog Joey seine Hand zurück, beinahe hätte das Rotauge seinen Finger erwischt. „Ich hab dir doch gesagt, das du auf deine Finger aufpassen sollst“ Seto stand hinter ihm, grinste zu ihm runter, Joey konnte eine gewisse Schadenfreude in den Zügen seines Freundes entdecken. Das machte ihn nur noch ärgerlicher „Wieso musst du eigentlich ausgerechnet jetzt zu einem Meeting? Willst du dich drücken?“ Der Blauäugige sah ihn einen Augenblick verdutzt an, fing dann herzhaft an zu lachen, das brachte Joey Temperament so richtig in Fahrt. Er fuhr hoch, packte Seto am Kragen zog ihn zu sich heran, seine Augen funkelten zornig „Da gibt es nichts zu lachen, ich habe dir nur eine Frage gestellt. Kein Grund in Gelächter auszubrechen“ das Lachen verschwand, es blieb ein amüsiertes Lächeln zurück „Du hast zwei Fragen gestellt, zu Frage Nummer eins; das mit dem Meeting wusstest du, das habe ich dir erzählt. Zu Frage Nummer zwei; ich habe mich noch nie vor etwas gedrückt. Ich muss los, ich frühstücke im Büro. Viel Spaß, mein Süßer“ Er nutzte die Nähe zu Joey, gab ihm einen Kuss. Befreite sich aus den Händen des Blonden „Du kannst es nicht lassen, immer machst du dich über mich lustig“ presste dieser zwischen den Zähnen hervor, Seto drehte sich noch mal zu ihm um „Du siehst richtig süß aus wenn du wütend bist. Ich könnte da glatt auf dumme Ideen kommen. Aber leider muss ich ins Büro“ Er konnte dem anfliegendem Kissen grade noch ausweichen, beeilte sich aus dem Zimmer zu kommen und ließ sich dann ins Büro fahren. Wütend starrte der Blonde auf die Tür, da haut er einfach ab, das mit dem Meeting wusste er, Seto hatte es ihm erzählt. Trotzdem, sicher hätte er es verschieben können, wenn er es nur gewollt hätte. Da hatte Joey recht, dieses Treffen mit den Geschäftspartnern, war nicht ganz so wichtig, wie es Seto dargestellt hatte. Aber er hatte keine Lust sich mit dem kreischenden Drachenbaby abzugeben. Im Büro ließ er sich sein übliches Frühstück bringen, eine große Tassen Kaffee, mehr nicht. Seine Geschäftsführerin kam ins Zimmer „Gut das sie hier sind, Mr. Kaiba. Darius hat doch mehr Schaden angerichtet, als wir angenommen haben. Sehen sie hier.....hier...und hier, wenn wir nichts unternehmen, könnte das für sehr große Schwierigkeiten sorgen“ Sie zeigte ihm die entsprechenden Unterlagen, er überflog sie schnell, nickte „Ja, das kostet eine Menge Arbeit. Ich hoffe, sie haben in der nächsten Zeit nicht vor Urlaub zu machen, der wäre gestrichen“ geschäftsmäßig kühl klang seine Stimme, hier im Büro, war er der kalte Geschäftsmann, so wie man ihn halt kannte. Nie würde er hier Gefühl zeigen, diese Schwäche würde er nie zulassen, nicht in der Öffentlichkeit. In den nächsten zwei Tagen war er kaum zu Hause, verbissen kämpfte er um seine Firma, aß kaum, schlief kaum, eigentlich ernährte er sich nur von Kaffee. Falls dieses schwarze Gesöff zu den Nahrungsmitteln zählte. Entsprechend sank seine Laune immer mehr. Um Joeys Laune war es auch nicht zum besten gestellt, er fühlte sich von Seto verraten. Er verstand nicht, warum ausgerechnet jetzt, die Firma so wichtig war. Bisher konnte er das Zutrauen des kleinen Rotauges nicht gewinnen, er hatte keine Ahnung woran das lag. Vorhin hatte ihn der Kleine sogar angegriffen, er musste unbedingt einen Käfig besorgen, bevor schlimmeres geschah. Fürs erste hatte er einen Deckel auf die Kiste gelegt, so das der Drache nicht raus konnte. Skeptisch betrachtete er sich im Spiegel, überall hatte er, mehr oder weniger, tiefe Kratzer, selbst das Gesicht hatte etwas abbekommen. Er seufzte, als er sich die Kratzer mit Jod abtupfte, er verzog das Gesicht, das Zeug brannte höllisch. Es gab noch jemanden, der äußerst Unglücklich war. Nämlich das kleine Rotauge, es wusste, das es nicht bei seinen Artgenossen war. Drachen waren in dieser Hinsicht anders, für sie war nicht die erste Gestalt, die sie nach dem Schlüpfen sahen, automatisch die Mutter. Drachen waren sich ihrer selbst, schon im inneren des Eies, bewusst. Sie wussten einfach, wie ihre Artgenossen aussahen und diese zwei, vor allem der eine der ihn immer fütterte, waren keine Drachen. Deswegen war seine Angst und Unsicherheit auch so groß, heute hatte er versucht, mit dem, der ihm immer das Futter gab, zu spielen. Doch der war in Panik ausgebrochen, hatte ihn weggestoßen und schließlich eingesperrt. Nun saß es eingesperrt, völlig verängstigt, in seiner Kiste, bei jedem Geräusch, das es vernahm, zuckte es zusammen. Sein kleines Herz schlug rasend schnell vor Angst. Wo war nur seine Mutter, seine Artgenossen, die es verstanden und die es selbst verstehen würde. An diesem Tag kam Seto spät in der Nacht nach Hause, Joey war schon im Bett und schlief. Leise bewegte er sich durch den Raum, die Wärmelampe des Drachens spendete etwas Licht, sodass er sich nicht die Knochen anschlug. Ein leises Wimmern aus der Kiste ließ ihn noch mal nachsehen, wie es ihrem Nachwuchs ging. Verwundert nahm er den Deckel runter, wie ein Häufchen Elend lag das Kleine zusammengerollt unter der Rotlichtlampe, große Augen blickten ihn traurig an. Das Bündel Leben zitterte am ganzen Leib, trotz der Wärmequelle. Seto stand auf suchte eine kleine Decke, rollte diese etwas zusammen, legte sie um den Drachenkörper. Das Zittern wurde etwas weniger „Hey Kleiner, vermisst du deine Mutter?“ fragte er sanft, streichelte ihn, sogar ohne das er weggefaucht wurde. „Kann ich verstehen, ich habe meine Eltern auch sehr vermisst, damals, als sie gestorben sind....“ auf seinem Gesicht erschien ein trauriges Lächeln, komisch das er gerade jetzt daran dachte „....aber ich hatte wenigstens meinen Bruder noch. Du hast nichts dergleichen, wir können nur versuchen Freunde zu werden.“ Tatsächlich verschwand das Zittern ganz, der Blauäugige legte den Deckel wieder auf die Kiste, ging zu Bett. Joey war durch ein Geräusch aufgewacht, beobachtete seinen Freund bei seinem Tun, bekam die Reaktion des Tieres mit. Er wusste nicht, ob er das nur träumte, Seto wurde nicht weggefaucht oder gebissen, im Gegenteil, er schien eine absolut beruhigende Wirkung auf den Drachen zu haben. Die leisen Worte, mit soviel Mitgefühl und gleichzeitig mit viel Trauer gesprochen. Er hatte gedacht er würde Seto kennen, doch er irrte sich, dieser Mann hielt noch viele Überraschungen für ihn parat. Sein Ärger auf ihn war verflogen, er drehte sich um, kuschelte sich an den Braunhaarigen und schlief wieder ein. Am frühen Morgen wachte Seto auf, erst wusste er nicht warum, dann hörte er ein leises Wimmern. Doch gleich darauf hörte es wieder auf, er zuckte innerlich mit den Schultern, machte es sich wieder bequem. Sein Blick fiel auf seinen Freund, ruckartig setzte er sich auf, was war denn mit ihm geschehen? Deutlich waren die Kratzer in Joeys Gesicht zu sehen, da und auf seiner Brust, vorsichtig strich er darüber. Offenbar gab es zwischen dem Drachen und dem Blonden Differenzen, gelinde gesagt. Jetzt verstand er auch, warum auf der Kiste ein Deckel lag, der sollte verhindern, das der Drache seinen Platz verließ. Früher als erwartet musste ein Käfig her, so hatte Natascha sich das bestimmt nicht vorgestellt, er eigentlich auch nicht und Joey mit Sicherheit nicht. „Es ist nicht schlimm“ vernahm er die Stimme des Blonden „Das sind nur ein paar Kratzer, die sind bald schon wieder weg“ „Und wenn es größer wird? Was dann?“ „Ich weiß es nicht, vielleicht brauchen wir noch ein paar Tage, um Freunde zu werden“ Joey sah ihn mit seinen braunen Augen bittend an, er nickte, wobei er sich insgeheim fragte, was Joey bewog ihn so anzusehen. Glaubte dieser etwa, das er nichts eiligeres zu tun hätte, als den Kleinen für immer wegzusperren oder, noch schlimmer, ihm das Leben zu nehmen. Das könnte er gar nicht, musste er sich eingestehen, das Drachenjunge war ihm in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen, diese Tatsache würde er aber abstreiten. So schnell verschenkte Seto Kaiba nicht sein Herz, schon gar nicht an ein Tier. Wieder erklang dieses Wimmern, das sich zu einem klagenden Schreien steigerte, es klang ganz anders, als die letzten Tage. Die Freunde sahen sich fragend an „Das hört sich an, wie die jaulende Katze vom Nachbarn. Die hat sich doch nicht etwa hier eingeschlichen“ So abwegig war dieser Gedanke nicht, denn die hatte schon mal die Gunst der Stunde genutzt. Einen schönen Tages war sie durch das offene Schlafzimmerfenster geschlichen, hatte sich ein gemütliches Plätzchen gesucht und war, mitten in der Nacht, mauzend auf ihr Bett gesprungen. Seto hatte senkrecht im Bett gesessen, die Katze am Genick gepackt und aus dem Fenster geworfen.....nein, hatte er natürlich nicht, er war runter zur Haustür gegangen und hat den ungebetenen Gast hinausbefördert. Immerhin so eindringlich, das diese Katze nie wieder dieses Grundstück betreten hatte. Sollte sich das jetzt geändert haben? Mit gemischten Gefühlen ging Joey zur Kiste, der Deckel lag noch an Ort und Stelle, die Katze konnte dort also nicht hinein. Er nahm den Deckel ab und starrte Bewegungslos auf das Lebewesen, das dort lag. „Was ist?....“ fragte Seto schließlich, bemüht kein Gefühl in der Stimme zu haben „...wer hat wen gefressen?“ „Ähm.....das kann ich dir nicht sagen......da bin ich ehrlich überfordert“ er sah zurück zum Bett „Aber ich kann dir jetzt sagen, was es ist.“ „Das weiß ich auch....ein Drachenbaby. So schlau war ich auch, Scherzkeks“ „Das meinte ich nicht, es ist ein Mädchen“ „Ein Mädchen?.....Du hast gesagt, es müsste ein Junge sein“ „Das Thermometer war wohl kaputt“ „Wieso bist du dir auf einmal so sicher?“ Joey ächzte „Ich muss Tea anrufen, die kennt sich damit aus“ Seto starrte verblüfft auf den Blonden, wieso dieses Frauenzimmer anrufen? „Die kennt sich doch erst recht nicht mit Drachen aus“ irgendwie stand er heute auf der Leitung, Joey griff in die Kiste, holte das Wesen aus der Kiste, hielt es Seto hin „Aber hiermit kennt sie sich aus“ Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte sich Joey köstlich über Setos entsetztes Gesicht amüsiert, eigentlich spiegelte es nicht nur Entsetzen wieder, sondern die ganze menschliche Gefühlspalette. Es war wirklich interessant das zu beobachten, doch in seinem eigenem Gesicht ging es ähnlich lebhaft zu. Abwesend nickte der Firmenchef „Ich glaube, da hast du recht“ Sollte er Natascha noch einmal in die Finger kriegen.......Große braune Kulleraugen sahen traurig hin und her, schließlich stand Seto auf, nahm Joey das kleine Wesen ab „Ruf Tea an, sie soll herkommen und alles für ein Baby mitbringen. Ich schicke ihr Roland, der bringt sie so schnell wie möglich her. Und kein Wort zu den Anderen verstanden. Im Augenblick jedenfalls nicht“ er ahnte aber, das Tea’s Freunde spätestens am Abend bescheid wussten. Er sah auf das Baby auf seinem Arm, wieder musste er an die Drachenmutter denken, die Frage, ab wann sich der Drache in einen Menschen verwandeln kann, war somit geklärt. Diese Fähigkeit hatten sie schon gleich nach dem Schlüpfen, dieses Drachenbaby jedenfalls. Wahrscheinlich aus der Not heraus, der Kleine.....ähm....die Kleine, hatte instinktiv gespürt, das sie nur in der menschlichen Gestalt überleben konnte, das hatte wohl die Verwandlung ausgelöst. Hosted by Animexx e.V. 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