Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 71: Kopf hoch, Schwester! --------------------------------- Alles wird sich ändern Author: Luna Genre: Fantasy Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan. Part 71 von ? Warning: bislang keins Danke an Waterqueen fürs Favorieren! Erst war Lydia überrascht. Mit dieser Frage hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, schon gar nicht in dieser Situation. Sie hatte sich so eine Verlobung immer viel romantischer vorgestellt. Mit vielen Kerzen, Rosen und einem Ring – und einem Mann, der vor ihr auf die Knie ging. Dieser Heiratsantrag war alles andere als romantisch und auch einen Ring hatte Alvar nicht. Aber er hatte ein Lächeln im Gesicht, das sie zum Schmelzen brachte und als sie in seine Augen blickte, wusste sie, wie sehr sie ihn liebte. Und immerhin würde er ja auch der Vater ihres Kindes sein. Ihre Antwort stand also ohnehin schon lange fest. „Natürlich, ja!“, war ihre Antwort und Alvar strahlte über das ganze Gesicht, obwohl er mit dieser Zusage natürlich schon gerechnet hatte. „Ich liebe dich“, beteuerte der dunkelhaarige Elb. „Ich dich auch“, war die Antwort, die sofort von Lydia kam. Und dann grinste sie neckisch. „Aber einen Ring will ich schon noch....“ Alvar lachte. „Den bekommst du, versprochen.“ Nie hätte er das für möglich gehalten, doch als er nun die schlafende Estela betrachtete, wusste Wyn, dass er sich wirklich und wahrhaftig in sie verliebt hatte. Es war eine Sache, ob man als Spion unterwegs war und er sich in Feindesgebiet befand – und Gefühle waren eine andere. Gefühle waren stark und unberechenbar. Die einzige Kerze, die noch brannte, ließ Schatten auf Estelas Gesicht tanzen. Ein Gesicht, das gerade sehr ruhig und friedlich war und es fiel dem Elben schwer, den Blick abzuwenden. „Was soll ich nur tun?“, fragte er sich seufzend und strich der Schlafenden bei diesen leisen Worten eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Diese Frage war berechtigt, denn er stand vor einem Problem, von dem er nie gedacht hätte, dass es ihn mal treffen könnte. Einerseits wollte er Haryon – seinen König – nicht verraten, andererseits wollte er aber auch Estela nicht aufgeben müssen. Diese Gedanken hielten Barilowyn vom Schlafen ab und auch als die letzte Kerze erlosch und es in seinem Zimmer dunkel wurde, fand er keine wirkliche Ruhe. „Was führt Euch zu mir, Herr Chiron?“ Adeline saß an ihrem Schreibtisch ihres Arbeitszimmers und der Abgesandte der Stadt Ithal saß ihr gegenüber, eine Tasse Kaffee in seiner Hand. Der braunhaarige junge Mann setzte ein freundliches Lächeln auf, als er zu sprechen begann. „Nun, ich weiß nicht, ob Ihr schon davon gehört habt, aber in unserer Stadt ist anscheinend eine Krankheit ausgebrochen, derer wir nicht Herr werden. Sie befällt vor allem Kinder und junge Frauen. Viele sind bereits gestorben, noch viel mehr sind krank. Wir erhoffen uns ein wenig Unterstützung von Euch, beziehungsweise Eurem Sanatorium.“ Adeline nickte verstehend. Sie hatte bereits von dem Ausbruch der Krankheit gehört, aber bisher war sie nicht sicher gewesen, ob das nur Gerüchte waren und wie viel davon tatsächlich stimmte. Sie überlegte einen Moment, bevor sie antwortete. „Ich kann wohl auf einige meiner Schwestern und einige Ärzte für eine Weile verzichten und die schwersten Fälle könnte man nach Sarna bringen lassen, damit ich sie mir ansehen kann.“ „Das wäre sehr freundlich von Euch, Adeline“, nickte Seithrun. „Ich nehme an, die Krankheit ist hochansteckend?“, fragte die Ärztin nun. „Das glauben wir, ja. Bisher isolieren wir alle Kranken sofort, wenn die Krankheit ausbricht, aber sie bricht dennoch immer wieder an vielen Stellen der Stadt aus.“ Man sah Lydias Bruder an, das es ihn betroffen machte, seine Stadt so leiden zu sehen. „Ich werde unverzüglich meine Leute losschicken. Ihr sagtet, junge Frauen und Kinder sind die meisten Betroffenen?“ „Ja.“ „Dann werde ich hauptsächlich Männer und ältere Frauen auswählen. Ich möchte keinen meiner Leute leichtfertig verlieren.“ „Nur verständlich“, stimmte Seithrun zu. „Wie kann ich Euch sonst weiterhelfen?“, fragte Adeline. Sie spürte, dass der junge Mann vor ihr noch weitere Sorgen auf dem Herzen hatte. Und man sah es ihm auch an. Dieser zögerte einen Moment, bevor er dann sagte: „Ich habe gehört, meine Schwester Lydia hält sich hier auf?“ „Ich fühle mich noch immer unvorbereitet!“, murrte Dana, die jetzt, wo es bald wieder losgehen sollte, doch ein wenig nervös wurde. „Ich glaube, das ist normal“, beruhigte Mellryn sie. „Meinst du?“ „Ja. Mach dir nicht so viele Sorgen. Du wirst es schon schaffen.“ „Deinen Optimismus hätte ich gerne“, seufzte die Elbin jedoch nur. Die beiden waren in Danas Zimmer und dabei, die letzten Vorkehrungen für die bevorstehende Reise und die Audienz bei Prinz Lysander zu treffen. „Kopf hoch, Schwester. Ich bin ja bei dir!“ Dana lächelte leicht. Sie war sehr froh darüber, dass Mellryn sie weiterhin begleitete und ihr mit Rat und Tat zur Seite stand. Und es freute sie, dass ihr Bruder durch Adelines Behandlung schon in deutlich besserer gesundheitlicher Verfassung war. Er würde die Reise gut überstehen, das wusste sie. „Was täte ich nur ohne dich, Mellryn?“, fragte sie leise. „Die Frage könnte ich dir auch stellen. Ohne dich wäre ich vermutlich noch immer in Gefangenschaft. Ich bin dir mehr als nur dankbar dafür, dass du mich befreit hast.“ „Oh, das war nicht allein mein Verdienst, das weißt du. Ohne die anderen hätte ich das nie geschafft. Allen voran Eravelle. Sie hat uns immer wieder angetrieben.“ Ja, das konnte sich Mellryn lebhaft vorstellen. Eravelle war schon immer eine treibende Kraft gewesen. „Ihr seid gute Freundinnen geworden, du und Eravelle, nicht wahr?“ „Ja, sehr. Ich mag sie, auch wenn sie mich am Anfang bedroht hat. Mir war recht schnell klar, dass sie nicht böse ist und mit der Zeit haben wir uns immer besser kennen gelernt. Ich hoffe, dass mir das auch mit anderen Leuten gelingt. Ich meine, so eine Freundschaft aufzubauen.“ „Du meinst mit Lysander?“ Nun fühlte Dana sich beinahe ein wenig ertappt. „Ja, natürlich. Ich brauche ihn als Verbündeten. Aber ich habe nun mal keine Ahnung, was für ein Typ Mensch er ist.“ „Das weiß ich leider auch nicht“, sagte Mellryn bedauernd. „Nun ja, ich werde es erfahren“, sagte die Prinzessin nun, mehr zu sich selbst. „Mit Sicherheit. Und nun sollten wir weiter packen. Immerhin geht es übermorgen los.“ Von Sarna aus war der Weg nicht weit bis Cardun und von dort aus war es wiederum nicht weit bis zu den Höhlen der Zwerge. Und bei den Zwergen herrschte derzeit eine Aufbruchsstimmung, wie es sie bei diesem Volk schon lange nicht mehr gegeben hatte. Garim hatte es geschafft – er hatte sein Volk dazu gebracht, sich für einen Krieg zu rüsten, um die Elbin zu unterstützen, der rechtmäßig der Thron zustand. Es wurden Schwerter und Rüstungen geschmiedet, für den Kampf trainiert und Zaubersprüche gelehrt – auch wenn die wenigsten Zwerge gut im Zaubern waren. Und jeden Tag wartete man auf eine Nachricht von Dana, die ihnen sagen würde, was sie zu tun hatten. Keiner hatte den Tod Gantas vergessen und ein ganzes Volk wartete darauf, für diesen Tod Rache üben zu können. Niemand wollte, dass dieser elende, falsche König weiterhin ein Land ins Verderben stürzte, das einst mit den Zwergen verbündet war und als eines der Schönsten der Welt gegolten hatte. Und noch weniger wollten die Zwerge, das noch mehr Unschuldige unter diesem König zu leiden hatten. Ihre Hoffnungen lagen bei Dana. End of Part 71 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)