Alles wird sich ändern von BinaLuna (denn die Zeit bleibt nicht stehen) ================================================================================ Kapitel 39: Dúath ----------------- Alles wird sich ändern Author: Luna Genre: Fantasy Disclaimer: Alle Figuren sowie der Plot gehören mir und Bina-chan und wir übernehmen keine Haftung für eventuelle Hirnschäden. ;) Part 39 von ? Warning: bislang keins Die Truppe um Dana brauchte noch rund acht Tage, bis sie langsam aber sicher in feindliches Gebiet vordrang. Inzwischen hatte Eravelle sie gewarnt, jederzeit Augen und Ohren offen zu halten für den Fall, dass sie unliebsame Gesellschaft bekamen. Zum Glück hatten sie bislang keine weiteren unangenehmen Überraschungen erlebt, wenn man davon absah, dass Tawha sie alle beleidigte, wo er nur konnte. Zwischenzeitlich hatte Estela ihm sogar schon einen Fluch auf den Hals gehetzt, der ihm für einige Stunden die Stimme raubte. Seitdem war sich besonders Zack sicher, dass er diese Frau niemals, wirklich niemals verärgern wollte. Wer wusste schon, was Estela sonst noch so alles anstellen konnte? Es war am Abend eines wirklich kalten und anstrengenden Wintertages, als Eravelle das Gefühl hatte, wieder beobachtet zu werden. Noch konnte sie jedoch nicht ausmachen, woher genau dieses Gefühl kam und ob sie tatsächlich beobachtet wurden, und so ließ sie sich erst mal nichts anmerken. „Ein Königreich für ein warmes, weiches Bett“, schnatterte Jules, der so langsam aber sicher die Schnauze voll davon hatte, immer im Schnee herumzustapfen und auf hartem Boden zu schlafen. Von allen anderen kamen sofort zustimmende Seufzer. Niemand hätte was dagegen gehabt, sich mal wieder baden zu können und in einem weichen Bett zu schlafen. Seit einiger Zeit waren sie keiner einzigen Menschenseele mehr begegnet und die wenigen Dörfer, die sie gesehen hatten, waren völlig zerstört. Ghartiselidh war seit dem Krieg der Elben kein sehr dicht besiedeltes Land mehr und viele Dörfer waren aufgegeben worden. Es betrübte Dana, zu sehen, wie das Land, das ihr Vater einst regiert hatte, so sehr verkommen war. Sie erinnerte sich noch dunkel daran, wie schön es gewesen war mit seinen vielen Bäumen und Wiesen und wie zufrieden die Elben, die hier gelebt hatten immer gewesen waren. Doch von alldem war nichts mehr übrig. Zack umarmte seine Ziehschwester vorsichtig und sie wusste das sehr zu schätzen. Er spendete ihr Trost und sie brauchten keine Worte, um zu wissen, wie es dem anderen ging. „Da vorn könnten wir unser Nachtlager aufschlagen“, meinte Alvar, der einen windgeschützten Platz neben einem kleinen Hügel vermutete. Allgemeine Zustimmung folgte und so bauten Jules und Zack die kleinen Zelte auf, während Lydia und Alvar ein bisschen Feuerholz suchten und Estela dabei war, Schnee in einem Topf zu schmelzen. „Kannst du dich auch irgendwie nützlich machen, Elbe?“, herrschte die Priesterin nach einiger Zeit Eravelle an, die einfach nur da stand und nichts tat, während sich diesmal die Zwerge ums Abendessen kümmerten. Diese warf Estela einen vernichtenden Blick zu. „Geht es dich irgendwas an, was ich mache?“ „Nun, du könntest wenigstens etwas machen, das mehr nützt, als rumzustehen und Löcher in die Luft zu starren“, fand Estela. „Ach? Denkst du etwa, ich tue gar nichts?“, fauchte die dunkelhaarige Elbin. „Oh ja, das denke ich!“ „Falsch gedacht, du falsche Schlange!“ „Du wagst es…?“ Estela ließ sich nicht gern beschimpfen, auch wenn sie selbst so viel fluchte, dass selbst ihr angebeteter Dämon blass werden würde, würde er sie so manches Mal hören. „RUHE!“, rief da endlich Dana, was die beiden Streithähne erst mal stumm werden ließ. „Könnt ihr beide nicht endlich mal vernünftig miteinander umgehen? Es nützt uns überhaupt nichts, wenn ihr nur streitet“, meinte die Elbenprinzessin. Natürlich wussten sowohl Eravelle als auch Estela, dass Dana Recht hatte. Sie waren dabei, gemeinsam gegen einen Feind zu ziehen und da war es alles andere als ratsam, sich gegenseitig zu bekriegen. Kein Wunder, dass nun beide Frauen schuldbewusst dreinblickten. „Wir müssen zusammenhalten, wenn wir meinen Bruder befreien wollen. Ihr müsst euch ja nicht gerade gern haben, aber bitte, bleibt wenigstens friedlich!“ Eravelle musste zugeben, dass Dana sich langsam wirklich zu einer Prinzessin mauserte. Sie schaffte es schon fast mühelos, einen Streit zu schlichten und sich durchzusetzen und das allein durch ihr autoritäres Auftreten. Estela schnaubte nur einmal kurz, bevor sie sich wieder ihrer Tätigkeit widmete, die sie kurz zuvor eingestellt hatte. Tawha hatte diese Situation mit sehr viel Interesse beobachtet. Vielleicht, so dachte er, könnte er einmal davon profitieren, dass sich seine Cousine und diese Priesterin so sehr hassten. Eravelle hatte sich ein wenig vom Lager abgewandt, nachdem ihr Streit mit der Priesterin so schnell von Dana unterbrochen worden war. Sie hatte tatsächlich etwas getan – sie hatte mit ihrer Magie versucht, herauszufinden, ob sie erneut verfolgt wurden. Leider hatte Estela sie davon abgehalten, zu einem Ergebnis zu kommen. Es hatte sie ein wenig überrascht, dass die Frau mit den karmesinroten Haaren überhaupt nichts von ihrer Magie bemerkt hatte. Woran lag das? Die Elbin erschrak, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte und war sehr erleichtert, dass es nur Dana war, die nun neben ihr stand. Sie hatte überhaupt nicht bemerkt, wie die Prinzessin zu ihr gekommen war, so tief versunken war sie in ihren Gedanken gewesen. „Alles in Ordnung?“, fragte Dana. Eravelle nickte. „Ja. Ich habe nur das Gefühl, dass ich beobachtet werde. Dass wir beobachtet werden.“ Sie sprach gleich frei heraus, denn sie hielt es für wichtig, dass außer ihr jemand Bescheid wusste – für den Fall der Fälle. „Wir werden erneut verfolgt?“ „Möglich. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, das herauszufinden“, seufzte die Dunkelhaarige und Dana begriff allmählich, warum die Elbin vorhin so still gewesen war. Sie hatte zuvor nicht verstanden, warum Eravelle so viel Magie um sich herum angesammelt hatte. „Sei wachsam“, bemerkte Eravelle nun, bevor sie zurück zum Lager ging, wo inzwischen ein schönes Feuer für wohlige Wärme sorgte. Ein Geräusch ließ Lydia aufhorchen. Da war doch etwas? Sie lauschte angestrengt, aber das Geräusch kehrte nicht wieder zurück. Ob es nur ein Tier gewesen war? Sie runzelte die Stirn und legte sich wieder hin, kuschelte sich schon fast heimlich an Alvar, der dicht neben ihr lag. Beinahe war sie wieder eingeschlafen, als sie erneut ein seltsames Geräusch vernahm. Doch, da war etwas. Diesmal setzte sie sich auf und versuchte, in der Dunkelheit irgendetwas auszumachen. In ihrem Zelt war jedoch nichts. Es schien außerhalb zu sein. Vorsichtig stand sie auf und tapste leise zum Eingang des Zeltes. Da. Schritte. Ob jemand von den anderen sich erleichtern war? Auf einmal hörte sie sehr leise geflüsterte Stimmen. Sie konnte kein Wort verstehen, es war leider alles viel zu gedämpft. Gerade trat sie bedächtig aus dem Zelt, als sich ihr auch schon eine Hand auf den Mund legte und zu Boden drückte. „Sei still und wehr dich nicht, dann tun wir dir auch nicht weh!“, hörte sie eine raue Stimme an ihrem Ohr flüstern. Unmöglich festzustellen, ob diese Stimme männlich oder weiblich war. Lydia nickte sacht, um ihrem Angreifer zu verstehen zu geben, dass sie nichts tun würde und spürte dann, wie sich der Griff um ihren Körper lockerte. Als sie ihren Kopf ein wenig hob, sah sie, dass noch zwei weitere Personen im Lager umherstreiften und sich sogar in die Zelte begaben. „Was wollt ihr?“, fragte sie leise, aber sie bekam keine Antwort. Stattdessen spürte sie, wie ihr die Hände gebunden wurden. Eine halbe Stunde später saßen auch Dana, Zack, Jules und die Zwerge gefesselt vor ihren Zelten und blickten allesamt panisch umher. Bisher war niemand von ihnen verletzt worden und sie hofften sehr, dass dies auch so bleiben würde. Als schließlich auch Eravelle aus ihrem Zelt gezerrt wurde, schien einer ihrer Angreifer stutzig zu werden. „Warte, Calina! Das ist doch… ja! Eravelle!“ Lydia glaubte, sich verhört zu haben. Die Leute, die sie hier gerade angriffen, kannten die dunkelhaarige Elbin? Als Eravelle die Stimme hörte, weiteten sich ihre Augen. „Oranor?“ „Ja. Um Himmels Willen, Eravelle, was tust du hier?“ „Dasselbe könnte ich euch fragen?!“ „Nun, glaubst du wirklich, wir lassen jemanden ungeschoren durch unser Land ziehen?“ Die Stimme Oranors klang amüsiert. Während Eravelles Begleiter so überhaupt nicht verstanden, was eigentlich vor sich ging, war Eravelle selbst anscheinend sehr erleichtert. Nicht nur, dass sie die Angreifer kannte. Nein. Sie freute sich, die drei Elben, die hier standen und ihre Freunde gefesselt hatten, zu sehen. „Na, du bist mir ja eine!“, konnte man plötzlich Estelas eisige Stimme vernehmen, die den Angreifern bisher noch nicht zum Opfer gefallen war. „Sollen wir etwa als Sklaven für euch Elben enden?“ Doch Eravelle ärgerte sich nicht. Sie lachte. Kein ironisches Lachen, wie man vielleicht erwarten könnte. Nein, ein amüsiertes Lachen war das. „Du irrst, Estela!“, kicherte sie. „Calina, Oranor und Falmarin sind Freunde von mir. Sie sind wenige verbliebene Mitglieder der Dúath.“ End of Part 39 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)