Der Trank der wahren Gefühle von PinkLady18 ================================================================================ Kapitel 64: "Wissen..." ----------------------- Hoppla, seid ihr etwa alle ins Sommerloch gefallen? Wo seid ihr den hin, ich glaube, ich habe die Hälfte aller Leser auf dem Weg verloren, tut mir wirklich leid wegen der Wartezeit, aber ich will das Ende gut machen, auch wenn ich das jetzt schon seit mehreren Chaps ankündige. Also auf ein Neues, vielleicht sind ein paar mehr von euch wieder dabei und schreiben mir einen Kommi, an die anderen vielen lieben Dank für eure Meinungen^^ Und jetzt geht es frisch weiter, Dinge kommen ins Rollen und Itachi wird auch sehr bald wieder seinen Auftritt haben ;-) Ich drück euch 64 „Wissen…“ Eine weitere Woche verging in diesem Trott, es passierte nichts, ich machte Fortschritte bei unserem Training, fand wieder zu meiner alten Kondition zurück und wurde sogar noch besser, doch an der Situation änderte sich nicht das Geringste, noch immer gab es keine Neuigkeiten und noch immer vertröstete Tsunade mich mit ihren Ausreden. Ich wusste, dass sie wirklich eine Menge Informationen gesammelt hatte, allzu oft war ich schon bei Shizune aufgetaucht, hatte sie gelöchert und mit Fragen bombardiert, bis sie endlich zugab, dass Tsunade zuverlässige Dinge in Erfahrung gebracht hatte. Wenn sie nur mir endlich davon berichtet hätte… Wieder vergingen drei Tage, in denen ich jedes Mal ungeduldiger wurde, wenn sie mich wegschickte, als sei es bereits zur Gewohnheit geworden. Was es irgendwie ja auch war… Heute wollte ich wieder zu ihr gehen, es war Sonntag, wir trainierten nicht und somit blieben Kakashi und ich weitestgehend zuhause, während meine Eltern mal wieder auf Geschäftsreise waren, diesmal allerdings für einen ganzen Monat, so schwer meiner Mutter das Ganze auch gefallen war. Ich war irgendwie nicht unglücklich darüber, immerhin war es doch seltsam gewesen, meine Eltern mit meinem „Sensei“ so weit vertraut zu machen, dass es für sie nicht mehr erschreckend, sondern nur noch seltsam war, wenn wir morgens aus demselben Zimmer kamen und er dabei kein Oberteil anhatte. Diese Eigenart hatte ich ihm jedoch nach ein paar längeren Gesprächen ausreden können, damit meine Eltern nicht immerzu den Schock ihres Lebens bekamen. Mit seinem breitesten Grinsen hatte er letztlich doch zugestimmt, sich ein T-Shirt anzuziehen, als reine Vorsichtsmaßnahme und auch sonst, verbrachte ich zwangsweise so viel Zeit wie möglich außerhalb des Hauses und außerhalb des Sichtbereiches meiner Eltern, da sie ständig beobachteten, wie wir miteinander umgingen. Dass ich ihn duzte konnten sie zwar nachvollziehen, da wir doch wirklich SEHR viel Zeit miteinander verbrachten und auf sehr engem Raum lebten, dennoch fanden sie es äußerst auffallend, dass wir so „vertraut miteinander“ umgingen, wie meine Mutter es nannte. Ich bemühte mich so gut es ging, förmlicher zu sein, doch nach wenigen Tagen gab ich es bereits auf, Kakashi sprang nämlich nie darauf an. Als meine Eltern dann gestern abreisten war ich demnach sehr erleichtert, dieses ständige Theater ging mir ziemlich auf die Nerven… Allerdings hatte ich beinah ein schlechtes Gewissen, weil wir meinen Eltern nur das Nötigste erzählt hatten, die wirklich gefährlichen oder beunruhigenden Dinge hatten wir dabei unter den Tisch fallen lassen, sie hätten mich nicht ein einziges Mal mehr allein gelassen, dabei konnten wir zur Zeit nichts anderes tun, als abzuwarten und dabei wären sie nicht wirklich eine Hilfe gewesen. Es war besser, sie wegzuschicken aber das schlechte Gewissen blieb… Ich schnappte mir einen vollen Wäschekorb und ging die Treppe nach unten, durch die Hintertür nach draußen. Allzu früh durfte ich bei Tsunade nicht aufkreuzen, sonst würde sie mich wegschicken, ehe ich überhaupt zu Wort gekommen war, also kam meine Beschäftigungstherapie zum Einsatz: Wäsche aufhängen im Garten. Nach einer Weile griff ich gelangweilt nach ein paar weiteren Wäscheklammern und war völlig in meine Gedanken versunken, als mich beinah zu Tode erschreckte, weil mein gesamter Rücken klatschnass wurde. Ich wirbelte herum und entdeckte sofort die Quelle dieses ‚plötzlichen Schauers‘ – Kakashi. Äußerst widerwillig hatte er sich von mir dazu zwingen lassen, die Beete zu gießen und dabei hatte er offensichtlich nur halb so viel Spaß wie bei dem Bewässern seiner Schutzbeauftragten, nämlich mir. Ich ließ meinen Blick über ihn schweifen, der Gartenschlauch in seiner rechten Hand war wieder auf die harmlosen Pflanzen hinter Kakashi gerichtet, seine linke Hand hob er beschwichtigend vor seine Brust und überall auf seiner Kleidung waren dunkle Flecken zu erkennen, anscheinend war er nicht besonders geschickt mit Gartenarbeit…auf seinem Gesicht konnte man gut erkennen, dass er sich ein Lachen sehr bemüht verkniff, der belustigte Ton in seiner Stimme verriet ihn jedoch und auch das erst ungläubige, dann sehr amüsierte Glitzern in seinem Auge trug dazu bei, dass er nicht gerade wirklich überzeugend wirkte, als er versuchte, sich zu entschuldigen. „Du glaubst das jetzt sicher nicht aber es war ein Versehen, ganz ehrlich.“, sagte er mit wenig Hoffnung in der Stimme. Und als er mein Lächeln sah, schwand jede dieser aufkommenden Hoffnungen dahin. „Sakura…“, kam es langsam von ihm, offensichtlich ahnte er, dass da noch mehr auf ihn zukommen würde. „Komm schon, ich habe dich nicht mit Absicht nass gemacht.“ Er schien das immer mehr bekräftigen zu wollen aber damit hatte er keine Chance. „Kakashi.“, sagte ich liebenswürdig. „Das kann passieren, ist doch nicht schlimm, wenn man sich deine Klamotten ansieht, dann bemerkt man sowieso im selben Moment, dass du kein Geschick für das einfache Bewässern von Blumen hast.“ Jetzt wirkte er empört und ich machte den aussichtslosen Versuch, ihm den Schlauch abzunehmen, als er abgelenkt war. Das ging natürlich schief… Er war ein Jonin, ich konnte nicht schneller sein als er, ich konnte ihm den Schlauch nicht wegreißen und so stand er jetzt ein paar Schritte von mir entfernt und warf mir vorwurfsvolle Blicke zu. „Also bitte, war das ein ernsthafter Versuch?“ Gut, ich war wütend. Mein Rücken war total nass, er amüsierte sich prächtig und ich hatte so gut wie keine Chance auch nur in die Nähe der Wasserquelle zu kommen, um mich an ihm zu rächen. Erstmal zog ich mein T-Shirt über den Kopf, ich hatte sowieso einen Bikini darunter an und war mir nur am Rande bewusst, dass das womöglich gegen unsere Spielregeln ging, mit diesem triefenden Fetzen würde ich nicht versuchen, ihn genauso nass zu machen. Wobei er selbst da ja schon genug getan hatte… Das T-Shirt schmiss ich an die Seite und dann stellte ich mich ihm gegenüber auf. Er schien darüber nachzudenken, ob er mir einen Regelverstoß vorwerfen sollte, dann überlegte er es sich anders und sagte nichts dazu. „Du willst wirklich versuchen, an den Schlauch zu kommen?“, fragte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. Trotzdem verging bestimmt eine halbe Stunde und ich hatte den Schlauch bisher noch nicht einmal berührt, meine Hose dagegen war nun ebenso nass, wie mein Oberteil. Kakashi sah allerdings sehr ähnlich aus, sodass ich zumindest etwas Genugtuung verspürte. Bei all seinen Ausweichmanövern hatte er hin und wieder nicht mit eingeplant, dass der Wasserstrahl nicht so blitzschnell wie er die Richtung ändern konnte und so kam ich meinem Ziel dennoch mehr oder weniger näher. Als er dann beschloss, sein T-Shirt ebenfalls auszuziehen, überlegte ich, ob ich es hier nicht besser gut sein lassen sollte…doch die Entscheidung wurde mir abgenommen, gerade als Kakashi auf einmal direkt vor mir auftauchte, mich hochhob und das ganze Wasser über meinen Kopf laufen ließ, tauchte Sasuke im Garten auf. Ich hörte auf zu schreien und hielt ganz still, Kakashi setzte mich nur langsam wieder auf dem Boden ab und ging zurück zu den Beeten, um weiter zu gießen, nicht jedoch ohne vorher ein paar meiner Haarsträhnen an ihren Platz zurück zu streichen. Die Stimmung sank auf den Tiefpunkt und das, ohne dass Sasuke sich auch nur die geringste Reaktion anmerken ließ. Er blickte ziemlich kalt, wie immer, nicht mehr so verschlossen wie am Anfang aber immer noch unbeteiligt und machte ein paar Schritte auf mich zu. Ich versuchte es mit einer halbwegs normalen Begrüßung. „Hey.“ Er sagte nichts. Kakashi schaute nicht von den Beeten auf und ich fühlte, wie ein Schauer über meinen Rücken lief, ich fröstelte leicht. Er kam noch etwas näher und ignorierte Kakashi vollkommen. „Mir ist eine Frage eingefallen.“, sagte er auf einmal. Verwundert weiteten sich meine Augen. Die Frage? Am Donnerstag beim Training war er an der Reihe gewesen, doch ihm war nichts eingefallen, also hatte er um etwas Bedenkzeit gebeten und unser Spiel für ein paar Tage unterbrochen. Stumm wartete ich darauf, dass er weiter sprach und fragte mich nebenbei, wie ich diese Situation bloß entschärfen sollte. Wollte er seine nächste Frage wirklich vor Kakashi stellen? „Und das hatte nicht bis morgen Zeit?“, fragte ich mit dem Anflug eines halbherzigen Lächelns. Er schüttelte den Kopf und lächelte ebenfalls, kaum sichtbar. „Nein.“ Spätestens jetzt sollte ich dafür sorgen, dass entweder er oder Kakashi von hier verschwanden… „Willst du mit rein kommen? Ich muss mich erstmal umziehen, du siehst ja, ich bin total nass…“ Sein Blick wanderte über meinen Körper und zu meinem eigenen Schock, legte sich ein Rotschimmer über mein Gesicht. Ich konnte nur hoffen, dass ihm das entging… „Das ist nicht zu übersehen.“, sagte er auf einmal kühl und der Schauer lief ein weiteres Mal über meinen Nacken. „Also dann…“, kam es unsicher von mir. „Komm mit.“ Ich ging ein paar Schritte, dann wandte ich mich zu Kakashi. „Ich gehe mich schnell umziehen.“ Er nickte und sah mich so kurz an, dass ich glaubte, es mir eingebildet zu haben… Sasuke folgte mir mit derart leisen Schritten, dass ich mich zweimal umdrehte, um zu sehen ob er auch wirklich hinter mir war, dann traten wir in das kühle Haus und ich ging nach oben in mein Zimmer, immer noch dicht gefolgt von ihm. Er lehnte sich an mein Fenster und sah flüchtig nach draußen, während ich in meinem Schrank nach ein paar Sachen suchte. „Bin gleich wieder da.“ Ich nahm die Sachen, ging ins Bad und zog mich gedankenverloren um. Diese Feindseligkeit zwischen Sasuke und Kakashi gefiel mir ganz und gar nicht, dabei hatte Kakashi doch irgendwann mal erzählt, dass er und Sasuke sich ziemlich gut verstanden, zumindest für seine Verhältnisse… Noch immer etwas nachdenklich kehrte ich in mein Zimmer zurück, rieb halbherzig mit einem Handtuch durch meine Haare und setzte mich auf mein Bett. Sasuke drehte sich um und lehnte nun mit dem Rücken an meinem Fensterrahmen, den Blick auf mich gerichtet. Es war relativ schattig hier, die Sonne war auf der anderen Hausseite und meine Vorhänge halb zugezogen, sodass alles etwas dunkler aussah als sonst, ich dachte daran, das Licht einzuschalten… Sasukes Augen dagegen, ebenso dunkel wie die Umgebung, wenn nicht noch mehr, schienen direkt auf mir zu ruhen und ich schluckte einmal und räusperte mich leise. „Also, was für eine Frage ist dir eingefallen?“ Hatte er mich überhaupt gehört? Er sah aus wie versteinert, bewegte sich kein Stück und sah nur unabwendbar zu mir. „Sasuke?“ „Du weißt, dass du die Wahrheit sagen musst.“ Es klang wie eine Feststellung und so nickte ich bloß. Warum musste er mich noch einmal darauf hinweisen? „Ich habe nicht ein einziges Mal gelogen.“, sagte ich leise. „Ich auch nicht.“ Wieder Schweigen. Was für eine Frage wollte er stellen? Er fuhr sich einmal durch sein dunkles Haar, das ihm ins Gesicht fiel, ein paar Strähnen hingen noch immer über seine Augen, die er dann wieder auf mich richtete. Langsam machte ich mir Sorgen. „Sasuke, was für eine Frage hast du? Meinst du, ich werde sie nicht beantworten?“ Er schüttelte den Kopf. „Doch, ich bin sicher, dass du antworten wirst, du willst nicht verlieren, aber ich weiß nicht, ob ich die Antwort wirklich hören will.“ Ich starrte ihn an. „Vielleicht solltest du sie dann lieber nicht stellen…“ Das schien ihn in seiner Entscheidung zu festigen. „Doch, ich frage dich.“ „Dann tu das.“ Er würde sich sowieso nicht davon abbringen lassen. Wieder suchte er meinen Blick und zwang mich, ihn anzusehen, ich würde es nicht schaffen, den Kontakt zu unterbrechen. „Kakashi und du, ihr steht euch sehr nahe.“ Ich wich ihm nicht aus, hätte aber zu gern die Augen geschlossen. Er sagte nichts mehr. „Das war keine Frage.“ Ich glaubte zu hören, wie er tief einatmete und auf einmal war es schon wieder vorbei und ich war mir nicht mehr sicher, ob mein Kopf mir keinen Streich spielte. Dann kam diese eine Frage, die ich nicht hören wollte, hatte ich es nicht geahnt? Hatte ich nicht daran gedacht, als wir mit dem Spiel angefangen hatten, hatte ich mir nicht gesagt, dass ich diese Frage nicht beantworten könnte? „Liebst du ihn?“ „Ist das dein Ernst?“, erwiderte ich, ohne darüber nachzudenken. „Meine Frage ist zuerst dran.“ Er verzog keine Miene. Ich seufzte und meine Augen wanderten langsam zwischen seinen hin und her, dann wandte ich wirklich den Blick ab und senkte die Lider. „Sasuke…“ Er verharrte am Fenster, ich konnte keine Bewegung seinerseits hören. Dann fasste ich meinen Entschluss und ein verzerrtes, gedankenverlorenes Lächeln schlich sich auf meine Lippen „Du hast mich falsch eingeschätzt. Ich kann die Frage nicht beantworten.“ Ein Augenblick verging. „Bist du sicher?“ „Ja.“, sagte ich tonlos. Die Anspannung verließ meinen Körper und ich schaute wieder hoch. Er war weg. Einen Moment brauchte ich, um das zu realisieren, dann legte ich meinen Kopf in die Hände und versuchte gegen das Gefühl der Leere anzukämpfen. Es hatte so kommen müssen, dieses zarte Band zwischen uns hatte reißen müssen, ich wusste doch schon die ganze Zeit über, dass diese Frage kommen würde. Und ich hatte lange genug versucht, sie hinauszuzögern… Nur damit es dann noch mehr weh tat. Der Vormittag verging sehr zäh, Kakashi schwieg und ich stimmte mit ein, es war mir nur recht, dass er nicht fragte, was Sasuke gewollt hatte. Nicht, dass ihn das nicht interessieren würde aber dieses Thema war verboten und wir hielten uns daran. Als es endlich Nachmittag wurde, zog ich meine Schuhe an und warf Kakashi einen Blick zu. Noch immer schweigend gingen wir durch die Straßen Konohas und kamen ein paar Minuten später vor unserem Ziel an. Der Hokageturm. Ich wünschte mir im Moment nichts mehr, als dass Tsunade endlich etwas sagen würde, wenn auch nur einen Satz, irgendeine Information, das Tappen im Dunkeln hielt ich nicht länger aus… So standen wir direkt vor ihrer Tür und ich sammelte Kraft, um einen weiteren Aufschub verkraften zu können. Ich konnte es nicht, das war mir so klar wie noch nie, sie würde mir etwas sagen müssen. „Kommt rein.“ Sie erwartete uns bereits und an ihrer Miene konnte ich nicht ablesen, was sie verkünden würde. Still setzten wir uns auf die beiden Stühle vor ihrem Schreibtisch und sahen sie an. Sie lächelte. Und meine Schultern wurden von ihrem schweren Gewicht erlöst. „Du wirst heute etwas sagen oder?“, fragte ich und gab mir keine große Mühe, die Hoffnung darin zu verbergen. Sie nickte und schenkte mir noch immer einen freundlichen Blick. „Ja, ich werde dir heute ein paar der Dinge mitteilen, die ich herausgefunden habe.“, sagte sie bekräftigend und legte ihren Kopf auf ihre verschränkten Hände. Nachdenklich sah sie eine Weile auf ihren Schreibtisch, dann legte sie den Kopf schief und richtete ihre Augen auf Kakashi, links von mir. „Na Kakashi, willst du Sakura noch immer beschützen oder wird es dir langsam zu langweilig?“, fragte sie plötzlich belustigt. Er verzog das Gesicht und setzte zu einer Antwort an. „Ich weiß ja nicht, sie ist bisweilen doch ziemlich anstrengend…“ Ich knuffte ihn in die Seite und verdrehte die Augen. „Tja, so kennen wir sie…“, seufzte Tsunade und ich warf ihr nun ebenfalls einen empörten und entnervten Blick zu. Dann wurde ihre Miene ernster und sie wandte sich an mich. Ihren hellen Augen entging wieder einmal nichts, ich hatte das Gefühl, sie versuchte in mir zu lesen wie in einem Buch… „Sakura, ich denke, ich kenne die Antworten auf unsere Fragen, ich denke, ich verstehe das meiste, was passiert ist.“ Die Stille, die daraufhin den Raum füllte, war schwer. Mit so einer Feststellung hatte ich nicht gerechnet, ich senkte die Lider und musste erstmal tief durchatmen und mich beruhigen, damit ich meine Fragen immerhin etwas zügeln würde können. Entschlossen sah ich auf und fand meine Stimme wieder. „Ich will alles hören, was du weißt.“ Sie warf einen flüchtigen Blick auf den unbeweglichen Kakashi neben mir, der sich überhaupt keine Reaktion anmerken ließ. „Ich bin der Meinung, dass wir einige Dinge unter vier Augen besprechen sollten, es hat nichts mit dir zu tun, allerdings muss ich Sakura ein paar Fragen stellen, die nur sie persönlich betreffen, also Kakashi, wenn es dir nichts ausmacht, dann…“ Ich legte eine Hand auf seinen Arm und hinderte ihn daran, sich zu erheben. Verwundert schaute er mich an. „Sakura, er kann doch wieder dazu kommen, ich möchte nur ein paar Minuten mit dir allein.“, sagte Tsunade mit ruhiger Stimme. „Er darf bleiben. in den letzten Wochen habe ich kaum eine Stunde ohne ihn verbracht, er weiß beinah alles über mich, da ist es nicht nötig, ihn nach draußen zu schicken.“ Sie sah mich länger an als nötig und ich bemerkte, wie sie mit den Zähnen knirschte und scheinbar darüber nachdachte, wie sich mich doch noch von meiner Meinung abbringen konnte, sie wollte ihn offensichtlich nicht dabei haben, ich fragte mich, warum… „Sakura…“, brachte sie sehr leise hervor, doch ich schüttelte den Kopf. „Er soll bleiben.“ Kakashi schaltete sich ein und legte meine Hand sanft auf meine Armlehne zurück. „Ist schon gut, es ist wirklich besser, ihr unterhaltet euch allein, ich bin gleich zurück.“ Beinah flehend sah ich hoch zu ihm, er war aufgestanden und wollte gerade gehen, als er sah wie ich ihn anblickte. „Kakashi, ich will das nicht allein hören, bleib hier.“ Er dachte darüber nach, suchte die Augen der Hokage, doch diese sah stur zu mir. Dann seufzte er leise. „Tsunade…“ Ihr Ausdruck war mir seltsam fremd, als sie sich ihm doch zuwandte. Mehr als ein kaum sichtbares Nicken, dann drehte sie sich ein weiteres Mal zu mir. Kakashi setzte sich langsam. Ehe Tsunade sprach, räusperte sie sich schwach und schien dann genau zu überlegen, welche Worte sie am besten verwenden sollte. „Alles hängt mit dem Trank zusammen.“ Sie klang wütend und ich war überrascht über ihren Ton und über die Tatsache, dass sie dem Trank so viel Bedeutung beimaß. „Der Trank…“ Ihre Augen verengten sich leicht. „…hat all diese Dinge zum Laufen gebracht.“ Und sie schaute direkt zu Kakashi, dann wieder zu mir. Ich schluckte hart. Anscheinend wusste sie mehr, als ich angenommen hatte. War es doch besser, Kakashi nach draußen zu schicken? Er wusste doch gar nichts davon… Doch es schien bereits zu spät zu sein, um ihn noch darum zu bitten, zu gehen, seine Neugier war definitiv geweckt und seine Augen betrachteten aufmerksam, wie Tsunade versuchte, mich stumm davon zu überzeugen, mit ihr allein zu sprechen. „Was für ein Trank?“, fragte er mit tiefer Stimme und ich zog scharf die Luft ein. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr daran gedacht, dass der Trank möglicherweise auch ihn beeinflusst hatte… Besorgt suchte ich den Blick der Hokage. Sie senkte den Kopf, legte ihre Stirn in ihre Hände und seufzte schwer, sie glaubte wohl nicht mehr daran, dass wir ihm jetzt noch etwas verheimlichen konnten… „Das ist eine Sache zwischen Sakura und mir.“, versuchte sie es trotzdem mit ruhiger Stimme und sah mit einem festen Ausdruck in ihren Iriden zu Kakashi. Er schüttelte unwillig den Kopf und ein paar seiner grauen Strähnen fielen ihm in die Stirn. „Ich beschütze sie, ich bin immer bei ihr, ich muss das wissen.“ Er klang sehr beherrscht und doch wurde mir klar, dass er nicht mehr damit aufhören würde, zu spät erkannte ich meinen Fehler. Ich hätte doch allein mit Tsunade sprechen sollen… „Kakashi, du hast hier gar nichts zu befehlen, wenn ich dir sage, dass ich mit Sakura allein reden werde, dann hast du dich daran zu halten.“, zischte sie schon beinah. „Ich…“ Er setzte zu einer Antwort an, ruhig aber nicht weniger beharrlich. Ich unterbrach ihn. „Er kann bleiben, Tsunade, er wird sowieso nicht mehr aufhören, mich auszufragen und glaube mir, er wird es herausfinden, jetzt können wir es ihm nicht mehr vorenthalten…“ „Bist du dir da ganz sicher, Sakura?“, fragte sie und warf ein weiteres Mal einen deutlichen Blick auf Kakashi, der jetzt schwieg. „Ja.“, seufzte ich und schloss die Augen für einen Moment. „Vielleicht kann er mit seinem hohen IQ etwas erkennen, das wir nicht durchschauen?“ Tsunade schnaubte verächtlich und Kakashi verspannte sich kaum merklich. „Ich sagte doch bereits, ich habe für fast alles Antworten gefunden, das wird nicht nötig sein.“, sagte sie kühl. „Und der Rest?“ Sie verdrehte doch tatsächlich die Augen! „Das wird sich dann sicher ergeben.“ „Jetzt fang schon an, Tsunade, ich warte seit Monaten auf diesen Moment, bitte rede endlich und sag mir, was du weißt.“ „Na schön, dann weihen wir eben noch eine Person ein, ist ja nicht weiter schlimm, bisher wissen noch nicht besonders viele davon aber um wirklich sicher zu gehen, dass das ganze Dorf Bescheid weiß, lass uns lieber gleich Plakate aufhängen!“ „Tsunade!“ Ich stand auf und sie warf mir einen wirklich bösen Blick zu, doch ich setzte mich nicht. Energisch stützte ich mich mit den Händen auf ihrem Schreibtisch ab und funkelte sie an, während sie genau dasselbe bei mir tat. Und dann lächelte ich und ihr Gesichtsausdruck wurde weicher. „Er ist sehr zuverlässig, er wird nichts weitersagen, das weißt du doch…“ „Es betrifft ihn möglicherweise auch.“, sagte sie und ließ die Vorsicht und ihre Achtsamkeit nun völlig außer Acht. „Ich weiß.“, kam es schlicht von mir. Kaum merklich weiteten sich ihre Augen. „Du willst das riskieren?“ Ich nickte. „Ja, also lass uns jetzt anfangen und hör auf, Kakashi so fiese Blicke zuzuwerfen, er macht doch nur seinen Job.“ Ich kicherte verhalten und schaute zu Kakashi, der immer noch unbeweglich aber sichtlich verwirrt auf seinem Stuhl saß. Tsunade blickte ihn noch einmal misstrauisch an, dann setzte sie sich wieder und massierte ihre Schläfen. Ich konnte nicht dagegen an und lachte leise auf. Sie sah hoch. „Tsunade…“ Noch immer belustigt, sprach ich weiter. „Na jetzt rede schon, wir haben doch nicht ewig Zeit.“ Langsam ließ sie ihre Hände sinken und schaute uns endlich wieder direkt an. „Verfluchtes Spiegelsilber…“, murmelte sie und ich wurde ein weiteres Mal überrascht. Das war jedoch nichts gegen Kakashis Reaktion, er sprang auf, trat näher an die Hokage heran und schien ziemlich aufgebracht. „Das ist jetzt nicht dein Ernst!“ Mit großen Augen beobachtete ich, wie sie erst seinen Blick erwiderte, sehr beharrlich wie mir auffiel und völlig sicher, dann wandte sie sich mir zu und ignorierte, dass er noch immer direkt vor ihr stand und sie fassungslos anstarrte. „Sag ihm, er soll sich setzen oder ich erledige das für ihn.“ Ihre Stimme war sehr ruhig. „Tsunade!“ Er wagte es, auf ihren Tisch zu hauen und ich zuckte erschrocken zusammen. „Verdammt, was soll dieses Theater!?“ „Setz dich und beruhige dich, ansonsten schmeiße ich dich sofort aus meinem Büro und schicke dich nach Suna, um irgendeine langweilige Schriftrolle dahin zurückzubringen und glaube mir, die Reise wird mit Absicht eine sehr lange werden.“ Ich hatte das Gefühl, dass dieser Moment der Stille, der auf Tsunades klar und deutlich gesprochene Drohung folgte, über den weiteren Verlauf des Gesprächs entscheiden würde. Entweder ich würde endlich mehr erfahren oder aber, sie jagte uns beide aus dem Hokageturm und sperrte uns für viele Tage in meinem Haus ein. Als Kakashi sich noch immer nicht rührte, legte ich kaum merkbar eine Hand auf seinen Unterarm und holte ihn mit dieser kleinen Berührung zurück in die Realität, er ließ seinen Blick über mich schweifen, verharrte auf meinem Gesicht und setzte sich dann sehr beherrscht wieder auf seinen Platz. „Was ist hier eigentlich los?“, kam mir die Frage, die ich mir seit Kakashi sich so seltsam verhielt, gestellt hatte über die Lippen, ohne dass ich mir vorher Gedanken darüber machte, wie argwöhnisch und vorwurfsvoll sich meine Stimme anhörte. Tsunade sah noch immer zu Kakashi, schien jedoch zu der Annahme zu kommen, dass er sich vorerst ruhig verhalten würde und wandte sich somit endlich wieder mir zu. „Was wisst ihr beide, was ich nicht weiß?“ Ich biss mir auf die Lippen. Man konnte es ihr ansehen, ICH konnte es ihr ansehen, ihr schlechtes Gewissen hatte sie noch nie besonders gut oder lange vor mir verbergen können, genauso wenig wenn ihr etwas mehr als missfiel. Und in genau diesem Moment sah ich diese beiden sehr vertrauten Ausdrücke auf ihrem Gesicht und war mir nur am Rande wirklich bewusst, dass ich selbst noch nie so von ihr angesehen worden war, wenn es sich um mich drehte. Ein leises Räuspern meinerseits schien auch nicht den gewünschten Effekt zu haben, nämlich, dass man mir endlich erklären würde, was hier vorging, die Stille fühlte sich so erdrückend an, dass ich abwesend lauter nach Luft schnappte, als ich vorhatte und brachte damit zumindest Kakashi dazu, zu reagieren. „Ich bin auch sehr gespannt, was du dazu zu sagen hast, Hokage-sama…“ Es verschlug mir heftig die Sprache, jemand anderen als mich so mit Tsunade reden zu hören, dieser unangemessene und respektlose Unterton hätte Kakashi sicher noch in Teufelsküche bringen können, wenn nicht eine enge Freundschaft oder eher der Beraterposten meines ehemaligen Senseis die beiden verbinden würde. Deshalb hatte eben dieser aber noch lange nicht das Recht, seine Stellung dermaßen auszunutzen und sich auf diesen schmalen Grat zu begeben… Die Reaktion folgte sofort, ein wütendes Glitzern erschien in Tsunades sonst so warmen Augen und ich war unweigerlich froh, nicht selbst Opfer dieser unverhohlenen Wut zu werden. Dann kam mir ein Gedanke und ich schüttelte unwillig den Kopf. Seit wann hatte ich Angst vor ihr? Natürlich, Respekt hatte ich ihr von Anfang an über alle Maßen entgegen gebracht, allerdings hatte ich so gut wie nie auch nur den leisesten Funken von Angst in ihrer Gegenwart empfunden… außerdem ging es hier um mich, zu vertraut war mir noch die Situation während meines letzten Krankenhausaufenthaltes, ich wollte nicht schon wieder angelogen werden und meine Umwelt sollte endlich aufhören, mir Dinge zu verheimlichen, damit wurde sowieso immer nur alles schlimmer. Meine Stimme wurde schnell wieder kräftig und ich machte sogleich Gebrauch davon. „Also das reicht jetzt, ich habe keine Lust mehr auf diese Geheimnistuerei, was weiß Kakashi über das Spiegelsilber und wieso ist er deshalb so wütend auf dich?“ Ich sah von Tsunade zu Kakashi. Und endlich – endlich redete er, er erzählte genau, was die Hokage ihm gegenüber erwähnt hatte, kurz nachdem ich im Krankenhaus angekommen war und er sagte mir, dass Tsunade danach bei ihm gewesen war und alles abgewiegelt hatte. Als er mit seinem relativ kurzen Bericht schloss, wandte ich mich an Tsunade, verständlicherweise. „Warum hast du das ‚Spiegelsilber’ erwähnt und dann gar nichts mehr dazu gesagt, Tsunade?“ „Weil ich es für einen Fehler hielt, ihm davon erzählt zu haben, er sollte sich darüber keine weiteren Gedanken machen, das hatte ich ihm bereits im Krankenhaus gesagt, es war eine simple Eingebung, ein gedankenloser Moment und dieser Sturkopf hat gleich darauf die Hälfte aller meiner wirklich wertvollen Bücher gestohlen und sich darauf fixiert, darin auch nur eine Antwort auf seine Fragen zu finden.“ Sie holte Luft und blickte zu Kakashi. „Mit Verlaub aber du bist schon ein Schwachkopf, wenn du glaubst, dass in diesen Büchern auch nur einmal das Spiegelsilber erwähnt wird, dafür ist es eine viel zu alte und mythologische Substanz, du kannst nicht einfach in einem normalen Buch unserer Zeit eine Spalte finden, die dir erklärt was das Ganze überhaupt ist, geschweige denn was die Auswirkungen dieser Flüssigkeit sein können, in welchem Anwendungsgebiet auch immer…“ Jetzt schien sie leicht amüsiert zu sein und ich lockerte meine Hände, die zeitweise sehr verkrampft in meinen Stuhl gekrallt gewesen waren. Sie sprach jetzt mit uns beiden, das wurde mir spätestens bei ihren nächsten Worten klar. „Diese Substanz ist sehr alt, viele, viele Jahrhunderte alt, wenn nicht Jahrtausende, zu seiner Entdeckungszeit machte sich bedauerlicherweise niemand Notizen dazu und wenn doch, so sind diese zu unserem Leidwesen nicht überliefert worden. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten das Spiegelsilber einzusetzen, allein die Wirkungen auf den eigenen Körper, wenn man es eingenommen hat, sind so zahlreich, dass bisher niemand sagen kann, auf wie viele es sich auch nur schätzungsweise belaufen würde. Du siehst Sakura, seit du mir von deinem Trank berichtet hast habe ich nun endlich mehr Informationen eingeholt als je zuvor. Ich sage dir, das war keine leichte Aufgabe aber ich habe zumindest etwas zusammentragen können…“ „Was weißt du noch dazu?“, schaltete sich Kakashis ruhige Stimme dazwischen. Sie zog eine Augenbraue hoch. „Ich habe herausgefunden, dass es tatsächlich eine kleine Gruppe gab, die sich auf die Erforschung der Auswirkungen dieser Substanz spezialisiert hatte und diese dann auch festhielt, allerdings sind mir im Moment keinerlei Anhaltspunkte untergekommen, die belegen könnten, dass irgendwelche Aufzeichnungen dieser lange von der Bildfläche verschwundenen Verbindung existieren könnten…“ Er lehnte sich zurück und fixierte Tsunade, ich beobachtete fasziniert und gleichzeitig ebenso alarmiert, wie er beinah so aussah, als wäre er…zufrieden? Oder war es sogar Triumph? Gebannt wartete ich, ebenso wie die Hokage gegenüber von uns, darauf dass er etwas sagte. Und er sagte etwas…etwas, das ich kaum fassen konnte, weil es mir so unglaublich unmöglich erschien, wie ein Traum oder eine Wunschvorstellung, wie etwas, das man mit einem milden Lächeln abtut, weil es einfach viel zu abwegig erscheint, um wahr zu sein. „Was würdest du sagen…“, begann er langsam. „…wenn ich nicht nur von dieser Gruppe gewusst und ihren Aufenthaltsort gefunden habe, wenn ich nicht nur an diesem Ort gewesen bin und dort eine Menge Dinge in Erfahrung gebracht habe…“ Er machte eine kurze Pause und das Schweigen drückte mir auf die Ohren, so still war es. „Was würdest du sagen, wenn ich sogar im Besitz eines Buches wäre, das genau diese jahrelang erforschten Erkenntnisse und Auswirkungen über all die Jahrhunderte festgehalten und zuverlässig für die Nachwelt aufbewahrt hat?“ Die Stille hielt an und diesmal schien sie meine Ohren wirklich zu zerquetschen… Dann lachte Tsunade leise, brach damit zumindest für einen Augenblick den Bann und ich sah abwesend, völlig mit meinen eigenen Eindrücken beschäftigt, zu ihr, verständnislos und überrannt von all diesen Informationen. „Wie konnte ich dich so unterschätzen, einen ehemaligen ANBU der besten Einheiten und das in so jungen Jahren? Wie konnte ich tatsächlich daran glauben, dich abwimmeln zu können und mir keine weiteren Gedanken mehr darüber zu machen, seit ich dich mit meinen Büchern erwischt habe?“ Ich war nun völlig verwirrt und absolut sprachlos. Was geschah hier eigentlich alles ohne mein Wissen? Tsunade schien auf einmal ganz in ihrem Element und sie beugte sich vor…es sah aus wie…war sie einfach nur neugierig und wissbegierig? Wo war die ernste, angespannte Stimmung von vor wenigen Augenblicken hin? Ich zweifelte langsam an meinem Verstand, das alles hier überstieg ihn bei weitem… „Wo hast du es gefunden?“, fragte sie mit greifbarem Interesse, ich fragte mich langsam, ob die beiden mich überhaupt noch wahrnahmen, denn auch Kakashi war ganz in dieses Gespräch vertieft, sein Auge funkelte beinah vor Enthusiasmus und für beide schien die vorangegangene Auseinandersetzung einfach vergessen. Ich zog die Stirn kraus und dann traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag, so als ob ich bis zu diesem Moment einfach zu geschockt, wie betäubt gewesen wäre um die Tragweite von Kakashis Aussage zu begreifen. Er wusste, wie das Spiegelsilber wirken konnte? Er wusste es?! „Wo ist dieses Buch jetzt?“, ertönte eine laute Stimme und als beide mich anschauten, dämmerte mir, dass ich es gewesen sein musste, deren Worte die der beiden anderen so fordernd übertönt hatten. Doch das war jetzt nebensächlich, ich hatte einen Hinweis! Verdammt, ich hatte endlich etwas, das Licht in diese Finsternis bringen konnte! „Kakashi! Sag mir alles, was du weißt, ich bitte dich!“ Ich ließ meinen Blick zu Tsunade hinter ihrem Schreibtisch schweifen, die mich mit prüfendem Blick besah, dann zu Kakashi, der ruhig neben mir saß und mich ebenso musterte und dann erst fiel mir auf, dass ich aufgestanden war und mit geballten Fäusten vor den beiden verharrte. Es dauerte noch immer eine Weile, bis ich endlich wieder gefasst genug war, um mir alles, was Kakashi zu sagen hatte, ruhig anzuhören, denn je mehr er berichtete, umso mehr verlangte ich danach, sofort dieses Buch zu Gesicht zu bekommen. Doch sie beide hatte eine unglaubliche Geduld, die mich langsam aber sicher zur Weißglut trieb, wie konnten sie sich so viel Zeit lassen, so viele unnötige Fragen stellen und sich mit so nebensächlichen Dingen beschäftigen, wenn doch das wirklich Wichtige auf der Hand lag?! Wieder hatte ich mit der flachen Hand fester als nötig auf den Tisch geschlagen, wieder hatte ich es kaum bemerkt. „Sakura, zügle dich bitte, wir sind noch lange nicht fertig mit Kakashis Bericht, jetzt setz dich endlich hin und sei eine Weile einfach still.“ Ich öffnete den Mund vor Empörung, doch ihre Hand legte sich blitzschnell auf meine Lippen und sie warf mir einen warnenden Blick zu. Als sie sich sicher war, dass ich mich nicht weiter beschweren würde, nahm sie ihre Hand zurück, doch natürlich ließ ich das nicht auf mir sitzen. „Sagtest du nicht, dass alles was in den letzten Wochen und Monaten passiert ist, mit dem Trank zu tun hat? Oder sogar noch besser, dass alles dadurch angefangen hat?“, begann ich mit ruhiger Stimme und bemerkte nebenbei, dass Tsunades rechte Augenbraue gefährlich zuckte. „Das alles ist doch wohl mehr oder weniger auf mich bezogen, ich habe ewig gerätselt, was der Grund dafür ist, jetzt haben wir einen genialen Hinweis und da müssen wir noch mehr Zeit mit reden verschwenden? Ich fasse es nicht, ich dachte, du willst das Ganze genauso schnell beenden wie ich, Tsunade!“ Sie seufzte und rieb sich über ihre Augen. „Du sollst nichts überstürzen, Sakura…“ Als ich zu einer Antwort ansetzte, unterbrach Kakashi mich. „Was für einen Trank hast du da eigentlich zusammengemixt?“ Ich war einen Moment überrascht und aus der Fassung gebracht und genau das nutzten Tsunade und er aus und setzten somit einfach ihr Gespräch fort. „Einen Trank, der für begrenzte Zeit unaufspürbar macht, sie hat alles richtig gemacht und das, obwohl sie eigentlich noch gar nicht in der Lage dazu sein sollte…“, verkündete die Hokage mit einem Hauch von Stolz in der Stimme. „Dann hat sie die Flasche mit dem Spiegelsilber umgestoßen…“ Ihr Blick wurde landete auf mir und wurde finster. „Es waren nur ein paar Tropfen aber natürlich hat das schon gereicht, um eine gewisse Wirkung zu entfalten. Sie hat davon getrunken und das sogar mehrmals, allerdings trat nicht die erhoffte Wirkung ein und sie dachte nicht mehr daran, bis…die ersten Merkmale einer anderen Wirkung auftraten…“ Eine bedeutungsvolle Pause legte sich über uns und ich vergaß vollkommen, mich wieder einzumischen. Jetzt kamen wir zu dem schwierigen Teil… eigentlich wollte ich lieber nicht, dass er erfuhr, was ich beobachtet hatte, das würde mein Maß an Peinlichkeiten endgültig überschreiten… „Sakura?“ „Ja?“ Ich war völlig abwesend. „Was für Auswirkungen hast du bei deinem Trank festgestellt?“ Ich war verloren… Tja, das wars fürs erste mal wieder, ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen dazu und ich kann euch beruhigen, das nächste Kapitel ist schon zur Hälfte fertig und wird sicher sehr bald hochgeladen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)