Herbe Schokolade und süßer Tee von Olschi (Was sich neckt, das liebt sich nicht!) ================================================================================ Kapitel 6: Erinnerungen ----------------------- Leute, es tut mir ja sooo leid, dass es so ewig nichts neues kam. Ich habe inzwischen mehrere Kapitel fertig, also werden on der nächsten Zeit auch schnellere Updates kommen. Aber nun viel Spaß. Es flimmert auf. Wie ein kleines Licht in der hintersten Ecke eines dunklen Zimmers. Eine kleine Erinnerung. ‚Ah, das Gesicht hab ich schon irgendwo gesehen.’ Oder ‚Hier war ich schon ein mal.’ Aber manche Erinnerungen, sind wie Feuer. Sie hinterlassen Brandspuren und begleiten uns damit auf ewig. Manche Erinnerungen kann man haargenau, immer und immer wieder nacherzählen. Man hat sogar die Bilder vor sich. Nicht so klar, wie die Bilder die man direkt vor den Augen hat, aber viel deutlicher als manch andere, an die man sich ebenfalls erinnert. Es sind die Erinnerungen, die aus uns das machen, was wir sind. Denn sie sind nicht einfach Dinge, die uns an etwas erinnern sollen. Sie sind unsere Vergangenheit, die uns geprägt hat. Es flimmert auf... Ein Gesicht, das man nie wieder sehen wird, es sei denn auf einem Foto. Es brennt... ~*~*~//>*<\\~*~*~ Karin streckte sich und bewunderte die neue Sommeruniform. Der Rock war rot geblieben. Jedoch trug man nun keinen Jackett mehr sondern eine Bluse, deren Ärmel bis zur Hälfte des Oberarmes gingen. Die Schleife blieb dieselbe. „Sonne – ich liebe dich!“ quiekte sie fröhlich in den Himmel. „Ich liebe dich auch.!“ Antwortete der Himmel und Karin blieb vor Überraschung stehen, ihre Augen gegen ihren Gesprächspartner gerichtet. Plötzlich spürte sie, wie sich Arme um ihre Taille schwangen und sie von jemandem von hinten gepackt wurde. Ihr Mund ging auf und ein lautes Kreischen kam raus und erwarb somit die Aufmerksamkeit der vorbeilaufenden Menschen. Es war Riku. „Seit wann stehst du so früh auf?“ Haru, die daneben, ebenfalls in Sommeruniform aber der männlichen Ausgabe stand, schien müder zu sein als der Rest der Welt. So kam es ihr selbst zumindest vor. „Ich wollte nur mal schnell meine Karin-chan besuchen.“ Er grinste und drückte Karin enger an sich. „L... Lass los.“ Die Wangen des Mädchens nahmen die Farbe von Erdbeeren an. Sie zappelte und versuchte sich loszumachen. Das alles half aber nicht. Im Gegenteil – er fand das mega süß. Das sagte er auch: „Du bist so mega süß!“ Plötzlich spürte der „Bunthaarige“ (es waren eindeutig zu viele Farben) einen Schlag auf den Hinterkopf und ließ das zappelnde Mädchen mit einem Schmerzensschrei los. „Sie hat dich gebeten sie loszulassen!“ Haru ließ ihre, gerade für den Schlag benutzte Hand, in die Hosentasche gleiten. „Was machst du hier überhaupt?“ „Hab ich doch schon gesagt. Um Karin zu sehen.“ Er setzte wieder sein typisches, und wie Haru fand nervendes Grinsen auf und blickte Karin an. „Es muss Liebe sein!“ „Qua...“ das schwarzhaarige Mädchen stockte. Sie sah etwas. Etwas, dass eher ungesehen bleiben sollte. Mit Worten „Ich gehe.“ Drehte sie sich um und schritt schnell in Richtung Schule und musste den langsam anfahrenden Autos, die die Kinder zur Schule brachten, ausweichen. „Karin-chaaaaaaan!“ Riku heulte beinahe los. Vielleicht würde er auch in Tränen ausbrechen wäre da nicht wieder Harus Schlag. „Du nervst.“ Natürlich war es Ryo, den Karin gesehen hat. >Wer sonst. < Karin lief ihrem Exfreund davon, der gerade aus einem schwarzen Mercedes ausgestiegen war. Als dieser an den beiden gebliebenen vorbeilief, merkte Riku die böse Anspannung, die Haru und (Ach ja, der Typ von damals... Wie hieß er noch mal?) der Braunhaarige durch ihre Blick erzeugten. Es kam ihm vor, als ob sich die beiden am Liebsten an die Gurgel springen würden. Und so war es auch. „Vielleicht ist’s wirklich Liebe.“ Sagte Haru nachdenklich. „Hä? Du und der... WIE hieß der?“ er klang quietschend. Noch ein Schlag... Kein Wunder, dass er sich keine Namen merken konnte, wo er ständig unter Gewaltattacken anderer leiden musste. „Du und Karin! Wann stehst du schon unnötig so früh auf?.“ Man merkte die wütenden Noten, die in ihrem Ton zwischendrin spielten. „Da ist doch was faul. Entweder liebst du sie wirklich oder es steckt was anders dahinter.“ „Falls du’s noch nicht weiß, ich gehe auch zur Schule.“ „Falsch. Du schwänzt sie oder kommst dauern zu spät. Außerdem liegt deine Schule am anderen Ende der Stadt.“ „Dann ist’s wirklich Liebe.“ Grinsen. Schlag. Schritte, die immer mehr an Lautstärke verloren. Blick, dass etwas wie Beleidigung ausdrückte. >Wofür war der? < Plötzlich erinnerte er sich an... >Aaaarrr, wie war denn nun sein Name.“ „Hey du!“ schrie er Ryo (so schwer ist es doch gar nicht zu merken), der schon ein Stück entfernt war, zu. Dieser schenkte ihm einen kalten Blick über die Schulter. Der Bunthaarige lief zu ihm rüber und stellte sich in einer drohenden Pose vor ihm. „Wähe du machst Haru Probleme. Oder machst dich an sie ran.“ Ryo fixierte ihn abschätzend. „Ach... und wer bist du? Ihre Mommy? Bei dem Monstrum könnte man es doch glatt annehmen.“ Riku stieg die Wut in den Adern. „Ich sehe es doch in deinem Blick, wie gierig du sie anguckst. Aber lass dir eins gesagt kriegen: Haru gehört Tatsuja.“ Eigentlich tat sie es nicht, aber Riku wünschte sich, dass die beiden zusammenkommen würden. Ryo lachte los. Sein Kopf ließ er in den Nacken fallen und lachte gegen den Himmel. „Keine Ahnung wer Tatsuja ist, aber von mir aus kann er mit ihr machen was er will.“ Sein Ausdruck wurde finsterer und er setzte in einem tieferen Ton fort: „Am liebsten wäre es mir natürlich er würde sie umbringen und somit ein weiteres Problem aus der Welt schaffen.“ Riku lief ein kalter Schauer über den Rücken. Der Kerl meinte es ernst. Und schaute auch noch wie ein Serienmörder. >Okay, er will doch nichts von Haru. < Plötzlich fiel ihm ein, dass er (eigentlich) sauer werden müsste. Er fuhr die Augenbrauen zusammen und ballte seine Hände zu Fäusten. „Arschloch!“ Nicht gerade das Schlagfertigste, was man sagen könnte aber immerhin etwas. Ryo lächelte nur gehässig und drehte sich weg. Er lief weiter in Richtung Schule, die er von Anfang an angesteuert hatte und die er nicht wirklich herausragend fand. Hätte ihm sein Vater doch bloß nicht hingeschickt. Dann wären viele seiner Nerven erspart geblieben. ~*~*~//>*<\\~*~*~ Haru betrachtete sich in dem Spiegel auf dem Mädchenklo. Die Sommeruniform wat kürzer, luftiger und ließ mehr Bewegungsfreiheit zu. Sie lächelte unwillkürlich. Das tat sie in letzter Zeit zu selten. Es tat ganz gut, mal wieder ihre Mundwinkel hochfahren zu lassen. „Was ist denn?“ Karin schaute sie verwundert an und trocknete sich die Hände mit einem Taschentuch. „Nichts.“ Vergewisserte sie die Rothaarige. Sie gingen raus auf den Flur. Das Lächeln ging nicht weg. Sie bogen um die Ecke und sie stieß mit jemandem zusammen. „Pass doch auf wo...“ Sie sah schwarze Augen, die sie von oben fixierten. „... du hinläufst!“ Sagte sie mit leiserem Ton aber mit demselben wütenden Ausdruck Der Typ lächelte jedoch nur, raufte ihr leicht die Haare und setzte seinen Weg, wohin auch immer, fort. >Tu nicht so geheimnisvoll. < Haru blickte ihm hinterher. >Das... macht dich interessant. < Sie ertappte sich bei einem nicht erfreulichen Gedanken. Sie blickte kurz erschrocken auf. >Na ja, interessant ist noch lange nicht... geil oder so was. < Mit diesen Gedanken versuchte sie sich zu beruhigen. Aber ein klitzekleines Stimmchen flüsterte ihr gehässig zu: ‚Aber was nicht ist, kann noch werden.’ >Sei ruhig du innere unwichtige Stimme, die nur Unsinn labert! < „Haru, du wirst langsam unheimlich.“ Ihre schwarzhaarige Freundin hat die Stimmungsschwanjungen von Haru beobachtet und stellte mit Entsetzen fest, dass ihre Freundin etwas verstört wirkte. Aber war das nicht inzwischen etwas völlig Normales? ~*~*~//>*<\\~*~*~ In der Nacht tauchten vor Harus geschlossenen Augen realitätsvortäuschende Bilder auf. Sie träumte. Einen Traum, der sie seit kurzem zu verfolgen schien. Und jedes Mal ging es von vorne los, wie eine endlose Schleife jedoch immer ein Stückchen weiter, länger, als beim letzten mal. Schöner wäre es, wenn es nicht so weit kommen würde. Sie sah nämlich wieder ein Gesicht, an das sie sich zu gut erinnern konnte. ‚Ich will mich nicht an dich erinnern. Bitte geh!’ Haru schlug die Hände vor ihr Gesicht, damit sie nicht in seine Augen schauen musste. Sein Blick rief weitere Erinnerungen hoch, die lieber dort verborgen bleiben sollten, wo sie waren – tief vergraben, irgendwo in einem vergessenen Eckchen in ihrem Kopf. Sie entfernte ihre Hände und Blickte um sich rum. Es war plötzlich dunkel geworden. Fast wäre sie losgeschrieen. Er stand direkt vor ihr. So erreichbar. So grausam. Er Blutete. Am Kopf, an der Brust, am Arm – überall. Stand vor ihr, starrte sie an mit seinen dunklen Augen und bewegte sich nicht. Ein Schock durchfuhr sie. Sie begann zu zittern und konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden. Wie hypnotisiert starrte sie ihn an und sah das Blut aus den Wunden hervorquollen. Es wurde mehr und mehr. Die Flüssigkeit sah fast schon schwarz aus. Seine zerrissene Kleidung wurde davon durchtränkt, wie durch ein Gift, dass sich für ewig einätzt. Und um sie rum wurde es dunkler. Die Umgebung sah nicht mehr real aus, eher verzerrt und verschwommen. Es ließ ihre Sinne überempfindlich werden, was sie wahnsinnig machte. Haru spürte wie ihre Glieder schwächer wurden. Wie Gummi, das unter schweren Gewicht nachgab. In ihrem Kopf fühlte es sich so an, als ob jemand an den Nerven zupfen würde, wie die Seiten einer Violine. Jedes Mal, gab es ein schiefes Geräusch. ‚Erinnere dich!’ Er stand immer noch da. Aber es war nicht er, der sprach. Aber wer? ‚Aufwachen! Ich muss aufwachen!’ Sie schritt zurück. Wollte ihre Hand nach ihm strecken aber hatte Angst. Ganz zögerlich bewegte sie ihren Arm nach vorn. Zitternd. Blut war an ihren Fingern. Sie erstarrte. Und er schaute sie weiterhin an. Als ob er ihr etwas vermitteln wollte aber nicht sprechen konnte. Wie denn auch? Er war tot. Er machte seinen Mund auf und dunkle, rote Flüssigkeit floss in dickflüssigen Massen seinen Mundwinkel herunter. Mit einem Schrei fuhr sie hoch... und schrie, und schrie, und schrie. Sie druckte die Hände auf dem Mund. Um leiser zu werden. Sonst würden die Bediensteten angerannt kommen und womöglich einen Psychiater rufen. Sie zitterte am ganzen Körper und war mit Schweiß bedeckt. Sie musste raus. Weg von hier, aus diesen 4 Wänden. Rasch stand sie auf, warf sich in irgendwelche Klamotten und kletterte aus dem Fenster. Es fiel ihr schwerer als sonst, da sich ihre Glieder immer noch schwach anfühlten, wie im Traum. In ihrem Hals machte sich Übelkeit breit. Als sie den Boden unter ihren Füßen spürte, rannte sie los. Sie hatte ein festes Ziel vor sich. Zum Glück wusste sie wohin sie gehen konnte. In diesen 4 Wänden wäre sie verrückt geworden. Nicht nur jetzt, sonder schon vor langer Zeit, als sie sich rausschlich. Dass ihr Vater über ihre Tat rausfinden konnte, kümmerte sie in diesem Moment wenig. Es gab allgemein nicht viel, was sie jetzt interessierte. Soll er sie doch bestrafen oder ins Ausland schicken oder was auch immer. Das war ihr der eigene Verstand wert. Und wenn sie drin bleiben würde, konnte sie sich selbst nicht garantieren, dass dieser erhalten bleiben würde. Draußen schien es dunkler zu sein als sonst. Sie sah kaum etwas. Vor ihren Augen bildete sich ein nebliger Schleier und weiße senkrechte Fäden. Sie spürte, dass sie sich bald übergeben würde und machte halt. Eine Wand kam ihr gerade gelegen und sie lehnte sich gegen sie, nach Luft schnappend. Die Wand füllte sich nass an. Sie brauchte ein Stück um sich zu orientieren und rauszufinden wo sie überhaupt war. Das üble Gefühl ging langsam weg und sie rannte weiter. Endlich war die Tür erreicht. Sie klingelte hastig. Er sollte ja aufmachen. >Bitte sei da!< Die Tür ging mit einem Klick auf. Langsam, da der Mensch, der sie aufmachte, sehr müde war. Gähnend fragte er: „Wer ist da so spät?“ Als er Haru erblickte wachte er plötzlich auf. „Was ist los? Du bist ja ganz außer Atem.“ Haru stand vor ihm. Durchnässt. Es war ihr gar nicht aufgefallen, dass es regnete. Also waren die weißen Fäden Regentropfen. Sie dachte sie muss weinen, aber sie konnte es nicht. Hatte nicht das Talent dazu. Ohne zu überlegen, was sie machte, schlang sie ihre Arme um Tatsuja und drückte sich an ihn. Der Braunhaarige schaute überrascht und erstarrte am ganzen Körper. So etwas machte das rothaarige Mädchen nicht täglich. „Mein Gott, Haru, was ist los?“ Sie erschrak, als sie wieder seine Stimme hörte. „Ah...“ sie ließ ihn los. „Ich...“ sie schaute wirr um sich. Alles drehte sich, sie wusste plötzlich nicht aus welchen Grund sie hier war. Er packte sie an den Armen und schaute sie ernst an. „Was ist passiert?“ Ihr Blick wanderte immer noch wirr umher. „Ich... Tut mir Leid. Es ist nichts. Ich gehe wieder! Du willst ja nicht, dass ich von zuhause abhaue.“ Sie wollte sich losmachen aber er hielt sie fest. Er musste zudrücken, sonst würde sie sich losreisen. Er sprach laut zu ihr, weil es ihm vorkam, dass wenn er leise sprechen würde, würde sie ihn nicht verstehen. „Es regnet wie verrückt. Du bist schon bereits klitschnass, wenn du jetzt rausgehst holst du dir den Tod.“ Sie lachte nervös. „Ach Quatsch. Es stärkt. Ist wie kaltes Duschen.“ Sie versuchte nochmals sich aus seinem Griff zu befreien. Die Übelkeit nahm wieder zu und sie sah die Person vor ihr nur noch verschwommen. „Sag jetzt was los ist! Du bist doch nicht du selbst. Komm endlich rein!“ Er zog sie hinein. Sie schien ihm schwächer zu sein als sonst. „Lass los!“ Sie zerrte und zwang ihn damit stärker zu drücken. „Ich weiß nicht, warum ich hergerannt bin. Ich hab nur schlecht geträumt.“ Sie lachte wieder in einem gebrochenen Ton. „Schlecht geträumt? Ist das alles?“ „Ich sag doch es ist nichts. Jetzt lass los!“ Ihre Knie wurden wieder weicher und gaben unter ihr nach. >Nein, Haru. Du bleibst jetzt stehen. Du bist kein Schwächling. < „Tatsuja?“ sie zögerte. Was wollte sie denn sagen? Sie hob ihren Kopf und sah in sein Gesicht. Er schien besorgt zu sein und wartete darauf, dass sie weitersprach. Ihre Augenlieder wurden schwerer. „Ich bin müde.“ Sie lachte wieder, aber das Lachen klang genauso schwach, wie sie sich fühlte.. „So furchtbar müde. So müde war ich schon lange nicht mehr.“ Sie lehnte sich an ihn. Ganz vorsichtig. >Schwächling! < sagte sie zu sich selbst. Sie schaffte es nicht, alleine damit fertig zu werden und musste sich auf Tatsuja verlassen. Er umarmte sie schwach. „Wurde aber auch Zeit. Niemand hält so lange durch. Irgendwann braucht man eine Pause“ Er küsste sie auf dem Kopf, aber ganz leicht. Sie mochte es nicht, so behandelt zu werden (Wie ein kleines Kind, würde sie sagen.). Ihre Augenlieder fielen zu aber sie zwang sich sofort wieder aufzuwachen. Tatsuja war warm. „Ich mach dich ganz nass.“ Sagte sie halb im Schlaf. „Egal.“ Hörte sie seine Stimme von oben. Sie lächelte. Und schlief ein. Jedoch spürte sie sofort ein Rütteln. „Du musst dich umziehen. Ich gebe dir etwas trockenes. Es ist zwar alles zu groß aber du stehst eh auf breite Sachen.“ Er ging in das Schlafzimmer und kam gleich darauf mit trockener Kleidung zurück. „Danke.“ Sie bedankte sich nicht nur für die Kleidung. Sie bedankte sich für all seine Hilfe. Dass er sie ständig aufnimmt, sich um sie kümmert und einfach da ist. Dass er nicht verschwindet. „Danke.“ Sagte sie noch ein mal, aber da schlief sie schon und sprach im Schlaf. ~*~*~//>*<\\~*~*~ „Haaatschi!“ >Mist! < Haru stand im Bad und hielt sich die Hand vors Gesicht. Tatsuja schlief noch. Hoffentlich weckte sie ihn nicht auf. Das rothaarige Mädchen stand früher auf, da sie noch nach hause gehen und die Schulsachen abholen musste. Es würde schwierig werden, sich unbemerkt reinzuschleichen, aber das würde sie schon schaffen. Sie ging aus dem Bad und stellte fest, dass sie wohl oder übel Tatsujas Sachen für länger ausleihen musste, da ihre Klamotten noch nicht getrocknet waren. „Hatschi!“ sie musste wieder niesen. Sie hoffte stark, dass sie nicht erkältet war, sondern es jemand an sie dachte. So sagt man es ja. Eine Erkältung wäre dagegen viel zu lästig und... eklig! Schnupfen ist etwas Widerwärtiges. So grün und... >Hör auf mit den ekligen Gedanken! < befahl sie sich und nahm ihre Sachen vom Sessel. Sie erblickte Tatsuja, der wegen ihr auf der Couch schlafen musste. Wie immer eigentlich, wenn sie da war. Früher konnten sie noch in einem Bett schlafen aber dazu waren sie jetzt zu groß. Außerdem beschwerte er sich, dass sie ihn ständig treten würde. Sie kam näher zu der Couch, auf Zehenspitzen. „Ich hör dich.“ Murmelte er. Sie erschrak und blieb stehen. Seine Augenlieder gingen ganz langsam auf. Sie konnte sich Bildlich vorstellen, wie sie dabei quietschten. „Tut mir leid. Hab ich dich geweckt?“ „Dein Niesen kann man schlecht überhören.“ Sie lachte nervös. >Mist! < „Ich gehe nach hause. Ich muss ja noch zur Schule.“ Tatsuja richtete sich auf und fixierte sie streng. „Was war denn gestern los? Willst du es mir nicht erzählen?“ Ach stimmt ja. „Wie bin ich überhaupt hergekommen?“ Tatsuja fiel beinahe von der Couch. Machte sie Witze? Als sie seine Reaktion bemerkte fügte sie hinzu: „Ich kann mich nur noch erinnern, wie ich hier zu Bett ging.“ Sie lächelte nervös. Er sah sauer aus. >Hoffentlich bilde ich es mir ein. < „Haru!“ Sein Ton klang ernst. „Ich kenne dich zu lange, um nicht zu wissen wann du lügst und wann nicht. Wenn du in so einem, Zustand, wie gestern erscheinst, dann muss etwas passiert sein.“ Er stand auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Er kam ihr plötzlich größer als sonst vor. Viel größer. „Ich... muss los.“ Sie rannte ganz schnell in Richtung Tür, wie der Pinguin aus der „Kinder-Pinguin-Werbung. Auf dem Weg schnappte sie noch schnell ihre Schuhe und das nächste, was man hörte, war ein Knall mit der Tür. Er hielt sie für erwachsen, aber das nahm er gerade zurück. Tatsuja seufzte. Glaubte sie etwa, er würde sie nicht kriegen, falls er sie verfolgen würde? Aus irgendeinem Grund wurde er ständig von Haru unterschätzt. >Ich kenn dich haargenau, aber du mich? < Er seufzte wieder. Er würde schon dahinterkommen. Sie brauchte einfach etwas Zeit. Bloß die Tatsache, dass er warten musste störte ihn gewaltig, denn er wollte so schnell wie möglich wissen, was los war. Egal! Der Körper verlang nach Schlaf und diesem gönnte ihm Tatsuja auch. Nach 5 Minuten lag er schnarchend im Kissen. ~*~*~//>*<\\~*~*~ „Haaa... Haaaa... Haaatschiii!“ >Wer du auch immer bist, hör endlich auf an mich zu denken!!! < Haru musste ein Taschentuch auspacken und wischte sich wütend die Nase. Sie schien kaum an Stärke zugenommen zu haben und fühlte sich, als ob sie stundenlang gekocht wurde. Darum war wohl alles in ihrer Nase so flüssig. „Hör auf eklige Sachen zu denken!“ Und jetzt redete sie sogar laut mit sich selbst. Gegen „mit sich selbst in Gedanken reden“ hat ja keiner was. Aber die lauten Selbstgesprächen empfingen nur skeptische Blicke. Sie musste schon wieder niesen. Vielleicht war sie auch nur allergisch auf die ganzen Polen, die da durch die Gegend flogen. Sie wedelte mit den Armen, um diese zu vertreiben. >Verschwindet! < Ihr fiel auf, dass sie sich komisch benahm. Nicht nur ihr, sondern auch den Menschen auf der Straße. Sie blickte sich hastig um. >Was glotzt ihr so? Jemand bringt mich durcheinander, indem er an mich denkt... Vielleicht bin ich aber doch erkältet.< Sie verzog ihr Gesicht. Plötzlich kam ein bekanntes, dröhnendes Lachen an ihr Ohr und ließ ihre Haare zu Berge stehen. Sie drehte sich um, blickte die Person an, die das Lachen von sich gab. Plötzlich tauchten Erinnerungen von den Traum letzter Nach auf, schossen ihr durch den Kopf und verschwanden gleich und hinterließen somit nur ein mulmiges Gefühl, aber warum war dem Mädchen nicht klar. „Lach nicht.“ Sagte sie zu Takato. Dieser bemerkte den bedrückten Ton und schritt auf sie zu. „Hast du schlecht geschlafen?“ fragte er sie mit seinem tiefen Ton und fixierte ihr Gesicht, das etwas blass aussah. „Ja, wegen dir!“ antwortete sie rasch und wollte sich nachhinein eine klatschen. Warum hat sie das gesagt? Es war doch gar nicht wegen ihm. Er lächelte mit diesen einen Ausdruck, den er manchmal hatte und der Haru nicht ganz gefiel, da sie ihn sicherlich falsch interpretiert hatte. „Wegen mir?“ hackte er nach. Kam ein Stückchen näher. „Darum habe ich in der Nacht geniest, weil du an mich gedacht hast.“ Sagte er. >Nicht gedacht – geträumt!... Außerdem war der Traum gar nicht von dir!!! < „Hatschi.“ Sie musste wieder niesen. Takato brach wieder in Lachen aus. Er lachte ziemlich laut, so dass die Menschen die Beiden umso mehr anstarrten. >Mistkerl! Macht er sich über mich lustig? < Das wagte sonst keiner, sich über sie lustig zu machen. Sie packte ein neues Taschentuch aus. „Irgendjemand muss auch an dich denken.“ Sagte er, als er endlich mit dem Lachen aufgehört hatte. Er fuhr sich durch die Haare und wendete keine Sekunde lang den Blick von dem rothaarigen Mädchen ab. Dabei wünschte sich dieses, dass er es tun würde und endlich aufhören würde, ihr ein unsicheres Gefühl einzuprägen. Ihr Kopf fühlte sich schwer an. Als ob es mir Rotze gefüllt wäre. Sie schüttelte mit dem Kopf und zwang sich nicht mehr so etwas ekliges zu denken. Aber ihre Gedanken wollte ihr heute nicht gehorchen. Sie hustete plötzlich. „Wofür steht husten?“ fragte sie die Person, die ihr immer noch gegenüber stand. „Für Erkältung würde ich sagen!“ er lächelte und streckte einen Arm nach ihr. Sie zuckte beinahe zusammen, als sie realisierte, dass er nach ihrer Stirn griff, um zu sehen ob sie Fieber hat. Sie schlug seine Hand weg, worauf er sie überrascht ansah. „Ich bin nicht erkältet.“ Und dieser Tatsache war sie sich auch sicher. Es wird schon etwas anderes geben, wofür Husten steht. „Soll ich dich im Auto mitnehmen?“ fragte er sie und sie schaute hoch und dann zum Wagen hinter ihm, das etwa 50 Meter entfernt stand. Ein schwarzer Bentley. So einen hatte ihr Vater auch. Plötzlich fiel ihr eine komische Tatsachen auf. „Hä? Wenn du mit dem Auto bist, warum läufst du dann?“ „Ich bin ausgestiegen, Als ich dich sah.“ Diesen Satz sagte er ohne einen besonderen Ton und sein Blick lag sogar mal woanders als auf Haru. Sie glaubte ihren Ohren nur schwer. Ihr Blick lag auf dem Boden, als sie die Gründe durchging, warum er so bekloppt... nein das ist nicht das Wort. Warum er so... komisch war? >Aaarrgh, warum fällt mir kein passendes Wort ein? < Ihr Kopf wollte heute wirklich nicht mitspielen. Sie blickte ihn scharf aus den Augenwinkel an. „Ich laufe lieber, danke. Irgendwie hab ich heute Angst vor dir.“ >Nicht nur heute, eigentlich. < Sein Ausdruck blieb neutral, als ob er so eine Antwort erwartet hätte. Aber anscheinend hatte er es doch nicht, seinem nächsten Satz nachzuurteilen: „Du bist ein eigenartiges Geschöpf.“ Er seufzte. „Was sollte ich dir schon antun? Aber wenn du laufen willst, kannst du es machen. Aber pass auf, dass du wegen der Erkältung nicht auf dem Weg zusammenklappst.“ Sagte er und drehte sich zum Auto. „Ich bin nicht erkältet.“ Murmelte Haru, aber anscheinend hörte er es nicht, denn es kam keine Reaktion. Als er später im Auto vorbeifuhr, ignorierte sie das Fahrzeug und kämpfte mit dem Gefühl der Reue. Sie wäre gern mitgefahren. Angst war ihr *peep*egal. Aber sie sollte am liebsten eine Schere nehmen und diese Anziehungskräfte, die von ihm Ausgingen, durchschneiden. Wenn es denn so einfach wäre. Sie seufzte und nieste gleichzeitig. ~*~*~//>*<\\~*~*~ Warum heißt das Kapitel „Erinnerungen“? Weil es um Erinnerungen geht, warum denn sonst. Wollen wir also ein paar von diesen ausgraben. Sie begegnete ihm, als sie von ein paar Jungs aus ihrer Klasse bedrängt wurde. Sie lachten über sie, über ihre roten Haare und über ihre Gewohnheit, bei jeder Kleinigkeit zu weinen. Auch diesmal weinte sie und hasste sich dafür, dass sie so nah am Wasser gebaut war. Ach Quatsch, nah am Wasser? Sie war AUF dem Wasser gebaut. War das Wasser selbst. Aber die Tränen kamen ungewollt. Schwups und schon waren sie da. Sie hatte nicht ein mal Zeit richtig traurig oder wütend zu werden. Doch dann sah sie ihn. So stark und unabhängig. Obwohl er nur 2 Jahre älter als sie war, kam er ihr wie ein erwachsener Held vor. Wie ein Samurai, aber ohne Rüstung. Wie ein Ninja. „Lasst sie in Ruhe!“ Schrie er, kannte sie nicht und beschützte sie trotzdem. Tränen schienen plötzlich wie weggeblasen. Als Kind nimmt man alles viel heftiger wahr und das Erlebte hinterlässt Eindrücke, an die sich man sein ganzes Leben lang erinnert. „Er war mega cool.“ Würde sie damals sagen. Jetzt würde sie nichts sagen aber einen sanften Blick kriegen. „Alles okay?“ er reichte ihr die Hand und als sie diese nahm, brannte sich eine erneute Erinnerung in ihr Gedächtnis. Sie lachte. Das Lachen kam ebenso ungewollt, wie die Tränen die sie sonst bekam. „Ja! Danke!“ sie lachte immer noch und dann quollen wieder Tränen hervor. „Danke!“ wiederholte sie sich aber dieses Mal mit einer zittrigen Stimme. „Warum heule ich denn wieder?“ schrie sie. Der Junge versuchte nicht, sie zu trösten. „Wie heißt du denn?“ fragte er einfach. „H... Haru.“ Sagte sie schluchzend. „Anazawa Haru.“ Zum ersten mal lächelte er. Dieses Lächeln wurde haargenau in ihr Gedächtnis mit einer Nadel eingestickt. „Kazuma. Nachname ist unwichtig!“ ~*~*~//>*<\\~*~*~ >Er hat mir seinen Nachnamen nie Verraten. Ich erfuhr ihn später, zufällig. < fiel es Haru ein, als sie sich manchmal an diesen Augenblick zurückerinnerte. ~*~*~//>*<\\~*~*~ „Du hast eine Gang?“ Ihre Augen wurden größer und funkelten leicht. Er nickte. „Darum kannst du so cool kämpfen.“ Sagte sie lächelnd und nahm an Schwung auf der Schaukel auf. Ihre Haare wurden von dem dabei erzeugten Wind zerzaust. Plötzlich fiel ihr eine Idee ein, die ihr ganzes Leben ändern konnte. Aber sie sprach diese noch nicht aus. Erst wollte sie abwarten. „Stellst du sie mir vor? Deine Gang meine ich?“ Sein Gesicht verzog sich, was der Nachweiß dafür war, das er von ihrem Einfall nicht begeistert war. Aber als sie ihm später die eigentliche Idee erzählte, verzog sich sein Gesicht um einiges mehr. Er führte sie hin. Es waren nur Jungs in der Gruppe. Meistens handelte es sich um Rebelle, die in der Schule nur Schwierigkeiten anstellten. Aber Kinder kann man schlecht für ihre Taten verantwortlich machen. Die Meisten hier, waren nicht gut auf ihre Eltern zu sprechen und schienen Haru im Vergleich zu ihren Klassenkammeraden viel reifer zu sein. Inzwischen wusste sie, dass sie es doch nicht alle waren und sie es damals als Kind falsch wahrgenommen hatte. „Nimmst du mich auf?“ kam es aus ihr, wie ein Raketengeschoss. Und dann kam das verzogene Gesicht. Sie hüpfte vor ihm rum und seine Augen machten bei der Bewegung mit. Auf und ab, auf und ab. Er räusperte sich und überlegte, wie er sie loswerden sollte. „Hör mal.“ Fing er an. Er wusste nicht, wie man am besten mit einem Kind redet. Die Tatsache, dass er selbst noch eins war, fiel ihm in diesem Augenblick nicht ein. „Du bist ein Mädchen. Und wir nehmen nur Jungs auf.“ Sie wurde traurig und er glaube, dass sie wieder anfangen würde zu weinen. „Aber... ich möchte stark werden. Damit keiner mehr auf mir rumhackt. Ich bin eine Heulsuse und kann mich nicht wehren. Damit bin ich die perfekte Zielscheibe, aber das kann nicht so ewig gehen!“ Sie klang entschlossen und ihre Augen funkelten voller Hoffnung. „Bitte!“ sagte sie noch anschließend, aus reinen Höflichkeitsgründen. Ein Junge aus der Gang, der die Szene beobachtet hat, wurde auf sie aufmerksam. Er hatte braune Haare und war etwas größer als Kazuma. „Will die Kleine aufgenommen werden?“ „Nenn mich nicht Kleine!“ erwiderte sie wütend, aber die Tränen stiegen ihr wieder hoch. „Bitte! Ich will meine Heul-Krankheit loswerden.“ Sie brach nun völlig in Tränen und der braunhaarige Junge in Lachen aus. „Du hast sie mitgebracht, jetzt mach was damit!“ Kazuma seufzte. „Haru-chan, es tut mir Leid, aber ich kann dir nicht helfen. Wir sind eine reine Männergang.“ Sie drehte sich um und rannte weg, dabei wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Kazuma griff sich an den Kopf. „Hoffentlich stellt sie nichts Blödes an.“ Aber das tat sie. Sie rannte nach hause in ihr Zimmer. Kramte in allen Schublade nach und holte eine Schere. Schnip-Schnap-Haare-ab! Jetzt sah sie wie ein Junge aus, zwar etwas abgefranzt aber umso rebellischer. Sie holte irgendeine Hose aus ihrem Schrank, zog diese an, schnappte nach der Schere und zerschnitt die Klamotten. In der nächsten halben Stunde war sie wieder an dem Unterschlumpf der “Männergang“ und schnappte keuchend nach Luft. Die Aufregung war ihr ins Gesicht geschrieben. Der Jungs war allerdings ein Schock, der bis in die Knochen ging, in das Gesicht gezaubert. „Jetzt sehe ich aus wie ein Junge. Ich werde mich wie ein Junge benehmen und extra viel Sport machen. Nimmst du mich jetzt auf?“ Der schwarzhaarige Kazuma war immer noch erstarrt. Anscheinend wurde man das Mädchen nicht so einfach los. Er überlegte, indem er den Kopf auf eine Faust abstützte. „Ich mache dir einen Vorschlag. Wenn du mich besiegst, nehme ich dich auf.“ Das Mädchen schlug wild mit den Augenliedern. „Okay!“ sagte sie, ohne es sich groß zu überlegen und stellte sich so hin, wie sie es in Animes gesehen hatte. Kazuma wollte lachen, stand von dem Sessel auf und stellte sich lässig hin. „Na dann los. Du darfst den ersten Schlag versetzen.“ „O... Okay.“ Erwiderte das Mädchen unsicher. Sie rannte auf ihn zu und ballte ihre Hand zu einer winzigen Faust. „Uh!“ hörte man sie schreien, als sie in seine Richtung schlug. Allerdings war der Junge nicht mehr da. Sie blickte schnell um sich her. Er stand hinter ihr und schubste sie leicht an. Sie fiel zu Boden und kniff die Augen zusammen. „Das war unfair.“ Schrie sie und rappelte sich schnell auf. „Hya!“ machte sie und schlug mit dem Handrücken. Er fing ihre Hand auf drückte etwas zu. Sie verzerrte ihr kleines Gesicht zu einer Schmerzensmiene. „Du kannst nicht gegen mich gewinnen.“ Sagte er und schubste sie nach hinten. Sie landete auf dem Hintern und schon wieder kamen ihr die Tränen. Sie ging. Enttäuscht von sich selbst und dem Jungen, der sie nicht aufnehmen wollte. Doch am nächsten Tag stand sie wieder vor ihm. „Heute schaff ich’s!“ schrie sie und die Beiden kämpften wieder und wieder und wieder. Tage, Wochen, Monate vergingen und sie hatte es immer noch nicht geschafft ihn zu schlagen. Allerdings guckte sie sich bei jedem mal seine Techniken ab und trainierte diese, um sie beim nächsten Kampf anwenden zu können. So wurde sie besser und entschlossener. Sie wusste, dass sie es irgendwann schaffen würde. Und wenn er sie aufnimmt, wird er ihr seine Kampftechniken beibringen, damit sie stärker werden konnte. Was sie allerdings nicht bemerkte war, dass sie durch diese fast täglichen Kämpfe von ihm bereits trainiert wurde. Sie sprengte sich an und schaffte es mit der Zeit sogar ein paar Treffer zu landen. Ihre Haare waren etwas gewachsen und sahen nicht mehr so wild aus. Aber ihr Ausdruck wurde immer jungenhafter. Sie schaute sich heimlich Actionfilme an, um sich ein paar Tricks abzugucken. Ihre Bewegungen wurden fester und präziser. Auch trieb sie mehr Sport. Ihr Vater erlaubte ihr sogar Karate zu machen. „Wann nimmst du mich endlich auf?“ ein Jahr verging. Sie kannte Kazuma nun wie einen guten Freund, da sie ihn fast täglich sah. „Ist dir etwas aufgefallen?“ fragte er sie. Sie standen an einer Brücke. Sie war inzwischen 11 Jahre alt geworden. Und er war 13. Sie waren immer noch Kinder. „Was denn?“ „Du weinst nicht mehr so oft.“ Stimmt. Sie versuchte sich zu erinnern, wann sie das letzte mal geweint hatte und stellte fest, dass sie sich gar nicht erinnern konnte. „Und eine Sache ist dir von Anfang an nicht aufgefallen?“ Sie schaute ihn voller Hoffnung und Neugierde an. >Was denn? Was denn? Was denn? < „Du warst schon damals stark, als du mir den abgeschnittenen Haaren zu mir gerannt kamst.“ Er gab ihr einen flüchtigen Küss auf die Stirn und ging mit schleifenden Schritten davon. Sie fasste an die Stelle, an der sie von seinen Lippen berührt wurde und glaube, sie sei jetzt so glücklich, wie nie zuvor. „Hei...“ sie drehte sich um und schrie ihm nach. „Heißt das ich bin aufgenommen?“ Ihre Brust füllte sich mit Hoffnung und Freude. Am Liebsten würde sie lachend durch die Straßen laufen und alle bösen Jungs verprügeln und gute Menschen umarmen. Kazuma antwortete nicht und machte nur eine verabschiedende Handbewegung. Und obwohl diese Geste nicht eindeutig war, war das Mädchen überzeugt, dass sie es geschafft hatte. Sie wurde aufgenommen. „Ich komme dann Morgen, hörst du? Ich lass dich nimmer in Ruhe!“ Sie lachte aus vollem Herzen und freute sich auf sein Training. Mit tänzelnden Schritten hüpfte sie nach hause und wurde dann von ihrem Vater angeschrieen. Sie nahm es ernst entgegen und als er sie dann auf ihr Zimmer schickte, lächelte sie weiter. Seine wütenden Worte kamen in das eine Ohr rein und kamen aus dem anderen wieder raus. So, wie es oft bei Kindern ist. Wozu hat man denn 2 Ohren? ~*~*~//>*<\\~*~*~ „Haru, bist du erkältet?“ Karin blickte ihre Freundin mit ihren besorgten, blauen Augen an. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann du das letzte mal krank warst.“ „Ich auch nicht und nein, ich bin nicht erkältet. Jemand belästigt mich einfach mit seinen Gedanken.“ Ryo der direkt hinter ihr saß, wanderte langsam in die Welt der Träume. „Wir haben heute wieder Mädchen-Training.“ Setzte Karin fort. „Bist du sicher, dass du heute in der Lage bist?“ „Warum nicht? Mir geht es gut. Ein bisschen Niesen bringt mich nicht um.“ Sagte sie mit einem etwas wütenden Ton. „Könnt ihr mal leise sein?!“ Kam es von der hinteren Bank. Ryo fühlte sich in seinem Schlaf gestört. „Kannst du mal woanders schlafen?!“ erwiderte Haru und klopfte stark auf seine Bank, so dass er ein Brummen im Schädel bekam. „Hatschi!“ Haru hielt sich eine Hand vor dem Mund. „Bist du erkältet?“ fragte der Braunhaarige ohne besonderes Interesse. „Falls ja, dann blieb weg von mir, du Bazillenschleuder.“ Haru verdrehte genervt die Augen und drehte sich wieder um, wo ihre schwarzhaarige Freundin versuchte, ihren Exfreund nicht anzuschauen. Dieser legte sich wieder auf die Bank und schloss die Augen. Jedoch klingelte als nächstes die Schulglocke und kündigte den Unterricht an. ~*~*~//>*<\\~*~*~ “Haru, erinnerst du dich denn gar nicht daran, was wir letzte Stunde behandelt haben?” Nodame stand vor ihr und stemmte die Hände in die Hüfte. Ein Fuß von ihr trappelte auf der Stelle und verreit ihre Ungeduld. „Mein Kopf will heute nicht so richtig arbeiten.“ Sagte Haru mürrisch und fasste sich an die Stirn. Diese glühte nicht. „Bist du erkältet?“ „Hört endlich auf alles dasselbe zu fragen! Nein, mir geht’s bestens, ich schlief nur zu wenig!“ Sie packte das Buch, legte es auf dem Kopf und lief langsam los. Heute haben ihr ihre Freundinnen noch zusätzlich Stöckelschuhe angezogen. Und eins wusste Haru: sie hasste diese Dinger fast genauso stark wie Ryo. Nodame plapperte etwas von Figur machen, Haru versank aber in ihren Gedanken. Heute konnte sie sich wirklich nicht konzentrieren. Alles was sie wollte waren weiche Kissen, eine schöne Decke und ein Bett, dass sie hier direkt vor sie stellte. Aber das Bett war nicht hier, darum musste sie sich jetzt in diesen Schuhen und dem Buch auf dem Kopf abquälen. „Versuch mal freundlich zu gucken!“ befahl Karin in einem freundlichen Ton. „Du schreckst ja alle ab mit deinem Mörderblick.“ Haru seufzte. Auch noch lächeln. Toll. Ihre Mundwinkel wanderten nach oben und Karin schrie fast auf, weil das Gesicht dabei noch mörderischer aussah als sonst. „Stooop!“ Schrie Nodame und stellte sich wieder vor Haru auf. „Ein Lächeln soll auf positive Weise verzaubern. Es darf nicht so gezwungen aussehen.“ >Es ist aber gezwungen! < „Du musst dabei auch den Ausdruck in den Augen wechseln. Die Augen sollen strahlen. Wie schaust du jemanden, den du magst an?“ „So.“ Ein ausdrucksloses Gesicht kam. „Stimmt! Das tut sie immer.“ Bestätigte Karin. Nodame fühlte etwas Verzweiflung in ihrer Brust. „Karin, du kennst sie doch gut. Lacht sie auch mal?“ Karin überlegte. „Nein... Doch.“ „Also was denn nun?“ „Na ja, sie lacht, aber selten. Ziemlich selten.“ „Leute, mir ist heute nicht nach lachen. Können wir das Lächeln in der nächsten Stunde üben?“ „Ich sag doch, sie ist erkältet.“ Nodame und Karin nickten einander einstimmig zu. „Okay, dann hören wir auf.“ >Gott sei dank! Aber ich bin nicht erkältet! < Haru war ein alter Sturkopf, der nur schwer zu überreden war. Sturköpfige Menschen können so nervig sein! ~*~*~//>*<\\~*~*~ Als sie sich an die vergangenen Jahre zurückerinnerte, war sie schon immer stur. Aber nur dann, wenn sie sich einer Sachen ganz sicher war oder etwas unbedingt erreichen wollte. Aber ihrer Sturheit hat sie auch einiges zu verdanken. Ohne dieser konnte sie niemals so viele schöne Erinnerungen haben. Ach, ja – schlimme Erinnerungen hatte sie auch davon. Es tat weh, wenn diese auftauchten. Sie liebten es, sie zu quälen und wollten einfach nicht verschwinden. Egal was sie tat, sie waren da. Zu groß waren die Eindrücke, die sie einst gehabt hatte. „Kazuma, ich bin froh dich kennen gelernt zu haben. Auch wenn es jetzt weh tut.“ ___________________________________________________________ Dieser Kapi ist ohne Zweitkorrektur, das heiß also, dass mehr Fehler drin sind^^' Es fiel mir echt schwer, den Kapi zu schreiben, genauso wie die darauffolgenden. Aber inzwischen ist die Schreibblokade überwunden *yeah* Ach ja, danke für die ganzen Kommentare bei den vorherigen Kapiteln. Ihr seid toll*__* Ich heirate euch alle, auch die, die einfach nur mitlesen. Also dann, bis zum nächsten Kapi. PS: In der Nacht ist es kälter als draußen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)