End of Hope von Saya_Takahashi (~Wirst du mich wieder verlassen?~) ================================================================================ Kapitel 12: Die Schriftrolle ---------------------------- Tsunade stand am Fenster in dem Krankenzimmer und sah hinaus. Sakura lag im Bett neben ihr und schlief friedlich. Die Blonde seufzte und setzte sich zu ihr. In Gedanken ließ sie die letzten Stunden noch einmal Review passieren. Sie hätte es kommen sehen müssen. Sie hätte eher eingreifen müssen, ihn niemals davon erzählen dürfen ... Tsunade atmete noch immer schwer. Ihre roten Augen waren nur ein Zeichen dafür, wie schlecht es ihr ging. Sie hatte alles geben müssen, und dennoch ... beinah hätte sie den Kampf verloren. Sie sah hinüber, zu dem zweiten Bett, in dem Sasuke lag. Er hatte Fieber und keuchte vor Schmerzen. Aber er würde durchkommen, er würde es überleben. Genau wie Sakura und das ungeborene Kind. Als Sasuke die ersten Fingerzeichen geformt hatte, begriff Tsunade schon, was er tat. Doch sie war zu langsam gewesen, hatte nicht schnell genug reagiert. Er hatte ein Jutsu angewandt, das kaum jemand kennen durfte. Woher er es kannte, wusste sie nicht. Es gehörte zu jenen Jutsus, die verboten waren. Und trotzdem hatte er damit Sakura das Leben gerettet. Er hatte sie nicht sterben lassen wollen. Lieber wäre er selbst in den Tod gegangen. Und das wäre er beinahe, wenn Tsunade nicht eine der besten Medic-Nin der Welt gewesen wäre. Als Sasuke hustete, stand Tsunade auf und ging zu ihm. Er hatte die Augen ein wenig geöffnet, aber das Sprechen schien ihm sehr schwer zu fallen. "Was ... ist ... was ist mir ihr?", fragte der Uchiha und drehte sich zu Sakura. Tsunade lächelte. "Es geht ihr gut. Sie lebt. Sie und das Kind. Du hast sie gerettet! Jetzt schläft sie." Sasuke nickte sachte und schloss die Augen. "Warum ... " "Warum du noch lebst?", Tsunade schnaufte. "Ich konnte gerade noch eingreifen, als du das letzte Band zerreißen wolltest. Was hast du dir dabei gedacht? Ihr hättet alle sterben können!" "Aber ... es ist niemand gestorben ..." "Du wärst beinah gestorben! Glaubst du, Sakura wäre dadurch glücklich geworden?" "Sie hätte gelebt. Das ist das Wichtigste!" "Woher kanntest du das Jutsu überhaupt? Eigentlich müsste ich dich verbannen! Es ist verboten!!! Niemand darf es anwenden!" Sasuke stöhnte vor Schmerz und öffnete wieder die Augen. "Von ihm." "Von ihm? Wem? Orochimaru?" Sasuke schüttelte vorsichtig den Kopf. "Nein." "Von wem dann? Wer hat es dir beigebracht?" Eine Weile sagte Sasuke nichts, und dann ... "Itachi." Naruto rannten vollgepackt mit Kartons hin un her durch seine Wohnung. Seit einer Woche waren Sasuke und Sakura aus dem Krankenhaus, und jetzt, da auch Sasukes Wohnung wieder in Ordnung war, zogen beide aus. "Wird richtig ruhig ohne dich!", grinste Sakura und schnappte sich ebenfalls einen Karton, der ihr von Naruto sofort weggenommen wurde. "Finger weg, du darfst nichts tragen!", wies er sie zurecht. "Naruto, ich bin schwanger, nicht krank!", knurrte Sakura zurück. "Wenn Sasuke sieht, dass ich dich was tragen lasse, bist du zwar immer noch schwanger, ich aber krank!", konterte Naruto und packte sich noch eine Kiste drauf, als es an der Tür klingelte. Sakura ging öffnen. "Na, alles zusammengepackt, Herzchen?", fragte Ino, die Shikamaru, Neji und Hinata im Schlepptau hatte. "Ja, kommt rein", lächelte Sakura und ließ ihre Freunde eintreten. "Hey Hinata!", begrüßte Naruto seine Freundin und gab ihr einen innigen Kuss, wodurch sämtliche Kisten von seinem Rücken fielen. "Zeig uns einfach, was wir schon mitnehmen sollen", meinte Neji Naruto ignorierend. Sakura deutete auf ein paar Kartons. "Und wo steckt unser werdender Vater?", fragte Shikamaru, als er sich belud. "Der holt schon ein paar Sachen aus meiner Wohnung", erklärte Sakura. Für Sasuke stand es von Anfang an fest, dass Sakura bei ihm einziehen würde, auch wenn sie sich zuerst nicht sicher war. Doch der junge Uchiha hatte bereits Pläne, gegen die Sakura nichts sagen konnte. Sie lächelte bei dem Gedanken, als er ihr gesagt hatte, dass er das Uchiha Viertel neu aufbauen lassen wollte. Er wollte seiner Familie ein gutes Heim bieten und Sakura war sich sicher, dass es keinen besseren Vater geben konnte. In Gedanken strich sie sich über den Bauch. "Tja, bald bist du nicht mehr so schlank und deine sexy Figur kannste dann auch vergessen!", grinste Ino und trat neben Sakura. "Pah, ich werde immer noch besser aussehen als du, Moppelchen!" "Wen nennst du hier ein Moppelchen, Rundgesicht?" Die jungen Frauen lachten und Ino legte ihren Arm um Sakuras Schulter. "Lass uns gehen, ich bin auf dein neues zu Hause gespannt!" Sakura nickte und sie folgten den anderen aus der Wohnung. Einige Stunden später saßen Sakura und Sasuke in trauter Zweisamkeit vor dem Kamin in ihrer gemeinsamen Wohnung. Sakura hatte ihren Kopf auf Sasukes Schoss gelegt, während er ihren Bauch streichelte. "Wie wäre es mit Shinichi?", überlegte die werdende Mutter, doch Sasuke schüttelte, wie etliche Male zuvor, den Kopf. "Klingt schon so nach Streber." "Vielleicht wird er einer." "Und wenns ein Mädchen wird?", fragte Sasuke. "Dann entweder Rukia oder Nana." "Nana? Das ist kein Name!", grinste der Uchiha. "Man würde sie von früh bis spät hänseln und wir müssten Geld für einen Psychologen aus dem Fenster werfen." "Bist du gemein! Ich find den Namen schön. Meine Mutter wollte mich früher auch so nennen." "Und warum hat sie es nicht getan?" Sakura schmollte. "Weil mein Vater mit den gleichen Argumenten kam wie du." Sasuke lachte auf. "Wie hieß deine Mutter?", fragte er. "Kirika", sagte Sakura etwas traurig. "Dann nennen wir unser Kind Kirika, wenn es ein Mädchen wird, und Kensuke, wenn es ein Junge wird." "Kensuke? Warum das? Wie Tsunades alter Sensei?" Sasuke nickte. "Du wärst gestorben ohne ihn ..." Sakura sagte nichts. "Und deine Eltern?" "Was meinst du?" "Warum sind sie gestorben?", wollte Sasuke vorsichtig wissen. Sakura schloss die Augen. "Ein Blitz ist bei uns eingeschlagen, die Decke ist runtergekommen. Ich war gerade nicht zu Hause." Eine Weile herrschte Stille, dann rappelte sich Sakura etwas auf. "Sasuke? Ich will dich etwas fragen." "Dann frag", erwiderte der Uchiha. "Was war das für ein Jutsu, mit dem du mich gerettet hast? Tsunade konnte es nicht sagen." Sasuke schwieg einen Moment. "Das Jutsu hat keinen Namen." "Warum nicht?" "Damit man sich nicht daran erinnert ..." "Aber du kanntest es?" Sasuke nickte langsam. "Ja, von Itachi. Er konnte es durch das Sharingan. Als ich ihn getötet habe, ist diese Fähigkeit auf mich übergegangen." "Was tut es? Tsunade meinte, es sei eigentlich ein verbotenes Jutsu." Sasuke nickte wieder. "Das ist es. Es baut Bänder zwischen zwei Peronen auf, dadurch wird deren Lebensenergie miteinander verbunden." "Und wenn diese Bänder reißen?" "Dann überlebt der eine, währenddessen der andere stirbt. Man kann so seine gesamte Energie auf einen anderen übertragen." "Du wärst gestorben, wenn ...", Sakura holte tief Luft. Der Gedanke daran brach ihr fast das Herz. "Aber ich bin es nicht! Ich lebe, du lebst, unser Kind lebt. Alles ist gut geworden!" Sakura kuschelte sich an den Uchiha. "Ja, alles ist gut." Wieder herrschte eine wohltuende Ruhe, nur das Knistern des Kamins war zu hören. "Sakura?", fragte Sasuke noch einmal. "Hm?", brummte es von der jungen Frau, da sie kurz vor dem Einschlafen war. "Was ist eigentlich aus dieser Schriftrolle geworden? Ich meine, was stand drin? All das, wegen einer einzigen bekloppten Rolle!", Sasuke schien verärgert. Sakura starrte in den Kamin. "Ich habe sie gesehen", meinte Sakura abwesend. "Die Rolle, die Tsunade so unter Verschluss hält?" Sakura nickte. "Ja. Sie ist versiegelt. Sie lässt sich noch nicht öffnen." "Was heißt das denn jetzt? Warum noch?" "Weil ... das Siegel erst in einem Jahr bricht. Von allein. So ist es gewollt worden." "Von wem?" Sakura setzte sich auf. "Vom ersten Hokagen." "Weißt du, was drin steht?", fragte Sasuke vorsichtig. Sakura nickte langsam. "Eine Prophezeiung." "Was für eine?" Sakura stand nun auf und stellte sich ans Fenster, um auf die beleuchteten Straßen Konohas zu gucken. "Es wird ein Kind geboren. Ein Junge." "Das ist alles?" Die Rosahaarige schüttelte den Kopf und Sasuke sah, dass sie weinte. "Es hat aber nichts mit unserem Kind zu tun, oder?". wollte er besorgt wissen. "Nein ...", es klang nicht überzeugt. "Was ... was wird mit diesem Kind sein?", der Uchiha ahnte nichts Gutes. "Es ...", Sakura stockte einen Moment. "Es muss sterben, denn ... es wird ganz Konohagakure vernichten ..." Sasuke schloss langsam die Augen. Er glaubte nicht, was er da hörte. Er wollte es nicht glauben. So durfte es nicht sein. Er stand auf und ging zu Sakura, die er liebevoll in die Arme schloss. "Es hat nichts mit unserem Kind zu tun!", sagte er ruhig und drückte sie fest an sich. "Wir werden eine Familie sein, Sakura, und niemand wird uns diese Familie nehmen. Niemand, hörst du?" Sakura nickte. Leise Tränen flossen über ihre Wangen. "Aber ..." "Kein Aber!", sagte Sasuke fest. "Meiner Familie wird niemand etwas tun. Das schwöre ich!" Sakura gab Sasuke einen innigen Kuss. "Ich vertrau dir", lächelte sie ... THE END Fortsetzung folgt ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)