End of Hope von Saya_Takahashi (~Wirst du mich wieder verlassen?~) ================================================================================ Kapitel 3: Im Koma ------------------ In dem weißen, hellen Zimmer flüsterten Stimmen miteinander. Die eine gehörte der blonden Hokage, die andere ihrer Assistentin Shizune. "Es ist so grausam, ich ...", Shizune sah mit Tränen in den Augen zu der im Krankenbett liegenden Sakura. "Das Koma bereitet mir sorgen", sagte Tsunade leise. "Sie hätte längst aufwachen müssen. Es ist jetzt schon Vier Tage her, dass Sasuke sie gebracht hat." "Was wird jetzt aus ihm? Bleibt er? Geht er wieder?", wollte Shizune wissen. "Erstmal bleibt er. Sakura war kurz wach, als Sasuke sie bei mir ablieferte. Sie sagte, dass er bitte bleiben soll. Ich denke, er wird es tun. Wenigstens eine Weile." "Und sie lassen ihn hier so einfach rumlaufen? Er könnte ..." Tsunade schüttelte den Kopf. "Nein, er wird nichts anstellen, da bin ich mir sicher. Und es war Sakuras Wunsch, dass ich ihn hier lasse. Ich respektiere es." "Was ist mit denen passiert, die das getan haben?", Shizune sah zu der Rosahaarigen. "Sasuke hat sie getötet ..." Die Assistentin nickte. "Das haben sie verdient! Wie kann man eine junge Frau nur ... nur so zurichten? Wie kann man ihr ihre Unschuld ... oh Gott!", Shizune musste sich abwenden. Übelkeit stieg ihr die Kehle hoch und sie hielt sich die Hand vor dem Mund. "Gehen wir", sagte Tasunade, die Shizune gut verstehen konnte. "Wir haben noch einiges zu erledigen." Im Laufe des Tages sahen auch Naruto und Sasuke bei Sakura vorbei, die immer noch schlief. Naruto war zwar überaus froh, dass Sasuke wieder aufgetaucht war, aber was mit Sakura passiert war, nahm ihn schrecklich mit. Obwohl er Sasuke eigentlich am liebsten eine reingehauen hätte, für den Kummer, den er allen bereitet hatte, ließ er es doch bleiben, da die Hokage ihm erzählte, dass Sasuke Sakura gerettet hatte. Dafür war er ihm mehr als nur Dankbar. Außerdem wohnte Sasuke nun bei Naruto, da sein eigenes Heim zerfallen war und erst wieder hergerichtet werden musste. Das sollte einige Zeit dauern, weshalb der Schwarzhaarige zugestimmt hatte, vorerst bei Naruto zu bleiben. "Ich hoffe, dass sie bald wach wird", sagte Naruto, der auf dem Stuhl vor Sakuras Bett saß und seine Freundin traurig ansah. Ihr Anblick war selbst für den gestandenen Ninja grausam. Sie sah schlimm zugerichtet aus und er konnte sich nur ausmalen, wie es ihr gehen würde, wenn sie wieder wach war. Sasuke nickte kaum merklich. Bisher hatte er auch mit Naruto kaum ein Wort gewechselt oder Dinge erklärt. Er ignorierte alle Fragen, und auch die giftigen oder panischen Blicke der Dorfbewohner, die ihn bisher gesehen hatten. Natürlich hatte man den Uchiha erkannt. Und auf Tsunades Anweisung hin ließ man ihn auch in Ruhe, aber es gab nicht wenige, die ihm am liebsten an den Kragen gegangen wären, darunter vor allem Sakuras Freunde, die wussten, was sie unter seiner Abwesenheit gelitten hatte. Nur Naruto benahm sich ihm gegenüber normal und freundlich, und dass schätzte Sasuke dem jungen Mann neben sich hoch an. Auch war er erstaunt über Narutos erwachsendes Ich, dass er kein Kind mehr war, schien unverkennbar. Auch vom Charakter her war er gewachsen, aber immer noch Naruto. "Es ist meine Schuld", sagte Naruto plötzlich. "Verdammt, es ist alles meine Schuld!", der Blonde ballte die Faust. Er war wütend. Wütend auf die anderen, doch am meisten auf sich selbst. "Hätte ich diese blöde Mission nur nicht über Sakura gestellt, dann wäre das nicht passiert!" Sasuke zog die Braue hoch bei dem Ausbruch des Chaosninjas. "So ist das eben, jetzt kannst du nichts mehr ändern. Ninja sein heißt, andere zurücklassen zu müssen ..." "Nein!", sagte Naruto zur Überraschung Sasukes. "Das ist nicht mein Weg, ein Ninja zu sein! Freunde im Stich lassen ... sieh sie dir an, Sasuke! Sie dir an, was die Schweine mit ihr gemacht haben! Wegen einer Schriftrolle! Wegen einer beschissenen Schriftrolle!" Sasukes Blick glitt zu Sakura. Er begriff, was Naruto meinte, aber auch er hätte nicht anders gehandelt als Kakashi. Die Mission hatte Vorrang. Missionen vor Freunde ... Das Ziel hatte oberste Priorität, dass war auch sein Weg gewesen. Er hatte seine Freunde auch im Stich gelassen. Er wusste, wie sich Naruto fühlte. Im Moment fühlte sich der Uchiha nicht besser. Eine halbe Stunde später verließen die beiden das Krankenzimmer. Sasuke jedoch drehte sich noch einmal um. Irgendetwas hielt ihn zurück. Sakura schien ruhig zu schlafen, alles schien in Ordnung, und dennoch ... "Können wir?", holte Naruto ihn aus seinen Gedanken zurück. Sasuke nickte und folgte dem Blonden. Ein seltsames Gefühl konnte er aber nicht abschütteln. "Verdammt, wir kommen noch zu spät!", schrie Naruto und sprang dabei von Dach zu Dach. Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben. Vor etwa fünf Minuten hatten sie die Alarmglocke im Krankenhaus angehen hören, jetzt waren sie auf dem Weg dahin. "Ich hatte es im Gefühl, dass etwas nicht stimmt", rief Sasuke zurück und ballte die Hände. Wenn etwas mit Sakura war, wenn sie jemand angegriffen hatte ... Aber warum? Am Krankenhaus angekommen liefen sie sofort zum Krankenzimmer, wo Sakura lag. Der Raum war leer, das Fenster zersplittert ... "Scheiße!", entfuhr es Naruto. Der Uchiha sagte kein Wort. Sprachlos sah er in das leere Zimmer. "Naruto, Sasuke", sagte Kakashis Stimme plötzlich hinter ihnen. "Sensei!", Naruto sprang den Jonin fast an. "Was ist passiert? Wo ist Sakura?" "Beruhigt euch, sie liegt in einem anderen Zimmer. Es gab einen Angriff ..." "Was für einen Angriff?" "Fremde Ninja sind hier eingedrungen, keiner hat sie kommen sehen. Das Sicherheitsteam hat nur das Splittern von Glas hören können, aber sie kamen zu spät." "Zu spät?", entfuhr es Sasuke. Kakashi nickte und lehnte sich, die Augen schließend, an die Wand in dem menschenleeren Gang. "Der Angriff galt Sakura, man hat ihr irgendeine Flüssigkeit eingeflößt und ist wieder verschwunden. Mehr wissen wir noch nicht", der Jonin musste sich zusammenreißen, keinen Wutanfall zu bekommen. "Was für eine Flüssigkeit?", fragte Naruto sofort. "Das wissen wir noch nicht und Sakura kann es uns auch nicht sagen." "Sie ist wach?", wollte Naruto ungläubig wissen. Kakashi nickte. Es war ein trauriges Nicken. "Ja, aber ..." "Was aber?", Sasuke sah ihn scharf an. "Sie kann sich an nichts erinnern ..." "Was passiert ist?" "Nein, ich meine an gar nichts. Sie weiß nicht, wer wir sind und sie weiß nicht, wer sie ist." "Nein!", brüllte Naruto. "Nein, das darf nicht sein, nein!", wiederholte er und schlug gegen die Wand. "Bitte nicht", flüsterte er. Kakashi stellte sich neben den jungen Mann. "Ihr könnt zu ihr, vielleicht erinnert sie sich ja wenigsten an euch", sagte er nicht sehr überzeugend. Naruto nickte und zusammen mit Sasuke ging er Kakashi hinterher, der ihnen das Zimmer zeigte. Tsunade kam gerade hinaus. Etwas unbestimmtes lag in ihrem verzweifelten Blick. "Soweit geht es ihr den Umständen entsprechend", sagte sie. "Kommt nachher bitte noch in mein Büro, ich muss mit euch reden." Naruto nickte, dann betraten sie das Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)