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Digimon Alpha Generation

Sieben Jahre nach Tamers
von

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Episode 11: Ein viel zu heißer Sommer

Huhu!

Auch bei abnehmender Kommizahl... Hier ist Kapitel 11... Langsam nähern wir uns dem ersten Höhepunkt und betreten nostalgische Plätze :3 Dieses mal findet ihr unten eine ganze Liste an Anmerkungen, nur eins nehme ich jetzt vorweg: Das Haus von Shojis Familie ist so ein kleines Reihenhaus, mit einem vier Quadratmeter großem Vorgarten... Halt alles sehr klein, aber ein Eigenheim.
 

Naja, viel Spaß mit dem Kapitel.
 

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Episode 11: Ein viel zu heißer Sommer
 

Es war Anfang August und ein wunderschöner Samstagmorgen. Der Himmel war klar und in ein helles Blau getaucht. Nicht eine einzelne Wolke war zu erkennen, so dass es, ignorierte man die nahe Straße und ihr Rauschen, das die Luft durchzog, fast wie in einem Märchen schien. Naja, nicht ganz, denn trotz allem war der Park wie ausgestorben. Das einzige nicht von den Fahrzeugen erzeugte Geräusch, war das laute Spiel der Zikaden und es ging Denrei allmählich auf die Nerven.

Im Schatten hinter der Hütte lagen er und die vier Digimon – auch Lopmon hatte die letzte Nacht wieder draußen verbracht – im verzweifelten versuch die unsägliche Hitze zu ignorieren.

„Zu heiß“, kam es von Lopmon, ehe die drei anderen Digimon „zu heiß“ echoten.

„Zu heiß“, murmelte das langohrige Digimon erneut und wurde wieder von den anderen nachgeäfft.

Denrei, dessen Gips mittlerweile vor einer Woche abgemacht worden war, drehte sich auf die Seite. „Coronamon“, begann er. „Du bist ein Hitzedigimon. Müsste dir das nicht gefallen?“ Dabei hatte er selbst die Fliegerbrille nur lose um den Hals hängen, da sich unter ihr sonst langsam der Schweiß sammelte.

Das angesprochene Digimon sah ihn nur an. „Zu heiß!“

Einen unverständlichen Laut von sich gebend schloss Denrei wieder die Augen. Es waren gefühlte vierzig Grad im Schatten, wenn man so am Boden lag und er war wirklich froh, dass die Ferien endlich angefangen hatten. Zwar war die Schule selbst klimatisiert, aber dies galt nicht für die Abendschule, die in einem relativ alten Plattenbau war und nur mit Ventilatoren kühlte. Aber auch diese hatte im Moment Ferien, was über dies hinaus noch den äußerst angenehmen Nebeneffekt hatte, dass sein Vater weniger auf die Zeiten achtete, in denen Denrei nach Hause kam und von dort ging.

Etwas Kaltes auf seiner Wange ließ Denrei hochschrecken. „Was…“ Dann erkannte er Shuichon, die vor ihm stand und ihm ein abgepacktes Eis vor das Gesicht hielt.

„Eis?“, fragte sie grinsend.

Das brachte auch die Digimon dazu sich aus ihrem scheintoten Zustand zu erheben und aufzublicken. Als sie die Tüte mit weiteren Packungen in ihrer Hand sahen, begannen die Augen zu glänzen. „Eis!“, riefen sie fast gleichzeitig aus, was das Grinsen des Mädchens breiter werden ließ.

Nicht viel später saß die Gruppe auf der Treppe vor der Hütte und leckten oder lutschten an den Eispinnen mit furchtbar künstlichem Vanillegeschmack. Nur Dracomon hatte seinen bereits verschlungen, da sein breites Maul nicht zum genüsslichen Verzehr der Süßspeise geeignet war. Stattdessen versuchte es nun eine Colaflasche zu leeren, wobei es aber mehr als die Hälfe des Inhalts über seine Schuppen verteilte.

„Ich will wieder ans Meer“, murmelte Lunamon wehleidig.

„Ich will einfach nur mehr Schatten“, erwiderte sein Bruder.

Die beiden Jugendlichen grinsten darüber. Es kam immerhin selten vor, dass sich die Digimonzwillinge mehr oder weniger einig waren.

Als sie ihr Eis verspeist hatte, lehnte sich Shuichon zurück und starrte zu den Baumgipfeln hinauf. „Und, wie sind die Ferien bisher?“, fragte sie dann an Denrei gewandt.

„Sie bestehen daraus, meinem Vater aus dem Weg zu gehen“, erwiderte er. „Ist allerdings wesentlich einfacher mit ihm, wenn keine Schule ist.“

„Schule nervt“, meinte Shuichon.

„Sowieso.“ Er lächelte matt. „Aber die Hitze nervt auch. Und mein Arm.“ Mal wieder versuchte er die rechte Hand zu bewegen, verzog vor Schmerzen aber das Gesicht. Nach fünf Wochen Gips hatten die Muskeln offenbar verlernt, wie man sich bewegt.

„Das wird schon wieder“, antwortete sie. „Aber mit der Hitze hast du Recht.“

„Mhm…“ Auch er lehnte sich nun nach hinten und blinzelte zum Himmel. „Den Digimon macht es auch zu schaffen.“

„Ich will in einen klimatisierten Raum“, bestätigte Lopmon und ließ seine Ohren in Shuichons Gesicht hängen, da es mal wieder auf ihrem Kopf saß.

Das Mädchen schwieg eine Weile. „Denrei, hast du Geld?“

„Im Moment schon – ja“, erwiderte er und sah sie fragend an. „Wieso?“

„Wollen wir nach Odaiba fahren?“

 

Als sie bei Odaiba-Kaien-Koen ausstiegen, war es weniger ausgestorben, als zuvor im Park Shinjukus. Während er sich umsah, kam es Denrei als eine immer blödere Idee vor, dass sie die Digimon mitgenommen hatten. Einzeln wären sie ja vielleicht nicht aufgefallen, aber gleich vier auf einmal? Das war doch etwas viel, für gute Cosplays, auch wenn er Shuichons Vorschlag verstand, als sie beim Gebäude des Aqua-City-Einkaufcenters ankamen.

„Sind das Digimon?“, fragte Dracomon und sah einem Lilymon, beziehungsweise einer Cosplayerin, die das Digimon verkörperte, hinterher.

„Nein, das sind Cosplayer“, erwiderte Shuichon lachend, während Lunamon den Kopf aus Denreis Rucksack reckte.

„Kühle“, murmelte es genüsslich, als es die klimatisierte Luft spürte.

Denrei sah sich um. Das Lilymon war nicht das einzige, was hier zu erkennen war. Einige Digiritter, ein WarGreymon, mehrere Engel und diverse Eigenkreationen liefen durch das Erdgeschoss des Einkaufcenters und langsam dämmerte ihm auch, was hier los war. August – natürlich!

„Du siehst so überrascht aus“, stellte Shuichon fest.

„Sagen wir es so“, murmelte er. „Ich habe irgendwann die Übersicht verloren, was wir für ein Datum haben…“

Abgesehen davon, dass Lunamon schwebte, sich aber im Moment in seinem Rucksack befand, waren die Digimon hier tatsächlich weniger auffällig, da auch ein zwar etwas großes, aber ansonsten ziemlich echt aussehendes Agumon grad von einem der Getränkeautomaten kam.

„Dracomon ist dein kleiner Bruder“, wies das Mädchen ihn nun an. „Die anderen drei sind Plüschtiere.“ Sie grinste. „Nur falls jemand fragt.“

Der Junge nickte nur gedankenverloren.

„Und jetzt lass uns einkaufen gehen“, jubelte Shuichon und packte ihn an der Hand, nur um ihn im nächsten Moment schon in Richtung der nächsten Rolltreppe zu schleifen.

„Aber…“, wollte er noch protestieren, aber da standen sie auch schon auf einer der sich aufwärts bewegenden Stufen.

Nun, ein Einkaufsbummel mit Shuichon war nicht so schlimm wie erwartet und wie es wohl mit einem anderen Mädchen geworden wäre. Kleidung, Uhren, Schuhe und Schmuck ließ das Mädchen links liegen und steuerte direkt auf den ersten Elektrofachhandel zu. Was nun folgte war eine Stunde, die gefüllt war mit „Hey, cool, ein Remake von Godzilla“ und „Man, ich habe kein Geld dafür“ und „Killerkäfer erobern Tokyo, sicher!“. Alles in allem war Shuichon wirklich nicht das, was man als ein typisches Mädchen bezeichnen konnte. Als sie das Geschäft schließlich verließen, hatte sie gleich drei neue Spiele für die Playstation und ein neues Computerspiel gekauft.

„Man, ich muss wieder mal nach Akihabara fahren“, stellte sie nun fest. „Hier bekommt man leider keine älteren Spiele…“

Denrei verdrehte die Augen. „Und ich müsste mich dringend mal hinsetzen. „Lunamon und Coronamon werden langsam wirklich schwer.“

„Und hier drin ist es ganz schön eng!“, protestierte das zuletzt genannte.

„Und Dracomon“, begann der Junge und wollte zu seinem Partner sehen.

„Dracomon ist vor sicher zwanzig Minuten seiner eigenen Wege gegangen“, kommentierte Coronamon und versuchte sich irgendwie weiter aus dem Rucksack zu befreien.

„WAS?“, riefen die beiden Jugendlichen gleichzeitig aus, ehe der Rucksack herumgeschleudert wurde, so dass sie die beiden Digimon ansehen konnten. „Aber wieso habt ihr nichts gesagt.“

„Ich wollte ja was sagen“, meinte Lunamon. „Aber mein Bruder…“

„Wieso…“, setzte dieser an, doch Denrei seufzte.

„Verdammt“, murmelte er. „Ich bin so blöd, wieso habe ich das nicht gemerkt?“

„Ich habe dich wohl abgelenkt“, meinte Shuichon verlegen. „Aber sehen wir es so: Es wird nicht weit sein, und solange Coronamon bei uns ist, wird es wohl nichts Schlimmes anstellen.“

„Nichts Schlimmes?“, erwiderte Denrei. „Wir sind in einem Kaufhaus. Dracomon ist ein Digimon, das sich wie ein Kind verhält…“ Er seufzte, packte sich an den Kopf und nahm dann seinerseits ihre Hand und zog sie den Gang, in dem sie standen, entlang.

Allerdings kamen sie nur bis zur nächsten Ecke, ehe sie in einen anderen Jungen, der im Gegensatz zu ihnen mit Jeans und einem kurzärmeligen Hemd sehr unauffällig gekleidet war, liefen und diesen fast umwarfen.

„Tut uns leid“, meinte das Mädchen schnell, als sie ihn erkannte.

„Shoji?“, fragte Denrei und sah ihn verwundert an. Er hatte nicht damit gerechnet auf ihn zu treffen, auch wenn Convention war.

„Ja“, erwiderte dieser nur nüchtern. „Du solltest besser auf dein Digimon aufpassen.“

Dracomon trat hinter der Ecke hervor und sah Denrei beschämt an. „Tut mir leid“, murmelte es, sich anscheinend dessen bewusst, dass es nicht hätte weglaufen dürfen.

Da schwang sich Lopmon auf seinen Kopf. „Man, man muss wirklich auf dich aufpassen“, meinte es und hielt dem kleinen Drachen mit seinen Ohren die Augen zu.

Shoji seufzte, als neben ihnen eine Gruppe von drei weiteren Jugendlichen stehen blieb und auf die Digimon starrte. „Wir sollten vielleicht hier weg“, meinte er dann und bedeutete den anderen ihnen zu folgen.

„Glotzt nicht so“, schnauzte Coronamon die stehen gebliebenen Jugendlichen an, als diese ihnen hinterher starrten, was wiederum dafür sorgte, dass die drei Tamer nun wirklich die Beine in die Hand nahmen, um aus den Einkaufszentrum zu verschwinden, ehe sie noch mehr aufsehen erregten.

 

Mehr als zufrieden saßen die Digimon kurze Zeit später im Gras des Shiokaze-Parks und verschlangen schon wieder Eis, auch wenn es sich dieses Mal um Softeis handelte, welches Shuichon ihnen zuvor gekauft hatte.

Auch Gazimon hatte sich nun zu ihnen gesellt, da es zuvor, als sein Tamer im Einkaufscenter war, hier gewartet hatte, um nicht aufzufallen.

„Da drin war es so schön kühl“, jammerte Lunamon nun, während es sich ausgiebig mit dem Eis beschmierte.

„Aber drinnen fallt ihr zu sehr auf“, erwiderte Sho und zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht, wie ihr überhaupt auf die Idee kommen konntet, die Digimon mitzunehmen. Wenn einer von den Fans die Digimon entdeckt, ist hier der Teufel los.“

Shuichon grinste nur verlegen und zuckte mit den Schultern. „Naja, aber die Digimon fallen hier trotzdem weniger auf. Ich meine, schau dir die vielen Cosplayer und Plüschtiere an.“

„Außerdem hast du Gazimon ja auch bei dir“, versuchte Denrei zu kontern.

„Aber ein sprechendes Plüschtier fällt trotzdem auf.“ Damit sah der langhaarige Junge erst zu Lopmon und dann zu Coronamon, das ihm nur die Zunge rausstreckte. Dann sah er zu Denrei. „Und Gazimon ist erstens ruhig und zweitens vernünftig genug sich hier zu verstecken, während ich im Center bin. Das kann man weder von deinem Dino, noch von den beiden Unruhestiftern behaupten.“ Erneut sah er zu Coronamon, dann aber auch zu Lunamon, das sofort protestierte:

„Hey, vergleich mich nicht mit meinem Bruder!“

Daraufhin lächelte Sho. „Jetzt tu nicht so unschuldig, ihr seid doch ein kleiner Haufen Chaoten und du bist nicht besser als dein Bruder.“

„Was ist ein Chaot, Denrei?“, fragte Dracomon, das mal wieder ein Fremdwort aufgeschnappt hatte, sofort.

„Jemand der ständig soviel Chaos anrichtet, wie ihr“, erwiderte Gazimon ruhig und richtete sich etwas auf, da es bis zu diesem Moment neben seinem Tamer gekauert hatte.

„Sehr lustig“, kommentierte Coronamon und wandte sich nun ganz ab.

Die Tamer lachten.

„Shoji“, begann Shuichon nun. „Eine Sache würde mich interessieren.“

Der Angesprochene sah auf.

„Wie lange ist Gazimon schon bei dir?“

Daraufhin senkte der Junge den Blick und wandte ihn in die Richtung, wo der Strand Odaibas lag und zuckte nur beiläufig mit den Schultern. „Ich weiß es nicht mehr genau“, murmelte er und versuchte seine Stimme scheinbar gleichgültig klingen zu lassen, damit etwas anderes, die anderen beiden konnten nicht definieren, was da durch seine Worte klang, vor ihnen zu verbergen. „Ich glaube, es ist fast ein Jahr her, dass es in diese Welt kam.“

„Solange schon?“, erwiderte Shuichon überrascht.

„Ja, wieso?“

„Es ist nur komisch“, antwortete die Chinesin. „Dass wir uns noch nicht gesehen haben und vor allem, dass wir nichts von Gazimon mitbekommen haben. Und von den neuen Digivices…“

„Habt ihr die ganze Zeit Digimon getötet?“, fragte Denrei und warf ihm einen Seitenblick zu. Wenn die ganze Zeit schon Digimon in dieser Welt waren – wieso hatte er sie nie gesehen? Waren sie unsichtbar, wenn man kein Tamer war? Nein, das konnte nicht sein. Immer wenn Digimon aufgetaucht waren war eine Panik ausgebrochen, jedenfalls wenn Menschen in der Nähe gewesen waren.

„Ja.“ Nun war Shojis Stimme wirklich Gleichgültig. „Digimon gehören nicht in diese Welt…“

Denrei senkte den Blick.

„Aber bis vor ein paar Monaten sind nur selten Digimon erschienen und immer in Fields“, fuhr der Jüngere fort. „Aber dann…“

„Dann kam dieses Mädchen“, ergänzte Denrei, was der andere nur mit einem Nicken bestätigte.

„Aber was“, wollte Dracomon erneut eine Frage stellen, doch Gazimon gab ihm einen Stups.

„Sei erst einmal ruhig“, meinte es.

„Aber…“

Weiter kam es nicht, als ein lauter Knall – wie von einer Explosion – sie zusammenfahren ließ. Im nächsten Moment waren aus der Ferne Schreie zu vernehmen, die aus der Richtung des Einkaufscenters kamen.

„Was war das?“, fragte Denrei, während Gazimon seinen Partner ansah.

„Digimon“, stieß es nur hervor und rannte auch schon los, während der Junge ihm folgte.

Nun hörte auch Coronamon auf zu schmollen. „Na, endlich passiert mal wieder etwas“, rief es begeistert.

„Und wieso freut dich das so?“, erwiderte seine Schwester.

Derweil nickten sich Denrei und Shuichon zu. „Gehen wir!“ Damit rannten auch sie durch den Park zurück zum Zentrum Aqua-Citys, doch schon als sie sich näherten sahen sie den Rauch, der von einem brennenden Baum auf dem Gelände ausging.

Noch im Laufen holte das Mädchen eine Karte hervor und zog sie durch ihr Digivice. „Card Slash! Whamon – Jet Arrow!“

„Jet Arrow“ Lopmon feuerte einen Wasserstrahl auf den Baum, um das Feuer zu löschen, während Shoji und Gazimon bereits dem Übeltäter gegenüberstanden.

„Das ist ein Fla Wizarmon!“, rief Denrei auf, doch nun hatten Lunamon und Coronamon ihn überholt und griffen das Digimon an.

„Tear Shot!“

„Corona Knuckle!“

Das relativ groß gewachsene Dämonendigimon wich den beiden Halbmonden aus und wehrte dann Coronamon ab, in dem es den Schlag erst mit der eigenen Klaue abfing und das kleinere Digimon dann zurück warf.

„Was machen die beiden da?“, fragte Shuichon, was Denrei nur mit einem Schulterzucken beantwortete.

Dabei bemerkte keiner von ihnen, dass nun sieben weitere Digimon hinter ihnen erschienen. Erst als diese nun ihren Angriff starteten und flüssigen Wachs in ihre Richtung schossen reagierte das Mädchen und fuhr herum. „Vorsicht!“, war das einzige, das sie rufen konnte – chancenlos einen der Jungen noch rechtzeitig zu erreichen.

„Dracomon“ – „Gazimon“ – „Shinka!“

Die beiden Digimon der Jungen waren in Kugeln aus Licht gehüllt.

„Coredramon!“

„Sangloupmon!“

Sofort startete das große Drachendigimon eine Attacke, um die der Gegner abzuwehren. „Blue Flare Breath!“ Das blaue Feuer ließ das Wachs in der Luft verdampfen, ehe sich Sangloupmon auf die Angreifer stürzte.

„Sticker Blade!“ Die kleinen Messer flogen auf die kerzenförmigen Childdigimon zu, doch auch diese Attacke traf sein Ziel nicht, als eine Schockwelle vom Himmel auf sie herab geschossen kam, die Messer in den Boden schoss und auch einige der umstehenden Menschen von den Beinen riss.

„Candmon“, murmelte Shoji und sah zu den lebenden Kerzen, ehe sich sein Blick zum Himmel richtete. „Shadramon“, erkannte er dann das Insektendigimon auf dem Amorlevel.

„Alles Hitzedigimon…“ Auch Denrei starrte die Digimon der Reihe nach an.

„Und das, obwohl es sowieso schon so heiß ist“, seufzte daraufhin das Mädchen und hatte eine weitere Karte in der Hand. „Lopmon!“, rief sie. „Card Slash! Super Evolution Plug-In S!“

„Lopmon – Shinka! Wendimon!“

„Und jetzt?“, fragte Denrei, während die drei Tamer immer weiter zusammen rückten.

„Kämpfen wir“, erwiderte Coronamon, das sich sehr schnell wieder aufgerappelt hatte und nun zu den Füßen des Jungen stand.

„Ihr nicht.“ Sho sah warnend zu dem Digimon hinunter.

„Wieso nicht?“, meinte dieses herausfordernd.

„Weil ihr keine Tamer habt“, antwortete der Junge.

„Aber“, begann Coronamon.

„Jetzt seit einfach ruhig!“, fuhr Shuichon sie an. „Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um zu streiten, findet ihr nicht.“ Damit spielte sie in erster Linie darauf an, dass hier noch einige Menschen waren, die verletzt werden könnten. Unter anderem auch welche der Fans, die in einiger Entfernung von ihnen standen und die Digimon fassungslos anstarrten.

Doch ehe dies zu einem weiteren Punkt der Diskussion werden konnte, erklang ein Lachen. „Wollt ihr nicht für ein wenig Abkühlung sorgen?“, fragte eine ihnen mittlerweile doch vertraute Stimme, als das Mädchen mit der schwarzen Träne im Gesicht, nicht weit von ihnen erschien.

„Was soll das?“ Shoji begann bei ihrem Anblick zu zittern.

„Nichts“, antwortete sie. „Es ist nur ein Spiel.“ Erneut lachte sie scheinbar sehr amüsiert auf, als Coredramon einen Laserstrahl in ihre Richtung abfeuerte, dem sie aber mit einem Sprung auswich.

„Sie ist wirklich kein Mensch“, murmelte Denrei nun, als sie einfach in der Luft schweben blieb und sie voller Häme im Gesicht ansah.

„Wirklich sehr schade.“ Verachtung klang in ihrer Stimme, bevor sie von einem Moment auf den nächsten Verschwunden war.

Erst jetzt schien sich Shoji wieder der Digimon bewusst zu werden, als er bemerkte, dass das Fell seines Partners von heißem Wachs verklebt war und dieser wütend versuchte nach einem der Candmon zu schnappen.

„Card Scan! Firewall!“

Das Feuer, dass Sangloupmon im nächsten Moment umgab, ließ den heißen Wachs verdampfen, was dafür sorgte, dass es wieder bewegungsfähiger war, das gegnerische Digimon zu fassen bekam und tötete, in dem es die Flamme mit der Pfote austrat.

Nun stürzten sich auch die beiden Digimonzwillinge auf eins der Candmon und griffen es dieses Mal nacheinander an. Mit ein paar Schlägen warf Coronamon es zurück, ehe Lunamon es mit einem Strahl Wasser vernichtete und seine Daten in sich aufnahm.

„Ich kümmere mich um das da!“, rief Shuichon entschlossen und sah zu dem Insektendigimon, das immer noch über ihnen schwebte und die Situation abzuschätzen schien. „Card Slash! White Wings!“ Die Karte ließ ein paar weiß gefederter Flügel auf dem Rücken Wendimons erscheinen, so dass dieses sich nun vom Boden abstieß und auf seinen Gegner zuflog, der daraufhin seinerseits eine Attacke startete und eine Fontaine aus Feuer dem größeren Digimon entgegen sandte.

„Coredramon!“ Denrei sah zu seinem Partner. In einer Hand hielt er seinerseits nun eine Karte, von der er wusste, dass sie Coredramon nur in Kombination mit einer weiteren Karte etwas brachte. „Card Scan! King’s Swords!“ Die beiden säbelkrummen mit Digicodes verzierten Schwerter erschienen in Coredramons Klauen, woraufhin dieses, in Vertrauen auf seinen Tamer in Richtung Fla Wizarmons lief und dieses angriff, jedoch zu schwerfällig für das humanoide Digimon war.

Derweil starrte Denrei fassungslos auf die Karten in seiner linken Hand. Konnte das sein? Hatte er die Karte nicht mit? Sie gehörte doch fest in sein Deck und war vor allem im Kampf gegen die realen Digimon immer von Vorteil gewesen. „Verdammt“, murmelte er, als Shojis Stimme ihn zusammenfahren ließ.

„Denrei, fang“, rief der andere Junge, der mittlerweile zu seinem Digimon gelaufen war. Damit warf er eine Karte in die Richtung des älteren, der diese perplex fing und benutzte, als er erkannte, worum es sich handelte.

„Card Scan! High Speed Attack!“

Sofort wurden die Bewegungen des Dinodigimons schneller und es griff seinen Gegner mit einigen festen Schwertschlägen an, denen das Fla Wizarmon tatsächlich nicht ganz ausweichen konnte. Nun, wo es geschwächt war, war es an Sangloupmon anzugreifen und es ließ ein Heulen erklingen: „Sticker Blade!“

Die Messer bohrten sich durch den Körper des Dämonendigimons, ehe es sich in Datenpartikel auflöste, die von Shojis Partner absorbiert wurden.

Derweil hatte ein Faustschlag Shadramon zu Boden befördert und Wendimon, dass so vertraut mit den Flügeln schien, als wären sie immer da, sauste im Sturzflug auf es zu, um es erneut anzugreifen, dieses Mal noch von einer weiteren Karte unterstützt: Heavy Metall. Ein Schlag mit dieser Waffe sorgte dafür, dass sich auch dieses Amor in zusammenhangslose Daten zurück verwandelte und geladen werden konnte.

„Blue Flare Breath!“ Das heiße, blaue Feuer kostete nun auch den übrigen Candmon das Leben, als Shoji nun etwas bemerkte.

„Wo sind die beiden Chaoten?“, fragte er, woraufhin sich auch Denrei verwirrt umsah.

Coronamon und Lunamon schienen tatsächlich verschwunden zu sein.

„Was ist los?“, rief Shuichon zu ihnen hinüber, als sie ihre verwirrten Gesichter sah, und rannte zu ihnen hinüber.

„Coronamon und Lunamon“, begann Shoji, als die Lilymon-Coyplayerin, die sie bereits zuvor gesehen hatten, zu ihnen kam.

„Sie sind im Gebäude“, meinte sie zurückhaltend und darauf bedacht Abstand zu Sangloupmon und Coredramon zu halten. „Dort sind noch weitere Candmon…“

Mehr brauchten die beiden Jungen nicht zu hören. Wie ein eingespieltes Team rannten sie gleichzeitig los – gefolgt von ihren Digimon – und riefen noch grade „Danke“ zu dem verängstigen Mädchen hinüber, das noch einmal zusammenzuckte, als Shuichon und Wendimon an ihr vorbei liefen.

Tatsächlich fanden sie die beiden Childs in der riesigen Eingangshalle des Gebäudes, umringt von gleich zwei Kreisen bestehend aus sicher gesamt zwanzig oder dreißig Candmon.

„Tear Shot!“ Die Attacke machte einem der Kerzenwesen den Gar aus, doch es blieben noch viele weitere und die Tatsache, dass die beiden Digimon schon wieder am Streiten waren. „Verdammt, musst du dich mit so vielen gleichzeitig anlegen?“, fauchte Lunamon nun.

„Ach, und wer ist mir die ganze Zeit gefolgt?“, erwiderte sein Bruder.

„Irgendwer muss doch auf dich aufpassen!“ Da zuckte Lunamon zusammen, als aus allen Richtungen Flammen in ihre Richtungen schossen. „Hydro Water!“, versuchte es sich und seinen Bruder zu verteidigen, der spätestens in dem Moment, wo er selbst völlig durchnässt war, darüber nicht mehr glücklich war.

„Card Scan“, war Shos Stimme zu vernehmen. „Sorcerymon – Crystal Cloud!“

„Crystal Cloud!“ Sangloupmon legte den Kopf zurück und schoss dann aus seinem Maul eine Reihe Eiskristalle, die die Flammen einiger Candmon trafen, dort schmolzen und so die Digimon vernichteten.

Doch noch immer standen ihnen neun oder zehn lebende Kerzen gegenüber und sahen sie nun wütend an, bevor sie sich vor ihnen aufbauten und gleichzeitig begannen sich um die eigene Achse zu drehen. „Karma Flamer!“ Um jedes der übrigen zehn Digimon bildete sich ein Tornado aus Flammen und diese kreisten nun um die Tamer und deren Partner herum, wobei sie mit jeder Runde gefährlich näher kamen.

„Da kann man nichts machen“, seufzte Shuichon nur. „Ich könnte eigentlich drauf verzichten, so viele Digimon zu töten…“ Damit zog sie eine Karte aus ihrem Deck hervor. „Ich fürchte, das wird teuer für Aqua-City. – Card Slash! Tylomon – Eraser Below!“

Daraufhin schwang Wendimon seine massigen Arme erst nach hinten, dann nach vorne, wobei eine Riesenwelle, gleich einem Tsunami, sich auf einmal über ihm aufbaute und dann mitten in der Halle zusammenbrach und damit komplett flutete, was auch den letzten Candmon das leben kostete und für einen Haufen Flüche von Seiten Coronamons sorgte.

„Wenn das so weiter geht, können wir Tokyo bald komplett renovieren“, merkte Shuichon an.

Nun wo das Wasser ebenso schnell wieder verschwunden war, wie es vorher kam, war die Eingangshalle des Zentrums vollkommen verwüstet. Die Bänke, die hier gestanden hatten, waren umgekippt, einige Glasscheiben der ebenerdigen Geschäfte zerbrochen und sogar eine der Rolltreppen komplett zerstört.

„Cool!“, war nun eine Stimme vom Eingang zu vernehmen.

Einige der Digimonfans, die hier versammelt waren, standen in den Türen und starrten die riesigen Wesen an, was Shuichon sich vor den Kopf schlagen ließ.

„Nicht gut“, murmelte sie und Denrei konnte ihr innerlich nur voll und ganz zustimmen.

 

„Zumindest ist es jetzt nicht mehr so heiß“, versuchte Denrei zu scherzen, während er versuchte seine Weste auszuwringen.

Sie standen auf einer Insel vor dem Strand Odaibas, auf die sie geflüchtet waren, als die Digimonfans langsam aber sicher begannen zu viele Fragen zu stellen. Zum Glück konnten dank der Karten alle drei Adults fliegen und hatten sie so auf die nächste Insel gebracht, wo sie nun standen, beziehungsweise saßen, und überlegten, was sie als nächstes machen sollten, während Coronamon noch immer nicht aufgehört hatte, Schimpf und Schande über Shuichon zu krakeelen, da es sie – nicht zu Unrecht – für sein unfreiwilliges Bad verantwortlich machte.

„Wenn wir jetzt von hier aus weiterfliegen, ziehen wir noch mehr Aufmerksamkeit auf uns“, gab Shoji nun zu bedenken.

„Aber wir müssen von hier weg“, erwiderte Denrei. „Zumindest Coredramon und Wendimon sind vom Strand aus noch sichtbar und die Polizei läuft sicher schon bei Aqua-City herum.“

„Es sei denn Yamaki hat sie davon abgehalten“, meinte Shuichon, das löwenmähnige Digimon zu ihren Füßen ignorierend, während dieses sich immer weiter aufregte.

Da beugte sich Coredramon zu seinem Tamer hinunter. „Ich habe Hunger, Denrei“, jammerte es, was von einem Drachen seiner Größe sehr komisch klang, jedoch von einem mehr als lauten Magenknurren bestätigt wurde.

„Wir müssen zuerst hier weg“, erwiderte der Junge und tätschelte die große Nase.

„Schwimmen würde natürlich weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen“, meinte Shuichon nur. „Mit den richtigen Karten…“

„NIE UND NIMMER!“, kreischte Coronamon. „Ihr kriegt mich heute nicht mal mehr in die Nähe von Wasser! Das garantiere ich euch!“ Dabei hüpfte es von einem Bein auf das andere und schlug mit den Fäusten in die Luft, scheinbar, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.

Lunamon versuchte es fest zu halten. „Sei endlich still, du Giftzwerg“, zischte es, was Denrei, der allmählich zitterte, da seine Sachen immer noch nass waren und der Wind über die Bucht hinweg wehte, ein mattes Lächeln entlockte.

„Wahrscheinlich wird es wirklich am besten Funktionieren, wenn wir schwimmen“, überlegte Shoji, während Sangloupmon im Gras neben ihm lag.

„Aber“, setzte Coronamon an, doch seine Schwester hielt ihm den Mund zu.

 

Es war schon kurz nach acht und draußen bereits dunkel, als Denrei nach Hause kam, froh darüber, dass sein Vater an diesem Abend arbeitete. Auf die Fragen, wegen seiner nassen Kleidung und Haare, konnte er verzichten. Es reichte ihm schon, dass er noch heftiger als zuvor zu zittern begann, als er in die klimatisierte Wohnung kam und insgeheim Lunamon dafür beneidete, dass es auch mit nassem Fell nicht fror. Er selbst brauchte jetzt erst einmal eine warme Dusche, da er sich Momentan fühlte, als würde er im nächsten Moment zu einem Eisblock erstarren, selbst wenn es gar nicht so kalt war.

Die Digimon, die zum Glück mittlerweile zurück digitiert waren, da das Schwimmen trotz der Fähigkeiten durch die Karten sehr viel Energie gekostet hatte, schliefen derweil bereits tief und fest in der Hütte im Park. Der Tag war für sie sehr anstrengend gewesen, wenngleich auch Denrei sich fühlte, als würde er, sollte er sich nach dem Duschen hinlegen, sofort einschlafen.

Als er gute zehn Minuten später das Bad wieder verließ und sich ein trockenes T-Shirt überzog, während seine Sachen nun in der Waschmaschine durchgeschleudert wurden, fühlte er sich eindeutig besser, allerdings immer noch erschöpft. Er wählte die Nummer eines Lieferservices aus dem Kurzwahlspeicher und schleppte sich dann in sein Zimmer, wo er mal wieder begann seine Karten zu sortieren. Es könnte schlimmer kommen, als heute, wenn er eine wichtige Karte nicht dabei hatte. Außerdem – so überlegte er – könnte er vielleicht neue Karten gebrauchen. Er seufzte. Seit diesem Traum hatte er sich eh vorgenommen nach Akihabara zu fahren. Selbst wenn er dort nichts herausfinden würde, er spürte einen gewissen Drang in sich der Sache nachzugehen.

Wieder seufzte er. Am Dienstag würde sein Vater über Tag arbeiten.

 

Auch Shoji kam sehr erschöpft nach Hause, noch immer am Überlegen, was er seinen Eltern, die zu dieser Zeit natürlich schon zuhause waren, erzählen sollte. Gazimon würde derweil durch den Flur in sein Zimmer schleichen, weshalb es bereits jetzt, bevor jemand bemerkte, dass der Junge wiedergekommen war, losrannte.

Er seufzte und schloss die Tür des Hauses hinter sich, wobei er schon aus seinen Schuhen schlüpfte, in denen sich eine Wasserlache gebildet hatte.

„Ich bin wieder da“, rief er in das Haus, in dem sie seit nun drei Jahren wohnten, während er sich auch seiner Socken entledigte und dann in die Filzpantoffeln schlüpfte. Wahrscheinlich waren seine Eltern in der Küche, einem der drei Haupträume des Erdgeschosses.

Tatsächlich öffnete sich die entsprechende Tür, grade in dem Moment als er tropfend an dieser vorbei schlurfte und seine Mutter sah ihn an, sofort besorgt, als sie erkannte, das er aussah, als wäre er grade Schwimmen gewesen. „Liebling, was ist denn passiert?“, fragte sie.

„Nichts“, erwiderte er und wollte seine erfundene Begründung zum Besten geben, als seine Mutter ihn schon unterbrach.

„Waren es wieder irgendwelche Jungen aus deiner Klasse?“, sorgte sie sich und hatte schon ein Handtuch – eigentlich ein Geschirrtuch – in den Händen, um ihm die Haare trocken zu rubbeln. „Verfolgen sie dich jetzt auch schon in den Ferien? Ich sollte wirklich noch einmal mit deinem Klassenlehrer…“

„Ist schon gut, Mama“, erwiderte er. „So war es doch nicht.“ Er seufzte und nahm ihr das Handtuch ab. „Ich hatte nur einen Unfall… In Odaiba. Ich war am Strand und bin gestolpert und ziemlich dumm im Wasser gelandet.“

„Hast du dich auch nicht verletzt?“, fragte seine Mutter weiter. „Und bist du dir ganz sicher, dass dich niemand geschubst hat?“

„Ja, Mama. Und nein, ich bin nicht verletzt.“

„Warte einen Moment“, fuhr seine Mutter fort. „Ich werde dir Badewasser einlaufen lassen.“ Damit verschwand sie auch schon die Treppe hoch ins eigentliche Badezimmer des Hauses, da im Erdgeschoss nur ein kleines mit Dusche war.

Nun äußerte sich sein Vater, der wohl in der Küche war: „Du solltest vorsichtiger sein“, meinte er. „Ich glaube ja nicht, dass dir was passiert, aber deine Mutter macht sich ziemliche Sorgen.“

„Ich weiß“, murmelte Shoji daraufhin nur, ehe er seiner Mutter nach oben folgte. Seit dieser Sache, die bald sieben Jahre her war, machte sie sich immer Sorgen, selbst wenn er nur fünf Minuten zu spät von der Schule zurückkam, auch wenn er sich nie darüber beschweren würde, war er doch selbst mit Schuld daran.

„Die Wanne ist noch nicht voll“, begrüßte seine Mutter ihn oben.

„Nicht schlimm“, erwiderte er. „Ich stell das Wasser gleich selbst aus.“

„Pass auf, dass es nicht zu heiß wird.“

„Ja, Mama…“ Es war eine Erleichterung, als sie die Tür hinter sich schloss.

Im Badezimmer war es warm und es war erleichternd, die nassen Sachen ausziehen zu können. Obwohl die Wanne noch nicht vollgelaufen war, stieg er hinein und seufzte erleichtert, als die Wärme in seinen Körper zog, doch dann dachte er wieder an das, was sein Vater gesagt hatte. Vielleicht war er selbst ja der Einzige, der sich für den Schuldigen hielt, hatte er doch damals nichts machen können, um seinen Bruder aufzuhalten. Aber es war in drei Tagen tatsächlich schon sieben Jahre her, dass er kein Zwilling mehr war…
 

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Anmerkungen:

*Odaiba: Odaiba ist der Bezirk von Tokyo, aus dem in Adventure und Zero Two Taichi und Co (bis auf Ken und in der ersten Staffel noch Takeru) kommen. Die Insel, auf der Denrei und Co. das sitzen, ist so eine wie die, wo Vamdemon seine Unterkunft hatte.

*Aqua-City: Eine kleine Stadt in der Stadt mit einem großen Einkaufszentrum - direkt gegenüber vom Fuji-TV Sender.

*Die Convention: Naja, das Kapitel spielt eigentlich am 02. August, aber am 01. August ist das Odaiba-Memorial-Festival da. Das heißt so viel, wie: Eine Reihe Digimonnerds versammelt sich um den ersten Aufbruch in die Digiwelt zu celebrieren ^.~

*Shiokaze-Park: Wer hätte das Gedacht: Hier trifft Hikari das erste Mal auf Tailmon, während Taichi und Co drüber fachsimpeln, wie man den achten Digiritter wohl am schnellsten ausfindig macht.

*Shadramon: Ein Insektendigimon auf dem Armorlevel und mit dem Typus Virus. Es ist eine mögliche Digitation von Wormmon mit dem Digimental of Courage (Digiarmorei des Mutes), weshalb es auch eine ganz ähnliche Rüstung wie Fladramon hat - allerdings einen schwarzen Grundkörper.

*Fla Wizarmon: Ein Magierdigimon auf dem Armorlevel, ebenfalls vom Typus Virus und ebenfalls eine mögliche Digitation von Wormmon mit dem Digimental of Courage.

*Candmon: Im deutschen Candlemon - sind wahrscheinlich den meisten Bekannt. Auf dem Childlevel und vom Typus Datei und in Form einer Kerze.
 

Puh - das war's... Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Wenn noch Fragen offen sind, fragt einfach!



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  MlleBellec
2014-02-10T16:00:03+00:00 10.02.2014 17:00
Lief Adventure als Anime?
Auf jedenfall wieder ein sehr interessantes Kapitel und mir gefiel der Kampf recht gut.
Von:  Merkur
2012-04-11T14:51:35+00:00 11.04.2012 16:51
Da wünscht man sich doch gleich auch, dass es bald Sommer wird ^^ Aber bitte keine 40° im Schatten XDD Wirklich niedlich, wie sie da alle zusammen Eis essen. Dracomon ist so putzig, ich hoffe, es hat wenigstens daran gedacht, den Stiel nicht mit zu essen XD
Die Kampfszene fand ich im wahrsten Sinne des Wortes äußerst erfrischend ^^ Ich mag Coronamon, es erinnert mich immer noch total an Impmon und Impmon mag ich ja auch XD
Zudem finde ich es total irre, aber auch irgendwie witzig, wie Shuichon und Lopmon immer eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, wo auch immer sie hingehen XD Zu Shuichon passt das ja echt gut, aber dem Lopmon aus der Serie wäre es bestimmt im Leben nicht eingefallen, sich so zu verhalten. Was hat Shuichon nur getan? XDD"
Aber so langsam könnte man ja ruhig mal erfahren, was es mit dem mysteriösen Mädchen auf sich hat, ich sitze ja schon auf heißen Kohlen °.°
Wie immer ein tolles Kapitel! :D
Von:  DINO2011
2011-09-22T20:12:29+00:00 22.09.2011 22:12
Das Einkaufszentrum war echt lustig und verlief ungefähr so wie ichs mir vorgestellt habe. Es ist alles drunter und drüber gegangen, Digimon sind aufgetaucht und die Tamer sind aufgefallen, haben alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und sind dann verschwunden. Ich kann Coronamon voll verstehen, trotzdem geschieht es ihm irgendwie recht, is halt immer frech und sorgt für Unruhe.
Von:  PenAmour
2010-09-20T20:41:21+00:00 20.09.2010 22:41
Der Einstieg ins Kapitel hat mir sehr gut gefallen, war bisher der bildlichste - was wenn man sich einer Situation nähert ja sehr wichtig ist, und flüssigste, der dann auf die Akteure geschwenkt ist.
Denrei, dessen Gips mittlerweile vor einer Woche abgemacht worden war, drehte sich auf die Seite
Hier würde ich entfernt worden verwenden, weil man "machen" und "tun" möglichst vermeiden sollte, und es klingt dann auch schon anders.^^
Dracomon ist mir wirklich sympathisch. Gut andauernd gerät es in Schwierigkeiten, hat immer hunger, oder ihm ist zu heiß, oder es ist müde (wie eine Frau :D), aber mich amüsiert es sehr.
Wie du die Kämpfe durch Satzkonstruktionen noch lebender machen kannst, hatte ich dir ja schon vorgeschlagen - allgemein schadet es nie, solche Sachen zu trainieren, dann macht man es irgendwann ganz unterbewusst.
Das heiße, blaue Feuer kostete nun auch den übrigen Candmon das Leben, als Shoji nun etwas bemerkte.
Zwar finde ich es gut, dass du auf unnötige Goreinhalte verzichtest, aber an dieser Stelle wäre es durchaus verträglich, es direkter zu beschreiben, wie die Digimon in den Flammen verenden - einfach um einen realistischen Eindruck der Attacke wieder zugeben, aber auch um deutlich zu machen, dass es schon sehr gefährliche Kämpfe sind. Gerade wenn Denrei zuvor mit Shoji darüber spricht, dass dieser Digimon explizit tötet, dann wäre es nur konsequent es an der ein oder anderen Stelle auch hervorzuheben. Nicht um bedeutend grausamer zu werden, sondern um den Leser - was die Kämpfe angeht - nicht auf der Adrenalinwelle schwimmen zu lassen, sondern auch mal Betroffenheit in ihm auszulösen. Gerade weil es in Digimon sehr oft Kämpfe gibt, sollte man immer wieder neue Aspekte dieser Kämpfe suchen und beschreiben - ist natürlich auch eine Challenge für einen selbst :D

Außerdem scheint Shoji ja eine ganz eigene -traurige oder persönliche- Ansicht zum Tod zu haben, wie man ja am Ende bemerkt, und genau da ist ja dieser Zwiespalt interessant. Das Ende fand ich sehr interessant, Shoji könnte hier ein menschlicher Favorit werden - mal sehen.
Und natürlich ist es alle Anerkennung wert, dass du hier die Pfade der Digiritter einbaust - denn aufs Detail kommt es an.^^
Bis dahin
PenAmour

Von: abgemeldet
2008-10-23T17:00:00+00:00 23.10.2008 19:00
Super! Neue Digimon sind aufgtaucht, die eher im Anime gar net oder nur im Hintergrund vorkamen! Superb!
Von: abgemeldet
2008-10-07T12:04:18+00:00 07.10.2008 14:04
Das war echt super.
XD
1A Kapitel, schöner Kampf.
Auch tolle Gegner. Ich mag im allgemeinem Flammendigimon und Shadramon find ich auch cool.
Irgendwie triffst du immer meine Lieblinge.
XDDDD

Die Idee mit der Convention find ich echt super.
Is alles etwas realitätsnäher.
Von:  Heruvim
2008-10-01T16:17:15+00:00 01.10.2008 18:17
Wow!!!
Ein wundervolles Kapitel!
Nur die ganze Muehe mit der Recherche!
Das ist mit Abstand das beste Kapitel dieser Ff!Ob es an den frischen Ideen liegt, oder doch an dem verbesserten Schreibstil, werde ich mir bis zum naechsten Kommentar ueberlegen...
Du weisst, dass ich an deinem Schreibstiltil immer diese sture form kommentiert habe, was sich aber nun veraendert hat, ganz klar zum guten, denn das Lesen ist nun fluessig wie heisses wachs ^.~
Action + Digitationsphase sind sehr gelungen, das kurze Erscheinen von L*****mon demonstriert erneut dessen Wichtigkeit.
Ich fand auch den Anfang mit dem "zu heiss" gelungen, allerdings zog sich das Ende mit der Insel ein wenig, aber kaum der Rede wert :)
Shoji hat mich schon als fan gewonnen, denn sein Charakter scheint mir sehr interessant, und er loest auch eine gewisse Nostalgie aus ... sehr gut!
Die brutale Weise wie die Cand(le)mon besiegt wurden tat mir in der Seele weh, da sie zu meinen Lieblingschilds gehoeren xD aber dieses Opfer hat sich gelohnt ;D
Bravo Alaiya, fuer dieses schoene Kapitel, und eine der bisher besten Digimon Ffs im Animexx ;)

Heruvim

Von:  Nessi-chan
2008-10-01T15:21:13+00:00 01.10.2008 17:21
Fragen hab ich keine. Und im Moment kann ich kaum was sagen, denn ich bin total baff. Top recherchiert, super geschrieben und was die Spannung betrifft kann ich mich nur dem Vorkommentar anschließen.
>Meeeeehr!< ^^
Von:  Selma
2008-10-01T15:06:32+00:00 01.10.2008 17:06
Erstmal eines vorneweg: Ich hasse Cliffhanger ;)
Das Kapitel ist genau das richtige für so einen kalten, grauen, verregneten 1. Oktobertag. Da wünscht man sich ja echt schon fast den Sommer zurück.
Schade das es so weit ist bis Japan, sonst wüsst ich langsam was ich am 1.8. mache.
Aber jetzt wieder zurrück zum Thema. Ist wieder sehr schön geschrieben und ich hoffe es dauert nicht lange, bis es wieder Stoff gibt, oder wie die Schaafe hier sagen 'Mehr'.


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