A.K. Black von abgemeldet (Ash x Misty) ================================================================================ Kapitel 3: how to handle this ----------------------------- KAPITEL 2 „Wie lange wird er brauchen?“ -„Sind sie in Eile?“ Brown rückte den Stuhl zurück, nachdem er aufgestanden war und seine wenigen Haare in Position gebracht hatte. „Nein...aber möchte ich nicht den ganzen Tag hier verbringen!“ antwortete Misty bestimmt. Sie war bereits 1,5 Stunden hier angekommen, langsam wollte sie ihren Auftrag erledigt haben. Der alte Mann runzelte die Stirn. Er verstand sie nicht. Er war schließlich einer von ihnen hier. Jedes mal wenn sie Brown betrachtete konnte sie dieses Ekelgefühl in sich vernehmen. -„Ich bringe sie gleich zu ihm!“ „Das habe ich heute schon mal gehört“ -„Geduld.“ Misty schnaufte abfällig, sah auf die sich leerenden Tribünen. Alles Puppen…die für etwas kämpfen, was sie früher vielleicht verabscheut hätten. Ein Leben ohne Freiheit, was ist das für ein Leben? Sie sah auf die Massen herab wie auf Tiere. Jetzt gingen sie in ihre Käfige zurück. Eingespielt wie im Zirkus, diszipliniert und kontrolliert. Stumm beobachtete Misty diese Vorgänge und fragte sich, wie es einen Menschen wie ihn hierher verschlagen konnte. -„Miss Waterflower?“ Misty drehte sich um. Ein jüngerer Mann stand in der Tür. An seiner Kleidung erkannte sie, dass er nicht hoch im Rang stand. Seine schmale, zierliche Figur lies vermuten, dass er ein Ziviler war. „Ja?“ -„Ich soll sie zu Master AK-Black begleiten“ nickend wandte sich die orangehaarige Frau dem Fenster ab und warf Brown einen letzten Blick zu, ehe sie mit dem jungen Mann im nächsten Gang verschwand. Dieser Flur war schlecht beleuchtet und tapeziert. Man hatte das Gefühl plötzlich in ein anderes Gebäude gegangen zu sein. Die Kameras waren noch immer da und beobachteten das gesamte Geschehen auf diesem Gang. Der junge Mann wirkte nervös. Misty hatte bemerkt, wie hastig seine Schrittfolge war und dass er schnell atmete. Er musste sich beeilt haben. Die dunkle Hose und das dunkelblaue Overall schlackerten an seinem schmalen Körper. Der Junge passte nicht hier her. „Arbeiten Sie hier?“ fragte Misty um die Stille zu unterbrechen. -„Ich? Ja… ich bin einer der Boten“ Der Junge schien von der Frage überrascht und war etwas kratzig in der Stimme. „Bote?“ wollte Misty wissen. -„Ja Bote. Ich liefere Dinge…oder überbringe…je nach dem“ fragend runzelte Misty die Stirn. „An wen? Die Studenten?“ innerlich schreckte Misty auf. Die Studenten. Das Wort klang in diesem Zusammenhang komisch. Aber es waren schließlich Studenten…wenn auch ein bisschen anders. -„Genau. Die brauchen immer etwas…wissen Sie? Die sind manchmal sehr anstrengend“ lachte der Kerl. Er war nicht besonders intelligent, hatte Misty das Gefühl. Währenddessen gelangten sie an einen Treppenkomplex. Praktischerweise wählte der Bote einen großen Aufzug, der sich in der Mitte dieser Treppen befand. Innen war ein großer Spiegel. Misty sah sich direkt in die Augen und erschrak für einen Augenblick. Wieder wurde sie daran erinnert was sie hier eigentlich tat. Eilig sah sie zu Boden und lehnte sich an eine der Seiten. Es ging abwärts. „Was genau passiert hier eigentlich? Ich meine, wie sieht der Tag eines Studenten aus?“ -„hmmm…“ zögerte der Kerl -„Ich würde Ihnen ja gerne mehr erzählen…aber Sie wissen ja wie das ist. Vorschriften und so“ „Verstehe“ nickte Misty und hielt für ein paar Sekunden inne. Ziemlich geheimnisvoll das Ganze. Sie war gespannt, was für Überraschungen noch so auf sie warteten. Und da war dieses widerliche Bauchgewühl wieder. Sie war schließlich auf dem Weg zu ihm und würde ihm gleich nach 5 Jahren wieder gegenüber stehen. Komisches Gefühl. Schlagartig waren die Bilder wieder da. Das Gefühl des Glücks und der Endtäuschung. In Gedanken versunken spielte Misty mit dem Geländer des Aufzugs als dieser einmal ruckte und zum Stehen kam. Die Türen gingen auf. Als Misty den Personenraum verlassen hatte und sich in dem großen Saal umsah, war sie etwas verblüfft. Es war ein hoher Raum, vielmehr eine Halle mit einer gläsernen Kuppel überdacht. Das Prasseln des Regens war laut zu hören. Übertönt wurde alles nur von dem Getümmel der vielen Menschen die sich hier aufhielten. In der Mitte war eine runde, große Konsolenlandschaft aufgebaut in der 4 Personen vor Monitoren saßen. Sie trugen weiße Kleidung und schenkten den Menschenreihen vor ihnen Aufmerksamkeit. Rundherum waren in den Seiten kleine Stores ausfindig zu machen. Man fand Getränke, Brot, Schreibwaren, Bücher. Auch eine kleine Pokemonstation war zu sehen. Mistys Augen fielen auf die Sitzbänke, an denen Pflanzen und Mülleimer standen. Die Studenten saßen, liefen, lachten und unterhielten sich. Sie sahen aus wie ganz normale Menschen. Frauen und Männer gemischt. Sternenförmig gingen 5 große Schiebetüren in die Sektoren A, B, C, D und E. Misty nahm an, das dort die Wohnbereiche zu finden waren. Ihre Anwesendheit zog neugierige Blicke auf sich. Da sie keine Uniform trug, war sie ein leichter Blickfang. Etwas Besonderes. Anders. Sie fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Haut. Der Bote eilte durch die Mengen auf Sektor C zu. -„Sie haben die Ehre, den Bereich der Master betreten zu dürfen.“ Grinste der Junge etwas herablassend. Misty verstand nicht. Vielleicht weil sie ein Außenseiter war, vielleicht aber auch nur, weil sie den Kerl ein bisschen bescheuert fand. -„Oh und passen Sie auf…die haben hier Kameras. Wenn Sie etwas Wichtiges mit Mr. Ketchum zu tun haben, dann sollten sie aufpassen. Die würden das eh bemerken, weil er diesen Chip trägt. Das hat hier jeder müssen Sie wissen“ fragend sah Misty den Boten an „Chip? Wozu?“ -„Der nimmt alles auf. Puls, Atmung, Stimmungsschwankungen, Gehirnströme, Körperkontakte. Fragen Sie mich am besten gar nicht wie das funktioniert. Ich bin hier nur ein Bote und habe nicht mitzureden.“ „Die Studenten dürfen keinen Körperkontakt haben?“ -„Natürlich. Aber ich glaube, es wird damit kontrolliert wie intensiv und in welcher Form.“ „Achso, verstehe.“ Wieder verinnerlichte Misty ihre Gedanken und spitzte etwas empört die Lippen. Wie krank. Menschen auszuspionieren mit wem und wie lange Körperkontakt herrschte. Sie war froh nicht in so einer Welt zu leben. Bald waren Sie in einen kleinen, runden Raum gelangt, in dem zwei Männer und zwei Frauen saßen. Sie tranken etwas und spielten Karten. Alles sah so normal aus. Als Misty und der Bote die Sitzrunde passierten, spürte sie ihre Blicke erneut auf sich und nickte nur knapp zu Begrüßung. -„Wir sind gleich da“ erklärte der Junge und öffnete mit einer Karte eine weitere Schiebetür. Sie gingen jetzt durch einen sehr schwach beleuchteten Gang, der sich mit dem Betreten der beiden Personen langsam aufhellte. Rechts und Links von ihnen befanden sich Türen, an denen Nummer und Namen standen. U.W.-Blue, H.K.-Red, I.W.-Red, J.R.-Green… mittig vom Gang blieben sie stehen und der Bote sah Misty verheißungsvoll an. -„Da wären wir. A.K.-Black“ sprach er und klopfte zweimal kräftig an die Tür Nr. 019. Es vergingen ein paar quälende Sekunden ehe Misty eine Bewegung hinter der Tür vernehmen konnte. Furchtbar diese Anspannung. Sie versuchte Haltung zu bewahren. Nachdem was sie bereits von ihm gesehen hatte und wie lange ihre letzte Begegnung her war…ihr Magen verkrampfte sich schmerzhaft. Neben der Türe leuchtete eine Sprechanlage auf. Eine düstere Stimme meldete sich. „Was gibt es?“ -„Master Ketchum?“ Der Junge schien plötzlich eingeschüchtert und seine Stimme bröckelte nur dahin -„Ich bringe jemanden, der Sie sehen möchte.“ Einige Sekunden war Stille. Misty runzelte fragend die Stirn und starrte gespannt auf die Sprechanlage. Ihr war überhaupt nicht wohl. einen Moment… antwortete die Stimme. Das Leuchten der Anlage verschwand, ein Klacken verriet, dass die Tür entriegelt wurde. Langsam öffnete sich die rotbraune Pforte und ein mittelgroßer, sehr dynamischer Mann stand vor Misty und dem Boten. Dieser deute eine halbe Verbeugung an und entfernte sich daraufhin. Es herrschte eine unheimliche Stille. Ash starrte Misty an. Von oben bis unten, ehe er sich in ihren Augen verankerte. Auch Misty hatte kein Wort gesprochen, stattdessen bewunderte sie seine veränderte Erscheinung. Er war nicht mehr viel gewachsen, dennoch war er viel stämmiger als vorher. Sie konnte deutliche Muskelfasern durch seine Kleidung schimmern sehen. Seine eher schmale Figur von vor 5 Jahren war nicht mehr zu erkennen. Dennoch war er nicht übermuskulös, wie es vorher auf der Kampfarena aussah. Wenn es sie nicht irrte, war er geradezu perfekt proportioniert. Seine Haare waren nun kürzer und seine Augen schmaler. Die Gesamterscheinung imponierte. -„Diese vier Wochen waren ziemlich lang…“ sprach er nun leise. Sein Gesichtsausdruck allerdings veränderte sich kein bisschen. „Kann ich rein kommen?“ Platz machend wich Ash zur Seite, gewährte Misty Eintritt. Die Atmosphäre war zum zerreißen gespannt. Misty sah sich in seinem bescheidenen, kleinen Heim um. Es war ein Raum, zu dem ein kleiner Flur führte. Auf der linken Seite des Flurs war noch eine Tür. Vermutlich ein Bad. Der Raum war nicht klein. Er beinhaltete eine kleine Ablage wo Lebensmittel herumlagen. Ein paar Regale und Kisten waren zu sehen. Hinter einem Vorhang befand sich ein Bett. Ein Spiegel hing an einer Wand, die zum Flur ging. -„Was treibt dich plötzlich zu mir?“ sprach Ash. Misty warf ihm einen kurzen Blick zu, ehe sie sich an die Ablage lehnte und die Arme vor ihrem Bauch verschränkte. „Ich dachte, dass ich dir mal ein bisschen von der Außenwelt erzähle. Man kriegt…hier unten…ja auch nicht immer alles mit“ antwortete Misty etwas schnippisch. Vielleicht war sie ein wenig enttäuscht, dass er nicht mehr als das heraus bekam. Nach 5 Jahren. Ash lächelte knapp und angelte aus einer der rum stehenden Kisten eine Flasche heraus. -„Manche Dinge ändern sich nie…“ „Was meinst du?“ -„Ach nichts“ Wieder herrschte eine drückende Stille, als Ash die Flasche aufschraubte und zwei große Schlucke darauf nahm. Misty beobachtete ihn dabei und versuchte Herr ihrer Mimik zu werden, was ihr halb so gut gelang wie ihm. Sie war noch nie gut in solchen Dingen. Eine Lüge nahm man ihr nur in den seltensten Fällen ab. -„Also…was willst du?“ sprach Ash ebenso rau und kühl wie seine Erscheinung deutete. Misty zog eine Augenbraue an und räusperte sich knapp, nachdem sie ihre Gedanken wieder sortiert bekommen hatte. „Eigentlich mache ich das nur ihretwegen…“ sprach sie leise und wandte ihren Blick ab, bemerkte, wie sie seine Aufmerksamkeit erregte. „Wenn es anders möglich gewesen wäre, glaub mir…dann wäre ich niemals hier her gekommen“ fuhr sie fort und kreuzte ihre Arme vor der Brust -„Sie? Wovon sprichst du…“ fragte er mit einer Spannung in der Stimme, als würde er ahnen worum es ging. „Deine Mutter...“ sprach Misty leiser und schluckte als sie kurz Luft holte. Bei diesem Thema lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken. Ash stellte seine Flasche ab und schritt einige Meter auf Misty zu… -„Was ist passiert?“ fragte er leise und dennoch wirkte er bedrohlich. Misty würdigte ihm keinen Blick. „Sie ist krank…seit 5 Jahren ist sie krank vor Sorge. Und jetzt komm nicht auf die Idee zu fragen wer daran Schuld ist, Ash Ketchum…du bist ein egoistischer Idiot, der keine Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt. Sie nur was aus dir geworden ist…“ platzte es wütend aus Misty heraus. Vielleicht war es die Wut, dass er ihr die letzte Bezugsperson genommen hatte…vielleicht war es die Wut, dass ihr bester Freund und Lebensgefährte sie im Stich gelassen hatte…vielleicht war es auch nur ihr sensibles Temperament das noch immer in ihr loderte…aber Respekt und Angst hatte sie vor diesem Mann vor ihr nicht. Wenn er auch ein gnadenloser Kämpfer war… -„Sag mir was mit ihr ist!!“ entgegnete Ash mit leicht gehobener Stimme und presste seine Fäuste zusammen. Misty spürte wie ihre Worte eine Spur von Hass in ihm entfachten. „Du willst wissen was mit ihr ist? Wieso kriechst du nicht selbst aus deinem Loch und siehst was passiert ist…glaube nicht, das ich mich zu deinem persönlichen Informanten machen lasse…ich tue das hier nur für Deliah!“ Nach und nach spürte auch Misty wie Hass in ihr aufkeimte. Tief einatmend biss sie sich auf ihre Kiefer…starrte ihn aus tiefen Augen heraus an. Auch er war angespannt…es war nicht zu übersehen. Seine Arme spreizten sich leicht vom Körper ab, als er sich anspannte und die Fäuste zu festen Bällen zusammenpresste, sodass eine leichte Hitze von ihnen ausging. Was würde er jetzt tun… -„Wenn ich könnte, hätte ich das längst getan!“ raunte er schließlich -„Und das ist immer noch mein Leben…“ Leicht enttäuscht wandte Misty ihren Blick ab. „Vielleicht solltest du darüber nachdenken, was dir wichtiger ist...ein glückliches, freies Leben oder das was du hier hast…ich denke ich hätte nie her kommen sollen“ sprach sie knapp und kehrte ihm den Rücken, als sie bemerkte wie sich Wut und Hass in Trauer verwandelten…eilig schritt sie in Richtung der Tür. -„Warte!“ hörte sie ihn, was sie zunächst zu ignorieren versuchte, doch schließlich inne hielt und wartete, dass er etwas sagte. -„Ist…es schlimm?“ seine Stimme klang nun erstaunlich weich… „Ja…“ sprach sie letztlich und verschwand durch die Tür, ehe sie jegliche Beherrschung verlieren konnte. ** „Hast du ihn gesehen?“ hörte Misty die sanfte, schwache Stimme sprechen, während sie auf dem schwarzen Holzstuhl neben dem Krankenbett verweilte und in Gedanken den letzten Tag durchging. Noch immer lief ihr ein unangenehmer Schauer hinab, wenn sie an die sonderbare Begegnung mit IHM dachte…was war bloß geschehen das sie so miteinander umgingen...die Zukunft hätte viel schöner sein können… -„Hm?“ konnte sie jedoch nur erwidern als sie irgendwann aus den Gedanken gerissen wurde, als Deliahs Hand die ihre vorsichtig ergriff… „Du hast ihn gesehen, hab ich recht?“ warm lächelte die ältere Frau und drückte Mistys Hand…obwohl sie nicht ihre leibliche Mutter war, war sie doch wie ein Ersatz für ihre längst verstorbene. Wenn immer sie bei ihr war, fühlte Misty sich vertraut und zu Hause. Knapp nickte sie auf die Frage von Deliah. „Wie geht’s es ihm?“ -„Es geht ihm gut…“ antwortete Misty, wenn sie auch log. Es ging ihm nicht gut…vielleicht physisch…aber dort, dort konnte es niemanden gut gehen. Sie wollte es einfach nicht wahrhaben, das man sich an einem Ort wie diesen wohl fühlen konnte. Zufrieden wandte Deliah ihren Blick ab. „Das ist schön…“ Leicht schämend presste Misty ihre Lippen aufeinander und blickte zu Boden. Er wird nicht kommen…er wird sicher nicht kommen. Sie konnte nicht verstehen, wie er seine Mutter so verleugnen konnte…wie er es ihr antun konnte. Sie war immer gut zu ihm…sie war ein guter Mensch. „Wird er zurückkommen?“ Schweigend blickte Misty der älteren Frau in die Augen und versuchte tröstende Worte zu finden. Es gelang ihr nicht, stattdessen begannen ihre trockenen Augen zu brennen. „Wenn ich das nur wüsste…“ Flüstere sie leise und wandte schließlich ihren Blick ab und strich mit ihrem Daumen über die ledrige Haut von Deliahs Hand. ___________ so das war nun Kapitel 2...hat echt lang gedauert was? XD Ich hatte halt wieder mal Lust weiter zu schreiben..und wenn ich gut drauf bin, folgt bald ein drittes Kapitel ^^ lg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)