Sorglospunks forever von Nifen ================================================================================ Kapitel 8: Kiwi im Wundermarkt ------------------------------ Diese Geschichte spielt während/parallel zu abrankas Geschichte "Take it, Easy - Nimm's schon, Easy!" und enthält zwei Zitate aus selbiger (die aber zwecks Lesefluss nicht gesondert gekennzeichnet sind). SPFOREVERSPFOREVERSPFOREVERSPFOREVERSPFOREVERSPFOREVERSPFOREVERSPFOREVERSPFOREVERSPFOREVER Ein Nachwuchswettbewerb für Bands? Diese zwei überdimensionalen Plüschküken namens Chuck und Chuck hatten Easy mit einem Flyer für einen Nachwuchswettbewerb im Supermarkt aufgelauert? Und dafür hatte die Frontfrau der Sorglospunks so lebenswichtige Dinge wie Brot oder KATZENFUTTER vergessen? Wie konnte man bitte so grausam, selbstsüchtig, undankbar, pflichtvergessen, gemein, hinterhältig, garstig, Bandmaskottchen quälend, etc., etc. sein? Kiwi, Hauskatze, Stolperfalle und einzig anerkanntes Bandmaskottchen der Sorglospunks bekam sich ja fast nicht mehr ein. Dabei hatte sie doch extra dafür gesorgt, dass sie sich der Leadsängerin der Band noch einmal ins Gedächtnis rief, als diese mit Jack „Wer hat Angst vor’m pinken Einkaufszettel“ gespielt hatte. Aber nun gut, was geschehen war, war geschehen und so würde die Bandkatze sich eben die nächsten Tage dazu herablassen müssen, Lachs und ähnliche Dinge aus der Tiefkühltruhe zu fressen, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass das Ganze bitte schön liebevoll zubereitet und nicht bloß schnöde in der Mikrowelle aufgewärmt wurde. Oder noch schlimmer: Chris als einziger daran dachte, die Katze zu füttern, und ihr nach dem Motto „Alle Katzen lieben Fisch – egal wie er aussieht, riecht oder angemacht ist“ einfach eine Dose Hering in Tomatensoße aufmachte. Denn solches Dosenfutter war schlichtweg schlecht für die Figur. Besonders, wenn man so gerne Sahne oder Schokolade naschte wie Kiwi. (Immerhin war sie ja ein Mitglied der sorglospunkigsten Band der Welt und diese Band kam bekanntlich nun mal nicht ohne Schokolade aus. Auch das Maskottchen nicht.) Doch auch wenn Easy sich wirklich mit raffiniert angerichteten Fischfilets und ähnlichen Spielereien reichlich Mühe gab, Kiwi den Katzenfutterentzug leicht zu machen, so einfach verzieh das Maskottchen der Frontfrau nicht. Weshalb, als diese am darauf folgenden Wochenende nach der Katze suchte, um sie zusammen mit dem Schlagzeug von Jack im Kofferraum des Bandbullis – an normalen Werktagen auch als Libertad, der Punto der Managerin, bekannt – zu verstauen, sich Kiwi in Nifens geräumiger CD-Schublade versteckte. Dass dafür die Ace of Base-Scheiben und die Weihnachtsalben aus selbiger fliegen mussten, erschien dem Bandmaskottchen nur ausgleichende Gerechtigkeit zu sein. Und es hatte zusätzlich den Vorteil, dass keiner der Band sich auch nur auf einen Meter an einen Ort heranwagen würde, der von Schwedenpop-Tretminen und Weihnachtstreibsand gesichert war. Schließlich gab Easy die Sucherei auf und kurz darauf war Kiwi alleinige Herrscherin über das Sorglospunkhauptquartier. Und was machte eine beleidigte Katze, die sturmfrei hatte? Richtig – sie rächte sich. Wie gut das Maskottchen das konnte, hatte sie schließlich schon bei Chris unter Beweis gestellt und heute würde sie eben dafür sorgen, dass Easy nie wieder vergaß, Katzenfutter vom Supermarkt mitzubringen. Samtpfotig schlich sich Kiwi über den Flur in Richtung Easys Zimmer. Ein leichter Stoß gegen die nur angelehnte Tür und schon war der Spalt breit genug, dass sich eine geschickte Katze wie Kiwi hindurchquetschen konnte. Jetzt konnte sie ihr Werk beginnen. Doch wie sollte sie sich dieses Mal rächen? Die Kleidung im Schrank und in der Kommode schied aus, das hatte sie schon bei Chris gebracht, um ihr Missfallen an seinem Verhalten zu bekunden. Hm, vielleicht wenn sie den inspirationsfördernd eingerichteten Schreibtisch verwüstete? Aber andererseits schrieb Easy so gut wie nie einen Song an diesem Schreibtisch, weshalb sie das Chaos vielleicht erst im nächsten Jahr oder so entdecken würde. Und das war ein eindeutig viel zu langer Zeitraum, um auf Genugtuung zu warten. Denn auch wenn Katzen sprichwörtlich neun Leben hatten, bedeutete das noch lange nicht, dass man eines mit langweiligem Warten verschwenden durfte. Dann aber fiel der Blick des Bandmaskottchens auf Easys Glücksbringerlenkrad, das die Frontfrau von Chibichi zu Weihnachten bekommen hatte, und augenblicklich begann es in ihrem kleinen Hirn zu arbeiten. Ja... wenn sie das versteckte, dann würde Easy das sofort auffallen. Gab es doch für die Leadsängerin nichts Schöneres als Jacks Kaffeeentzugsdrohungen ein Schnippchen zu schlagen, indem sie sich gleich nach dem Aufwachen mit einem kurzen Reiben einen heißen Nocciola-Latteccino (Sorglospunk-Höllenspezial-Kreation) herbeiwünschte. Doch noch während die Katze überlegte, was ein geeignetes Versteck für das Lenkrad wäre, kam ihr eine neue Idee. Denn das hier war nicht bloß irgendein einfaches Glücksbringerlenkrad, nein, das war ein Glücksbringerlenkrad mit teuflischen Wunderkräften. Von Chiiii, dem Teufel, höchstpersönlich. Dem gleichen Teufel, der als einziger in diesem Haus sie, Kiwi, verstand. Also war es doch nur logisch anzunehmen, dass dieses Glücksbringerlenkrad auch bei einer Katze – noch dazu einer so genialen Katze wie Kiwi – funktionierte. Und weil Katzen bekanntlich kleiner waren als Menschen, waren auch die größten Katzenwünsche kleine Wünsche, oder? Daraus folgte, dass das Glücksbringerlenkrad all ihre Wünsche erfüllen würde. Auch dann, wenn der Wunsch darin bestand, selbst beim WWWB-Markt einkaufen gehen zu können. „Miiiiiiiiiiiiiiiiiiau!“ (Wäre Chibichi in diesem Moment anwesend und nicht zufällig mit Seelenkäufen im amerikanischen Wahlkampf beschäftigt gewesen, so hätte sie diese Aussage als „Katzenfutter, ich komme!“ übersetzen können. Aber Chibichi war, wie schon gesagt, auf der anderen Seite des großen Teichs, wo man Seelen gegen Stimmen tauschen konnte, und außerdem war die Band ja eh ausgeflogen, so dass keiner eine Übersetzung verlangte.) Mit einem Satz war Kiwi auf Easys Bett gesprungen, von dort auf den Nachttisch und schon hatte sie das Glücksbringerlenkrad in den Pfoten. „Miauuu!“ ( = „Ich möchte bitte zum WWWB-Markt.“) Sekunden später fand sich Kiwi vor dem Eingang zum unter-über-super-irdisch-himmlisch-höllischen Einkaufsparadies: Dem Wunderbar-Wundersames-Wunderbar-Billig-Markt. „Guten Tag und willkommen im Wunderbar-Wundersames-Wunderbar-Billig-Markt“, ertönte eine freundliche Stimme, als das Bandmaskottchen auf die Tür zu ging und diese mit einem leisen Zischen aufglitt. „Alles was das anspruchsvolle Katzenherz begehrt, finden Sie in der Mäuseabteilung. Folgen Sie einfach den kleinen Mäusen auf dem Boden.“ Na, wenn das kein Service war… Bereits beim Eintreten die Kunden in die gewünschte Abteilung zu führen, ohne dass diese erst groß nachfragen mussten, war wirklich nicht zu verachten. Kurz überlegte Kiwi noch, in welcher Abteilung sich wohl alles befand, was das Mäuseherz begehrte, doch dann entdeckte sie die kleinen Käseecken, die auf den Boden gemalt waren. Ein Grinsen schlich sich auf ihr pelziges Gesicht. Vielleicht sollte sie nachher noch einen Abstecher in die Käseabteilung machen? Allerdings könnte das vielleicht zu Hausverbot führen… Nein, das wollte Kiwi lieber nicht riskieren und so folgte sie schlicht den kleinen Mäusebildchen ins Katzenparadies. Und es war ein wahres Katzenparadies. Dosenfutter, Schälchenfutter, Trockenfutter, ein großes Aquarium zum Selberfischen (ausschließlich gefüllt mit Fischen, die eine feste, freiwillige, unumstößliche, vertraglich bestätigte Selbstmordabsicht hegten), Kratzbäume in allen Formen und Materialien, Katzentoiletten in hundert verschiedenen Duft- und Farbvariationen, Spielzeuge in Hülle und Fülle und natürlich alles aus dem menschlichen Lebensmittelsektor, worauf eine Katze scharf sein konnte. (Also auch Sprühsahne mit Schokoladengeschmack und einer katzenfreundlichen Sprühvorrichtung.) Wie in Trance ging Kiwi durch die Regalreihen, alle so angelegt, dass vor jedem Regalbrett ein kleiner Katzenlaufsteg angebracht war, den man mit bequemen Sprüngen von unten erreichen konnte. Am meisten hatten es ihr ja die Dosen mit den Drei-Gänge-Deluxe-Menüs angetan, bestehend zum Beispiel aus einer cremigen Hühnersuppe, gedünstetem Lachs und einem Sahnedessert in Mäuseform. Aber Dosen hatten die lästige Angewohnheit, dass man dafür einen Dosenöffner brauchte und Dosenöffner waren bislang immer nur für Menschen konzipiert worden. Da hörte sie auf einmal ein amüsiertes „Miau!“ aus der Regalreihe unter ihr, das sie frech grinsend fragte, ob sie das erste Mal im WWWB-Markt sei. Neugierig geworden, ließ sich Kiwi elegant auf das Laufbrett unter ihr fallen. Vor ihr stand ein schwarzer Katzendämon mit weißen Pfoten und musterte sie keck. „Du bist kein Dämon und auch keine der altägyptischen Gottheiten“, stellte dieser dann schnurrhaarzitternd fest. „Du riechst wie eine ganz gewöhnliche Hauskatze.“ Empört funkelte Kiwi den Kater an. Was maßte sich dieser dämliche, schwarze Fellball eigentlich an? Sie war schließlich alles andere als eine gewöhnliche Hauskatze, sie war das weltbeste und einzigartigste Bandmaskottchen, das es gab. Eine Tatsache, über die sie den Kater mit einem indignierten „Miaau!“ aufklärte. „So, so, Bandmaskottchen. Aber das erklärt immer noch nicht, wie eine sterbliche – und somit gewöhnliche – Hauskatze, zumindest im Vergleich zu einem Dämon wie mir“, beeilte sich der Kater erklärend hinzuzufügen, „es in den WWWB-Markt geschafft hat.“ Stolz auf ihren Einfallsreichtum und weil der Dämon es offensichtlich nicht beleidigend gemeint hatte, als er sie gewöhnlich genannt hatte, erzählte Kiwi ihm von dem Glücksbringerlenkrad und von Chibichi. Es dauerte einen Augenblick, ehe der Kater erkannte, dass sich hinter der vertraulichen Anrede „Chiiii“ niemand Geringeres als der Teufel höchstpersönlich verbarg und sogleich wuchs besagte Hauskatze enorm in des Dämons Ansehen. Von dem Zusatz „gewöhnlich“ war keine Rede mehr. Denn wer den Teufel mit einem Kosenamen ungestraft anreden durfte, ja, von diesem gar Glücksbringerlenkräder geschenkt bekam, der musste in der Tat etwas Besonderes sein. Und abgesehen davon, dass ihm die stolze Katze bereits vorher gefallen hatte, konnte es nie schaden, sich durch Hilfsbereitschaft mit dem Teufel gut zu stellen. Außerdem hatte dieses Bandmaskottchen, als das sich die Katze selbst bezeichnete, einen ausgezeichneten Geschmack in Sachen Futter bewiesen. Die Dosen, vor denen sie kurz zuvor noch gestanden hatte, waren wirklich Spitzenklasse. „Überlegst du noch, wie viele von den Menü-Dosen du per Knopfdruck in deinen Einkaufskorb an der Kasse schicken sollst?“, fragte der Dämon nun höflich, neugierig und hilfsbereit in einem. Da Katzen (wie auch andere Tiere) ja schlecht einen Einkaufswagen durch die Gegend schieben konnten, gab es vor jeder Ware einen praktischen Knopf, wo man einfach so oft, wie man etwas haben wollte, drauf drückte und die Sachen erschienen automatisch an der Kasse. Kiwi hatte sich schon gefragt, wie genau das funktionieren sollte, dass sie, was auch immer sie letztendlich kaufte, zur Kasse bekam, ließ sich aber mit keinem Zucken anmerken, dass dieser eingebildete Kater ihr zumindest schon mal in dieser Sache hatte helfen können. Doch das löste immer noch nicht das Problem mit dem Dosenöffner. Denn auch elektrische Dosenöffner, wo man nur eine Taste drücken musste – etwas, das man gut auch mit einer Katzenpfote tun konnte –, verlangten ein eher kompliziertes, katzenuntaugliches Einklemmen des Dosenrandes. Und so schüttelte sie widerstrebend den Kopf. „Das sind Dosen.“ „Und?“, kam es schwanzzuckend zurück. „Wozu gibt es einen Felinopyximatic 2000?“ „Felinopyximatic 2000?“ Nun konnte Kiwi ihre Neugier doch nicht mehr verbergen. „Der über-unter-menschenweltbeste Dosenöffner, den sich eine Katze nur erträumen kann“, erklärte der dämonische Kater grinsend. „Wenn du willst, zeig ich dir einen. Die stehen nur zwei Gänge weiter in der Techniksektion.“ Beinahe schon übereifrig in seinem Bemühen, bei Kiwi Pluspunkte zu sammeln, begann der schwarze Kater den Abstieg über die Regale. Der WWWB-Markt war wirklich einzigartig und so gab es tatsächlich auch einen Bereich in der Mäuseabteilung, der sich nur mit Technik speziell für die anspruchsvolle Katze befasste. Da gab es KP3-Player für entspannende Musik während des täglichen Fellputzens, KVD-Spieler und dazu passende Mäusejagd-KVDs für verregnete Tage, interaktive Kratzbaum-Klettergerüst-Spielstationen, und, und, und. Und eben auch Dosenöffner wie den Felinopyximatic 2000. Ein wahres Wunderwerk der Technik, das man einfach nur auf eine zu öffnende Dose legen musste, wo es sich von selbst in eine optimale Position manövrierte und dann den Dorn in das Blech stieß. Mittels einer Fernbedienung konnte anschließend der Öffnungsvorgang gestartet werden. Ein wahrgewordener Katzentraum! Es war Liebe auf den ersten Blick! Zumindest bei Kiwi. Ihr dämonischer Einkaufsbegleiter konnte gar nicht so schnell gucken, wie die Bandkatze auf den Kassenknopf gedrückt hatte. Aber was für den kleinen, vierbeinigen Dämon noch schlimmer war: Er war augenblicklich bei der Katze vollkommen abgemeldet. Kein Schwanzzucken des Danks, keine Schnurrhaarmorsebotschaft der Anerkennung, noch nicht einmal ein hoheitsvolles Kopfnicken. Einzig ein vager Schatten auf der Netzhaut, der auf eine davonsprintende Katze hindeutete. Denn nach dieser Dosenöffneroffenbarung war Kiwi schnurstracks zum Dosenregal zurückgekehrt, um nach Herzenslust Einkaufsknöpfe zu drücken. Vielleicht wäre der Kater Kiwi gefolgt, wäre in diesem Moment nicht seine Ex-Katze um die Ecke gebogen, und da ihre Trennung alles andere als einvernehmlich verlaufen war, zog der Katzendämon es dann doch vor, ganz schnell das Weite zu suchen. Aber davon bekam Kiwi in ihrem Kaufrausch natürlich nichts mit. Erst als das Sorglospunks-Bandmaskottchen eine Stunde später den kleinen Kassenzeichen auf dem Boden gen Ausgang folgte, wurde ihr bewusst, dass sie ja gar kein Geld besaß, um all die schönen Sachen zu bezahlen. Und natürlich hatte sie das Glücksbringerlenkrad zu Hause vergessen, mit dessen Hilfe sie sich einfach ihre Einkäufe als Geschenk hätte wünschen können. Apropos zu Hause… Wie sollte sie ohne Glücksbringerlenkrad wieder nach Hause kommen? Leichte Panik stieg in Kiwi auf. War sie etwa dazu verdammt, hier, in diesem – zugegeben paradiesischen – Supermarkt, zu bleiben, bis Chibichi die Sorglospunks mal wieder zu einem Einkauf mit hier her nahm? Wobei, Moment mal. Chibichi! Genau! Das war die Lösung. Alles, was sie tun musste, war der freundlichen Dame an der Kasse, welche die Katze abwartend ansah, klarzumachen, dass sie bitte den Teufel kontaktieren sollte, damit Chibichi das Bandmaskottchen im WWWB-Markt abholte. Also maunzte Kiwi so herzerweichend wie es nur ging ein „Chiiii“ und wartete dann, dass der Teufel auf diese Hilfe-SMS reagierte. Glücklicherweise war die Wahlkampfveranstaltung in den Vereinigten Staaten so gut wie beendet, so dass es keine zehn Minuten dauerte, ehe Chibichi mit quietschenden Reifen und olfaktorischer Schwefeluntermalung vor dem Supermarkt ankam. Grinsend schlenderte sie zu Kiwi hinüber. „Kiwi, Kiwi, was hast du denn hier zu suchen?“, fragte der Teufel die Katze mit belustigtem Kopfschütteln. „Miau!“ „Katzenfutter? Ach so, Easy war mit Einkaufen dran und hatte mal wieder nur Kaffee im Kopf?“ Verständnisvoll nickte Chibichi. „Miiau, miaau, Miiauu“, erzählte Kiwi weiter. „Ah… Ich wusste ja schon immer, dass du eine kluge Katze bist.“ „Miiiiiaaau.“ Jetzt lachte der Teufel. „Nein, tut mir leid, ohne Bezahlen kannst du die Sachen nicht mitnehmen.“ „Miaaauuu?“ „Nein, auch nicht den Felinopyximatic 2000. Allerdings… Du bist doch ein offizielles Mitglied der Sorglospunks, oder?“, vergewisserte sich die Höllenfürstin. „Miau!“ Eifrig nickte Kiwi mit dem Kopf. „Dann kannst du doch einfach das Bandkonto belasten. Pfotenabdruck genügt. Wir sind hier schließlich im Wunderbar-Wundersames-Wunderbar-Billig-Markt und nicht in so einem kleinkarierten Menschensupermarkt, wo die Kassiererinnen Deutsch als erste Fremdsprache neben ihrer Muttersprache Schwäbisch sprechen, aber keine Ahnung von so wichtigen Sprachen wie Katzisch haben“, erklärte Chibichi grinsend und sorgte so bei Kiwi für helle Begeisterung. Chibichi war dann auch gleich noch so nett, Kiwi samt Einkäufe nach Hause zu fahren, konnte aber leider nicht bleiben, um mit dem Bandmaskottchen auf die Rückkehr der Sorglospunks zu warten. In Alaska bahnte sich nämlich ein spektakulärer Wahlskandal an, und den konnte sich Chibichi natürlich nicht entgehen lassen, war Skandal doch ein Beinahe-Synonym für Seelenschnäppchen. Kiwi bedauerte es zwar, dass der Teufel so bald schon wieder an die Arbeit zurück musste – sie wäre sogar bereit gewesen, ihr etwas von ihren Drei-Gänge-Deluxe-Dosen abzugeben –, aber sie tröstete sich schnell mit ihrem neuen Felinopyximatic 2000. Über ihre Spielerei mit dem Dosenöffner merkte sie noch nicht einmal, wie schnell die Zeit verging und schon waren Easy, Jack, Chris, abranka und Nifen wieder von diesem Nachwuchsbandwettbewerb zurück. Offenbar war der Wettbewerb nicht ganz so gut gelaufen. „Was nen Mist, Mist, Mist!“ „Hey, Kopf hoch. Immerhin habt ihr einen neuen Song, auch wenn die 100€ dafür doch ein bisschen teuer waren“, versuchte Nifen die drei aufzumuntern. 100€ für einen Song galt als teuer? Na, da konnte Kiwi froh sein, dass die Managerin noch nichts von den 300€ für den Felinopyximatic 2000 wusste. Besser, das Maskottchen ging erst einmal mitsamt dem heißgeliebten Dosenöffner auf Tauchstation. Nicht, dass da noch irgendjemand auf die Idee kam, man könnte jenes Wunderwerk der Technik zurückgeben. Nein, nein, nein! Das kam gar nicht in Frage! „Oh, ja, verdammt teuer!“, moserte Jack und verschwand Richtung Küche. „Ah, Easy!“, kam der Aufschrei keine Minute später. „Du hast das verdammte Brot vergessen!“ Eine Drei-Gänge-Deluxe-Dose vor sich herrollend, den Felinopyximatic 2000 hinter sich herschleifend, waren das die letzten Worte, die Kiwi noch mitbekam, ehe das Bandmaskottchen sich wieder in die geräumige CD-Schublade von Nifen zurückzog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)