Erinnerungsverlust von NinaPopina (Harry Potter x Severus Snape) ================================================================================ Kapitel 19: Mangel an Dramatik ------------------------------ Tut mir leid, das hier ist wieder sehr kurz, aber das nächste Kapitel soll für sich alleine stehen, deshalb ging es nicht anders. Geht auch schnell weiter dafür, versprochen! Während des Frühstücks war Harry mal wieder abwesend, stocherte in seinem Rührei herum und musste sich immer wieder zusammenreissen, um nicht dümmlich vor sich hin zu grinsen. Hermine trug wieder dieses wissende Lächeln auf den Lippen, das sie in den letzten Tagen perfektioniert zu haben schien. Ron bekam nichts davon mit oder ließ es sich nicht anmerken. Harry war das alles egal, er freute sich auf den Unterricht bei Snape und noch viel mehr auf ihre abendliche Verabredung. Langsam ließ er seinen Blick zum wiederholten Male zum Lehrertisch gleiten. Snape sah nicht im geringsten übernächtigt aus, er sah fitter und wesentlich besser gelaunt als in den letzten Wochen. Harry wusste gar nicht, ob sein Lehrer überhaupt jemals so ein entspannten Gesichtsausdruck gehabt hatte. Kurz hatten sie Blickkontakt und Harry spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. Erschrocken sah er wieder auf sein Frühstück. War etwa dabei, sich zu verlieben? Das fühlte sich nicht mehr an wie bloße Zuneigung. Hastig trank er sein Glas Milch mit einem Zug aus und beschloss, das später zu überdenken, er wollte alles einfach auf sich zukommen lassen. Fakt war doch, dass Snape unter er unter irgendeinem Bann standen und er wollte sich davon nicht vorschreiben lassen, in wen er sich verliebte. Sicher, er hatte Snape in den vergangenen Tagen als ganz anderen Menschen kennengelernt. Der vermeintlich bösartige Extodesser, der eigentlich nur seine Verletztheit hinter dieser Maske versteckte, wie Harry vermutete. Kein Wunder, dass ihn das alles verwirrte und sein Gefühlsleben durcheinander brachte. Etwas beruhigter verließ er mit Ron und Hermine die große Halle und machte sich auf den Weg zum Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Als sie das Zimmer betraten, saß Snape bereits an seinem Schreibtisch. Eigentlich schade, dachte Harry, er hatte sich fast auf den üblichen dramatischen Auftritt Snapes gefreut, wie er für gewöhnlich hereingerauscht kam, mit seinem Zauberstab schnippend die Fensterläden schloss und schon drei Schritte vor der Tür mit seinem Vortrag begann, sodass niemand seinen Worten folgen konnte. Als Harry sich auf seinen Platz in der zweiten Reihe setzte, sah Snape kurz auf, Harry entging das dezente Lächeln, das die Lippen seines Lehrers umspielte nicht. Das Thema der heutigen Stunde waren Inferi und ausnahmsweise schien niemand gelangweilt im Unterricht zu sitzen. Sogar Malfoy machte sich Notizen, zumal Snapes Vortrag ausnahmsweise mal verständlich und nachvollziehbar war. Der einzige, der wohl Schwierigkeiten hatte, war Harry selbst, der viel zu sehr damit beschäftigt war, dem Klang von Snapes Stimme zu lauschen anstatt dem Inhaltlichen. Snape schien ihm seine Unaufmerksamkeit durchgehen zu lassen und so war der Unterrichtsblock schneller vorbei, als Harry gedacht hätte. Etwas enttäuscht erhob er sich von seinem Platz und verließ den Raum, nicht ohne Snape nochmal einen Blick zu zu werfen. Der sah ihn mild an und vertiefte sich dann wieder in seine Aufzeichnungen. Harry trottete neben Ron zu Pflege magischer Geschöpfe. Er merkte nicht, wie Ron ihn von der Seite anschielte, bis der ihn plötzlich knuffte. Harry sah verdattert auf. „Alter, was ist eigentlich los mit dir in letzter Zeit? Bist du verknallt oder was?“ fragte Ron ihn mit hochgezogener Augenbraue. Harry sah in mit großen Augen an, dann besann er sich und grinste. „Ja klar, in dich du Vollidiot!“ er strubbelte Ron durch sein rotes Haar. So wirklich schien sein bester Freund nicht überzeugt, doch er schien einstweilen beruhigt und fragte nicht weiter. Harry musste sich eingestehen, dass er in den letzten Tagen tatsächlich kaum mit Ron gesprochen hatte und von Snape und den Träumen hatte er ihm erst recht nicht erzählt. Und eigentlich hatte er das auch nicht vor, er wollte sich Rons Reaktion lieber gar nicht erst ausmalen. Der Rest des Tages waberte langsam an Harry vorbei, je später es wurde, desto langsamer schien die Zeit zu vergehen und desto ungeduldiger wurde Harry. Und doch war es irgendwann sieben und sie gingen in die große Halle zum Abendessen. Snape war nicht da, aber das war beim Abendessen keine Seltenheit. Also sah Harry sich nicht zu Besorgnis veranlasst und stopfte sich schnell ein paar Löffel Kartoffelbrei und Gemüse in den Mund. Er hatte Hermine von seiner Verabredung erzählt und sie hatte versprochen, ihm für heute Abend ein Alibi für Ron zu liefern. Ein erstaunlich unmoralisches Versprechen von ihr, dachte Harry, aber er war ihr für das Angebot sehr dankbar. Harry machte sich zeitig auf den Weg, ging nochmal kurz zum Gryffindorturm um seinen Tarnumhang zu holen und schlüpfe dann darunter, kaum dass er das Portraitloch verlassen hatte. Irgendetwas sagte ihm, dass es besser wäre, seine Treffen mit Snape so unauffällig wie möglich zu gestalten. Auf dem Weg zu den Kerkern passierte er nur ein paar Erstklässler aus Ravenclaw und so kam er unbeschadet an der Tür zu Snapes Büro an. Etwas zögerlich klopfte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)