Undercover Agentin in Gefahr von MercyDawn (Back in Black!) ================================================================================ Kapitel 4: Quest for love ------------------------- „Hallo Linda… Ähm… Geht’s dir wieder besser…?“, fragte Mark sie etwas verlegen. „J-Ja…! Ähm, aber… Hör mal, ich… Ich will dir etwas sagen, ich… Ich finde du… Du hast ein Recht darauf und ähm…“ Mark sah sie erstaunt an. Ansonsten hatte er Linda immer selbstbeherrscht und kühl in seiner Gegenwart erlebt. Niemals war sie verlegen oder nervös gewesen. Doch jetzt stotterte sie herum und traute sich nicht einmal ihn anzusehen. Sie sah auf, als sie merkte, wie er sie irritiert ansah und wurde gleich purpurrot:„Äh… Äh… K-Komm einfach mit…!“ Sie packte seine Hand und zog ihn hinter sich her in ein Büro. Hastig schloss sie die Tür. Mark lächelte leicht als er beobachtete, wie sie unsicher wegsah und sich auf die Lippe biss. Sie war ziemlich süß, wenn sie verlegen war. Endlich fasste sie sich ein Herz und blickte ihn fest an:„Mark. Ich weiß, das du weißt, das ich… Das ich kein normales Mädchen bin, aber… Selbst unter diesen Mädchen bin ich wohl noch ein wenig ungewöhnlich… Mark, ich… Ich bin…“ Sie schloss die Augen und hob die rechte Hand an ihr linkes Ohr. Sie packte dort fest zu und riss sich mit einem Mal die Maske herunter. Sarah öffnete die Augen vor dem sprachlosen Mark und sagte fest:„Ich bin Sarah Mitchell!“ „Aber… Aber Sarah Mitchell ist vor über 10 Jahren…“, stammelte er. „Gestorben? Ja, das ist es, was alle denken sollten! Aber ich bin nicht gestorben! Vor 10 Jahren täuschte ich meinen eigenen Tod vor um aus Japan verschwinden zu können! Ich legte mir eine neue Identität zu, beschattete die Taten und Aktionen der Organisation hier in Deutschland weiter. Sie hatten hier etwas Großes geplant. Bisher konnten wir Morde fast immer verhindern, genauso wie Überfälle und Ähnliches. Selten ging etwas daneben, aber wenn, dann wurde es publik. Du hast nie etwas von den Dingen gehört, die wir vereiteln konnten, weil sie im Geheimen blieben. Unsere wahren Verdienste werden niemals öffentlich bekannt werden, nur unsere Fehlschläge. Deshalb sind das FBI und Interpol von so vielen verhasst. Aber um zur Sache zu kommen: Du fragst dich sicher, warum ich gerade an deiner Schule bin, warum in deiner Klasse, warum ich mich mit allen anderen gut verstehe, nur dir gegenüber kühl und abweisend bin, nicht wahr?! Du willst wissen warum ich auf einmal so schwach war, du willst Informationen, die ich dir so gerne geben würde, aber… Aber…“ Am Anfang war sie selbstbeherrscht, fast zornig gewesen, doch jetzt bebte sie und Tränen schimmerten in ihren Augen. Sarah ballte die Hände zu zornigen Fäusten und ließ die rechte Faust auf den Schreibtisch in dem Zimmer krachen. Wortlos. In rascher Folge tropften Tränen auf den Tisch. Mark sah sie bestürzt an. Egal, wer sie war, er wusste, das er dieses Mädchen immer lieben würde, ganz egal welchen Namen sie trug und zu sehen, wie sie litt und mit sich selbst kämpfte tat ihm in der Seele weh. Er trat einen Schritt auf sie zu und legte ihr unsicher die Hand auf die Schulter. „Verdammt…! Verdammt, warum hat er nicht auf mich gehört…!“, flüsterte sie unter Tränen. „Du Dummkopf! Wenn du gehört hättest, wärst du jetzt noch am Leben…! Kato…!“ Auf einmal merkte sie, dass er seine Hand auf ihrer Schulter hatte. Langsam drehte sie sich um und sah ihm in die Augen. Tränen liefen über ihre Wangen. Plötzlich warf sie sich ihm um den Hals und weinte nur noch. Er strich ihr über den Rücken und versuchte sie zu trösten:„Li… - Sarah… Ich… Du musst mir nicht sagen, was passiert ist… Du musst dich nicht quälen…“ Mark hob ihr Kinn sanft mit der rechten Hand hoch, damit sie ihm in die Augen sah:„Hey… Bitte wein nicht mehr…“ „Mark…“, wisperte sie. „Shh… Stop talking…“, flüsterte er. Seine Lippen kamen ihren immer näher. Sie schloss die Augen und versank mit ihm in diesem Kuss. Zärtlich und tröstend. Der erste Kuss ihres Lebens. So hatte sie ihn sich nicht vorgestellt und doch hatte sie sich nichts mehr gewünscht. Sie genoss es in seinen Armen zu liegen, aber sie wusste, dass diese Idylle trügerisch war. Die Gefahr lauerte hinter jeder Ecke. Das wäre ihr spätestens mit Katos Tod klar geworden. Doch sie wusste bereits seit vielen Jahren, was Gefahr wirklich bedeutete. Sie wusste, was Todesangst war. Und sie wusste, dass sie nie wieder jemanden verlieren wollte und gerade deshalb musste sie jetzt etwas loswerden, bevor die Organisation ihr diese Gelegenheit nahm. Sarah löste sich von ihm:„Ich… Es tut mir Leid, das ich dir das alles die ganze Zeit verschwiegen habe… Mark… Ich… Ich liebe dich…“ Der Blick in seinen Augen wurde noch sanfter:„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen… Aber… Du hast dir bestimmt schon die ganze Zeit gedacht, das ich… Das es mir genauso geht wie dir, oder? Miss Undercover?“ „Nein, ich… Dafür war ich zu blind, wie es scheint… Die Liebe macht eben blind...“ Mark lächelte:„Nicht immer das Schlechteste. Hoffentlich hat deine Blindheit dafür gesorgt, das du nicht mitgekriegt hast, wie ich gegen den Kartenständer gerannt bin…“ „Da machst du dir zu viele Hoffnungen! Das habe ich mitgekriegt! Live und in Farbe!“, kicherte sie. „Oh…Nicht gut…“, seufzte er, aber er grinste dabei. Sapphire rannte zu Mizuharas Büro. Keuchend kam sie davor an und stieß die Tür auf:„Mama! Es… - Mama?“ Verwirrt stellte sie fest, dass das Zimmer leer war. „Wo steckt sie denn…?“, murmelte sie sich vor sich hin. Nachdenklich ging sie wieder auf den Gang hinaus und stapfte in Richtung Kantine los. Dort war der (mehr oder weniger…) geheime Treffpunkt des FBIs. Eigentlich war er überhaupt nicht geheim. Jeder wusste, dass die FBI-Agenten alle samt eine ziemlich Schwäche für Kaffee bzw. Whisky und Kakao hatten. Ziemlich außer Atem kam sie dort an und sah ihre Eltern dort mit „Sarah“ sitzen. Verblüfft starrte sie sie an:„Sarah…? Aber Ruby hat doch… Ich verstehe nicht ganz…“ „Ich auch nicht. Das kann doch gar nicht sein…?“, meinte Jodie, die gerade mit Shuichi um die Ecke bog. „Sarah“ schluckte unwillkürlich, als sie alle ansahen. „Mai…?“, fragte Gin. „Ich, äh, kann das erklären…“, kicherte sie nervös. „Das hoffe ich…!“, sagte Shuichi und schüttete sich einen Whisky ein. „Ich denke ich sollte jetzt aber mal eine Sache aufklären… Für meine lieben Kollegen habe ich jetzt nämlich sicher einen Doppelauftritt hingelegt…“, murmelte Sarah. „Doppelauftritt?“, fragte Mark verwirrt. „Naja… Also… Als ich dich gesucht habe, da bin ich meinem Double über den Weg gelaufen und sie hat sich bereit erklärt die anderen ein bisschen abzulenken…“, erklärte sie verlegen. Mark sah sie erst verdutzt an – und begann dann schallend zu lachen:„Du bist wirklich nicht normal!“ Er nahm ihre Hand:„Dann lass uns gehen!“ Sie nickte:„Ja, lass uns gehen!“ „Ähm, wisst ihr… Ich habe Sarah getroffen und, naja…“ „Sie hat dich gebeten, sie zu doubeln und die anderen abzulenken, richtig, Mai…?“, fragte eine Stimme. Verdutzt sahen alle in die Richtung aus der die Stimme kam und erblickten Natsue mit Ruby, Topas und James im Schlepptau. „Äh, ja…“ „War doch klar!“, kicherte Ruby fröhlich. „Schön, das euch immer so klar ist…“, murmelte Gin. „Es geht eben doch nichts über weiblichen Instinkt! – Nicht wahr, Jodie, Mizuhara, Ruby, Sapphire…?“ „Japp!“, kam es einstimmig von den Frauen. „Wessen weiblicher Instinkt lag denn hier wieder goldrichtig?“, Sarah lugte um die Ecke. „Unserer! – Aber sag mal, wen hast du denn da im Schlepptau…?“, antwortete Natsue grinsend. „Mich! – Freut mich Sie alle kennen zu… Ach nein, wir kennen uns ja schon alle!“, stellte Mark fest. „Ja, sieht so aus… Aber… Hat sie dich etwa…“, Shuichi hielt den Whisky immer noch unangerührt in der Hand. „Informiert? In Kenntnis gesetzt? - Ja, das kann man wohl so sagen. - Aber wenn ich es recht bedenke in mehr als nur einer Hinsicht…“, fügte er nachdenklich mit einem Seitenblick auf Sarah hinzu. Das Mädchen lief purpurrot an. Mark nahm ihre Hand, zog sich zu sich – und küsste sie zärtlich. Shuichi zerdrückte sein Glas, das seine Inhalt überall hin verspritze und dessen Splitter ihm in die Hand schnitten, Gin rutschte von seinem Sessel, James starrte die beiden nur mit offenem Mund an. Die Frauen im Raum lächelten nur viel sagend. Einzig und allein Topas verstand überhaupt nicht worum es ging und zog verwirrt am Hosenbein ihres sich gerade aufrappelnden Vaters. „Was ist denn los…?“, fragte sie mit großen Kulleraugen. Doch Gin war nicht in der Lage irgendeine Frage zu beantworten. Auch Shuichi öffnete gerade erst schmerzvoll interessiert seine linke Hand und betrachtete das Blut daran. „Shu, wann lernst du eigentlich mal nicht gleich auszuflippen, wenn sich einer deiner Bekannten einen Freund bzw. eine Freundin sucht und sie sich vor dir küssen? – Das arme Glas!“, seufzte Jodie. „Die Nummer hast du doch schon gebracht, als du von Gin und mir erfahren hast, Shu…“, meinte Mizuhara. „D-Das war auch was anderes…!“, rechtfertigte Shuichi sich. „Da hast du auch wieder Recht. Aber bei Shintakei und Karoline und Jack und mir das Gleiche…“, meinte Natsue. „Nur bei Jodie und dir hat’s irgendwie immer noch nicht geklappt, hm?“, warf Sapphire grinsend ein. Shuichi zuckte zusammen und fiel beinahe vom Barhocker und Jodie, die gerade einen Schluck Kaffee genommen hatte, verschluckte sich und fing an zu husten. „Na, na, wer wird denn gleich so überreagieren… Bloß nicht ersticken, Jodie…!“, fürsorglich klopfte Natsue ihr auf den Rücken. Mizuhara half derweil Gin wieder auf die Beine. Sarah kniete sich zu Topas hinunter und erklärt ihr lächelnd:„Ach, weißt du, Topas, es ist nur so, das Mark und ich uns sehr gern haben, so wie dein Papa und deine Mama.“ Erst sah das Kind sie verständnislos an, doch dann begann es zu strahlen:„Du lächelst wieder!“ „Ja! Ist schon ein wenig her, was…?“, meinte sie. „Ja, schon sehr lange!“, bestätigte Topas. Das kleine Mädchen umarmte Sarahs Arm. „Du bist mir ja wirklich mal eine niedliche Kleine!“, lachte Mark, als er das sah. „Ja, nicht wahr?“, lächelte Sarah fröhlich. „Meine anderen Halbschwestern waren auch mal so niedlich und klein. – Allerdings liegt die Betonung wirklich auf „waren“…“, fügte Sarah beim Anblick Sapphires und Rubys hinzu. „Diese drei sind deine...?“ „Ja, Mizuhara ist schließlich meine Mutter.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)