Was ist schon Normal? von LudgerKresnik (Micro-Ice x Sinedd) ================================================================================ Kapitel 8: Chapter eight ------------------------ Sinedd verlässt das Bad. Er hat sich extrem rausgeputzt. Fast so, als wolle er ausgehen. Was mich jedoch am meisten überrascht ist, dass er ein rosanes Hemd trägt. Sinedd in rosa. Was hat er nur vor? „Was glotzt du so, Winzling.“ Erst jetzt wird mir klar, wie sehr ich ihn anstarre. Peinlicher kann es wohl nicht mehr werden. Oder doch? Ich spüre die Hitze in mir aufsteigen, als er auf mich zukommt. Meine Wangen glühen vor Verlegenheit nur so. Ich wende meinen Blick von ihm ab, zum Fenster und sehe, dass es begonnen hat zu schneien. Der Schnee fällt langsam. Es sieht wirklich schön aus. Sinedd stellt sich genau vor mich. Er beugt sich zu mir hinab und grinst mich schon fast teuflisch an. „Oh man, Micro-Ice. Sag bloß, du hast dich in mich verschossen.“ Seine Direktheit lässt mich ein wenig erschrecken. Ich behalte meinen Blick weiterhin gen Fenster und schweige. Er stellt sich wieder aufrecht hin und seufzt leise. „Tja, Kleiner. Du kommst zu spät. Ich kann ja nicht ewig warten.“ Er setzt sich hinter mich. Ganz nah. Er lehnt sich leicht gegen mich, legt mir eine Hand auf die Brust und den Kopf leicht auf meine Schulter. Ich habe das Gefühl, mein gesamter Kopf würde glühen. Warum tut er das, wenn ich doch zu spät bin? Gibt er mir nun doch eine Chance? Er kommt meinem Ohr ganz nahe und haucht mehr als das er es sagt. „Micro-Ice. Es ist wirklich zu schade, dass du dich erst jetzt entschieden hast.“ Er streichelt mir sanft über die Brust. Mein Herz rast und mein Atem wird schneller. Ich weiß nicht was ich tun soll. Er steht auf, geht zur Tür und wendet sich zu mir um. „Wir sehn uns, Winzling.“ Dann verlässt er das Zimmer. In dem Moment, als die Tür ins Schloss fällt, zerbricht mein Herz. Sind meine Gefühle für ihn wirklich so stark? Wie kann das nur sein? In so kurzer Zeit, kann man doch nicht so viel empfinden. Und man muss immer noch bedenken, dass es sich hier um Sinedd handelt. Ich starre die Tür an. Weiß nun einfach nicht weiter. Wenn ich ihm jetzt folge, dann… Und schon tragen mich, zu meinem Schrecken, meine Beine aus dem Zimmer und ihm hinterher. Ich folge ihm, ohne zu wissen ob ich es wirklich will. Bei dem Gedanken, mich ihm in den Weg zu stellen, wird mir angst und bange. Und ehe ich mich versehe, stehe ich vor ihm. Er hebt verächtlich eine Augenbraue. „Was willst du, Giftzwerg?“ Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, nehme seinen Kopf in die Hände und küsse ihn. Warum mache ich das nur? Ich bin zu spät. Wir stehen mitten auf dem Gang. Was mache ich nur, wenn uns Jemand sieht? Er erwidert den Kuss nicht, schiebt mich sanft von sich und guckt mich an. „Es ist zu spät, Micro-Ice. Vergiss es.“ Diese Worte –und noch mehr die Betonung- versetzen mir ein Stich ins Herz. Ich senke meinen Blick und schweige. Ich weiß einfach nicht, was ich noch tun soll. Dann höre ich hinter mir Schritte. „Tja, Micro-Ice. Wie es aussieht, wird es wohl nichts mehr mit Sinedd. Aber ich würde dich nicht abservieren.“ Ich wende mich zu der, mir durchaus bekannten, Stimme um. D’Jok schaut mich nicht an. Mustert viel mehr Sinedd. „In rosa. Nein, wie niedlich. Willst du etwa bei einer Tussi ankommen?“ „Halt den Mund D’Jok. Du hast doch echt von Nichts ne Ahnung.“ Dann geht er an uns vorbei und verlässt die Akademie. D’Jok grinst mich an. Und irgendwie macht es mir Angst. Ich sollte besser abhauen. „Ich muss noch Mal zu Simbai.“ Ich kehre ihm den Rücken zu und will gerade losgehen, als er mein Handgelenk festhält. Er zieht mich zu sich zurück und drückt mich gegen die nächste Wand. Er kommt mir mit seinem Gesicht ganz nahe. Für meinen Geschmack zu nahe. „Weißt du Micro-Ice. Da Sinedd dich ja nicht mehr haben will, werde ich jetzt sicher noch mehr Gewalt anwenden. Denn du gehörst mir. Nur damit das klar ist. Und nur, weil du in einem anderen Zimmer wohnst, heißt es nicht, dass du nicht daran glauben musst. Denn irgendwann, in nicht allzu langer Zeit, werde ich dich noch flachlegen. Das schwöre ich dir.“ Es klingt mehr nach einer Drohung als nach einem Schwur. Und ich sehe das sowieso anders als er. Von D’Jok werde ich mich sicher nicht flachlegen lassen. Ich schiebe ihn von mir und schaue ihn böse an. „Hör endlich auf mit dem Mist D’Jok. So langsam nervt es mich.“ Er grinst mich ein wenig lüstern an. „Du bist echt sexy, wenn du so böse guckst. Das regt mich nur noch mehr an.“ „Halt einfach den Mund. Ich bin jetzt echt nicht in der Stimmung für solche Texte.“ Eigentlich bin ich gerade für gar nichts in Stimmung. Und das Alles nur, weil ich zu dumm war, um zu erkennen, was ich will. Ich schiebe D’Jok beiseite und gehe in Richtung des Gemeinschaftsraumes. Dort bin ich sicher und werde bestimmt auch meine Ruhe haben. D’Jok folgt mir nicht. Was mich doch sehr erleichtert. Ich betrete nach einiger Zeit den Gemeinschaftsraum und stelle fest, dass außer mir, Niemand anwesend ist. Auf die erste beste Couch lasse ich mich nieder und versuche mich zu entspannen. Es fällt mir nicht leicht, da mir zu viele Dinge durch den Kopf gehen. Von einen Tag auf den Nächsten hat sich Sinedd so schlagartig verändert, dass ich wohl noch nie verwirrter war. Gestern war er noch so freundlich zu mir. Heute ist er so arrogant wie eh und je. Dann scheint es ihm aber nicht wirklichernst gewesen zu sein. Und warum mache ich mir da eigentlich noch Gedanken drum? Ich bin sicher nicht in ihn verknallt. Ich wollte ihm lediglich eine Chance geben. Mehr nicht. Und warum sollte ich mich auch ausgerechnet in ihn verknallen? Er ist nichts Besonderes. Naja gut. Ich muss zugeben, dass ich finde, dass er gut aussieht und auch wirklich gut Fußball spielen kann. Er ist um einiges stärker als ich und hat eine echt tolle Stimme, beider es sich wirklich nur lohnt zu zuhören, selbst wenn es eine Beleidigung ist. Er ist zwar ganz schön arrogant und von sich selbst überzeugt, aber gerade das macht ihn so cool. Oh man. Jetzt schwärme ich von ihm. Das kann doch echt nicht wahr sein. Ich bin ein Mann. Er ist auch ein Mann. Soweit ich es beurteilen kann… Das würde nie gut gehen. Ich versuche mir weiterhin ein zu reden, dass das zwischen Sinedd und mir, sowieso nie etwas werden könnte. Nach kurzer Zeit bin ich es Leid noch weiter darüber nach zu denken. Ich mache den Fernseher an und bleibe bei dem erstbesten Programm hängen. Doch so interessant es auch sein mag, werde ich müde. Das war wohl doch alles zu viel auf ein Mal heute. Ich schließe meine Augen und entspanne mich ein wenig. Ich höre die Tür. Dann übermannt mich die Müdigkeit und ich schlafe ein. Als ich wieder aufwache, vernehme ich Stimmen. Erst sehr leise. Dann immer klarer. Es sind die, von Tia und Mei. Sie bemerken mein Erwachen nicht. Das nutze ich und lausche ihrem Gespräch. „Sag mal Mei. Was hältst du eigentlich davon, dass Sinedd bei uns spielen soll?“ „Mir ist das egal. Solange er sich benimmt, kann ich damit leben. Ich mache mir gerade eher um etwas Anderes sorgen.“ „Was ist denn los?“ „Ich mache mir sorgen um D’Jok. Er benimmt sich in letzter Zeit so komisch. Und er entfernt sich immer mehr von mir.“ Tia gibt ein leises, mitfühlendes Seufzen von sich. „Hast du ihn denn mal darauf angesprochen?“ Mei schweigt. Es ist so still im Raum. Schon fast unheimlich. Bis Mei wieder spricht. „Wenn er mal bei mir war, hat er die ganze Zeit nur von Micro-Ice gesprochen. Und über Sinedd. Ich weiß nun wirklich nicht, was die Beiden miteinander zu tun haben sollen. Aber so oft, wie er über Micro-Ice redet, hab ich das Gefühl, dass er ihn mehr liebt als mich.“ Hat sie da gerade lieben gesagt? Ich muss mich da wohl verhört haben. D’Jok liebt mich nicht. Alles was er will ist mich flachlegen. Von Liebe kann man da sicher nicht reden. Er hat genauso wenig Ahnung über Liebe zwischen Männern wie ich. Er ist einfach nur Notgeil. „Ach Mei. Sag doch so was nicht. D’Jok liebt dich. Da bin ich mir sicher. Er hat bestimmt nur angst, dass Sinedd ihm seinen besten Freund wegnehmen könnte.“ Vielleicht hat Tia ja Recht. Auch wenn D’Jok es übertreibt, vielleicht hat er einfach nur Angst. Das ist doch eine nette Art, das Problem zu umschreiben. Das gefällt mir. Dann geht plötzlich die Tür auf. Ich öffne die Augen und setze mich auf. Sinedd betritt den Raum. Er sieht ganz schön zerwühlt aus. Schon fast so, als hätte er ne nette Nacht hinter sich. Und schon spüre ich, wie die Eifersucht in mir hochkommt. Dabei hatte ich doch so stark versucht meine Gefühle zu verleugnen und zu verdrängen. Hinter mir vernehme ich Mei’s Stimme. „Ice? Du bist ja wach. Ich hoffe, wir haben dich nicht geweckt.“ Ich schaue sie nicht an. Schüttel’ nur leicht den Kopf. Mein Blick haftet immer noch auf Sinedd. Dieser setzt sich schweigend neben mich. „Na ihr Loser. Hattet ihr nen netten Tag im Kindergarten?“ Tia ist diejenige, die auf seine Frechheit antwortet. „Sinedd. Du solltest dir langsam mal etwas Neues ausdenken. Deine Sprüche sind nämlich nicht mehr lustig.“ Er grinst nur frech und schaut dann mich an. „Hey Winzling. Was guckst du so? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ Ich schüttel’ leicht den Kopf. „Ich rede einfach nicht mit jedem Dahergelaufenem.“ Mei muss ein wenig lachen. Ich weiß nicht genau warum, da ich meinen Spruch nicht gerade besonders lustig fand. Sinedd setzt nur ein freches Grinsen auf. Er kommt mir mit dem Gesicht ganz nahe und flüstert mir etwas zu. „Soll ich dir sagen, was ich heute gemacht habe?“ „Das interessiert mich nicht im Geringsten.“ „Ich sage es dir trotzdem.“ Das war irgendwie klar. Warum fragt er dann erst? „Ich habe mich heute mit einem der Mädchen aus dem Freizeitpark getroffen. Wir haben einen wirklich sehr amüsanten Tag zusammen verbracht.“ „Aha. Freut mich für dich. Interessiert mich trotzdem nicht.“ Mei erhebt sich als Erste und zieht Tia mit auf die Beine. „wir sollten besser gehen. Das könnte gefährlich werden. Und ich will keinen Ärger bekommen.“ Sie geht aus dem Gemeinschaftsraum und zieht Tia mit sich. In dem Moment, in dem die Tür in die Angel fällt, legt Sinedd einen Arm um mich. Er zieht mich leicht an sich und verweilt einen kleinen Moment so. Ich wehre mich nicht. Im Gegenteil. Ich genieße diesen Moment, in dem ich ihm ganz nahe sein kann. Dann schaut er mich an. „Sag mal Ice… Bist du traurig darüber, dass ich kein Interesse mehr für dich habe?“ So eine gefühlskalte Frage kann ja nur von ihm kommen. Aber aus irgendeinem Grund antworte ich darauf. „Ja. Das bin ich. Wie immer habe ich zu spät erkannt, was ich will.“ Warum sage ich ihm das eigentlich? Als würde das etwas ändern. Er kommt mir näher. „Weißt du… Manchmal erkennt man erst dann, was man wirklich will, wenn man es nicht mehr haben kann.“ Na super. Den Spruch hätte er sich sonst wo hin stecken können. Der baut nicht gerade auf. Dann spricht er weiter. „Das Mädchen aus dem Freizeitpark hat es mir gesagt. Sie sagte, ich solle es mal so versuchen um dir klar zu machen, dass du mich brauchst… Das du mich liebst.“ Ich gucke ihn entgeistert an. Was genau will er mir jetzt damit sagen? „Ice. Ich liebe dich noch immer. Ich wollte sehen, wie du reagierst. Und ob du mich wohlmöglich auch liebst. So blöde es aus meinem Mund auch klingen mag… Es tut mir leid. Ich war ganz schön gemein zu dir.“ Das war Alles geplant? Er wollte mich nur testen? Das war Alles nur eine Verarschungsaktion. Ich könnte ihn erwürgen dafür. „Ich kann verstehen, wenn du jetzt wütend auf mich bist. Aber ich habe es nur getan, weil ich dich will. Und ich wollte doch nur sehen, dass du mich genauso willst.“ Mein Blick verdüstert sich. Ich erhebe mich langsam und schaue wütend auf ihn herab. Meine Stimme klingt noch ruhig und beherrscht. Was mich eigentlich doch sehr überrascht. „Du bist der egoistischste, hinterhältigste und gemeinste Mensch der mit jemals in meinem Leben begegnet ist. Du kannst von Glück reden, dass ich mich so gut beherrschen kann. Sonst hättest du jetzt eine sitzen. Du bist das Letzte Sinedd.“ Ich kehre ihm den Rücken zu. „Weißt du Sinedd. Ich war wirklich am überlegen, dir eine Chance zu geben. Doch wenn du so was tust und auch noch so glaubwürdig rüberkommst, dann kann dir nicht gerade viel an mir liegen.“ Ich hole tief Luft um fort zu fahren. Doch in dem Moment nimmt er mich von hinten in den Arm. Er gibt mir einen Kuss auf die Wange. Dann flüstert er mir ins Ohr. „Micro-Ice. Bitte glaub mir. Ich liebe dich und es tut mir leid was ich getan habe.“ Es tut ihm leid? Er denkt doch nicht wirklich, dass ich ihm das glaube? Ich löse mich aus seinem Griff und gehe zur Tür. „Lass mich in Ruhe Sinedd. Such dir nen anderen Dummen.“ ------------------------------------------------------------------------------ Es tut mir so unendlich leid, dass es so lange gedauert hat. Und ich hoffe, dass ihr mir nicht böse seid. Ich werde versuchen, mich demnächst wieder mehr um meine FF's zu kümmern. Bitte entschuldigt. *verbeug* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)