remember my brave von Akela_Fisher (Versailles - Kamijo x Hizaki) ================================================================================ Kapitel 1: neu -------------- so, ich hatte ja irgendwo schon mal angemerkt, dass ich diese FF gerade komplett überarbeite. Und hier kommt nun das erste Ergebnis. Kapitel 1 in neuer Auflage. also, das übliche: versailles gehören nicht mir und ich krieg auch kein geld hierfür. ich wünsche viel spaß beim lesen und hoffe, ich bekomme viele schöne kommis. *verschlafenen dackelblick aufsetz* remember my brave Versailles, France 1763 „Mein Prinz, Ihr könnt so nicht das Schloss verlassen…. Wenn der König Euch sieht…“, der Diener des Prinzen war aufgebracht, sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er hatte große Angst, dass der Sohn des Königs sich oder ihn in Schwierigkeiten bringen würde. „Ich finde es sehr anrührend, dass du dir Sorgen um mich machst, doch das brauchst du nicht. Mein Vater hat mich doch noch nie erwischt.“ Der Prinz betrachtete sich ein letztes Mal freudig im Spiegel, bevor er zur Tür seines Schlafgemachs hinaus verschwand. „Eines Tages wird er euch erwischen.“, sprach sein Diener leise zu sich selbst und sah dem Prinzen, der mit seinen langen, blonden Locken, dem Reifrock und dem weinroten Kleid eher einer wunderschönen Prinzessin glich, hinterher. Er beschloss den Prinzen auf seinem Weg zu begleiten, in der Hoffnung, dadurch größere Probleme vermeiden zu können und eilte ihm hinterher. Eben dieser begab sich einfach zu gern unter das Volk seiner wunderschönen Stadt, denn er liebte es Menschen zu beobachten, wie diese ihrem normalen Alltag nachgingen. Manchmal beneidete er sie um ihre Freiheit, die sie oftmals nicht als solche erkannten. Prinz Hizaki saß den ganzen Tag im Schloss fest, durfte nur in Begleitung seiner Eltern oder Diener hinaus und wartete darauf, dass sein Vater sich endlich für eine Prinzessin entschied, mit der er seinen Sohn verheiraten konnte. Es sollte natürlich eine Dame aus gutem Haus sein, mit viel Reichtum und großen Ländereien. Dem König war es egal, wie sie aussah oder sich benahm, Hauptsache, sie waren abgesichert. Als ob es um unser Königshaus schlecht stehen würde, dachte der Prinz sich und schlenderte durch die Straßen von Versailles. Er spürte, wie er viele Blicke auf sich zog, denn für eine junge Frau war er wirklich bemerkenswert hübsch. Keiner wäre je auf die Idee gekommen, es würde sich bei dieser zierlichen Gestalt um den Prinzen handeln, den man sowieso kaum zu Gesicht bekam. Wahrscheinlich würden die Bewohner des Landes nicht einmal ihren König erkennen, würde er keine Krone tragen. Sein Diener, Yuki, hatte den Prinzen bald eingeholt und hängte sich an dessen Fersen. „Was machst du denn hier?“, fragte Prinz Hizaki leise. „Ihr solltet nicht alleine unterwegs sein, mein Prinz, das wisst Ihr.“, antwortete dieser mit warnendem Unterton. „Mich erkennt keiner, aber dich kennen die Menschen. Was ist, wenn dich einer mit mir sieht?“, doch bevor Yuki sich eine Antwort ausdenken konnte, war es auch schon geschehen. „Yuki mein Junge, was machst du denn hier unten in der Stadt? Musst du nicht auf das verzogene Gör des Königs aufpassen?“, fragte eine ältere, etwas beleibtere Dame mit Putzlappen in der Hand, die den Diener des Prinzen schon von klein auf kannte und sich immer viel um ihn gekümmert hatte. Ihr Name war Giselle. „Ich brauch auch mal einen Nachmittag frei.“, erklärte dieser hastig und sah zu Prinz Hizaki, dem es gar nicht gefiel, dass man ihn als verzogenes Gör bezeichnete. Doch ließ er sich nichts anmerken. „Aber in Uniform?“, fragte Giselle weiter nach. „Hatte keine Lust mehr mich umzuziehen.“, log er erneut und eilte dem Prinzen hinterher. „Du bist mir vielleicht ein Lausebengel. Kommst du heut Abend zum Essen zu mir?“, rief sie ihm hinterher, doch Yuki schüttelte nur den Kopf und rannte weiter. Keuchend kam er bei seinem Schützling an, der gerade an einem Marktstand stehen geblieben war und die Waren des Verkäufers begutachtete. „Ihr seid einfach zu schnell für mich Prinz Hi…“, doch er stoppte, da der Verkäufer genau neben ihnen stand und er den Prinzen somit beinah verraten hätte. Gemeinsam schritten sie nun weiter die Straßen entlang, bis Prinz Hizaki plötzlich schlagartig stehen blieb. „Mein Prinz, was habt Ihr?“, fragte sein Diener verwirrt und blieb ebenfalls stehen. Doch der Prinz reagierte nicht, stattdessen stand er einfach nur da und starrte geradeaus. Sein Diener versuchte dem Blick des Prinzen zu folgen und sah am Ende der Straße einen jungen Mann stehen, der offenbar gerade mit einem weiteren jungen Mann am diskutieren war. „Prinz Hizaki?“, versuchte Yuki noch einmal die Aufmerksamkeit des Prinzen zu gewinnen. „Er ist wunderschön.“, säuselte dieser vor sich hin, ohne den Blick abzuwenden. „Ja schon, aber er ist und bleibt ein Mann.“, meinte Yuki und besah sich den Fremden erneut. „Yuki sei nicht naiv.“, sagte der Prinz noch und bog in eine Seitenstraße ab. Mittlerweile kannte er sich sehr gut in der kleinen Stadt aus, da er sich ziemlich häufig heimlich aus dem Schloss schlich. Manchmal sogar ohne, dass sein Diener dies bemerkte. Doch spätestens, wenn der König nach seinem Sohn verlangte, fiel es auf, dass dieser nicht im Schloss oder zumindest nicht in seinen Gemächern war. Und jedes Mal bekam der arme Diener des Prinzen eine Menge Ärger, wenn dies geschah. Flashback „Ich gebe dir eine Stunde, um mir meinen Sohn hier her zu schaffen, sonst Gnade dir Gott.“, sprach der König und baute sich drohend vor Yuki auf. „Natürlich, Euer Majestät, ich mache mich sofort auf die Suche.“, sagte der Diener eingeschüchtert, verbeugte sich und sah zu, dass er so schnell wie möglich aus dem Thronsaal kam. „Ohne meinen Sohn brauchst du hier gar nicht wieder auftauchen.“, rief der König ihm wütend hinterher und setzte sich wieder zu seiner Gemahlin. „Meinst du nicht, dass du etwas zu hart zu dem Jungen bist? Er ist doch fast noch ein Kind.“, sprach die gütige Frau, sah zu ihrem Mann und griff nach dessen Hand. „Das Leben ist hart, diese ganze Welt ist hart. Wenn man sich beweisen will, muss man etwas können und Eindruck hinterlassen. Findest du nicht auch, dass unser Sohn ihm häufig entläuft?“ „Er hat es mit Hizaki auch nicht leicht. Er ist sogar dir schon entlaufen.“, sagte die Königin sanft lächelnd. „Ich hatte gehofft einer in seinem Alter würde ihn etwas bändigen.“, gab der König zu, doch lächelte dann auch und schloss das Thema damit ab. „Verdammt, er ist doch bestimmt wieder in der Stadt. Da finde ich ihn nie…. Hoffentlich kommt er schnell zurück.“, sagte Yuki zu sich selbst und beschloss im Schlafgemach des Prinzen auf ihn zu warten. Doch es sollte noch über zwei Stunden dauern bis er wieder auftauchte. In der Zeit hatte der König bereits den Befehl gegeben nach dem Diener zu suchen und seine Männer stellten nun das ganze Schloss auf den Kopf, bis sie ihn schließlich fanden. „Solltest du nicht den Prinzen suchen?“, sagte einer der Männer, während sie Yuki zu zweit an den Oberarmen festhielten und Richtung Thronsaal führten. „Ich habe nach ihm gesucht, ich…“ „Erzähl das Seiner Majestät!“, wurde er in seinem verzweifelten Erklärungsversuch unterbrochen. Im Thronsaal wurde er eben diesem direkt vor die Füße geworfen. „Und, hast du meinen Sohn gefunden?“, sagte der König feindselig, da er den Prinzen nirgends erblicken konnte. „Eure Majestät, es tut mir wirklich leid, aber…“ „Schweig!“, der König erhob sich von seinem Thron und schritt auf den jungen Diener zu, er ging vor diesem in die Knie und hob mit einer Hand an dessen Kinn grob Yuki‘s Kopf an, sodass er ihm in die Augen sehen konnte. „Was war an meinem Befehl so missverständlich, dass ich meinen Sohn selbst nach zwei Stunden hier nicht erblicken kann?“ „Nichts Eure Majestät, ich konnte ihn nur…“ „Was ist denn hier los?“, sprach Prinz Hizaki, der gerade den Thronsaal betrat, gekleidet, wie es sich für einen ordentlichen Prinzen gehörte. „So, da bist du also.“, der König erhob sich wieder. „Und wo hast du dich die ganze Zeit rumgetrieben?“ „Ich war im Schlossgarten.“, antwortete der Prinz unsicher. „Und da konntest du ihn nicht finden?“, sprach der König nun wieder zu Yuki. „Es tut mir leid….“ „Aus meinen Augen, alle beide.“, sagte der König und drehte sich zum Fenster. Yuki stand auf und lief Prinz Hizaki hinterher bis in dessen Schlafgemach. „Ich danke Euch.“, sagte er dort kleinlaut. „Wofür?“, fragte der Prinz unwissend. „Dass Ihr im richtigen Moment noch aufgetaucht seid.“ „Meinst du, weil er dir gedroht hat? Er droht den Menschen gerne.“, sagte der Prinz beiläufig und setzte sich auf sein Bett. „Oh nein, er hat mich schon…“ er hielt inne, war er doch wieder drauf und dran sich zu verplappern. „Er hat was?“, fragte Prinz Hizaki neugierig. „Nein, das darf ich Euch gar nicht erzählen, vergesst es einfach.“, sagte der Diener und sah zum Fenster hinaus. „Oh nein, so leicht kommst du mir nicht davon. Du bist immerhin mein Diener und als dein Prinz befehle ich dir, es mir zu erzählen.“, sagte er und stand auf. „Es ist wirklich nicht wichtig, glaubt mir.“ „Das ist ein Befehl.“, sagte Prinz Hizaki noch einmal warnend und drehte seinen Diener zu sich. „Nein, bitte bringt mich nicht in Verlegenheit.“, sagte dieser verzweifelt und rannte aus dem Zimmer, direkt in den Nordflügel des Schlosses, wo sich seine Schlafkammer befand. Er hatte nach langem Bitten des Prinzen vom König tatsächlich ein eigenes Zimmer zugewiesen bekommen und musste sich nun nicht länger eines mit dem Küchenjungen teilen. Darüber war er sehr froh und er wollte nicht riskieren, dieses Privileg wieder zu verlieren. Flashback ende Er und Prinz Hizaki kamen an einer kleinen Seitenstraße wieder heraus, die ihnen nun einen guten Blick auf den Fremden und seinen Begleiter gab. Der Prinz versteckte sich hinter einer Ecke von wo aus er den attraktiven jungen Mann sogar reden hören konnte. Yuki befand sich die ganze Zeit über hinter ihm. „Die Beiden sind nicht aus der Gegend!“, stellte Prinz Hizaki freudig fest, als er ein paar ihm unbekannte Wortfetzen auffing. „Was Ihr nicht sagt. Wir sollten zurückgehen, bevor Euer Vater noch etwas bemerkt.“, gab sein Diener missmutig von sich, innerlich hatte er schon eine Heidenangst, dass der König ihre Abwesenheit bereits bemerkt haben könnte. „Aber…“ „Nein, jetzt ist Schluss. Kommt.“, sagte Yuki und zog den Prinzen am Handgelenk hinter sich her, zurück zum Schloss. Sie schlichen sich heimlich hinein und verschwanden im Schlafgemach des Prinzen. Dort ließ dieser sich verträumt auf sein Bett fallen und blieb liegen, während sein Diener in dessen Garderobe wühlte. „Ihr solltet Euch erst einmal umziehen, bevor Euer Vater noch reinkommt und Euch in diesem Aufzug…“, doch da war es schon wieder zu spät. Der König war auch immer im falschen Augenblick zur Stelle. Es war, als würde Yuki solche Situationen durch seine alleinigen Gedanken herauf beschwören. „Hizaki?“, fragte der König erstaunt aber auch wütend, als er zur Tür hinein kam. „Vater!“, kam es erschrocken von seinem Sohn und Yuki blieb für einen Moment das Herz stehen. „Wie siehst du aus?“ „Ich,… nun….“, hilfesuchend sah er zu seinem Diener, dieser trat, dem Prinzen treu ergeben, wie er nun einmal war, einen Schritt nach vorn und versuchte zu erklären. „Verkleidungsspiel. Dem Alter wird der Prinz wohl nie entwachsen, Majestät“, sagte er mit einem leichten Verlegenheitslächeln und versuchte so die Situation zu schlichten. „Das wird aufhören und zwar jetzt. Du siehst aus wie ein Mädchen. Woher hast du dieses Kleid? Yuki, du wirst das sofort entsorgen.“ „Sehr wohl, Majestät.“ „Wenn das einer erfährt, was für eine Schande wäre das für unser Haus, unsere Familie, unsere Ahnen,…“, weiter schimpfend verließ er das Zimmer, Yuki schloss die Tür und Prinz Hizaki versuchte ein Lachen zu unterdrücken. „Jetzt steigert er sich richtig rein.“, sagte er dann bloß. „Mag sein, aber Ihr solltet wirklich einmal ernsthaft nachdenken, denn Euer Vater macht seine Drohungen war und wenn er…“ „Dabei fällt mir ein, Yuki,…“, der Prinz erhob sich von seinem Bett, ging auf seinen Diener zu, packte ihn grob am Nacken, bohrte seine Fingernägel in dessen zarte, weiße Haut und machte ihn so bewegungsunfähig. „Du wolltest mir doch noch erzählen, was mein Vater dir angetan hat, als du es damals nicht geschafft hattest mich zu finden.“, sagte er befehlend und sah seinem Diener fest in die Augen. „Nein, wollte ich nicht. Ich hatte Euch gebeten, das nicht von mir zu verlangen.“, brachte Yuki unter, vor Schmerz zusammengebissenen Zähnen, hervor. Prinz Hizaki ließ resignierend von dem jungen Mann ab und setzte sich wieder auf sein Bett. „So und jetzt tut mir einen Gefallen und zieht Euch endlich um, bevor…“ „Ist er nicht einfach ein Traum?“ „Was?... Wer?“, Yuki war irritiert von Prinz Hizaki‘s plötzlichem Themenwechsel. „Der Fremde.“ „Ja und wenn Ihr weiter so von ihm träumt, wird er bald zum Alptraum.“, der Diener schmiss ihm ein paar Kleidungsstücke aufs Bett. „Du malst immer alles so schwarz, Yuki.“ „Was soll Euer Vater denken, wenn Ihr hier mit einem Mann anstelle einer Frau auftaucht?“ „Ist mir gleich.“, hauchte der Prinz und schloss seine Augen. „Ihr seid doch nicht wahrlich in ihn verliebt?“, fragte sein Diener, erschrocken über diese Erkenntnis, dass Prinz Hizaki sich benahm wie ein verliebtes, junges Mädchen. „Ach was, ich doch nicht…. Aber gut aussehen tut er, das musst du zugeben.“ „Mein Prinz, Ihr wisst, dass ich merke, wenn Ihr mich anlügt.“, kurz trat Schweigen ein. „Wann hab ich Euch je verraten?“, fragte er dann sanft nach. „Nie!“ „Na seht Ihr. Ihr könnt mir vertrauen.“ „Aber, du wirst es mit Sicherheit nicht hören wollen.“ „Wenn dem so wäre hätte ich nicht gefragt.“, sagte er und hing das Kleid, das der Prinz gerade ausgezogen hatte wieder in den Schrank, ganz nach hinten, wo es keiner finden konnte, zu den Anderen, denn Prinz Hizaki hatte mittlerweile eine ganze Sammlung an schönen, edlen Frauenkleidern. „Ich hab doch noch nie Interesse an Frauen gehabt. Natürlich finde ich den Fremden sehr anziehend und ich würde ihn gerne wieder sehen. Vergessen kann ich ihn nicht mehr. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb ich meinen Vater vor ein paar Jahren darum gebeten hatte, dass du mein persönlicher Diener wirst.“ Yuki brauchte einen Moment, um die eben aufgenommene Information verarbeiten zu können. „Wie bitte?“ „Da brauchst du jetzt aber keine Angst zu haben….“, Prinz Hizaki machte eine Pause, ging, immer noch leicht bekleidet, da er es bisher nicht geschafft hatte, sich die raus gelegten Sachen anzuziehen, ein paar Schritte auf seinen Diener zu, doch dieser trat einen Schritt zurück. „Ich hab dich schon immer sehr attraktiv gefunden. Dieses seidig glänzende, schwarze Haar….“, der Prinz griff nach einer Strähne von Yuki‘s Haar und spielte damit zwischen seinen Fingern. „Du hast so wunderschöne Augen. Deine Mutter muss eine wahre Schönheit gewesen sein.“, sanft strich Prinz Hizaki mit dem Handrücken über Yuki‘s Wange. „Das war sie.“, antwortete der und zog ein Bild von seiner Mutter aus der Manteltasche. „Wahnsinn.“, begeisterte sich der Prinz, als er das Bild sah. „Du siehst ihr wirklich sehr ähnlich. Wer hat das gezeichnet?“, fragte er neugierig und sah noch immer auf das kleine Portrait der schönen, jungen Frau. „Mein Vater. Er war Maler.“, antwortete sein Diener ihm traurig, denn seine Eltern waren längst verstorben, er kannte sie kaum und hatte leider nur sehr wenige Erinnerungen an die gemeinsame Zeit, als er noch ein kleines Kind war. „Ich bin ihr auch sehr ähnlich, sagt Giselle immer.“ Giselle war eine Freundin der Familie gewesen und für ihn immer so etwas wie eine Tante. Sie hatte sich einige Zeit um ihn gekümmert, doch schon im Alter von neun Jahren hatte sie ihn zum Schloss geschickt, er sollte fragen, ob sie Hilfe in der Küche benötigen, denn das war seine einzige Chance hier in der Gegend jemals Arbeit zu finden. „Die, die mich für ein verzogenes Gör hält?“, fragte der Prinz spöttisch nach. „Sie hält alle Adligen für verzogene Gören, nehmt es ihr nicht übel.“, Prinz Hizaki gab ihm das Bild wieder und zog sich endlich komplett an. „Zeit fürs Abendessen.“, sagte er dann und verließ das Zimmer. Yuki blieb zurück. Für die Diener gab es immer erst sehr spät essen, da sie vorher alle ihre Aufgaben erledigt haben mussten. Während der König mit seiner Frau und seinem Sohn beim Essen saß, trat eine der Wachen an den König heran und flüsterte diesem etwas ins Ohr. „Ich esse!“, gab der König empört von sich, schüttelte den Kopf und überlegte kurz. „Nun gut, sie sollen eintreten. Hoffentlich haben sie Hunger mitgebracht. Legt weitere Gedecke auf. Wie viele werden wir brauchen?“ „Majestät, nur Eines.“ „Nun, ein weiteres Gedeck.“, sagte er an einen der Diener gewandt, dieser eilte in die Küche und brachte wonach der König verlangte. Währenddessen führten zwei Wachen zwei junge Männer in den Speisesaal. Dem Prinzen blieb der Mund offen stehen, denn er erkannte den jungen Mann, den er in der Stadt gesehen hatte und seinen Begleiter. „Eure Majestät.“, der Fremde verbeugte sich. „Ich bitte um Entschuldigung der späten Störung wegen, doch mein Diener und ich, wir hatten einige Schwierigkeiten auf unserem Weg hier her.“ „Es sei Euch verziehen. Wie ist Euer Name?“, fragte der König schmatzend. „Verzeihung. Mein Name ist Prinz Kamijo. Ich komme aus Venedig.“ „Sehr erfreut, setzt Euch doch bitte und speist mit uns.“, der König deutete auf einen freien Platz, an dem gerade ein neues Gedeck aufgelegt worden war. „Sehr gerne.“, antwortete der Fremde und setzte sich. „Yuki!“, rief der König, doch erhielt keine Antwort. „Hizaki, wo ist der Bengel?“ „Hier bin ich Eure Majestät.“, sagte Yuki abgehetzt und kam um die Ecke gerannt. „Nimm den jungen Diener unseres Gastes mit in die Küche zu euch, damit auch er etwas zu essen bekommt.“ „Selbstverständlich, Eure Majestät.“, sagte der Diener des Prinzen, verbeugte sich tief und wandte sich dann an den jungen Mann. „Folge mir.“, gemeinsam verließen sie den Speisesaal und gingen Richtung Küche. „Wie heißt du?“, fragte er, als sie auf dem Flur waren. „Teru.“ „Freut mich, ich bin Yuki.“ „Nun, Prinz Kamijo aus Venedig, dann seid ihr sicherlich der Sohn des Herzogs.“, fragte der König. „Da habt Ihr recht, Majestät.“, antwortete Prinz Kamijo höflich lächelnd. „Wirklich eine schöne Stadt, Venedig, ich bin einmal dort gewesen. Was führt Euch diesen langen Weg bis zu mir?“ „Nun, mein Vater schickt mich, er hegt großes Interesse an einem Eurer Ländereien und lässt anfragen, ob Ihr es ihm wohl verkaufen würdet.“ „Wenn der Preis stimmt, verkaufe ich fast alles.“, antwortete der König und brach in schallendes Gelächter über seinen eigenen Witz aus. „Starr unseren Gast nicht so an.“, sagte die Königin leise zu ihrem Sohn. „Was soll dein Vater denken?“, fügte sie noch an, lächelte in die Runde und aß weiter. Doch der König hatte natürlich längst bemerkt, wie sein Sohn den Fremden anstarrte und war selbstverständlich alles andere als erfreut. Nach dem Debakel mit den Frauenkleidern, war er aufmerksamer, was das Verhalten seines Sohnes betraf. „Habt ihr einen Ort zum Schlafen gefunden, Prinz Kamijo? Ich könnte Euch selbstverständlich in meinem Schloss unterbringen.“ „Das wäre zu freundlich, Majestät. Wir hatten es nun so eilig hier anzukommen, dass wir uns noch um gar nichts kümmern konnten.“ „Dann seid mein Gast und fühlt Euch wie zu Hause.“ Kapitel 2: neu -------------- ja, ich danke sehr für die schönen Kommis und hoffe mal ihr bleibt mir treu und ich krieg weiterhin so schöne kommis. *verbeug* und hier die Neuauflage von Kapitel 2. Am nächsten Tag kramte Prinz Hizaki erneut eines seiner Kleider aus dem Schrank und zog es an, obwohl sein Diener ihm etwas völlig anderes raus gelegt hatte. Er wollte wieder in die Stadt, denn er fühlte sich eingeengt in diesem Schloss. Und so schlich er sich, unbemerkt von Yuki und allen Anderen hinaus und schlenderte wie so oft durch die Straßen von Venedig. An einem Marktstand sah er Prinz Kamijo stehen. Aus Angst erkannt zu werden, machte er einen großen Bogen um diesen, doch er hatte nicht mit Teru gerechnet, der plötzlich hinter ihm auftauchte und ihn unabsichtlich anrempelte, wobei der Prinz stolperte und fiel. „Oh Fräulein, das tut mir wirklich wahnsinnig leid. Wo hab ich bloß meine Augen.“, sagte er und half dem Prinzen wieder auf die Beine. Dieser lächelte nur, er hatte Angst sich durch seine Stimme verraten zu können. Da tauchte nun auch noch Prinz Kamijo hinter ihm auf. „Na Teru, läufst du wieder den jungen Frauen nach.“, sagte er lächelnd und wandte sich an Prinz Hizaki. „Ich muss mich für ihn entschuldigen, er benimmt sich manchmal etwas ungehobelt.“ „Ganz und gar nicht.“, sagte der Prinz aus dem Affekt heraus und sah sofort zu Boden. „Wie bitte?“, hakte der fremde Prinz nach. „Ist schon gut.“, nuschelte Prinz Hizaki und wandte sich zum Gehen. Der Fremde starrte ihm hinterher. „Prinz Kamijo?“, sprach sein Diener ihn an. Der Prinz drehte ihm den Kopf zu, als wäre er bei etwas erwischt worden, sah das sanfte Lächeln seines Dieners und blickte wieder zu Prinz Hizaki. „Geht es Euch auch wirklich gut? Seit gestern Abend benehmt Ihr euch seltsam.“ „Sie erinnert mich an jemanden. Ich weiß nur nicht an wen.“, sagte Prinz Kamijo als befände er sich in einem Dämmerzustand. „Lasst uns zurück gehen, Ihr müsst noch mit dem König…“ „Ich weiß, ich weiß.“, langsam schlenderten die Zwei zurück zum Schloss, doch Prinz Kamijo war, sehr zum Leid seines Dieners, die ganze Zeit über in Gedanken versunken. Prinz Hizaki stand vor der Tür des Arbeitszimmers seines Vaters und belauschte die Gespräche zwischen diesem und Prinz Kamijo. Doch plötzlich ging die Tür auf und die Beiden traten heraus. Zum Glück waren sie so sehr in ihre Gespräche vertieft, dass sie nicht merkten, wie Hizaki noch schnell hinter den nächsten Vorhang sprang. Nachdem der König mit seinem Gast verschwunden war, trat Yuki an den Vorhang heran und zog ihn ruckartig zur Seite. Der Prinz erschrak sich fürchterlich, doch atmete erleichtert auf, als er seinen Diener sah. „Mensch, wie kannst du mich nur so erschrecken?“ „Wie könnt Ihr einfach so an fremden Zimmern lauschen, mein Herr?“ „Man beantwortet eine Frage niemals mit einer Gegenfrage, das ist unhöflich. Außerdem, seit wann nennst du mich Herr?“ „Ist es Euch lieber, ich sage Herrin?“ „Du bist heute ganz schön frech. Du legst es doch nicht etwa auf was an?“, fragte der Prinz misstrauisch. „Verzeiht.“, kam es kleinlaut von Yuki, er verbeugte sich und folgte seinem Prinzen auf dessen Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und Prinz Hizaki und gesellte sich zu diesem an den Schreibtisch. „Habt Ihr wenigstens erfahren, was Ihr wolltet?“ „Wieso fragst du?“ „Ich versuche nur Eure momentane Stimmungslage einzuschätzen.“ „In gewisser Weise, habe ich herausgefunden, was ich wollte, dennoch war es nicht befriedigend.“ „Oh!“, Yuki wandte sich dem Fenster zu und sah hinaus. „Sie haben lediglich über geschäftliches gesprochen. Nicht ein einziges Mal…“, er hielt inne. Obwohl Prinz Hizaki immer alles seinem Diener erzählt hatte, brachte er diesmal kein weiteres Wort über seine Lippen. „Nicht ein einziges Mal über Euch?“, ergänzte Yuki den Satz. „Jetzt gehst du entschieden zu weit.“ „Ich bitte Euch vielmals um Vergebung. Es steht mir in keiner Weise zu,…“ „Richtig. Es steht dir nicht zu deinen Herren lächerlich zu machen.“, sagte der Prinz aufgebracht und setzte sich auf einen Stuhl. Er seufzte und stützte den Kopf auf beide Hände. Yuki drehte sich wieder zum Fenster. „Aber ich merke sehr wohl, dass Euch etwas bedrückt und ich möchte Euch helfen.“ „Yuki, du bist manchmal sehr naiv. Du weißt doch ganz genau, in welcher Situation ich mich befinde. Ich bin der Sohn des Königs und soll nach dem Tod meines Vaters selber König werden, doch ich bin eine Schande für die Familie. Ich liebe einen Mann, den ich nicht einmal kenne. Findest du nicht auch, dass diese Situation irgendwie ausweglos erscheint?“ Der Prinz hatte sich in rage geredet und Yuki hielt es für besser, dem nichts mehr hinzuzufügen und so trat Schweigen ein. „Es ist Zeit für das Abendessen.“, unterbrach ein Diener des Königs die Stille, als er in Hizaki‘s Schlafgemach trat. Der Prinz stand auf und ging zum Speisesaal. Yuki blieb allein zurück und überlegte. Nichts lag ihm mehr am Herzen, als das der Prinz glücklich werden sollte, doch in der Gesellschaft, in der dieser lebte, schien es völlig hoffnungslos. Er musste eine Prinzessin heiraten und den Thron besteigen, das Land regieren und irgendwann würde er unglücklich sterben. Welch traurige Aussicht. Spät am Abend ließ Prinz Hizaki noch einmal nach seinem Diener schicken und dieser kam im Eiltempo den Flur entlang gelaufen. „Ihr habt nach mir gerufen, mein Prinz?“, sagte er völlig aus der Puste. „Yuki,… komm rein und schließ die Tür.“, der Prinz lag auf seinem Bett, er trug nichts außer einer Hose und einem Hemd, an dem die oberen Knöpfe offen waren. Yuki tat, was ihm befohlen wurde und ging ein paar Schritte auf den Prinzen zu. „Yuki, du würdest doch alles für mich tun, nicht wahr?“, fragte er und stand von seinem Bett auf. „Natürlich, aber das wisst Ihr doch.“, antwortete Yuki verwirrt. Prinz Hizaki ging zur Tür und schloss ab. „Ich möchte, dass du mich küsst.“, sagte er und schritt wieder auf seinen Diener zu. Yuki‘s Augen hatten sich geweitet und er schien sich nicht sicher zu sein, ob er richtig verstanden hatte. Hizaki legte beide Hände an Yuki‘s Wangen und zog diesen ein Stück näher zu sich. Als er die Lippen des Blonden auf seinen spürte, realisierte er erst, dass der Prinz es ernst gemeint hatte. Kurz überlegte er, ob er das Geschehen nicht unterbrechen sollte, doch konnte er seinem Prinzen einfach keinen Wunsch abschlagen und so schloss er die Augen und erwiderte den Kuss zaghaft. Doch Hizaki wollte mehr, er tippte mit seiner Zunge gegen Yuki‘s Lippen und bat so still um Einlass. Das wurde dem jungen Diener zu viel und so löste er sich von dem Prinzen und ging einen Schritt zurück. „Verzeiht bitte, aber das kann ich nicht tun,… wenn Euer Vater das erfährt.“ „Yuki,…“, Hizaki tat wieder einen Schritt auf seinen Diener zu. „Es ist keiner außer uns hier. Die Tür habe ich verschlossen, es kommt keiner rein.“ „Bitte, verlangt das nicht von mir.“, bat Yuki leise und sah zu Boden. „Mach die Augen zu und stell dir vor, ich wäre eine schöne, junge Frau…. Soll ich vielleicht eines meiner Kleider anziehen.“, Yuki sah die Ausweglosigkeit dieser Situation und so resignierte er. „Spart Euch die Mühen,… das sehe ich mit geschlossenen Augen doch gar nicht.“ Hizaki schlang beide Arme um Yuki‘s Nacken und presste seinen Körper dicht an den Anderen. Beide schlossen die Augen und erneut trafen zwei weiche Lippenpaare aufeinander. Hizaki‘s Zunge leckte sanft über Yuki‘s Lippen und diesmal teilten diese sich und ließen den neugierigen Prinzen gewähren. Ein wildes Zungenspiel wurde entfacht durch die Leidenschaft des Prinzen und der Untertänigkeit seines Dieners. Hizaki presste seinen Körper noch etwas fester gegen Yuki‘s und dieser keuchte überrascht auf, als er die Erregung des Prinzen an seinem Becken spürte. Sanft lösten sie sich voneinander und Hizaki lächelte seinen Diener etwas schüchtern an. Beide Schwiegen und Yuki war die Situation äußerst unangenehm, dennoch machte er keine Anstalten, die Spannung, die sich im Raum befand zu lösen. Einen Moment standen sie einfach so da. Bis der Prinz die Stille brach. „Yuki!“, hauchte er verführerisch und schlang seine Arme erneut um den Anderen. Dieser sah seinen Prinzen abwartend an. „Ich will, dass du mich noch einmal küsst,… aber diesmal nicht hier,…“, er legte einen Finger auf seine Lippen. „sondern hier.“, vollendete er seinen Satz und deutete auf seinen Schritt. Yuki musste schwer schlucken und sah Hizaki ängstlich an. „Das könnte jede Frau genauso gut.“ „Nur ein Mann, weiß wirklich, was einem anderen Mann gefällt.“, sagte Hizaki mit einem anzüglichen Lächeln, dass Yuki noch nie zuvor an ihm gesehen hatte. Der Prinz öffnete seine Hose, griff nach Yuki‘s Hand und ließ sie unter dem Bund verschwinden. Yuki‘s ganzer Körper verspannte sich, hatte er so etwas doch noch nie gemacht. Nicht mit Männern und auch nicht mit Frauen, dass wusste der Prinz, denn Yuki hatte fast sein ganzes Leben hier im Schloss verbracht und gearbeitet. Da war keine Zeit für Liebeleien. Doch auch Prinz Hizaki selber war noch vollkommen unerfahren, was die Nähe zu anderen Menschen anbelangte. Er hatte nur selten und wenn, dann nur in Begleitung das Schloss verlassen dürfen. Doch hatte er schon viel ausprobiert, denn er hatte um einiges mehr Zeit als Yuki, daher wusste er genau, wo er berührt werden wollte und was ihm gefiel. Noch immer hatte er seine Hand auf Yuki‘s liegen und diese wiederum ruhte auf seiner Erektion. „Yuki,… streichel mich.“, langsam und unsicher fing der Diener an seine Hand zu bewegen und Hizaki stöhnte leise auf, lehnte sich gegen Yuki‘s Brust und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Der Diener wurde etwas mutiger, da das Stöhnen des Prinzen ihn in seinem Tun bestätigte und so massierte er dessen Penis mit immer mehr Druck, bis der Prinz ihn stoppte. „Yuki,… ich will deine Lippen,… dort.“, wieder deutete er nach unten. Yuki hatte insgeheim gehofft, ihm würde dies erspart bleiben, doch Hizaki bestand darauf und so zog er seine Hand aus dessen Hose und ging vor ihm auf die Knie, was Hizaki erfreut lächelnd beobachtete. Yuki zog die Hose des Prinzen ein Stück tiefer und fixierte mit den Händen dessen Becken. Zaghaft küsste er die Spitze des erigierten Penis und der Prinz keuchte. Er vergrub seine Hände in Yuki‘s Haaren, als dieser mit seiner Zunge die Spitze umkreiste bevor er sie mit seinen Lippen umschloss. Der Prinz stöhnte ungehalten auf und versuchte Yuki‘s Griff an seinem Becken zu lösen, um in dessen Mund stoßen zu können. Doch der Diener ließ das nicht zu und intensivierte seinen Griff. „Yuki, quäl mich nicht so.“, winselte er und bohrte seine Fingernägel in die zarte Haut seines Dieners, wobei dieser aus Schmerz seinen Griff lockerte und Hizaki nun so die Möglichkeit gab sein Becken zu bewegen. Yuki spürte einen leichten Brechreiz aufkommen, der sich mit jedem Stoß des Prinzen verstärkte, doch versuchte er eben diesen zu unterdrücken. Der Prinz bewegte sich immer wilder und stöhnte immer ungehemmter, bis er im Mund seines Dieners kam und sich keuchend zurückzog. Yuki stützte sich nach Luft schnappend am Boden ab. Ihm war übel und am liebsten hätte er sich sofort übergeben, doch er verdrängte dieses Gefühl so gut es ging. Hizaki kniete sich neben ihn, nachdem er seine Hose wieder richtig angezogen hatte und hob mit einer Hand Yuki‘s Kopf am Kinn etwas an. „Das hast du gut gemacht.“, sagte er lächelnd und gab Yuki einen zaghaften Kuss auf die Lippen. Dann zog er ihn mit sich auf die Beine und führte ihn an einer Hand zum Bett. Yuki verspannte sich innerlich wieder völlig, denn er hatte Angst, was der Prinz nun noch von ihm verlangen würde. Doch dieser legte sich auf sein Bett, zog seinen Diener hinter sich her und bettete dessen Kopf auf seiner Brust. „Ich will, dass du heute Nacht bei mir schläfst.“, sagte er sanft lächelnd und streichelte Yuki übers Haar. „Mein Prinz, aber…“ „Es ist immer noch abgeschlossen.“, unterbrach Hizaki ihn und zog ihn noch etwas dichter zu sich heran. Yuki resignierte erneut und blieb liegen. Nach einer ganzen Weile hatte dieser ihn in den Schlaf gestreichelt und er bekam um sich herum nichts mehr mit. Der Prinz beobachtete die schlafende Schönheit eine ganze Weile, strich sanft lächelnd über sein Gesicht hinab, bis zu Yuki‘s Hemd und fing an dieses aufzuknöpfen. Er wollte so gerne die weiche Haut des Anderen auf seiner spüren und so strich er das Hemd über die zarten Schultern, wobei der Schlafende erwachte. Er realisierte erst gar nicht, was Hizaki da mit ihm trieb, doch dann sprang er auf einmal auf und zog sich rasch das Hemd wieder über. Der Prinz aber ließ nicht locker, hatte er doch auf dem Rücken des Anderen etwas gesehen, was ihm Sorgen bereitete. „Bleib hier, was ist das auf deinem Rücken?“ Yuki hatte versucht nach draußen zu laufen, doch war die Tür immer noch verschlossen und so hatte er keine Chance. „Bitte, mein Prinz,… mein Rücken ist in Ordnung. Lasst mich gehen.“, antwortete dieser verzweifelt. „Ach wirklich.“, gab Hizaki nur spöttisch von sich, stand auf, kam auf seinen Diener zu und packte ihn grob an den Schultern. Er dirigierte ihn zurück zum Bett und drückte ihn mit dem Rücken auf das Laken, wobei Yuki einen Schmerzensschrei von sich gab. „Alles in Ordnung, ja?“, sagte Hizaki noch immer spöttisch klingend. „Ausziehen und umdrehen.“, befahl der Prinz. Doch Yuki rührte sich nicht, sondern sah ihn nur ängstlich an. „Wer hat dir das angetan?... Mein Vater, habe ich recht? Er hat dich auspeitschen lassen, weil ich abgehauen bin.“, kurz war der Prinz still und sah zu Boden, doch schon bald sah er Yuki mit festem Blick an und brach die Stille erneut. „Zeig mir das Ausmaß meiner Missetaten.“ Yuki gehorchte, zog sein Hemd aus und setzte sich mit dem Rücken zu Hizaki. Der Prinz schlug vor Schreck die Hände vor den Mund. Er hatte einige rote Striemen gesehen, doch der Anblick von Yuki‘s ganzem Rücken ließ ihm angst und bange werden. Viele lange und unschöne Narben zierten seinen Rücken unter anderem auch verschorfte, tiefe Wunden, die höchstens drei Wochen alt sein konnten. „Wie oft hat er dir das schon angetan?“, fragte Prinz Hizaki aufgebracht und schluchzend. „Mein Prinz, ich… ich habe doch gar keine andere Wahl. Ich bin nur ein Diener.“, antwortete Yuki ruhig. „Aber du bist mein Diener. Ich will nicht, dass irgendjemand dich so behandelt.“, er versuchte hart und stark zu klingen, doch brach seine Stimme und er fing fürchterlich zu weinen an. „Es tut mir leid. Es ist alles meine Schuld, wäre ich doch bloß nie davon gelaufen.“ „Ihr dürft Euch dafür nicht die Schuld geben. Das verheilt doch wieder.“, sagte Yuki und nahm den Prinzen in den Arm. „Und noch mal wird dir das keiner antun. Ich laufe nie mehr weg. Das verspreche ich.“ „Und was wird aus unseren schönen Ausflügen in die Stadt?“, fragte Yuki und versuchte die Situation zu lockern. „Giselle hat schon immer gefragt, wer die schöne Lady an meiner Seite ist. Wenn Ihr Euch nicht mehr verkleidet hinaus schleicht, kann ich ja gar nicht mehr mit Euch angeben.“, sagte er lächelnd und wischte Hizaki eine Träne von der Wange. „Aber das ist es nicht wert.“ „Oh doch, das ist es.“, sagte Yuki leise und schloss seine Arme fest um den Prinzen, der seinen Kopf in der Halsbeuge seines Dieners vergrub. Die paar Stunden in der Stadt, waren für Hizaki die einzig schöne Zeit in seinem Leben, wie konnte Yuki ihm das nehmen. Das hätte er weniger ertragen können, als die Schmerzen, die sein Rücken ihm bereitete. Kapitel 3: neu -------------- und hier ist Kapitel 3 in überarbeiteter Fassung. Viel Spaß. Am nächsten Morgen rannte Hizaki aufgebracht zu seinem Vater. Blind vor Wut, rannte er dabei jedoch in Prinz Kamijo. „Verzeiht,… ich sollte meine Augen auf machen.“, sagte er zögerlich. „Es sei Euch verziehen. Ich könnte meine Augen schließlich auch nach vorne gerichtet halten.“, antwortete Prinz Kamijo sanft lächelnd, doch Hizaki erwiderte dieses Lächeln nicht. „Euch bedrückt etwas? Wie kann ich Euch helfen?“, fragte Kamijo besorgt und sah den Prinzen erwartungsvoll an. „Das könnt Ihr nicht. Ich danke Euch aber trotzdem.“, antwortete er und ging schnellen Schrittes den Flur entlang. „Diese Stimme.“, sagte Kamijo zu sich selber, blieb noch einen Moment stehen und überlegte, während er Prinz Hizaki nach sah. „Vater, wie könnt Ihr so grausam sein?“, rief Hizaki bestürzt, als er den Thronsaal betrat. „Mein Sohn, zügle deine Zunge!“, sagte sein Vater warnend. „Ich sage nur die Wahrheit. Ihr seid ungerecht und brutal.“, erwiderte der Prinz aufgebracht. „Hizaki, mäßige dich.“, sprach nun seine Mutter und sah besorgt zu ihrem Sohn. „Halte dich da raus.“, fuhr der König seine Frau an und sah zornig zu seinem Sohn. „Was ist es, das dich dazu bringt mir solche Vorwürfe zu machen?“ „Ihr habt Yuki auspeitschen lassen und das nicht nur einmal. Für mein ungehorsames Verhalten, habt Ihr ihn bestraft.“ „Sag, dass das nicht wahr ist.“, sprach die Königin nun besorgt und sah ihren Mann fassungslos an. „Ach was, natürlich ist es nicht wahr, was der Junge erzählt. Sieh zu, dass du auf dein Zimmer kommst, solche Hirngespinste will ich hier nicht hören.“ „Mutter, es ist aber wahr. Ich erzähle keine Geschichten.“, sagte Hizaki verzweifelt an seine Mutter gewandt. „Raus!“, rief der König, der Prinz zuckte beim Klang der dunklen Stimme zusammen und lief davon. Doch aufgeben wollte er keineswegs. Er lief in den Nordflügel, wo die Diener des Schlosses untergebracht waren und rannte in Yuki‘s Zimmer. „Mein Prinz,… was macht Ihr denn hier?“, fragte Yuki und sah verwirrt zu dem Prinzen. Teru, der sich mit im Zimmer befand, schien ebenfalls etwas ratlos. Doch Hizaki erklärte nicht, stattdessen griff er Yuki am Hemdärmel und zog ihn hinter sich her in Richtung Thronsaal. Der junge Diener des Prinzen wusste kaum, wie ihm geschah, bis er vor dem König stand. Dieser führte mittlerweile ein wichtiges Gespräch mit einem scheinbar wichtigen Mann. „Hier habt Ihr den lebenden,… noch lebenden Beweis.“, rief er. Der König und die Königin erhoben sich von ihren Plätzen. Er riss Yuki das Hemd von den Schultern. Dieser sah peinlich berührt zu Boden. Der Prinz packte seinen Diener an den Schultern und drehte ihn ruckartig mit dem Rücken zum König. „Seht es Euch an, was Ihr getan habt.“, rief der Prinz aufgebracht und hielt Yuki weiterhin an den Schultern fest. Dieser sah immer noch zu Boden. „Hizaki! Wir haben einen Gast.“, sagte seine Mutter peinlich berührt. „Das kümmert mich nicht. Die ganze Welt soll erfahren, was für ein grausamer König mein Vater ist.“ „Würdet Ihr uns einen Augenblick entschuldigen?“, sprach die Königin nun zu dem Gast. „Selbstverständlich.“, antwortete dieser höflich und wurde von einem Diener des Königs nach draußen geführt. „Mein König,… was hast du dir dabei nur gedacht?“, sprach die Königin nun ihren Mann direkt an. „Er ist doch bloß ein Diener. Und zwar einer, der seine Arbeit nicht ordentlich macht.“, antwortete dieser zornig und versuchte sein Handeln zu rechtfertigen. „Er ist doch fast noch ein Kind… und du… du folterst ihn wie einen Mörder.“ „Schweig! Du hast dich da nicht einzumischen.“, fuhr der König nun auch seine Frau an. „Nein, ich habe lange genug geschwiegen. Deine Taten führen lediglich dazu, dass ich jeglichen Respekt vor dir als König verliere. Du bist nicht besser als dein Vater und der Rest deiner Ahnen, die dieses Land regierten. Du glaubst mit Gewalt kannst du dir Respekt verschaffen. Dies gelingt dir vielleicht bei einem Jungen wie Yuki, doch leben um dich herum auch noch andere Menschen. Menschen, die auch eine gewisse Macht haben und die werden sich das von dir nicht gefallen lassen,… sie werden dich stürzen.“ Der König wurde über die Worte seiner Frau so wütend, dass er mit einem Arm ausholte und zum Schlag ansetzte. „Du wirst es doch nicht etwa wagen deine Königin zu schlagen?“, sagte sie warnend und wich einen Schritt zurück. Der König ließ seinen Arm sinken und setzte sich wieder. „Ein Heiler soll kommen und sich um den Jungen kümmern.“, wies er einen seiner Diener an. „Und du, mein Sohn verschwindest auf dein Zimmer, ich will dich heute nicht mehr sehen.“ „Oh nein, ich bleibe bei Yuki und werde nicht eine Sekunde von seiner Seite weichen.“, sagte der Prinz energisch und legte seinem Diener wieder dessen Hemd um die Schultern. Gemeinsam gingen sie zurück auf Yuki‘s Zimmer. „Ihr habt Euch eine Menge Ärger eingehandelt, mein Prinz.“, sagte er leise. „Es trifft immer die Falschen. Du solltest nicht der Leidtragende sein und daher muss ich mich auch einmal durchsetzen. Schließlich bin ich der Einzige, der sich das mal erlauben kann. Hättest du dich gewehrt, hätte er dich auf die Straße gesetzt.“ In Yuki‘s Zimmer wurden sie von einem bestürzt aussehenden Teru in Empfang genommen. „Was ist nur geschehen?“, fragte er verängstigt und nahm Yuki in den Arm, der mit dem zerrissenen Hemd, um die Schultern keinen sonderlich gesunden Eindruck machte. „Ich habe meiner Mutter nur einmal vor Augen geführt zu welchen Gräueltaten der König in der Lage ist. Es wird gleich ein Heiler kommen und sich um Yuki‘s Wunden kümmern.“, erklärte Hizaki ruhig. „Wunden? Was für Wunden?“, fragte Teru immer noch verängstigt. Yuki, dem mittlerweile alles egal war, ließ sein Hemd fallen und präsentierte dem anderen Diener seinen Rücken. Dieser schlug vor Schreck die Hände vor den Mund. „Das hat dir der König angetan?“ „Er hat es angeordnet und seine Diener haben es ausgeführt.“, sprach Yuki leise. In diesem Moment betrat ein Diener des Königs mit einem Heiler den Raum. „Das ist der Junge.“, sagte der Diener knapp und deutete auf Yuki. Doch dem Heiler war bei dessen Anblick auch ohne die Information des Dieners klar, dass nur er der Patient sein konnte. „Prinz Hizaki, bitte folgt mir.“, sprach der Diener des Königs darauf ruhig und wandte sich zum Gehen. „Oh nein, ich habe gesagt, ich bleibe bei Yuki, also bleibe ich auch.“, antwortete Hizaki bestimmt und setzte sich auf einen Stuhl neben Teru. „So mein Junge, dann zeig mal her.“, sagte der Heiler ruhig und drehte Yuki mit dem Rücken zu sich. „Was ist es, das dich bedrückt?“, fragte die Königin ihren Mann, als sie für einen Augenblick allein im Thronsaal waren. „Hizaki macht mir Sorgen.“ „Du solltest stolz auf deinen Sohn sein. Er ist kein bisschen wie du.“ „Du bist zu freundlich heute zu mir.“, gab der König zornig von sich und sah seine Frau an. „Du hast dir nun wirklich kein Lob verdient…. Dein Sohn setzt sich noch für andere Menschen ein, egal welchen Standes sie sind.“ „Noch?... Meinst du, er wird sich das eines Tages abgewöhnen?“, hakte der König nach. „Ich hoffe nicht…. Doch was genau, bereitet dir an unserem Sohn nun Sorgen.“ „Woher wusste er, wie der Rücken des Jungen aussieht?“ „Er wird ihn ohne Hemd gesehen haben.“, antwortete die Königin simpel. „Ganz genau. Doch, wieso hat er ihn mit nacktem Oberkörper gesehen?“, stellte der König nun die Frage, um seine Frau zum Nachdenken zu bewegen. Doch sie brauchte nicht lang überlegen, stattdessen wurde sie kreideweiß und brachte keinen Ton mehr heraus. Der Heiler versorgte Yuki‘s Wunden mit Salben, die fürchterlich brannten. Der Junge Diener biss die Zähne zusammen und versuchte sich so gut es ging zu beherrschen nicht laut los zu schreien. Er krallte sich in das Laken seines Bettes, auf dem er mittlerweile lag und vergrub sein Gesicht im Kissen. Hizaki erhob sich von dem Stuhl, auf dem er gesessen hatte und kniete sich ans Kopfende von Yuki‘s Bett. Er griff nach einer Hand seines Dieners und hielt sie fest. Mit seiner anderen Hand streichelte er ihm sanft über das Haar. Eine Weile beobachtete Teru das Geschehen, doch erhob auch er sich und ging auf den Prinzen zu. „Ihr werdet Euch verraten. Dem Heiler solltet Ihr nicht trauen.“, flüsterte er so leise wie möglich dem Prinzen ins Ohr und ging zurück zu seinem Stuhl. Doch Hizaki war alles egal. Er litt mit seinem Diener und wollte ihm beistehen, so gut es ging. Nach einer ganzen Weile verschwand der Heiler wieder und ließ Yuki noch eine selbst angemischte Salbe da, mit der er seinen Rücken jeden Tag einschmieren sollte. „Was verrate ich durch mein Verhalten?“, fragte Prinz Hizaki Teru energisch, als sie wieder nur zu dritt waren. „Eure Liebe zu ihm.“, sagte Teru, für Hizaki‘s Geschmack etwas zu locker. „Er ist mein Diener, ohne ihn müsste ich mich morgens selbst anziehen, glaubst du, dass ich das möchte?“, sagte der Prinz wütend. Fiel das wirklich so sehr auf, wie vernarrt er in Yuki war? Eigentlich liebte er doch Prinz Kamijo. Yuki war nur der Einzige, mit dem er machen konnte, was er wollte und das kam ihm eben sehr gelegen, dachte Hizaki sich und verschwand mit Yuki, der sich mittlerweile auch wieder angezogen hatte, nach draußen. Sie gingen in den Schlossgarten und begegneten dort Prinz Kamijo. „Oh nein.“, sagte Hizaki leise. Yuki sah ihn verwirrt an. „Ich hätte eher erwartet Ihr freut Euch ihn zu sehen.“, sagte er dann. „Wie soll ich mich freuen, ich werde ihn ja doch nie für mich gewinnen.“ Sie setzten sich in eine Sitzecke, von wo aus man einen guten Blick auf Prinz Kamijo hatte. Dieser stand mittlerweile nicht mehr allein im Schlossgarten, sondern die Königin war auf ihn zugekommen und besprach etwas mit ihm, was Hizaki leider nicht verstehen konnte. „Mein Prinz, ihr starrt sehr auffällig.“, machte Yuki ihn nach einer Weile aufmerksam und sah Hizaki sanft an. „Was?“, fragte er erschrocken und sah zu seinem Diener. „Ach so, ja.“, fügte er noch an, als sein Kopf die Information von Yuki verarbeitet hatte. „Nein, er kommt hier rüber.“, sagte der Prinz panisch und sein Diener wies ihn an ruhig zu bleiben. „Ich hoffe, ich störe Eure Konversation nicht. Darf ich mich zu Euch gesellen, Prinz?“, fragte Kamijo und verbeugte sich höflich. Hizaki zögerte, da er sich nicht wohl fühlte dabei, doch unhöflich wollte er auch nicht sein. „Nein, bitte, setzt Euch doch zu uns.“, kurz trat Schweigen ein, bis Hizaki das Wort ergriff. „Nun, ich habe durch Zufall erfahren, welch großes Stück Land ihr zu kaufen beabsichtigt. Ich hoffe, ich bin nicht zu dreist, wenn ich frage, wieso ausgerechnet hier?“ Prinz Kamijo lächelte. „Mein Vater will sich endlich mal etwas gönnen.“ „Etwas gönnen? Ein Stück Land in Versailles?“, Hizaki war irritiert und Kamijo belächelte das. „Er hat Versailles schon immer sehr schön gefunden und wollte sich hier ein kleines Landhaus bauen.“, erklärte er ruhig. „Aha.“, gab Hizaki von sich und Yuki stieß ihm in die Seite, um ihn darauf aufmerksam zu machen, wie unhöflich er sich gerade benahm. „Ähm, ich meine, sehr interessant, erzählt mir mehr davon.“ „Ist das ein Satz den Ihr auf anraten Eures Vaters auswendig lernen solltet?“, fragte Prinz Kamijo belustigt. „Ihr braucht Euch mir gegenüber nicht so zu verstellen.“, fügte er noch an und musterte Hizaki eindringlich, jedoch in der Hoffnung, dieser würde es nicht bemerken. Doch sah er fragend zu dem Gast. „Verzeiht, dass ich Euch so angestarrt habe, aber ihr erinnert mich an jemanden, ich weiß nur noch nicht an wen.“ Hizaki schluckte schwer. Ob Kamijo ihn erkannt hatte, dass er das Mädchen in der Stadt war? Doch er sagte ja, er wüsste nicht, an wen er ihn erinnere, was machte er sich also Sorgen. Kapitel 4: neu -------------- Und gleich hinterher die Neuauflage von Kapitel 4. Viel Spaß. „Yuki!“, stöhnte Hizaki leise, als sie am Abend wieder auf des Prinzen Zimmer waren und eben dieser eine geschickte Zunge über seinen Körper wandern spürte. Der Prinz war mittlerweile völlig entkleidet und lag auf dem Rücken auf seinem Bett, während Yuki, der noch immer seine Hose trug, ihn verwöhnte. „Yuki hör auf mit den Spielereien.“, befahl der Prinz ungeduldig und sein Diener wanderte mit seiner Zunge ein Stück tiefer. Dieser stöhnte erneut laut auf, als er warme Lippen an seinem Penis spürte. Beide hatten keine Ahnung, dass ein Diener des Königs vor der Tür stand und interessiert lauschte. Eben dieser Diener lief nun eilig in den Thronsaal und wurde vom König erwartungsvoll, doch auch beunruhigt erwartet. „Eure Majestät, ich habe, wie befohlen vor der Tür gewartet. Und bin nun hier um Euch Kunde zu bringen, dass verdächtige Geräusche aus dem Zimmer des Prinzen zu hören sind.“, sprach er außer Atem. Der König erhob sich und sah seinen Diener geschockt an. „Ist der Junge noch bei ihm?“, fragte er dann mit fester Stimme. „Ich habe sie gemeinsam das Zimmer betreten sehen, doch es kam keiner bisher wieder heraus.“ „Für deine Dienste sei dir gedankt, doch bringst du schlechte Nachricht.“, sprach die Königin und erhob sich ebenfalls. „Verzeiht, meine Herrin.“, der Diener verbeugte sich und verschwand. Die Königin griff nach einer Hand ihres Mannes und sah ihn beunruhigt an. Der König atmete einmal tief durch und sah seine Frau dann mit festem Blick an. „Ich werde mich selbst überzeugen müssen, um mir ein Urteil zu erlauben.“, sagte er und ging mit seiner Frau zum Schlafgemach seines Sohnes. Mittlerweile sehr laut gewordenes Stöhnen war aus dem Zimmer zu vernehmen. „Das darf nicht wahr sein.“, sprach die Königin, den Tränen nahe und suchte Halt bei ihrem Mann. Dieser tat einen Schritt vor und rüttelte wütend an der Tür. Er versuchte sie zu öffnen, doch sie war verschlossen. Hizaki und Yuki zuckten zusammen und ließen sofort voneinander ab. „Hizaki, öffne die Tür. Sofort!“, dröhnte die Stimme des Königs durch die Tür und darauf folgte hämmerndes Klopfen. „Verdammt.“, gab Hizaki leise von sich. „Was sollen wir tun, mein Prinz?“ „Dich haben sie nicht gehört. Versteck dich im Schrank, ganz hinten bei den Kleidern.“ „Doch was wird aus Euch?“ „Lass mich für meinen Ungehorsam einmal selbst Verantwortung übernehmen.“ Yuki verschwand im Schrank und Hizaki schloss diesen von außen ab, da er wusste, wenn sein Vater zu laut schimpfen würde, würde Yuki aus seinem Versteck kommen und wieder alle Schuld auf sich nehmen. Der Prinz zog sich schnell ein Nachthemd über und öffnete die Tür. Sein Vater stürmte wütend hinein, gefolgt von seiner verunsicherten Frau. „Wo ist er?“ „Wer?“, fragte Hizaki frech und bekam von seinem Vater sofort eine Ohrfeige. „Das Kleine Flittchen von Diener, den du unbedingt haben wolltest, wenn ich mich richtig erinnere.“ „Ich nehme an auf seinem Zimmer. Oder er ist mit dem Diener unsere Gastes unterwegs, die zwei verstehen sich sehr gut miteinander.“ „Ich glaube dir kein Wort.“ In dem Moment kam Prinz Kamijo den Flur entlang. „Ach Prinz Kamijo, wie gut, dass ihr gerade hier entlang kommt. Darf ich Euch fragen, wo Euer kleiner Diener sich gerade befindet?“, fragte der König in einem übertrieben freundlichen Ton. „Ihr dürft, Eure Majestät, aber ich kann Euch leider keine Antwort geben, denn ich bin gerade selbst auf der Suche nach ihm.“ „Vielleicht sind die beiden Jungen wirklich gemeinsam unterwegs.“, sprach die Königin zögerlich zu ihrem Mann und sah ihn ängstlich an. „Und wer hat ihnen das erlaubt. Sie sollten verdammt nochmal ihrer Arbeit nachgehen.“, brüllte der König und verließ mit eiligen Schritten das Zimmer seines Sohnes. Die Königin folgte ihm aufgebracht. Als die Beiden nicht mehr zu sehen und auch nicht mehr zu hören waren, tauchte hinter Prinz Kamijo, der immer noch auf dem Flur vor Hizaki‘s Zimmer stand, plötzlich Teru auf. „Sind sie weg?“, fragte er und Kamijo nickte. Hizaki sah sie verwirrt an. „Ihr könnt Yuki wieder aus dem Schrank lassen.“, sprach Kamijo ruhig zu Hizaki und dieser sah ihn nur schockiert an. Woraufhin die anderen Zwei beinah lachen mussten. „Woher wisst Ihr…“, fing der Prinz an zu fragen, doch Kamijo unterbrach ihn sofort. „Was Ihr hier gerade durch macht, habe ich alles schon einige Jahre hinter mir. Ich kenne alle Verstecke und habe hier schon so einige Gespräche mit Euren Eltern führen dürfen.“ Prinz Hizaki musste sich erst einmal setzen. Teru hielt ihm eine Hand hin und der Prinz überreichte ihm ohne ein Wort den Schlüssel für den Schrank. Er schloss auf und befreite Yuki aus seinem Versteck. „Mein Prinz, ist alles in Ordnung bei Euch?“, fragte er aufgebracht. Hizaki nickte, schüttelte den Kopf und nickte wieder, dann sah er Yuki ins Gesicht. „Unser Gast hat uns durchschaut.“, sagte er leise und fassungslos, dann bat er Prinz Kamijo herein und Yuki verschloss hinter diesem die Tür. „Ihr müsst mir das genauer erklären, bitte.“, sagte Hizaki und sah zu Kamijo. Dieser setzte sich auf einen Stuhl und erzählte von einer Unterhaltung, die er mit dem König und der Königin hatte. Flashback „Mein Sohn? Da fragt Ihr nach dem Richtigen. Von meinem Sohn kann ich nicht erwarten, dass er nach mir den Thron übernimmt. Er ist gar nicht in der Lage ein Land zu regieren. Er… er hat ganz andere Dinge im Kopf. Und er rebelliert mir zu sehr.“, sagte der König, als er Prinz Kamijo das Land zeigte, was dessen Vater zu kaufen beabsichtigte. „Wie dem auch sei. Hier ist es.“, fügte er hinzu und deutete auf das Land, das vor ihnen lag. „Es ist wirklich schön hier. Sehr idyllisch. Ich denke meinem Vater wird es gefallen. Gehen wir noch ein Stück?“ „Selbstverständlich.“, antwortete der König und schritt mit seinem Gast über das freie Feld. Noch am selben Tag hatte Prinz Kamijo eine weitere Unterhaltung mit der Königin. „Ich hatte gehofft, Ihr könntet meinem Sohn diesen Unsinn austreiben, den er den ganzen Tag über treibt.“, sagte Sie leise. „Ich bin selber noch zu jung, denke ich.“, antwortete Kamijo. „Aber Ihr wirkt schon so erwachsen.“ „Ich weiß, wie ich mich in mir fremden Gegenden und unter anderen Menschen zu benehmen habe, das ist alles.“, erklärte er. „Ihr meint, Ihr habt manchmal genauso viele Flausen im Kopf wie Hizaki?“ „Durchaus. Mein Vater hat es mit mir auch nicht immer leicht.“ „Ich weiß nicht, ob es sich schickt mit Euch darüber zu reden. Doch mein Mann meint, er habe Hizaki schon einmal in Frauenkleidern gesehen. Das irritiert mich doch sehr.“, gestand sie, von sich selbst überrascht, woher sie das Vertrauen nahm, solche Dinge mit einem ihr eigentlich Fremden zu bereden. „Frauenkleider? Das ist ja interessant. Aber, wenn er doch seinen Spaß daran hat. Man darf das Leben nicht zu ernst nehmen.“, sagte Kamijo sanft lächelnd und lenkte dann vom Thema ab. Flashback ende „Ich habe dann geschlussfolgert, dass ihr doch das Mädchen sein müsst, dass Teru in der Stadt ausversehen umgestoßen hat.“, sagte Kamijo sanft lächelnd. „Ihr dürft mich nicht verraten, bitte.“, sagte Hizaki verzweifelt. „Wie könnte ich Euch auch nur einen Wunsch abschlagen.“ „Und woher wusstet Ihr, dass ich Yuki im Schrank versteckt hatte?“, wollte der Prinz nun wissen. „Weil der Schrank das beste Versteck ist. Ich selber habe sämtliche Leute, die zu mir kamen und mein Vater nicht sehen durfte, im Schrank versteckt.“, erklärte Kamijo lachend. „Wen solltet Ihr zu Hause gehabt haben, den Euer Vater nicht sehen durfte?“, fragte Hizaki missmutig eher sich selbst. Yuki stieß ihn wieder von der Seite an, um ihn erneut auf seine unhöfliche Art aufmerksam zu machen. „Verzeiht.“, sagte er daraufhin knapp. Doch Kamijo fand das weniger schlimm, lächelte sanft und antwortete auf die Frage. „Meinen ersten Freund zum Beispiel.“ „Freund?... Also ich durfte immer mal zwischendurch Freunde mit nach Hause bringen,… als ich noch welche hatte.“, sagte Hizaki unsicher und Kamijo belächelte das, hatte er ihn wirklich so sehr missverstanden? „Mag sein, aber Yuki müsst Ihr verstecken.“, sagte er bloß. „Das ist auch etwas a…“, setzte Hizaki an, doch verstand er in dem Moment und so sprach er nicht weiter. „Verzeiht. Ich wollte Euch nicht in Verlegenheit bringen.“, sagte der Prinz und sah beschämt zu Boden. „Ich glaube eher, ich habe Euch in Verlegenheit gebracht.“, sprach Kamijo ruhig weiter. „Ihr braucht Euch für Eure Neigungen nicht zu schämen,… ich tu es auch nicht.“ „Dass Ihr mir das so anvertraut?... Ich könnte als nächstes zu meinem Vater laufen und ihm berichten, dass sein Gast hohes Interesse an Männern hegt und mir den Kopf verdrehen könnte. Er würde Euch aus dem Schloss werfen.“, sagte der Prinz sanft und leicht belustigt. „So schätze ich Euch nicht ein. Ich denke, wir sind uns da zu ähnlich.“, antwortete Kamijo und Hizaki nickte. „Zufällig kamen Teru und ich hier vorbei, da hörte ich die wütende Stimme des Königs und dachte mir schon, dass es Ärger gäbe. Einen kurzen Moment lauschten wir und dann befahl ich Teru sich hinter dem Vorhang zu verstecken.“ „Ich danke Euch vielmals dafür, doch wird mein Vater mich damit nicht in Ruhe lassen.“, sagte Hizaki besorgt und starrte aus dem Fenster. „Ihr dürft den Kopf nicht hängen lassen, Prinz. Das Leben in unserer Gesellschaft ist nicht leicht. An Euch stellt man große Erwartungen. Doch vielleicht wendet sich irgendwann alles zum Guten.“ „Wie denn? Es ist doch alles hoffnungslos.“, sagte Hizaki traurig. „Hoffnung gibt es immer.“, sagte Kamijo, griff nach Hizaki‘s Hand und sah ihn aufmunternd und sanft lächelnd an. Dann stand er auf und verließ mit Teru zusammen das Zimmer. Prinz Hizaki blieb mit Yuki allein zurück. Kapitel 5: neu -------------- „Ihr… reist ab?“, sagte Hizaki traurig, als er am Abend an Kamijo‘s Zimmer vorbeikam und die gepackten Sachen sah. „Meine Aufgabe hier ist erledigt. Doch seid nicht traurig, Prinz.“, sagte er und wandte sich an Hizaki. „Ich werde wieder kommen. Spätestens, wenn mein Vater den Bau seines Landhauses beginnen lässt.“, sanft streichelte er dem Prinzen über die Wange und wandte sich erneut seinem Gepäck zu. Ein letztes Mal saßen sie gemeinsam beim Abendessen. Es herrschte eine unangenehme Stille. Und Kamijo und Hizaki warfen sich immer wieder heimliche Blicke zu. Der König bemerkte das sehr wohl, dennoch mischte er sich nicht ein. Er suchte stattdessen krampfhaft nach einem Thema, das er ansprechen könnte, nur um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Ein Diener betrat den Saal und ging auf den König zu, flüsterte diesem etwas ins Ohr und verschwand auf ein Zeichen seines Herren wieder. „Prinz Kamijo, Eure Kutsche ist bereits eingetroffen. Meine Diener bringen gerade Euer Gepäck nach draußen. „Sehr schön, dann können wir früh los.“, antwortete Kamijo freudig. Hizaki zwang sich zu einem Lächeln. „Auf Bald!“, waren die letzten Worte, die Prinz Kamijo sprach, ehe die Kutsche abfuhr. Hizaki stand noch lange mit Yuki draußen und sah dem Abreisenden hinterher. „Kommt, es ist kalt und es fängt an zu regnen.“, sagte Yuki sanft, griff den Prinzen am Arm und zog ihn mit sich nach drinnen. Hizaki war die darauf folgenden Tage sehr niedergeschlagen. Er verbrachte viel Zeit im Bett und wies sogar seinen Diener Yuki von sich. Er wollte niemanden sehen und mit niemandem sprechen. Der König gewann dadurch vorerst den Eindruck die rebellische Phase seines Sohnes sei überstanden. Jedoch mit der Zeit überwand er seinen Liebeskummer und schon bald ging alles wieder seinen gewohnten Weg. Yuki lief in das Schlafzimmer des Prinzen, doch der war nicht da. Ihm war klar, dass dieser sich mit Sicherheit in der Stadt befand und kurzer Hand beschloss er, ihm zu folgen. Er lief einige Zeit in der Stadt umher, ohne Hizaki zu finden und so machte er zwischendurch Pause bei Giselle. „Yuki, wer hätte gedacht, dass ich dich mal wieder sehen würde. Und überhaupt ist es ein Wunder, dass ich dich gleich wieder erkannt habe.“, sagte sie amüsiert. Sie setzten sich an ihren Tisch. „Was führt dich denn zu mir?“, sagte sie sanft. „Ich war nur zufällig hier und dachte, ich schau mal wie es dir geht.“ „Sehr großzügig von dir. Willst du etwas essen?“, sagte sie und wollte schon aufstehen, doch Yuki hielt sie zurück. „Lass gut sein, mir ist nicht nach essen.“ „Dich bedrückt doch etwas. Das sehe ich.“, sagte sie und setzte sich wieder. „Ja, aber ich darf nicht darüber reden.“ „Das hätte mir vorher klar sein sollen. Aber wem soll ich denn was erzählen. Einer alten Schachtel wie mir glaubt doch keiner.“, sagte sie humorvoll, in der Hoffnung Yuki aufmuntern zu können, denn sie kannte ihn gut und wusste, er würde ihr es so oder so nicht erzählen. Komme, was wolle. Eine Weile unterhielten sie sich, doch irgendwann musste Yuki weiter. Also verabschiedete er sich und ging auf die Straßen von Versailles, um weiter nach dem Prinzen zu suchen. Den er auch bald fand. „Junge Dame, wie oft habe ich Euch schon gesagt, Ihr dürft Euch nicht so weit von mir entfernen?“, sagte er gespielt streng. Hizaki drehte sich um und strahlte Yuki an. Dieser besah sich des wunderschönen Gesichtes vor sich und wirkte für einen Moment abwesend. Doch fing er sich schnell wieder, schlang einen Arm, um Hizaki‘s Hüfte und ging mit ihm zurück zum Schloss. Auf ihrem Weg kamen sie auch erneut an Giselle‘s Haus vorbei. Diese sah gerade aus dem Fenster. „Jetzt weiß ich auch, warum er so komisch ist.“, sagte sie lächelnd zu sich selbst und ging weiter ihrer Hausarbeit nach. „Ihr solltet Euch schleunigst umziehen, mein Prinz. Bevor Euer Vater noch hier erscheint.“, sagte Yuki besorgt und verschwand im Schrank. „Das war einfach ein atemberaubendes Gefühl.“, sagte Hizaki und ließ sich auf sein Bett fallen. „Was meint Ihr?“, fragte Yuki und kam wieder aus dem Schrank heraus mit einer Hose und einem Hemd in der Hand. „Dieses Gefühl, dich dicht an meiner Seite zu haben, mein Beschützer. Ich habe mich für einen Moment gefühlt wie eine junge Dame aus der Stadt, die mit ihrem Mann über den Markt schreitet.“ Auch, wenn es ihm absurd zu sein schien, was der Prinz da redete, fühlte Yuki sich auf einmal auch ein Stück weit glücklicher. Für einen Moment hatte er dem Prinzen, dass Gefühl gegeben, was er schon immer wollte. Das Gefühl von ein wenig Freiheit. Doch Yuki wurde je aus seinen Gedanken gerissen, als sich plötzlich die Tür öffnete und ein Diener des Königs eintrat. Dem Prinzen und seinem Diener stockte der Atem. „Das Essen ist serviert, mein Prinz und Eure Familie wartet auf Euch.“, mit einer kurzen Verbeugung, machte der Diener auch schon wieder kehrt und verschwand. „Das könnte noch Folgen haben.“, gab Yuki beiläufig von sich und begann Hizaki beim Umziehen zu helfen. Der Diener indes, begab sich in den Speisesaal, um dem König Bericht zu erstatten, über das, was er gerade gesehen hatte. Eben dieser verschluckte sich beinah an seinem Wein. „Mein König, was hast du?“, fragte die Königin besorgt. Der König gab dem Diener ein Zeichen, dass er verschwinden sollte und wandte sich dann seiner Frau zu. „Meine Königin, dein Sohn…“, begann er, wurde jedoch von seiner Frau unterbrochen. „Unser Sohn.“ „Na gut, unser Sohn trägt schon wieder Frauenkleider.“, brachte er mit zusammen gebissenen Zähnen hervor. „Kannst du mir sagen, wo er die her hat? Aus deinem Schrank vielleicht?“, knirschte er weiter und lief rot an. „Nein, das kann ich leider nicht.“, sagte die Königin, fächelte sich Luft zu und lehnte sich schwer atmend auf ihrem Stuhl zurück. Doch weiter diskutieren konnten sie nicht, denn der Prinz betrat den Raum. Der König versuchte sich so gut es ging nichts anmerken zu lassen und so herrschte während des Essens ein unangenehmes Schweigen. „Hizaki, lass mich und deine Mutter alleine.“, sagte er, als sie schon eine Weile mit dem Essen fertig waren. Der Prinz nickte, stand auf und ging zurück auf sein Zimmer, wo Yuki auf ihn wartete. „So geht es mit dem Jungen nicht weiter.“, fing der König ein Gespräch mit seiner Frau an. „Wie meinst du das?“, fragte diese bloß. „Er trägt Frauenkleider, verschwindet viel zu oft mit seinem Diener irgendwohin, wo sie keiner finden kann, er starrt unsere Gäste an, zumindest so lange sie jung, attraktiv und männlich sind…“ „Dann nimm Yuki in deinen Dienst und gib Hizaki einen von deinen Älteren Dienern. Wir werden dann ja sehen ob sich etwas ändert.“, schlug die Königin ruhig vor. „Außerdem dieses Stöhnen, was so oft in letzter Zeit aus seinem Schlafgemach zu vernehmen ist.“ „Darüber reden hilft dir auch nicht viel. Wenn du etwas ändern willst, musst du handeln.“, sagte die Königin nun in einem etwas strengeren Ton. Sie wurde dem Gejammer ihres Mannes langsam überdrüssig. Am nächsten Morgen ließ er seinen Sohn mit dessen Diener in den Thronsaal rufen, um die Änderungen, die seine Frau ihm vorgeschlagen hatte, zu verkünden. „Hizaki, es wird sich ab heute einiges ändern. Als Erstes, werde ich Yuki in meinen Dienst nehmen und dir stelle ich Laurent zur Seite.“, Hizaki schluckte, denn Laurent war nicht nur alt und äußerst unansehnlich, sondern auch besonders streng. Auch Yuki war geschockt, denn der König machte ihm Angst und direkt für ihn arbeiten wollte er nicht. Doch beugte er sich dessen Willen. Es blieb ihm auch kaum etwas anderes übrig. „Das ist ungerecht.“, beschwerte Hizaki sich. „Schweig!“, befahl der König. Doch Hizaki sah es gar nicht ein jetzt ruhig zu sein. Dazu war er viel zu aufgebracht. „Weshalb? Weshalb tut Ihr mir das an?“ „Irgendwie muss man dir deine Flausen aus dem Kopf treiben. Und jetzt geh auf dein Zimmer.“, befahl der König. Den Tränen nahe, rannte Hizaki nach oben und schloss sich in seinem Schlafzimmer ein. Yuki versuchte sich seinen Groll und sein Unbehagen nicht anmerken zu lassen. „Und nun zu dir, du kannst deine Loyalität gleich mal beweisen, indem du mir mitteilst, was du nachts mit meinem Sohn so getrieben hast.“, sagte der König wütend und wandte sich an seinen neuen Diener. „Es ist nichts passiert, Eure Majestät.“, antwortete er verschüchtert und wandte seinen Blick ab. „Sieh mich an, wenn ich mit dir rede…. Ich glaube dir kein Wort.“ „Ich habe nichts getan, was der Prinz mir nicht ausdrücklich befohlen hat.“, versuchte er sich rauszureden. Doch der König war nicht dumm. „Das eure perversen Spielchen die Ideen meines Sohnes sind, ist mir durchaus bewusst. Ich weiß sehr wohl über seine sexuellen Wirrungen Bescheid.“, sagte der König. Yuki wusste, dass er nicht versuchen brauchte zu widersprechen. Hizaki lag weinend auf seinem Bett. Das einzige kleine Licht, das er in seinem Leben hatte, war ihm genommen worden. Die heimlichen Ausflüge mit Yuki waren immer so schön und sein wichtigster Lebensinhalt geworden. Und nun war er von diesem wundervollen Menschen getrennt. „Wie es ihm jetzt wohl ergehen wird? Hoffentlich lässt er ihn nicht wieder foltern.“, schluchzte Hizaki in die Leere des Raumes. „Eigentlich sollte ich dich dafür töten lassen.“, rief der König voller Wut und Yuki zuckte zusammen. „Wenn ich auch nur einmal sehe, dass du meinem Sohn zu nahe kommst, dann bist du deine Arbeit am Hofe los. Und jetzt verschwinde.“ Yuki sah zu, dass er möglichst schnell weg kam und verschwand erst einmal im Nordflügel auf seinem Zimmer. „Vielleicht mache ich einen Fehler, wenn ich ihn weiter hier arbeiten lasse.“, sagte der König ruhig, dennoch besorgt und sah seine Frau an. Diese lächelte sanft und griff nach einer Hand ihres Mannes. „Du machst das schon richtig.“, sagte sie bloß, erhob sich und ging. Yuki saß auf seinem Bett und musste den Schreck erst einmal verarbeiten. Insgeheim wünschte er sich, Teru wäre noch da, dann hätte er jetzt jemanden zum Reden. Doch so musste er nun allein damit fertig werden. „Hizaki?“, die Königin klopfte an die Tür ihres Sohnes. „Hizaki mach auf. Ich bin allein.“ „Bitte lasst mich in Frieden.“, hörte sie die schluchzende Stimme ihres Sohnes und klopfte erneut. „Ich möchte mit dir reden. Also mach auf.“ Missmutig erhob der Prinz sich von seinem Bett und öffnete seiner Mutter die Tür. Diese trat ein und ging auf ihren Sohn zu, der bereits zum Fenster gegangen war und nun aus diesem starrte. Leise liefen Tränen seine Wangen hinab. „Hizaki, was macht dich so traurig. Yuki ist doch nicht aus der Welt. Ihr werdet euch weiterhin sehen.“, sagte sie sanft und legte eine Hand auf die Schulter ihres Sohnes. „Ich werde ihn sehen, wenn wir beim Abendessen sitzen und er hinter dem König steht, um sofort los laufen zu können, wenn dieser wieder etwas braucht.“, antwortete Hizaki. „Wenn du auf deinen Vater hören würdest, dann wäre es doch nie so weit gekommen. Vielleicht ändert er seine Meinung auch wieder wenn du nun die Verantwortung übernimmst, die von dir erwartet wird.“, sagte sie, in der Hoffnung ihren Sohn beruhigen zu können. „Oh nein, jetzt erst recht. Ich werde ihm zeigen, dass Yuki damit nichts zu tun hat.“, gab der Prinz zornig von sich. „Du rebellierst sehr viel gegen deinen Vater, den König.“, kurz trat Schweigen ein. „Sei doch vernünftig. So wirst du es nur schlimmer machen.“ „Es geht kaum noch schlimmer.“, sagte Hizaki und ging zurück zum Bett. „Hizaki, du weißt doch, du bist unser einziger Sohn und somit der Thronerbe. Du trägst die Verantwortung dieses Königreich zu regieren, wenn dein Vater eines Tages von uns geht.“, sie hoffte durch ihre Worte, ihrem Sohn bewusst machen zu können, was man von ihm erwartete. „Ich wünschte, ich wäre in eine gewöhnliche Familie hinein geboren.“, sagte der Prinz boshaft und drehte sich von seiner Mutter weg. Kurz blieb ihr der Atem stehen, doch wollte sie ihrem Sohn erst einmal Zeit geben sich zu beruhigen, bevor sie dieses Gespräch weiter führen würden. Vielleicht sieht morgen alles anders aus, dachte sie und ging zur Tür. „Du willst doch jetzt nicht in deiner Kleidung schlafen gehen? Ich schicke dir Laurent, damit er dich entkleidet.“ Sagte sie und sah ihren Sohn an. „Nein danke, dass schaffe ich auch allein…. Als wenn ich mich von so einem alten ekligen Menschen anfassen lassen würde.“, gab Hizaki als trotzige Antwort. „Ich verbitte mir diese Ausdruckweise. Ich lasse Laurent zu dir schicken, ob du das nun willst oder nicht.“, sagte seine Mutter empört und verschwand zur Tür hinaus. Der Prinz stand noch einmal auf um die Tür zu verschließen und ging dann frustriert zu Bett. Kapitel 6: neu -------------- „Kamijo, ich möchte Euch etwas fragen.“, sagte Hizaki schüchtern, als sie gemeinsam auf einer grünen Wiese standen. „Fragt ruhig.“, antwortete Kamijo sanft lächelnd und stellte sich dichter zu dem jungen Prinzen. „Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.“ „So schwer kann es nicht sein. Fragt einfach, ich werde bestimmt nicht böse.“ „Seid ihr,… ich mein… seid ihr…“, stotterte der Prinz sich zurecht. „liiert?“, beendete Kamijo den Satz. Hizaki nickte. „Nein, ich habe nur auf jemanden wie Euch gewartet.“, antwortete Kamijo sanft und lehnte sich ein Stück vor, um Hizaki sanft zu küssen. Der Prinz atmete einmal tief durch, öffnete seine Augen und befand sich wieder in seinem Schlafzimmer. Allein. Es war leider nur ein Traum. Er sprang aus dem Bett, zog sich einen seiner Morgenmäntel über und lief durch das halbe Schloss, bis in den Nordflügel. Unschlüssig stand er vor Yuki‘s Tür. Er durfte ihn nicht mehr sehen. Wenn sein Vater ihn hier erwischen würde, würde er Yuki bestimmt aus seinen Diensten entlassen und dann könnte er ihn nie mehr sehen. Sich diesem Risiko bewusst, drehte der Prinz auf dem Absatz um und verschwand zurück in seinem Schlafzimmer. Dennoch blieb sein nächtlicher Ausflug nicht unbemerkt. Denn Laurent, sein neuer Diener, hatte vom König den Auftrag bekommen, den jungen Prinzen genau zu beobachten und diese Aufgabe nahm er sehr ernst. Am nächsten Morgen saß Hizaki mit seinen Eltern schweigend beim Frühstück. Keiner wagte es auch nur ein Wort zu verlieren. Yuki stand in einer Ecke hinter dem König und wurde kontinuierlich vom Prinzen beobachtet. Doch das blieb vom König keineswegs unbemerkt. „Yuki, verlass den Raum!“, sagte der König kalt. „Ja, mein Herr.“, antwortete der Diener folgsam, verbeugte sich und verschwand. „Mein Sohn, hör bloß auf hier andere Männer zu betrachten, als wären sie Frischfleisch.“, gab der König warnend von sich. „Aber Yuki ist wirklich sehr attraktives Frischfleisch.“, antwortete der Prinz rebellisch. „Hizaki, ich warne dich.“ „Nein, ich hab genug davon. Ich lasse mich nicht länger von Euch unterdrücken.“, der Prinz war wütend von seinem Stuhl aufgesprungen. Auch der König erhob sich daraufhin zornig. „Aus meinen Augen.“, die Gelegenheit nutzte Hizaki gerne und rannte auf sein Zimmer. Doch rannte er auf dem Flur gegen Yuki. „Prinz, ist alles in Ordnung?“, fragte dieser besorgt. Hizaki sah ihn nur mit Tränen in den Augen an und rannte weiter. In seinem Zimmer angekommen schmiss er sich auf sein Bett und verkroch sich unter der Decke, bevor er bitterlich zu weinen begann. Irgendwann hatte der junge Prinz sich in den Schlaf geweint. Draußen fuhr derweil die Kutsche des Königs ab, denn das Ehepaar hatte noch einen wichtigen Termin und in Begleitung von einigen Dienern wollten sie diesen nun antreten. Laurent und Yuki blieben zurück. Yuki, der deutlich kleiner und zierlicher war als Laurent fühlte sich in dessen Gegenwart nicht wohl und ohne den Anderen aus den Augen zu lassen, schlich er sich aus der Küche, in der sämtliche Diener gesessen hatten und verschwand vorerst auf sein Zimmer. Er saß eine ganze Weile einfach nur auf seinem Bett und dachte nach. Der König war nicht da, doch Laurent konnte es mitbekommen, wenn Yuki jetzt zum Prinzen gehen würde. Sollte er es wagen? Er war sich nicht sicher. Langsam erhob er sich von seinem Bett, ging auf den Flur und schlenderte gedankenverloren durch die Gänge. Bis er sich auf einmal im Südflügel wieder fand. „Oh nein, hoffentlich hat mich hier noch keiner gesehen.“, flüsterte er besorgt zu sich selbst, denn in diesem Flügel lag Hizaki‘s Zimmer. Doch, wo er nun schon mal hier war, konnte er auch einen Blick in das Zimmer des Prinzen riskieren. Er klopfte zaghaft an, doch bekam keine Antwort. Höchstwahrscheinlich ist er gar nicht da, sondern treibt sich in der Stadt rum, dachte Yuki sich und öffnete die Tür. Doch da lag er, tief schlafend auf seinem Bett. Der Diener betrat den Raum, schloss die Tür hinter sich und ging auf den schlafenden Prinzen zu. Leise kniete er sich neben ihn und sah erst da, dass Hizaki geweint hatte. Sanft strich er ihm übers Haar, immer darauf bedacht ihn nicht zu wecken. Er seufzte einmal und verließ dann wieder das Zimmer. Doch als er die Tür hinter sich schloss, stand plötzlich Laurent genau vor ihm. „Das wird dem König aber gar nicht gefallen, wenn er das erfährt.“, sagte er mit einem verächtlichen Grinsen. „Was glaubst du, bringt dir das, wenn du deines Gleichen in den Rücken fällst? Der König wird dir das nicht wirklich danken.“ „Aber ich sichere meine Stellung.“, sagte der Dicke und lehnte sich ein Stück dichter zu Yuki. Dieser wich angeekelt zurück. „Was du nicht sagst. Wenn der König keine Verwendung mehr für dich hat, schmeißt er dich genauso raus, wie jeden anderen hier.“, gab Yuki noch von sich und verschwand möglichst schnell auf sein Zimmer. Laurent sah ihm grinsend nach. „Du wirst der Erste sein, der geht. Dafür sorge ich.“, sagte er zu sich selbst und freute sich schon auf den Tag, an dem er Yuki los sein würde. Am Nachmittag kamen der König und seine Gemahlin wieder zurück auf das Schloss und der König musste nun erst einmal aus seiner Ausgehgarderobe befreit werden. Und das war bekanntlich seit einiger Zeit Yuki‘s Aufgabe. Doch der arbeitete schon lange im Königshaus und hatte daher schon etwas Übung. Der König war verwundert, wie schnell er nichts mehr anhatte, außer seiner Unterwäsche. Dennoch gefiel es ihm, dass so ein junger Bursche ihn entkleidete und so ließ er sich von Yuki auch gleich seine normale Alltagskleidung wieder anziehen. „Braucht Ihr meine Dienste dann noch, mein Herr?“, fragte Yuki mit gesenktem Kopf, als der König wieder wie einer aussah. Grinsend schritt er auf seinen Diener zu, hob mit zwei Fingern unter Yuki‘s Kinn dessen Kopf an und sah ihm in die Augen. „Ich kann verstehen, was Hizaki an dir findet. Aber ich rate dir, dich von ihm fern zu halten. Er wird eine reiche Prinzessin heiraten und zwar bald. Ich habe die Richtige schon gefunden…. Und jetzt verschwinde.“, der König ließ von Yuki ab und dieser verließ eilig das Zimmer. Der Rest des Tages verlief ohne irgendwelche Zwischenfälle. Dass Hizaki sich am Nachmittag noch einmal raus geschlichen hatte, bemerkte niemand. Was er eigentlich schade fand, denn dieses Mal würde nicht Yuki sondern Laurent den Ärger bekommen. Vielleicht sollte ich mich auffälliger raus schleichen, dachte er sich und zog sich für das Abendessen um. Als er mit seiner Familie beim Essen saß, ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen und ihm fiel auf, dass Yuki nicht da war. Das hätte ihm vorher klar sein können, denn sein Vater wollte natürlich vermeiden, dass er den jungen Diener weiterhin anstarrte und mit seinen Blicken regelrecht auszog. Kapitel 7: neu -------------- Spät in der darauf folgenden Nacht schlich der Prinz sich aus seinem Zimmer. In der Hoffnung unbemerkt zu bleiben, ging er in den Nordflügel. Ohne nachzudenken, schlich er sich in Yuki‘s Zimmer und ließ die Tür einen Spalt offen, um ein wenig Licht in den Raum zu lassen. Yuki schlief tief und fest. Er lag auf dem Bauch, die schwarzen Haare hingen ihm im Gesicht. Er trug das Hemd, welches Hizaki ihm vor den Augen des Königs runter gerissen hatte, doch war eine Schulter freigelegt und so konnte der Prinz einige Striemen auf Yuki‘s Rücken sehen. Es sieht schrecklich aus und trotzdem ist er wunderschön, dachte Hizaki sich und ging langsam auf Yuki zu. Er betrachtete die Wunden etwas genauer und schob das Hemd noch ein Stück weiter zur Seite. „Es wird einfach nicht besser.“, flüsterte Hizaki und weckte den Diener dadurch. Zu müde, um sich zu erschrecken oder zu wundern drehte er dem Prinzen den Kopf zu. „Prinz, was macht Ihr denn hier? Wenn Euer Vater…“, doch Hizaki legte einen Finger auf Yuki‘s Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Er ist mir egal. Mich hält nichts mehr auf.“, sagte er und kurz trat Schweigen ein. „Ich war so allein. … Die ganzen letzten Wochen ohne dich.“, wieder trat Schweigen ein. Die Tür fiel zu und es wurde stockfinster im Raum. Yuki zündete eine Kerze an. „Ich hatte gehofft du freust dich mich wieder zu sehen.“, sagte Hizaki und ließ den Kopf hängen. Yuki setzte sich auf, nahm das Gesicht des Prinzen in seine Hände und sah ihm tief in die Augen. „Ich habe Euch auch vermisst.“, sagte er sanft lächelnd, allerdings mit einem traurigen Unterton, den er nicht länger verbergen konnte. „Yuki, dein Hemd ist so kaputt.“ „Das habt Ihr zerrissen.“ „Verzeih bitte,… hast du kein Anderes?“, fragte der Prinz sichtlich schockiert. „Doch,… aber ich mag es… es erinnert mich an Euch.“, wieder wurde es still. Hizaki legte sich zu Yuki ins Bett, zog diesen ganz dicht an sich und bettete dessen Kopf auf seine Brust. Doch der Diener fühlte sich in dieser Situation nicht wohl und wusste nicht so recht, wohin er mit seinen Händen sollte. Hizaki bemerkte das, legte eine von Yuki‘s Händen über seinen Bauch und die Andere in seinen Nacken. „Yuki?“, sagte er dann leise. „Ja?“ „Ich habe dir nie für deine Dienste gedankt.“ „Euer Lächeln und Eure Zufriedenheit ist mir Dank genug.“ „Mir aber nicht. Ich möchte dich auch einmal so verwöhnen, wie du es schon so oft für mich getan hast.“, der Diener sah den Prinzen erschrocken an. Doch Hizaki drückte dessen Kopf mit sanfter Gewalt zurück auf seine Brust. „Lass einfach ganz locker.“, sagte er ruhig und ließ eine seiner Hände an Yuki‘s Körper nach unten wandern. Als Hizaki‘s Hand zu tief glitt, hielt der Diener ihn auf und sah ihn bittend an. „Ich tu dir doch nichts. Lass es einfach zu.“, sagte der Prinz und legte Yuki‘s Hand wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück. „Versprich mir, dass du deine Hände lässt, wo sie jetzt sind.“, sagte Hizaki streng und Yuki nickte unsicher. Erneut ließ der Prinz seine Hand nach unten gleiten und fing mit sanftem Druck an ihn zwischen den Beinen zu streicheln. Kurz keuchte der Diener auf, doch riss er sich schnell zusammen, biss sich auf die Unterlippe und ließ keinen Laut mehr von sich hören. Eine ganze Weile machte Hizaki damit weiter, bis er neugierig anfing einige Fragen zu stellen. „Hattest du schon mal was mit einem Mann?“ Yuki war irritiert und beschämt über diese Frage, er wusste nicht so richtig, wie er antworten sollte. „Ich hab fast mein ganzes Leben in diesem Schloss verbracht.“ „Das heißt also nein.“, hakte Hizaki nach und der Diener nickte. „Und mit Frauen?“, fragte er dann, obwohl er die Antwort schon wusste. „Da kann ich Euch nur die gleiche Antwort geben, Prinz.“, sagte Yuki leise und Hizaki nickte wissend. „Hast du es dir schon mal selbst gemacht.“, hauchte er dem jungen Diener verführerisch ins Ohr. Dieser erschauderte, als er den Atem des Anderen an seiner Haut spürte. „Bitte,… stellt nicht solche Fragen.“, flehte er den Prinzen an. „Du brauchst dich nicht zu schämen. Ich liebe dich wie du bist und nichts kann daran rütteln.“, der Prinz umschloss mit seiner Hand den Penis des Dieners und massierte ihn mit etwas mehr Druck als zuvor. Yuki biss die Zähne zusammen, um sich bloß nichts anmerken zu lassen. „Du hast dich sehr gut unter Kontrolle.“, hauchte Hizaki ihm ins Ohr „Euer Vater hat mich das gelehrt.“, antwortete Yuki noch immer mit zusammengebissenen Zähnen. „Was?“, wollte der Prinz nun genau wissen. „Extreme Gefühle ohne eine Reaktion auf diese zu ertragen.“ „Gefühle,… wie… Schmerz?“, fragte Hizaki unsicher. „Gefühle wie Schmerz!“, kam es Yuki nun lockerer über die Lippen. „Tu ich dir weh?“, fragte Hizaki ängstlich, doch die Antwort wollte er trotzdem. „Nicht körperlich.“ Der Prinz war erschrocken über Yuki‘s Worte. Er wusste nicht genau damit umzugehen, noch, wie der Diener das gemeint haben könnte. „Prinz, Ihr solltet gehen.“, sagte Yuki und lehnte sich ganz dicht zu Hizaki. „Ich weiß, wir werden belauscht. Laurent ist Euch gefolgt. Er hat den Auftrag des Königs und wenn er Euch nicht folgt, dann folgt er mir.“, flüsterte er dem Prinzen ins Ohr und ließ dann von ihm ab. Hizaki gefiel gar nicht, was er da hörte. Ob er jetzt überhaupt sicher zurück in sein Zimmer kommen würde? Doch Laurent würde es nicht wagen ihn anzufassen. Dass würde selbst der König nicht mehr dulden. Obwohl ihm sonst jedes Mittel recht war, den Prinzen zu einem würdigen Nachfolger zu formen. Hizaki verließ den Nordflügel. Im Dunkeln einer Ecke hielt sich Laurent auf und folgte dem Prinzen mit seinem Blick. Doch kaum, dass dieser aus seiner Sicht verschwunden war, begab er sich zum König. Er klopfte am Schlafgemach des Herrschers und trat ein. „Laurent, ich hoffe es ist wichtig. Ich mag es nicht, wenn man mich mitten in der Nacht aus dem Bett holt.“, nuschelte der König in sein Kissen. „Ich dachte, es würde Eure Majestät interessieren, dass der Prinz sich soeben im Nordflügel befand.“, sprach Laurent ruhig, doch der König saß schlagartig aufrecht im Bett. „Er war bei dem Jungen?“ „Ja, mein Herr.“ „Was haben die Beiden gemacht?“, der König war völlig aufgebracht und durcheinander. „Nun, gesehen habe ich nichts. Aber es war ein unterdrücktes Stöhnen und Keuchen zu vernehmen und zwischendurch Geflüster, was ich leider nicht verstehen konnte.“, sagte er, immer noch die Ruhe selbst, doch innerlich freute er sich sehr, denn er war seinem Ziel, Yuki los zu werden, unglaublich nah. „Begib dich zur Nachtruhe, Laurent. Deine Arbeit ist vorerst getan.“, der König sprang auf, zog sich seinen Morgenmantel über und eilte in das Zimmer seines Sohnes. Dieser lag in seinem Bett und schlief tief und fest. Der König nickte wissend, schloss die Tür wieder, rief sich zwei Wachen herbei und eilte mit denen in den Nordflügel. Er riss die Tür zu Yuki‘s Zimmer auf, wobei dieser aus dem Schlaf hoch schreckte. Er schnappte sich den jungen Diener am Hemdkragen und zog ihn ganz dicht zu sich heran. „Sag mir, du kleines Flittchen, wer verführt hier wen? Mein Sohn dich oder du meinen Sohn?“, brüllte der König ihn an, die Wachen hinter ihm stehend. Yuki drehte den Kopf zur Seite, unsicher, was er sagen sollte. „Antworte mir. Oder willst du, dass ich das noch mal mit dir machen lasse?“, sagte er, packte Yuki an den Schultern, zog ihm das Hemd runter und deutete auf seinen Rücken. „Macht es Euch an das zu sehen,… an meinem Rücken?“, fragte er dreist und ohne Furcht, wusste er doch, dass der König ihn so oder so jetzt entlassen würde. „Du wagst es mir so etwas zu unterstellen und das auch noch auszusprechen?“, sagte der König mit knirschenden Zähnen. „Ich habe doch gesehen, wie Ihr mich anseht, wenn ich Euch ankleide oder wasche. Und Eurem Sohn werft ihr vor, er hätte sexuelle Verirrungen.“ Es klatschte einmal laut. Der König hatte Yuki mitten ins Gesicht geschlagen. „Du hast noch immer nicht auf meine Frage geantwortet.“, gab der König dann drohend von sich. Und Yuki entschied sich zu lügen, in der Hoffnung Hizaki vor Schlimmerem bewahren zu können. „Ich verführe ihn.“, sagte er selbstsicher. Der König stieß ihn zurück auf sein Bett und sah ihn verächtlich an. „Entfernt ihn aus dem Schloss und von meinem Hof.“, befahl er seinen beiden Wachen und wandte sich zum Gehen. Die beiden großgewachsenen Männer ergriffen Yuki und zogen ihn nach draußen, wo sie ihn grob zu Boden warfen. „Sieh zu, dass du hier weg kommst.“, sagte eine der Wachen. „Und wag es nicht dich hier wieder sehen zu lassen.“, fügte der Andere hinzu. Die Wachen drehten Yuki den Rücken zu und verschwanden wieder im Schloss. Einen Augenblick wartete er noch, bevor er aufstand und um das Schloss herumschlich. Unter Hizaki‘s Schlafzimmerfenster kletterte er an den Rosenranken nach oben. Er wollte den Prinzen noch ein letztes Mal sehen und sich von ihm verabschieden. Leise stieß er das angelehnte Fenster vor dem er sich nun befand auf und kletterte in den Raum hinein, der vom Mondschein in ein blasses Licht getaucht war. Vorsichtig schritt er auf das Bett zu und kniete sich neben Hizaki. „Mein Prinz.“, sagte er sanft lächelnd und streichelte Hizaki zärtlich übers Haar, wobei dieser wach wurde. „Yuki? Was machst du hier?“, fragte er irritiert und setzte sich auf. „Ich will mich von Euch verabschieden.“ „Was? Wieso? Was ist passiert?“, der Prinz geriet in Panik. „Shhh!“, Yuki legte sanft einen Finger auf Hizaki‘s Lippen. „Euer Vater hat mich entlassen. Es musste irgendwann soweit kommen. Doch seid nicht traurig.“ „Nein, du darfst mich hier nicht alleine lassen.“, Hizaki war den Tränen nahe. „Ich muss, mein Prinz. Aber ich weiß wir werden uns wieder sehen.“ „Wo kann ich dich finden?“, fragte er und versuchte weiterhin seine Tränen zurück zu halten. „Das wird Euer Herz Euch sagen.“, war lediglich die Antwort Yuki‘s, als er dem Prinzen sanft übers Gesicht strich. „Lasst Euch Eure Trauer nicht anmerken, dann hätte der König gewonnen.“, waren die letzten Worte, bevor Yuki ging. Als er verschwunden war, fing Hizaki fürchterlich an zu weinen und versteckte sich unter der Decke. Er wusste, dass Yuki hier nie glücklich war und er hatte gemerkt, dass dieser auch etwas erleichtert schien, endlich gehen zu dürfen, obwohl er auf seine Arbeit hier eigentlich angewiesen war. Doch wusste der Prinz auch, dass die Trennung von ihm für Yuki ebenfalls schmerzlich war, denn der Prinz war das Einzige, was Yuki daran hätte hindern können zu gehen. Kapitel 8: neu -------------- Yuki schlenderte durch die Straßen von Versailles. Für einen Moment durfte er sich völlig frei fühlen, doch wusste er, dass er sich schnellstmöglich auf die Suche nach einer neuen Stelle machen musste. Doch jetzt wollte er erst einmal nicht daran denken. Er kam vor Giselle‘s Haus zum Stehen, atmete noch einmal tief durch, bevor er laut klopfte. Es dauerte gar nicht lange und im Schlafzimmer wurde eine Kerze angezündet. Kurz darauf öffnete sich die Tür. „Yuki?“, hörte er Giselle‘s erstaunte Stimme. „Mein Junge, was machst du hier?“, fragte sie, öffnete die Tür weiter und zog Yuki am Arm zu sich rein. „Der König hat mich entlassen.“, sagte Yuki bloß unbeteiligt. „Darf ich vorerst bei dir bleiben?“, fragte er dann noch, als sie sich an den Küchentisch setzten. „Ich mach erst einmal einen Tee.“, sagte sie und griff nach dem Kessel. „Du weißt doch, dass du bei mir immer willkommen bist, Kleiner. Du kannst von mir aus für immer bleiben.“ „Ich will dir auch nicht zur Last fallen. Ich werde mir möglichst schnell wieder Arbeit suchen.“ „Du kannst mir gar nicht zur Last fallen, Yuki. Für mich bist du wie mein eigener Sohn und meinen Sohn würde ich nie vor die Tür setzen.“, sagte sie sanft und nahm Yuki fest in den Arm. „Willst du darüber reden?“, fragte Giselle, als sie beim Tee saßen. „Worüber?“ Yuki war in Gedanken versunken und hatte nicht mehr viel mitbekommen. „Weshalb du entlassen wurdest.“ „Da müsste ich jetzt zu weit ausholen und so viel erklären.“, sagte Yuki nur seufzend. „So lange geht das schon?“ Giselle machte sich Sorgen um den jungen Mann, der ihr gegenüber am Tisch saß und mit seinen Gedanken immer wieder abschweifte. „Irgendwas macht dir aber Sorgen, Yuki. Das solltest du nicht so mit dir rum tragen.“, sagte sie schließlich und griff nach dessen Hand. „Ich mach mir Sorgen um den Prinzen.“ „Weshalb denn das?“ Yuki drehte den Kopf weg. Er wollte ihr das nicht erklären, doch Giselle war nicht dumm, denn sie verstand seine Gestik und Mimik sehr wohl. Wissend nickte sie und lächelte Yuki sanft an. „Geh erst einmal schlafen. Morgen sieht die Welt schon anders aus. Ich habe an deinem Zimmer, die ganzen Jahre über nichts verändert, wenn du noch weißt, wo es ist, kannst du ja wieder in dein altes Bett.“, sagte sie lächelnd und Yuki musste grinsen. Natürlich wusste er es noch, die schönsten Jahre seines Lebens hatte er da verbracht, in diesem Haus bei Giselle. Vielleicht konnte es wieder ein bisschen so werden wie früher. Yuki war wirklich sehr müde und so schlief er gleich ein. Giselle ging noch einmal nach ihm sehen, so wie sie es getan hatte, als er noch ganz klein war. Sie öffnete die Tür zu Yuki‘s Zimmer und warf einen Blick auf den schlafenden jungen Mann. Er trug wieder das kaputte Hemd, das eine Schulter frei legte und er lag wie immer auf dem Bauch. Giselle lächelte sanft, als sie ihn schlafen sah, doch wanderte ihr Blick über die Schulter und so sah sie die roten Striemen. Etwas erschrocken schlich sie näher an Yuki heran, um einen genaueren Blick auf ihn werfen zu können. Einige der Verletzungen waren mittlerweile eitrig und sahen gar nicht gut aus, doch wollte Sie ihr Ziehkind erst einmal schlafen lassen, sie konnte sich auch morgen noch darum kümmern. Sie verließ Yuki‘s Zimmer und ging zu Bett, doch schlafen konnte sie nicht. Zu große Sorgen machte sie sich um ihn. Am nächsten Morgen saß die Königsfamilie wieder beim Frühstück. Doch diesmal lag dem König die ganze Zeit über ein Lächeln auf den Lippen. Die Königin sah das und wusste warum, doch ging sie nicht darauf ein, weil sie wusste, dass ihr Mann nur zu gerne berichten würde. Nur einmal kurz ließ Prinz Hizaki seinen Blick durch den Raum schweifen und schon nutzte sein Vater die Gelegenheit. „Na, wen suchst du denn?“, fragte er höhnisch. „Niemanden.“, gab der Prinz ehrlich von sich, denn er wusste ja, das Yuki nicht mehr da war. „Das kleine Flittchen ist weg, den habe ich entlassen.“, sagte der König grinsend. Und obwohl es Hizaki einen Stich ins Herz gab blieb er äußerlich gleichgültig. „Ich weiß!“, sagte er bloß und aß weiter. Der König sah irritiert zu seinem Sohn. „Woher weißt du das?“, fragte er dann schroff. „Er war gestern bei mir und hat sich verabschiedet.“, kam es ganz locker von Hizaki. Er wusste, dass er seinen Vater damit zur Weißglut trieb und genau das wollte er erreichen. „Was?“, brüllte er, doch seine Frau ging direkt dazwischen. „Beruhig dich.“, sagte sie energisch. „Ich will mich aber nicht beruhigen.“, rief der König nun noch lauter und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Der Junge ist doch weg. Es kann nichts mehr passieren.“, sagte die Königin ebenfalls lauter, der König nickte und beruhigte sich ganz langsam wieder. Auch Yuki saß beim Frühstück, als Giselle sich zu ihm setzte und eine Schüssel mit einer zähen Masse auf den Tisch stellte. „Was ist das?“, fragte er sie. „Das ist ein altes Heilmittel. Meine Urgroßmutter hat das schon benutzt.“, erklärte sie noch lächelnd. „Und was willst du damit?“, fragte Yuki weiter nach. „Das werden wir gleich auf deinen Rücken schmieren.“, sagte sie und hörte auf zu lächeln. Yuki sah sie erschrocken an und fragte sich, woher sie das mit seinem Rücken wusste. „Ich war letzte Nacht noch einmal bei dir im Zimmer, um zu gucken ob du schläfst. Sieht dein ganzer Rücken so aus oder nur die Schulter?“, fragte sie besorgt. „Der ganze Rücken.“, sagte Yuki und Giselle nickte. Als Yuki mit frühstücken fertig war, zog er sein Hemd aus, setzte sich mit dem Rücken zu Giselle auf einen Hocker und legte die Arme und den Kopf auf dem Tisch ab. „Das könnte jetzt wehtun, die Salbe brennt nämlich sehr.“, sagte sie sanft und fing an die Salbe vorsichtig auf Yuki‘s Rücken zu verteilen. Dieser schrie kurz auf und biss sich dann auf die Unterlippe. „Beiß mir aber nicht in die Tischkante.“, sagte Giselle belustigt. „Ha ha, sehr witzig.“, war alles, was Yuki mit zusammengebissenen Zähnen zu Stande brachte. „Wer hat dir das angetan?“, fragte sie dann. „Der König hatte es angeordnet.“ „Weshalb?“, fragte sie misstrauisch. „Ich habe nicht gut genug auf seinen Sohn aufgepasst.“, fügte er dann hinzu. „Das hat sich aber schon mal ein Heiler angesehen. Nachdem der Prinz sich bei seinem Vater beschwert hatte.“ „Der Heiler scheint sich nicht gut auszukennen, sonst würden einige Wunden jetzt bestimmt nicht eitern. Aber es ist doch wirklich sehr schön zu wissen, dass der Prinz sich so für dich eingesetzt hat. Ich frag mich nur, woher wusste er wie dein Rücken aussieht?“, fragte Giselle gespielt naiv. Doch Yuki drehte den Kopf weg und ging nicht weiter darauf ein. Hizaki, völlig besessen davon Laurent in Schwierigkeiten zu bringen, zog am späten Vormittag eines seiner Lieblingskleider an, schminkte und frisierte sich aufwendig und begab sich in die Stadt. Seine Zimmertür ließ er offen stehen, dass jeder sofort sehen konnte, dass er nicht da war. Laurent ging los, um den Prinzen zum Mittagessen abzuholen und blieb wie angewurzelt vor dessen offener Zimmertür stehen. „Verdammt, wo ist der Junge nur wieder.“, sagte er zu sich selbst und überlegte, was er nun am besten tun sollte. Es dem König erzählen wäre nicht gut, das könnte ihn seine Stellung kosten. Also brauchte er eine andere Ausrede, weshalb der Prinz nicht zum Essen erscheinen konnte. Er ging zurück in den Speisesaal, ohne Hizaki. Das Königspaar sah ihn verwundert an. „Mit Verlaub, Eure Majestät, der Prinz fühlt sich nicht gut. Ich habe ihn erst einmal ins Bett geschickt. Ich glaube er hat ein bisschen Fieber.“, log er, sichtlich stolz darüber, dass es so authentisch wirkte. Der König nickte bloß. „Dann kümmere dich um ihn.“, sagte er und wandte sich wieder seinem Essen zu. Laurent verließ den Raum und wanderte durch das Schloss, in der Hoffnung den Prinzen irgendwo doch noch zu finden. Am Nachmittag kam Hizaki wieder zurück. Gerade wollte er sich umziehen, da ging die Tür zu seinem Zimmer auf und der König trat ein. Er hatte sich doch etwas Sorgen gemacht und wollte nach seinem Sohn sehen. Doch was er zu sehen bekam, ließ ihn den Atem anhalten. „Wo willst du in diesem Aufzug hin?“, rief er wütend und warf die Tür ins Schloss. „Gar nicht, ich komme gerade wieder.“, sagte der Prinz, in der Hoffnung, Laurent richtig in Schwierigkeiten zu bringen. „Und wo warst du? Ich denke, du bist krank?“ „Krank? Wer hat Euch das erzählt? Es geht mir sehr gut. Ich war in der Stadt, bin ein bisschen über den Markt gelaufen….“, sagte er seelenruhig. „In der Stadt? In dem Aufzug?“, der König lief rot an vor Wut. „Ja.“, sagte Hizaki deutlich. „Du wagst es deine Familie so bloß zu stellen. Warte bis deine Mutter dich so sieht. Du kommst sofort mit.“, sagte er mit knirschenden Zähnen. „Nein.“, kam die bloße Antwort von Hizaki. „Wie bitte? Wie kannst du es wagen in deiner Situation mir zu widersprechen.“, er packte seinen Sohn grob am Arm und zog ihn hinter sich her. „Aua, Ihr tut mir weh.“, jammerte der Prinz und versuchte mit seinem Vater Schritt zu halten. Er zog ihn in den Thronsaal und präsentierte ihn der Königin. „Sieh dir an, wie dein Sohn wieder rum läuft.“, rief er wütend. Die Königin erhob sich von ihrem Platz. „Hizaki…“, sagte sie leise. „Mutter, ich…“, begann der Prinz, doch wurde er von seinem Vater unterbrochen. „Schweig! Du bist eine Schande für diese Familie, das kann ich keine Sekunde länger dulden.“ „Solang ihn doch keiner so sieht.“, mischte die Königin sich zweifelnd ein. „Er treibt sich so draußen auf den Straßen rum.“, schrie er sie an. „Mein Sohn, wenn dich einer sieht.“, die Königin war fassungslos, hatte sie ihren Sohn doch bisher noch nicht in diesem Aufzug gesehen. „Es erkennt mich doch keiner.“, versuchte Hizaki zu erklären. „Und wenn doch?“, schrie der König weiter. „Yuki wusste das, nicht wahr? Er hat dich damit auch noch unterstützt, um unser Königreich zu stürzen.“ „Das ist nicht wahr. Yuki wollte mich davon immer abbringen.“, warf Hizaki zwischendurch ein. „Jetzt übertreibst du aber, mein König. Was traust du dem Jungen denn zu und deinem Sohn. Was hätte er davon, wenn wir im Ruin wären?“, sagte die Königin zu ihrem Mann. „Er ist nicht länger mein Sohn…. Oder soll ich lieber sagen, sie ist nicht länger meine Tochter? Denn das scheinst du ja sein zu wollen.“ „Oh nein, eine Tochter vielleicht aber gewiss nicht Eure.“, sagte Hizaki aufgebracht. „Das kannst du haben. Sieh zu, dass du von hier verschwindest. Ich verbanne dich aus dieser Familie und aus meinem Königreich. Geh doch wieder zu deinem kleinen Flittchen oder zu diesem Prinz Kamijo. Der hat dir doch so gefallen.“ „So weit ich weiß, hat Yuki Euch auch sehr gefallen, Eure Hoheit.“, gab der Prinz trotzig von sich. Es klatschte einmal laut und Hizaki ging zu Boden. Der König hatte ihn geschlagen. Die Königin lief nun aufgebracht zu ihrem Sohn und wollte ihn in den Arm nehmen. „Lasst mich.“, Hizaki schubste sie von sich. „Mein König, Ihr könnt doch nicht Euren eigenen Sohn ins Exil verbannen.“, sagte sie verzweifelt. „Ich habe keinen Sohn.“, kam es kalt vom König und er verließ den Saal. „Aber Vater,…“, versuchte der Prinz ihn noch aufzuhalten, denn erst jetzt wurde ihm bewusst, wie ernst der König es gemeint hatte und das machte ihm Angst. Hizaki stand auf und ohne noch einmal auf seine Mutter zu achten, lief er aus dem Schloss, vom Hof runter und in die Stadt. Die Königin fing bitterlich an zu weinen. Sie liebte ihren Sohn. Ihr einziges Kind. Natürlich hatte sie ein anderes Verhältnis zu diesem, wie andere Mütter. Sie hatte ihn nie selbst gesäugt, nicht erzogen, nicht mit ihm gespielt als er klein war, sich seine Sorgen niemals angehört und dennoch, sie hatte ihn neun Monate unter ihrem Herzen getragen, sie hatte ihn unter Schmerzen geboren und sie hatte ihn aufwachsen sehen. Egal, was er machte, sie war immer stolz auf ihn, wie es wahrscheinlich jede Mutter wäre. Aufgebracht lief sie zum König. Der stand in seinem Arbeitszimmer am Fenster und sah nach draußen, sah wie Hizaki davon lief. „Du holst mir sofort meinen Sohn zurück.“, schrie sie ihn an. Er würdigte sie keines Blickes. „Er gehört nicht länger zur Familie.“, sagte er bloß kalt. „Er mag dich enttäuscht haben, aber ich bin seine Mutter und ich werde das nicht dulden.“ „Was willst du tun?“, fragte der König seine Frau spöttisch. „Ich werde dich verlassen, wenn du deine Meinung nicht änderst.“, sagte sie bloß und sah ihn erwartungsvoll an. Er drehte sich ihr zu. „Das würdest du nicht wagen.“ „Wieso sollte ich das nicht wagen? Lässt du mich umbringen?“, kurz trat Schweigen ein. „Mach ruhig, denn so will und werde ich nicht weiter leben.“, mit diesen Worten verschwand sie auf ihr Zimmer. Kapitel 9: neu -------------- Den ganzen Tag lief Hizaki durch die Stadt. Bis in die schmalsten Gassen, wo er noch nie gewesen war. Er wusste nicht, wo er hin sollte, ihm war kalt und er hatte Angst. Angst vor dem, was nun aus ihm werden sollte. Eigentlich lag es klar auf der Hand, er würde sich Arbeit suchen müssen und irgendwo eine Unterkunft. So, wie alle anderen Menschen in dieser Stadt auch. Giselle wollte Yuki auf keinen Fall bedrängen, doch zerriss es ihr fast das Herz vor Sorge und so entschloss sie sich ihn doch noch einmal darauf anzusprechen. Als sie leise sein Zimmer betrat, saß Yuki in einem Sessel und las ein Buch. „Störe ich?“, fragte sie ruhig. Yuki sah auf, er hatte sie gar nicht rein kommen hören. „Nein, komm ruhig rein.“, sagte er sanft und Giselle trat näher. „Du bist heute gar nicht mehr so nobel gekleidet, wie letzte Nacht, als du plötzlich vor meiner Tür standest.“, sagte sie grinsend, nur, um irgendetwas zu sagen. Yuki lächelte. „Muss ich denn bei dir so aussehen, wie am königlichen Hof?“ „Oh nein, natürlich nicht. Ich hab es nur bemerkt.“, sagte sie daraufhin lachend. Yuki belächelte das weiterhin, denn er hatte sie durchschaut. „Was willst du wirklich?“, fragte er direkt aber freundlich. „Ich hab dich, seit du im Schloss gearbeitet hast, wirklich selten gesehen und man kann sagen, ich habe von deiner Entwicklung nicht viel mitbekommen…. Leider. Aber dennoch denke ich, kenne ich dich gut genug, um zu sehen, dass irgendetwas mit dir nicht in Ordnung ist und das macht mir Sorgen.“, sagte sie und Yuki seufzte. „Weißt du, wenn du es nicht sagen willst, kann ich es verstehen, eigentlich geht es mich auch nichts an, nur… ich liebe dich so sehr, mein Kleiner.“, sie hielt kurz inne und strich Yuki mit einer Hand über die Wange. „Ich mach mir solche Sorgen. Und wenn du mir dein Verhalten erklären könntest,… sag mir wenigstens, dass ich mir keine Sorgen machen muss.“, sie sah ihn bittend an, doch Yuki drehte den Kopf erneut weg. „Jedes Mal machst du das.“, fügte sie noch an. „Was?“, fragte Yuki und sah ihr wieder ins Gesicht. „Du drehst dich von mir weg, wenn du über etwas nicht reden willst und genau diese Geste macht mir Sorgen.“, sie setzte sich zu ihm und sah ihn traurig an. Er jedoch drehte den Kopf wieder weg und seufzte. „Komm mir nicht wieder mit der Ausrede, du müsstest zu weit ausholen. Der Abend ist noch jung und wir haben alle Zeit der Welt. Ich muss erst morgen Nachmittag wieder zur Arbeit und du hast keine. Also erzähl.“, sagte Giselle fordernd und wartete. „Ich habe früher in der Schlossküche Kartoffeln geschält. Jahrelang. Als ich 15 war hat der König mich in den Dienst des Prinzen gestellt. Ich wollte das nicht, aber ich habe natürlich nichts gesagt. Ich dachte, ich müsste jetzt so einem verwöhnten Gör beim Anziehen helfen und ihn baden. Doch das war nicht so.“, begann Yuki zu erzählen und atmete noch einmal tief durch. Giselle hörte gespannt zu. „Er war immer nett und freundlich. Schnell bekam ich das Gefühl, dass er einfach nur einen Freund brauchte. Wir saßen immer viel zusammen und haben einfach nur geredet. Schon damals hatte er diese Angewohnheit mit den Frauenkleidern.“, sagte Yuki und wurde von Giselle unterbrochen. „Frauenkleider?“ „Ja, er verkleidet sich gerne als Prinzessin. Und er ist wirklich eine Schönheit,… für eine Prinzessin. Diese aufwendig genähten Kleider, das lange, blonde Haar und diese samtweiche, weiße Haut.“, Yuki erzählte einfach und dachte sich nichts dabei, doch Giselle fing an zu lächeln, als sie ihn reden hörte. „Er hat sich oft verkleidet und ist dann aus dem Schloss abgehauen. Oft habe ich es nicht mitbekommen, doch manchmal sind wir zusammen in die Stadt gegangen. Wenn der Prinz allerdings ohne mich fort war und der König mitbekam, dass sein Sohn weg war, dann gab es immer Ärger. Und mit den Jahren ließ er sich das nicht mehr gefallen, er hat mir dann immer eine Stunde gegeben seinen Sohn zu ihm zu bringen und wenn die Stunde abgelaufen war und ich den Prinzen nicht auftreiben konnte, dann hat er mich auspeitschen lassen.“, für einen Moment trat Stille ein. „Der Prinz hat das nie mitbekommen…. Irgendwann tauchte im Schloss ein fremder Prinz auf. Der Prinz war sofort begeistert von diesem. Er sah ja auch gut aus. Er sollte im Auftrag seines Vaters ein Stück Land kaufen, das sie dann bebauen wollen. Irgendwann. Der Fremde reiste wieder ab und zurück blieb ein schwerverliebter Prinz.“ „Davon weiß aber sein Vater nichts, oder?“, unterbrach sie ihn wieder. „Warte doch ab, so weit bin ich noch nicht.“, meckerte Yuki. „Entschuldigung.“ „Der König hatte schon so Einiges mitbekommen. Unter Anderem, dass sein Sohn Frauenkleider trägt, dass er den Fremden ständig anstarrt und dass er neuerdings mich spät in der Nacht noch mal auf sein Zimmer rufen lässt.“, sagte Yuki beiläufig. Giselle stockte der Atem. „Er hat dich nicht etwa gezwungen mit ihm zu schlafen?“, sie griff nach Yuki‘s Hand und starrte ihn besorgt an. „Nein, nicht wirklich.“ „Was heißt denn nicht wirklich?...“, unterbrach sie ihn erneut. „Wir haben nicht miteinander geschlafen. Er wollte, dass ich… dass ich ihn küsse.“ „Das hast du aber nicht gemacht?“ „Giselle!“, sagte Yuki warnend. Er wollte nicht mehr weiter erzählen. Die Situation war ihm mittlerweile zu unangenehm. „Es tut mir leid. Aber ein geschlechtlich verirrter Prinz, zwingt dich zu… er weiß aber, dass er keine Prinzessin ist?“ „Ja, das weiß er. Auf jeden Fall hat der König mich entlassen, weil ich angeblich seinen Sohn verführe und zu irgendwelchen verdorbenen Sachen treibe.“ „Wie kommt er darauf, dass du an allem Schuld bist?“, sagte Giselle wütend. „Weil,… ich das gesagt habe.“, gab Yuki kleinlaut von sich. „Du hast was?“ „Um den Prinzen zu schützen.“, fuhr Yuki fort. Giselle lächelte erneut und beruhigte sich wieder. „Na gut, mein Junge. Komm runter, ich mache Abendessen.“, sagte sie sanft, strich Yuki noch mal über die Wange und ging nach unten. Ihr war klar, dass sie sich völlig umsonst aufgeregt hatte. Yuki schien wirklich ein wenig in den Prinzen verliebt zu sein und wenn dem so war, wollte sie ihm nicht im Weg stehen. Auch, wenn es ungewöhnlich war, als Mann einen Mann zu lieben. Doch Giselle ist schon immer etwas anders gewesen, als die ganze prüde Bevölkerung, die nur in ihrer Bilderbuchwelt lebte. Sie selbst hatte einst ein uneheliches Kind, das sie dazu zwang, ihre Heimatstadt zu verlassen und weit fort zu gehen. Ihre Familie hatte sie verstoßen und die Nachbarn tuschelten hinter ihrem Rücken. Sie hatte kein gutes Ansehen dort. Doch in Versailles wurde alles etwas anders. Keiner kannte sie und so konnte sie behaupten, der Vater sei verstorben und sie müsse das Kind alleine groß ziehen. So fand sie schnell Freunde. Doch dann kam eine fürchterliche Seuche und ihre Freunde, sowie ihr eigenes Kind verstarben. Wer überblieb waren sie und Yuki. Er war damals noch sehr klein, als sie ihn zu sich nahm, damit er nicht in eines dieser schrecklichen Waisenhäuser musste. Und es war die richtige Entscheidung. Nicht zuletzt gab es auch ihrem Leben wieder einen Sinn sondern auch Yuki eine neue Chance. Doch nur drei Jahre später schickte sie ihn aufs Schloss, da dort ein Küchenjunge gebraucht wurde und sie hoffte er hätte so eine Chance auf eine bessere Zukunft. Es war nun schon stockdunkel und Hizaki lief immer noch durch die Straßen. Die Schminke vom vielen weinen völlig verschmiert und durchgefroren, kam er vor einem ihm sehr bekannten Haus zum Stehen. Er starrte auf die Tür und da kam ihm wieder ein ganz bestimmtes Gespräch in den Sinn. „Wo kann ich dich finden?“ „Das wird Euer Herz Euch sagen.“, das waren Yuki‘s Worte gewesen und jetzt stand er vor der Tür hinter der Yuki einst gelebt hatte. Schicksal oder Zufall? Fragte Hizaki sich und machte noch einen Schritt auf die Tür zu. „Soll ich wirklich?“, fragte er sich selber. Noch brannte Licht im inneren des Hauses. Es war also noch jemand wach. Doch vielleicht störte er oder Yuki war gar nicht hier. Doch fragen konnte er ja mal und so klopfte er mutig. Es dauerte nicht lange und Giselle öffnete. Sie sah verwundert, aber lächelnd in das junge Gesicht einer traurig aussehenden „Dame“. Sie hatte ihn nun nach Yuki‘s Beschreibung sofort erkannt, doch wollte sie sich nichts anmerken lassen, sondern wartete, ob ihr gegenüber wohl etwas sagen würde. „Verzeiht die späte Störung, doch ich wollte nachfragen, ob Yuki bei Euch ist.“, sagte er dann leise und schüchtern. „Ja, er ist hier. Kommt ruhig herein.“, sagte sie immer noch lächelnd, trat einen Schritt zur Seite und schloss dann hinter Hizaki wieder die Tür. „Er ist oben. Kommt, ich bringe Euch hin.“, sagte sie und ging voran. Langsam und unsicher folgte Hizaki ihr. Leise öffnete Giselle die Tür zu Yuki‘s Zimmer. Dieser lag bereits schlafend in seinem Bett. Hizaki wollte Yuki auf gar keinen Fall wecken, doch Giselle blieb hartnäckig. „Geht ruhig zu ihm. Er wird sich sehr freuen.“, sagte sie sanft lächelnd und schob Hizaki ein Stück weiter in das Zimmer. Er schritt voran, setzte sich vorsichtig auf die Bettkante und strich Yuki einige Strähnen aus dem Gesicht. Nur langsam wurde dieser wach und realisierte erst gar nicht, was um ihn herum geschah. „Was?... Mein Prinz… was führt Euch denn hier her?“, fragte er verschlafen und drehte sich Hizaki zu. „Nicht Prinz. Ich bin Hizaki. Einfach nur Hizaki.“ Etwas verwirrt sah Yuki ihn an und schien zu überlegen. „Gut, einfach nur Hizaki, was führt Euch hier her?“, fragte er dann und sah Hizaki in die Augen. „Mein Va… nein, der König hat mich vom Hof verbannt.“, sagte er leise. Yuki setzte sich langsam auf. „Ich bin also kein Prinz mehr. Sondern genauso wie du. Und deshalb kannst du auch endlich Hizaki zu mir sagen.“ „Bleibt Ihr…“, setzte Yuki an und wurde sofort unterbrochen. „Bleibst du.“, verbesserte Hizaki ihn. „In Ordnung, bleibst du jetzt bei mir?“, fragte er unsicher. „Wenn ich darf, würde ich sehr gerne.“, kam es leise von Hizaki. Giselle, die die ganze Zeit über hinter der Tür gelauscht hatte, betrat das Zimmer. „Natürlich könnt Ihr bleiben. Desto mehr Leben ich in meinem Haus habe desto besser.“, sagte sie freudig und setzte sich dazu. „Giselle hält nichts von Privatsphäre.“, erklärte Yuki und sah beschämt auf den Boden. Hizaki lächelte. „Aber Ihr braucht mir gegenüber nicht so formell zu sein. Seht mich doch einfach als Freund Eures Sohnes.“, sagte Hizaki an Giselle gewandt. „Ich würde dich viel lieber als meinen zweiten Sohn sehen, denn ich möchte nicht, dass ihr es in meinem Haus miteinander macht.“, sprudelte es aus ihr heraus. „Vielleicht bringe ich dich lieber in meinem Zimmer unter.“, sagte sie an Hizaki gewandt und versuchte durch ein Lachen zu überspielen, wie ernst es ihr damit wirklich war. „Giselle!“, Yuki war die Situation sichtlich unangenehm. „Wir sind alt genug…“, fing er an zu erklären und wurde rot. „Ich weiß schon, ich kann es euch nicht verbieten. Aber seid leise, wenn die Nachbarn es hören, wird es problematisch.“, unterbrach Giselle ihn. „Woher willst du überhaupt wissen, ob…“, setzte Yuki erneut an. „Ach Jungs, ihr gebt mehr Preis, als euch lieb ist. Ihr müsstet euch mal selbst sehen.“, und mit diesen Worten verschwand Giselle in ihr eigenes Schlafzimmer. „In dem Kleid wollt Ihr… willst du bestimmt nicht schlafen. Ich kann dir ein Hemd von mir geben.“, schlug Yuki vor und wollte aufstehen. Doch Hizaki stoppte ihn. „Ich kann auch nackt schlafen.“, sagte er und sah Yuki verführerisch an. Kapitel 10: neu --------------- „Giselle hat vielleicht wirre Ideen.“, sagte Yuki unsicher und wollte damit ganz schnell vom Thema ablenken. Hizaki kam ihm ein Stück näher. „Mhm.“, gab er bloß von sich und rutschte noch näher. „Wie sie nur auf solche Ideen kommt.“, fuhr Yuki fort und fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. „Oh, ich weiß wieso.“, gab Hizaki von sich und griff Yuki zwischen die Beine. Dieser keuchte kurz erschrocken auf, doch beherrschte sich schnell wieder, als Hizaki anfing ihn sanft zu streicheln. Er zog sein Kleid ein Stückchen tiefer und legte somit seine Schultern frei. Sanft drückte er Yuki zurück auf das Bett und sah ihm tief in seine schönen, braunen Augen. Er schwang ein Bein über seinen Freund, setzte sich auf dessen Becken und ließ langsam seine Hüften kreisen. Yuki biss sich auf die Unterlippe und schloss die Augen. „Hizaki,…“, hauchte er und machte eine kurze Pause. „Macht es Euch… dir denn gar nichts, dass der König dich verbannt hat?“, fragte er, in der Hoffnung, Hizaki damit von sich los zu bekommen. Und er hatte Erfolg. Er erhob sich von Yuki und setzte sich an die Bettkante. Eine Weile passierte nichts. Yuki sah ihn an und setzte sich auf. „Hizaki?“, sagte er leise und kurz darauf war ein leises Schluchzen zu vernehmen. Er setzte sich neben ihn und nahm ihn in den Arm. „Warum kann er mich nicht so akzeptieren wie ich bin?“, Hizaki lehnte seinen Kopf an Yuki‘s Schulter und hielt sich an ihm fest. „Warum will er mich nicht haben?“, daraufhin fing er fürchterlich zu weinen an. Yuki sah ihn mitleidig an, lehnte sich am Kopfende des Bettes gegen die Wand und zog ihn fest an sich heran. Er streichelte ihm sanft über sein blondes Haar und versuchte ihn so zu trösten. „Und jetzt heul ich dir hier die Ohren voll…. Dein Hemd ist schon ganz nass.“, jammerte Hizaki und fühlte sich schuldig. „So darfst du das nicht sehen. Ich will doch nur, dass du glücklich bist. Dein Vater ist ein selbstsüchtiger Herrscher. Er will nur Macht. Gefühle, wie Liebe hat er vermutlich auch nie zu spüren bekommen. Wie soll er etwas an dich weiter geben, was er selbst nicht kennt.“, Yuki zog Hizaki noch fester an sich und gab ihm einen sanften Kuss. „Du musst das verarbeiten und weinen kann da eine große Hilfe sein. Ich will und werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst. So wie jetzt.“, fügte er noch an und dann trat Schweigen ein. Nur langsam beruhigte Hizaki sich wieder und schlief irgendwann erschöpft in den Armen seines Geliebten ein. „Na, ihr ward letzte Nacht wohl artig?“, sagte Giselle lachend, als sie am nächsten Morgen beim Frühstück saßen. „Wieso?“, fragte Yuki naiv. „Weil ich weder dich noch Hizaki hab stöhnen hören.“ „Giselle!“, Yuki war die Situation wieder fürchterlich peinlich. „Yuki hat sich immer sehr gut unter Kontrolle, wenn er nicht stöhnen will, dann tut er es auch nicht, müsst Ihr wissen.“, erklärte Hizaki lächelnd und streichelte seinem Freund übers Haar. „Du brauchst mich nicht so formell anzusprechen. Wir sind doch jetzt eine Familie.“, gab Giselle an Hizaki gewandt von sich, stand auf und verschwand nach oben. Hizaki und Yuki widmeten sich schweigend ihrem Frühstück. „So Jungs, macht mir keine Schande, solang ich euch allein lasse. Ich muss jetzt zur Arbeit und komme auch erst heute Abend wieder.“, sagte Giselle, als sie umgezogen wieder runter kam und gab ihren beiden Jungs jeweils einen Kuss auf die Wange, dann verschwand sie aus der Tür. „Wir sollten uns auch Arbeit suchen.“, schlug Hizaki vor. „Erst einmal braucht Ihr,… brauchst du andere Kleidung. So kannst du nicht arbeiten gehen.“, sagte Yuki und Hizaki grinste. „Du gewöhnst dich auch nicht daran du zu mir zu sagen.“, sagte er lachend. „Ist ja auch kein Wunder. Immerhin musste ich dich jahrelang mit Adelstiteln anreden.“, verteidigte Yuki sich, lächelte dann aber auch. Eine Kutsche, gezogen von vier schneeweißen Pferden, fuhr den Weg bis zum Schloss herauf. In ihr saß Prinz Kamijo mit seiner Familie. „Kamijo, ich rede mit dir.“, hörte er auf einmal die Stimme seines Vaters, die ihn aus seinen Träumen riss. „Verzeihung. Ich war in Gedanken.“ „Das habe ich gemerkt. Welches hübsche Mädchen hat dir denn wieder den Kopf verdreht?“, sagte sein Vater lachend. „Keines.“, antwortete Kamijo ehrlich und sah aus dem Fenster. Im Schloss packte derweil die Königin ihren Koffer und verschwand durch eine Hintertür. Sie nahm nur das Nötigste mit. Denn sie musste alles alleine tragen, auf Hilfe wollte sie nicht länger angewiesen sein und die Hauptsache war jetzt, dass sie möglichst schnell weg kam. Der König saß allein im Thronsaal und versank in Selbstmitleid. Die ganze Welt schien sich gegen ihn verschworen zu haben und keiner verstand seine Lage, dachte er sich und erzählte jammernd einem seiner Diener von seinem Leid. Während er so da saß und erzählte fiel ihm wieder eine ganz bestimmte Person ein, die er im Trubel des letzten Tages und der vergangenen Nacht vergessen hatte. „Holt mir Laurent.“, befahl er, auf einmal wieder deutlich selbstsicherer und setzte sich aufrecht hin. Der Diener eilte los, um nach dem anderen Diener zu suchen und kam nach einer Weile auch mit diesem zurück. „Weißt du Laurent, was mir gerade so in den Sinn kommt?“ „Nein, mein Herr.“, antwortete Laurent und senkte kurz den Blick. „Ein junger Mann, der vor kurzen noch hier wohnte und für den du zuständig warst, hat sich doch aus Krankheitsgründen davor gedrückt mit mir und meiner Frau zu speisen.“, erklärte der König leicht gereizt und Laurent bekam es mit der Angst zu tun. „So war es, Eure Majestät.“ „So? Wirklich? Sehr interessant.“, der König erhob sich von seinem Platz und ging zum Fenster, um heraus zu schauen. „Ich denke du weißt, dass es gelogen war und du solltest wissen, dass du mich gerade wieder belügst, da du immer noch behauptest, der Prinz wäre krank gewesen. In Wirklichkeit hatte er sich davongestohlen und du warst nicht in der Lage ihn daran zu hindern, oder wieder zurück zu bringen.“, der König drehte sich zu Laurent um, lächelte zynisch und wandte sich dann einem anderen Diener zu. „Führ ihn hinaus, ich denke seine Dienste werden hier nicht länger benötigt.“ „Aber, mein König,…“, unterbrach Laurent ihn. „Wag es nicht mir zu widersprechen. Du weißt, was ich mit dem Jungen hab machen lassen. Willst du, dass dir das ebenfalls widerfährt?“, fragte der König, dachte dabei wieder an Yuki‘s Schreie, als er ihn das erste Mal hatte auspeitschen lassen und wartete auf eine Reaktion von Laurent. Doch es kam keine. „Ich denke das wäre genug.“, sagte der König und nickte einem seiner Diener zu. Dieser packte Laurent am Arm und zog ihn aus dem Schloss. Nachdem der Diener Laurent vom Hof geschoben hatte, eilte er hastig zurück zum König, denn er hatte die Kutsche vorfahren sehen und wusste auch wer drin saß. „Mein König,… Besuch kündigt sich an. Prinz Kamijo ist zurück mit seiner Familie.“, sagte er außer Atem. Der König sprang freudig auf. „Sie sollen herein kommen.“ Und kurze Zeit später betrat Kamijo‘s Vater gefolgt von Frau und Sohn den Thronsaal. Kapitel 11: neu --------------- Der König rief einen Diener dicht zu sich heran. „Hol die Königin.“, flüsterte er ihm ins Ohr. Er war etwas peinlich berührt über die Tatsache, dass er Gäste empfing und seine Frau nicht an seiner Seite saß, wie es sich für eine Königin gehörte. Der Diener eilte los, doch fand das Schlafgemach der Königin leer vor. Auf dem Bett lag ein Brief. Zurück im Thronsaal übergab der Diener dem König den Brief und dieser sah ihn verwundert an, faltete den Zettel auseinander und las. Wütend knüllte er den Zettel zusammen, nachdem er den Inhalt wahrgenommen hatte, doch setzte sofort sein falsches, schönes Lächeln auf. Seine Gäste sollten und durften nichts bemerken. Die Königin hatte ihrem Mann nur ein paar Zeilen geschrieben, die ihm berichteten, dass sie gegangen war und nicht wieder kommen würde. Der König wusste nicht, was er tun sollte. Wenn nun einer der Gäste fragen würde, was sollte er ihnen erzählen? Doch lange fragte keiner. Erst beim Abendessen kamen erste verwunderte Blicke darüber, dass weder Königin noch Prinz mit am Tisch saßen. Doch zu fragen traute sich keiner. Dem König war die ganze Situation nach einer Weile unangenehm, denn er bemerkte die verwunderten Blicke seiner Gäste. Er tupfte sich mit einer Serviette den Mund ab, legte diese neben seinen Teller und erhob sich. „Würden Sie mich für einen Augenblick entschuldigen?“, sagte er, bekam ein allgemeines Nicken als Antwort und verschwand. Kamijo und seine Eltern sahen sich, verwundert über das Verhalten des Königs, an. Der König stand derweil auf dem Flur und fragte einen seiner Diener um Rat. „Meine Gäste fragen sich, wo die Königin und der Prinz sind. Sie sagen es nicht, aber ich sehe es ihnen an…. Was soll ich nur tun?“ „Sagt Euren Gästen wie es ist, dass Königin und Prinz bei einem Angriff verschleppt wurden.“, sagte der Diener, doch darauf mischte sich ein Zweiter ein. „Sie könnten nachfragen, warum nicht gesucht wird.“ „Das ist wahr.“, sagte der König denkend, doch fand keine Lösung. „Ihr werdet erzählen müssen, dass Königin und Prinz verstorben sind, Eure Majestät.“, sagte einer der Diener vorsichtig und der König nickte zaghaft. Es war für ihn die einzige Möglichkeit, doch gefiel ihm der Gedanke nicht, denn er liebte seine Frau und hoffte heimlich, sie würde irgendwann zu ihm zurückkehren. Der König ging zurück in den Speisesaal, setzte sich und begann von neuem zu essen. Kamijo‘s Mutter ergriff nach einem Moment der Stille das Wort. „Pflegt ihr grundsätzlich allein zu speisen, Majestät?“, fragte sie höflich und lächelte den König sanft an. „Nun,… es bleibt mir leider nichts anderes mehr übrig.“, antwortete dieser und schluckte schwer. „Meine Frau und mein Sohn verstarben vor einigen Tagen. Wir waren auf einem Ausflug und die Kutsche wurde überfallen.“, sagte er und sah bedrückt auf seinen Teller. Hoffentlich merkte ihm niemand diese Lüge an, dachte er sich und sah lächelnd wieder auf. Er war König und wollte auf keinen Fall Schwäche zeigen. Kamijo saß wie versteinert, konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte. Für einen Moment blieb ihm das Herz stehen und er glaubte nicht mehr atmen zu können. Das konnte, durfte einfach nicht wahr sein. „Mein Beileid.“, sagte Kamijo‘s Mutter und beließ es dabei, wollte sie den König doch nicht zu sehr an diese schmerzliche Erfahrung erinnern. „Wenn Ihr lieber in Ruhe trauern wollt, können meine Familie und ich auch in ein Gasthaus gehen, Majestät.“, sagte Kamijo‘s Vater, als er nach dem Essen mit dem König in dessen Arbeitszimmer stand. „Ich denke, das ist nicht erforderlich, ein bisschen Leben auf meinem Schloss ist sicher nicht verkehrt.“, antwortete dieser nur und sie gingen zum Geschäftlichen über. Prinz Kamijo derweilen saß auf seinem Zimmer und dachte nach. Er wusste nicht, dass in Versailles solche Unruhen herrschten, dass man hier ernsthaft um sein Leben bangen musste. Und nicht einmal Prinz und Königin davor sicher waren. Ihm kam das alles so unwirklich vor. Nie hätte er so was auch nur zu träumen gewagt. Teru betrat den Raum. Er ging auf seinen Herrn zu und legte eine Hand auf dessen Schulter. „Yuki ist nicht mehr hier angestellt.“, sagte er und sah zu Boden. „Woher weißt du das und weißt du auch weshalb?“, fragte Kamijo, denn irgendwie kam ihm die Sache nun noch merkwürdiger vor. „Ich habe einen der Diener gefragt. Der König hat ihn entlassen, weil er für das Verhalten des Prinzen verantwortlich sein soll.“, erklärte Teru traurig und dem Prinzen ging ein Licht auf. Er wusste, dass Yuki nicht dafür verantwortlich war. „Der König war sicher der Hoffnung, seinem Sohn diesen Schabernack austreiben zu können, indem er Yuki von ihm fern hält,… doch der Prinz hat sein Verhalten nicht geändert.“, nuschelte Prinz Kamijo und drehte sich Teru zu. „Wir werden morgen nach dem Frühstück einen Spaziergang durch die Stadt machen.“, sagte er bestimmend, sein Diener nickte und verschwand. „Euer Volk trauert sicher auch sehr. Es ist nicht leicht, so ein Verlust.“, sagte Kamijo‘s Vater an den König gewandt nachdem sie mit dem Papierkram fertig waren. „Mein Volk weiß es noch gar nicht. Ich habe es bisher verschwiegen.“, sagte der König. „Ich brauche erst einmal Zeit für mich selbst.“, fügte er noch an. „Das verstehe ich natürlich. Aber Ihr solltet es verkünden. Es werden irgendwann Fragen aufkommen und auf Fragen folgen Gerüchte.“, sagte der Herzog verständnisvoll. Der König nickte und holte einen Diener zu sich herein. „Bereite alles vor, denn ich werde morgen vor meinem Volk verkünden, dass die Königin und der Prinz tot sind.“ Der Diener nickte und eilte davon. „Wenn Ihr Unterstützung braucht, stehe ich gern an Eurer Seite.“, sagte Kamijo‘s Vater noch und die Beiden machten sich auf den Weg in ihre Schlafgemächer. Noch vor dem Frühstück am nächsten Morgen suchte Kamijo seine Mutter auf, um ihr mitzuteilen, dass er mit Teru gerne in die Stadt gehen würde. „Lass es gut sein für heute, Kamijo. Der König wird seinem Volk verkünden, dass seine Frau und sein Sohn verstorben sind, da wird in der Stadt nichts mehr los sein.“, sagte sie sanft und ihr Sohn nickte. „Geh morgen wieder.“, fügte sie noch an und ging in den Speisesaal. Beim Frühstück schienen alle sehr bedrückt, außer Kamijo, der die ganze Zeit am Grübeln war. Seine Mutter hatte Recht, es würde sich nicht lohnen heute in die Stadt zu gehen, denn das Volk würde trauern und wahrscheinlich einen arbeitsfreien Tag einlegen, sie würden sich in ihre Häuser zurückziehen und sich nicht blicken lassen. Was auch verständlich ist in Anbetracht der Lage. Vorausgesetzt der Prinz und seine Mutter waren wirklich tot. Giselle war schon früh wach und als auch ihr zu Ohren getragen wurde, dass der König etwas zu verkünden hatte, lief sie die Treppe nach oben und riss Yuki und Hizaki aus den Federn. „Jungs, aufstehen, anziehen und ab zum Schloss.“, rief sie und zog die Bettdecke weg. „Giselle, es ist kalt.“, jammerte Yuki und drehte sich auf die andere Seite. „Hab ich richtig gehört? Zum Schloss? Da will ich aber nicht mehr hin. Außerdem wird der König mich umbringen, wenn ich da wieder auftauche.“, meckerte Hizaki und kuschelte sich an Yuki. Dieser zog den Kleineren noch etwas dichter an sich heran. „Nein, so meinte ich das nicht. Der König möchte irgendetwas vor seinem Volk verkünden. Das sollten wir uns anhören.“, erklärte sie nun. „Ja, du hörst dir das an und dann kommst du zurück und erstattest Bericht.“, sagte Yuki, schloss die Augen wieder und schlief weiter. Giselle gab auf, deckte die Beiden wieder zu und verschwand lächelnd nach draußen. „Junge Liebe.“, sagte sie zu sich selber, als sie die Haustür hinter sich schloss und sich auf den Weg machte. Nach dem Frühstück trat der König auf seinen Balkon vor sein Volk und schwieg. Er schwieg eine ganze Weile, denn es fiel ihm nicht leicht, den frei erfundenen Tod seiner Familie zu verkünden. Er befürchtete sein Volk könnte ihn als Lügner enttarnen. Er wusste auch nicht wo seine Frau und sein Sohn sich tatsächlich aufhielten. Sie könnten von den Bürgern gesehen werden und wie sollte er das dann seinem Volk erklären. Er holte tief Luft und setzte zum Sprechen an. Wieder auf dem Weg nach Hause, überlegte Giselle, ob sie Hizaki sagen sollte, dass nicht nur er sondern auch seine Mutter für tot erklärt wurde. Er würde sich fürchterliche Sorgen machen, doch erfahren würde er es so oder so. Er musste nur raus auf die Straße gehen. Die ganze Stadt, ganz Versailles schien zu trauern und es wurde über nichts Anderes mehr gesprochen. Als sie ihr Haus betrat saßen Yuki und Hizaki gerade beim Frühstück. „Ach, wer hätte gedacht, dass ihr jemals wieder aufsteht.“, sagte sie gespielt wütend und setzte sich dazu. „Willst du einen Tee?“, fragte Hizaki, denn er hatte gerade welchen gemacht. „Bleib sitzen, ich nehme mir selber.“, antwortete Giselle, als Hizaki gerade aufstehen wollte. „Was wollte denn der König so Wichtiges?“, fragte Yuki, als Giselle wieder saß. „Nun ja, es ist nicht ganz leicht…. Es könnte ein Schock für euch sein. Vor allem für dich, Hizaki.“, sagte sie und sah zu dem Kleinen rüber. Dieser sah auf und wirkte auf einmal gar nicht mehr so glücklich, wie bis eben noch. „Es ist so, der König brauchte nun mal eine plausible Erklärung, weshalb du nicht mehr im Schloss bist. Und er hat verkündet, dass du bei einem Angriff ums Leben gekommen bist.“, sagte Giselle vorsichtig. Hizaki sah sie an, zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck Tee. „Wie du selber sagtest, er muss dafür eine Erklärung haben. Ich habe mit ihm aber schon längst abgeschlossen. Es ist in Ordnung für mich.“, sagte Hizaki und widmete sich wieder seinem Frühstück. „Das ist aber nicht alles.“, sprach Giselle weiter und wurde erneut von den beiden jungen Männern angestarrt. „Offenbar ist auch die Königin verschwunden, denn auch sie hat er für tot erklärt.“ „Meine Mutter?... Sie hat ihn verlassen,… mir zu liebe.“, nuschelte Hizaki. „Wollen wir es hoffen.“, sagte Giselle, denn sie war auch der Meinung, dass die Königin den Hof freiwillig verlassen hatte, doch sicher sein, konnte sie sich da nicht. „Wenn du sie nun suchen willst,… ich würde mitkommen.“, sagte Yuki leise, als er mit Hizaki allein auf seinem Zimmer war. Der Kleinere lächelte ihn an und ging auf ihn zu. „Das ist süß von dir, aber ich werde nicht nach ihr suchen. Sie wird ihren Weg gehen. Ich habe hier doch alles. Ich lebe bei einer Frau, die sich mütterlicher um mich kümmert, als meine leibliche Mutter es je getan hat und ich habe dich.“, sanft küsste Hizaki Yuki‘s Lippen, lächelte wieder glücklich und verschwand nach unten zu Giselle, denn er wollte ihr beim Abwasch helfen. „Hizaki, du bist wirklich ganz anders, als ich mir sämtliche Adligen je vorgestellt habe.“, sagte Giselle verlegen lächelnd, als sie gemeinsam den Abwasch bewältigten. „Nicht mal Yuki würde mir beim Abwasch helfen.“ „Er ist doch auch der Mann im Haus, lass ihm das bisschen Würde.“, sagte Hizaki lachend und trocknete weiter ab. Auch Giselle konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nachdem die Hausarbeit erledigt war, machte Hizaki sich schick. Er zog sein Kleid an, steckte seine Haare hoch und schminkte sich elegant. Kaum, dass er fertig war betrat Yuki den Raum und blieb staunend stehen. „Ihr seht wunderschön aus, Prinzessin.“, sagte er, gab Hizaki einen Handkuss und verbeugte sich tief vor ihm. Der Kleinere musste Grinsen und machte einen Knicks. „Ihr hingegen seht aus, wie aus der Mottenkiste, mein Herr.“, sagte er gespielt spöttisch und ging an Yuki‘s Schrank. „So lass ich mich mit dir nicht in der Öffentlichkeit blicken.“, fügte er noch an und wühlte nach angemessener Kleidung für seinen Geliebten. „Den Aufriss kannst du dir sparen. Aus Gründen der Trauer, ist niemand auf der Straße.“, erklärte Yuki und starrte aus dem Fenster, wo ausnahmsweise mal keine Menschenseele zu sehen war. „Dann fahren wir ins Grüne, ja?“, Hizaki war begeistert von seiner Idee und strahlte Yuki an. „Wir gehen. Denk daran, du bist nicht mehr am Königshof, wir armen Leute haben nicht das Geld für eine Kutsche.“ „Ich weiß. Und jetzt hör auf so missmutig zu sein, Yuki. Das Leben ist schön.“, sagte er, griff nach Yuki‘s Händen und zwang ihn zum Tanzen. Was sich in dem, doch relativ kleinen Raum, als schwierig herausstellte. „Verdammt.“, gab Yuki von sich, als er mit dem Fuß gegen den Bettpfosten stieß. Hizaki lachte. „Du stellst dich auch dämlich an.“ „Vielen Dank.“, kam es nur trocken, als Antwort und Yuki begann sich anzuziehen, wobei Hizaki ihn genau beobachtete. „Jungs, wo wollt ihr hin?“, fragte Giselle, als sie zwei Schatten an sich vorbeihuschen sah. Sie ging um die Ecke zur Haustür und sah ihre beiden Kinder da stehen. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, blieb ihr der Mund offen stehen. „Was für ein Traumpaar. Ihr seht sehr elegant aus.“, sagte sie sanft lächelnd. „Dankeschön.“, kam es von Hizaki höflich. Er freute sich sehr über dieses Kompliment, immerhin trug er heute kein schönes, prunkvolles Kleid mehr. All sein Hab und Gut hatte er auf dem Schloss zurück gelassen, doch nur seine Kleider würde er wirklich vermissen. „Wir wollen ein wenig in der Natur spazieren gehen.“, fügte er noch an. „Soll ich euch einen Picknickkorb fertig machen, dann könnt ihr es euch irgendwo auf einer Wiese bequem machen. Es ist doch so herrliches Wetter.“, schlug Giselle vor und Hizaki war begeistert. Yuki hingegen verdrehte genervt die Augen. Nun mussten sie noch eine Weile warten, bis sie los konnten. Doch Yuki tat alles, solange er Hizaki glücklich machen konnte. Es war ihm auch nicht entgangen, dass Hizaki viel öfter lachte und sich vergnügte, seit er vom Königshof weg war. Wahrscheinlich hätten sie schon viel eher einfach gehen sollen. Wer hätte sie denn aufgehalten? So viel Ärger, wie es immer gab, wegen jeder Kleinigkeit, wäre der König sicher froh gewesen, wenn sie einfach gegangen wären. Das Einzige, was Yuki sich noch fragte war, was wohl aus der Prinzessin werden würde, die Hizaki heiraten sollte. Eigentlich konnte es ihm egal sein, aber neugierig war er schon. Trotzdem würde er es wohl nie erfahren. Kapitel 12: neu --------------- Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Hizaki hakte sich bei Yuki ein und so schlenderten sie gemütlich durch die Straßen. Hizaki genoss die schöne Landschaft und sah sich glücklich um, doch Yuki schien erstaunlich still und nachdenklich. „Hizaki?“, kam es plötzlich leise von ihm. „Hm?“, der Kleinere drehte sich ihm lächelnd zu. „Bist du glücklich, so wie es jetzt ist?“, fragte Yuki leise. „Was meinst du?“, hakte Hizaki nach. „Na ja, ich meine, es gibt noch so viele andere Möglichkeiten. Wir könnten von hier weg gehen. Sogar in ein anderes Land, wenn du möchtest. Jetzt, wo wir beide so etwas wie Freiheit genießen dürfen, können wir so viel unternehmen.“, Hizaki legte einen Finger auf Yuki‘s Lippen und brachte ihn so zum Schweigen. „Willst du denn hier weg?“ „Es geht nicht um mich, ich will, dass dir alle Türen offen stehen.“ „Und das ist es, was ich will. Offen stehende Türen, doch muss ich nicht durch sie hindurch gehen, um frei zu sein.“, damit beendete Hizaki das Thema und zog Yuki hinter sich her, auf eine grüne Wiese, wo sie es sich im Schutz eines Baumes gemütlich machten. Relativ weit ab vom Weg, von wo aus sie noch alles sehen konnten, jedoch selber nicht gesehen wurden. „Komm mehr in den Schatten, Hizaki. Nicht, dass die Sonne deine Haut verbrennt.“, sagte Yuki, nachdem sie eine Weile auf der Wiese gesessen hatten und die Sonne, dem Kleineren mittlerweile genau ins Gesicht schien. „So schnell geht das doch bestimmt gar nicht.“, gab Hizaki spöttisch von sich und sah Yuki an, dieser jedoch zögerte nicht seinen Liebling zu belehren. „Das geht sehr viel schneller, als du denkst. Erst recht bei jemandem mit so heller Haut wie du. Und vor allem, hast du in deinem Leben etwas wenig Sonne abbekommen und deine Haut ist das gar nicht gewöhnt.“ „Du willst doch nur, dass ich näher zu dir ran rücke.“, sagte Hizaki daraufhin gespielt beleidigt. „Ja, du hast mich erwischt.“, gab Yuki zu und Hizaki setzte sich genau neben ihn. Sie saßen eine ganze Weile einfach nur so da und genossen die warme Frühlingsluft, die ab und zu um sie herum wehte, bis sie aus der Ferne Hufgetrappel hörten. „Sag bloß, es traut sich doch noch jemand außer uns an einem so traurigen Tag nach draußen.“, sagte Hizaki und blickte zur Straße, doch sah man noch nichts. Yuki zuckte mit den Schultern und lehnte sich gegen den Baumstamm, an dem sie saßen. Doch Hizaki blieb neugierig und hielt seinen Blick weiterhin auf die Straße gerichtet. Irgendwann konnte er am Horizont ein paar Pferde ausmachen und starrte nun gespannt in deren Richtung. Als er sie erkannte, drehte er sich erschrocken Yuki zu, um sich mehr im Schutz des Baumes verstecken zu können. „Was ist los?“, fragte Yuki und sah den Kleineren an. „Soldaten des Königs.“, gab Hizaki kleinlaut von sich und machte sich noch kleiner. Yuki erhob sich ein Stück und blickte nun selber auf die Straße. „Sie sind aber nicht hinter dir her…. Sie jagen irgendwas,… oder besser gesagt irgendwen.“, sagte Yuki, als er erkannte, dass den Pferden vorweg ein junger Mann, um sein Leben zu rennen schien. Auch Hizaki richtete sich wieder auf, da er jetzt neugierig geworden war. Gemeinsam beobachteten sie die Szene von weitem. Im Schloss saß derweil Prinz Kamijo am Fenster und sah hinaus, als Teru sich von hinten anschlich. „Prinz?“ „Hm?“, kam es von diesem nur, doch regte er sich keinen Millimeter. „Ich verstehe nicht, wie Ihr so unternehmungslustig sein könnt in einer so schrecklichen Situation.“, formulierte der Diener vorsichtig. „Wieso schrecklich?“, sagte der Prinz trocken und Teru schien etwas schockiert über diese Nachfrage. „Na ja, der Prinz und die Königin…“, fing sein Diener vorsichtig an, doch wurde er von seinem Herrn unterbrochen. „laufen irgendwo da draußen rum. Da bin ich mir ganz sicher.“, beendete er den Satz seines Dieners und dieser starrte ihn erstaunt an. „Ich denke der König belügt uns, weil es ihm unangenehm ist, dass er von seiner Familie verlassen wurde.“, erklärte Kamijo und sah nun das erste Mal zu Teru rüber. „Meint Ihr wirklich?“, fragte dieser noch einmal nach. Langsam kam auch in ihm wieder Hoffnung auf. Prinz Kamijo nickte lediglich und lächelte. Währenddessen kamen die Soldaten, sowie der Gejagte immer näher. Mittlerweile waren sie so nah, dass Hizaki den jungen Mann gut erkennen konnte. „Der ist ja süß!“, stellte er fest und Yuki sah ihn scharf an, woraufhin Hizaki gleich wieder ganz klein wurde. „Aber du bist der Einzige, den ich wirklich liebe.“, gab er dann als Entschuldigung von sich, doch Yuki konnte darüber nur belustigt den Kopf schütteln. „Warum die den wohl jagen?“, fragte Hizaki sich. „Vielleicht ist er süßer, als das Gesetz erlaubt.“, sagte Yuki spöttisch und Hizaki schlug ihn mit der flachen Hand leicht auf den Oberschenkel. „Hilfe, ich werde geschlagen.“, kam es daraufhin von Yuki und beide lachten, wandten ihre Blicke dann aber schnell wieder auf die Straße, um das Geschehen weiter beobachten zu können. Der junge Mann war nun ungefähr auf ihrer Höhe, doch wurde er von den Soldaten eingeholt und umzingelt. Sich verängstigt umsehend blieb er stehen und schnaufte vor Erschöpfung. Einer der Soldaten stieg ab und ging auf ihn zu. „Hast du ernsthaft geglaubt, du kannst vor uns davon laufen?“, sagte er spöttisch und schlug den Gejagten mitten ins Gesicht, woraufhin dieser zu Boden ging. Er griff nach einem Seil, fesselte dem jungen Mann die Hände hinter dem Rücken und legte ihn dann über sein Pferd. „Na dann, zurück zum Schloss.“, sagte der Soldat, als er wieder auf sein Pferd stieg und so machten sie sich auf den Weg. Im Schloss angekommen, warfen sie den Gefesselten dem König vor die Füße. Dieser sah nur abwertend auf den jungen Mann hinab. Er erhob sich von seinem Thron und baute sich vor ihm auf. „Nenn mir deinen Namen, Kleiner.“, befahl er, doch wurde als Antwort nur angespuckt. Der König bekam von seinem Diener gleich ein Taschentuch gereicht. „Ich nehme an, du weißt, was dir vorgeworfen wird?“, sagte der König streng, während er sich übers Gesicht wischte. Der Junge funkelte ihn nur bösartig an und regte sich kein Stück. Das Seil an seinen Handgelenken schnitt schmerzhaft in seine Haut und je mehr er versuchte sich zu befreien, desto unangenehmer wurde es. „Du hast die Marktfrauen bestohlen zum wiederholten Male. Meine Männer suchen dich seit Monaten. Du hast dich offenbar bisher gut verstecken können.“ „Ich würde eher sagen Eure Männer sind zu unfähig.“, sagte der Gefangene frech. „Du kannst ja doch sprechen…. Du kommst in den Kerker, bis ich weiß, was ich mit dir machen werde…. Und lass dir eines gesagt sein, behältst du dieses störrische Verhalten bei wartet auf dich der Strick.“, sagte der König drohend und gab seinen Wachen den Befehl, den Jungen in den Kerker zu sperren. Kapitel 13: neu --------------- „Ich würde zu gerne wissen, wer der Kleine war, den die Soldaten gefangen genommen haben.“, sagte Hizaki verträumt und lehnte sich an Yuki. „Du bist wirklich schnell für etwas oder jemanden zu begeistern.“, antwortete Yuki und schüttelte den Kopf, bevor er weiter sprach. „Wir können ja zu seiner Exekution gehen, da verkünden sie den Namen und sein Vergehen bestimmt.“ „Yuki!“, kam es erschrocken von Hizaki und er starrte seinen Liebsten entsetzt an. „Was ist denn mit dir los? Glaubst du ehrlich der König wird gnädig sein und ihn einfach laufen lassen? Der einfachste Weg jemanden los zu werden, ist ihn umzubringen.“, erklärte Yuki und fing an ihre Sachen zu packen. „Lass uns nach Hause gehen. Es ist schon spät.“, sagte er, Hizaki nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Giselle wartete bereits freudig mit dem Abendessen auf ihre Zwei und so setzten sie sich alle an den Tisch. „War es schön?“, fragte sie. Yuki nickte und Hizaki plapperte sofort los. „Wir sind auf ein paar königliche Soldaten getroffen, die haben einen jungen Mann gefangen genommen. Wir konnten das von weitem beobachten…“, in dem Moment wurde er von Yuki unterbrochen. „Hizaki hat jetzt das Bedürfnis den Jungen zu retten, außerdem will er wissen, wer er ist.“, sagte er trocken und Nayra lachte. „Ach mein Kleiner, du bist jetzt ein normaler Bürger Versailles‘ und das heißt, du hast keinerlei Einfluss auf den König und dessen Entscheidungen.“, sagte sie immer noch lachend und Hizaki nickte. Er war wirklich neugierig und wollte unbedingt wissen, wer der junge Mann war, doch wusste er auch, dass er das wahrscheinlich nie erfahren würde. Am nächsten Morgen machten Hizaki und Yuki sich getrennt voneinander auf die Suche nach einer Arbeitsstelle in der Stadt und wurden auch relativ schnell fündig. Yuki half auf einem Bauernhof etwas außerhalb der Stadt aus und Hizaki verkaufte auf dem Markt Obst und Gemüse einer alten Bäuerin, die selber schon zu alt war um den ganzen Tag auf dem Markt zu stehen. Auch Giselle war wieder auf dem Weg zur Arbeit und kam dabei an Hizaki‘s Stand vorbei. „Das freut mich aber, dass du etwas gefunden hast.“, sagte sie glücklich lächelnd und Hizaki nickte eifrig. „Weißt du was von Yuki?“, fragte sie dann nach. „Nein, weiß ich nicht. Aber wir werden es sicher heute Abend hören.“, meinte er und Giselle machte sich weiter auf ihren Weg. Währenddessen zog Kamijo sich im Schloss an, um in die Stadt gehen zu können. Gemeinsam mit Teru ging er den langen Weg über den Hof und verließ das Schlossgelände durch das große Tor. „Und Ihr hofft wirklich den Prinzen in der Stadt zu finden?“, fragte Teru neugierig. Kamijo sagte dazu nichts, sondern lächelte nur. Er hoffte ihn zu finden, doch ließ er den Gedanken, dass Hizaki bereits die Stadt verlassen haben könnte nicht ganz außer Acht. Derweil saß ein junger Mann allein eingesperrt im Kerker des Schlosses, während der König sich in seinem Thronsaal den Kopf darüber zerbrach, wie er den Jungen nur zum Reden bringen sollte. Er würde niemals zugeben, gestand es sich nicht einmal selbst ein, dass ihm sein Gefangener sehr gefiel. Die zierliche Gestalt, die zarte, weiche Haut und sein dunkles, langes Haar erinnerten ihn ein wenig an Yuki. „Eure Majestät, mit Verlaub, was hält Euch davon ab, den Jungen einfach zu hängen? Ihr habt doch nichts zu verlieren?“, sprach ein Diener vorsichtig. Der König sah auf und überlegte, was er sagen sollte. Er hätte es schade gefunden, wenn er ihn hängen lassen müsste, doch das konnte er selbstverständlich nicht sagen. „Ich lasse nur Leute hängen, die mich bestehlen.“, sagte er knapp und sah aus dem Fenster. Prinz Kamijo und Teru schlenderten bereits seit Stunden über den Markt, jedoch ohne den gewünschten Erfolg. „Es scheint hoffnungslos.“, sagte Teru irgendwann. „Der Markt ist viel zu groß.“, fügte er noch hinzu. Der Prinz ließ seinen Blick weiter schweifen und blieb an einem Marktstand hängen. „Die ganze Stadt ist viel zu groß.“, jammerte sein Diener weiter. „Wie wäre es jetzt mit etwas Obst oder Gemüse?“, sagte der Prinz und wurde verwundert von seinem Diener angestarrt. „Was?“, fragte Teru, doch Kamijo reagierte nicht darauf, sondern zog ihn hinter sich her, bis sie vor einem Obst- und Gemüsestand stehen blieben und Teru den Verkäufer auch endlich erkannte. „Was kann ich für sie tun, mein He…“, Hizaki sah auf, direkt in das Gesicht von Kamijo und es verschlug ihm die Sprache. „Ich hätte gern ein Kilo Möhren.“, sagte Kamijo grinsend. Hizaki‘s Blick wanderte rüber zu Teru, der ebenfalls lächelte. „Prinz Kamijo, was für eine Ehre. Euer Vater lässt nun mit dem Bau beginnen?“, sagte Hizaki nun endlich. „Ja, und ich muss mir die Zeit etwas vertreiben. Ich wusste, dass Ihr nicht tot seid. Eure Mutter ist es bestimmt auch nicht.“ „Ich weiß es nicht, sie hat sich bei mir nicht blicken lassen.“ „Ach, Prin…“ „Stopp! Schlagt Euch das wieder aus dem Kopf. Ich bin vom Hof verbannt und daher ein ganz normaler Bürger, wie jeder andere hier, um mich herum. Ich gehe einer normalen Arbeit nach und wohne in einem kleinen Häuschen.“, beschwerte Hizaki sich. „Ist schon gut. Ich habe es verstanden. Wie darf ich Euch denn nun anreden?“, fragte Kamijo belustigt. „Ich bin einfach nur Hizaki.“ „Na gut….“, wollte der Prinz gerade beginnen, doch Hizaki unterbrach ihn sofort. „Wollt Ihr nun wirklich ein Kilo Möhren?“ „Natürlich.“, antwortete er und Hizaki begann damit, die Möhren abzupacken. „Es ist ein neuer Gefangener gestern aufs Schloss gebracht worden. Wisst Ihr etwas darüber?“, fragte er währenddessen leise und reichte Teru die Möhren. „Ich habe ihn nur kurz gesehen und was mit ihm ist, weiß ich auch nicht. Aber woher wisst Ihr das?“, hakte Prinz Kamijo nach. „Ich war gestern mit Yuki unterwegs und da haben wir durch Zufall die Soldaten dabei beobachtet, wie sie ihn festnahmen.“, erklärte Hizaki. „Wie geht es Yuki?“, fragte Kamijo nun. „Sehr gut. Wir sind noch nie glücklicher gewesen.“, kam die, doch etwas knappe Antwort von Hizaki, da ein weiterer Kunde an den Stand herangetreten war. „Ich freue mich doch sehr Euch wieder gefunden zu haben und nun weiß ich auch, wo ich Euch jederzeit wieder finden kann, wenn mir danach ist.“, sagte Kamijo zum Abschied. „Dann freu ich mich auf Euren nächsten Besuch.“, ergänzte Hizaki und der Prinz zog mit seinem Diener seines Weges zurück zum Schloss. Nach einem wirklich langen und anstrengenden ersten Arbeitstag machte Hizaki sich auf den Weg nach Hause. Es war bereits dunkel und die Luft hatte sich deutlich abgekühlt. „Morgen nehme ich einen extra Mantel mit.“, flüsterte er zu sich selbst. Giselle und Yuki waren beide bereits zu Hause und warteten mit dem Abendessen. Alle hatten an diesem Abend viel zu erzählen und so saßen sie noch bis spät in der Nacht am Tisch und redeten. Im Schloss schritt der König, gefolgt von seinem Henker, in den Kerker. Ein Wächter öffnete die Kerkertür und der König schritt direkt auf den jungen Mann zu, packte ihn am Kragen und besah ihn sich genau. „Hast du ein Glück, dass du so ein hübsches Gesicht hast, sonst würde ich dich hängen lassen.“, flüsterte er ihm zu und warf ihn dem Wächter in die Arme. „Binde ihn fest. Der Schafrichter wird ihm jetzt Benehmen beibringen.“, befahl der König und zwei Wächter machten sich sofort daran den jungen Mann an einer Wand anzuketten. Der König persönlich riss seinem Gefangenen das Hemd von den Schultern und gab dem Henker ein Zeichen, dass er mit der Folter beginnen sollte. Er griff nach der Peitsche und holte weit aus. Darauf folgte nur noch ein markerschütternder Schrei seitens des Gefangenen und der König lächelte amüsiert. Kapitel 14: neu --------------- Als Hizaki und Yuki erschöpft nebeneinander im Bett lagen, musste er wieder an Kamijo denken und da fiel ihm auf, dass er das Treffen mit dem Prinzen bisher vor Yuki verschwiegen hatte. Doch warum? Hatte er es einfach nur vergessen? Auch jetzt verspürte er nicht das Bedürfnis es seinem Liebsten mitzuteilen, weshalb auch immer. Er wollte es für sich behalten. Yuki schlief recht schnell ein, da er wirklich wahnsinnig müde war und gab Hizaki so die Gelegenheit ihn genau beobachten zu können. Schon immer hatte er ihn sehr anziehend gefunden. Bereits als kleines Kind war er gern in dessen Nähe. Sie beide schienen einfach perfekt füreinander zu sein. Doch was war das, was Hizaki mit Kamijo verband? Irgendetwas war da, was er sich nicht erklären konnte. Es war so anders im Vergleich zu den Gefühlen, Yuki gegenüber hatte. Im Kerker des Schlosses entfesselten die Wachen des Königs den jungen Mann und dieser sank kraftlos zu Boden. Der König betrachtete sein Werk ganz genau. Die roten und blutigen Striemen auf dem Rücken des Gefangenen erinnerten ihn erneut an Yuki und er lächelte zufrieden. „Verrätst du mir nun endlich deinen Namen?“, fragte der König bösartig und stellte sich dicht neben den Gefangenen. „Wieso sollte ich?“, keuchte dieser nur mit zusammengebissenen Zähnen. „Nun, ich beabsichtige dich in meine Dienste zu stellen und da wäre es nicht schlecht, ich wüsste deinen Namen.“, sagte der König arrogant. „Lieber sterbe ich, als für Euch zu arbeiten.“, sagte der Gefangene und versuchte sich ein Stück aufzurichten. „Das kann schneller gehen, als du denkst.“, gab der König noch wütend von sich und verschwand wieder in seinem Thronsaal. Den Namenlosen sperrten sie zurück in seine Kerkerzelle. Hizaki wachte am nächsten Morgen als Erster auf und schlich in die Küche, um Frühstück zu machen. Es dauerte gar nicht lange und Giselle folgte ihm. „Guten Morgen. Du bist aber früh auf.“, sagte sie verschlafen. „Ja, ich war einfach wach. Also dachte ich mir, ich könnte genauso gut aufstehen.“, erklärte Hizaki und goss Tee auf. Yuki kam als Letzter die Treppe runter geschlichen und setzte sich zu Giselle an den Tisch. „Hast du schlecht geschlafen?“, fragte sie und strich ihm sanft übers Haar. Yuki nickte bloß und legte den Kopf auf seinen Unterarmen ab. Als sie alle gefrühstückt hatten verschwanden sie zu ihrer jeweiligen Arbeitsstelle. Hizaki hoffte heimlich, dass Prinz Kamijo ihn wieder aufsuchen würde, doch auf der anderen Seite, machte es ihm auch etwas Sorgen. Er war sich seiner Gefühle nicht sicher und wusste auch nicht, ob er den Prinzen wirklich wieder sehen wollte. Doch es kommt immer so, wie es kommen soll und daher stand er am frühen Nachmittag wieder direkt vor seiner Nase. „Es freut mich Euch wieder zu sehen, Hizaki.“, sagte er sanft und lächelte. „Wo habt Ihr Euren Diener gelassen?“, fragte Hizaki, um das Thema zu wechseln. „Ist das denn so wichtig?“, hakte der Prinz nach. Hizaki war die Situation unangenehm und so versuchte er erneut davon abzulenken. „Wisst Ihr irgendetwas Neues von dem Gefangenen?“ „Der lässt Euch gar keine Ruhe, nicht wahr? Ich habe nur mitbekommen, dass der König ihn in seinen Dienst stellen will, er sich jedoch verweigert.“, sagte Kamijo und Hizaki nickte überlegend. „Wie heißt er?“ „Das weiß keiner. Er sagt es nicht.“, kurz herrschte Stille. „Nun dann, ich will Euch nicht länger aufhalten…“, begann Hizaki den Satz, um Kamijo dezent loswerden zu können, doch wurde er unterbrochen. „Ihr haltet mich nicht auf. Teru macht sich Sorgen um Yuki, er würde ihn gerne wieder sehen.“, erklärte der Prinz und Hizaki nickte wieder. „Nun, vielleicht solltet Ihr bei Gelegenheit einmal bei uns vorbeischauen.“ „Sehr gerne.“ Spät am Abend wurde im Schloss der Gefangene von zwei Wächtern aus seinem Verließ geholt und auf Yuki‘s altes Zimmer gebracht. „Hier wirst du ab jetzt schlafen. Morgen früh beginnt dein Dienst. Du musst zum König, ihn wecken, waschen und anziehen.“, erklärte einer der Wachen. Der junge Mann starrte ihn entsetzt an. „Den alten, hässlichen Sack fasse ich nicht an.“, sagte er und bekam sofort eine Ohrfeige von dem Wächter. „Denk daran, dass der König alle Macht über dich hat und wenn du nicht gehorchst, dann… du müsstest es doch wissen.“, sagte er und deutete auf den Rücken des Gefangenen. Am nächsten Morgen holte einer der Wachen den jungen Mann aus dem Bett, gab ihm seine Arbeitsbekleidung und nachdem er sich angezogen hatte, führte er ihn zum Schlafgemach des Königs. „So, dein neuer Arbeitsplatz.“, sagte der Wächter und deutete auf die Tür. Der Junge starrte auf den Boden, wurde alleine gelassen und betrat dann zögerlich den Raum. Der König stand bereits am Fenster und sah nach draußen, jedoch drehte er sich um, als er jemanden hinter sich bemerkte. „Du kommst zu spät, allerdings will ich dir das noch mal verzeihen. Immerhin ist heute dein erster Tag.“, sagte er anzüglich lächelnd und ließ sich von seinem neuen Diener anziehen. Dieser tat zwar, was man von ihm verlangte, jedoch merkte man ihm den Ekel, den er verspürte, an. „Da wir jetzt so eng zusammen arbeiten, verrätst du mir vielleicht doch deinen Namen?“, fragte der König erneut nach und sah auf den Anderen herab. Dieser sah kurz nach oben, direkt in die fiesen Augen des Königs, doch wandte seinen Blick schnell wieder nach unten, bevor er antwortete. „Mein Name ist Yuu.“, sagte er eingeschüchtert und zog dem König dessen Schuhe an. „So ein braver Junge kannst du sein, Yuu. Warum nicht gleich so?“, der König streichelte ihm kurz über sein langes, braunes Haar. Er umrundete den hübschen, jungen Mann und legte eine Hand unter dessen Kinn, hob seinen Kopf an und zwang ihn so ihm tief in die Augen zu sehen. Doch als er merkte, wie sich bei dem Anblick, der sich ihm nun bot, Gefühle in ihm regten ließ er von ihm ab und verlies eilig den Raum. Hizaki beichtete seiner neuen Familie beim Frühstück am nächsten Morgen, dass er auf Prinz Kamijo getroffen war und dieser sie gern einmal besuchen kommen würde. Giselle sah dem Ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen, doch Yuki schien sich zu freuen Teru endlich einmal wieder sehen zu können. Nachdem Yuki das Haus verlassen hatte, um zur Arbeit zu gehen, ging Giselle auf Hizaki zu, um ihn etwas zu fragen. „Wieso hast du es verschwiegen?“ „Was denn?“, fragte er und sah sie mit großen Augen an. „Dass du den Prinzen getroffen hast.“, ergänzte sie und wartete auf eine Erklärung. „Ich hatte es vergessen und es fiel mir erst ein, als ich ihn gestern wieder traf.“, damit beendete Hizaki das Thema und verschwand ebenfalls zur Arbeit. Er machte sich durchaus auch selber Sorgen um dieses Thema, doch wusste er seine Gefühle einfach nicht einzuordnen und daher beschloss er, es erst einmal zu verdrängen. Natürlich traf er auch heute auf dem Markt wieder auf Kamijo. Dieses Mal wurde er auch wieder von Teru begleitet. „Möchtet Ihr wieder ein Kilo Möhren, mein Herr?“, fragte Hizaki belustigt und sah seinen Gegenüber lächelnd an. „Das würde zu langweilig werden. Äpfel wären mir für heute lieber.“, sagte er und Hizaki packte ihm die Äpfel zusammen. „Habt Ihr schon mit Yuki gesprochen?“, fragte Kamijo währenddessen vorsichtig nach. „Ja, das habe ich. Er würde sich sehr freuen, wenn Ihr mit Teru zu Besuch kämet.“, antwortete Hizaki, obwohl er sich nicht sicher war, ob es die richtige Antwort war. „Das werden wir sehr gerne tun.“ Der König kehrte derweil von einem Ausflug auf sein Schloss zurück und verspürte das dringende Bedürfnis zu baden. Er ließ Yuu zu sich rufen, der ihn waschen sollte. Dieser betrat das Zimmer des Königs und stand nun mit gesenktem Kopf vor diesem. „Hast du irgendetwas angestellt während ich weg war?“, fragte der König mit scharfem Ton. Yuu schüttelte bloß verschüchtert den Kopf. „Wenn doch, solltest du besser reden, denn ich finde es so oder so heraus.“, fügte der König noch an. Sein neuer Diener nickte und machte sich an seine Arbeit, den König zu entkleiden. „Was hast du denn Schönes gemacht, während meiner Abwesenheit.“, fragte der König nun und sah seinem Diener, bei dessen Arbeit, genau auf die Finger. „Nichts… mein Herr!“, sagte er leise und der König grinste. „Aber offensichtlich hat dir jemand etwas Benehmen beigebracht. Das gefällt mir.“, der König strich mit einer Hand über Yuu‘s Wange und hob dessen Kopf am Kinn so weit an, dass er ihm in die Augen sehen konnte. Diese Augen, ich habe solch schöne, braune Augen schon so lange nicht mehr gesehen, dachte der König und ließ wieder von seinem Diener ab, der daraufhin mit seiner Arbeit fortfuhr. Der König stieg nun völlig entkleidet in seinen Waschzuber und ließ sich von Yuu säubern, wobei er die ganze Zeit dessen Finger auf seinem Körper beobachtete. Unterdes machten Prinz Kamijo und Hizaki auf dem Markt einen Zeitpunkt aus, an dem er sie besuchen kommen konnte. „Viel Zeit haben wir nicht. Wir müssen schließlich alle arbeiten. Am besten wäre es, Ihr würdet auf einen Sonntag kommen.“, schlug Hizaki vor und der Prinz nahm das Angebot an. Ihm konnte es auch egal sein, Zeit hatte er genug. Im Schloss genoss der König währenddessen Yuu‘s Berührungen, lehnte sich zurück und schloss seine Augen. Der junge Diener kniete mit hochgekrempelten Ärmeln neben ihm und starrte abwesend ins Leere, während er seinen Herrn mit einem Stück Seife wusch. Ständig rutschten jedoch seine Ärmel wieder runter und so war er häufig damit beschäftigt diese wieder hochzuziehen. Der König bemerkte das natürlich und sah seinen Diener süffisant lächelnd an. „Das Problem hättest du nicht, wenn du dein Hemd einfach ausziehen würdest.“, sagte er und sein Grinsen wurde noch breiter. Yuu sah ihm kurz erschrocken in die Augen, bevorzugte es dann aber wieder ins Leere zu starren. „Es geht schon.“, nuschelte er und wollte gerade weiter seiner Arbeit nachgehen, als der König ihn grob am Handgelenk packte und näher zu sich heran zog. Kurz verzog Yuu das Gesicht, da der König einen sehr festen Griff hatte. „Das war kein Vorschlag.“, gab der König warnend von sich und ließ den jungen Mann wieder los. Sein Diener sah ihn einen Moment lang an und entblößte dann seinen Oberkörper, bevor er wieder nach der Seife griff. Der König lehnte sich erneut entspannt zurück, doch wollte er seine Augen nicht mehr schließen. Jetzt, wo er eine so reizvolle Aussicht hatte. Yuu lehnte sich ein Stück weiter vor und die Gelegenheit nutzte der König sofort, um mit seinen Fingern über den schmalen Oberkörper seines Dieners zu streichen. Yuu war angewidert von der Tatsache, dass dieser alte, dicke Mann ihn betatschte, doch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen, denn etwas Angst, dass der König ihn wieder auspeitschen lassen würde, hatte er schon. Kapitel 15: neu --------------- Die Woche schritt voran und mittlerweile nahm alles einen gewohnten Gang. Yuki gefiel seine neue Arbeit erheblich besser, als die Letzte und Hizaki gewöhnte sich nun auch langsam ans arbeiten. Was anfangs gar nicht so einfach für ihn war. Die beiden hatten sich mit Giselle gut eingelebt und so saßen sie nach einem anstrengenden Samstag alle gemeinsam beim Abendessen. „Eigentlich hätte es gar nicht besser kommen können.“, sagte Hizaki und trank einen Schluck Tee. „Was meinst du?“, fragte Yuki nach. „Dass du aus den Diensten des Königs entlassen wurdest und ich verbannt. Das hier ist doch genau das Leben, was ich immer wollte. In einem kleinen Häuschen mit dem Mann, den ich liebe…. Und Giselle.“, erklärte Hizaki und lächelte. „Für die Gespräche unter Frauen, die dich nichts angehen Yuki.“, ergänzte Giselle daraufhin und lachte. „So so, ich werde also ausgegrenzt.“, sagte Yuki und tat so, als wäre er beleidigt. „Tja, damit musst du leben.“, sagte Hizaki schnippisch und alle drei lachten. „Morgen Nachmittag kommt übrigens unser Besuch.“, sagte Hizaki, als sich alle wieder beruhigt hatten. „Ach stimmt, dann muss ich noch einen Kuchen machen.“, sagte Giselle. „Ich helfe dir.“, schlug Hizaki vor. „Weißt du denn, wie das geht?“, fragte sie erstaunt nach. „Nein, aber irgendwann muss ich es doch mal lernen.“ „Na, damit lass ich euch lieber alleine.“, sagte Yuki und verschwand nach oben. „Männer!“, sagte Giselle nur, lächelte Hizaki an und holte Mehl aus einem Schrank. Spät in der Nacht ließ der König noch einmal Yuu zu sich rufen. Langsam fing es an ihm zu gefallen, dass er seinen Sohn los war und seine Frau ihn verlassen hatte. So konnte er in seinem Schloss tun und lassen, was er wollte und es bekam kaum einer, außer den Dienern, mit. Yuu klopfte und betrat mit gesenktem Kopf das Schlafgemach des Königs. „Ihr wolltet mich sehen, mein Herr?“, sagte er leise. Der König ging grinsend auf ihn zu und strich ihm mit dem Handrücken über die Wange. Dann ging er zur Tür, verschloss diese und stellte sich dicht hinter seinen Diener. Er strich mit seinen Händen über die Oberarme des jungen Mannes nach unten und ließ sie unter dessen Hemd gleiten. Yuu zuckte zusammen vor Schreck, aber auch, weil der König so kalte Hände hatte. Dessen Grinsen wurde nur breiter, als er merkte, dass sich auf Yuu‘s Oberkörper eine Gänsehaut ausbreitete. Er schlang einen Arm um die schmale Hüfte seines Dieners, um ihn dichter zu sich ran zuziehen. Mit der anderen Hand fing er an dessen Hemd aufzuknöpfen. Yuu starrte währenddessen völlig abwesend an die gegenüberliegende Wand. Sein Hemd fiel zu Boden und der König strich mit einer Hand über die Wunden auf seinem Rücken. Wieder zuckte er zusammen, doch diesmal aus Schmerz. Der König zog ihn noch fester zu sich heran und öffnete mit seiner freien Hand die Hose des jungen Dieners. „Bitte… nicht!“, flüsterte Yuu und sah zu Boden. Der König lächelte zufrieden, zog die Hose seines Dieners ein Stück tiefer und fuhr mit einer Hand hinein. Yuu versuchte sich aus dem festen Griff des Königs zu befreien, während dieser anfing ihn zwischen den Beinen zu massieren, doch schien es hoffnungslos. Der König war viel stärker als er. Doch der junge Diener zappelte mittlerweile so sehr, dass selbst dieser Schwierigkeiten hatte ihn zu halten. So zog er seine Hand für einen Moment aus dessen Hose zurück und schlang seinen Arm um Yuu‘s Hals. „Du wirst dich doch nicht etwa meinen Befehlen widersetzen.“, flüsterte der König drohend in sein Ohr und knabberte sanft an der zarten Haut. Der Diener trat dem König mit aller Kraft, die er noch aufbringen konnte auf den Fuß, was diesem ziemlich weh tat, da er, im Gegensatz zu Yuu, keine Schuhe trug. Mit einem lauten Schmerzensschrei ließ der König von ihm ab, er nutzte die Chance und rannte davon, lief zurück in sein Zimmer und versperrte die Tür. Doch der König blieb nicht tatenlos. Er schickte einige Wachen hinterher, die die Tür gewaltsam öffneten und den jungen Diener aus dem Zimmer zerrten. Der König trat vor ihn und sah ihn wütend an. „Ich dachte, du hättest bereits dazu gelernt, doch offenbar habe ich mich geirrt.“, sagte er und schwieg dann kurz. „Dann werde ich dir wohl noch mal eine Lektion erteilen müssen.“, fügte er hinzu und ließ Yuu in den Kerker bringen, wo er von den Wachen wieder an der Wand angekettet wurde. Der Henker betrat den Raum und griff nach der Peitsche. „Ich denke, 20 Schläge sind für den Anfang genug…. Mal sehen, was du hinterher zu sagen hast.“, sprach der König an seinen gefesselten Diener gewandt, trat dann einige Schritte zur Seite, um dem Henker Platz zu machen. Hizaki und Giselle waren mittlerweile mit dem Kuchen fertig und so ging der ehemalige Prinz nach oben zu Yuki, um sich schlafen zu legen. Der allerdings war noch wach. Er saß in einem Sessel und las ein Buch, jedoch sah er auf, als er Hizaki bemerkte. „Ich dachte du schläfst schon.“, sagte er. „Ich kann nicht schlafen.“, kam die knappe Antwort von Yuki. „Was ist denn los?“, fragte Hizaki und setzte sich zu ihm. Yuki seufzte und legte das Buch zur Seite. „Wirst du mich verlassen, wenn er morgen kommt?“, fragte er leise, aber direkt und sah Hizaki in die Augen. Dieser schwieg einen Moment, die Frage hatte ihn doch etwas schockiert, obwohl er sich diese durchaus schon selbst gestellt hatte. Er wusste es nicht, er hatte auf diese Frage keine Antwort. „Yuki, ich liebe dich und ich weiß nicht, was ich für Prinz Kamijo empfinde. Vielleicht ist es ein Fehler ihn hier her einzuladen.“ „Vielleicht. Aber vielleicht kriegen wir dadurch auch Gewissheit, wo wir wirklich hin gehören.“, ergänzte Yuki und griff wieder nach seinem Buch. Hizaki nickte und ging zu Bett. Am nächsten Morgen schienen alle drei sehr nervös zu sein. Sie redeten kaum miteinander. Giselle und Hizaki bereiteten den Tisch vor und Yuki verschwand für eine ganze Weile spurlos. Als er wieder kam, sah er fürchterlich aus. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Giselle. „Es regnet und es ist sehr windig.“, sagte Yuki knapp und verschwand nach oben, um sich umzuziehen. Am Nachmittag saßen Yuki und Giselle am Küchentisch und Hizaki fing an nervös auf und ab zu laufen, was seinen Geliebten beinah verrück machte. „Setz dich bitte.“, sagte er mit befehlerischem Ton. „Tut mir leid, aber ich kann nicht.“, antwortete Hizaki. Yuki stand auf und ging nach oben. „Ruft mich, wenn er da ist.“, sagte er noch und weg war er. Plötzlich klopfte es und Hizaki blieb schockiert stehen. „Willst du deinem Gast nicht die Tür öffnen?“, fragte Giselle, als Hizaki sich immer noch nicht bewegt hatte. Er wandte sich um und schritt auf die Tür zu. Mit zittriger Hand öffnete er und sah in das strahlende Gesicht von Kamijo. Kapitel 16: neu --------------- Einen Moment herrschte Stille, denn Hizaki hatte es die Sprache verschlagen. „Kommt doch herein,… bitte.“, sagte er schließlich und trat einen Schritt zur Seite. Kamijo kam, gefolgt von Teru herein. „Ihr seht wunderschön aus, Hizaki.“, sagte der Prinz und lächelte immer noch. Hizaki wurde leicht rot und wusste wieder nicht, was er sagen sollte. So viel Mühe hatte er sich mit seinem Aussehen heute gar nicht gegeben und trotzdem bekam er solche Komplimente. „Setzt Euch bitte.“, mischte sich Giselle nun ein, da sie den Eindruck hatte, es würde sich sonst gar keiner mehr bewegen. „Das ist Giselle. Sie ist Yuki‘s Mutter.“, sagte Hizaki schließlich. „Nicht die richtige Mutter. Ich hab ihn, nach dem Tod seiner Eltern aufgenommen.“, ergänzte Giselle und deutete auf die Stühle am Tisch. Kamijo und Hizaki setzten sich. „Teru, du darfst dich auch zu uns an den Tisch setzen. Heute bist du hier Gast und nicht Diener.“, sagte Hizaki. Teru sah kurz zu seinem Herrn, der nickte nur und so setzte er sich mit an den Tisch. Giselle, die gerade den Kessel mit heißem Wasser vom Feuer nahm, ging ein Stück Richtung Treppe und brüllte ohne Vorwarnung nach ihrem Ziehkind. „Yuki!“, die drei Anderen zuckten kurz erschrocken zusammen und warteten dann gespannt, was als Nächstes passieren würde. „Was?“, kam Yuki‘s genervte Stimme von oben. „Unsere Gäste sind da.“, brüllte Giselle wieder, doch diesmal zuckte keiner, da sie damit schon gerechnet hatten. Dann hörte man Schritte von oben herunter kommen und im nächsten Moment stand Yuki mitten im Raum. „Verzeihung. Ich hatte Euch nicht so früh erwartet.“, sagte er ruhig und setzte sich dazu, während Giselle allen Tee eingoss. Im Schloss hatte der König Yuu die Nacht über im Kerker eingesperrt gelassen und ließ ihn nun, von seinen Wachen, wieder zu sich nach oben holen. Er wurde in das Schlafgemach des Königs geschubst und fiel kraftlos zu Boden. Auf einen Wink des Königs wurden sie allein gelassen. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er spöttisch, kniete sich neben seinen Diener und zog dessen Kopf an den langen Haaren nach oben. Yuu zischte vor Schmerz kurz und verzog das Gesicht. „Na komm, ich hab eine Überraschung für dich.“, fügte der König nun noch an, zog Yuu auf die Beine und schliff ihn rüber zu seinem Bett, auf das er ihn unsanft schmiss. Von Yuu war ein Ächzen zu vernehmen, da er unglücklich auf seinem geschundenen Rücken gelandet war. Er versuchte sich aufzurichten, doch der König war schon bei ihm auf dem Bett und drückte ihn wieder nach hinten. „Na, du wirst doch nicht etwa schon weg wollen.“, sagte er gehässig und knöpfte langsam Yuu‘s Hemd auf, dass er notdürftig auf den Schultern hängen hatte. Daher dauerte es auch gar nicht lange, bis das Stück Stoff verschwunden war und der König sich direkt auf die Hose seines Dieners stürzen konnte. Yuu traute sich nicht sich zu bewegen oder auch nur einen Ton von sich zu geben, zu präsent waren die Schmerzen der vorangegangen Nacht an seinem Rücken. Als der König seinen Diener nun komplett entkleidet hatte, lehnte er sich ans Kopfende seines Bettes, öffnete seine eigene Hose und zog Yuu zu sich in den Schoß. „Lutsch an ihm.“, sagte der König und holte seinen steifen Penis hervor. Yuu bekam noch mehr Angst, als er ohnehin schon gehabt hatte und wollte abhauen, doch der König packte ihn fest am Arm, sodass es schon wehtat und hielt ihn so dicht bei sich. „Hast du die letzte Nacht schon wieder vergessen?“, fragte der König mit scharfem Ton und strich mit seiner freien Hand über Yuu‘s Wunden am Rücken. „N…nein, mein Herr!“, antwortete er mit zittriger Stimme. Der König grinste zufrieden und drückte den Kopf seines Dieners nach unten, zwischen seine Beine. Angewidert schluckte der einmal schwer und begann zaghaft mit dem, was von ihm verlangt wurde. Von alldem nichts ahnend, saßen Hizaki und die Anderen gemütlich bei Kuchen und Tee und unterhielten sich über allerhand Belangloses. Bis Hizaki wieder etwas einfiel, was ihn brennend interessierte. „Prinz Kamijo, was mich noch interessieren würde, steht der Gefangene nun wirklich in den Diensten des Königs, so wie Ihr es mir erzählt hattet?“ „Ja, aber es gibt wohl einige Schwierigkeiten mit dem Kleinen. Der König ist oft sauer und lässt ihn bestrafen.“, erklärte Kamijo und nahm einen Schluck Tee. „Der Arme.“, nuschelte Yuki, denn er konnte sich schon denken, wie es auf dem Schloss momentan zuging. Die Bestrafungen des Königs kannte er zu gut. Kamijo sah ihn kurz an und fuhr dann fort. „Aber ich habe so das Gefühl, das letzte Wort ist in der Beziehung noch nicht gesprochen.“ „Wie meint Ihr das?“, fragte Hizaki neugierig. „Das weiß ich noch nicht, aber irgendetwas wird noch passieren.“, erklärte der Prinz nachdenklich und wechselte schnell das Thema. Der König kam mit einem lauten lang gezogenen Stöhnen in Yuu‘s Mund und dieser schluckte angewidert. „So ein braver Junge.“, sagte der König schwer atmend, streichelte über Yuu‘s Haare und zog ihn zu sich in die Arme. Es dauerte gar nicht lange und beide waren eingeschlafen. Der König, weil er seinen Nachmittagsschlaf brauchte und seinem Diener hatten diese Angst und dieser Ekel so viel Energie entzogen, dass er vor Erschöpfung die Augen nicht mehr offen halten konnte. Nach ungefähr zwei Stunden betrat ein älterer Diener achtlos das Schlafgemach des Königs. „Mein Herr, ich konnte Euren Diener nicht finden und Ihr müsst Euch jetzt fer…“, als sein Blick auf das Bett fiel stoppte er. „Oh mein Gott.“, flüsterte er und wollte wieder raus gehen, doch da wachte der König auf. „Du störst.“, sagte er verschlafen. „Verzeihung, aber Ihr müsst bald los. Ihr habt heute noch einen wichtigen Termin.“, sprach der Diener leise. Der König besah sich noch einmal den schlafenden jungen Mann in seinem Arm ganz genau. „Ist er nicht wunderschön? Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft.“, sprach der König. Dem Diener war die Situation unangenehm und er versuchte vom Thema abzulenken. „Mein Herr, es eilt.“, sagte er und schritt zum Schrank, um dem König seine Kleidung herauszuholen. „Lass. Das wird Yuu erledigen.“, sagte der König und der Ältere Diener verließ nickend den Raum. „Natürlich. Ich werde die Kutsche vorbereiten lassen.“, sagte er noch und verschwand. „Yuu, aufstehen. Es wird Zeit, dass du wieder deinen Pflichten nachkommst.“, sagte der König befehlend. Yuu öffnete die Augen und sah seinen Gegenüber voller Ekel an, bevor er aufstand. „Ich muss zu einem wichtigen Termin, also zieh mich an.“, befahl der König aufs Neue. Als er sah, dass sein Diener sich vorerst etwas überziehen wollte, bevor er seinen Herren ankleidete, griff er ihn wieder grob am Arm. „Nicht dich. Du sollst mich anziehen.“, sagte er anzüglich grinsend. Yuu schluckte schwer und ging, völlig nackt, zum Schrank des Königs. Dieser beobachtete seinen kleinen Diener ganz genau bei jeder Bewegung, die dieser machte. Und erst recht, als er anfing den König anzukleiden. Währenddessen machten Kamijo und Teru sich zum Aufbruch bereit. „Wir werden uns sicher auf dem Markt wieder treffen.“, sagte der Prinz an Hizaki gewandt, dieser nickte und Kamijo wandte sich Giselle zu. „Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft.“, sagte er und schritt zur Tür hinaus. Yuki war bereits nach oben verschwunden und beobachtete aus einem Fenster, wie Prinz Kamijo und Teru die Straße zum Schloss entlang schritten. Hizaki schlich sich von hinten an Yuki heran. „Früher hast du mir benehmen beigebracht. Muss ich dir jetzt wirklich erklären, dass man nicht einfach verschwindet solange die Gäste noch da sind?“, sagte er sanft und wollte seine Arme um Yuki legen, doch dieser schob ihn zur Seite und setzte sich in einen Sessel. „Ich habe dir immer gesagt, man starrt seine Gäste nicht wie Frischfleisch an und hast du je auf mich gehört?“, sagte er dann sauer. „Ich habe Kamijo nicht angestarrt.“, verteidigte Hizaki sich. „Ach hör doch auf. Du hast beinah angefangen zu sabbern.“, beschwerte Yuki sich daraufhin und sah zu Boden. Hizaki setzte sich auf die Sessellehne und nahm Yuki‘s Hand. „Ich liebe dich.“ „Aha, aber ihn liebst du mehr?“, hakte Yuki nach. „Ich kenne ihn kaum.“ „Aber er sieht besser aus als ich.“, sagte er dann und wartete Hizaki‘s Reaktion ab. „So ein Blödsinn. Er sieht nicht ein bisschen besser aus als du.“ „Was findest du dann so reizvoll an ihm?“, fragte Yuki, doch in dem Moment ging ihm ein Licht auf. „Du kennst ihn nicht. Er hat etwas Mysteriöses. Mich kennst du zu gut, ich bin für dich langweilig.“, fügte er dann an. „Wie kannst du so was sagen.“, fuhr Hizaki ihn wütend an und gab ihm eine Ohrfeige. „Es tut mir leid.“, fügte er schnell an. Er hatte sich vor sich selbst erschrocken. Nie hätte er gedacht, dass er in der Lage sein könnte, den Mann, den er liebte zu schlagen. „Ich werde es wohl nicht anders verdient haben.“, sagte Yuki, stand auf, zog sich seinen Mantel über und ging runter. „Wo willst du hin?“, rief Hizaki ihm hinterher, als er zur Tür hinaus wollte. „Weg!“, kam es nur sauer von Yuki und er schloss geräuschvoll die Tür hinter sich. Hizaki stand einfach nur da und sah traurig zu Boden. Giselle ging auf ihn zu und zog ihn an den Küchentisch auf eine weitere Tasse Tee. „Mach dir nicht allzu viel Sorgen. Er beruhigt sich wieder.“, sagte Giselle sanft. „Aber warum ist er so?“, fragte Hizaki etwas verzweifelt. „Er hat Angst dich zu verlieren.“ „Aber warum?“, hakte er nach. „Sei nicht so naiv. Du hättest dich mal sehen sollen. Dein Blick klebte geradezu an unserem adligen Gast und Yuki hast du völlig ignoriert.“ „Hab ich wirklich? ... Das ist mir gar nicht aufgefallen.“ Im Schloss sperrte der König seinen kleinen Diener in seinem Schlafgemach ein, als er zu seinem Termin verschwand. „Du brauchst dir gar nicht erst etwas überzuziehen, ich werde bald wieder da sein.“, sagte der König mit einem Grinsen und verschwand. Doch kaum, dass der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde, schnappte Yuu sich seine Sachen und zog sich wieder an. Er wollte sich vom König nicht anfassen lassen und er wollte ihn auch nicht mehr anfassen. Doch wenn dieser das von ihm verlangte, was hatte er für eine andere Wahl. Yuu stellte sich ans Fenster und sah nach draußen. Kapitel 17: neu --------------- Als Yuki wieder zurück kam, sah er erneut fürchterlich aus. Hizaki und Giselle, die die ganze Zeit über in der Küche saßen, stürmten auf ihn zu. „Was ist passiert?“, fragten sie gleichzeitig. Yuki sah sie verwirrt an, dann an sich runter. Er war klatschnass und dreckig, ein Blick in den Spiegel verriet ihm, dass seine Haare in alle Richtungen abstanden. Dann sah er zu Giselle. „Die Folgen vom Regen.“, sagte er bloß und verschwand nach oben, um sich trockene Kleidung anzuziehen. Hizaki sah Giselle etwas ratlos an und folgte seinem Geliebten dann die Treppe hinauf. „Was ist wirklich passiert?“, fragte er. „Ob du es glaubst oder nicht. Es regnet wirklich immer noch.“, entgegnete Yuki genervt und rieb sich die Haare mit einem Tuch trocken. „Nun zufälligerweise weiß ich, dass es regnet, denn ich habe zwei Augen im Kopf. Dennoch habe ich das Gefühl, dass du mir etwas verschweigst.“, antwortete Hizaki garstig. „Das Gefühl kenne ich.“, gab Yuki von sich und verschwand aus dem Zimmer. Seinen Freund ließ er einfach stehen. „Es wird Zeit, dass etwas passiert.“, sagte Hizaki zu sich selber und ging die Treppe wieder nach unten. Indes kam der König zurück auf sein Schloss und schien es wirklich eilig zu haben, in sein Schlafgemach zu gelangen. Er schloss die Tür auf und stürmte hinein. Yuu stand immer noch am Fenster und sah nach draußen. Er bewegte sich nicht ein Stück. Der König lächelte zufrieden und ging auf ihn zu. „Du hast dich ja doch wieder angezogen. Aber das macht nichts, ich packe gerne Geschenke aus.“, sagte er, fing an an Yuu‘s Hals zu knabbern und sein Hemd aufzuknöpfen. Der junge Diener verzog nicht eine Miene, denn er wusste, er hatte keine Chance und daher wollte er sich seine Emotionen nicht länger anmerken lassen. Der König streifte ihm das Hemd von den Schultern und leckte gierig über die Wunden auf Yuu‘s Rücken. Kurz zuckte er zusammen und der König grinste, erfreut über diese Reaktion. Als er seinen Diener nun wieder komplett entkleidet vor sich stehen hatte, betrachtete er ihn einen Moment. Er stand noch immer am Fenster, also schritt der König auf ihn zu und zog die Vorhänge vor, so, dass dämmeriges Licht im Raum entstand. „Es muss ja keiner sehen, wenn wir hier unseren Spaß haben.“, sagte der König, strich Yuu ein paar Haare von der Schulter und küsste sich an dieser entlang. Ohne jede Vorwarnung drückte er seinen Diener mit dem Gesicht gegen die Wand, er hielt ihn am Nacken fest und krallte seine Fingernägel in die zierliche Haut. Yuu suchte nach Halt an den Vorhängen und verzog das Gesicht vor Ekel, als er spürte, wie sich der dicke und mittlerweile auch nackte Oberkörper des Königs gegen seinen Rücken drückte. Doch dann drehte dieser ihn ruckartig mit einer Hand zu sich um und hielt ihn immer noch mit festem Griff am Nacken. „Zieh mir die Hose aus.“, bekam er den Auftrag des Königs und begann sofort diesen auszuführen, wenn auch mit Widerwillen. „So ein braver Junge kannst du sein.“, wiederholte sich der König, bevor er ihn wieder mit dem Gesicht zur Wand drehte und seine Beine ein Stück auseinander schob. In Yuu stieg Panik auf, doch wollte er sich auch diese nicht anmerken lassen. Was sich als nicht so einfach heraus stellte, denn sein ganzer Körper zitterte vor Angst. „Freust du dich so sehr, dass du schon zitterst.“, sagte der König spöttisch, denn er wusste, dass Yuu sich nicht freute, doch legte er ja grundsätzlich alles immer zu seinem Vorteil aus. Langsam und genussvoll schob er seinen steifen Penis Stück für Stück in den zierlichen Körper vor sich. Yuu schrie vor Schmerz laut auf. „Gott, bist du eng.“, stöhnte der König und schob sich noch ein Stück tiefer in seinen Diener, woraufhin dieser nur noch lauter schrie. „Du kannst so viel schreien, wie du willst, es hört dich keiner. Und selbst wenn, es wird dir keiner helfen.“, sagte der König und fing an sich in Yuu zu bewegen. Erst langsam und dann immer schneller werdend. Erst nach einer Weile hörte der Diener auf zu schreien, nur noch selten war ein leises Ächzen von ihm zu hören. Er hatte vollkommen resigniert und ließ es einfach über sich ergehen. Dennoch war er erleichtert, als der König endlich laut stöhnend kam und sich in ihm ergoss. Ein letztes Mal hörte man Yuu ächzen, als der König sich aus ihm zurück zog, dann fiel er kraftlos zu Boden und blieb zusammengerollt liegen. Der König zog sich einen Morgenmantel über und rief nach zwei älteren Dienern. „Schafft ihn in sein Zimmer. Da soll er sich etwas ausruhen, bis ich ihn wieder zu mir hole.“, sagte er mit scharfem Ton und die Diener hoben Yuu vom Boden auf, wickelten ihn in sein Hemd und schliffen ihn hinter sich her bis in sein Zimmer. Am nächsten Tag traf Hizaki auf dem Markt wieder auf Kamijo. „Ihr packt schon ein?“, fragte der Prinz. „Habt Ihr mal auf die Uhr gesehen? Es ist spät.“, entgegnete Hizaki und packte weiter die Waren zusammen, die dann von der Bäuerin abgeholt wurden. „Ihr habt recht. Wie doch die Zeit vergeht. Wo wir gerade beim Thema Zeit sind. Habt Ihr heute Abend noch etwas vor oder hättet Ihr ein wenig Zeit für mich?“, fragte Kamijo frech. Er war sich bewusst, dass er sich damit endgültig zu Yuki‘s Feind machen würde, dennoch fand er Hizaki derart reizvoll, gerade weil dieser sein Leben als Ausgestoßener so meisterte, dass er mehr Zeit mit diesem verbringen wollte. Einen Moment dachte Hizaki an Yuki, doch verwarf den Gedanken, denn der musste es ja nicht erfahren und so hakte er sich bei Prinz Kamijo ein und verschwand mit ihm in einem Gasthaus in der Nähe. „Prinz Kamijo, ich möchte Euch etwas fragen.“, fing Hizaki an, als sie an einem Tisch saßen und auf ihr Essen warteten. „Fragt ruhig.“ „Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.“ „So schwer kann es nicht sein. Fragt einfach, ich werde bestimmt nicht böse.“ Hizaki sah auf, hatte Kamijo das eben wirklich genauso gesagt? Es erinnerte ihn sehr, an diesen Traum, den er gehabt hatte. Nur würde es auch weiterhin so verlaufen, wie es in seinem Traum damals war? „Seid Ihr,… ich mein… seid Ihr…“, stotterte der er sich zurecht. „liiert?“, beendete der Prinz den Satz. Hizaki nickte und dachte immer noch an diesen Traum. Es war so identisch. „Nein, Beziehungen, die man geheim halten muss, halten meist nicht lange.“ „Oh!“, antwortete Hizaki, die Begründung hatte er aus seinem Traum anders in Erinnerung. Etwas enttäuscht aber auch erleichtert saß er nun da und überlegte. „Was geht Euch durch den Kopf?“, fragte der Prinz nach einem Moment des Schweigens. Hizaki wollte nicht die Wahrheit sagen, dass er an Yuki dachte und wen von den Beiden er denn nun eigentlich liebte, also musste schnell eine Ausrede her. „Ich mach mir Sorgen um den kleinen Gefangenen des Königs.“, sagte er und das war nicht mal wirklich gelogen. „Was habt Ihr an dem nur?“, seufzte Kamijo. „Ich war dabei, als sie ihn gefangen nahmen. Yuki und ich haben es von weitem beobachtet.“ „Lasst mich raten, der gefällt Euch auch.“, sagte der Prinz grinsend und Hizaki sah ihn empört an. „Das hab ich jetzt überhört.“, sagte er, doch musste dann auch grinsen, denn er wusste, er brauchte Kamijo nichts vormachen. „Er ist doch ganz niedlich. Selbst, wenn ich ihn noch nicht aus der Nähe gesehen habe.“, fügte er dann hinzu und wartete auf eine Reaktion seitens des Prinzen. „Ich habe ihn schon von Nahem gesehen und muss sagen, er ist wirklich eine Schönheit, aber mein Typ ist er nicht.“ „Weil er nicht so aussieht wie ich?“, sagte Hizaki arrogant, aber nicht ganz ernst gemeint. Kamijo lachte. „Das habt Ihr schön gesagt, aber es stimmt.“, gestand er ehrlich. Hizaki entgleisten sämtliche Gesichtszüge, doch er schaffte es sich schnell wieder zu fangen. Zum Glück kam in diesem Moment auch schon ihr Essen und so waren sie beide vom Thema abgelenkt. Kapitel 18: neu --------------- Spät am Abend kam Hizaki nach Hause. Giselle sprang auf, als sie ihn sah und schloss ihn fest in ihre Arme. „Wo warst du nur so lange? Und wo ist Yuki?“, fragte sie besorgt. „Es tut mir leid, ich war in einem Gasthaus essen. Ich wurde eingeladen. Ist Yuki noch nicht hier?“, fragte Hizaki schuldbewusst. „Nein, ich habe ihn heute noch nicht gesehen.“, sagte Giselle und beide setzten sich wieder. Eine Weile schwiegen sie sich an und überlegten, wo Yuki nur stecken könnte. Prinz Kamijo machte sich auf den Weg zurück zum Schloss, doch wurde er aufgehalten. „Was bildest du dir ein?“, hörte er Yuki‘s vorwurfsvolle Stimme, als dieser sich vor ihn stellte. „Ach Yuki, schön dich zu sehen.“, sagte Kamijo und lächelte. „Die Schleimerei kannst du dir sparen. Du solltest dich nicht so von hinten herum an Hizaki ran machen, es wäre für alle Beteiligten besser du machst es offiziell. Dann verschwinde ich gleich.“ „Du machst dir ganz umsonst Sorgen. Der Kleine liebt nur dich.“, versuchte der Prinz ihn zu besänftigen. „Du musst es ja wissen, so sehr wie du dich an ihn ran wirfst. Aber leider hast du Unrecht. Er weiß nicht, wen er liebt. Und vor allem nicht, seit eigentlich noch eine dritte Person mit im Spiel ist.“, sagte Yuki scharf und starrte seinen Gegenüber an. „Wen meinst du?“, fragte Kamijo erstaunt. „Den jungen Mann, der jetzt dem König an meiner Stelle dient.“, erklärte Yuki und der Prinz nickte. „Hizaki ist sehr unbeständig.“, sagte Kamijo nach einem Moment des Schweigens. Jetzt war es an Yuki zu nicken. „Das ist er und ich weiß nicht mehr woran ich mit ihm bin.“, antwortete er leise. „Das muss hart für dich sein.“, sagte der Prinz einfühlsam. „Ich brauche dir nichts vormachen, daher will ich ehrlich zu dir sein, Yuki. Ich finde Hizaki sehr interessant und attraktiv. Ich gebe zu, ich habe mich in ihn verliebt, obwohl ich ihn kaum kenne. Doch wenn seine Entscheidung bei dir zu bleiben fest steht, dann werde ich euch nicht länger im Weg stehen und mich zurück ziehen. Das verspreche ich dir.“, erklärte Kamijo und lächelte leicht. „Dann schließen wir einen Packt. Auch ich verspreche mich zurück zu ziehen, sollte Hizaki sich doch für dich entscheiden.“, sagte Yuki. Kamijo nickte und die beiden jungen Männer gaben sich die Hand darauf. An der Stelle trennten sich ihre Wege wieder. Prinz Kamijo ging zurück zum Schloss und Yuki machte sich auf den Heimweg. Dort angekommen zerdrückte Giselle ihn beinah und schien ihn nie wieder los lassen zu wollen. „Wo warst du nur?“, fragte sie dann. „Giselle, ich krieg keine Luft.“, keuchte Yuki und wurde daraufhin los gelassen. „Entschuldige, aber wo warst du?“ „Ich habe unterwegs einen alten Bekannten getroffen.“, sagte er mit einem verletzlichen Blick auf Hizaki. „Es tut mir leid, wenn du dir solche Sorgen gemacht hast.“, fügte er an Giselle gewandt an. Im Schloss lag Kamijo derweil auf seinem Bett und unterhielt sich mit seinem Diener. „Ihr habt Yuki getroffen?“, hakte dieser noch einmal nach. Der Prinz nickte. „Ja, er war wirklich wütend. Er hat mitbekommen, dass ich mit Hizaki essen war. Mir scheint es, als wäre er eifersüchtig.“ „Hat er da denn einen Grund für?“, fragte Teru vorsichtig nach. „Ich bin mir nicht sicher. Ich finde Hizaki schon sehr anziehend, aber ich weiß nicht, ob er das Gleiche für mich fühlt.“ „Irgendwas müsst Ihr doch bemerkt haben, als Ihr mit ihm essen wart.“ „Nun ja, er benimmt sich merkwürdig. Ich glaube, er ist sich seiner Gefühle nicht im Klaren…. Aber irgendwie müssen wir das Problem lösen.“, ergänzte Kamijo und blickte auf Teru, der zu überlegen schien. „Geh schlafen. Wir reden morgen weiter.“, sagte er dann. Teru nickte, verbeugte sich und verschwand. Am nächsten Morgen wurde der König schon früh von einem seiner Diener, der sehr aufgebracht war, aus dem Bett geholt. „Ich hoffe für dich, dass deine Nachricht sehr wichtig ist.“, sagte der König empört darüber, dass seine Nachtruhe gestört worden war. „Mein König,… das Volk… es wird geredet…“ Der König setzte sich in seinem Bett auf und sah seinen Diener erbost an. „Unterlass dieses wirre Gerede und sag mir langsam und vor allem nacheinander, was passiert ist.“ „Verzeihung. In der Stadt verbreiten sich Gerüchte über Euch, die wenig erfreulich sind. In Windeseile. Das Volk ist in Aufruhr.“, sagte der Diener immer noch hastig. „Was wird denn erzählt?“, gab der König entrüstet von sich. „Sie sagen, der Tod eurer Königin wäre Euch wohl sehr gelegen gekommen, dass ihr Euch ungestraft mit jungen Männern, die noch halbe Kinder sind vergnügen könnt. Gegen deren Willen, sie zu unzüchtigen Handlungen zwingt.“, der Diener stotterte. Er hatte Angst vor der Reaktion des Königs auf diese Nachrichten. Der König war außer sich vor Wut. Er sprang aus dem Bett und brüllte nach seiner Kleidung. Ein zweiter Diener betrat den Raum. „Wie kommen die Leute darauf so etwas zu erzählen?“ „Mein König, verzeiht, wenn ich etwas unverschämt erscheine, aber so ganz unwahr ist es nun nicht, was das Volk sagt.“, antwortete der zweite Diener. Der König hielt inne und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Er verpasste ihm eine Ohrfeige sodass er zu Boden sank. „Hast du das in der Stadt verbreitet.“, zischte der König und zog seinen Diener an den Haaren auf die Füße. „N-nein mein König, bitte lasst mich, ich habe nichts erzählt. Ich bin euch treu ergeben, bitte Eure Majestät.“, er bettelte unter Tränen bis der König endlich von ihm abließ und sich seinem anderen Diener zuwandte. „Nichts läge mir ferner, als Euch zu hintergehen, Majestät.“, sagte dieser schnell. Der König nickte und sah nachdenklich aus dem Fenster. Wer hatte den Verrat an ihm, dem König, begangen? Ein Volk, das seinem Herrscher kein Vertrauen mehr entgegenbrachte war gefährlich. Er musste schnell eine Lösung finden. „Ich muss das Problem lösen, nur wie?“, sagte der König ruhig aber bestimmt. „Ihr solltet den Jungen vielleicht verschwinden lassen?“, schlug einer der Diener vor. „Ihn umbringen?“, hakte der Andere nach und schüttelte den Kopf. „Das würde noch mehr Aufmerksamkeit auf das Königshaus lenken. Wir müssen deutlich machen, dass seine Majestät für den Jungen keinerlei Verwendung hat“, fügte er hinzu und sah überlegend zu seinem König. „Ihr könntet ihn als Sklaven auf dem Sklavenmarkt verkaufen, Majestät.“, schlug der Diener nach einem Moment der Stille vor. Der König überlegte kurz und nickte dann. „Es ist schade einen so hübschen kleinen Jungen, wie Yuu zu verlieren, aber ich muss meine Ehre retten und den Gerüchten Einhalt gebieten. Wann ist der nächste Markt?“, fragte der König und drehte sich zu seinen Dienern um. „In drei Tagen, mein Herr.“, antwortete einer der Diener. „Sehr gut. Dann sorgt dafür, dass er ordentlich aussieht. Wascht ihn und kleidet ihn standesgemäß.“ Die Diener nickten, verbeugten sich und verschwanden. „Hoffentlich beruhigt mein Volk sich dann etwas.“, flüsterte er zu sich selber und schritt zum Frühstück in den Speisesaal, wo seine Gäste bereits auf ihn warteten. Kapitel 19: neu --------------- „Wie bitte? Mir hat er wegen solcher Neigungen das Leben schwer gemacht.“, sagte Hizaki erstaunt, als er am Frühstückstisch saß und sich mit Giselle unterhielt. „Was?“, fragte Yuki schlecht gelaunt und Hizaki erzählte ihm was man sich in der Stadt erzählte. Yuki‘s Augen wurden riesig groß, als würde er nicht glauben, was er da hörte. „Ich bin mal gespannt, wie der König darauf nun reagieren wird.“, sagte Giselle und goss allen Tee ein. „Das wird bestimmt noch lustig.“, sagte Hizaki grinsend. „Oder auch nicht.“, gab Yuki von sich und trank seinen Tee. „Wie meinst du das?“, fragte Hizaki blauäugig. „Irgendjemand hat ihn mit Sicherheit verraten und das muss jemand sein, der im Schloss arbeitet.“, sagte Yuki, Giselle nickte und Hizaki wurde blass. Am Nachmittag traf Hizaki wieder auf Prinz Kamijo, der mit Teru über den Markt schlenderte. „Zufall? Oder Absicht?“, fragte Hizaki bloß, als er ihn sah. „Was meint Ihr?“, fragte Kamijo und fühlte sich ertappt. „Ihr seid mit Absicht hier, weil Ihr mich sehen wollt.“, erklärte Hizaki. Der Prinz nickte. „Selbstverständlich.“ „Ich hatte hier heute schon einige Kunden, die eine Menge zu erzählen hatten über den König. Doch glaube ich nicht, dass das alles der Wahrheit entspricht.“, meinte Hizaki und Kamijo kam ein Stück näher an ihn heran. „Er soll einen jungen Mann in seinem Schlafgemach gefangen halten, der ihm nur für gewisse Stunden dient. Solange der König keine Lust auf Beischlaf hat ist der Junge nackt an sein Bett gefesselt.“, Hizaki lachte spöttisch, ihm war das einfach zu absurd. „Habt ihr sonst noch etwas gehört?“, hakte der Prinz nach. „Nun ja, eine andere Dame erzählte mir, es wären sogar drei junge Männer und er macht es mit allen gleichzeitig.“, er lachte erneut. Kamijo schüttelte den Kopf und tat wieder einen Schritt zurück. „Ich hoffe aber Ihr freut Euch mich zu sehen, denn vielleicht weiß ich etwas, das Euch interessiert.“, sagte er dann grinsend. „Und? ... Wisst Ihr was?“, fragte Hizaki erwartungsvoll. „Es scheint, als wollte der König nichts unternehmen. Im Schloss ist alles wie immer.“ „Wie langweilig. Dann geht und kommt wieder, wenn Ihr etwas mehr wisst.“, sagte Hizaki spöttisch und war überrascht als Kamijo nickte und sich auf den Rückweg machte. „Endlich mal ein gehorsamer Mann.“, sagte Hizaki erstaunt zu sich selbst. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Am nächsten Tag wartete Hizaki gespannt darauf, dass der Prinz auftauchen würde, doch er tat es nicht. Etwas enttäuscht ging er abends nach Hause und verschwand ohne große Worte in seinem Bett. Giselle und Yuki sahen sich verwirrt an, zuckten mit den Schultern und widmeten sich wieder ihrem Abendessen. Nach einer Weile ging Yuki nach oben, um nach Hizaki zu sehen. Dieser lag in seinem Bett und starrte die gegenüberliegende Wand an. „Willst du gar nichts essen?“, fragte er sanft, setzte sich an die Bettkante und strich über Hizaki‘s Haar. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Was ist los mit dir? Du bist doch sonst nicht so?“ „Ich hab heute einen schlechten Tag gehabt. Das ist morgen wieder in Ordnung.“, sagte Hizaki und lächelte müde. „Na gut.“, sagte Yuki, stand auf und ging wieder nach unten. Beim Frühstück im Schloss verkündete der König seinen Gästen, dass er den Tag über nicht da sein werde, weil er etwas Wichtiges mit seinem Kastellan zu besprechen hatte, der für ihn auf dem Markt etwas erledigen sollte. Prinz Kamijo wurde misstrauisch und überlegte, wie er dem König heimlich eine Aussage entlocken konnte, da verplapperte sich sein Vater schon völlig. „Markt? Ist morgen hier nicht der Sklavenmarkt?“, fragte er ganz unschuldig, doch fiel ihm in diesem Moment auf, was er gesagt hatte. „Verzeihung, Majestät.“ Kamijo‘s Mutter war die Situation unangenehm, doch der König reagierte relativ ruhig darauf. Wahrscheinlich war diese Ruhe nur geschauspielert, aber trotzdem lockerte es die Situation. „Richtig. Ich habe da einen Küchenjungen, den ich verkaufen lassen möchte. Aber nicht für einen Apfel und ein Ei.“, antwortete der König und lachte heuchlerisch. Die Gäste nickten lächelnd und wechselten das Thema. Schon früh an diesem Morgen stand Teru bei Hizaki am Marktstand. „Wo hast du den Prinzen gelassen?“, fragte Hizaki. „Er wird gleich nachkommen. Er hat gesagt, er hat Neuigkeiten für Euch, die Euch interessieren werden.“, kaum hatte Teru diesen Satz beendet, stand auch schon Prinz Kamijo hinter ihm. Er hielt Teru sanft den Mund zu, um ein bisschen Ruhe einkehren zu lassen. Dann kam er ganz dicht an Hizaki heran. „Der König wird den Jungen morgen auf dem Sklavenmarkt verkaufen. Ich nehme an, um jeglichen Verdacht von sich zu lenken, er würde mit diesem das Bett teilen.“, flüsterte er leise, es musste ja sonst keiner mitkriegen. Hizaki nickte wissend. „Das denke ich auch. Wir sollten morgen gemeinsam auf den Sklavenmarkt gehen.“, schlug er vor. „Wenn der Kastellan mich da sieht, wird er den Verrat erkennen.“, sagte Kamijo. „Da habt Ihr allerdings recht. Ich werde gehen… nein,… wir schicken Giselle.“ Am Abend kam Hizaki mit Kamijo und Teru nach Hause gestürmt. Yuki sah herablassend zu dem Prinzen. „Was will der denn hier?“, fragte er monoton, erhielt aber keine Antwort. „Giselle, du musst morgen für uns auf den Sklavenmarkt und einen Jungen frei kaufen.“, rief Hizaki aufgebracht. „Was?“, Giselle war völlig überrumpelt. „Wenn ich für einen Menschen Geld zahle, dann will ich auch, dass er für mich arbeitet.“, sagte sie spielerisch aber nicht ernst gemeint. „Hizaki, das können wir uns gar nicht leisten.“, fügte sie noch hinzu. „Wir nicht, aber Prinz Kamijo.“, sagte Hizaki. „Was du nicht alles tust, um ihn zu beeindrucken.“, sagte Yuki leise, sodass nur Kamijo es hören konnte. „Und wen soll ich da für euch kaufen?“, fragte Giselle nach. Sie hielt es allerdings immer noch für eine schwachsinnige Idee. „Der vom König verkauft wird.“ „Ach herrje, auch noch der König.“, sagte sie und raufte sich das Haar. „Lasst uns auf den Schreck erst einmal etwas essen. Prinz Kamijo bleibt Ihr?“, fragte Giselle und sah ihren Gast fragend an. „Ich denke, das wäre zu viel des Guten. Auf dem Schloss wartet man bereits auf mich. Ich wünsche noch einen schönen Abend und wir sehen uns bestimmt morgen wieder.“, mit diesen Worten verschwanden er und Teru. Giselle setzte sich erst einmal und atmete tief durch. „Wie habt ihr euch das nur gedacht?“, fragte sie dann und auch Yuki war gespannt auf die Antwort. „Der Arme war in Diensten des Königs. Er hat genug gelitten, frag Yuki.“, jammerte Hizaki ihr vor. „Da hat er allerdings recht. Wer weiß, in was für einem Zustand sich der Junge befindet.“, fügte Yuki dem an. „Dass das Leben schön sein kann, weiß ich auch erst, seit ich verbannt wurde. Ich will ihm eine neue Chance geben.“, gab Hizaki von sich, doch wurde er unterbrochen. „Das würdest du nicht wollen, wenn er dir äußerlich nicht zusagen würde.“, kam es spöttisch von Yuki. Hizaki sah ihn kurz böse an und fuhr dann fort. „Wir haben nichts zu verlieren. Prinz Kamijo zahlt, er hat genug Geld und unser Neuzugang hilft dir bestimmt im Haushalt.“ „Ach, wo denkst du hin?“, antwortete Giselle belustigt, ließ sich aber dennoch erweichen. „Nun gut. Aber du kümmerst dich um ihn. Ich will damit keinen Ärger haben.“ „Wirst du. Es liegt in deiner Natur anderen Menschen helfen zu wollen.“, sagte Yuki noch zu Giselle und verschwand dann nach oben. Kapitel 20: neu --------------- Am nächsten Morgen hieß es für alle im Schloss wieder früh aufstehen. Während der König und seine Gäste gemütlich beim Frühstück saßen, kümmerten sich zwei Diener um Yuu. Was gar nicht so einfach war, denn dieser wehrte sich gegen jede Berührung. „Fass mich nicht an.“, rief er panisch und wurde nun noch fester von einem Diener an den Armen festgehalten, während ein Anderer ihn entkleidete. „Nimm deine dreckigen Finger von mir.“, sagte er und trat nach dem Diener. „Dafür will ich einen extra Lohn.“, sagte der Diener zu seinem Kollegen. Dieser lachte spöttisch. „Wenn ich gewusst hätte, wie anstrengend das wird, wäre ich lieber gleich in den Fluss gesprungen.“, entgegnete er dann. Nachdem sie es endlich geschafft hatten Yuu zu entkleiden steckten sie ihn in einen Waschzuber mit eiskaltem Wasser, denn der König war geizig und wollte für einen Sklaven kein warmes Wasser verschwenden. Yuu schrie auf, als das kalte Wasser seine zarte Haut benetzte. Ein Diener hielt ihn immer noch krampfhaft fest, während der Andere nach der Seife griff und anfing ihn zu waschen. „Dafür, dass du so klein und zierlich bist, hast du ganz schön Kraft.“, sagte einer der Diener und verstärkte seinen Griff. „Pass auf, dass er nachher keine blauen Flecken hat, sonst kriegen wir wieder Ärger.“, kam es von dem anderen Diener, dem grad die Seife entglitten war. „Leichter gesagt, als getan.“, bekam er als Antwort, nickte und griff wieder nach der Seife. Als das dramatische Spiel beendet war, trockneten sie ihn ab und zogen ihn an, wie es sich für einen Küchenjungen gehörte. Schlicht, dennoch sauber. Immerhin sollte er nicht mehr als ein Sklave des Königs sein. „Fertig.“, seufzte der eine Diener und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Na endlich.“, entgegnete der Andere. „Bringen wir ihn zum König.“, fügte er noch hinzu, packte Yuu am Arm und zog ihn hinter sich her in den Thronsaal, wo der König mittlerweile saß. „Mein Herr, Euer Sklave wäre jetzt fertig.“, sagte ein dritter Diener, der nah an den König herangetreten war, um ihm die Nachricht zu verkünden. „Bringt ihn herein, damit ich ihn begutachten kann.“, sagte der König und stand auf. Er ging ganz dicht an Yuu heran, als dieser vor ihm stand und besah ihn sich ganz genau. „Ich hoffe, du bringst mir heute eine Menge Geld ein. Ein so schönes Gesicht gebe ich nicht für einen Apfel und ein Ei her.“, er wandte sich von Yuu ab und sah seine Diener an. „Ist die Kutsche bereit?“ „Ja, mein Herr.“ „Dann los!“, befahl der König und schritt auf seinen Kastellan zu. „Du weißt, was du zu tun hast.“, flüsterte er, der Kastellan nickte und verließ den Speisesaal. Kamijo machte sich auf den Weg zu Giselle, um mit ihr auf den Markt zu gehen. Er klopfte und sie öffnete ihm. „Ich werde mitkommen, dennoch werde ich mich im Hintergrund aufhalten, damit mich keiner sieht.“ „Gut, ich sehe mir den Jungen genau an. Ihr sagt mir, welcher es ist?“, fragte Giselle, der Prinz nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Als sie auf dem Markt ankamen, war da schon der Teufel los. Doch sie kamen genau rechtzeitig. Sie sahen sich, auf der Suche nach dem Kastellan um, doch erblickten ihn nicht. „Es ist noch früh, vielleicht ist er noch nicht da?“, meinte Giselle, doch Kamijo schüttelte den Kopf. „Sie sind schon sehr früh los.“ „Und nun haben wir etwas ganz besonderes für sie, meine Damen und Herren. Frisch aus dem Königshaus…“, vernahm Giselle die Stimme eines älteren Mannes, drehte sich um und sah einen alten, dürren Mann auf einer kleinen Bühne im Hintergrund stehen. Vorn stand ein Verkäufer, der den nächsten Sklaven anpries. Zwei Diener des Königs zogen Yuu auf die Bühne und schubsten ihn nach vorne, sodass er stolperte und verschüchtert auf dem Boden liegen blieb. Giselle stieß den Prinzen an, dieser drehte sich ebenfalls um und ging sofort in Deckung, als er den Kastellan sah. „Das ist der Junge.“, sagte er und versteckte sich hinter einem Baum. Giselle nickte, ging etwas dichter ran und beobachtete erst einmal. Ein Freudenhausbesitzer trat näher und zeigte großes Interesse an dem vor Angst zitternden jungen Mann. Er packte Yuu am Kinn und besah ihn sich ganz genau. „Hübsch ist er ja, aber viel zu dünn.“, sagte er trocken und schien zu überlegen. Der Kastellan trat an den Verkäufer, flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin dieser auf den interessierten Kunden zuging. „Mein Herr, ich versichere Ihnen, der Junge ist noch völlig unberührt. Ohne irgendwelche Krankheiten. Ganz sauber.“, sagte der Verkäufer und setzte sein heuchlerischstes Grinsen auf. Der Zuhälter ließ von Yuu ab, sah den Verkäufer an und nickte. „Eine Jungfrau. So etwas kann ich nicht gebrauchen. Dazu verlangt Ihr zu viel Geld.“, sagte er und ging. Giselle schüttelte den Kopf. „Ein junger Mann, der im Königshaus gearbeitet hat, ist wohl kaum noch jungfräulich.“, flüsterte sie zu sich selbst und trat nun nach vorne. „Ihr verlangt eine Menge Geld für den Kleinen, ist er das denn auch Wert?“, fragte sie grob und sah den Kastellan abwartend an. „Er hat lange Zeit treue Dienste in der Küche verrichtet. Er wird Ihnen keinen Ärger machen, dazu ist er zu gut erzogen, das verspreche ich Ihnen.“, sagte er mit einem falschen Lächeln auf den Lippen. „Dann weiß ich ja jetzt, was so ein Versprechen wert ist.“, flüsterte sie wieder zu sich selbst. „Gut, ich nehme ihn.“, sagte sie kurz entschlossen. Der Kastellan war erstaunt, aber dennoch froh, dass er einen Käufer gefunden hatte. Die Kaufabwicklung ging ziemlich schnell über die Bühne. Giselle packte den noch immer zitternden jungen Mann grob am Arm und zog ihn hinter sich her. Sie wurden verfolgt von Prinz Kamijo, der allerdings eine gewisse Distanz wahrte. „Was habt Ihr mit mir vor?“, fragte der Sklave ängstlich. „Keine Angst, ich tu dir nichts.“, sagte Giselle hastig und sorgte dafür, dass sie so schnell wie möglich weit weg von dem Markt kamen. „Das hat der König auch gesagt.“, sagte Yuu. Giselle sah ihn schockiert an und blieb in einer dunklen Ecke stehen. „Ich weiß, aber mir kannst du glauben.“, sagte sie und in dem Moment trat Prinz Kamijo auf sie zu. Yuu zuckte zusammen. „Ich kenne Euch.“ „Hab keine Angst.“, sagte Kamijo und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Hizaki und Yuki waren natürlich noch auf der Arbeit und so fanden die drei das Haus leer vor. „Die Beiden sind noch nicht da. Setz dich.“, sagte Giselle und schob Yuu zu einem Küchenstuhl. Kamijo setzte sich dazu und Giselle machte erst einmal einen Tee. „Hast du Hunger?“, fragte sie ihren neuen Gast, doch von dem kam keine Antwort. „Du kannst ruhig mit uns reden. Wir werden dir nichts tun. Also, hast du nun Hunger?“, fragte sie noch einmal und Yuu schüttelte den Kopf. „Wie heißt du?“, fragte sie und goss ihm Tee ein. „Yuu.“, sagte er leise. „Gut. Ich bin Giselle. Mir gehört das Haus. Ich wohne hier mit Hizaki und Yuki, die Beiden müssten so in deinem Alter sein. Ihr werdet Euch sicher gut verstehen.“, erklärte sie und fing an etwas zu essen zu machen. „Wieso habt Ihr das getan?“, fragte Yuu leise und unsicher. „Was denn?“, hakte Giselle nach und schob ihm einen Teller mit belegten Broten zu. Dieser nahm sich eines und fing sofort an zu essen. „Mich gekauft?“, erklärte er dann. „Ich wusste doch, dass du Hunger hast. Im Schloss hast du sicher nicht viel bekommen. Du bist auch wirklich sehr dünn, da hatte der Freudenhausbesitzer recht. Zum Glück bist du nicht bei dem gelandet.“, sagte sie, seufzte einmal und fuhr dann fort. „Yuki ist mein Stiefsohn. Er war der Diener des Königs, bevor du das übernommen hast. Wir haben daher eine Vorstellung von dem, was du durchgemacht hast und wir wollen dir helfen.“, sagte sie, stand auf und wandte sich an Kamijo. „Prinz, Ihr könnt gerne bleiben, aber ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis Hizaki und Yuki zurück kommen.“ „Wenn Ihr mich erst einmal nicht mehr braucht, gehe ich vorerst zurück auf das Schloss, bevor jemand Verdacht schöpft.“, sagte Kamijo, Giselle nickte und der Prinz verschwand. „Dann können wir zwei uns jetzt einen gemütlichen Tag machen.“, sagte Giselle und setzte noch einmal Tee auf. Prinz Kamijo kam auf seinem Weg zum Schloss bei Hizaki vorbei und machte kurz halt. „Und?“, fragte der aufgeregt. „Wir haben ihn. Er ist bei Giselle. Sie füttert den Ausgehungerten erst einmal.“, erklärte Kamijo und Hizaki freute sich. „Wir sehen uns hoffentlich auch bald wieder?“, fragte Hizaki dann noch und Kamijo nickte. „Ich glaube, er wird mir fehlen.“, sagte der König leise, als er vom Fenster aus auf die Stadt blickte, wo der Sklavenmarkt nun langsam ein Ende fand. „Aber wenigstens habe ich nun keine jungen Männer mehr in meinem Schloss, die mir zum Verhängnis werden könnten.“, fügte er noch an. Es hörte ihm natürlich keiner zu, denn außer ihm befand sich niemand mit im Raum. Draußen wurde es langsam dunkel und Yuki war der Erste der nach Hause kam. Er sah Giselle fragend an, als er die Küche betrat, da er außer ihr niemanden sah. „Er schläft.“, sagte sie, Yuki nickte und setzte sich an den Küchentisch. „Ich werde mal hochgehen und ihn holen, damit wir alle zusammen essen können.“, sagte Giselle und verschwand die Treppe nach oben. Nur kurze Zeit später kam sie gefolgt von Yuu wieder nach unten. „Setz dich. Ich mach erst einmal Tee.“, sagte Giselle. Yuu setzte sich schüchtern zu Yuki, dieser starrte ihn an, wie vom Blitz getroffen und brachte kein Wort heraus. Einen kurzen Moment herrschte Stille, dann fing Yuki sich wieder. „Ich bin Yuki. Sagst du mir noch mal deinen Namen, ich hab den schon wieder vergessen.“, sagte er dann. Kamijo hatte den Namen irgendwann mal erwähnt, aber das war nun wirklich zu lange her, um das noch zu wissen. „Yuu.“ „Alles klar. Ich hoffe, ich merke es mir diesmal.“, sagte Yuki ehrlich lächelnd. „Wenn nicht, Ihr könnt gerne jederzeit nachfragen.“, antwortete Yuu und lächelte scheu. „Du brauchst nicht so förmlich sein. Du kannst ruhig du zu mir sagen.“, sagte Yuki und wurde von Giselle ergänzt. „Zu uns allen.“, sagte sie lächelnd. „Was ist eigentlich mit dir los, Yuu? Prinz Kamijo hat uns erzählt, du wärst so rebellisch?“, fragte Giselle grinsend. Yuu drehte seinen Kopf ruckartig zu ihr um. Er fühlte sich ertappt, hatte er doch bis eben Yuki angestarrt. „Ich… ähm… weiß auch nicht.“ Die Tür ging auf und Hizaki kam herein. „Meine Güte, war das ein Tag. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was…“, plapperte er los, doch stoppte er, als er Yuu sah. Er lächelte freudig und setzte sich zu ihm. „Hatte ich in dem Stress vergessen, wir haben ja ein neues Familienmitglied. Yuu, richtig? Ich bin Hizaki.“ Yuu nickte und lächelte sanft. „Wie geht es dir?“, fragte Hizaki dann, stand auf und holte den Tee, den Giselle gerade am Vergessen war, da sie Yuki intensiv beobachtete. „Ganz gut. Nur ein bisschen schlapp.“, sagte Yuu und trank einen Schluck, nachdem Hizaki ihm Tee eingegossen hatte. Yuki saß ziemlich still vor seiner Tasse und beobachtete Yuu aus dem Augenwinkel. „Ach, du wirst dich hier schnell erholen.“, sagte Hizaki und klopfte ihm auf den Rücken. Yuu verzog das Gesicht vor Schmerz und zischte kurz. „Oh bitte entschuldige.“, kam es von Hizaki und alle wurden aufmerksam. Giselle riss ihren Blick von Yuki los und sprang auf. „Ich hole dann mal mein Allheilmittel.“, sagte sie und verschwand kurz. Yuu sah verwirrt zu Hizaki. „Wegen deines Rückens.“, fing Yuki an zu erklären. „Aber eins sag ich dir gleich, das Zeug brennt wie die Hölle. Ich hab das selber schon durch.“, fügte Yuki hinzu. Yuu sah ihn verwirrt an, also stand Yuki auf, zog sein Hemd aus und präsentierte seinen vernarbten Rücken. Yuu‘s Augen wurden groß vor Schreck. „Macht der König das mit jedem?“, fragte er dann vorsichtig. „Nein, nur mit Menschen wie uns, also solche, deren Aussehen ihn erregt.“, sagte er scharf. „Hat er dich auch… ich mein… egal.“, stotterte Yuu sich zurecht und sah zu Boden. „Hat er was?“, fragte Yuki besorgt und lehnte sich zu dem Neuen vor. Hizaki kniete sich neben ihn und sah ihn mit großen Augen an. „Was hat er dir angetan?“, fragte er sanft und strich Yuu übers Haar. „Ich weiß nicht, ob ich darüber reden sollte… oder es überhaupt will.“ „Mit uns kannst du über alles reden.“, sagte Yuki ruhig. „Nur so können wir dir helfen.“, ergänzte Hizaki. „Ich musste mit ihm,… er hat mich gezwungen,… er hat mich genommen.“, sagte Yuu und wurde dabei immer leiser. Hizaki nahm ihn fest in den Arm und drückte ihn an sich. „So weit geht er jetzt schon. Da hatte ich ja noch Glück.“, sagte Yuki leise und strich Yuu über die Haare. „Dann stimmt es offenbar tatsächlich was in der Stadt über den König geredet wird.“, sagte Giselle, die gerade wieder den Raum betrat und Tränen in den Augen hatte als sie hörte, was der König Yuu angetan hatte. „Das ist wirklich schrecklich, wenn du darüber reden willst, wir sind für dich da.“, sagte Hizaki und sah den Neuen traurig an. „Aber nicht jetzt. Lass mich erst einmal deinen Rücken verarzten, bevor der so schlimm aussieht wie Yuki‘s damals. Zum Reden ist dann immer noch Zeit.“, sagte Giselle, stellte ihre Schüssel auf den Tisch und wischte schnell ein paar Tränen mit ihrer Schürze von ihren Wangen. Yuu zog sein Hemd aus und setzte sich mit dem Rücken zu ihr. „Das wird ein bisschen weh tun…“, wollte Giselle erklären, doch wurde sie von Yuu unterbrochen. „Ich weiß schon. Yuki hat es mir gesagt.“ Yuki hielt seinem Leidensgenossen eine Hand hin, die dieser auch ergriff. Sanft streichelte er Yuu über den Handrücken und beobachtete ihn ganz genau. Hizaki bereitete in der Zeit das Abendessen weiter vor und belächelte Yuki‘s Verhalten dabei leicht. Sie aßen gemeinsam zu Abend und verschwanden schon früh in ihren Betten. Giselle hatte Yuu in ihrem Schlafzimmer untergebracht und sie selbst schlief bei der Nachbarin, mit der sie gut befreundet war. Am nächsten Morgen war Yuki als Erster wach, doch tat er so, als würde er noch schlafen, bis Hizaki wach wurde und nach unten verschwand, um das Frühstück vorzubereiten. Dann stand er auf und schlich zu Yuu. Dieser stand am Fenster und sah nach draußen, drehte sich jedoch um, als er Yuki bemerkte. Er lächelte sanft, aber wirkte dabei sehr traurig. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Yuki und stellte sich neben ihn. „Ja,… ich hab es nur in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt, dass sich jemand so sehr um mich kümmert, ohne wirklich einen eigenen Nutzen daraus ziehen zu können.“, antwortete Yuu. Yuki stimmte diese Aussage traurig. „Was ist mit deinen Eltern?“, fragte er leise. „Die habe ich nie kennen gelernt. Sie starben an einer schrecklichen Seuche. Ich lebte eine ganze Zeit in einem Waisenhaus. Mit fünf bin ich von da abgehauen. Sie haben natürlich auch nicht nach mir gesucht. Ich bin vor zwei Jahren nach Versailles gekommen und hier fing der ganze Ärger an.“, Yuu atmete einmal tief durch. „Was meinst du?“, hakte Yuki nach. „Ich bin kein schlechter Mensch.“, sagte Yuu mit Tränen in den Augen und drehte sich zu Yuki um. „Das sagt doch auch keiner.“, antwortete dieser und legte eine Hand auf Yuu‘s Schulter. „Ich habe nur das gestohlen, was ich zum Überleben brauchte. Ich habe doch nie jemandem wehgetan. Der König hat mich verfolgen lassen. Er wollte mich tot sehen. Doch als er mich hatte, wollte er… er wollte mich für sich allein haben.“ „Ja, so ist der alte Widerling. Mich hat er lange Zeit auspeitschen lassen und letztendlich entlassen, weil ich seinen Sohn angeblich verführt habe.“ „Und,… hast du?“, fragte Yuu schüchtern. „Eigentlich war es umgekehrt. Er hat mich verführt. Ich habe nur die Schuld auf mich genommen, weil ich ihn schützen wollte.“ „Der Sohn,… der jetzt tot ist?“, hakte Yuu nach. „Das stimmt nicht ganz. Er ist nicht tot, er wurde aus der Familie verbannt und der König benutzt sein Versterben als Ausrede.“, erklärte Yuki. „Weshalb hat er ihn verbannt?“, Yuu wurde nun neugierig. Der König war doch noch widerlicher, als er dachte. „Weil er sich lieber mit Männern als mit Frauen vergnügte. Und jetzt komm runter frühstücken.“, Yuki wollte eigentlich nicht näher ins Detail gehen, tat ein paar Schritte Richtung Tür, doch stoppte, als er merkte, dass Yuu ihm nicht folgte. „Und was ist aus dem Prinzen geworden?“, hakte er vorsichtig nach. Yuki drehte sich noch einmal um und lächelte den Anderen an. „Sitzt unten und frühstückt ohne uns.“, mit diesen Worten verschwand er endgültig zur Tür hinaus und die Treppe nach unten. Yuu war erstaunt, wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte, doch da meldete sich sein Magen und so ging auch er die Treppe hinunter zu den Anderen. Giselle war auch schon da, doch hatte sie nicht viel Zeit, denn sie musste schnell zur Arbeit. „Hast du gut geschlafen?“, fragte sie lächelnd, als sie Yuu sah. Dieser nickte nur und setzte sich auf ein Zeichen Hizaki‘s neben diesen an den Tisch. Giselle verabschiedete sich, stürmte zur Tür raus und rannte beinah Prinz Kamijo um. „Hach, Verzeihung.“, brachte sie noch hervor und rannte weiter. Kamijo betrat belustigt die Küche. „Guten Morgen.“, sagte er. „So hoher Besuch zu so früher Stunde.“, sagte Hizaki erstaunt. „Setzt Euch zu uns. Habt Ihr schon gefrühstückt?“, fügte er noch an. Der Prinz setzte sich, doch gefrühstückt hatte er bereits. „Ich denke, in Anbetracht der Lage, in der wir uns befinden, sollten wir diese Förmlichkeiten abschütteln. Yuki hält sich ja schon eine ganze Weile nicht mehr daran.“, sagte er lächelnd. Hizaki sah einmal böse zu Yuki rüber, nickte dann aber lächelnd Kamijo zu. „Leistest du unserem Neuling etwas Gesellschaft, während wir arbeiten gehen?“, fragte Yuki gerade heraus. „Mach ich sehr gerne. Vorausgesetzt du möchtest meine Gesellschaft überhaupt?“, sagte er sanft lächelnd an Yuu gewandt. Dieser nickte nur unsicher. „Was habt ihr mit dem nur gemacht, so kenne ich ihn überhaupt nicht.“, fragte Kamijo erstaunt. „Wie kennst du ihn denn?“, wollte Hizaki interessiert wissen. „Immer schimpfend, sich mit Händen und Füßen gegen alles wehrend…“ „Ist ja gut.“, unterbrach Yuu den Prinzen. „Ich kann auch lieb sein. Das kannst du sogar den König fragen.“, fügte er noch leise hinzu. Yuki merkte, dass ihm das nicht so leicht über die Lippen gegangen war, er rückte ein Stück näher und griff unter dem Tisch nach Yuu‘s Hand. Dieser sah traurig zu Boden und fing an zu zittern. „Hey, ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Hizaki besorgt. Yuu sah auf, holte seine Gedanken zurück in die Realität und hörte schlagartig wieder auf zu zittern. „Du hast an den König gedacht, nicht wahr?“, fragte Yuki vorsichtig nach und der Andere nickte. Kapitel 21: ------------ Hizaki und Yuki verschwanden zur Arbeit und Kamijo blieb allein mit Yuu zurück. „Wie gefällt es dir hier bisher?“, fragte Kamijo sanft und setzte sich zu Yuu. „Ihr seid wirklich alle sehr nett zu mir, doch… womit habe ich das verdient, dass ihr euch so um mich kümmert? Ihr kennt mich doch gar nicht?“, sagte er leise und sah fragend zu Kamijo. „Wir mögen dich alle sehr gerne, doch um eine bessere Antwort zu bekommen, musst du Hizaki und Yuki fragen.“, antwortete Kamijo sanft lächelnd. „Na, der Kleine scheint dir aber zu gefallen.“, sagte Hizaki siegessicher zu Yuki, als sie spät in der Nacht in ihrem Schlafzimmer standen und auf dem Weg ins bett waren. „Glaub bloß nicht, dass ich dich nicht durchschaut habe.“, gab Yuki warnend von sich und der Kleinere sah ihn fragend an. „Wie meinst du das?“ „Spiel jetzt nicht das Unschuldslamm. Du willst doch, dass ich mich in ihn verliebe. In der Hoffnung, dass ich es dir nicht übel nehme, wenn du mich wegen Kamijo verlässt.“, antwortete Yuki trotzig und schwieg einen Moment. „Kannst du es wirklich ertragen, mich in den Armen eines anderen Mannes sehen zu müssen?“, fragte er dann provokativ. „Ich kann mich nicht für einen von euch entscheiden. Und vor allem will ich keinen verlieren und keinem wehtun.“, sagte Hizaki traurig und sah, mit Tränen in den Augen, zu Yuki. Dieser schritt auf den Kleineren zu und nahm ihn in den Arm. Er konnte es nicht ertragen, wenn Hizaki weinte. Das war schon immer so gewesen. Sein Leben lang, hatte er dem Kleinen gedient. Er war es gewöhnt ihn den ganzen Tag um sich zu haben und konnte sich nicht vorstellen, wie es ohne ihn wäre. Doch musste er zugeben, dass er Yuu sehr reizvoll und anziehend fand. Und wenn Hizaki sich nun doch für Kamijo entscheiden sollte, müsste auch dieser seine Familie verlassen, denn er konnte es ihnen wohl kaum beichten, dass er mit einem Mann liiert war. Auf die Art und Weise wären Hizaki und er weiterhin vereint und vielleicht würde es weniger Probleme geben. Als Hizaki am nächsten Morgen aufwachte lag er allein im Bett. Irritiert stand er auf und machte sich auf die Suche nach Yuki. Er fand ihn schlafend auf einer Matratze auf dem Küchenfußboden. Leise kniete er sich neben ihn und strich ihm sanft über die Wange. „Was machst du hier?“, flüsterte er Yuki ins Ohr, als dieser langsam wach wurde. „Bis eben hab ich noch geschlafen.“, antwortete Yuki verschlafen und setzte sich etwas auf. „Ja, aber warum hier und nicht im Bett?“, erklärte Hizaki daraufhin. „Ich denke, wenn du nun ein Auge oder besser gesagt beide Augen auf Kamijo geworfen hast und wir unsere Liaison offiziell auflösen, sollten wir nicht länger in einem Bett schlafen.“, sagte Yuki, stand auf und setzte Teewasser auf. „Aber, es ist dein Zuhause, dein altes Zimmer und dein Bett, wenn also einer auf dem Küchenfußboden schlafen sollte, dann ich.“, meckerte Hizaki. „Dazu bin ich zu sehr Gentleman.“, sagte Yuki mit einem Grinsen und schloss das Thema damit ab. Yuu kam verschlafen die Treppe hinunter und im selben Moment betrat auch Giselle die Küche. „Was ist denn hier los?“, fragte sie, als sie das Chaos, das Yuki in der Küche veranstaltet hatte, sah. Und auch Yuu blieb irritiert stehen. „Ich hab letzte Nacht hier geschlafen. Mach jetzt aber nicht so einen Lärm deshalb, ich räum das schon noch weg.“, erklärte Yuki bestimmt, um Giselles Beschwerden im Keim zu ersticken. „Das ist ja alles schön und gut, aber warum hast du hier geschlafen und nicht in deinem Bett?“, fragte sie etwas ruhiger. „Yuki und ich haben uns getrennt.“, sagte Hizaki knapp und etwas traurig. Giselle sowie Yuu blieb der Atem stehen. „Warum?“, fragte Giselle nach einer ganzen Weile der Stille. „Ich denke, ich liebe Kamijo doch mehr und Yuki hat sich…“, begann Hizaki, doch wurde er von Yuki unterbrochen. „Halt die Klappe!“, sagte er nur hastig und sah zu Boden, als wäre er bei etwas erwischt worden. Giselle setzte wieder ihr wissendes Grinsen auf und begann das Frühstück für alle vorzubereiten. „Yuu, du bist heute den Tag über allein hier. Bitte verlass das Haus nicht. Ich mach mir so ein bisschen Sorgen, dass etwas passieren könnte. Kamijo kann leider nicht kommen, sein Vater will mit ihm etwas wegen dem Bau der Villa besprechen und von uns kann keiner frei nehmen.“, erklärte Giselle und lächelte sanft, aber dennoch besorgt. Nach dem Frühstück verteilten sich alle in unterschiedliche Richtungen und machten sich auf den Weg zur Arbeit. Nur Yuu blieb zurück. „Was Hizaki wohl meinte, als er sagen wollte, weshalb Yuki sich von ihm getrennt hat?“, flüsterte er leise zu sich selber und sah aus dem Fenster nach draußen auf die Straße. Viele Menschen machten sich auf den Weg zur Arbeit und so waren die Straßen gerade ganz schön voll. Yuu wanderte durch das Haus und suchte nach Beschäftigung. Er wollte jetzt bloß nicht an Yuki denken. Doch egal was er machte seinen Gedanken drifteten immer wieder zu dem Älteren ab. „Was ist nur los? Wieso kann ich nicht einmal an etwas anderes denken?“, fragte er sich selbst und legte sich aufs Bett. Auf Yukis Bett! Er vergrub sein Gesicht im Kissen des Größeren und atmete den Duft tief ein. Sanft lächelnd schlief er ein. Am späten Nachmittag kam Giselle zurück. Etwas besorgt, wie sie häufig war suchte sie nach Yuu und fand ihn nach einer Weile auch. Noch immer fest schlafend auf Yukis Bett. „Die Welt ist im Wandel!“, sagte sie zufrieden lächelnd, setzte sich zu Yuu aufs Bett und strich ihm sanft übers Haar, bis der Kleine wach wurde. „Hey, hast du gut geschlafen?“, fragte sie leise. Yuu nickte und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, während er sich langsam aufsetzte. „Wie spät ist es?“, nuschelte er müde. „Noch früh. Ich bin etwas eher heute hier, weil ich dich nicht solange allein lassen wollte.“, antwortete sie und stand auf. „Komm, wir gehen runter und bereiten das Abendessen vor. Ich denke, wir kriegen nachher Besuch von zwei hungrigen Wölfen.“, sagte sie lachend und ging zur Tür. „Wen meinst du?“, fragte Yuu irritiert. „Na wen wohl? Yuki und Hizaki natürlich.“, sagte sie und ging in die Küche. Nur kurze Zeit später folgte Yuu ihr. Kapitel 22: ------------ Giselle und Yuu bereiteten gemeinsam das Abendessen vor und nach einer Weile öffnete sich die Tür und Yuki kam herein gestürmt. „Nicht so hastig, mein Kleiner. Oder bist du auf der Flucht?“, sagte Giselle spöttisch und grinste ihr Ziehkind an. „Ja. Auf der Flucht vor dem stürmenden Regen.“, antwortete Yuki genervt. Er war nass bis auf die Knochen und völlig durchgefroren, deshalb verfrachtete Giselle ihn, nachdem er sich umgezogen hatte, erstmal vor den Kamin mit einer Tassen Tee. Yuu half weiter beim Vorbereiten des Essens, dennoch glitt sein Blick immer wieder zu Yuki. Was natürlich von Giselle nicht unbemerkt blieb. „Wenn du ihn weiterhin so anstarrst, verbrennst du dir die Finger.“, sagte sie und deutete auf das heiße Wasser, in dem Yuu gerade rührte. Er sah sie erschrocken an, doch sie lächelte nur liebevoll. Nur kurze Zeit später betrat Hizaki die Küche. Auch er war komplett durchnässt und seine langen, blonden Haare hingen in Strähnen hinunter. „Na, du siehst ja aus.“, gab Giselle kichernd von sich. Hizaki warf ihr einen bösen Blick zu. „Ich wollte schon immer mal glatte Haare haben, weißt du doch.“, antwortete er und ging nach oben, um sich umzuziehen. „Ehrlich gesagt ist mir das neu.“, fügte sie leise hinzu, so dass nur Yuu es hören konnte. Als sie später beim Essen saßen, konnte Yuu seine Augen einfach nicht von Yuki lassen. Giselle beobachtete das Geschehen interessiert und Hizaki wunderte sich über das merkwürdige Verhalten seiner ´Familie`. „Und habt ihr heute noch etwas vor?“, fragte Giselle dann beiläufig. „Oh ja, ich wollte noch schwimmen gehen, in der Pfütze, die sich auf der Straße gebildet hat.“, gab Hizaki genervt von sich. „Sei doch nicht immer so sarkastisch.“, ermahnte Yuki ihn. „Du hast mir gar nichts mehr zu sagen, du bist nicht meine Mutter.“, meckerte Hizaki. „Das wäre ja noch schöner. Ich glaube, deine Mutter hatte mit dir weniger Ärger, als ich das je hatte.“, entgegnete Yuki und ein lautstarker Streit entstand. „Jungs!“, unterbrach Giselle den Lärm und beide wurden still. „Streit ist wirklich was Tolles. Und ihr solltet das auch ausdiskutieren, dass gehört zu so einem Beziehungsende dazu, aber bitte, macht das oben.“, sagte sie sanft aber bestimmt und Yuki und Hizaki zogen streitend nach oben ab. „Die beruhigen sich wieder und dann werden sie auch gut miteinander auskommen, der Ärger muss nur einfach mal raus. Der hat sich über Jahre hinweg angestaut.“, sagte Giselle sanft zu Yuu, als sie alleine in der Küche saßen. Der Kleine nickte, doch regte sich sonst kaum. „Was ist denn los mit dir?“, fragte Giselle, da sie den Eindruck hatte, Yuu wäre irgendwie geistig abwesend. „Nichts.“, sagte er und sah auf. „Du fühlst dich zu ihm hingezogen. Hab ich recht?“, sagte sie leise und lächelnd. Yuu sah erschrocken zu Giselle. „Zu wem? Was?... Aber,… ich…“, stotterte er sich zurecht und Giselle griff nach seiner Hand. „Ist schon in Ordnung. Das brauch dir doch nicht peinlich zu sein. Yuki ist doch wirklich süß. Ein Jammer für die ganzen schönen, jungen Ladys dieser Stadt, dass er Männer bevorzugt. Es hat aber auch so seine Vorteile,… für mich zumindest.“, sagte Giselle grinsend und fuhr erst fort, als sie Yuus fragenden Blick bemerkte. „Ich werde auf ewig die einzige Frau in seinem Leben sein.“, fügte sie an und lachte. Auch Yuu musste nun lachen, doch wurde er schnell wieder nachdenklich. „Was hast du?“, fragte sie und strich sanft über seine Hand. „Meinst du… er…er… vielleicht…“ „Ob er dich auch liebt?“, ergänzte Giselle seinen Satz und Yuu nickte. „Ich denke, er steckt momentan noch in dieser Trennungsphase und ist eventuell nicht bereit für etwas Neues, aber was ich sicher weiß ist, dass er großes Interesse an dir hat.“, erklärte sie dem Kleinen und dieser lächelte. „Woher weißt du das?“, wollte er daraufhin wissen. „Ich bitte dich, ich bin immer noch seine Mutter.“, sagte sie gespielt empört, stand auf und setzte erneut Tee auf. Von oben hörte man einen Schrei und etwas laut poltern. „Was war das?“, fragte Yuu besorgt. „Die Zwei treiben es mit ihrem Streit gerade etwas zu bunt. Meine Einrichtung wollte ich noch eine Weile behalten. Ich geh mal eben nachsehen, pass du auf das Wasser auf.“, sagte Giselle und verschwand die Treppe nach oben. „Was ist denn hier los?“, fragte sie laut und stürmte in das Schlafzimmer von Yuki hinein. Sie wurde jedoch sofort still, als sie die Beiden Arm in Arm auf dem Bett sitzen sah. „Ich bin gegen den Bettpfosten gerannt und dabei habe ich aus Versehen die Stehlampe umgeschmissen.“, gestand Hizaki. Giselle hockte sich vor ihn und griff nach seinem Fuß. „Hast du dir weh getan?“, fragte sie und versuchte den Fuß zu bewegen, wobei Hizaki wieder aufschrie. „Das sieht nicht gut aus. Ich werde einen Arzt kommen lassen.“, sagte Giselle und ging wieder runter. „Yuu, du passt weiterhin auf das Wasser auf, wenn es fertig ist, gieß bitte den Tee auf. Ich muss los, einen Arzt holen, Hizaki hat sich den Fuß verletzt.“, sagte Giselle, während sie einen Mantel überzog und dann zur Tür hinaus verschwand. Yuu stand auf, um nach dem Wasser zu sehen. „Es tut mir leid.“, flüsterte Yuki in Hizakis Ohr. „Was tut dir leid?“, fragte Hizaki irritiert. „Wenn wir uns nicht gestritten hätten, dann hättest du dich auch nicht verletzt.“, antwortete Yuki leise. „So ein Quatsch. Das ist doch nicht deine Schuld.“ „Doch, ist es.“ „Na gut, wenn ich früher nicht so viel Ärger gemacht hätte, dann wäre dein Rücken vielleicht noch Narbenfrei. Dann sind wir jetzt ja quitt.“, gab Hizaki genervt von sich. „Okay!“, war Yukis schlichte Antwort, als er aufstand und Hizaki auf seinen Arm hob. „Lass uns runter zu Yuu gehen, der Arme vereinsamt sonst noch.“, fügte er dann hinzu und stiefelte los. Hizaki grinste ins ich hinein. „Na Kleiner, alles klar?“, fragte Yuki, als er Hizaki auf einen Stuhl setzte. „Ja, wollt ihr auch Tee?“, entgegnete Yuu. Hizaki nickte und Yuu goss ihm ein. Sie saßen eine ganze Weile so zusammen und redeten über viel Belangloses, bis Hizaki ein heikles Thema direkt ansprach. „Also, ich finde, wir sollten jetzt mal Klartext reden.“ „Was meinst du?“, fragte Yuki. „Yuu, was hältst du von Yuki?“, fragte Hizaki direkt. „Was?“, rief Yuki geschockt und Yuu lief rot an. „Willst du uns jetzt verkuppeln?“ „Yuki? ... Du weißt doch, dass das ohne meine Hilfe wieder nichts wird.“, gab Hizaki selbstsicher von sich. „Was heißt hier wieder?“, entgegnete Yuki nun empört. „Wie dem auch sei. Ich finde, ihr zwei seid wie füreinander geschaffen und ihr solltet mehr Zeit zu zweit verbringen, um euch ungestört näher kommen zu können.“, plapperte Hizaki drauf los. „Dann halt die Klappe und geh.“, sagte Yuki genervt. „Ich würde ja, aber ich kann nicht.“, antwortete Hizaki und deutete auf seinen Fuß. „Lasst uns das Gesprächsthema wechseln.“, schlug Yuki vor, was allerdings von Hizaki abgelehnt wurde. „Nein, ich denke, es ist im Interesse von uns allen, wenn ich euch beide zusammen bringe und daher lasse ich nicht locker.“ „Ach ja, wie läuft es eigentlich mit dir und Kamijo?“, fragte Yuki dann gehässig. „Ich hab ihn eine Weile nicht gesehen, er ist sehr beschäftigt.“ „Fazit, es läuft gar nichts.“, antwortete Yuki schnippisch und der kleine blonde sah ihn finster an. „Wieso muss ich eine neue Beziehung führen, wenn du auch keine führst?“, fragte Yuki nun. „Frag Yuu doch mal, was er will.“, gab Hizaki von sich und sah seinen Ex-Freund scharf an. „Nein, bitte nicht.“, antwortete Yuu hastig. Hizaki und Yuki starrten ihn daraufhin irritiert an. „Wieso?“, fragte Yuki dann. „Na ja, ist doch klar. Frag nicht so blöd, er liebt dich eben.“, entgegnete Hizaki und Yuu starrte zu Boden. In dem Moment öffnete sich die Tür und Giselle kam mit einem Arzt herein. „Yuu und Yuki geht bitte nach oben, damit der Arzt Hizaki in Ruhe untersuchen kann.“, sagte sie, die beiden Angesprochenen standen auf und verschwanden. Hizaki grinste, besser hätte es doch nicht kommen können. Jetzt waren die Beiden allein und hoffentlich würde sie keiner stören. Kapitel 23: ------------ Oben angekommen setzten Yuu und Yuki sich ins Schlafzimmer und starrten auf den Fußboden. Eine ganze Weile herrschte eisernes Schweigen, bis Yuki sich vorsichtig zu Wort meldete. „Also,… was Hizaki da gesagt hat… stimmt das?“ Yuu sah langsam auf und nickte. „Aber… na ja,… wir kennen uns ja noch nicht lange.“, fügte Yuki daraufhin an. Yuu nickte wieder. „Warum bist du denn so still. Yuu, sag doch mal ganz klar, was du denkst.“, Yuki hockte sich vor den Kleineren und griff nach seinen Händen. „Ich… finde dich sehr nett und wir teilen ein ähnliches Schicksal… und… du siehst verdammt gut aus.“, nuschelte Yuu. Er hatte auch ein bisschen die Hoffnung Yuki würde es nicht verstehen und auch nicht weiter nachfragen, doch dem war nicht so. „So zu sagen, Liebe auf den ersten Blick?“, sagte er und wieder nickte Yuu. Yuki legte eine Hand in den Nacken des Jüngeren und zog ihn dichter zu sich heran. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten zuckte Yuu ein Stück zurück. „Ich werde dir nichts tun. Das verspreche ich dir.“, hauchte Yuki an Yuus Ohr und wieder nährten sich ihre Lippen, bis sie sanft aufeinander trafen. Yuu lief ein Schauer über den Rücken, als er diese warmen, weichen Lippen endlich spüren durfte. Lange hatte er nicht darauf warten müssen, doch schien es ihm wie eine Ewigkeit gewesen zu sein. „Immer diese Pärchenbildung. Langsam komm ich nicht mehr hinterher.“, sagte Teru, der sie durch den Türspalt beobachtet hatte. Yuu und Yuki starrten ihn fassungslos an. „Habt ihr beide einen Geist gesehen, oder warum seit ihr wie versteinert?“, fragte Teru und trat näher. „Teru? … Was zum Henker machst du hier?“, fragte Yuki verwirrt. „Herr Dr. Teru, wenn ich bitten darf.“, sagte Teru gespielt arrogant. „Was?“, hakte Yuki nach. „Das war ein Scherz. Wir haben doch bloß einen Vorwand gesucht, um euch zusammen zu bringen, außerdem Kamijo und Hizaki und… es musste ja noch alles zwischen dir und Hizaki geklärt werden. Davon haben wir auch fast alles erreicht.“, erklärte Teru. „Das heißt, Hizaki ist gar nicht verletzt und Giselle war los, um dich zu holen und nicht irgendeinen Arzt?“, fragte Yuki nach. „Genau. Du bist ganz schön clever. Aber das hab ich ja schon immer gesagt.“, bestätigte Teru grinsend und setzte sich zu den Beiden. „Und welches Ziel habt ihr nicht erreicht?“, wollte Yuu nun wissen. „Na ja, wir haben immer noch nicht Hizaki und Kamijo zusammengebracht.“, antwortete Teru und überlegte. „Und wo ist Kamijo jetzt?“, fragte Yuki daraufhin. „Sitzt unten.“ „Dann schick Giselle weg und lass die Zwei allein. So wie ihr es mit uns gemacht habt.“, schlug Yuki vor, doch Teru schüttelte den Kopf. „Funktioniert nicht, weil euch zusammen zu bringen, war Hizakis Idee, er wird es durchschauen.“ Eine Weile saßen sie alle zusammen unten in der Küche und unterhielten sich, bis Teru und Kamijo sich wieder auf den Weg zum Schloss machten. Giselle, die immer noch bei ihrer Nachbarin nächtigte, verließ das Haus und ließ die drei Jungs alleine. „Ich hoffe, du schläfst heute Nacht nicht wieder auf dem Küchenfußboden.“, sagte Hizaki und sah abwechselnd von Yuki zu Yuu. „Nein, er schläft bei mir.“, sagte Yuu und schlang beide Arme um seinen Freund. Hizaki grinste in sich hinein. Er freute sich für die Beiden. Und er wusste, es war die Richtige Entscheidung sich von Yuki zu trennen, sie hatten schließlich beide mehr Vorteile davon. Immerhin blieben sie auch Freunde. „So, ich geh schlafen. Gute Nacht ihr Zwei.“, gab Hizaki gähnend von sich und verschwand die Treppe nach oben. „Wollen wir auch schlafen gehen?“, fragte Yuu und sah Yuki verliebt an. „Ja, gute Idee. Ich bin ganz schön erschöpft.“, antwortete Yuki. Sie räumten noch kurz etwas in der Küche auf und löschten überall das Licht, bevor sie nach oben und im Schlafzimmer verschwanden. „War es das erste Mal für dich, als der König dich genommen hat?“, fragte Yuki sanft, als sie beide im Bett lagen. Yuu nickte und sah zur gegenüberliegenden Wand. „Das brauch dir nicht unangenehm zu sein. Ich muss es nur wissen, damit ich weiß, wie vorsichtig ich mit dir umgehen muss.“, ergänzte Yuki, fuhr mit einer Hand über Yuus Wange und strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Yuu lächelte ihn sanft, aber dennoch unsicher an, als Yuki mit seinen Händen unter Yuus Hemd fuhr und anfing ihn sanft zu streicheln. „Du brauchst keine Angst zu haben,… ich werde dir nicht wehtun.“, sagte der Ältere mit einem beruhigenden Lächeln. „Aber,… wenn ich etwas nicht will,… hörst du dann sofort auf?“, fragte der Kleinere schüchtern. „Versprochen.“ Yuki beugte sich ein Stück vor und küsste Yuus Hals. Der Jüngere seufzte entspannt und ließ vollkommen locker. Yuki zog ihm das Hemd langsam aus und übersäte seinen Oberkörper mit Küssen und Streicheleinheiten. Doch als er mit seinen Händen tiefer wanderte stoppte Yuu ihn. „Bitte,… ich kann das nicht.“, sagte er ängstlich und sah Yuki tief in die Augen. „Kein Problem. Wollen wir schlafen?“, sagte der Ältere sanft lächelnd und der Andere nickte. Yuki kuschelte sich in seine Decke ein und zog Yuu ganz dicht an sich. Während der Ältere schnell einschlief, dachte der Jüngere noch eine Weile über die Geschehnisse des Tages nach. Doch irgendwann fielen auch ihm die Augen zu. Am nächsten Morgen betrat Giselle vorsichtig die Küche, da sie sich nicht sicher war, ob Yuki eventuell wieder auf dem Boden geschlafen hatte, doch dem war nicht so. Verschlafen taumelte Hizaki die Treppe runter und rüber sich die Augen, als Giselle gerade Teewasser aufsetzte. „Guten Morgen, Mäuschen.“, sagte sie und verstrubbelte Hizakis Haare. Der Kommentierte das Ganze mit einem Grummeln und setzte sich erstmal an den Tisch. „Wo schläft Yuki?“, fragte sie dann. „Bei Yuu.“, gähnte Hizaki. „Die Zwei sind aber schnell.“, gab Giselle überrascht von sich. „Nein, er schläft bei Yuu nicht mit ihm.“, erklärte Hizaki und ließ den Kopf auf die Tischplatte fallen. „Aber du hast offenbar nicht lange genug geschlafen.“, bemerkte Giselle und goss Hizaki Tee ein. „Kann sein. Aber da muss ich jetzt durch. Ich muss schließlich gleich zur Arbeit.“ „Dann ist Yuu heute wieder den ganzen Tag alleine.“, sagte Giselle etwas besorgt. „Nein, Teru kommt nachher. Er will sich mit ihm anfreunden. Hat er zumindest gesagt.“, quasselte Hizaki gegen die Tischplatte. „Ach so, na dann ist es ja gut.“ „Du musst dir auch um alles und jeden Sorgen machen.“, sagte der Blonde und hob seinen Kopf wieder. Die Zeit verging und die neue Situation wurde zur Gewohnheit. Kamijos Vater wurde mit dem Bau seiner Urlaubsvilla fertig und bezog diese fürs Erste mit seiner Familie, da auch ihm und seiner Frau der König langsam suspekt vorkam. Seine Art das Land zu regieren schien ihnen nicht die Richtige und auch sein Privatleben machte einen zerrütteten Eindruck auf sie. Kamijo tauchte nachmittags bei Hizaki, Yuki, Yuu und Giselle auf, um sie zum Dinner in ihrem neuen Heim einzuladen. Dankend nahmen die vier die Einladung an. Als Kamijo nach einer Weile wieder gehen wollte, brachte Hizaki ihn noch hinaus und so waren die übrigen Drei für einen Moment ungestört. „Wir sollten Hizaki allein zu diesem Dinner gehen lassen. Damit er mit Kamijo ungestört sein kann. Vielleicht wird dann endlich was aus den Beiden.“, sagte Giselle leise. „Du kannst Hizaki doch nicht alleine da hoch laufen lassen.“, meckerte Yuki. „Wir könnten Teru doch darum bitten ihn hier abzuholen, dann wäre er doch sicher, oder?“, schlug Yuu vor und Yuki nickte. „Auch wenn er es nicht zugibt, er ist doch sehr einsam, seit der Trennung von Yuki.“, fügte Giselle an. „Toll, jetzt fühl ich mich wieder schuldig.“, meckerte Yuki weiter. „Das brauchst du aber nicht. Hizaki hat es doch selbst so gewollt und es ist auch besser so. Du passt besser zu Yuu und er passt besser zu Kamijo. Wir sind schon immer einfache Leute gewesen, während die beiden Aristokraten sind und bleiben werden, selbst wenn sie aus ihren Familien ausgestoßen sind. Zumindest in Hizakis Fall.“, sagte Giselle erklärend. „Wir sind einfache Leute? Das hast du beinah schön gesagt. Bin ich schlechter, oder nein, noch besser,… ist Yuu schlechter als Hizaki? Der Dieb und der Prinz. Wo ist genau der Unterschied?“, sagte Yuki scharf. „Du bist heute ganz schön biestig, Yuki.“, sagte sie nur, stand auf und ging zur Tür. „Na, ihr würdet wirklich ein süßes Pärchen abgeben.“, sagte sie beiläufig zu Hizaki und Kamijo, die immer noch gemeinsam vor der Tür standen. „Ich störe nur ungern, aber Kamijo, könntest du uns bei Gelegenheit Teru vorbeischicken? Wir müssten etwas mit ihm bereden.“, fuhr sie fort. Kamijo nickte lächelnd. „Mache ich gerne.“, sagte er, verabschiedete sich und verschwand. Am darauf folgenden Sonntag war Hizaki schon früh morgens sehr nervös. Er stürzte in Yukis und Yuu gemeinsames Schlafzimmer und fand die Beiden ächzend, im Bett liegend vor. „Was ist denn los?“, fragte er besorgt. „Mir geht es total schlecht.“, jammerte Yuki. „Halt dich lieber fern, sonst steckst du dich noch an.“, fügte er stöhnend hinzu. „Yuu hab ich offenbar schon infiziert.“ Giselle kam hektisch mit Tee nach oben gelaufen. „Hizaki, bist du auch endlich wach. Unten steht Frühstück, wenn du Hunger hast. Bleib nicht zu lange hier drin, du willst doch heute Abend zu Kamijo, oder? Das geht nicht, wenn du krank bist.“, quasselte sie drauf los und rannte auf Yuki zu. „Aber, dann können die Beiden ja gar nicht mit.“, sagte Hizaki etwas traurig. „Mäuschen, sei nicht traurig. Ich kann aber auch nicht mit, ich muss doch hier die Pflegerin spielen. Teru kommt aber nachher und holt dich. Du brauchst also nicht alleine gehen.“ „Okay.“, sagte Hizaki und ging erstmal frühstücken. Im Laufe des Tages wurde aber auch seine Laune wieder besser und er freute sich darauf endlich mal mit Kamijo allein sein zu können. Am späten Nachmittag war es dann soweit. Teru klopfte, Giselle öffnete und zu zweit machten sie sich in einer Kutsche von Kamijos Vater auf den Weg. Giselle ging wieder zu ihren beiden Kranken, doch blieb diesmal grinsend in der Tür stehen. „Ist er endlich weg?“, fragte Yuki und Giselle nickte. „Den Göttern sei Dank, dann kann ich ja endlich aufstehen und mich bewegen.“, jammerte Yuu, der es überhaupt nicht gewöhnt war so viel zu liegen und den Kranken zu spielen. Ihm fehlte jetzt definitiv Bewegung. „Wie geht es dir? Wir haben uns ja eine Weile nicht gesehen.“, fragte Hizaki, als er mit Teru allein in der Kutsche saß. „Mir geht es gut, aber Yuu und Yuki wohl nicht, hab ich gehört.“ „Doch, denen geht es auch gut. Die wollten nur nicht mit, damit ich mit Kamijo allein sein kann.“, sagte Hizaki trocken und Teru stand der Schock ins Gesicht geschrieben. „Woher weißt du das?“ „Glaubst du, ich bin von gestern. Mir ist das egal. Ob sie nun dabei sind oder nicht. Aber vielleicht werden wir ja noch mal eingeladen.“ „Bestimmt.“ Den Rest der Fahrt schwiegen die Beiden. Erst, als sie ankamen, meldete Teru sich zu Wort. „Wir sind da. Ich hoffe es gefällt dir?“ Hizaki stieg aus und bewunderte die edle Villa, die vor ihm aus dem Boden ragte. „Wunderschön.“, sagte er nur, in dem Moment ging die Tür auf und Kamijo trat heraus. „Wo hast du die Anderen gelassen?“, fragte er und empfing Hizaki herzlich. „Yuu und Yuki sind krank und Giselle kümmert sich um die Beiden.“, log Hizaki und folgte Kamijo ins Haus. „Soll ich dir erstmal alles zeigen?“, fragte der Größere, als sie drinnen waren. „Ja, gerne.“, antwortete Hizaki und so wanderten sie erst einmal durch die Villa. Als sie im unteren Teil des Hauses fertig waren, blieb Kamijo an einer Treppe stehen. „Dort oben wohne ich und Teru hat dort auch sein Zimmer. Aber das zeige ich dir nach dem Essen. Es ist schon spät.“ „Kein Wunder, die Villa ist auch wirklich sehr groß.“, sagte Hizaki und folgte Kamijo in den Speisesaal, wo er zum ersten Mal auf dessen Eltern traf. „Nanu. Kamijo, hattest du nicht von vier Personen gesprochen?“, fragte seine Mutter ihn sanft. „Ja, aber der Rest konnte aus Krankheitsgründen leider nicht kommen.“ „Schade. Aber es muss ja nicht das letzte Mal gewesen sein.“, sagte der Vater. Es wurde sich förmlich vorgestellt und es dauerte auch gar nicht mehr lange, bis das Essen aufgetragen wurde. Hizaki hatte, trotz des lockeren Familienlebens bei Giselle sein adliges Benehmen, zu seinem Glück, nicht verlernt. Und so wurde der Abend ein voller Erfolg. Während des Essens warfen die Beiden sich immer wieder sanfte Blicke zu, die auch unbemerkt blieben. Spät am Abend war es an der Zeit die kleine Festlichkeit zu beenden. Kamijos Eltern verabschiedeten sich von Hizaki und gingen zu Bett. „Ich würde dich gerne persönlich nach Hause bringen.“, sagte Kamijo verliebt. „Aber, was ist, wenn ich gar nicht nach Hause will?“, antwortete er ruhig. Kamijo sah ihn fragend an, denn er verstand nicht, worauf der Kleinere hinaus wollte. „Du hast mir auch das obere Stockwerk noch nicht gezeigt.“, fügte er dann hinzu und Kamijo ging ein Licht auf. Er hob Hizaki auf seinen Arm und trug ihn die Treppe nach oben. Teru versteckte sich hinter einem Vorhang und beobachtete die Beiden amüsiert. „Mission geglückt.“, sagte er leise zu sich selbst und verschwand dann auch im Bett. Kapitel 24: ------------ Die Familie für die Giselle arbeitete, hatte an diesem Wochenende eine Feierlichkeit, weshalb sie die Nacht über arbeiten musste. Hizaki war noch immer bei Kamijo und so waren Yuki und Yuu ganz allein. „Yuki?“ „Hm?“ „Es ist so still heute.“, sagte Yuu leise. „Kein Wunder, außer uns ist niemand hier.“, entgegnete Yuki. „Das meinte ich ja. Dass Hizaki immer noch nicht da ist, ist doch ein gutes Zeichen, oder?“, fragte der Jüngere auf einmal. „Wahrscheinlich. Lass uns nach oben gehen.“, schlug Yuki vor, stand auf und zog Yuu hinter sich her. „Ich bin so müde.“, sagte Yuu gähnend, als sie oben angekommen waren und fing an sich aus seiner Kleidung zu schälen. „Lass mich das machen.“, sagte Yuki und griff nach Yuus Händen. Der Jüngere ließ locker und Yuki machte sich langsam an seine Arbeit. Stück für Stück legte er immer mehr von der samtweichen Haut seines Geliebten frei. Sanft verteilte er Küsse auf dessen Hals und Yuu begann leicht zu stöhnen. Yuki küsste und streichelte ihn, seine Hände schienen überall zu sein, doch dieses Mal gefiel es ihm. Es gefiel ihm sogar sehr. Yuki hob ihn auf seine Arme und legte ihn sanft auf das Bett. Yuu zog ihn dicht zu sich heran und sie verfielen in einen leidenschaftlichen Kuss. Yuki ließ seine Hände an den Seiten des Kleineren abwärts gleiten und fing an ihn zwischen den Beinen zu streicheln. Yuu keuchte erschrocken auf, bei der ersten Berührung. „Yuu, ich weiß, der König hat dir sehr weh getan. Aber ich werde ganz vorsichtig sein, das verspreche ich und wenn es dir zuviel wird, dann sag es, ich höre sofort auf.“, sagte Yuki sanft und der Jüngere nickte unsicher. Yuki strich sanft über Yuus Wange und lächelte verliebt. Er leckte spielerisch über den Hals des Jüngeren, während er dessen Beine spreizte und sich dazwischen legte. „Bist du bereit?“, hauchte er ihm verführerisch ins Ohr. Yuu nickte bloß und schloss die Augen. Ganz langsam und vorsichtig drang Yuki in den zierlichen Körper unter sich ein. Yuu schrie kurz auf und der Ältere stoppte seine Bewegungen sofort. „Tief durchatmen.“, flüsterte er seinem Geliebten zu und beobachtete ihn. Als er sich wieder beruhigt hatte und der Schmerz etwas abgeklungen war, drang er noch ein Stück tiefer in ihn ein. Der Jüngere biss die Zähne zusammen, denn er spürte wieder so einen ziehenden Schmerz, doch wollte er es sich nicht anmerken lassen. Er liebte Yuki und er wollte das hier mit ihm teilen, dafür war er auch bereit Schmerzen zu ertragen. Anders als es beim König war. Keuchend und stöhnend bewegten die zwei sich ihre verschwitzten Körper gegeneinander, bis Yuu laut stöhnend kam und sich noch enger um den Älteren zusammenzog. Yuki stieß noch ein paar mal in ihn, bevor auch er keuchend kam und sich tief in dem Jüngeren ergoss. Sanft zog er sich aus Yuu zurück, legte sich neben ihn und schloss ihn fest in seine Arme. „Ich liebe dich.“, flüsterte er ihm ins Ohr. Yuu lächelte glücklich und sah seinem Freund tief in die Augen. „Und ich liebe dich.“, hauchte er ruhig und schlief ein. Yuki streichelte ihm sanft über das lange Haar und beobachtete die schlafende Schönheit in seinen Armen noch eine ganze Weile. Kamijo zeigte Hizaki währenddessen das obere Stockwerk. Der Kleinere war begeistert. Schließlich war es nicht typisch französisch, sondern hatte ein bisschen was italienisches an sich, was dem Blonden wirklich gut gefiel. „Und hier schlafe ich.“, sagte Kamijo und öffnete die Tür zu seinem Schlafzimmer. Hizaki ging hinein und sah sich in dem Raum genau um. „Es wirkt total gemütlich.“, sagte er und ging zum Fenster. „Und einen wundervollen Ausblick hast du von hier oben auch.“, fügte er an, denn man konnte von diesem Fenster aus, auf die gesamte Stadt hinab blicken, die schmalen Gassen, man konnte sogar die Menschen sehen, die ihrem gewohnten Alltag nachgingen. „Wenn wir noch mal eingeladen werden, dann müssen die anderen Drei unbedingt mitkommen. Das ist so schön hier.“, sagte Hizaki begeistert. „Natürlich werden wir euch wieder einladen. Ihr seid gern gesehen Gäste, vor allem du…. Du kannst kommen wann immer du willst.“, sagte Kamijo leise aber glücklich und zufrieden. „Das Angebot werde ich nicht ausschlagen. Ich komme gerne wieder.“, sagte Hizaki und stellte sich dicht vor Kamijo. „Soll ich dich nun nach Hause bringen?“, fragte Kamijo auf einmal. „Über Nacht einladen willst du mich nicht?“, hauchte der kleine Blonde verführerisch und schlang beide Arme um Kamijos Nacken. „Sehr gerne.“, sagte Kamijo, hob Hizaki auf seine Arme und trug ihn zum Bett, auf das er ihn sanft ablegte. Am nächsten Morgen saßen Yuu, Yuki und Giselle ohne Hizaki beim Frühstück. „Ist doch super. Wenn er bei Kamijo übernachtet hat, heißt das doch, die Zwei sind endlich zusammen, oder?“, meinte Yuu und sah fragend in die Runde. „Ja, natürlich. Ich hoffe nur, er vergisst nicht, dass er zur Arbeit muss.“, antwortete Giselle. Es klopfte an der Tür. Yuki stand auf, öffnete und sah in das Gesicht von Teru. „Guten Morgen. Was machst du denn so früh schon hier?“, fragte Yuki irritiert. „Ich wollte nur Bericht erstatten.“, antwortete der Kleine. „Komm herein. Hast du Hunger? Du kannst mit uns Frühstücken.“, hörte man Giselles Stimme aus der Küche rufen. Teru und Yuki kamen zurück und setzten sich an den Tisch. Giselle goss ihnen Tee ein. „Ist Hizaki heute früh zur Arbeit gegangen?“, fragte sie dann etwas besorgt. „Ja, er ist schon los, nur keine Sorge.“, antwortete Teru ruhig und trank einen Schluck Tee. „Ich würde sagen, wir sollten unseren Erfolg feiern, denn wir haben es tatsächlich, nach so langer Zeit geschafft, die Zwei zusammen zu bringen.“, verkündete Teru glücklich. „Na endlich.“, äußerte Yuki genervt und Yuu musste grinsen. Sanft lächelnd strich Giselle Teru über den Arm. „Und du bist immer noch alleine?“, fragte sie dann. Teru sah sie erstaunt an. „Ich bin doch nur ein Diener. Ich hätte auch gar keine Zeit für eine Beziehung.“, antwortete er und hoffte, das Thema damit abgeschlossen zu haben. Doch Giselle war durch die Antwort nicht befriedigt. „Was heißt hier ´nur ein Diener`? Du bist genauso ein vollwertiger Mensch, wie jeder andere hier am Tisch oder draußen auf der Straße und du kannst nicht ein Leben lang einsam sein.“ „Ich bin doch nicht einsam. Ich hab so viele Menschen um mich herum.“ „Versuch gar nicht erst dich raus zu reden, Teru. Gegen Giselle hat keiner eine Chance.“, mischte Yuki sich nun ein und lenkte damit vom eigentlichen Thema etwas ab. „Was soll das denn heißen, mein Kleiner?“, meckerte Giselle nun. „Das soll heißen, dass du es sowieso besser weißt und meistens leider auch noch recht hast.“, sagte Yuki knirschend. Es gefiel ihm nicht, dass er zugeben musste, dass Giselle wirklich so oft recht behielt, doch leugnen brauchte er es auch nicht, sie wusste es eh wieder besser. „So, ich muss zur Arbeit.“, sagte Yuki und stand auf. „Ist es schon so spät? Dann muss ich ja auch los. Teru bleibst du bei Yuu?“, fragte Giselle, mal wieder besorgt, dass Yuu alleine bleiben müsste. „ Na klar bleib ich hier.“, antwortete Teru und dann wurden die beiden alleine gelassen. „Du lächelst heute schon den ganzen Morgen so selig. Ist irgendwas gewesen?“, fragte Teru neugierig und hielt Yuu mit seinem Blick fixiert, bis ihm ein Licht aufging. „Moment mal,… ihr ward doch gestern Abend allein hier, oder?“ „Ja, waren wir.“, sagte Yuu nörgelnd. „Was denn los? Nun erzähl schon.“, meckerte Teru und piekste Yuu in die Seite. „Das ist privat. Das geht dich gar nichts an.“, sagte Yuu nur leicht beschämt und Teru blieb der Mund offen stehen. „Ihr habt doch nicht… ihr habt…“, stotterte er und sah Yuu in die Augen. „Doch ihr habt. Oh mein Gott. Wie war es? Los erzähl.“ „Teru, nein… ich will das nicht erzählen.“, sagte Yuu und starrte auf die Tischplatte. „Hat er dich genommen oder du ihn?“ „Teru!“, rief Yuu empört aus. „Er dich, okay. Tat es sehr weh?“ „Ja, tat es und jetzt hör auf zu fragen.“, Yuu stand auf und machte sich an den Abwasch. Teru gesellte sich zu ihm und fing an abzutrocknen. „Tut mir leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin. Ich bin halt nur neugierig. Ich weiß eben nicht, wie das ist.“, sagte er dann leise. Yuu sah ihn durchdringend an, lächelte dann aber wieder. „Giselle hat recht. Du brauchst einen Freund. Oder stehst du nicht auf Männer?“ „Ich weiß nicht, ich hab mich damit doch noch nie beschäftigt.“, gestand Teru. „Wie war es für dich, dein Leben lang für Kamijo zu arbeiten?“ „Ich arbeite doch immer noch für ihn.“ „Ja, aber wie war es bisher?“ „Es ist ein relativ lockeres Arbeiten. Sicherlich anders, als es beim König von Frankreich je war.“, sagte Teru ausdruckslos. „Aber das meinte ich nicht. Hätte es einen Unterschied gemacht, wenn Kamijo eine Frau wäre?“, sagte Yuu erklärend und sah Teru fragend an. „Ich will nichts von ihm und ich wollte auch noch nie. Er sagt mir vom Typ her nicht zu. Wenn ich eine Beziehung eingehen dürfte und wollte, dann wahrscheinlich mit jemandem wie,… ach, ich weiß auch nicht.“ „Du weißt es ganz genau. Sag es!“, sagte Yuu bestimmt. „Na ja, ich denke eher ein älterer, ernsthafterer Typ, der natürlich auch Spaß versteht und witzig ist, aber er muss auf mich aufpassen können.“ „Meinst du nicht, dass irgendwo genau so einer auf dich wartet?“, meinte Yuu ruhig. „Das wäre ja wie im Märchen.“, meckerte Teru. „Soll ich dir mal was sagen, ich hab im Kerker des Schlosses gesessen, bin vom König zum Sex gezwungen worden und habe wegen alldem die Liebe meines Lebens kennen gelernt. Erzähl du mir nichts von Märchen.“ „Manchmal geht das Schicksal merkwürdige Wege.“, antwortete Teru darauf und schweigend wuschen sie weiter ab. Kapitel 25: ------------ vielen lieben dank für die kommis und viel spaß beim weiterlesen. Am späten Vormittag stürmte Kamijo über den Markt, auf der Suche nach Hizaki. Es dauerte auch nicht lange und er hatte ihn gefunden. „Was ist denn mit dir los? Du bist ja völlig außer Atem.“, stellte Hizaki überrascht fest. „Hizaki, lass uns fort gehen.“ „Was?“, rief Hizaki geschockt. „Es ist doch alles wunderbar. Wir sind zusammen, du brauchst dir keine Sorgen um Yuki oder Yuu zu machen. Lass uns die Welt bereisen. Gemeinsam.“, sagte Kamijo euphorisch. „Bist du betrunken?“ „Ich bin mit meinen Gedanken noch nie so klar gewesen. Hizaki, was hält dich hier?“ „Das kann ich dir sagen. Eine liebevolle Familie hält mich hier, die ich niemals alleine lassen werde. Und wenn du weg willst,… mit mir, dann nur, wenn Yuki, Yuu, Teru und Giselle auch mitkommen.“ „Den Vorschlag akzeptiere ich. Pack deine Sachen, wir reisen morgen ab.“ „Was? Du spinnst wohl, dass ist viel zu kurzfristig.“, sagte der kleine Blonde völlig außer sich. Das war zu viel Input auf einmal für ihn. Meinte Kamijo das wirklich ernst oder war er doch betrunken? „Worauf willst du denn noch warten, Hizaki?“, fragte Kamijo und griff nach den Händen des Kleineren. „Und es ist dir wirklich ernst? Ich muss das wissen, denn dann werde ich meinen Job kündigen müssen.“, gab Hizaki leise von sich. „Es ist mein voller Ernst. Kündige so schnell du kannst.“, und mit diesen Worten verschwand er. Hizaki war völlig fassungslos. Er wusste nicht, was er davon halten sollte und ob es eine gute Idee war oder nicht. Als er abends nach Hause kam, saßen die Anderen bereits beim Essen. Und erstaunlicher Weise, war Kamijo ebenfalls da. „Was machst du denn hier?“, fragte Hizaki. „Wir besprechen alles für unsere Abreise.“, antwortete Kamijo lächelnd. Hizaki nickte bloß zaghaft. „Werdet ihr denn auch alle mitkommen? Wenn auch nur einer hier bleibt, dann bleibe ich auch.“ „Hizaki, du darfst dich nicht zu sehr an uns binden. Du musst dein eigenes Leben führen.“, sagte Giselle sanft. „Das heißt, du kommst nicht mit?“, fragte Hizaki traurig und Giselle nickte. „Und was ist mit euch beiden?“, sagte er an Yuu und Yuki gewandt. Auch diese waren sich nicht schlüssig, ob es eine gute Idee war, Frankreich zu verlassen. „Wo soll es überhaupt hingehen?“, wollte Yuu nun wissen. „Ich möchte Hizaki die ganze Schönheit meines Landes zeigen.“, gestand Kamijo. „Italien!“, flüsterte Yuu zu sich selber, doch Yuki wurde aufmerksam. „Ist irgendwas?“, fragte er seinen Geliebten. „Ich war schon sehr lange nicht mehr in Italien.“, antwortete dieser. „Na also, dann musst du unbedingt mal wieder hin.“, mischte sich Hizaki nun wieder ein. „Du warst schon mal in Italien?“, fragte Yuki überrascht. „Nicht lange. Ich war damals noch ein kleines Kind.“ „Bevor deine Eltern starben?“, hakte Hizaki nach. „Nein, meine Eltern waren zu diesem Zeitpunkt schon lange tot. Ich war mit meinem Ziehvater da. Damals muss ich so neun Jahre als gewesen sein. Er fand Italien schon immer unglaublich schön und wollte es mir mal zeigen.“ „Ziehvater? Ich dachte, du wärst im Waisenhaus aufgewachsen?“, hakte Yuki nun nach. „Bin ich auch. Na ja, ich war nur knapp fünf Jahre da. Er hat mich aus dem Waisenhaus geholt, als ich fünf war. Er kannte meine Eltern flüchtig, doch mehr kannte er das Waisenhaus. Er wusste, dass die Kinder dort gequält und geschlagen werden. Also hat er mich zu sich genommen. Doch er war nicht sehr angesehen in unserer Gegend. Die Menschen hielten ihn für einen Hexer. Also schickte er mich fort als ich 13 war. Er meinte, er wäre eine Gefahr für mich und er müsse sich versteckt halten.“ „Du meinst, er hält sich in Italien versteckt?“, fragte Yuki sanft. Yuu nickte. „Und du würdest ihn gerne wieder sehen?“, fragte Hizaki weiter. „Wenn er noch lebt, würde ich das sehr gerne.“, sagte Yuu traurig. „Na seht ihr, dann seid ihr doch schon mal zu viert.“, gab Giselle fröhlich von sich. „Wir brauchen natürlich jemanden, der für uns das Essen macht.“, bemerkte Hizaki und tat ganz unschuldig. „Damit kriegt ihr mich nicht. Vergesst es.“, sagte Giselle, denn sie hatte die Masche durchschaut. „Und wer kümmert sich um uns, wenn wir krank sind.“, fügte Yuki noch an. Und in dem Moment fiel Hizaki wieder etwas ein. „Wo wir grad beim Thema krank sind. Ihr zwei habt euch ganz schön schnell wieder erholt, nicht war?“, sagte er provokativ zu Yuu und Yuki. Die beiden fühlten sich ertappt. „Ähm, na ja,… also…“, fing Yuki an, doch wurde er von Hizaki unterbrochen. „Versuch gar nicht erst mir das zu erklären. Ich habe euch eh längst durchschaut.“ „Na gut, Giselle kommst du nun mit?“, sagte Kamijo und kam damit wieder zurück zum eigentlichen Thema. „Ich bin noch nie woanders gewesen, als in Frankreich.“, sagte sie unsicher. „Aber in Frankreich bist du schon so viel herum gereist und hast Neuanfänge gewagt.“, warf Yuki ein. „Ich kann kein italienisch.“, fügte sie noch hinzu. „Ich auch nicht.“, sagte Yuki zu ihr. „Dafür haben wir ja auch Kamijo und Teru. Außerdem lernen wir bestimmt schnell.“, meinte Hizaki. „Ihr vielleicht. Ihr seid ja noch jung. Ich bin eine alte Schachtel. In meinen Kopf geht nicht mehr so viel Neues.“ „Stell dich nicht so an. Du kommst mit. Und da wird jetzt nicht weiter diskutiert.“, sagte Yuki bestimmt und schloss das Thema damit fürs Erste ab. Sie aßen alle gemeinsam noch gemütlich zu Ende und verschwanden dann nach und nach im Bett. Auch Kamijo ging zurück nach Hause. Yuu und Yuki lagen dicht aneinander gekuschelt in ihrem Bett, doch keiner von beiden konnte so recht schlafen. „Yuki, schläfst du schon?“, flüsterte der Kleinere und wartete eine Antwort ab. „Nein. Ich überlege.“ „Was überlegst du denn?“, fragte Yuu nun lauter. „Ich überlege, ob es wirklich eine so gute Idee ist, hier weg zu gehen.“, gab Yuki ehrlich zu. „Wenn du nicht weg willst, können wir auch hier bleiben. Ich muss nicht so unbedingt nach Italien. Hauptsache, ich bin bei dir.“, erklärte der Jüngere und sah seinen Geliebten fragend an. „Nein, auf keinen Fall. Wir werden nach Italien gehen und wenn es uns dort nicht gefällt, dann kommen wir halt wieder zurück.“, sagte Yuki und zauberte Yuu damit ein glückliches Lächeln auf die Lippen. Trotzdem dauerte es noch eine ganze Weile, bis die Beiden endlich einschlafen konnten. Kapitel 26: ------------ so, ich habe es endlich geschafft ein neues kapitel zu schreiben. puh, hat lange gedauert, ich weiß. doch was lange wärt wird endlich gut. hihi. viel spaß beim lesen. Früh am nächsten Morgen stand eine Kutsche von Kamijos Vater vor Giselles Tür. Teru lud das Gepäck von Hizaki, Yuki und Yuu auf. Giselle hatte sich letztendlich durchgesetzt und kam nicht mit. Yuki stand mit traurigem Blick vor seiner Ziehmutter und sah zu Boden. „Du wirst mir fehlen.“, sagte er leise. Sie zog ihn fest in seine Arme und gab ihm einen Kuss aufs Haar. „Du bist hier immer willkommen. Ihr alle seid das und ich hoffe doch stark, dass ihr euch irgendwann wieder sehen lasst. Solange halte ich hier die Stellung.“, sagte sie und spielte die Starke, doch tief in ihrem Innern zerriss es sie beinah, dass ihre Familie nun soweit weg von ihr leben würde. Kamijo, Hizaki und Yuu stiegen in die Kutsche, während Yuki sich zu Teru nach vorne setzte. „Wenn du eine Pause brauchst, sag bescheid, ich übernehme dann gerne die Zügel.“, schlug Yuki vor und Teru nickte lächelnd. Die Kutsche fuhr ab und Giselle sah ihnen lange nach. Leise lief ihr eine Träne die Wange herab. Die Nachbarin, mit der Sie befreundet war, kam aus ihrem Haus, mit besorgtem Blick und ging auf Giselle zu. „Was hast du?“, fragte sie sanft und legte einen Arm um Giselle. „Meine Kleinen sind viel zu schnell erwachsen geworden. Sie machen sich jetzt auf den Weg in ein anderes Land. Ich kann nur hoffen, dass sie irgendwann mal wieder kommen.“, sagte sie tapfer. Die Nachbarin nahm sie mit zu sich auf eine Tasse Tee. „Was haben eigentlich deine Eltern dazu gesagt, als du ihnen erzählt hast, dass du mit uns nach Italien willst?“, fragte Hizaki Kamijo, nachdem sie schon eine Weile gefahren waren. „Es war ihr Vorschlag. Außerdem ist es für sie nicht ganz so schwer, denn sie werden irgendwann auch wieder nach Italien kommen.“, erklärte Kamijo. Yuu starrte die ganze Zeit über nur aus dem Fenster und besah sich ein letztes Mal die schöne Landschaft Frankreichs. Ebenso wie Yuki und Teru, die von ihrem Platz aus natürlich einen besseren Überblick hatten. Am Nachmittag stieg Yuki in die Kutsche, um eine Weile zu schlafen, denn er hatte Teru versprochen die Nacht über die Zügel zu übernehmen, sodass dieser sich dann etwas ausruhen konnte. Er legte seinen Kopf auf Yuus Schoß und dieser streichelte ihm sanft über die Haare, während er abwesend aus dem Fenster starrte. Hizaki stieß Kamijo lächelnd an und deutete auf die Beiden. „Sind sie nicht süß?“, sagte er leise und auch Kamijo lächelte. Doch leider mussten sie Yuki am frühen Abend wieder wecken. Ein Weilchen machten sie Pause und gaben den Pferden Wasser und etwas zu essen, bevor es weiter gehen konnte. Yuki begab sich auf den Kutschbock zusammen mit Kamijo, der ihm den Weg wies und die Fahrt konnte weiter gehen. „Wir müssen morgen eine längere Pause machen, wegen der Pferde.“, sagte Kamijo zu Yuki, dieser nickte. „Nur nachts sollten wir nicht pausieren, die Gefahr ist zu groß, dass wir überfallen werden.“, ergänzte Yuki und sie fuhren etwas langsamer weiter, um die Pferde nicht zu überlasten. „Deine Eltern scheinen sich sehr gut mit dem König zu verstehen?“, bemerkte Yuki, als langsam die Morgendämmerung einsetzte. „Das scheint nur so. Man darf sich keine Feinde machen. Erstrecht nicht, wenn man etwas von jemandem will.“, sagte Kamijo erklärend. „Das Stück Land in Frankreich?“, fragte Yuki nach. Kamijo nickte. „Meine Eltern wissen ganz genau, was der König für ein schrecklicher Mensch ist. Sie vertrauen mir und ich habe ihn schon viel erzählt.“, fügte Kamijo hinzu. „Und was hast du ihnen erzählt?“, wollte Yuki nun wissen, als die Sonne langsam aufging und sie an einer Lichtung Halt machten. „So ziemlich alles, unter anderem, dass der Prinz nicht tot ist und die Königin vermutlich auch nicht. Vielleicht wird es uns irgendwann noch mal nützlich sein.“, sagte er und stieg ab. Die Insassen der Kutsche stiegen aus, um sich mal ein bisschen zu bewegen. Außer Teru, denn der schlief immer noch. „Süß! Schade, dass wir ihn jetzt wecken müssen.“, meinte Kamijo ruhig und ging auf seinen Diener zu. „Guten Morgen!“, sagte er leise und strich Teru mit dem Handrücken über die Wange. Langsam öffnete dieser die Augen und wurde vom hellen Sonnenlicht geblendet. „Wo sind wir?“, fragte er verschlafen. „Irgendwo im Wald.“, antwortete Yuki genervt, denn er war ganz schön müde und daher lagen seine Nerven blank. Teru stand auf und fing an auf der Lichtung hin und her zu laufen, um wach zu werden und wieder etwas in Bewegung zu kommen. Gemeinsam setzten sie sich an einen kleinen Bach, in den sie ihre Füße hielten und frühstückten in Ruhe. Giselle hatte ihnen eine Menge zu essen und zu trinken mitgegeben. Eigentlich viel zu viel. Aber so war Giselle eben. Wenigstens mussten die fünf Reisenden nicht verhungern. Einige Zeit später machten sie sich wieder auf den Weg. Teru griff die Zügel und Yuki und Kamijo legten sich schlafen. Hizaki starrte den ganzen Tag über nur aus dem Fenster. Die Gegend fing an sich zu verändern. Nichts sah mehr so aus, wie er es aus Versailles kannte. Auf einer Seite stimmte ihn das traurig, doch freute er sich gleichzeitig auch endlich mal eine völlig neue Welt kennen zu lernen. Er hätte es im Leben nicht gewagt von so etwas auch nur zu träumen. Das sein Leben sich so drastisch verändert hatte, war für ihn das größte Glück der Welt. Er hatte so viel bis hier hin gemeistert und auch diese neue Erfahrung, die nun vor ihm stand würde er bewältigen. Alleine war er auch nicht, seine besten Freunde, seine Familie war bei ihm und er war sich sicher, gemeinsam würden sie sich ein wundervolles neues Leben aufbauen. Ehe er sich versah war es auch schon wieder Abend und Zeit für eine kleine Pause. Für Teru hieß das Feierabend und für Yuki und Kamijo Dienstbeginn. Kapitel 27: ------------ „Ich glaube, wir werden verfolgt.“, flüsterte Yuki nach einer Weile, in der er ständig nach hinten geguckt hatte, weil ihn so ein merkwürdiges Gefühl beschlich. Plötzlich vernahmen sie ein Rascheln im Gebüsch. „Was war das?“, fragte Hizaki und streckte seinen Kopf aus dem Fenster. „Sei ruhig und bleib in der Kutsche.“, wies Kamijo ihn an und Hizaki gehorchte. Yuu, der als Straßenkind leicht akrobatisch veranlagt war, kletterte aus dem Fenster und setzte sich zu Kamijo und Yuki. „Was willst du denn hier?“, fragte Yuki besorgt. „Das ist ein Hinterhalt. Ich weiß, wie wir das Problem lösen können.“, antwortete Yuu. Kamijo sah ihn abwartend an. „Und wie?“ „Vertraut ihr mir?“, fragte Yuu. Yuki und Kamijo nickten. „Gut. Du behältst die Zügel in der Hand und Kamijo muss runter in die Kutsche.“, sagte er an Yuki gewandt und kletterte wieder runter. Kurz hielten sie und Kamijo sprang vom Kutschbock und verschwand in der Kutsche. Eine ganze Weile tat sich nichts. Hin und wieder vernahm Yuki ein Rascheln und meinte Stimmen zu hören, doch wurden sie nicht angegriffen. Yuu und Kamijo sahen unauffällig aus dem Fenster und der Kleinere deutete auf eine Person, die im Licht des Mondes am Wegrand stand und daher leicht zu erkennen war. „Es wird nicht mehr lange dauern und sie haben genug Informationen, um einen sicheren Angriff durchzuführen.“, sagte Yuu und wurde von Kamijo irritiert angesehen. „Vielleicht sollten wir Teru wecken und ihn warnen.“, meinte Hizaki. „Nein. Es wirkt realistischer, wenn wir es nicht tun.“, antwortete Yuu. „Wie meinst du denn das schon wieder?“, gab Kamijo genervt von sich. „Du wirst schon sehen.“, war Yuu bloße Antwort und schon blickte er erneut aus dem Fenster. Die Gestalt, die eben noch am Wegrand stand war verschwunden. „Es scheint nützlich zu sein, einen Kleinkriminellen als Reisebegleiter zu haben.“, sagte Hizaki, meinte es aber nicht böse und das wusste Yuu auch. „Wie viele Kutschen hast du in deinem noch relativ jungen Leben denn schon überfallen, dass du so gut bescheid weißt?“, fragte er dann. Yuu sah ihn an und überlegte kurz. „Noch gar keine.“, sagte er dann kopfschüttelnd. Hizaki und Kamijo sahen sich mit fragendem Blick an, doch wandten sich dann wieder ihrer Mission zu und beschlossen Yuu einfach blind zu vertrauen. „Haben wir hier irgendwo Seile?“, fragte der Kleine auf einmal und wurde wieder fragend angestarrt. „Ich muss euch fesseln.“, erklärte er dann. „Sag das doch gleich. Das erklärt doch alles.“, meinte Kamijo spöttisch. „Wozu musst du uns fesseln?“, wollte er dann wissen und sein Ton klang gar nicht mehr so freundlich. „Das werdet ihr dann schon sehen. Jetzt vertraut mir doch einfach mal.“, bettelte Yuu und sah fragend in die Runde. „Geh zu Yuki, da oben müssten Seile sein.“, sagte Kamijo resignierend und Yuu kletterte wieder aus der Kutsche. „Was machst du denn schon wieder hier oben?“, fragte Yuki irritiert. „Ich brauch Seile.“ „Hier!“, gab Yuki von sich und drückte dem Kleineren ein paar Seile in die Hand. „Wozu brauchst du…“, setzte Yuki an, doch Yuu war schon verschwunden. Wieder in der Kutsche fesselte er Hizaki und Kamijo die Hände hinterm Rücken und schlich sich dann vorsichtig an Teru ran. „Wie mach ich das jetzt, ohne das er wach wird?“, fragte er sich selber laut. „Er liegt doch ganz praktisch. Du musst ihm die Hände halt vorm Bauch fesseln und die Füße kannst du ihm auch noch gleich festbinden, vielleicht läuft er mir dann nicht ständig voraus.“, sagte Kamijo ironisch und Hizaki grinste. Teru war wirklich ein kleiner Wirbelwind und quasseln konnte er auch ohne Punkt und Komma. „Vielleicht sollten wir ihn noch knebeln.“, schlug Kamijo daraufhin noch vor. „Sei nicht fies.“, meinte Hizaki nur, musste aber erneut grinsen. Plötzlich sprang jemand von oben aus einem Baum und landete auf dem Dach der Kutsche. „Nicht schon wieder.“, jammerte Yuki aus dem Affekt heraus, da er dachte, es wäre Yuu, der wieder irgendetwas von ihm wollte. War es aber in dem Fall nicht. Yuu kletterte aus der Kutsche, als er das Geräusch hörte und stellte sich hinter den Verbrecher. „Das ist aber nicht die feine englische Art.“, meinte er sarkastisch und blieb provokant hinter dem Anderen stehen. „Die Stimme kenne ich doch.“, sagte der Verbrecher und drehte sich um. „Yuu!“, rief er freudig und fiel dem Kleineren um den Hals. „Was machst du denn hier?“, fragte er und ließ wieder von dem Anderen ab. „Ich befinde mich auf der Durchreise. In meiner Kutsche.“, sagte er und Yuki hielt an. Sie stiegen vom Kutschbock bzw. vom Dach der Kutsche herunter und unterhielten sich auf dem Weg weiter. „Ich habe diese netten Leute darum gebeten mich mitzunehmen und nach Italien zu bringen.“, sagte Yuu erklärend. „Und wie hast du sie davon überzeugt, dass sie dich mitnehmen müssen?“, wollte sein Gegenüber nun wissen. Yuu sagte nichts, sondern öffnete die Tür zur Kutsche geräuschvoll und präsentierte einen Haufen gefesselter Aristokraten. Teru wurde wach und als er den Fremden sah und feststellte, dass er gefesselt war schrie er laut auf. Yuu knallte die Tür wieder zu. Beide brachen in schallendes Gelächter aus. „Ich glaube, du hast gute Argumente gebracht.“, sagte der Verbrecher. „Aber in einer Sache, muss ich dir noch mal die Leviten lesen. Yuu,… du verlässt Frankreich… fährst so weit weg und verabschiedest dich nicht von mir?“, sagte er ruhig. „Es tut mir leid!“, sagte Yuu und beide fielen sich ein letztes Mal in die Arme, bevor es mit der Kutsche weiter ging. Yuu stieg ein und entfesselte seine Freunde wieder, während Yuki erneut nach den Zügeln griff. „So, erklärst du uns jetzt, was da gerade vor sich ging?“, fragte Kamijo ungeduldig. „Ich bin seit meinem 12. Lebensjahr auf der Straße, daher kenne ich ihn und seine Leute. Eine Zeit lang haben sie mir auch sehr geholfen, als ich krank war und beinah verhungert wäre. Während er schon immer Kutschen hier in der Gegend überfallen hat, habe ich lieber Nahrung auf dem Markt geklaut. Doch er hat immer gesagt, irgendwann wird mal ein Meisterdieb aus mir und er würde mit mir Kutschen überfallen wollen,… da bin ich dann irgendwann abgehauen und nach Versailles gegangen…. Ich wollte eigentlich kein Dieb sein, ich wollte nur überleben.“, erklärte Yuu und wurde von Satz zu Satz trauriger. Hizaki nahm ihn in den Arm und streichelte ihm übers Haar. Kapitel 28: ------------ Nach einer scheinbar endlos langen Reise trafen die Fünf Venedig ein. „Ist Venedig groß?“, fragte Hizaki aufgeregt. „Wieso fragst du?“, hakte Kamijo belustigt nach. „Ich will wissen, wie lange es noch dauert, bis wir bei dir zu Hause sind.“, erklärte der Blonde. „Oh, das wird noch etwas dauern.“, sagte Kamijo und sah mit Hizaki gemeinsam aus dem Fenster, um ihm einige Sehenswürdigkeiten zeigen zu können. Auf dem Kutschbock tat Teru dasselbe mit Yuu und Yuki. „Es sieht wirklich völlig anders aus, als bei uns.“, meinte Yuki und sah sich begeistert um. „Ist es so, wie du es in Erinnerung hast?“, wollte Yuki von Yuu wissen. Dieser sah zu seinem Freund auf und nickte. „Ich wusste gar nicht, dass ihr aus Venedig kommt, Teru.“, sagte Yuu dann an den Italiener gewandt. „Du warst schon mal hier, richtig?“, hakte Teru nach. „Ich habe ungefähr ein Jahr hier gelebt…. Aber so groß ist Venedig nun auch nicht, dass man jemanden hier so gar nicht finden könnte, oder?“ „Mit etwas Glück findet man hier sicher, was man sucht. Aber ich weiß nicht, ob ich dir da helfen kann. Wen suchst du denn?“ „Ich suche einen Mann, der nur einige Jahre älter ist als ich, aussieht wie eine Frau und wahrscheinlich sehr zurückgezogen lebt.“, erklärte Yuu und wartete Terus Antwort ab. „So jemanden kenne ich nicht, aber ich kenne jemanden, der dir vielleicht helfen kann.“, meinte Teru und in dem Moment steckte Kamijo seinen Kopf zum Fenster raus. „Teru kennt eine Menge Menschen hier. Er ist nämlich ein ganz schöner Rumtreiber.“, sagte er gespielt böse und Teru lächelte verlegen. Yuki und Yuu hingegen mussten lachen, ebenso wie Kamijo. In der Villa von Kamijos Familie angekommen mussten sich Hizaki, Kamijo und Yuu erstmal ausruhen. Teru und Yuki hingegen kümmerten sich um die Pferde und die Kutsche. Am späten Abend trafen sie alle beim Dinner wieder aufeinander. Teru allerdings hatte in der Villa seines Herren wieder den Posten des Dieners angenommen und so aß er in der Küche, beim übrigen Personal. Als er allerdings mit Essen fertig war, ging er wieder der Tätigkeit nach, die er am Besten beherrschte. Ungefragt die Villa und das Gelände verlassen. So schnell er konnte, rannte er die Straßen durch Venedig, bis er am Rande der Stadt an einem kleinen Versteck ankam. Vor einer Tür saß ein junger Mann, den Teru sehr gut kannte. „Ach, bist du auch mal wieder hier in der Gegend?“, sagte der Andere vorwurfsvoll und stand auf. „Lass uns rein gehen.“, fügte er an und trat durch die Tür. Teru folgte ihm. „Teru, ich hab dich so vermisst.“, schluchzte der Andere auf einmal los und fiel dem Kleineren um den Hals. „Ich hab dich doch auch vermisst.“, antwortete Teru. „Aber du weißt gar nicht, was hier los war, während du weg warst.“, fügte der Andere an und ließ wieder von Teru ab. „Du kannst es mir ja erzählen.“, sagte der Blonde sanft lächelnd und strich seinem Gegenüber mit einer Hand über die Wange. Langsam verfielen sie in einen sanften Kuss. „Ich verstehe nicht, wieso wir unsere Beziehung immer noch geheim halten müssen, Teru. Ich liebe dich so sehr.“, jammerte der Größere wieder, als ihre Lippen sich voneinander trennten. „Wegen meiner Rolle in dieser Gesellschaft…. Sono,… sieh doch, Kamijo würde es nicht gerne sehen, wenn ich mich mit dir rum treibe.“, versuchte Teru sanft zu erklären, doch Sono wollte das nicht mehr hören. „Du treibst dich ständig rum, ohne, dass dein Chef weiß, wo du bist und er duldet das. Meinst du nicht, er würde es auch dulden, wenn du in einer festen Beziehung wärst? Oder liegt es an mir?“ „So was darfst du nicht sagen. Du bist der Letzte, der daran schuld ist…. Sono, ich liebe dich und ich will dich nicht verletzen…“, versuchte Teru zu erklären, doch wurde er unterbrochen. „Das hast du schon getan.“, gab Sono leise von sich. Währenddessen waren auch die Anderen in der Villa mit dem Essen fertig geworden. „Lass uns Teru suchen und dann zeigt ihr uns ein wenig die Stadt.“, schlug Hizaki vor, doch Kamijo schüttelte belustigt den Kopf. „Den finden wir jetzt nicht. Er stiehlt sich abends immer heimlich davon und taucht auch so schnell nicht wieder auf.“, erklärte Kamijo. „Und trotzdem hast du ihn noch nicht entlassen?“, fragte Yuki erstaunt, denn er kannte es vom Königshof, dass man bei der kleinsten Zuwiderhandlung meist sofort gehen durfte. Viele seiner Kollegen hatte er kommen und gehen sehen und war daher etwas erstaunt. „Er ist für mich nicht einfach nur ein Diener, er ist auch so etwas wie ein Freund oder kleiner Bruder für mich. Er hilft mir zwar in vielen Dingen, aber er stellt auch eine Menge Unsinn an. Ich nehme es ihm nicht übel, denn dazu ist er zu süß.“, sagte Kamijo sanft und sah zu Hizaki, der eine Schnute zog. „Sie nicht böse, mein Schatz. Lieben tue ich nur dich.“, fügte er daraufhin noch an und stand auf. „Aber wir können Venedig auch ohne Teru für uns erobern. Ich kenne mich hier nämlich genauso gut aus.“, meinte Kamijo noch und gemeinsam verließen sie den Speisesaal. In Sonos Versteck versuchte Teru seinen Freund immer noch zu besänftigen, doch dieser konnte ihm einfach nicht lange böse sein. So sehr er auch unter diesem Versteckspiel litt, liebte er den Kleinen doch zu sehr, um ihm sein Verhalten übel nehmen zu können. „Sono, du musst mir einen Gefallen tun.“, sagte Teru nach dem sie eine Weile geschwiegen hatten. „Was hast du denn schon wieder gemacht?“, meinte Sono spöttisch. „Nein. Ich hab nichts gemacht. Du musst jemanden für mich finden.“, antwortete Teru. „Kein Problem. Und wen?“ „Einen Franzosen, der vor vielen Jahren hier her gekommen ist, um sich zu verstecken. Er ist noch relativ jung und sieht wahrscheinlich aus wie eine Frau. Hast du so jemanden schon mal hier gesehen?“, fragte Teru zweifelnd, denn er glaubte nicht daran. Sono schien für einen Moment zu überlegen. Dann sah er Teru lächelnd ins Gesicht. „Jasmine!“, sagte er und eilte los. Auf Höhe der Tür machte er Halt und drehte sich noch einmal um. „Bis wann brauchst du den?“ „Bis morgen Abend wäre am Besten.“, antwortete Teru und ging auf Sono zu. Sie verfielen in einen letzten leidenschaftlichen Kuss, bevor der Größere zur Tür hinaus stürmte und Teru zurück ließ. Terus Heimweg führte ihn über den Markusplatz, auf dem er Kamijo, Hizaki, Yuu und Yuki traf. „Was macht ihr denn hier?“, fragte er erstaunt. „Wir sehen uns Venedig an und was machst du hier?“, meinte Hizaki daraufhin. „Ich… ich…“, Teru suchte dringend nach einer Ausrede, doch ihm fiel keine ein. „Lass gut sein Teru. Geh nach Hause und bereite die Betten vor.“, sagte Kamijo und legte sanft eine Hand auf Terus Schulter. „Ja, mein Herr!“, antwortete der Diener, verbeugte sich und verschwand. Kapitel 29: ------------ Am Abend fielen alle völlig übermüdet in ihre Betten und schliefen auch sofort ein. Hizaki hatte sich an Kamijo gekuschelt, Yuu lag in Yukis Armen und Teru lag allein auf seinem Bett und dachte an Sono und ob dieser wohl den richtigen Mann finden würde, den sie suchten. Früh am nächsten Morgen war der Teru der Erste, der wach wurde. Er zog sich blitzschnell an und lief zu Sono. Dieser allerdings schlief noch tief und fest. Teru klopfte stürmisch an die Tür. „Sono! Mach auf!“, rief er und nach einer Weile waren schlurfende Schritte auf der anderen Seite der Tür zu vernehmen, bis diese sich langsam öffnete. „Teru? Was machst du denn so früh schon hier?“, nuschelte Sono verschlafen und rieb sich über die Augen. „Ich freu mich auch dich zu sehen.“, sagte Teru und lief an seinem Freund vorbei, direkt in dessen Wohnbereich. „Hast du ihn gefunden?“, fragte Teru ganz aufgeregt und sprang von einem Bein auf das Andere. Sono war noch so verschlafen, dass er erst nicht ganz verstand, doch dann ging ihm ein Licht auf. „Ach ja, Jasmine. Was willst du überhaupt von ihm?“, hakte Sono nun nach. „Ein Freund von mir sehnt sich nach ihm. Er hat ihn seit Jahren nicht gesehen und ich würde ihm gerne den Wunsch erfüllen, ihn wieder sehen zu können.“, erklärte Teru und setzte sich. „Sehr interessant…. Wie dem auch sei. Ich habe mit ihm gesprochen und er ist bereit her zu kommen. Das heißt, ich werde ihn abholen.“, sagte Sono etwas gelangweilt und setzte sich zu Teru. „Was ist denn nur los mit dir? Du bist gestern schon so schlecht drauf gewesen.“, fragte Teru etwas besorgt nach. „Vielleicht liegt es daran, dass ich mal wieder alles auf eine Karte setze, um es dir recht zu machen, damit du einem deiner Freunde einen Wunsch erfüllen kannst und mir erfüllst du meinen größten Wunsch wieder mal nicht.“, beschwerte Sono sich in leicht erbostem Ton. Teru seufzte und sah zu Boden. „Ich weiß, dass ich eigentlich zu unserer Beziehung stehen sollte…“, begann Teru zu erklären, doch wurde er vom seinem Freund unterbrochen. „Beziehung nennst du das? Ich würde er sagen, du kommst zu mir, wenn du es mal wieder dringend nötig hast.“, sagte Sono nun noch etwas lauter. „So weit sind wir noch nie gegangen.“, beschwerte Teru sich nun ebenfalls. „Natürlich nicht, du traust dich ja nicht. Aber du findest es ja schon toll genug, wenn ich dich begrabsche.“, Sono war wütend. Er stand auf und lief nach draußen. „Ich komm heute Abend bei euch vorbei… mit Jasmine.“, rief er noch und verschwand. Teru ließ er zurück. Dieser starrte traurig auf den Boden und überlegte, was er nun machen sollte. Sono hatte es bestimmt nicht so böse gemeint, wie er es gesagt hatte, schließlich war er nur wütend und da hat er eben überreagiert, dachte Teru sich, erhob sich langsam und ging zurück zu Kamijo und den Anderen. „Du siehst so niedergeschlagen aus. Was ist denn passiert?“, wollte Hizaki wissen und legte einen Arm um Terus Schultern. „Ich erzähle es euch ein anderes Mal. Jetzt hab ich zu tun.“, antwortete er und ging in die Küche. „Der sieht aber gar nicht gut aus.“, meinte Yuu und sah besorgt in die Runde. „Manchmal ist er so. Aber das hört meistens auch schnell wieder auf.“, erklärte Kamijo. „Das heißt, er ist öfter so deprimiert?“, fragte Hizaki schockiert nach. „Na ja, was heißt öfter. Ab und zu. Vielleicht zwei in der Woche.“, sagte Kamijo leise und Hizaki riss vor Schreck die Augen weit auf. „Das ist zu oft. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht…. Und da hast du noch nie nachgeforscht?“, sagte Hizaki, als er seine Sprache wieder gefunden hatte. „Ich habe schon öfter gefragt, aber er sagt es mir nicht und aufdringlich sein will ich auch nicht.“, verteidigte Kamijo sich. Eine Weile schwiegen sie, während sie beim Frühstück saßen und das Thema Teru fürs Erste abgeschlossen war. Hizaki wurde irgendwann zappelig auf seinem Stuhl und Kamijo beobachtete das belustigt. „Was ist denn mir dir los, mein Schatz?“, fragte er nach einer Weile amüsiert. „Was sehen wir uns heute an?“, fragte Hizaki aufgeregt. Er wollte unbedingt ganz viel von Venedig sehen, da ihn diese Stadt so sehr begeisterte. „Nun ja, ich könnte euch heute ein paar Kirchen zeigen.“, schlug der Italiener vor und alle nickten begeistert. „Vielleicht sollte wir Teru mitnehmen.“, meinte Hizaki noch, doch Kamijo verneinte. „Er muss sich erstmal beruhigen. Lassen wir ihn etwas in Ruhe.“ Kamijo, Hizaki, Yuu und Yuki begaben sich nach dem Frühstück in die schöne Stadt, um diese weiter zu erkunden. Kaum, dass sie weg waren, wagte Teru wieder einen Blick auf den Flur. Er war ihnen nur aus dem Weg gegangen, um vor unangenehmen Fragen zu flüchten und jetzt, da keiner mehr da war, konnte er sich wieder in die Öffentlichkeit wagen. Erst gegen Abend kam die hungrige Meute wieder nach Hause und Teru verschwand erneut in der Küche. Die anderen Vier begaben sich erstmal auf ihre Zimmer, um sich kurz von dem Ausflug erholen zu können. „Was machst du eigentlich den ganzen Tag über für ein Gesicht, Teru? Das kenne ich so gar nicht von dir.“, meinte der Küchenchef mittlerweile auch etwas besorgt. „Stimmt doch gar nicht. Ich hab öfter mal einen schlechten Tag.“, versuchte Teru sich raus zu reden. „Natürlich, das hat jeder. Aber bei dir hält die schlechte Stimmung heute ganz schön lange an.“, erklärte der Koch. „Ich bin nervös.“, gestand der Kleinere. „Weshalb?“ „Wegen heute Abend. Ich hoffe, dass alles so klappt, wie ich mir das vorgestellt habe.“, sagte Teru bloß, ohne weitere Erklärungen. „Ist heute Abend etwas Besonderes?“, wollte der Küchenchef nun wissen, doch erhielt er keine Antwort, stattdessen stand Teru auf und ging mach draußen. Er stand vor der Villa auf dem Hof und atmete tief durch. Er blieb lange einfach so da stehen. Von drinnen waren laute Stimmen zu vernehmen, die ihm verrieten, dass seine Freunde sich offenbar gerade zum Dinner begaben. Er jedoch rührte sich nicht von der Stelle. In der Ferne konnte er zwei Personen ausmachen, die sich auf ihn zu bewegten und seine Miene erhellte sich. Zugleich wurde ihm aber auch wieder etwas mulmig, immerhin war es wahrscheinlich, dass Sono immer noch wütend auf ihn war. Und so war es auch. „Teru! Das ist Jasmine. Ich hoffe, er ist derjenige nachdem du suchst.“, sagte Sono emotionslos und blieb mit dem Anderen genau vor Teru stehen. „Sehr erfreut. Kommt doch bitte herein.“, antwortete Teru freundlich, er wollte auf seinen Gast keinen schlechten Eindruck machen. Sono allerdings war etwas erstaunt darüber, dass er mit hinein durfte. Das hatte er nicht erwartet, sonst musste er sich auch immer versteckt halten. Kamijo und die Anderen saßen gerade bei der Vorspeise, als Teru die Tür öffnete und den Saal betrat. „Wir haben noch einen zusätzlichen Gast.“, sagte er bloß und wartete auf eine Reaktion von Kamijo. Dieser wirkte erst etwas verwirrt, den Anderen schien es egal zu sein. „Nun gut, ein weiteres Gedeck für den unbekannten Gast.“, sagte Kamijo an einen seiner Diener gewandt und drehte sich dann wieder zu Teru. „Bitte ihn herein.“, fügte er an, Teru verließ den Raum wieder und ging zu Jasmine und Sono. „Sono, du wartest bitte hier. Ich bin gleich wieder da, ich bringe nur eben Jasmine hinein.“, sagte er ruhig und ging mit Jasmine wieder zum Speisesaal. Sono verdrehte genervt die Augen. Teru betrat mit Jasmine den Speisesaal und Yuu fiel die Gabel aus der Hand. Es schepperte und alle Augen richteten sich auf ihn, was er allerdings nicht wahrnahm. „Jasmine?“, flüsterte er, der angesprochene nickte, daraufhin sprang Yuu auf und rannte zu ihm. Sie fielen sich in die Arme und an Yuus Wangen liefen Tränen der Freude hinab. „Ich hab dich so vermisst.“, flüsterte er Jasmine ins Ohr und drückte ihn noch fester an sich. „Ich dich doch auch.“, antwortete der Andere und sie ließen wieder voneinander ab. „Teru, wie hast du ihn nur gefunden? ... Wie soll ich dir je dafür danken?“, schluchzte Yuu glücklich. „Dank nicht mir. Gefunden hat ihn ein Anderer.“, mit diesen Worten ging Teru zur Tür und öffnete diese. Sono stand davor und war etwas verwirrt, als er die ganzen fragenden Gesichter sah. „Komm herein.“, sagte Teru zu seinem Freund. „Das ist Sono. Er kennt hier in der Gegend jeden und ihm haben wir es auch zu verdanken, dass Jasmine heute hier steht.“, sagte Teru triumphierend. Kamijo erhob sich. „Ich muss sagen, dass ich etwas den Faden verloren habe und nicht genau weiß, worum es hier geht.“, sagte er dann und wartete auf eine Antwort. „Ich habe Yuu zu mir genommen, als er neun Jahre alt war. Er hat viele Jahre bei mir gelebt und ich habe mich um ihn gekümmert, bis er alt genug war, um auf eigenen Füßen zu stehen.“, erklärte Jasmine höflich. „Aber Ihr seid doch kaum älter als Yuu?“, hakte Hizaki neugierig nach. „Ein paar Jahre sind es schon. Aber Ihr habt recht, ich bin noch relativ jung. Und ich will nicht behaupten, dass ich Yuu alles geben konnte, was ein Kind in seinem Alter gebraucht hätte, aber er war bei mir besser aufgehoben, als in diesem Waisenhaus.“, erklärte er sanft und strich Yuu über die Wange. „Du musst mir alles von dir erzählen. Ich hab so viel verpasst in deinem Leben.“, hauchte er Yuu noch leise zu, bis Kamijo wieder das Wort ergriff. „Nun dann, seid willkommen. Setzt euch zu uns und esst. Sono, möchtet Ihr auch mit uns Speisen?“, fragte Kamijo höflich und erfreut. „Sehr liebenswert, aber ich denke ich gehe besser wieder.“, stotterte Sono sich zurecht und wandte sich zum Gehen, doch Teru hielt ihn auf, indem er ihn am Handgelenk festhielt. „Da gibt es noch etwas, dass ich zu verkünden habe.“, sagte Teru leise und unsicher, ließ aber Sono dabei nicht los. Alle Augen richteten sich wieder auf ihn und er senkte den Blick gen Boden. „Sono… ist mein Freund…. Wir sind schon seit mehr als einem Jahr zusammen.“, sagte er und wand sich dann direkt an seinen Freund, der auf einmal recht entspannt wirkte. „Ich weiß, ich habe dir sehr wehgetan, indem ich dich solange geheim hielt. Doch ich verspreche dir, das wird nie mehr passieren.“, fügte er traurig hinzu, doch Sono lächelte. Er strich Teru über die Wange und küsste ihn sanft. Für einen Moment verschwanden die Beiden in einer ganz eigenen Welt. Sie bekamen nichts davon mit, was um sie herum geschah, bis Hizaki sich zu Wort meldete. „Süüüüüüüüß!“, rief er und kuschelte sich vor lauter Freude ganz dicht an Kamijo, der ihn etwas verwundert aber amüsiert ansah. Teru und Sono lösten sich voneinander und der Kleinere wurde leicht rot, da ihm die Situation etwas peinlich war. Aber dennoch war er erleichtert, endlich alle Karten auf den Tisch gelegt zu haben. Kamijo rief einen Diener zu sich heran und forderte noch zwei weitere Gedecke. „Sono, Teru,… setzte euch. Ihr werdet beide mit uns zu Abend essen.“, sagte er sanft lächelnd und so verbrachten sie noch einen wunderschönen Abend… gemeinsam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)