remember my brave von Akela_Fisher (Versailles - Kamijo x Hizaki) ================================================================================ Kapitel 27: ------------ „Ich glaube, wir werden verfolgt.“, flüsterte Yuki nach einer Weile, in der er ständig nach hinten geguckt hatte, weil ihn so ein merkwürdiges Gefühl beschlich. Plötzlich vernahmen sie ein Rascheln im Gebüsch. „Was war das?“, fragte Hizaki und streckte seinen Kopf aus dem Fenster. „Sei ruhig und bleib in der Kutsche.“, wies Kamijo ihn an und Hizaki gehorchte. Yuu, der als Straßenkind leicht akrobatisch veranlagt war, kletterte aus dem Fenster und setzte sich zu Kamijo und Yuki. „Was willst du denn hier?“, fragte Yuki besorgt. „Das ist ein Hinterhalt. Ich weiß, wie wir das Problem lösen können.“, antwortete Yuu. Kamijo sah ihn abwartend an. „Und wie?“ „Vertraut ihr mir?“, fragte Yuu. Yuki und Kamijo nickten. „Gut. Du behältst die Zügel in der Hand und Kamijo muss runter in die Kutsche.“, sagte er an Yuki gewandt und kletterte wieder runter. Kurz hielten sie und Kamijo sprang vom Kutschbock und verschwand in der Kutsche. Eine ganze Weile tat sich nichts. Hin und wieder vernahm Yuki ein Rascheln und meinte Stimmen zu hören, doch wurden sie nicht angegriffen. Yuu und Kamijo sahen unauffällig aus dem Fenster und der Kleinere deutete auf eine Person, die im Licht des Mondes am Wegrand stand und daher leicht zu erkennen war. „Es wird nicht mehr lange dauern und sie haben genug Informationen, um einen sicheren Angriff durchzuführen.“, sagte Yuu und wurde von Kamijo irritiert angesehen. „Vielleicht sollten wir Teru wecken und ihn warnen.“, meinte Hizaki. „Nein. Es wirkt realistischer, wenn wir es nicht tun.“, antwortete Yuu. „Wie meinst du denn das schon wieder?“, gab Kamijo genervt von sich. „Du wirst schon sehen.“, war Yuu bloße Antwort und schon blickte er erneut aus dem Fenster. Die Gestalt, die eben noch am Wegrand stand war verschwunden. „Es scheint nützlich zu sein, einen Kleinkriminellen als Reisebegleiter zu haben.“, sagte Hizaki, meinte es aber nicht böse und das wusste Yuu auch. „Wie viele Kutschen hast du in deinem noch relativ jungen Leben denn schon überfallen, dass du so gut bescheid weißt?“, fragte er dann. Yuu sah ihn an und überlegte kurz. „Noch gar keine.“, sagte er dann kopfschüttelnd. Hizaki und Kamijo sahen sich mit fragendem Blick an, doch wandten sich dann wieder ihrer Mission zu und beschlossen Yuu einfach blind zu vertrauen. „Haben wir hier irgendwo Seile?“, fragte der Kleine auf einmal und wurde wieder fragend angestarrt. „Ich muss euch fesseln.“, erklärte er dann. „Sag das doch gleich. Das erklärt doch alles.“, meinte Kamijo spöttisch. „Wozu musst du uns fesseln?“, wollte er dann wissen und sein Ton klang gar nicht mehr so freundlich. „Das werdet ihr dann schon sehen. Jetzt vertraut mir doch einfach mal.“, bettelte Yuu und sah fragend in die Runde. „Geh zu Yuki, da oben müssten Seile sein.“, sagte Kamijo resignierend und Yuu kletterte wieder aus der Kutsche. „Was machst du denn schon wieder hier oben?“, fragte Yuki irritiert. „Ich brauch Seile.“ „Hier!“, gab Yuki von sich und drückte dem Kleineren ein paar Seile in die Hand. „Wozu brauchst du…“, setzte Yuki an, doch Yuu war schon verschwunden. Wieder in der Kutsche fesselte er Hizaki und Kamijo die Hände hinterm Rücken und schlich sich dann vorsichtig an Teru ran. „Wie mach ich das jetzt, ohne das er wach wird?“, fragte er sich selber laut. „Er liegt doch ganz praktisch. Du musst ihm die Hände halt vorm Bauch fesseln und die Füße kannst du ihm auch noch gleich festbinden, vielleicht läuft er mir dann nicht ständig voraus.“, sagte Kamijo ironisch und Hizaki grinste. Teru war wirklich ein kleiner Wirbelwind und quasseln konnte er auch ohne Punkt und Komma. „Vielleicht sollten wir ihn noch knebeln.“, schlug Kamijo daraufhin noch vor. „Sei nicht fies.“, meinte Hizaki nur, musste aber erneut grinsen. Plötzlich sprang jemand von oben aus einem Baum und landete auf dem Dach der Kutsche. „Nicht schon wieder.“, jammerte Yuki aus dem Affekt heraus, da er dachte, es wäre Yuu, der wieder irgendetwas von ihm wollte. War es aber in dem Fall nicht. Yuu kletterte aus der Kutsche, als er das Geräusch hörte und stellte sich hinter den Verbrecher. „Das ist aber nicht die feine englische Art.“, meinte er sarkastisch und blieb provokant hinter dem Anderen stehen. „Die Stimme kenne ich doch.“, sagte der Verbrecher und drehte sich um. „Yuu!“, rief er freudig und fiel dem Kleineren um den Hals. „Was machst du denn hier?“, fragte er und ließ wieder von dem Anderen ab. „Ich befinde mich auf der Durchreise. In meiner Kutsche.“, sagte er und Yuki hielt an. Sie stiegen vom Kutschbock bzw. vom Dach der Kutsche herunter und unterhielten sich auf dem Weg weiter. „Ich habe diese netten Leute darum gebeten mich mitzunehmen und nach Italien zu bringen.“, sagte Yuu erklärend. „Und wie hast du sie davon überzeugt, dass sie dich mitnehmen müssen?“, wollte sein Gegenüber nun wissen. Yuu sagte nichts, sondern öffnete die Tür zur Kutsche geräuschvoll und präsentierte einen Haufen gefesselter Aristokraten. Teru wurde wach und als er den Fremden sah und feststellte, dass er gefesselt war schrie er laut auf. Yuu knallte die Tür wieder zu. Beide brachen in schallendes Gelächter aus. „Ich glaube, du hast gute Argumente gebracht.“, sagte der Verbrecher. „Aber in einer Sache, muss ich dir noch mal die Leviten lesen. Yuu,… du verlässt Frankreich… fährst so weit weg und verabschiedest dich nicht von mir?“, sagte er ruhig. „Es tut mir leid!“, sagte Yuu und beide fielen sich ein letztes Mal in die Arme, bevor es mit der Kutsche weiter ging. Yuu stieg ein und entfesselte seine Freunde wieder, während Yuki erneut nach den Zügeln griff. „So, erklärst du uns jetzt, was da gerade vor sich ging?“, fragte Kamijo ungeduldig. „Ich bin seit meinem 12. Lebensjahr auf der Straße, daher kenne ich ihn und seine Leute. Eine Zeit lang haben sie mir auch sehr geholfen, als ich krank war und beinah verhungert wäre. Während er schon immer Kutschen hier in der Gegend überfallen hat, habe ich lieber Nahrung auf dem Markt geklaut. Doch er hat immer gesagt, irgendwann wird mal ein Meisterdieb aus mir und er würde mit mir Kutschen überfallen wollen,… da bin ich dann irgendwann abgehauen und nach Versailles gegangen…. Ich wollte eigentlich kein Dieb sein, ich wollte nur überleben.“, erklärte Yuu und wurde von Satz zu Satz trauriger. Hizaki nahm ihn in den Arm und streichelte ihm übers Haar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)