Schattenbrüder von Yoi-chan-00X (xXx-Tala x Kai x Ray-xXx) ================================================================================ Kapitel 1: Mariahs Einladung und Familienaussprache --------------------------------------------------- „Ding Dang Dong!“ läutete die Schulglocke der Spy High. Endlich war Schulschluss. Die Schüler der 10ten räumten ihren ganzen Schulkram in ihre Taschen und einer davon war Ray. Er war der Schwarm aller Mädchen. Er hatte auch den Spitznamen „Elfenprinz“ erhalten. So wie diese hat er langes schwarzes Haar, das ihn bis zu den Knien hing und von seinen bernsteinfarbenen Augen erst zu schweigen. „Ray!“ rief ein pinkhaariges Mädchen ihm zu, die sich noch im Klassenraum aufhielt. „Na Mariah, haste was vergessen?“ fragte er freundlich und setzte sein charmantes Lächeln auf. „Ja, und zwar hab ich vergessen dich was zu fragen.“ gab sie gespielt schüchtern von sich „Hast du vielleicht Lust am Wochenende auf meine Party zu kommen?“ „Ja gerne. Ich freue mich schon.“ „Wirklich? Dann sehen wir uns ja! Es geht um 19 Uhr los, am Samstag. Bis dann!“ und schon war sie aus dem Klassenraum verschwunden. „Wenn die wüsste.“ kam es noch leise von ihm. „Man wo bleibt der den soooooo lange!“ gab ein schlecht gelaunter rothaariger Junge von sich. Dieser war in Begleitung eines grauhaarigen Typen, der ruhig und relaxt, mit geschlossenen Augen und verschränkten Armen, an seinem schwarzblauen Motorrad lehnte. „Reg dich mal nicht so auf! Der wird sicher seine Gründe haben, warum er so lange braucht. Du kennst ihn ja. Wer weiß, vielleicht lassen ihn die Mädels noch nicht mal nach Hause. So wie die ihm auf die Nerven gehen kann ich es irgendwie verstehen, warum er bis jetzt noch keins nach Hause gebracht hat.“ kam es locker von ihm. „Das weiß ich auch! Aber das ist ja auch nicht das eigentliche Problem.“ sagte der Rothaarige. Der Grauhaarige öffnete eins seiner Augen und sah seinen Kumpel, der immer noch hin und her lief, als wenn er in kurzer Zeit Vater werden würde, verwirrt an. „Ähm ja. Und was ist dein eigentliches Problemchen?“ „Was mein eigentliches Problemchen ist, fragst du mich?“ „Ja?“ „Das uns alle anstarren! Das ist mein eigentliches Problemchen!“ schrie er fast und blieb vor dem anderen stehen. Jetzt, wo der Rothaarige es erwähnte, öffnete er sein zweites Augen und sah sich um. Dieser hatte doch tatsächlich recht. Es standen noch, nicht gerade wenige, Schüler vor dem Haupteingang der Schule und sahen zu ihnen herüber. Na ja, sie waren auch nicht gerade unauffällig. Sie standen hier mit zwei Motorrädern und knappen Klamotten, dazu kamen auch noch die abstehenden Haare. Das einige, was nicht zu ihnen passte, war ihr Gürtel oder auch Nierenschutz. „Ich versteh dich nicht. Du magst es doch im Rampenlicht zu stehen und das ist doch auch nicht das erste Mal, das wir ihn abholen. Und jetzt hat der große Tala Lampenfieber?“ „Ich habe kein Lampenfieber! Aber Kai, ist dir das nicht auch langsam lästig, Ray-chan immer abzuholen?“ Tala merkte, dass Kai irgendwie durch ihn hindurch sah. „Er steht hinter mir, oder?“ der Gefragte nickte als Antwort. Tala drehte sich langsam um „Ray, es ist nicht so, wie ich es gemeint habe“ Tala sah jetzt auch gleich in zwei funkelnde Augen die wohl nichts Gutes hießen. „Ach ja?“ kam es ruhig von ihm. Tala nickte. „Wenn es dir soooo lästig ist, dann brauche ich ja das nächste Mal nur meinen Lieblingsbruder fragen. Da es mein anderer nicht für nötig hält mal seinen Arsch für seinen kleinen Bruder zu bewegen.“ Ray schritt an seinem großen Bruder vorbei und nahm schon mal auf dem Motorrad von Kai platz. Seinen Rucksack mit den Schulsachen behielt er auf dem Rücken. Tala wusste, dass er jetzt lieber nichts mehr sagen sollte. Kai hielt seinem kleinen Bruder dessen Helm hin und machte es sich auch auf seiner Maschine bequem. Der Rothaarige tat es ihnen gleich. Ray klammerte sich an Kai und sie machten sich auf in Richtung Stadt. Die Fahrt verlief ruhig bis dahin. Dort angekommen sah man auch schon im Stadtinnern einen großen Platz wo viele andere Leute mit ihren Maschinen standen. „Hi ihr drei!“ rief ihnen auch gleich ein Junge mit lilanen Haaren rüber. Der an seiner eigenen Maschine zugange war. Sie begaben sich zu ihm hin, da sich auch gleich ein geeigneter Platz neben ihm anbot. „Hi Bryan!“ begrüßte Tala ihn auch gleich, während er von seinem Motorrad abstieg. „Hi Alter, lange nicht mehr gesehen.“ sprach Bryan, während er seinen Kumpel freundlich umarmte. Als dieser sich wieder von Tala löste sah er zu Ray rüber, der noch immer auf der Maschine von Kai saß. Dieser war schon von seinem Motorrad runter und stand neben Ray, nahm seinen Helm ab, und half seinem kleinen Bruder auch gleich aus dessen Helm raus. „Mann, Ray dich hat man hier schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen.“ kam es freuend vom Lilahaarigen. Ray sah ihn überrascht an „Ja?“ „Und wie! Du warst sicher erst das letzte Mal vor einem Monat hier.“ „Ich hab wohl zu lange für die Schule gepaukt. Das ich alles andere vergessen habe.......“ „Oh.... gut zu wissen, dass man vergessen wird.“ Ray wurde es peinlich und eine leichte Röte bildete sich auf seinen Wangen. Die anderen drei mussten darüber lachen. „Mach ihn mal nicht so fertig. In Gegensatz zu uns wird er es sicher zu etwas bringen.“ kam es entschlossen von Kai und er sah Ray mit einen leichten Grinsen an. Ray war glücklich, dass Kai zu ihm stand. Tala war nicht so für die Schule und wollte ihn schon des öfteren überreden die Schule abzubrechen. Kai war aber immer dagegen und hatte sich deswegen oft mit Tala in der Wolle. „Ach, Schule, wer braucht die schon. Aus mir haben sie ja schließlich auch nichts gemacht! Wie man sieht.“ kam es auch wie nicht anders erwartet von Tala. Bryan konnte sich das Kichern nicht verkneifen. „Wie hätte man aus dir was machen können Tala? Du hattest doch nur das Raufen im Kopf. Da brauchte nur jemand mit einer falschen Antwort kommen und es gab Prügel. Deswegen bist du doch auch von der Schule geflogen. Mann, waren das noch Zeiten.“ „Und zu Hause gab es dann immer voll den Krach mit den Eltern. Ray musste ich immer die Ohren zuhalten.“ kommentierte Kai noch dazu. „Sag du mal nichts. Im Gegensatz zu mir hättest du die Schule doch eigentlich locker hinter dich bringen können!“ Tala hatte recht. Die Schule wäre kein Ding für ihn gewesen. Ray wusste bis heute noch nicht, was der Grund für Kais Schulschmiss gewesen war. Gesagt wurde ihm immer nur dasselbe. „Wie oft denn noch, ich habe mich geweigert die Schuluniform zu tragen….“ ohne, dass Kai zu Ende sprechen konnte, wurde ein Kommentar von Bryan zugefügt. „Nur mal so eine Frage, Kai. Nur, weil man die Schuluniform nicht trägt wird man doch nicht gleich von der Schule geschmissen.“ Was sollte Kai schon noch dazu sagen? Ray wollte auch endlich wissen, was wirklich der Grund war. „Kai. Das mit der Uniform stimmt doch nicht. Was ist es wirklich? Mir kannst du es doch sicher sagen, oder?“ er sah seinen Bruder bittend an. Trotz der Bitte Rays kam kein Wort über Kais Lippen. „Noch nicht mal dir kann ich es sagen, Ray. Es tut mir Leid.“ schuldbewusst senkte dieser den Kopf und wandte sich wieder seiner Maschine zu und setzte sich seinen Helm auf. „Mann, Alter, wo willst du den jetzt schon wieder hin?“ kam von Tala. Kai, der sich in der Zeit auf sein Motorrad gesetzt hatte, drehte seinen Kopf zu seinem Bruder. „Arbeiten, was sonst? Bin sicher wieder spät dran. Also, wir sehen uns zu Hause, bye.“ antwortete er kurz angebunden und fuhr los. „Mann, findet ihr nicht auch, dass euer Bruder zuviel arbeitet? Ich sehe ihn ja nur selten, aber es wird immer seltener, als selten, dass ich ihn zu Gesicht bekomme. Von dem Aussehen seiner Maschine ganz zu schweigen.“ ihr Kumpel hatte recht. Tala und Ray bekamen ihren Bruder auch meist nur zum Abend zu Gesicht oder morgens beim Frühstück. Sonst war er immer unterwegs, arbeitete mal hin und wieder als Lieferant und schlug sich auch mal in einem Nachtclub als Kellner durch. Für seine Maschine hatte er schon lange keine Zeit mehr gehabt, um sie mal richtig zu säubern oder zu verbessern. Im Großen und Ganzen hatten sie es ganz alleine Kai zu verdanken, dass sie Lebensmittel im Haus hatten oder auch Klamotten trugen. „Tala? Ich möchte gerne nach Hause, wenn es dir recht wäre.“ sprach Ray während er sich mit gesenktem Kopf in Richtung Talas Motorrad begab. Diesem ging es aber auch nicht anders. Er verabschiedete sich von seinem Kollegen und fuhr mit seinem kleinem Bruder nach Hause. Sie lebten etwas abseits der Stadt. Es war eigentlich das reinste Kaff, aber es hatte auch sein Gutes. Die Häuser waren nicht so dicht neben einander gebaut und so konnte man den Nachbarn nicht auf die Nerven gehen, wenn man mal die Musik so laut hatte. Angekommen stiegen sie von der Maschine ab und stellten sie in die Garage. Als sie das Haus betraten, ging Ray zuerst ins Zimmer, was er sich mit seinen Brüdern teilte, um seine Schulsachen abzulegen. Tala hatte es sich in der Zeit in der Stube auf dem Sofa bequem gemacht. Dass Ray, nur mit einem langärmligen T-Shirt, mit einem großen Phönix drauf, von Kai und einer Boxershorts bekleidet, sich zu ihm gesellte, bekam er zuerst gar nicht mit. Dieser lehnte sich nun gegen seinen großen Bruder. „Du, Tala? Ich hab ein voll schlechtes Gewissen gegenüber unserem Bruder. Ich überlege schon auch mit der Schule aufzuhören und lieber Arbeit zu suchen…“ „Das kannst du nicht machen, Ray!“ Ray dachte sich verhört zu haben. Nie war Tala für Schule! „Das würde Kai das Herz brechen, Ray und das willst du doch nicht, oder?“ vom Kleinem kam nur ein Kopfschütteln. „Sag Tala. Du weißt doch sicher, weswegen Kai die Schule geschmissen hat. Bitte sag es mir. Ich möchte es so gerne wissen.“ Tala nahm Ray in den Arm und knuddelte ihn ein bisschen. „Ich kann es dir sagen, aber es muss unter uns bleiben, ok?“ Ray nickte. „Als Mutter bei deiner Geburt starb, war Vater nicht mehr arbeitswillig. So habe ich, da ich ja eh nicht mehr zur Schule ging, mir Arbeit gesucht. Vater kam nicht über Mutters Tod hinweg. Er hat es aber immer vor dir vertuscht, dir einen glücklichen Vater vorgespielt. Als es dann Zeit war, dass du zur Schule gehst, wurde es knapp mit dem Geld. Schließlich ging Kai ja auch noch zur Schule. Kai ist ein schlauer Bursche und hatte damals immer gute Noten. Doch die brachten uns ja auch nichts.“ er machte eine kurze Pause. Ray machte ein trauriges Gesicht, wurde aber auch gleich mit einem Kuss auf die Stirn von Tala getröstet. „So entschied sich Kai mit der Schule aufzuhören. Damit wir wenigstens noch deine Schule finanzieren konnten. Bald darauf kam Vater bei einem Arbeitsumfall ums Leben und zum Glück war ich alt genug, um mit euch beiden hier weiter Leben zu können. Euch noch an das Heim zu verlieren hätte ich sicher nicht verkraftet. Wir bekamen viel Unterstützungsgeld vom Heim. Das hat uns geholfen auf richtigen Füßen zu stehen. Tja und jetzt sind wir hier wo wir sind.“ „Nur wegen mir habt ihr das meiste verloren oder aufgeben müssen. Mir wäre es lieber gewesen, ich wäre nicht auf die Welt gekommen.“ Ray konnte es nicht verhindern, die Tränen bahnten sich ihren Weg über seine Wangen. Tala war entsetzt „Rede nicht so einen Scheiß. Wenn Kai das jetzt gehört hätte, dann hättest du aber so eine Ohrfeige bekommen, dass sie die nächsten Monate noch weh tut. Du bist der Stolz der Familie! Mutter war glücklich, als sie mit dir schwanger war und Vater freute sich auch. Und Kai erst recht! Der hat sich glaube ich am meisten gefreut, denn er hatte auch endlich jemanden, den er beschützen konnte. Und zum anderem sehe ich unserer Mutter überhaupt nicht ähnlich. Ich bin voll von Vater abgesprungen. Kai ist die Hälfte von beiden, halb Mutter und halb Vater. Aber du hast das Aussehen unserer Mutter geerbt. Wir haben immer gesagt, dass Mutter zwar tod ist, aber sie sicher in dir weiterlebt.“ Ray wusste nicht, wie er reagieren sollte. Sah Kai in ihm Mutter oder seinen kleinen Bruder? Tala konnte nur erahnen, wie sich Ray jetzt fühlte. Er nahm diesen in Arm und streichelte ihm übern Kopf. So schliefen beide Arm in Arm auf dem Sofa ein. Dass Kai nach Hause kam und sie mit einer Decke zudeckte, bekamen beide nicht mehr mit. 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