Ich liebe dich, aber du weißt es nicht von abgemeldet (Aus dem "kleinen" Weihnachtsgeschenk sind 37 Kapitel und über 100.000 Wörter geworden...) ================================================================================ 24. Kapitel - Tanzen -------------------- Als der Wecker klingelte, schlug Kyoko mühsam die Augen auf. Irgendwie war es ihr heute Nacht schwer gefallen ruhig zu schlafen. Ständig kreisten ihre Gedanken um das Bevorstehende. Wieso ließ sie sich durch einen einfachen Tanzkurs so verrückt machen? Zugegebenermaßen drehten sich ihre Gedanken weniger um den Kurs als eher um ihren Tanzpartner. Wie schaffte er das bloß? Er war nicht einmal anwesend und trotzdem konnte sie kaum noch an etwas bzw. jemand anderes denken. Sie seufzte. Es war zum aus der Haut fahren! Sie benahm sich ja fast, als wäre sie in ihn verliebt. Ob sie...? Nein, ganz bestimmt nicht. Sie konnte schließlich gar nicht lieben, wozu war sie denn in der Love-Me-Sektion?! Außerdem würde sie sich garantiert nicht ein so utopisches Ziel setzten. Der beliebteste Schauspieler Japans war doch eine ganze Nummer zu groß für sie, schließlich konnte er jede haben und müsste sich nicht mit so einem Mauerblümchen wie ihr zufrieden geben. Nun, es half ja alles nichts, erst mal müsste sie aufstehen, nicht dass sie noch zu spät kam. Als sie in die Küche kam saß das Wirtspaar bereits am gedeckten Tisch. "Guten Morgen Kyoko-chan", lächelte ihr die Okami-san zu, der Chef nickte einmal in ihre Richtung. Das Mädchen musste grinsen. Er sprach ungern ein Wort zuviel, wodurch seine Bemerkungen allerdings an zusätzlichem Gewicht gewannen. Kyoko grüßte lächelnd zurück und setzte sich. Egal worüber sie sich unwillkommene Gedanken machte, das Frühstück würde sie sich dadurch nicht vermiesen lassen. "Beginnt heute nicht dein Tanzkurs?" Kyoko schluckte schnell um den Mund leer zu bekommen. "Ja, ich werde um 9.00 Uhr abgeholt." "Von deinem Tanzpartner?" Die Schwarzhaarige hatte bereits den nächsten Bissen genommen und nickte so nur. "Wer ist es eigentlich?" "Ren-kun.", dabei lief sie leicht rosa an. Nun mischte sich auch der Chef, welchem dies natürlich nicht entgangen war, ein. "Magst du ihn?" Sie konnte förmlich spüren, wie sich das leichte Rosa in einen kräftigen Rotton verwandelte. Wie kam er denn darauf? Allerdings kannte sie ihn gut genug um zu wissen, dass er wirklich eine Antwort wollte. "Ja ... ich finde ihn sehr nett." Dabei starrte sie ihren Teller an, als wolle sie ein Loch hinein brennen. Das war allerdings noch gar nichts gegen seine nächste Frage. "Mag er dich?" Jetzt sah sie ihn fassungslos an, wieso wollte er das denn wissen? "Ähm ... ich ...weiß nicht", stotterte sie, "ich glaube schon ... ein bisschen ... jedenfalls ist er sehr nett zu mir." "Hm." Damit wandte er sich wieder seiner Zeitung zu und ließ die Fragezeichen, welche sich in Kyokos Gesicht zeigten, im Raum stehen. Diese warf einen Blick zur Okami-san, welche sie aber nur anlächelte. Sie seufzte, warum war denn heute alles so rätselhaft? Ein Blick auf die Uhr ließ sie aber ihren Missmut vergessen. Sie müsste sich beeilen um rechtzeitig fertig zu werden. Kaum, dass das Mädchen den Raum verlassen hatte, sah Hina Asakura ihren Mann schmunzelnd an. "Musste das jetzt sein?" Hinter der Zeitung konnte sie sein Schulterzucken erahnen. "Wir haben versprochen ihr nichts zu sagen. Wenn du also wissen möchtest, ob die zwei zusammen sind, frag sie doch einfach, ob sie einen Freund hat." Immerhin grummelte er jetzt schon. Grinsend schüttelte sie den Kopf. Nach mehr als 27 Jahren Ehe kannte sie ihren Mann gut genug, um zu wissen, wie er dachte. Er mochte Kyokos Senpai, ohne Frage. Sie konnte es verstehen, denn Ren Tsuruga war höflich, hatte Geduld mit dem Mädchen und half ihr. Ihr selbst mochte es noch nicht aufgefallen sein, aber wenn sie von der Arbeit sprach, fiel jedes Mal zumindestens einmal der Name "Ren". Heute hatte er ihr bei dem und dem geholfen, gestern hatten sie jenes gemacht. Sie schien immer mehr Zeit mit ihm zu verbringen - und dabei glücklich zu sein. Und eben dies war wohl der ausschlaggebende Punkt bei ihrem Mann. Da er Kyoko aber kannte, schien er ihr zumindestens einen kleinen Schubs geben zu wollen, indem er sie dazu anregte über das Verhalten ihres Senpais gegenüber nachzudenken. Sie musste sich eingestehen, dass sie nie gedacht hätte, dass Shin jemandem dabei helfen würde Kyoko zu gewinnen - ansonsten war er in der Beziehung eher übervorsichtig. Aber sie vertraute seiner Menschenkenntnis. Wenn er Ren Tsuruga für den richtigen hielt, dann war dieser es wahrscheinlich auch. Genau 5 vor 9 fuhr Ren auf den Parkplatz vor dem Darumaya. Äußerlich schien er vollkommen ruhig, aber innerlich war er ganz hibbelig. Er freute sich wie ein Teenager, der seinen Schwarm zum Abschlussball abholen durfte. Allerdings fragte er sich wie er es aushalten sollte mit ihr zu tanzen, ohne über sie herzufallen... Hoffentlich hielt ihn die einfache Anwesenheit der anderen Personen bei diesem Kurs davon ab. Noch bevor er klingeln konnte öffnete sich die Tür und Kyoko erschien. Er musste hart schlucken, um sie jetzt nicht einfach an sich zu reißen. Wie konnte ein einfaches Mädchen nur so schön sein? Er nahm sich zusammen. "Guten Morgen Kyoko." "Hallo Ren-kun." Als sie hinaustrat sah er hinter ihr ihre "Ersatzeltern". "Guten Morgen", grüßte er mit einer leichten Verbeugung, eifrig darauf bedacht einen guten Eindruck zu machen. Der Chef antwortete mit einem leichten Nicken, die Okami-san erwiderte den Gruß lächelnd. Als sie im Auto saßen sah Kyoko ihn misstrauisch an. Hatte sie etwa bemerkt, wie er sie die ganze Zeit angeschaut hatte? "Was hast du mit dem Chef angestellt?" Er schaute sie verwirrt an, hatte er etwa etwas falsch gemacht? "Wieso?" Hoffentlich hatte er ihn nicht jetzt schon verärgert, er wusste wie sehr Kyoko an den beiden hing. "Er mag dich." Mit vielem hatte er gerechnet, aber damit nicht. Ihm schien eher das Gegenteil der Fall zu sein. "Wie kommst du darauf? Ich dachte eher er könnte mich nicht leiden?!" Jetzt lachte sie. "Ach, du meinst, weil er nie was gesagt hat? Er spricht einfach nicht viel. Aber er hat dich immerhin zurückgegrüßt. Und er hat nach dir gefragt." "Was denn?" Jetzt wurde sie rot, wie sollte sie ihm das denn bitteschön sagen? "Ach, ist doch nicht so wichtig, jedenfalls glaub ich schon, dass er dich mag." "So schön ich das auch finde, aber versuch nicht vom Thema abzulenken. Also, wonach hat er gefragt?" Er fand es bezaubernd, wenn sie rot wurde, und außerdem machte ihr erröten die ganze Sache nur noch interessanter. "Also ... ähm ... nun ... ob ich dich mag ... und ob du mich magst..." Es fiel ihm schwer ihre Worte zu verstehen, da sie nur flüsterte. Dies änderte aber nichts daran, dass er sehr an ihrer Antwort interessiert war. "Und was hast du gesagt?", dabei schenkte er ihr wieder sein heiliges Lächeln. In diesem Moment verdammte sie ihn dafür, so konnte sie ihm einfach nichts abschlagen. "Zur ersten Frage 'ja' ... und zur zweiten 'ich weiß nicht'..." Ren setzte ein Strahlen auf, sie mochte ihn! Das war zwar noch keine Liebe, aber immerhin eine gute Basis. Und er war sich jetzt sicher, dass er für sie nicht nur ihr Senpai war. "Ja." "Wie bitte?" "Die zweite Frage. Ein 'ich weiß nicht' ist doch keine richtige Antwort. Das nächste mal kannst du ihm mit 'ja' antworten." Sie wurde knallrot, gleichzeitig breitete sich aber auch eine tiefe Wärme in ihr aus. Er mochte sie! Als Ren den Raum betrat zog er sofort alle Blicke auf sich. Natürlich waren alle hier Anwesenden ebenfalls Schauspieler, trotz allem war Ren etwas besonderes. Vor allem die Frauen konnten ihre Augen gar nicht mehr von ihm lösen. Die meisten von ihnen, auch die, die sich einen Partner mitgebracht hatten, überlegten gerade ob er wohl allein hier, und somit noch frei war. Für einen Tanzkurs mit Ren Tsuruga würden sie ihre Männer auch mal stehen lassen. Ren jedoch ignorierte das ganze und sah immer wieder zur Tür der Frauenumkleide. Sie müsste jeden Moment kommen, schließlich hatte sie nur die Schuhe wechseln wollen, weil Straßenschuhe in der Tanzhalle nicht erlaubt waren. Da öffnete sich, wie auf ein Zeichen, die Tür und Kyoko erschien vorsichtig um sich spähend im Rahmen. Im Gegensatz zu den Blicken der Frauen, die er gekonnte nicht beachtete, stachen ihm die der Männer umso mehr ins Auge. Einerseits war er dadurch furchtbar eifersüchtig, andererseits freute er sich für Kyoko, denn er wusste gut genug, dass die Wirkung auf andere in ihrem Business nicht unterschätzt werden durfte. Inzwischen hatte sie ihn entdeckt und schritt mit einem leicht schwebenden Gang auf ihn zu. Die Blicke die an dem Pärchen hingen deuteten auf nicht wenige enttäuschte Hoffnungen hin. Allerdings wurden sie von dem in diesem Moment eintretenden Tanzlehrer abgelenkt. "Guten Tag, mein Name ist Kaoru Yukawa. Bitte stellen sie sich nun paarweise auf. Wer noch keinen Partner hat kommt bitte zu mir." Fast alle waren bereits paarweise gekommen, die anderen ließen sich vom Lehrer einen Tanzpartner zuteilen. "Nun, wir werden als erstes mit einem Walzer beginnen. Bitte stellen sie sich wie folgt in Position." Nun erklärte er nach und nach die Grundschritte und dann ein paar Figuren. Anschließend machte er eine CD an, zu der die Paare das eben gezeigte probieren sollten. Kyoko spürte wie Ren seine eine Hand behutsam an ihre Taille legte und mit der anderen die ihre umfasste. Sie hingegen legte ihre freie Hand sacht auf seinen Oberarm. Dann sah sie zu ihm hoch und wurde prompt rot als ihr sein sanftes Lächeln entgegenstrahlte. Da sie den Walzer bereits beherrschte ging es ganz gut. Sanft federnd glitten sie über das Parkett. Sie fühlte eine wohlige Wärme in sich aufsteigen und lächelte schüchtern zu ihm hoch. Sie musste zugeben, dass es lang nicht so schlimm war wie sie gedacht hätte. Im Gegenteil, es gefiel ihr sogar ausnehmend gut. Nach und nach bauten sie auch noch einige Drehungen und ähnliches ein, welcher der Lehrer vorher gezeigt hatte. Dabei bemerkte sie gar nicht, wie sie und Ren sich immer näher kamen. Im Gegensatz zu Ren. Er war sich nicht sicher ob es seine Absicht gewesen war, aber Stück für Stück zog er sie näher an sich, sodass sich ihre Körper schließlich nahezu berührten. Im Film würde es schließlich auch so sein, immerhin sollten sie ein Liebespaar darstellen, aber er hatte gehofft sie während des Kurses noch etwas auf Abstand halten zu können... Seine Selbstbeherrschung musste schließlich nicht mehr beansprucht werden als nötig. Doch trotzdem genoss er die Wärme die von ihr ausging, ihr sanftes Lächeln und ihre weiche Hand in der seinen. Tief sog er die Luft ein und bemerkte ihren süßen Duft. Am liebsten hätte er sie jetzt vollends in seine Arme gezogen und seinen Kopf in ihrem Haar vergraben um sie ganz und gar zu spüren mit allen Sinnen, ihre Wärme, ihren Geruch, ihr Lachen, ihr Anblick ... den Geschmack ihrer Lippen ... Im selben Moment wünschte er sich einen Eimer kaltes Wasser. Er war wirklich kurz davor die Beherrschung zu verlieren, und seine Gedanken waren nicht gerade dazu angetan, das ganze zu bessern. Glücklicherweise wurden er nun vom Tanzlehrer erlöst. Dieser beendete die Musik und erklärte jedem einzelnen Paar, was es noch zu verbessern hätte. Vor Ren und Kyoko blieb er stehen und lächelte breit. "Beim ersten Mal normalerweise nicht ganz so eng. Anonsten aber perfekt", war sein einziger Kommentar und er ging weiter. Kyoko senkte daraufhin knallrot den Kopf, während selbst Ren ein wenig rosa um die Nasenspitze wurde. Danach wurden noch weitere Tänze durchgenommen, die Kyoko aber unbekannt waren, weshalb sie sich auf die Schritte konzentrieren musste. Dies verhinderte, dass wieder diese seltsame ... Stimmung wie vorhin aufkam. Sie war sich allerdings nicht ganz sicher, ob sie sich darüber freute oder ärgerte. Einerseits hatte sie es sehr genossen so mit ihm übers Parkett zu schweben, andererseits war sie sich vorgekommen, als hätte jemand ihr Gehirn ausgeschaltet, als würde sie nichts mehr bemerken. Nur noch seine Wärme, nur noch sein Lächeln ... innerlich schüttelte sie schnell den Kopf, sie würde sich nicht in ihn verlieben und damit basta, aus, Ende. Gesprächsrunde der Hybie-sans, die von den Hybie-sans für diese Fanfic abgehalten wird Hybie-san1: *in rotes Tuch gehüllt* *resignierender Blick* Hybie-san2: *in schwarzes Tuch gehüllt**grummel* Hybie-san3: *in goldenes Tuch gehüllt* *mit stolz schwellender Brust* Hybie-san1: "Nein." Hybie-san2+3: *gucken verdutzt* "Was 'nein'?" Hybie-san1: *richtet Blick auf Hybie-san2* "Ich weiß genau, was dir auf der Zunge lag. Und nein, kein Fehler. Sie ist sich durchaus der Tatsache bewusst, dass es schwarz-rot-gold und nicht rot-schwarz-gold ist." Hybie-san2: *leicht eingeschnappt* "Und warum trage dann ich schwarz und nicht du?" Hybie-san1: *zuckt gelangweilt mit den Schultern* "Sie war der Meinung schwarz passt besser zu dir, so als ständiger Pessimist und Schwarzseher vom Dienst..." Hybie-san2: "Von wegen Pessimist. Realist heißt das!" Hybie-san1: "Sag das ihr, nicht mir. Vielleicht hat sie ja noch ein rosa Tuch im Schrank." Hybie-san2: *grummelt* "Das war fies!" Hybie-san1: "Ich weiß. Zurück zu unseren Aufgaben. Diesmal danken wir ayako-shiro, Patrice-Kyoko, Umnije, DarkEye, grincat, Lioba, Susilein und little-sister." Hybie-san2: "Also bis nächstes Mal bei 'Bento und Regen'." *versucht vergeblich von seinem Schwarzseherimage weg zu kommen* Hybie-san3: *beleidigt weil er nicht wirklich vorkam* *zieht sich mit einer Schüssel Vanilleeis mit Erdbeeren vor den Fernseher zurück und bereitet sich auf das EM-Finale vor* Hybie-san1+2: *holen sich ebenfalls ihre Schüsseln* *leisten ihm Gesellschaft* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)