Ich liebe dich, aber du weißt es nicht von abgemeldet (Aus dem "kleinen" Weihnachtsgeschenk sind 37 Kapitel und über 100.000 Wörter geworden...) ================================================================================ 13. Kapitel - Austausch ----------------------- Tokyo, LME-Gebäude, Büro des Präsidenten. Diesmal blubberte das Telefon. (Thema: Unterwasserwelt) Rory nahm den seepferdchenförmigen Hörer von der Schildkröte. "Moshi-moshi." "..." "Wie bitte?" "..." "Und das ist dein Ernst?" "..." "Nein, ich habe nichts dagegen. Aber du musst es ihr selber sagen." "..." "Falls ihr den Zeitplan nicht schafft sag Bescheid." "..." "Okay, meld dich, wenn alles geregelt ist." Genau wie beim Telefonat vor ein paar Tagen, musste Rory breit grinsen. Das lief ja immer besser... Den Rest des Tages hatte Kyoko wieder zwischen Küche und Set zugebracht. Jetzt sah sie, wie ihr Senpai auf sie zukam. Sie überlegte kurz, ob sie vielleicht irgendetwas gemacht hatte, was ihn verärgert hatte, aber eigentlich sah er ganz friedlich aus. Als er näher kam erkannte sie sogar das heilige Lächeln auf seinem Gesicht. Ren wusste ganz genau was sie gedacht hatte, mittlerweile verstand er es in ihrem Gesicht zu lesen. Außerdem hatte die kurz aufflammende dämonische Aura sie verraten. Sie glaubte anscheinend im ersten Moment wirklich er wäre gekommen, weil er etwas an ihr auszusetzen gehabt hätte. Wieso viel es ihr so schwer sich selber einzugestehen, dass sie ihre Arbeit sehr gut machte? Sie musste doch nicht immer das Schlimmste annehmen! Dann war er bei ihr. "Mogami-san, Kurozaki-san möchte dich gerne sprechen." Nun war sie wirklich baff. Was wollte denn der Regisseur von ihr? Aber sie beschloss erst einmal Tsuruga-san zu folgen, der ihr beruhigend zulächelte. Langsam fand sie das wirklich seltsam. Wieso war der Regisseur denn nicht beim Set gewesen? Sie war Ren in einen leeren Aufenthaltsraum gefolgt, in dem sich außer Rika, Kadono, Yashiro und dem Regisseur nur sie und ihr Senpai aufhielten. Rika und Yashiro schienen irgendetwas zu wissen, denn sie grinsten Kyoko unaufhörlich an, während Ren ihr weiterhin sein Himmelslächeln schenkte. Die einzige, die sie böse anstarrte, war Kadono. Aber die war ja sowieso noch nie gut auf sie zu sprechen gewesen. Allerdings begann sie sich jetzt darüber aufzuregen, Kyoko sei zu spät, und was das hier sollte, und sie hätte keine Zeit für dumme Spielchen. Kyoko hatte die aber auch nicht, Kadono sollte endlich den Rand halten, damit der Regisseur sein Anliegen vorbringen konnte. So lächelte sie sie mit ihrem besten Gentlewomanlächeln an und schickte zwei, drei Dämonen auf sie zu, damit sie die Klappe hielt. Die Schauspielerin der Sawa blickte sich rasch um. Was war das? Erst glaubte sie einen kalten Windhauch gespürt zu haben, und nun fühlte sie sich, als wenn irgendetwas sie piesacken würde. Vorsichtig linste sie um sich, konnte jedoch nichts entdecken. Die anderen Anwesenden grinsten größtenteils nur, bis auf diese Vogelscheuche, die sie ansah, als ob sie sie am liebsten erwürgen würde. Mit wenigen Schritten eilte sie zu Tsuruga-san und sah zu ihm auf. Der Schauspieler würde sie doch vor dieser Furie beschützen, oder?! "Tsuruga-san, finden Sie nicht auch, dass es plötzlich ziemlich kühl geworden ist?" Der sah sie mit einem glitzernden Lächeln an. "Wie kommst du darauf Kadono-san, das hast du dir sicher nur eingebildet." Dann wandte er sich um und ging wieder zu dieser Mogami. Fast hatte es den Anschein, als würde er flüchten, aber sicher wollte er das ganze nur schnell hinter sich bringen. Er war schließlich ein Profi, der seine Arbeit möglichst ohne Zeitverzögerung erledigen wollte. Bestimmt ging er nur aus Höflichkeit zu diesem Mädchen. Bestimmt! Grinsend hatte Ren zur Kenntnis genommen, wie Kyoko ihre Dämonen auf die Möchtegerndiva losgelassen hatte, um sie zum Schweigen zu bringen. Fast wäre ihm der Gesichtsausdruck aber entglitten, als er sah wie eben diese Diva auf ihn zuschritt. Er versuchte wirklich nichts schlechtes über Kollegen zu sagen, aber dieses besondere Exemplar war einfach nur nervtötend. Nachdem er sie mit einem Gentlemanlächeln abgefertigt hatte, gesellte er sich sofort wieder zur Love-Me-Praktikantin. Er hatte nämlich bereits gemerkt, dass Kadono diese nicht sehr mochte. 'Jetzt verstecke ich mich schon hinter einem Weiberrock', stöhnte er innerlich auf. Nun, bestimmte Feinde erforderten auch außergewöhnliche Mittel. Zumal er sowieso nicht wirklich vor hatte, Kyoko allzu sehr von der Seite zu weichen während des Drehs - dafür misstraute er diesem Tatsuki zu sehr. "Sie wissen schon, dass das nicht sehr nett war.", unterbrach die Stimme der Kurzhaarigen seine Gedankengänge. "Wieso? Ich habe sie freundlich angelächelt und ihr geantwortet." "Das stimmt nicht. Das war kein freundliches Lächeln von Ihnen, sondern ein gemeines. Es wundert mich sowieso, wie leicht sich die Leute von Ihnen täuschen lassen." "Ich täusche die Leute nicht. Ich zeige Ihnen nur nicht immer meine momentane Laune." "Das ist dasselbe." "Nein ist es nicht, es steckt keine böswillige Absicht dahinter." "Bei Ihnen schon." "Nein." "Doch." "N..." "Es tut mir ja leid euch zu unterbrechen, aber ich würde jetzt gerne anfangen.", mischte sich nun Kurozaki-kun ein. Kyoko entschuldigte sich sofort knallrot mit etlichen Verbeugungen. Der Schauspieler verbeugte sich bei seinen Entschuldigungen zwar nicht, doch auch auf seinen Wangen war bei genauem Hinsehen ein leichter Rotschimmer zu erkennen. Allerdings wusste er selbst nicht, ob der von der Verlegenheit kam, so außerhalb der Realität ertappt worden zu sein, oder von der Freude, da sein Plan aufgegangen war. "Also, ich wollte heute eine personelle Änderung bekannt geben." Interessiert betrachtete der Regisseur die Reaktionen der Anwesenden. Yashiro und Rika hatte er bereits vorhin instruiert, so zeigten diese keine Überraschung mehr, sondern nur ein freudiges Grinsen. Ren schien etwas zu ahnen, denn er versuchte vergebliche ein ebenfalls breites Grinsen zu unterdrücken. Nur Kyoko und Kadono sahen ihn verwirrt an, da sie anscheinend nicht wussten, was sie hier sollten. "Machen wir es kurz. Kadono-san, du wirst von diesem Set gefeuert." Die Möchtegernschauspielerin sah ihn geschockt an. Dann weiteten sich ihre Augen, als sie den Sinn der Worte verstand. "Das können Sie nicht machen!" "Und wieso nicht?", Kurozaki wirkte vollkommen gelassen, doch innerlich lachte er sich ins Fäustchen. Dieses Mädchen war mit seiner arroganten Art der gesamten Crew auf die Nerven gegangen. Sie verzögerte die Dreharbeiten andauernd und genügte längst nicht den Ansprüchen, die er für seinen Film eigentlich vorgesehen hatte. Er hatte sie nur angenommen, da er keine andere Wahl gehabt hatte - und das hatte er ihr nach einem ihrer Ausbrüche auch klipp und klar gesagt. Anscheinend hatte sie es nicht ernst genommen. "Sie haben keinen Ersatz für mich. Wen wollen Sie denn an meiner Stelle nehmen? Eins der Mädchen aus der Kantine vielleicht?" "Genau das." Kadono klappte den Mund auf - und wieder zu. Sie öffnete ihn immer wieder, schien jedoch unfähig zu sprechen, zu groß war der Schreck. "Ich dachte Mogami-san könnte deine Rolle sicherlich übernehmen." Was ihn wirklich freute. So weit er sich erinnern konnte, war sie weitaus verträglicher als die andere. Und er war gespannt, wie gut sie seit dem Spot geworden war, denn bereits damals war sie ein vielversprechendes Talent gewesen. "Der Präsident...", versuchte die abservierte Schauspielerin noch einmal aufzubegehren. "Hat das Ganze bereits abgesegnete." Und dies mit einer überraschenden Begeisterung, wie man sagen musste... "Also Mogami-san, traust du dir das zu?" Sie überlegte. Das Drehbuch kannte sie teilweise bereits, sie hatte sich Rens Exemplar ausgeliehen und heute ein wenig darin gelesen. Der Text wäre nicht das Problem, den hatte sie schnell drauf. Unsicher war sie allerdings, ob sie es auch wirklich schaffen würde den Ansprüchen des Regisseurs zu genügen. Immerhin war dies ein Liebesfilm - und dann auch noch mit Tsuruga-san. Sie verfluchte mal wieder ihren Körper, da sie spüren konnte wie sie bei dem letzten Gedanken leicht rot wurde. Konnte sie es schaffen? Rens Inneres schrie: 'Sag ja! Sag ja!' Am liebsten hätte er das seiner kleinen Kohai immer wieder vorgesagt, bis sie zustimmte. Er hoffte sie würde annehmen. Erstaunt bemerkte die Röte in ihrem Gesicht, war sich aber nicht sicher, worauf sie zurück zu führen war. Sie hob leicht den Kopf und sah ihn hilfesuchend an. Der Schauspieler überlegte, was sie eventuell daran hindern könnte, einfach ja zu sagen. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die hatte mal wieder viel zu wenig Vertrauen in ihre eigene Leistung. Er lächelte sie aufmunternd an und beugte seinen Kopf zu ihr, sah ihr nun direkt in die Augen. "Du schaffst das schon. Und wenn nicht üben wir einfach, ok? Oder hasst du mich so sehr, dass du mir weiterhin Kodono-san zumuten willst?" Sie grinste, beim letzten Satz von Rens geflüsterten Worten. Dann straffte sie die Schultern. Wenn er es ihr zutraute, dann würde sie es auch schaffen. Sie blickte auf den Regisseur, der sie nur abwartend ansah. Das ganze Intermezzo hatte nicht einmal eine Minute gedauert. "Ja." "Sehr schön, dann wäre ja alles geklärt. Wie gesagt Narina-san, wenn du Hilfe in der Küche benötigst, dann sag einfach Bescheid. Wir regeln das dann. Kyoko, hier ist dein Drehbuch. Es wär schön, wenn wir die ersten Szenen bereits morgen drehen könnten, ich möchte den Zeitrahmen nicht länger überziehen als nötig. Und nun, gute Nacht." Damit entließ er sie. Natsumi Kadono würde heute noch abreisen, dafür hatte er gesorgt. Er hatte noch einmal mit der Agentur telefoniert, sie würde in Tokyo einen Werbespot drehen, so dass er nicht befürchten musste, dass sie eventuell hier bleiben und den Dreh stören würde. Er bemerkte wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. Er wollte stets stolz auf seine Arbeit sein können, und bisher war er sich nicht sicher gewesen, ob das bei diesem Film möglich war. Doch jetzt hatte er keine Zweifel mehr. Dieser Film würde ein Erfolg werden! Später lag Kyoko in ihrem Bett und konnte es immer noch nicht glauben: Sie würde in diesem Film die weibliche Hauptrolle übernehmen! Und dann auch noch als Gegenpart zu Tsuruga-san! Hoffentlich blamierte sie sich nicht. Wenigstens war der Text nicht allzu schwierig, Sie konnte bereits ein Viertel des Drehbuchs. Vorsichtige Erkundungen bei anderen Schauspielern hatten zudem das Ergebnis erbracht, dass es in diesem Film keine Kussszene gab - ein Umstand für den sie allen ihr bekannten Göttern dankte. Sie wüsste nicht, was sie getan hätte, wenn das der Fall gewesen wäre. Dann hätte sie Tsuruga-san... k.... k.... küssen müssen! Abgesehen davon, dass sie dafür gelyncht worden wäre, hätte sie ihm nie wieder in die Augen schauen können. Allerdings musste sie das auf ihrem Weg zu einer professionellen Schauspielerin noch überwinden. Schließlich konnte sie sich nicht immer drücken. Sie dachte an die Filme, die sie bisher gesehen hatte. Küssen schien darin recht häufig vorzukommen. Wenn sie teilweise allerdings an die männlichen Hauptrollen dachte... sie bekam eine Gänsehaut. Da war ihr Tsuruga-san dann doch deutlich lieber.. Schnell verdrängte sie diese Idee. Wie konnte sie darüber nachdenken, wie es wäre ihren Senpai zu küssen! Wenn das irgendjemand herausfinden würde - zum Glück war es nur ein verirrter Gedanke gewesen. Schnell wandte sie sich einem anderen Thema zu. Sie würde morgen wohl noch einmal turnen üben müssen, es waren einige Figuren verlangt, die ihr unbekannt waren. Dafür bräuchte sie aber noch jemand, der sie sicherte. Sie war nicht sicher, ob sie alles gleich beim ersten Mal schaffen würde. Und sie hatte keine Lust sich das Genick zu brechen, indem sie ungebremst vom obersten Holm auf den Boden knallte. Während sie noch darüber nachsann, fiel das Mädchen bereits in einen tiefen Schlaf. Gesprächsrunde der Hybie-sans, die von den Hybie-sans für diese Fanfic abgehalten wird Hybie-san1: "Danke an Patrice-Kyoko, DarkEye, Susilein, Umnije, ayako-shiro, zhara, gacktxx und Kyokoleinchen." Hybie-san3: "Der Computer ist letztes Mal noch nicht explodiert, was es uns ermöglicht nun die bereits erwähnte Lamentierung abzuhalten." Hybie-san2: "Was ist eine Lamentierung?" Hybie-san3: "Na ganz einfach. Lamentieren ist das Verb, das Substantiv heißt also Lamentierung." Hybie-san2: "Na, wenn du meinst..." Hybie-san3: "Jedenfalls lassen sich in letzter Zeit immer wieder folgende Szenen beobachten:" Autorin: "Was soll das? Wie kannst du es wagen, einfach so deine Rolle zu vergrößern? Du solltest kurz auftauchen und dann für immer verschwinden! Und jetzt trittst du nicht nur noch einmal auf, sondern willst plötzlich auch noch eine entscheidende Rolle für das Ende! Und du bist auch nicht viel besser! Erst lässt du dein Kommen vor x Kapiteln ankündigen, und dann bist du immer noch nicht da. Was heißt das, die Zeit ist noch nicht reif? Die Autorin bin immer noch ich. Und nein, du da kommst gar nicht vor, vergiss es! Sag mal, hört hier überhaupt noch irgendjemand auf mich? Ihr könnt doch nicht alle machen, was ihr wollt!" Hybie-san2: "Mit wem redet sie da?" Hybie-sabn1: "Mit den Figuren. Inzwischen läuft das Ganze ein wenig aus dem Ruder. Sobald sie eine Idee hat, setzt sie sich an den PC und schreibt sie auf - nur um danach festzustellen, dass sie etwas komplett anderes geschrieben hat, als sie wollte, jedenfalls vom Handlungsverlauf her. Die Figuren scheinen ein Eigenleben entwickelt zu haben." Hybioe-san3: "Sie steigen aus ihren Gräber und werden sich gar schröcklöch rächen." *finsteres Lachen* Hybie-san2: *gibt Hybie-san3 eine Kopfnuss* "Hör auf mit dem Unsinn, diese Personen aus Büchern sind doch keine Zombies!" Hybie-san3: *enttäuscht* "Nicht?" Hybie-san1: "Nein. Wenn sie ein Eigenleben entwickeln, heißt das einfach, dass die Autorin nicht machen kann, was sie will, da spielen die nicht mit." Hybie-san3: "Ja und?" Hybie-san1: "Wie: 'Ja und?' Die Geschichte sollte eigentlich so fortgeführt werden, wie die Autorin will, und nicht die handelnden Charaktere." Hybie-san3: "Wieso, die sind doch letztendlich betroffen. Mir gefällt das jedenfalls." *Schilder hochhalt: Streik für hilflose Buchfiguren! / Papier hat auch Gefühle* Hybie-san2: "Okay, ich glaube wir sollten die Runde für heute beenden. Kommentare und Kritik sind gern gesehen." Hybie-san3: *Schild hochhalt: Übung und "Qualen" * *zweites Schild hochhalt: <--- Der Titel für das nächste Kapitel* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)