Herr der Mohnblumen von Hiruma-Yoichi ================================================================================ Kapitel 9: Oh Mondgöttin ------------------------ Langsam stand das Mädchen auf. „Danke Galanthus das du mir zugehört hast, ich habe nicht mal Papavera davon erzählen können.“ Galanthus lächelte leicht: „ Nichts zu danken, ich bin immer für dich da… wenn du willst, für immer.“ So, jetzt war es raus. Was würde sie sagen? Atemlos sah Galanthus dem Mädchen tief in die Augen und versuchte in ihren Augen ihre Antwort zu lesen. „Galanthus, du bist immer für mich da und du verstehst mich besser als jeder anderer. Aber mein Herz gehört Papavera. Ich muss ihm sagen was ich fühle…. „Ja, ich verstehe.. aber so kann ich einfach nicht länger hierbleiben.“ Schmerzvoll sahen seine Augen in die ihren und auch das Mädchen war traurig. Sie hatte in Galanthus einen guten Freund gefunden. Kurz vor der Abenddämmerung verließ Galanthus Papaveras kleine Hütte. Zwar sehnte sich sein Herz nach dem Mädchen, doch konnte er es nicht ertragen sie in eines anderen Armen zu sehen. Vor allem in denen von Papavera. Betrübt hatte sich das Mädchen auf ihrem Schlaflager zusammengerollt. Galanthus Abwesenheit, schmerzte sie mehr als sie gedacht hätte. Doch konnte sie nicht mehr zurücknehmen was sie gesagt hatte. Plötzlich hörte sie ein knacken, erschrocken sprang sie auf. Was war das gewesen? Ihr schallte wieder Arnikas Drohung im Ohr. Ich werde dich finden! Nein, das war unmöglich. Wie hätte er sie hier finden können? Nun hörte sie auch Schritte die langsam näher kamen. Gehetzt sah sie sich um. Nirgendswo ein Stock oder anders womit sie sich verteidigen konnte. Die Schritte waren schon kurz vor der Tür. In ihrer Panik griff sie nach dem erst besten Gegenstand, es war eine von Papaveras Gitarren und schwang sie sich über den Kopf, bereit zu zuschlagen. Der Eindringling machte mit einem Ruck die Tür auf und im gleichen Moment ließ sie die Gitarre auf dessen Kopf runter sausen. Mit einem scheppernden Laut krachte die Gitarre in zwei und der Eindringling lag bewusstlos auf dem Boden. Vorsichtig näherte sie sich dem Eindringling, er hatte dunkle lange Haare. Moment, dunkle lange Haare… Papavera! Sie hatte Papavera k.o. gehauen. Als Papavera wieder zu sich kam, hatte das Mädchen sich schon um seine Verletzungen gekümmert (und die Überreste der Gitarre weggeschafft). Leicht benebelt setzte Papavera sich auf. „Was ist passiert?“ Peinlich berührt erzählte das Mädchen Papavera was geschehen war, doch dieses verzieh ihr schnell. „Wo ist den Galanthus? Warum ist er nicht hier?“ „Er ist wieder fort, zurück in seine Heimat… .“ Leicht irritiert sah Papavera sie an. Galanthus hatte es doch gar nicht erwarten können mit dem Mädchen allein zu sein, was war passiert da er so plötzlich gegangen war? Na ja, ihm konnte es egal sein. „Ähm Papavera, können wir reden?“ „Sicher, worüber willst du mit mir reden?“ Die Lippen des Mädchens zitterten doch sie wusste das sie jetzt nicht kneifen dürfte. „Papavera ich liebe dich. Ich bin für dich umhergeirrt und habe Sonne und Mond um Rat gefragt um dich zu finden. Ich habe darauf verzichtet bei Engeln zu wohnen, wegen der Liebe zu dir. Ich habe dich immer wieder gepflegt und dich aufgebaut. Doch nun muss ich endlich wissen, was du für mich fühlst. Ich kann nicht mehr, du musst es mir endlich sagen.“ Während das Mädchen immer weiter geredet hatte, war Papavera immer blasser und blasser geworden. Nun stand er von seinem Lager auf und ging durch die Tür nach drausen. Das Mädchen folgte ihm. „Bitte,“ sagte sie nur und doch lag in diesem einen Wort so viel flehen, das Papavera nicht anders konnte und sich zu ihr umdrehte. „Ich.. Ich mag dich sehr gern. Es stimmt, du warst immer für mich da. Aber ich kann dir nicht geben was du willst. Ich bin an einen Zauber gebunden, den ich selbst einst wollte. Ich dürfte mich nur einmal verlieben und wenn es die falsche wäre, gäbe es keine Hoffnung mehr. Ich hab mich in Rubiginosa verliebt, es war die falsche Entscheidung. Nun muss ich so leben wie zuvor. Frauen anlocken, sie verführen, doch nicht lieben. Sie nur zu einer weiteren meiner Sammlung machen zu einer weiteren… „Mohnblume?“ Verblüffung stand in Papaveras Gesicht. „Woher weißt du..?“ „Das jede Blume eine Frau darstellt?“ Das Mädchen lächelte. „Ich habe mich die ganze Zeit um die Blumen gekümmert, es fiel mir zuerst auf, als Rubiginosa hierher kam. Plötzlich tauchte diese Heckenrose auf die die größte der Mohnblumen umschlungen hält.“ Sie zeigte in die Mitte des Blumenfeldes, wo eine fast übernatürliche große Mohnblume in den fesseln einer Heckenrose hing. „Ich musste sie jeden Tag stutzen damit sie die Blume nicht erstickt. Sicher war ich mir erst als Galanthus zu uns kam. Da tauchte plötzlich dieses weiße kleine Gänseblümchen auf, das dort ganz am Rande steht.“ Ruhig drehte sich das Mädchen zu Papavera um. Sie hatte Tränen in den Augen. „ Zu dumm, ich fühlte mich hier zuhause, aber genau wie Galanthus kann ich nicht hierbleiben weil ich es nicht ertragen könnte. Lebe wohl Papavera.“ Und ohne ein weiteres Wort verschwand das Mädchen zwischen den Bäumen. Trostlos sank Papavera auf seine Knie während einsame Tränen seine Wange hinunter liefen. Da sah er genau neben sich eine weiter Blume, die keine Mohnblume war und nicht hierher zugehören schien. Papaver lächelte in sich hinein. „Selenice, die nachtsblühende nelkenähnliche, benannt nach der griechisch/römischen Mongötting Selene. Sie blüht nur einmal in voller Pracht und unermesslicher Schönheit und wenn man es verpasst, sieht man nie wieder und weiß nicht welche Schönheit in ihr verborgen ist.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)