Leilani von UlliSab (Himmelskind) ================================================================================ Kapitel 7: Ein neuer Slytherin in Hogwarts ------------------------------------------ Hallo Zusammen, jetzt bin ich schon bei Kapitel 7. Wow...das ging ja doch schneller als ich dachte... Danke für die lieben Kommis. Ich freue mich sehr das es euch so gut gefällt. @Draco_Malfoy macht doch nix wenn du mal ne weile nicht schreibst ;) @Snarry Danke schön. Vielleicht findest du noch raus was so besonders an meiner Story ist...^g^ So, jetzt aber mal das nächste Kapitel. „Morgen. Aufstehen Harry. Wir verpassen noch das Frühstück.“ Draco hatte sich leicht zu Harry hinunter gebeugt und flüsterte in sein Ohr. Grummelnd drehte Harry sich im Bett um und schlug im Halbschlaf nach Draco. „Lass mich.“ Gerade noch rechtzeitig konnte er sich unter Harrys Arm hindurchducken. „Na, na. Wer wird denn gleich. Los steh auf Dornröschen, oder muss ich dich erst wach küssen.“ Harry schlug die Augen auf und starrte Draco an. „Woher kennst du Muggelmärchen?“ Lachend antwortete Draco. „So krieg ich dich also wach? Ich muss dich also überraschen.“ Mit einem Sprung rettet er sich von Harrys Bett und sprintete zu seinem Koffer. Nach einigem Wühlen fand er seine Schuluniform und zog sie über. Auch Harry war inzwischen aufgestanden und schlurfte gähnend ins Bad. Nach nur fünf Minuten kam er wieder raus und widmete sich ebenfalls dem Kleiderkampf mit seinem Koffer. Draco hatte sich auf sein Bett gesetzt und sah Harry interessiert zu. Doch am interessantesten fand er immer noch die smaragdgrünen Boxershorts die Harry trug. Das hätte er nicht erwartet. Harry bemerkte Dracos starrenden Blick und drehte sich um. „Noch nie grüne Boxershorts gesehen?“ „Doch, Blaise hat nur grüne. Aber von dir hätte ich das nicht erwartet.“ Mit diesen Worten kam er langsam immer näher, bis er schließlich direkt vor ihm stand. Und wieder fanden ihre Lippen zueinander. Doch diesmal ging der Wunsch nach einem Kuss auch von Harry aus. Er hatte nicht vor ihm diesmal die Kontrolle zu überlassen. Draco öffnete sanft seine Lippen und gewährte Harrys Zunge Einlass. Der Kampf den sie ausfochten war schnell zu Harrys Gunsten entschieden und das war Draco nur Recht. Genießend schloss er die Augen und ließ seine Hände Harrys Rücken hinunter wandern. An seinem, Dracos Meinung nach unglaublich sexy Hintern hielt er inne und streichelte sanft darüber. Verwundert aber glücklich bemerkte er das er Harry ein Stöhnen entlockt hatte. Immer noch ganz und gar in den Kuss vertieft war Harry gar nicht aufgefallen wie Dracos Hände auf seinem Rücken ihr Eigenleben entwickelten. Als sie auf seinem Hintern stoppten und auch noch begannen darüber zu streicheln, konnte er nicht anders und musste Stöhnen. Um endlich wieder Luft zu bekommen entließ Harry Draco aus dem Kuss und atmete erst einmal tief ein. „Das war fantastisch. Harry ich wusste gar nicht das du so toll küssen kannst.“ Draco war ehrlich fasziniert von Harry. Der war inzwischen hoch rot angelaufen. Schüchtern senkte Harry den Kopf und legte ihn auf Dracos Schulter. So liebte Draco seinen Harry. Ja, seinen Harry. Er hatte nicht vor ihn je wieder gehen zu lassen. Wie Harry so an ihm lehnte hielt er ihn noch fester in seinem Arm. „Warum denn so schüchtern Harry?“ Liebevoll hob er das Kinn seines Geliebten an. Diese smaragdgrünen Augen in die er nun blickte leuchteten wie zwei funkelnde Edelsteine. Stotternd begann Harry. „Ich komm mir so blöd vor. Na ja, du und ich. Ich meine wir sind beide Jungs und jetzt haben wir uns geküsst.“ „Hey, machst du dir deswegen Sorgen. Also ich habe kein Problem damit, dass du ein Junge bist.“ Nun senkte auch er seinen Blick. „Wenn ich ehrlich bin, stehe ich schon seid der 3. Klasse auf Jungs. Und im Besonderen auf einen mit leuchtend grünen Augen.“ „Du bist seid der dritten Klasse in mich verliebt? Warum hast du nie was gesagt?“ Harry hatte sich aus Dracos Umarmung gelöst und stand Zwiespältig vor ihm. Was sollte er dazu sagen. Sein ärgster Feind seit der ersten Klasse war in ihn verliebt. „Wie hättest du den reagiert? Wahrscheinlich hättest du mich ausgelacht und vor der ganzen Schule bloßgestellt. Da ich hab lieber von dir geträumt als dir die Wahrheit zu sagen.“ So jetzt war es raus. Er hatte das, was er Harry schon damals gestehen wollte endlich gesagt. Betroffen sah Harry zu Boden. Draco hatte Recht. So und nicht anders hätte er wahrscheinlich reagiert. Und obwohl es nie geschehen war tat es ihm Leid. Nicht ohne eine Spur Sarkasmus in der Stimme sagte Draco daraufhin: „Ich hab recht, stimmt’s?“ Schweigend nickte Harry. „Hey, schon ok. Ich kann dich verstehen. Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre hätte ich bestimmt nicht anders gehandelt.“ Und wieder musste Draco schüchtern lachen. Langsam aber sicher fing Harry an genau dieses Lachen zu lieben. Zärtlich strich er Draco über die Lippen. „Ich mag es wenn du so schüchtern lachst.“ Künstlich beleidigt schürzte Draco seine Lippen. „Was heißt hier schüchtern. Ein Malfoy ist niemals schüchtern.“ Diesmal erhellte Harrys helles Lachen den Raum. Doch nun wurde Draco wieder ernst. „Und was hast du jetzt vor? Ich meine wegen uns?“ Harry nahm seinen gesamten Mut zusammen und sagte: „Also wenn es nach mir geht werde ich dich festhalten und nie wieder gehen lassen. Und du?“ Stürmisch umfasste ihn Draco erneut und flüsterte in sein Ohr. „Ebenso Harry, ebenso.“ Sekunden später trafen ihre Lippen erneut aufeinander. Abermals lösten sie sich erst wieder voneinander als sie fast keine Luft mehr bekamen. „Ich liebe dich, Draco Malfoy.“, flüstere Harry an Dracos Brust gelehnt. Draco hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Und ich liebe dich, Harry Potter.“ Erst ein Klopfen an der Tür lies beide aufschrecken. Mit Entsetzen bemerkten sie das die Tür zu ihrem Zimmer sperrangelweit aufstand. Im Rahmen hatte sich so ziemlich das gesamte Slytherinhaus versammelt. Allen voran Blaise Zabini. Der langhaarige Slytherin stand grinsend da und sagte: „Na ihr zwei Turteltauben. Habt ihr vor das Frühstück zu verpassen?“ „Blaise Zabini. Was fällt dir ein einfach so in mein, äh unser Zimmer rein zukommen? Hast du noch alle Tassen im Schrank?“ Draco war eindeutig aus der Fassung gebracht worden. Harry stand mit hochrotem Kopf halb hinter ihm und versuchte sich so klein wie möglich zu machen. „Nun kommt schon ihr zwei! Ich hab Hunger.“, drängte Blaise nun. Harry lief zu seiner Truhe und griff sich schnell seine Kleidung, zog sie an und stellte sich wieder neben Draco. Der war immer noch dabei mit Blaise zu diskutieren. „Also ich hab auch Hunger, Draco. Können wir gehen?“, fragte Harry ein wenig schüchtern. Draco sah ihn an, lächelte verliebt und sagte: „Na dann. Komm.“ Er drängte sich mit Harry durch die Massen von Slytherin, die immer noch im Gang vor ihrem Zimmer standen. Im Aufenthaltsraum angekommen drehte er sich zu ihnen um. „Wenn einer von euch ein Problem damit hat das ich mit Harry zusammen bin dann soll er es jetzt sagen. Ansonsten akzeptiert es oder halten eure Klappen.“ Übermütig stimmte Blaise einen Jubel an. „Genau Draco, hiermit erkläre ich euch zu Mann und…eh Mann. Du und Harry, ihr zwei seid das neue Traumpaar der Slytherin.“ Den eifersüchtigen Blick Pansys übersah Draco absichtlich. Dennoch hatte er das Gefühl, dass sie ihnen noch einige Probleme bereiten würde. Harry war an diesem Morgen richtig übel. Er hatte Angst wie die restliche Schule heute auf ihn reagieren würde. Als sie die Große Halle betraten wurde es mit einem mal mucksmäuschenstill. Sämtliche Tische drehten sich um und starrten Harry unverhohlen an. Draco griff nach seiner Hand und hielt sie fest. „Keine Angst, wir machen das schon.“, flüsterte er ihm leise ins Ohr. Das Getuschel in der Halle nahm sofort zu als die ersten sahen das Harry und Draco Händchen hielten. Zielstrebig liefen sie auf ihren Tisch zu und setzten sich. Blaise, Crabbe und Goyle setzten sich grinsend zu ihnen. Am Lehrertisch war Severus gerade in ein Gespräch mit Professor Flitwick vertieft als er seinen Neffen hereinkommen sah. Ihre Blicke begegneten sich und Severus nickte ihm aufmunternd zu. Nach dem Frühstück erhob sich Dumbledore und forderte die Schüler zu Ruhe auf. „Ruhe! Ruhe! Ich habe euch etwas zu sagen.“ Aller Augen richteten sich auf Dumbledore. Dracos und Harrys Blick verfinsterte sich. Laut begann Dumbledore seine Rede. „Wie ihr gestern sicher alle mitbekommen habt hat Harry Potter das Haus gewechselt und ist nach Slytherin gekommen. So etwas gab es seid mehreren Generationen nicht mehr. Des weiteren wollte ich bekannt machen das Harry Potter Severus Snapes Neffe ist.“ Ein lautes Raunen durchbrach die Stille. An sämtlichen Tischen, außer dem Slytherintisch brachen sofort heftige Diskussionen aus. Severus, der neben Professor McGonagall saß, starrte Dumbledore unverhohlen an. Was wollte der Alte nun damit bezwecken? Er war doch immer der jenige der mit schlagkräftigen Argumenten darauf bestanden hatte, dass niemand von Severus Verwandtschaft zu Harry erfuhr. Und nun erzählte er es selbst. Auch Harry starrte Dumbledore wütend an. Das würde er sich nicht länger anhören. Er sprang auf und lief zielgerichtet auf den Schulleiter zu. „Was soll das? Erst verbieten sie Severus 16 Jahre lang sich mir als mein Onkel zu erkennen zu geben und jetzt posaunen sie es in die ganze Schule? Ich versteh sie nicht Professor Dumbledore. Bei aller Liebe, ich versteh sie nicht mehr.“ Er macht auf dem Absatz kehrt und verließ die Halle. Draco sprang auf und rannte ihm hinterher. Am Absatz der großen Treppe holte er ihn ein und packte ihn an den Schultern um ihn zu stoppen. „Sag mal was sollte das den werden? Hast du den Verstand verloren? So mit Dumbledore zu reden. Er könnte dich hochkant rausschmeißen.“ Harry stieß Dracos Hände wütend von seinen Schultern. „Lass mich los!“ Doch so schnell wollte Draco nicht aufgeben. „Ich habe dich was gefragt? Was soll das Harry? Was?“ „Erst betrügt mich Dumbledore um die einzige Familie die ich noch habe und dann posaunt er es selbst vor der ganzen Schule heraus. Wie kann er nur? Wie kann er nur?“ Kraftlos sank er in Dracos Armen zusammen. Harry war völlig verwirrt und mit seinen Kräften am Ende. In den letzten Wochen hatte sich soviel für ihn verändert. Er kam sich vor wie ein kleines Kind. Und insgeheim dankte er Draco dafür, dass er für ihn da war und ihm jetzt einfach nur Kraft gab. Zärtlich strich ihm Draco über den Kopf und versuchte ihn zu beruhigen. „Ich versteh deine Wut, doch wenn du so ausrastest wird Dumbledore uns nur noch mehr Probleme bereiten.“ Harry nickte. „Wir sollten uns lieber für den Unterricht fertig machen. Hast du schon einen Stundenplan?“, fragte Harry. „Noch nicht, aber ich geh sie schnell holen. Ok?“ Liebevoll hob er Harrys Kinn an uns sah in seine Augen. Wieder nickte Harry. Draco verschwand kurz in der Großen Halle und kam Minuten später wieder mit wedelnden Blättern raus. „Hab sie. Wir haben gleich Unterricht. Dein Onkel hat deine Fächer denen der Slytherin angepasst.“ Verwirrt blickte Harry ihn an. „Was heißt den Slytherin angepasst?“ Draco erklärte es ihm. „In Slytherin sind gewisse Fächer Tradition und dein Onkel hat deinen Stundenplan so gedreht, dass du jetzt dieselben Fächer hast.“ Er hielt Harry seinen Stundenplan unter die Nase. Entsetzt riss ihm Harry den Stundenplan aus der Hand. Was stand da? „Runen? Erdkunde der Zauberei? Arithmantik? Ich hab diese Fächer noch nie gehabt und ihr habt sie seit...“ „...der Dritten Klasse.“, vollendete Draco den Satz. Harry war nicht gerade begeistert. „Na wunderbar. Und wie gedenkt Severus das ich in diesen Fächern mithalten soll? Hä, soll ich etwa drei Schuljahre nachholen?“ Draco zuckte mit den Schultern. Auch er wusste nicht wie Professor Snape sich das vorgestellt hatte. Doch ein weiterer Blick auf seinen eigenen Stundenplan zeigte ihm dass auch bei ihm sich etwas geändert hatte. „Na wunderbar.“ „Was ist?“ Harry war Draco begeisterter Ausruf nicht entgangen. „Severus fand es wohl lustig auch mir ein neues Fach zu geben.“ Neugierig versuchte er einen Blick auf Dracos Stundenplan zu erhaschen. „Was denn, was denn? Nun sag schon!“ Grummelnd flüsterte er es so leise, dass Harry ihn zuerst nicht verstand. „Draco!“, quengelte Harry. „Wahrsagen.“, brummte Draco. „Wahr...Wahrsagen?“ Harry konnte nicht mehr. Ohne sich zurück halten zu können brach er in schallendes Gelächter aus. Draco stand ziemlich sauer neben ihm. Prustend versuchte Harry weiterhin etwas zu sagen. „Na... dann...viel...spassss...“ Als er sich wieder gefangen hatte schaffte er es endlich vernünftige Sätze zu bilden. „Die Trewlany hat jedes Jahr ihren Spaß dabei meinen Tod vorauszusagen. Und in diesem Jahr fällt ihr bestimmt auch was für dich ein.“ „Das ist nicht witzig, Harry. Überhaupt nicht lustig.“ In diesem Moment kam ein entsetzter Blaise um die Ecke gestürmt. „Draco, Draco! Kannst du dir das vorstellen. In meinem Stundenplan steht auf einmal Wahrsagen drin. Was soll ich mit dem Scheiß?“ Nun musste sich Harry auf die Treppe setzen um nicht vor lachen umzufallen. „Was hat er denn?“, wollte Blaise wissen. Immer noch grummelnd antwortete Draco mit einem Seitenblick auf Harry. „Dann wollte Professor Snape wohl dass wir beide Harry in Wahrsagen Gesellschaft leisten. Hör endlich auf zu lachen Harry.“ „Ist ja schon gut, Draco. Du brauchst dich nicht so aufzuregen.“ Harry stand auf und stieg die wenigen Stufen, die er empor gestiegen war, wieder runter. So langsam füllte sich die Eingangshalle, da das Frühstück beendet war und alle noch einmal in ihre Häuser wollten um ihre Bücher und anderen Schulsachen zu holen. Und als die ersten Schüler sich an ihnen vorbei drängen mussten, beschlossen auch sie ihre Sachen zu holen. Als erstes hatten sie Verwandlung bei Professor McGonagall, zusammen mit den Gryffindors. Harry war das Ganze nicht geheuer, denn immerhin würde er dabei auf seine alten Haus- und Zimmerkameraden treffen. Wie würden sie sich ihm gegenüber wohl verhalten? Vor dem Klassenzimmer angekommen standen die Gryffindors bereits davor. Sofort verstummten ihre Gespräche und alle Blicke richteten sich auf Harry. Draco stand hinter ihm und strich ihm, unsichtbar für alle anderen, sanft über den Rücken. Er spürte Harrys Nervosität und versuchte ihn zu beruhigen. Manche der Schüler, unter ihnen Seamus und Dean, fingen an miteinander zu tuscheln. Auch einige der weiblichen Gryffindor flüsterten sich Dinge zu und sahen Harry dabei abschätzig an. ‚So viel zum Thema Gryffindor-Loyalität.’, dachte Harry verächtlich. „Macht den Weg frei! Oder soll ich meinen Unterricht auf dem Gang abhalten?“ Professor McGonagall war gekommen und schob sich zwischen den Schülern zur Tür durch. Draco setzte sich zusammen mit Blaise und Harry in die zweite Reihe. Vor ihnen saßen noch Pansy, Crabbe und Goyle. Hermine, die mit Ron und Neville in der Bank neben ihnen auf der anderen Seite saß, blickte immer wieder zu Harry hinüber. Der jedoch wich ihrem Blick vehement aus. Ron hingegen würdigte ihn keines Blickes, und das schmerzte Harry am meisten. Waren sie doch seid der ersten Klasse die besten Freunde und hatte viel Schreckliches zusammen durch gestanden. Er war Harry immer eine Stütze gewesen. „Willkommen zu einem neuen Jahr in Verwandlungen. Ihr seid nun im sechsten Schuljahr und steht bereits kurz vor den Abschlussprüfungen.“ „Aber die sind doch erst nächstes Jahr Professor.“, unterbrach sie Lavender Brown. Professor McGonagall zog die Lippen zusammen, den sie hasste es unterbrochen zu werden. „Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst Miss Brown, dennoch werden sie sehen dass gerade dieses Jahr schneller vergehen wird als ihnen vielleicht lieb ist.“ „Na hoffentlich.“, flüsterte Draco Harry ins Ohr. „Haben sie etwas gesagt Mister Malfoy?“, keifte sie in seine Richtung. „Nein, Professor McGonagall.“ Blaise grinste. Professor McGonagall fuhr fort. „Wie ich schon sagte. Die Prüfungen mögen vielleicht erst nächstes Jahr sein, aber dieses Jahr steht in jedem Fach ein schier unmögliches Pensum an Lernstoff an, das sie bewältigen müssen. Deshalb möchte ich nun keine Zeit mehr mit Reden vergeuden und gleich mit dem Unterricht beginnen.“ Sie drehte sich zur Tafel um und mit dem Schwung ihres Zauberstabes erschien das heutige Thema auf ihr. Sie sollten eine Truhe in eine Büste einer Person ihrer Wahl verwandeln. Professor McGonagalls Aussage zufolge war das Schwerste an der ganzen Geschichte, der Büste das gewünschte Gesicht zu geben. Wie immer war Hermine die erste die es schaffte. Ihre Büste hatte das Gesicht einer Frau. Harry erkannte in ihr Hermines Mutter. Nevilles Truhe hingegen hatte einen riesigen Mund bekommen und schnappte nach ihm. Verzweifelt versuchte er seine Hand aus ihrem Schlund zu befreien. „Mister Longbottom! Die Betonung liegt auf den hintern Silben des Spruchs nicht auf den vorderen. Außerdem heißt es temperare und nicht trumpatere.“ Harry konzentrierte sich und sprach den Spruch, wie Professor McGonagall es ihnen vorgemacht hatte. Zuerst geschah nichts, doch dann veränderte sich das Aussehen der Truhe. Ihre Kanten wurden runder und die Größe wurde geringer. Langsam formte sich aus ihr ein runder Klumpen der Harry sehr an Ton erinnerte. Und innerhalb weniger Sekunden hatte auch Harrys Klumpen die Form einer Büste angenommen und zeigte sehr deutlich Dracos Gesicht. Als Harry das bemerkte wurde er rot und versuchte sie zu verbergen. Auch Draco hatte es geschafft, und seine Büste zeigte niemand geringeren als Harry. Doch er schämte sich keineswegs, sonder grinste Harry an. Professor McGonagall war dieser Erfolg natürlich nicht verborgen geblieben. Mit wehendem Umhang lief sie schnurstracks auf die Beiden zu. Einige Sekunden betrachtete sie ihre Arbeit und sagte dann: „Gute Arbeit meine Herren. Das ist wirklich gute Arbeit.“ Noch einmal betrachtet sie Harrys Büste genauer und forderte ihn leise auf nach dem Unterricht noch einmal zu ihr zu kommen. Ein Schrei unterbrach die Stille des Klassenzimmers. Neville hatte es nun endgültig geschafft aus seiner Truhe ein Mordinstrument zu machen. Der Mund der Truhe hatte Zähne bekommen und diese in Ron Weasleys Arm geschlagen. Professor McGonagall war nun voll und ganz damit beschäftigt Ron aus den Klauen der Truhe zu befreien. Als sie es endlich geschafft hatte, lies sie ihn, von Hermine begleitet, in den Krankenflügel bringen. „Wenn sie so weiter machen, Mister Longbottem, werden sie bis zu ihrem Schulabschluss alle ihre Mitschüler in den Krankenflügel verfrachtet haben.“ Darauf hin lief Neville hochrot an. Harry hatte Mitleid mit Neville, immerhin hatten sie im letzten Jahr große Fortschritte mit ihm gemacht. Und nun so etwas. Die restliche Stunde verlief ohne Zwischenfälle und die Slytherin hatten sich Harry zuliebe sogar mit ihrem Spott zurückgehalten. Wie von Professor McGonagall gewünscht kam Harry nach der Stunde noch vor an ihren Tisch. Sie hatte die Hände vor ihrem Gesicht gefaltet und schwieg. „Sie wollten mich sprechen Professor?“ „Mister Potter, ihr Hauswechsel kam für uns alle sehr überraschend. Doch falls sie Hilfe benötigen. Ich meine falls sie zu dieser Entscheidung gezwungen wurden...“ „Danke, aber mich hat niemand gezwungen. Ich brauche keine Hilfe. Ich bin endlich im richtigen Haus.“, fiel ihr Harry ein wenig wütend ins Wort. „Nun gut, aber wenn sie doch...“, versuchte sei es wieder beschwichtigend. „Ich sagte danke. Kann ich gehen? Ich komme sonst zu spät zu Wahrsagen.“, fragte er ungeduldig. Harry hatte das Gefühl es nicht länger in ihrer Nähe auszuhalten. „Natürlich Mister Potter. Sie können gehen.“ Sie deutet mit ihrer Hand auf die Tür, an der Draco und Blaise standen und auf ihn warteten. „Was wollte sie von dir, Harry?“ Draco hatte zwar eine Ahnung, wollte es aber noch einmal von ihm selbst hören. Mürrisch antwortete ihm Harry. „Sie hat mir ihre Hilfe angeboten. Falls ich zu meiner Entscheidung gezwungen wurde. Ich hab dankend abgelehnt.“ „Oh.“, kam es nur von Blaise. Harry wollte nicht weiter auf das Thema eingehen und lief ihnen zügig voraus. „Kommt ihr? Zu Wahrsagen geht es in den Westturm. Und der ist ziemlich hoch.“ Draco und Blaise sahen sich an nickten und folgten Harry. Er war ziemlich wütend. Wie viele Lehrer würde Dumbledore noch auf ihn hetzen? Die Woche hatte ja erst begonnen. Der Weg zu Wahrsagen war tatsächlich ziemlich lang. Blaise fing bereits an zu murren. „Meine Güte, wie kann man von Schülern verlangen so viel Stufen hoch zu steigen? Sind die verrückt? Da kommt man ja nie rechtzeitig an.“ Harry hatte die Treppen gar nicht so steil in Erinnerung, aber er war eindeutig im richtigen Turm, den von Oben hörte er bereits das Getuschel vieler Stimmen. Oben angekommen wunderte sich Draco als erstes wo denn das Klassenzimmer sei. Denn er konnte keine Tür entdecken. „Guck mal nach oben Draco. Wir müssen durch diese Falltür in Professor Trewlanys Zimmer.“ Harry hatte mit der Hand nach oben gedeutet auf eine silberne Falltür. Und in diesem Moment öffnete sich die Falltür und eine schmale Leiter wurde herunter gelassen. Ein Schüler nach dem anderen stieg die Leiter empor. So hatten sich Draco und Blaise das Klassenzimmer nun wirklich nicht vorgestellt. Überall diese riesigen Sitzkissen und die kleinen runden Tische. Dann noch dieser elende Gestank von den ganzen Ölen und Kräutern in der Luft. Und die Hitze des Kaminfeuers gab ihnen den Rest. Mürrisch setzten sie sich an einen der hintersten Tische und hofften nicht so sehr aufzufallen. Als Professor Trewlany den Raum betrat konnte Blaise sich ein Lachen kaum noch verkneifen, was ihm ein verächtliches Schnauben vom Nachbartisch einbrachte. Dort saßen Lavender Brown und Parvarti Patil. Die beiden waren heiß glühende Verehrerinnen von Professor Trewlany und glaubten ihr einfach alles. Draco drehte sich zu ihnen um und sah sie mit eiskaltem Blick an. „Wenn ihr diesen Scheiß glaubt ist das euer Problem, aber wir sind nur Harry zu liebe hier. Also Schnauze ihr Ziegen!“ Das hatte gesessen. Beleidigt fingen beide an miteinander zu tuscheln. Dann kam Sie, der wandelnde Dunstschleier in Person. Professor Sybill Trewlany. Wie immer war sie behangen wie ein Weihnachtsbaum und stank nach zu viel Parfüm. Ihre Brille ließ ihre Augen aussehen wie die eines Käfers und ihre Haare sahen aus als wären sie seid Monaten nicht mehr richtig gekämmt worden. Erhobenen Hauptes stolzierte sie erst eine geraume Weile im Klassenzimmer umher, besah sich den einen oder anderen etwas genauer, lief dann weiter, bis sie schließlich vor Harry, Draco und Blaise Halt machte. Mit rauchiger Stimme sagte sie: „Ahh, die zwei neuen Schüler in unserer Mitte. Mister Malfoy und Zabini.“ Dann widmete sie sich Harry. „Es freut mich sie gesund wieder zusehen Mister Potter. Ihr Verschwinden in den Sommerferien hat für ziemlichen Wirbel im Gleichgewicht dieser Schule gesorgt. Jedoch wusste ich die ganze Zeit über das sie gesund zu uns zurückkehren würden. Doch in diesem und im nächsten Jahr sehe ich schwere Prüfungen auf sie zukommen.“ „Kein Wunder, wir haben ja auch nächstes Jahr Abschlussprüfungen.“, flüsterte Blaise in Dracos Ohr. „Sie sollten besser aufpassen Mister Zabini. Für sie und Mister Malfoy sehe ich in meinem Fach leider schwarz. Sie Beide haben nicht die geringste Aura und Empfänglichkeit für die schwere Kunst des Wahrsagens.“ Parvarti und Lavender nutzten die Gelegenheit beim Schopfe und streckten den Beiden kindisch ihre Zungen raus. Harry hatte sich das ganze seelenruhig angehört und ignorierte Trewlanys mystischen Tonfall wie jedes Jahr. Bisher hatte sie nur zweimal in ihrem Leben eine echte Voraussage gemacht. Die das der dunkle Lord wiederkommen würde und die Prophezeiung, an die Harry und Voldemort gebunden waren. Ein wenig sauer, weil Harry ihre tragische Sicht der Zukunft wie immer kalt ließ, marschierte sie zu ihrem Sessel. „In diesem Jahr haben wir eine Menge Arbeit vor uns. Dieser Zentaur letztes Jahr hat meinen ganzen Lehrplan auf den Kopf gestellt. Wir müssen bei den Kristallkugeln wieder von vorne beginnen“, ein Stöhnen ging durch den Raum, „und wir werden noch einmal das Kapitel Teeblätter auffrischen. Außerdem fangen wir auch mit Theorie an. Das heißt die berühmtesten Seher aller Zeiten. Doch nun holen sie sich bitte jeder eine Teetasse und fangen sie an.“ Auf dem Weg zum Regal sagte Draco zu Harry: „Pass auf! Das wird noch richtig lustig.“ Verwundert blickte Harry ihn an. Er kannte Wahrsagen eigentlich nur als todlangweiliges Fach. Außer in ihrer Anfangzeit mit Ron. „Wie kommst du da drauf?“ Draco grinste verschwörerisch. „Ganz einfach. Achte auf Blaise! Für ihn ist dieses Fach nur deshalb absoluter Schwachsinn, weil er aus einer sehr alten Familie von Seher und Medien kommt. Er kann in die Zukunft sehen. All das hier hat er schon mit 5 Jahren beherrscht. Also pass auf.” Jetzt war Harry neugierig geworden und sah Blaise an. Der zwinkerte ihm zu und trank seinen Tee aus. Ebenso der Rest der Klasse. Und wieder begann Trewlany. „Also wenn ihr nun alle euren Tee ausgetrunken habt, dreht den Teesatz auf die Untertasse und deutet den Satz eures Sitznachbarn. Ich werde umher gehen und euch unterstützend helfen.“ Blaise klatschte in die Hände und schnappte sich als erstes Dracos Untertasse. „Na dann will ich mal.“ Harry sah ihm völlig gebannt zu. Erst drehte er sie ein paar Mal in seiner Hand, dann schloss er die Augen und flüsterte ein paar Worte in einer Sprache, die Harry nicht kannte. „Mister Zabini, das ist keine Showeinlage hier. Tun sie was im Buch steht.“ Professor Trewlany hatte sich vor ihrem Tisch aufgebaut und fauchte Blaise an. Von ihrer rauchigen Stimme zu Beginn der Stunde war nichts mehr übrig geblieben. Blaise reagierte nicht. Immer noch flüsterte er diese seltsamen Worte. Mit einem Mal riss er die Augen weit auf. Das erste was Harry an ihnen auffiel war das sie nicht mehr cognacfarben waren, sondern golden leuchteten. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet und er öffnete den Mund um etwas zu sagen. Professor Trewlany starrte ihn entsetzt an. „Deinen Seelenpartner hasst du gefunden. Gib ihm alles von dir. Er ist dessen würdig. Du bist bereit ihn bis zum Tod gegen seine Feinde zu verteidigen. Der Erbe der Schlangen wird euch helfen, doch sei gewarnt. Nimm dich in Acht vor dem Alten des Hauses. Wache stets über deinen Liebsten sonst wirst du ihn verlieren.“ Damit verstummte Blaise und sank erschöpft wieder in sein Sitzkissen zurück. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn und die gesamte Klasse starrte ihn an. Besorgt half ihm Draco einen Schluck Wasser zu trinken. „So eine starke hatte ich schon lange nicht mehr, Draco.“ Draco nickte. Harry hingegen starrte ihn, wie der Rest der Klasse an. Blaise war also wirklich ein Seher, und noch dazu ein sehr starker. Seine Worte gingen durch Harrys Kopf. Welchen zweiten Teil sollte Draco denn gefunden haben? Und was war das für ein Name? Der Erbe der Schlangen? Professor Trewlany stand mit sperrangelweit offenem Mund vor ihrem Tisch. „Sehen sie Professor. Sie haben sich wohl geirrt was Blaise Aura angeht. Ist ihnen der Name Zabini nicht gleich bekannt vorgekommen? Er ist ein Seher in 13. Generation.“ Draco konnte sich nur schwer ein Grinsen verkneifen, doch das wäre auch zu viel geworden. „Natürlich ist mir der Name bekannt. Doch ich hatte vor ihn erst in der entsprechenden Unterrichtseinheit auf seine Verwandtschaft zu der Seherfamilie Zabini anzusprechen.“, konterte Professor Trewlany ziemlich schwach. Der Tumult in der Klasse nahm immer weiter zu. Alle wollten nun einen Blick auf Blaise werfen und versammelten sich vor ihrem Tisch. Draco grinste und auch Harry konnte sich jetzt ein schiefes Grinsen nicht mehr verkneifen. „Nun setzt euch wieder auf eure Plätze und macht weiter! Der Unterricht ist noch nicht zu ende.“ Professor Trewlany war sichtlich angesäuert vom Verlauf ihrer ersten Stunde im neuen Jahr. Ich hoffe ich hab das mit Professor Trewlany halbwegs hinbekommen. Wie fandet ihr Remus Rückkehr? Er wird später noch ne größere Rolle spielen. Und wie findet ihr die Verwendung von Blaise? Sollte jemand interesse an Harry's Stundenplan haben sagt bescheid. Na dann bis zum nächsten mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)