Leilani von UlliSab (Himmelskind) ================================================================================ Kapitel 4: Glendore ------------------- Hallo so, kurz vor Weihnachten noch mal ein Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch so gut wie der Rest. Über Kommis freu ich mich natürlich immer. Wenn alles gut läuft gibt es an Heilig Abend oder am Ersten Weihnachtsfeiertag nochmal ein Update. Jetzt aber viel Spass mit dem neuen Kapitel. „Wie kommen wir in die Stadt, Bill?“ Harry und Bill standen auf der Treppe des Herrenhauses und Harry fragte sich wie sie eigentlich in die Stadt kommen wollten. „Willy holt die Kutsche. Dann können wir los.“ Kaum hatte er ausgesprochen hörten sie auch schon das Pferdegetrappel und das Knarren der Kutschenräder. „Rauf mit dir!“ Willy reicht Harry seine Hand und half ihm die hohe Stufe den Kutschbock hoch. „Fertig? Gut.“ Bill schnalzte mit der Zunge und trieb die Pferde an. Es dauerte keine halbe Stunde und sie waren über etwas holprige Wege und durch einen ein kleinen Wald am Rande einer kleinen Stadt angekommen. Harry erkannte auf den ersten Blick dass es sich um eine reine Zaubererstadt handelte. Er wusste nicht dass es außer Hogsmeade noch eine weitere Stadt voller Zauberer in Großbritannien gab. „Das ist Glendore, die zweite Zaubererstadt in Großbritannien. Dort hinten ist ein Stall in dem wir die Kutsche bis heute Abend abgeben können.“ Er steuerte gezielt auf ein großes Steingebäude mit einem großen Stall daneben zu. Vor dem Gasthaus hielt er an und stieg ab. „Wart mal kurz. Ich komm gleich wieder.“ Er verschwand wenige Minuten im Inneren und kam, gefolgt von einem jungen Zauberer etwa in Bills Alter, wieder aus dem Gasthaus. „Steig ab Harry. Von hier aus laufen wir.“ „Bis heute Abend dann Bill.“ Der junge Zauberer nahm die Zügel der Pferde an sich und winkte Bill zum Abschied. „Du kennst ihn?“ Harry war neugierig geworden. „Das ist Neil, er war mit mir in Gryffindor.“ Zügig lief er mit Harry auf der Hauptstrasse entlang. Harry war fasziniert von Glendore. Es war größer als Hogsmeade und eindeutig moderner, wenn man in der Zaubererwelt von modern reden konnte. Hier und da spielten Kinder auf der Strasse mit Kinderbesen und anderen magischen Spielsachen. Vor ihnen lag eine breite Einkaufsstraße mit vielen bunten Geschäften. Links fiel sein Blick auf ein Geschäft für Quidditch. Im Schaufenster schwebte das neuste Model eines Feuerblitzes und in einem kleinen Regal lagen die nötigen Spielbälle und Quiddichkleidung in allen Farben der berühmten Mannschaften. Am auffälligsten fand er immer noch die der Wimbourner Wespen in gelb-schwarz. Daneben befand sich Mister Hollunders Bekleidungsgeschäft für alle Gelegenheiten. In der Auslage hingen Mäntel, Umhänge und Festtagskleidung in allen Farben und Stoffen. Rechter Hand stritten sich zwei betagte Hexen vor einem Zaubereiutensiliengeschäft. Anscheinend waren sei sich nicht über den Preis von Drachenleber einig. Dahinter lag ein Laden für Kessel aller Größen und Wanddicken. Unwillkürlich musste Harry an seinen Urlaub bei den Weasleys in seinem vierten Jahr denken. Percy hatte die halben Sommerferien damit zugebracht einen Bericht über die einheitlichen Wanddicken von Kesseln zu schreiben. „Da vorne ist ein Café in dem wir Frühstücken können. Hast du Hunger?“ Unvermutet riss Bill Harry aus seinem Erstaunen. „Ich könnte eine ganze Bäckerei verdrücken.“ Er grinste Bill frech an. Bill beschleunigte seine Schritte und steuerte ein weißes Backsteingebäude an. Über der Tür schwebte ein riesiges Croissant das in großen Lettern immer wieder blinkend >Kuchen den selbst Merlin genießen würde< verkündete. Die Schwingtür ging leise auf, nur eine kleine Glocke am Rahmen zeigte den Kellnern das neue Kundschaft eingetreten war. „Hallo Bill. Frühstücken?” “Ja, für zwei.” ‚Bill kennt wohl jeden hier.’ Ein Verdacht der sich langsam aber sicher in Harry regte. Sie setzten sich an einen kleinen Tisch ans Fenster. Draußen ging das rege Treiben ungebremst weiter. Zauberer und Hexen liefen, manche mehr manche weniger hektisch, die breiten Straßen auf und ab. „Zweimal Frühstück mit allem.“ Die junge Frau mit der Bill am Eingang gesprochen hatte servierte ihnen freundlich das Bestellte. Harrys Mund stand ein weiteres Mal weit offen. Vor ihnen türmte sich das Essen nur so. „Ihr habt ganz schönen Hunger was?“ Die junge Frau stand noch immer neben ihnen. „Tja, Harry hat mir draußen noch gesagt dass er eine ganze Bäckerei verdrücken konnte. Und jetzt sind wir hier.“ Bill begann sich ein Brötchen mit Butter zu schmieren und sah dass Harry schon bei der Marmelade angekommen war. „Wie geht es eigentlich Frankie? Ich hab ihn schon eine Weile nicht mehr in der Stadt gesehen. Vermutlich lässt du ihm auch kaum noch Zeit zum ausruhen.“ Schelmisch zwinkerte sie ihm zu. „Na, na Holly. Wir haben hier einen minderjährigen Zauberer unter uns. Außerdem lässt er mir kaum noch Zeit zum Atem holen.“ Bill grinste schelmisch zurück und biss dann in sein Brötchen. „Grüß ihn und Charlene von mir.“ Holly verließ ihren Tisch und ging auf einen anderen Tisch zu um eine weitere Bestellung entgegen zunehmen. „Holly war mit Frankie in einer Klasse. Sie weiß von uns. Es macht ihr Spaß uns damit aufzuziehen.“ Bill beantwortete Harrys fragenden Blick. Sie frühstückten lange und ausgiebig und Bill erklärte Harry die Eigenheiten von Glendore. „Glendore ist etwa 500 Jahre älter als Hogsmeade und wird als Geburtsort von Merlin bezeichnet, aber das ist nicht bewiesen. Jedoch sind Godric Gryffindor und Salazar Slytherin hier geboren. Sie waren sogar Nachbarn und wuchsen zusammen auf. Das wissen jedoch nur wenige.“ All das hatte Harry nicht gewusst. Er war erstaunt wie viel Bill wusste. „Warum lernen wir das nicht in der Schule?“ Bills Blick verfinsterte sich. „Fudge und Dumbledore haben den Lehrplan vor einigen Jahren völlig geändert. Es gibt vieles was ihr nicht mehr lernt.“ Sie beendeten ihr Essen und verließen das Café um endlich ihre Einkäufe zu erledigen. „Severus hat mir eine Liste für deine neuen Schulsachen mitgegeben. Außerdem sollen wir dir ein paar neue Klamotten kaufen. Ich würde sagen wir fangen mit den Schulsachen an. Dann können wir uns mit den anderes Sachen Zeit lassen.“ Harry nickte nur und folgte Bill. Die erste Station ihrer Einkaufstour war ein kleines Geschäft in einer Seitenstraße. Über der Tür las Harry dass es sich um ein Geschäft für Zaubertrankzutaten handelte. Eine Türglocke bimmelte leise als sie den Laden betraten. Hinter einem Vorhang im hinteren Teil der Verkaufsräume trat ein hagerer Mann um die 40 hervor. Er begrüßte sei freundlich und nahm Bills Einkaufliste in die Hand. Er verschwand einige Minuten zwischen den einzelnen Regalen nur um dann mit beiden Händen voll beladen zurückzukommen. Bill bezahlte und drückte Harry die Tasche in die Hand. „Das alles brauchen wir in der 6. Klasse?“ Harry keuchte als er die schwere Tasche hochhielt und entgeistert hinein sah. „Nicht ganz. Es sind noch einige Zutaten für Severus dabei. Er hat mir erzählt das er dir in dem verbleibenden Monat noch etwas Nachhilfe in Zaubertränke geben will.“ „Was? Gut, eigentlich kann ich das ganz gut gebrauchen. Ich bin nämlich ne ziemliche Niete in Zaubertränke. Er hat mich immer höllisch nervös gemacht.“ Beschämt trat er von einem Fuß auf den anderen. „Weißt du Harry, ich war auch hundsmiserabel bis Severus mir geholfen hat. Danach war ich ganz gut. Hab sogar einen U.T.Z. geschafft.“ Bill schlug Harry freundschaftlich auf die Schulter. In Mister Hollunders Bekleidungsgeschäft mussten sie eine ganze Weile warten, da eine Schar junger Hexen mit dem Eigentümer über die neuste Mode an Zauberhüten unterhielten. Mister Hollunder machte einen ziemlich genervten Eindruck und sah Bill und Harry schon fast flehend an. Ganze zwanzig Minuten später verließen sie zur Freude des Besitzers endlich den Laden. Erleichtert atmete er ein paar Mal tief ein und aus und wandte sich dann an Harry und Bill. „Hogwarts?“ Mit einem schnippen seines Fingers flog ein Maßband in seine Hand. Harry nickte und drückte Bill die Tüte in die Hand. „Ich bin ein gutes Stück gewachsen und brauche eine neue Garnitur an Umhängen und Mänteln.“ Er stieg auf einen Hocker und ohne Mister Hollunders Zutun fing das Maßband an von Harry Maß zu nehmen. Nach wenigen Minuten war es fertig und flog wieder zurück in die Hand seines Besitzers. Der wiederum murmelte einige unverständliche Worte verschwand hinter einem Regal mit Tuch und kam kurz darauf wieder zurück. „In etwa einer Stunde sind die Umhänge fertig. Sie können sie dann abholen.“ „Danke.“ Zwischenzeitlich gingen die zwei noch in eine Tierhandlung um neue Kekse für Hedwig zu kaufen und in die Buchhandlung wegen der neuen Zauberbücher für Harry. Die Stunde verging wie im Flug und sie standen erneut in Mister Hollunders Bekleidungsgeschäft. Wie versprochen waren sämtliche Umhänge fertig und bereits verpackt. Bill bezahlte und auf der Straße blieb er mit Harry stehen. „So, und wo hin jetzt?“ Bill blickte sich um und entdeckte genau das was er suchte. „Da hin.“ Er zog den vollbepackten Harry nach links. Drängend schob er Harry in einen Klamottenladen der etwas anderen Art. Beim Reingehen konnte Harry gerade noch die Auslagen im Schaufenster erkennen. Dort lagen schwarze Hosen und Hemden. Viele waren mit Nieten und Rissen versehen. Sie erinnerten ihn an die Punkerkleidung in London. „So, da wären wir.“ Begeistert drehte sich Bill um die eigene Achse und bestaunte die Kleiderständer. Harry wusste nicht genau was er davon halten sollte. „Severus hat gesagt wir sollen hier her?“ Irgendwie waren ihm die Klamotten eindeutig zu wild. „Na ja, nicht direkt, aber ich denke ein kleiner Imagewechsel würde dir und deinem Selbstvertrauen gut tun.“ Bill würde Severus das ganze schon irgendwie erklären. Zielsicher steuerte er einen Kleiderständer mit engen schwarzen Hosen an, griff ein paar und reichte sie Harry. „Probier die mal an!“ Zögernd nahm Harry ihm die Hose ab, ging in eine Kabine und zog sie unentschlossen an. ‚Im Spiegel betrachtet sieht das eigentlich gar nicht so schlecht aus.’ Bill öffnete den Vorhang und reicht Harry noch ein Oberteil in die Kabine. „Steht dir gut.“ Als die beiden den Laden verließen war Bills Geldbörse fast leer, dafür ihre Arme umso voller gepackt. Harry hatte eine völlig neue Garderobe gekauft und sogar richtig gefallen daran gefunden. Auch Bill war der Meinung und konnte wie Harry gar nicht erwarten Severus doofes Gesicht zu sehen, wenn sie ihm die Klamotten präsentieren würden. „Ich glaub Severus dreht uns den Hals um.“ „Das glaub ich eher weniger. Du hättest deinen Onkel mal nach der Schulzeit sehen sollen. Ich hab da ein paar Fotos gesehen. Er hat sogar eine Tätowierung auf dem Rücken. Eine riesige Krähe, wenn ich mich richtig erinnere.“ Auf dem Weg zum Gasthaus überlegte Harry immer wieder wie Severus wohl in seiner Jugend ausgesehen hatte. Er hatte ihn zwar einmal im Denkarium gesehen aber da wurde er ja grade von James und Sirius fertig gemacht. Und dabei würde wohl niemand gut aussehen. Nachdem sie ihre Einkäufe hinten in der Kutsche verstaut hatten machten sie sich wieder auf den Rückweg. „Master Severus, Master Harry und Bill sind wieder da.“ Viktoria rief die Treppe hoch während sie Bill und Harry half die Einkäufe ins Haus zu tragen. Severus kam die Treppe runter. Sein Blick war müde und erschöpft, trotzdem versuchte er zaghaft zu lächeln. „Hallo ihr zwei. Hattet ihr eine schönen Tag?“ Seine Haare hingen ihm auf der linken Seite tief ins Gesicht. „Severus was ist passiert?“ Bill hatte besorgt die Taschen abgestellt und lief Severus entgegen. Harry verstand erst nicht was Bill meinte, bis dieser die Haare aus Severus Gesicht strich. Zum Vorschein kam ein blaues Auge das sich sehen lassen konnte. Viktoria erschrak und lief sofort in die Küche. Harry erstarrte mitten in der Bewegung. „Was ist passiert? Wer hat dir das angetan?“ Wütend wischte Severus Bills Hand von seiner Wange und kam weiter die Treppe runter. „Ich war bei Dumbledore und bin eben erst zurückgekommen. Er war stinksauer weil ich behauptet habe ich wüsste nicht wo du bist. Von deinen Verwandten hat er auch nichts erfahren, weil ich ihr Gedächtnis verändert hatte.“ „Aber das blaue Auge?“ Harry konnte sich einfach nicht vorstellen das Dumbledore so etwas tun würde. Er kannte ihn nur als netten alten Mann der keiner Fliege was zu leide tat. „Ich sagte doch, er ist total ausgerastet. Du hast ihn noch nie wütend erlebt.“ Severus sprach es nicht aus, aber Harry war sich nun sicher das Dumbledore seine Onkel geschlagen hatte. Viktoria kam inzwischen mit einer kleinen Karaffe zurück und reichte sie Severus. „Dieser Dumbledore sollte sich was schämen. Wenn ich ihn in die Finger bekäme.“ Severus winkte beruhigend ab. „Lass nur Viktoria, eines Tages wird er dafür bezahlen.“ Er schluckte den Inhalt der Karaffe und man konnte zusehen wie das Veilchen verschwand. Bill und Harry nahmen die Tüten wieder auf und folgten ihm in Harrys Zimmer um ihn die Einkäufe zu präsentieren. Und ganz entgegen Harrys Vermutung war er von der neuen Kleidung begeistert. „Und deine alten Sachen fliegen jetzt als erstes in den Müll. Das war ja kaum zum aushalten.“ Und mit einem Schwung seines Zauberstabes beförderte er Harrys abgetragene Sachen in den Kamin, wo sie im magischen Feuer sofort zu Asche verbrannt waren. ‚Ob ich ihn mal fragen soll?’ Harry nahm all seinen Mut zusammen. „Severus?“ „Ja.“ „Bill hat mir in der Stadt was erzählt und ich wollte dich mal fragen ob das stimmt. Hast du wirklich ein riesiges Krähentattoo auf dem Rücken?“ Schweigen. Severus blickte ihn erstaunt an. „Ähm, ja.“ Bill lachte. „Hab ich dir doch gesagt. Er war ein ganz wilder in seiner Jugend. Na ja, nach der Schule.“ „Willst du es sehen?“ Severus war anscheinend stolz auf die Tätowierung und Harry nickte. Langsam öffnete Severus die Knöpfe seines schwarzen Hemdes. Es entblößte einen muskulösen Oberkörper und bleiche, fast weiße Haut. Severus drehte sich um und schob das Hemd über die Schultern. Und da war es. Eine Krähe zog sich über den gesamten Rücken des Tränkemeisters. Ihre gespreizten Flügel verliehen ihr den Ausdruck von unbändiger Kraft und Lebendigkeit. Fasziniert betrachtete Harry das Kunstwerk. Er hatte das Gefühl als würde die Krähe jeden Moment aufschreien und losfliegen. Gerade als er sich kaum noch von dem Bild losreißen konnte zog Severus sein Hemd wieder hoch. „Ich glaube das reicht.“ Das Abendessen verlief recht schweigsam. Harry musste die ganze Zeit an Severus blaues Auge denken. Niemals hätte er Dumbledore so etwas zugetraut. Die Enttäuschung wurde immer größer ebenso wie seine Wut. „Harry, ich wollte dir noch etwas sagen. Nächste Woche kommt ein guter Freund mit seiner Familie zu uns.“ Severus hatte nicht einmal vom Essen aufgesehen. Und genau dieses Verhalten machte Harry misstrauisch. „Wer denn?“ „....“ Severus sprach zu leise als dass Harry ihn verstehen konnte. „Ich hab dich nicht verstanden.“ Severus holte tief Luft und sprach nun lauter. „Die Malfoys.“ „Was?“ Entsetzt hatte Harry seine Gabel fallen lassen und war aufgesprungen. Er starrte seinen Onkel an. Auch Severus war aufgesprungen und streckte seine Hand nach Harry aus. „Warte. Lass mich doch erst mal erklären.“ Harry wollte ihm gar nicht zuhören. Er konnte es nicht fassen. Seit zwei Tagen war er nun hier und jetzt das. Ausgerechnet die Malfoys. „Jetzt warte doch mal. Lucius und seine Familie wissen von dir. Sie wissen dass du mein Neffe bist. Auch sie haben bei diesem Spiel mir zuliebe mitgemacht.“ Harry stoppte mitten in der Bewegung und starrte ihn an. „Sie haben...sie haben mitgemacht? Warum?“ „Lucius ist mein ältester und bester Freund. Er wusste wie sehr ich unter Dumbledores Befehl litt. Narcissa findet dich sogar richtig nett. Sie würde gerne mal für dich kochen.“ Severus hoffte inständig Harry mit diesen Worten den Wind aus den Segeln genommen zu haben. „Aber Draco...er...ich.“ Harry wusste einfach nicht weiter. Severus wusste wie sehr sich die beiden angeblich hassten. „Es ist alles ein Spiel. Draco ist privat ein sehr netter und hilfsbereiter junger Mann. Wenn du ihn kennen lernst wirst es merken. Bitte gib ihnen wenigstens eine Chance.“ Er wusste nicht ob Harry bereit war mit seinem Erzfeind Frieden zu schließen. Aber er hoffte es. Harrys Welt drehte sich erneut innerhalb von zwei Tagen um 180 grad. Er wollte erst einmal seine Ruhe und bat Severus in sein Zimmer zu dürfen. „Aber natürlich. Du brauchst mich so etwas nicht fragen.“ Harry nickte und verlies den Speisesaal. Bill hatte die gesamte Szene schweigend mit angesehen und kaute nun lustlos auf seinem Essen rum. „Er wird sich wieder beruhigen.“ Als sie zu Ende gegessen hatten verlies auch Bill den Speisesaal und schlug den Weg in Richtung Frankies Zimmer ein. Zu lange hatte er seinen Geliebten nicht mehr gesehen. Er würde in dieser Nacht garantiert keinen Schlaf finden. Grinsend klopfte er an und trat schweigend in Frankies Zimmer. Am nächsten morgen trat Harry ziemlich verschlafen an den Frühstückstisch. Severus blickte auf und fragende Augen trafen auf Harrys. „Ich wollte mich für mein Verhalten von Gestern entschuldigen. Es...ich weiß einfach nicht was ich noch denken soll, wem ich noch glauben soll. Ich...“ Severus hatte Verständnis. Wie würde er reagieren, wenn sein Leben in zwei Tagen so dermaßen auf den Kopf gestellt werden würde. „Schon in Ordnung. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht überrennen, aber ich dachte es sei besser, wenn du früh genug vom Besuch der Malfoys erfährst. Du musst ihnen nicht begegnen wenn du nicht willst. Sie würden es bestimmt verstehen.“ Wieder einmal sah Severus wie verletzlich Harry doch eigentlich war. Harry setzte sich und frühstückte schweigend. Ihm fiel jedoch auf das Bill am Tisch fehlte. „Wo ist Bill?“ „Er schläft noch glaub ich. Es war eine anstrengende Nacht für ihn.“ Zwinkernd hatte Severus ihm geantwortet. Als Harry verstand wurde er rot im Gesicht. Aber natürlich, Bill und Frankie. „Wann kommen die Malfoys eigentlich?“ „Morgen.“ Severus hatte beschlossen nicht mehr um den heißen Brei herumzureden. Harry atmete tief ein und aß sein Müsli weiter. ‚Morgen schon?’ Schließlich stocherte er nur noch in seinem Müsli herum. Er kam sich langsam vor wie in einem Traum. War das alles wirklich in den letzten Tagen passiert? Vielleicht hatte ihn Vernon ja auch nur halbtot geprügelt und er lag im Schrank unter der Treppe. „Harry? Harry?“ Erschrocken zuckte er zusammen und stieß an den Löffel in seinem Müsli worauf dieser in hohem Bogen aus der Schüssel quer über den Tisch flog. „Alles in Ordnung? Du bist so blass?“ Harry schüttelte den Kopf, brachte aber kein Wort heraus. Tränen stiegen in seine Augen und bahnten sich ihren Weg über seine Wangen. Alles was in den letzten Tagen passiert war stürmte mit einem mal auf ihn ein. Severus stand von seinem Platz auf, ging um den Tisch und nahm Harry ohne zu zögern in den Arm. Er sagte nichts, hielt ihn einfach nur fest, versuchte ihm Sicherheit zu geben. Zögerlich strich er Harry durchs Haar. So standen sie einfach nur da. Minutenlang. Das Schluchzen verstummte, die Tränen versiegten und Harry löste sich langsam von Severus. „Entschuldigung.“ Mehr brachte er noch immer nicht hervor. „Keine Angst. Mir würde es garantiert genauso gehen, wenn mein Leben so auf den Kopf gestellt werden würde. Ich versteh dich. Ich versteh dich.“ Wieder schwor sich Severus das Dumbledore dafür bezahlen würde, er würde dafür bezahlen. Mit allem was er besaß. „Severus?“ Severus sah in Harrys verheultes, fragendes Gesicht. „Können wir spazieren gehen?“ Severus lächelte milde. „Natürlich.“ Beide ließen ihr Essen stehen und betraten die Ländereien. Sie verbrachten Stunden mit Reden, Schweigen und spazieren. Erst gegen Mittag kamen sie wieder ins Haus zurück und aßen zu Mittag. Auch Bill und Frankie waren inzwischen wieder von den Toten auferstanden. Zerzaust und verschlafen betraten sie den Speisesaal. Harry und Severus grinsten die beiden Verliebten an. Mit hochrotem Kopf setzten sie sich. Harry fiel auf das Beide kurz zusammenzuckten als sie sich setzten. Auch Severus hatte das bemerkt und musste nun laut loslachen. Harry verstand erst nicht. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er wurde roter als Bill und Frankie zusammen. „Ich hab euch doch gewarnt.“ Ein schelmischer Vorwurf klang in Severus Stimme. Der restliche Tag verging ruhig. Severus hatte beschlossen Harry das Reiten beizubringen und war aus diesem Grund mit ihm zu den Ställen gegangen und zeigte ihm die Grundlagen. Harry wurde mit jeder vergehenden Stunde nervöser. Er hatte Angst vor dem morgigen Tag. Ob Severus Recht hatte? Und wie hat's euch gefallen? Kommt ihr jetzt langsam drauf wer für Harry bestimmt ist? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)