Vampires Dawn- Regin of Blood von Julchen-Beilschmidt (Liebe, Hass, Eifersucht, Macht...) ================================================================================ Kapitel 49: Warum? ------------------ Kapitel 48- Warum? „Arkuum trevii gerudim seto. Valisma prerrii desmodis jaktu.“ Das Zimmer um sie herum wurde schlagartig schwarz, dann leuchteten grüne und blaue Lichter auf. Asgar glaubte sogar dass das Magierzimmer leicht bebte obwohl er mit beiden Beinen fest auf dem Boden stand. Ihm wurde leicht übel und er musste sich an die Wand lehnen. Auch Alaine fühlte wie leer sie wurde. Als würden all ihre Gefühle in ihr wie ein nasser Schwamm ausgedrückt. Sie sank auf die Knie und hechelte nah Luft. Als sich der Raum wieder normalisiert hatte sah sich Asgar um. „Was ist denn das für ein bescheuerter Zauber?!“ fluchte er. Auch Alaine schüttelte sich den Kopf um den Zustand der Verwirrung zu entkommen. Noch ganz benommen stand sie wieder auf und sah sich nach Asgar um. „Geht es dir gut?“ „Mir ist blau vor Augen, aber sonst alles bestens. Und wie sieht‘s bei dir aus?“ „Gut... Soweit. Mir dreht sich alles.“ antwortete sie. Schwankend ging sie hinaus um vielleicht durch frische Luft einen klaren Kopf zu bekommen. Der Vampir drehte seinen Hals hin und her und ließ es einige Male knacken. Danach stellte er das Buch zurück. Schon diese kleine Bewegung brachte ihm weitere Schwindelanfälle. Langsam stand die Rothaarige auf und versuchte einen klaren Sinn zu fassen. Aber in ihrem tiefsten inneren war nun ein riesiges Loch. Mit einer Hand lehnte sie an der Wand, in der anderen den noch verschlossenen Brief Asgars. Asgar tat es ihr gleich und verließ das Magierzimmer. Ganz in der Nähe der Tür fand er Alaine die sich noch immer gegen die Wand lehnte. „Ich geh in meinen Sarg. Ich bin fix und fertig.“ meinte er nüchtern und ließ sie wieder allein. Alaine nickte teilnahmslos und suchte sich einen stillen Ort an dem sie den Schwindel los werden konnte. Langsam mit jedem Schritt wurde es besser, sodass sie die letzten Stufen vor dem Ausgang des Hauptgebäudes ohne Hilfe verlassen konnte. Von einer Apartheid erfasst sah sie den Brief an. Doch durch eine ihr vertraute Stimme die ganz in der Nähe war sah sie wieder auf. Sie kam aus der Wand- oder eher durch einen Geheimgang. „Ist das nicht…?“ „Mann, wo bin ich denn hier gelandet?“ Strife, der Dieb kam gerade aus einer Geheimtür hervor die hinter dem Bücherregal im Erdgeschoss lag. „Wow! Cool!“ rief er begeistert als er all den Prunk sah, der allein in diesem kleinen Raum war. „Wow, ein Teppich! Ist das geil! Mann, du müssen ja Kohle haben.“ der junge Dieb begutachtete den Wandteppich, der ein Familienmitglied der alten Aldaines darstellen sollte. Doch Asgar hatte sein bestes getan um den Wandbehang so gut wie möglich mit Kohle und Ruß zu verbergen. Daneben stand ein nicht benutzter Aschenbecher aus reinstem Kristall, den sich Strife gleich einsteckte. Da erschien hinter ihm Alaine. „Hey du kleiner Dieb.“ flüsterte sie scharf. „Wie hast du es bis hierher geschafft?“ dem jungen Mann bleib fast das herz stehen als er die kalte Stimme in seinem Nacken hörte. „Ich war's nicht!“ sagte er schnell. Aber auch nur auf das zu hören was er sagte packte Alaine ihm am Kragen. „Dieb.“ zischte sie nur. „Dich bringe ich ins verließ. Mal sehen was dann…“ „Aber ... Aber ... Aber ... Aber ... Aber …“ brabbelte Strife vor sich hin. Er versuchte aus ihrem Klammergriff zu entkommen, doch vergebens, Alaine hielt ihn fest in einem Schraubstock. Vor sich hintragend brachte sie ihn direkt in die Verließe. „Diebe wie dich hasse ich am meisten.“ sagte sie und schloss ab. „WIESOOOOO?“ jammerte er. „Weil du ein Dieb bist.“ sagte sie. „Such dir eine bessere Beschäftigung.“ „Aber ich kann doch nichts anderes!!“ setzte er verzweifelt entgegen. Ihm flossen die Krokodilstränen in Bächen das Gesicht herunter. „Hör auf zu heulen! Das hält man ja im Kopf nicht aus.“ fing die Rothaarige an zu meckern. „Eine Moralische Umerziehung täte dir wirklich gut.“ „Zu spät! Ich bin schon in der Pubertät, da kann nichts mehr helfen!“ winselte der junge Mann weiter. Da überlegte Alaine lange. „Dann wäre es wohl besser wenn man dich ins Gefängnis schmeißt, oder?“ „Ich bin doch aber eine soooooo nette Person und sehe nicht mal übel aus!“ „Nettigkeit? Darüber lässt sich streiten. Und das gute Aussehen ist relativ. Damit kommst du nicht weit bei mir.“ „Wie wäre es mit dem Angebot von vorhin? Ich könnte für dich arbeiten!“ Strife gewann seine Fassung wieder und ein kleiner Hoffnungsschimmer blinkte in Strifes Augen auf. „Ich brauche deine Hilfe aber nicht.“ erwiderte sie stur. „Ich werde sowieso bald von hier verschwinden.“ „Ach, das ist aber schade. Der Laden ist doch nun wirklich sehr wohnlich.“ meinte er einschmeichelnd. Dass er mit dem Kompliment Asgar ansprach konnte er ja nicht wissen. „Hör auf damit! Du kennst die Hintergründe nicht!“ schrie sie ihn an und ging wieder die Treppen empor. Um Alaine noch etwas bei sich zu behalten rief er: „Hey du hast die Tür offen gelassen.“ doch dafür hätte er sich selbst Ohrfeigen können. „Vergiss es. Ich hab abgeschlossen.“ siegessicher drehte Alaine den Schlüsselbund um ihren Zeigefinger zu Demonstration. Dann hang sie ihn an einen Nagel an der Wand. Strifes letzter Trumpf war die Mitleidsnummer mit dem er schon ein ums andere Mal frei gekommen war, aber auch dies funktionierte bei der Vampirin nicht. Es steigerte nur noch mehr ihre Wut. „Hör auf mit dem Mist!“ sagte sie noch bevor sie vollends aus dem Kerker verschwand. „Menschen…“ grummelte sie. „Lonely, I'm Mister Lonely, i have nobody to call my own!!“ sang der Dieb auf einmal um auf sich aufmerksam zu machen, nur die Halbtoten hörten ihm zu. Aber selbst die waren eingesperrt oder zu schwach um auch nur einen Finger zu rühren. Die rothaarige Vampirin ignorierte ihn einfach. Schnurstracks ging sie nach oben um ihre wenigen Sachen zu packen. Hin und wieder seufzte sie, aus Kummer und aus Trauer wenn sie das eine oder andere berührte was sie mit Asgar verband. Asgar war wach geworden von dem Geplärr das sich noch nach einer halben stunde im Kerker abspielte. Er beschloss Alaine zu suchen. Vielleicht wusste sie was gerade… krepierte. In ihrem Zimmer fand er sie dann endlich. „Was stirbt hier denn grad?“ „Ein Dieb den ich in die Verließe gesperrt habe weil er klauen wollte.“ sagte sie nüchtern ohne ihn anzusehen. „Ach so.“ sagte er beruhigt. Als er dann das kleine Chaos sah kamen ihm wieder fragen auf. „Wo willst du hin?“ „Ich... gehe.“ sagte sie leise. „Zur Sicherheit, weißt du? Ich will nicht wieder Liebe für dich empfinden um uns beide wehzutun.“ „Das ist doch schwachsinnig. Der Zauber ist narrensicher. Du könntest doch auch einfach nur in einen anderen Trakt vom Schloss ziehen.“ meinte er etwas aufgebracht. Aber Alaine schüttelte den Kopf. „Nein Asgar. Es ist besser so.“ sagte sie mit einem lächeln, jedoch bestimmt. „Hach. Also ist es jetzt Zeit Leb wohl zu sagen?“ fragte er wehmütig. Sie nickte. Alaine wollte etwas sagen, wusste aber nicht genau was. „Willst es kurz und schmerzlos oder doch mit etwas mehr Herz?“ Asgar fiel es jetzt schon schwer sie loszulassen. All die Erinnerungen, die guten wie die schlechten… sie alle waren trotzdem etwas wunderschönes gewesen und waren deshalb unvergesslich. Die Rothaarige musste schmunzeln. „Ich hab dich trotzdem noch gern… irgendwie…“ sie seufzte und ging auf ihn zu. „Machs gut.“ *Geh nicht.* Asgar wollte sie nicht gehen lassen. Nicht nach alldem. Er sah sie unglücklich an um sie vielleicht doch noch umzustimmen. „Ohne dich, wird es hier anders sein.“ „Was soll ich denn seiner Meinung nach tun?“ hackte sie sofort nach. Asgar sah zu Seite und presste die Lippen aufeinander. „Tu, was dein Herz dir sagt und lass dich nicht von andern beeinflussen.“ sagte er letztendlich mit einem leicht gequälten lächeln. Zu gern wollte er sie küssen doch da er aber keine Gefühle mehr hatte ging er in den Flur. Er blieb an einem Fenster über dem Schlosstor stehen und sah hinaus. Einzelne Schneeflocken tanzten umher und fielen ins Gras. Sie schmolzen sofort wieder und hinterließen eine klitzekleine Pfütze. „Wie ist mir?“ fragte er sich selbst. Er konnte doch nichts mehr fühlen nach dem Zauber… und doch… war es ihm nicht egal dass Alaine ging. Die Vampirin ging ihm nach. In einiger Entfernung blieb sie aber wieder stehen. „Alles in Ordnung?“ „'türlich. wie immer.“ sagte er halbherzig. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen. Sie verstand und sah ebenfalls nach draußen. Aber immer wieder wandte sie den Blick zu ihm. „Willst du nicht dass ich gehe?“ „Ich würde dich nie aufhalten, wenn du gehen willst.“ sagte er. Er wurde nervös und daher fing er an, an seinem Fingernagel herumzukauen. „Gut, dann…“ Alaine atmete teif ein und auch der Vampir hielt den Atem an. „…bleibe ich hier.“ Sofort sah der silberhaarige wieder an. „Nicht dass ich mich nicht freuen würde, aber wieso?“ „Ich wüsste nicht wohin.“ gab sie lächelnd zu. „Nun ... ähm ... dann sehen wir uns ja noch weiterhin. Ist doch toll.“ plapperte er los. *Ist meine Zunge kaputt oder was fasel‘ ich da?!* Überrascht nickte Alaine das sie nicht verstand warum asgar sich so aufführte. Es war natürlich etwas paradox dass sie erst gehen wollte und dann doch blieb, aber sie musste wirklich einsehen dass sie nicht wusste wohin. „Oh, ich glaub, Ronak hat eben was fallen lassen.“ Asgar verschwand so schnell wie der Wind. Die Situation war ihm gerade so peinlich gewesen dass er nur noch die Flucht gekannt hatte. *Ja ja zieh dich mal aus der Affäre…* lachte Alaine in sich hinein. „Ach na ja…“ wieder auf dem Weg zurück zu ihrem Zimmer fiel ihr wieder der Brief ein. Sie sah ihn kurz wieder an und legte ihn in eine Schublade. Nach mehreren Ecken die Asgar hinter sich gelassen hatte bleib er stehen. „Hab ich denn Kefir im Hirn? Was ist nur los?!“ er schüttelte sich den Kopf. „Ich sollte ihr liebe 'ne Weile aus'm Weg gehen, bevor das noch ausartet.“ Beide seufzten tief. Und dachten sich das gleiche: „Das kann ja heiter werden…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)