Die Erben des Feuers von abgemeldet (Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung") ================================================================================ Kapitel 62: Hitze ----------------- So, das neue Chapter bietet wieder ordentlich Action. Viel Spaß und Thx for Kommis. 62. Hitze Der Wind auf der kleinen Lichtung raute auf. Die Kunoichi stand vor dem knienden Kage und hatte ihre Krallen an seine Kehle gelegt. In ihren Gedanken ging sie die Reihenfolge durch, in der sie seinen Körper aufschlitzen würde. Doch plötzlich ließ sie von ihm ab. Sie machte einen Schritt rückwärts. Einen Moment später flog ein Kunai haarscharf an ihrem Kopf vorbei. Sie fing an zu lachen. „Mein Gott! Du bist echt ein toller Sohn. Dein Vater opfert sich für deine Sicherheit, und du hast nichts Besseres zu tun, als das zu opfern. Und das alles für die mickrige Hoffnung, tatsächlich etwas gegen mich ausrichten zu können?“ Ihre Frage wurde nicht beantwortet, zu mindestens nicht auf die herkömmliche Weise. In den anschließenden Sekunden schossen viele Shuriken auf sie zu. Die Beunruhigung der Kunoichi hielt sich jedoch in Grenzen. Sie verlängerte ihre Fingernägel und rotierte schnell um ihre eigene Achse. Nicht ein Wurfstern erreichte ihren Körper, sondern wurde vorher abgewehrt. Kurz darauf rannten Dutzende von Kaeros Schattendoppelgängern auf die Frau zu. Die behielt aber immer noch die Ruhe und drehte sich weiter. Von den vielen Blonden war nach nur wenigen Momenten lediglich nur noch das Original übrig. Aber selbst der war nicht verschont geblieben. Eine ihrer Krallen hatte sich in seinen Oberschenkel gebohrt. Dadurch steckt der Uzumaki fest und saß in der Falle. „Zeit, die Sache zu beenden. Hast du noch irgendetwas zu sagen?“, fragte sie süffisant. „Ja.“, erwiderte der Junge mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Er griff mit der Hand, die er hinter seinem Rücken versteckt gehalten hatte, nach ihrem Arm. „Hanabiken.“ Mehrere kleine Blitze griffen von seiner Hand auf ihren rechten Arm über und wanderten an ihrem Körper in ihr rechtes Bein herunter. Überrascht zog sich die Frau ein paar Meter zurück. Der aufkommende Schmerz hielt jedoch nur einige Sekunden an. „War das etwa das letzte As in deinem Ärmel? Das traf mich wirklich unerwartet, aber die Wirkung hat bei weitem nicht ausgereicht, um mich zu gefährden.“, entkam es ihr, als sie wieder einen Schritt auf ihn zu machte. Plötzlich knickte sie jedoch zur rechten Seite weg, weil ihr Bein nachgab. Sie starrte ihn an, schien aber trotz der Lähmung ihrer rechten Gliedmaßen immer noch ihre Fassung zu wahren. „Eine wirkliche interessante Fähigkeit, aber wie geht es jetzt weiter. Glaubst du, dass du mich jetzt besiegen kannst? Selbst mit nur einen funktionierenden Arm bin ich dir haushoch überlegen.“ Sie hatte Recht und das wusste auch der Genin. Alleine die Wunde in seinem Bein kostete ihm fast seine komplette Geschwindigkeit. Darum wandte er sich von ihr ab und seinem Vater zu. Die zurückliegenden Geschehnisse waren an dem Kage völlig vorbeigegangen. Er blickte immer noch apathisch und mit leeren Augen zu Boden. Kaero musste sich dazu zwingen ihn anzusehen, weil der Anblick für ihn nahezu unerträglich war. Bis zu diesem Augenblick war sein Vater immer der Inbegriff von Stärke und Selbstsicherheit. Diese unglaublich beeindruckende Präsenz war nun aber wie wegradiert. „Du hast dich jetzt genug ausgeruht, Dad. Also steh auf und tret der Hexe in den Hintern!“ Der ältere Blonde zeigte auf die Zurufe seines Sohns keinerlei Reaktion. „Komm schon, Dad! Das bist du nicht. Erinnere dich daran, wer du bist! Du bist der Rokudaime Hokage, der stärkste Shinobi der Welt! Wenn du sie nicht besiegen kannst, wer soll es sonst können? Du kannst du dich nicht so einfach geschlagen ge-“ Seine Stimme erstarb. „Du bist zu laut.“, entwich es der Kunoichi gelangweilt. Er sah an sich herunter und erblickte einen langen Fingernagel, der in seiner Brust steckte. Er zog es schnell wieder heraus. Das Geschoss hatte seine Lunge nur um wenige Millimeter verfehlt. Trotzdem redete er weiter auf den gedanklich abwesenden Ninja ein: „Ich habe es versucht, aber sie ist zu stark. Ich kann sie nicht besiegen und brauche deine Hilfe. Es geht hier nicht nur um unsere Leben. Wenn sie nicht aufgehalten wird, wird sie ihren Terrorfeldzug fortsetzen und Konoha angreifen. Weitere Menschen werden sterben. Menschen, die uns nahe stehen.“ Tränen begannen sich in seinen Augen zu sammeln. „Ich flehe dich an! Denke an Mama, Rash, Lex, Hitomi, Oma Tsunade oder jeder andere unseres Dorfes! Sie alle zählen auf dich! Soll es das gewesen sein? Du bist es ihnen schuldig, wenigstens bis zum Letzten zu kämpfen!“ Erneut brach seine Stimme ab. Er hustete Blut auf den Boden. Auch wenn keines seiner inneren Organe direkt in Mitleidenschaft gezogen wurde, hatte er Schwierigkeiten zu atmen. Seine Worte stießen weiter auf taube Ohren. Es hatte keinen Sinn. Naruto hatte nicht einmal geblinzelt. Er schien immer noch in seiner Trance gefangen zu sein. In dem Genin machte sich ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit breit. Selbst seine Gegnerin hatte ein Einsehen: „Tss, ich komm nicht drum herum, deinen Mut anzuerkennen. Eigentlich wollte ich deinen Vater vor deinen Augen töten, aber auch ich habe ein Herz. Ich werde dir einen schnellen und schmerzlosen Tod bereiten.“ Sie legte ihre ungelähmte Hand wie eine Pistole an. Kaero schaute sie unvermindert an: „Selbst wenn ich hier ein Ende finde, wirst du den Willen des Feuers niemals brechen!“ Danach feuerte sie ihre Geschosse ab. Der Blonde prallte mit seinen Rücken an einen Baumstamm. Über sein Gesicht floss eine warme Flüssigkeit. Er fasste sich benommen an den Kopf und bemerkte geschockt, dass seine Handfläche voller Blut war. Allerdings war es nicht sein eigenes. „Kaum zu glauben, dass mir deine Sturheit und Leichtsinnigkeit mal das Leben retten würde.“, keuchte jemand über ihm. „D-ad!“, stotterte der Genin. Naruto lag auf ihm. In die Augen des Uzumaki war wieder ein leichtes Flackern zurückgekehrt. Dafür war einer seiner Arme schwer verletzt worden, als er seinen Sohn mit seinem eigenen Körper geschützt hatte. Der Körperteil war an fünf verschiedenen Stellen durchstochen worden. Nichtsdestotrotz erhob er sich wieder. „Kannst du laufen?“ Der Genin nickte nur. „Gut“, entkam es dem Kage. Er beugte sich herunter und flüsterte seinem Sohn etwas ins Ohr. Der verstand sofort und zog von dannen. Die Kunoichi verfolgte den Jungen nicht. Zu sehr war sie damit beschäftigt, den Kage anzustarren. Zum ersten Mal überhaupt zeigte sie echten Schock. „Wie, wie kannst du wieder bei Bewusstsein sein? Ich war absolut sicher, dass dein Kampfwille gebrochen war.“ „Das ist richtig.“, bestätigte der Uzumaki. „Es war mein sehnlichster Wunsch, dass der Schmerz aufhört. Für einen Moment war es mir egal, was mit mir und Konoha geschieht. Mein Sohn hat mich aber an etwas sehr Wichtiges erinnert und damit aus meiner Trance gerissen: Du hast mir all meinen zurückliegenden Schmerz vor Augen geführt, und doch bin ich für jeden Moment in meinem Leben dankbar. Denn egal wie viel Schlimmes mir auch wiederfahren ist, es gibt zu viel Gutes in meinem Leben für das es sich zu kämpfen lohnt: Meine Frau, meine Kinder, meine Freunde und jeder einzelne Bürger meines Dorfes.“ „Wie niedlich.“, entkam es der Frau gleichgültig. „Das sind also deine Gründe, dich weiterhin zu quälen? Du hättest dich lieber nicht noch einmal aufbäumen sollen. Das hätte dir einen weitaus leichteren Tod beschert. Du kannst doch nicht allen Ernstes glauben, dass du mit nur einem gesunden Arm gegen mich gewinnen kannst. Ist dir dein Leben so wenig wert?“ „Mein Leben ist hier nur nebensächlich.“, gab er zurück, währendem er die Krallen aus seinem Arm entfernte und sein Laminenter zog. „Ich werde nicht zulassen, dass auch nur einer meiner geliebten Personen zu Schaden kommt. Wenn ich dabei in Stücke gerissen werde, dann sei es so.“ „Gott, wie enttäuschend. Ich dachte wirklich, dass du interessant wärst, aber am Ende stellst du dich doch nur als ein gewöhnlicher Märtyrer heraus. Du eignest dich wohl nicht mehr für meine Unterhaltung. Nichtsdestotrotz bist du der Erste, der sich so schnell von meinem Genjutsu erholen konnte. Darum werde ich dir, bevor ich dich auslösche, meine wahre Kraft zeigen.“ Ihn die Gliedmaße der Kunoichi kehrte langsam wieder Leben ein und so konnte sie eine Serie von Fingerzeichen durchführen. Auf einmal begann sie sich in eine lodernde Flamme zu hüllen. Ihr Körper wuchs um das Mehrfache an, bis er eine bestimmte Form angenommen hatte. „Du zeigst also endlich dein wahres Gesicht, Nibi.“, entkam es Naruto. Vor ihm stand eine gigantische flammende Katze mit zwei langen Schwänzen. Es handelte sich zweifelsohne um Nekomata, eines der Bijuu. Ohne ein Wort zu erwidern, schoss die Katze auf ihn zu. Trotz ihrer Größe hatte sie nichts an ihrer Schnelligkeit verloren. Der Blonde blockte eine ihrer Tatzen mit seinem Katana ab. Laminenter, Klingentanz. Über eine Minute lang griff der Kage unentwegt an. Das Bijuu machte nicht einmal Anstalten sich zu verteidigen, denn die Attacken hinterließen absolut keine Wirkung. Irgendwann langweilte es sie jedoch. Sie riss ihr Maul auf und spie eine gewaltige Flamme aus. Instinktiv sprang der Uzumaki in die Höhe und sah, wie sich unter ihm ein Feuerteppich ausbreitete. Da er nicht Ewigkeiten in der Luft bleiben konnte, warf er sein Schwert gen Boden. Er landete genau auf dem Griff seiner in der Erde steckenden Waffe und katapultierte sich in Richtung seiner Gegnerin. In seiner gesunden Hand bildete sich eine große Chakra-Kugel: Oodama Rasengan! Die Katze hob noch schützend eine ihre Tatzen, bevor eine Explosion sie auseinandertrieb und eine Menge Staub aufwirbelte. Schliddernd kam er wieder zum Stehen. *Hab ich sie erwischt?*, ging es ihm durch den Kopf. Diese Hoffnung hielt aber nicht lange Zeit an. Aus der Staubwolke heraus kam jetzt erneut eine Flammenfontäne auf ihn zu. Er hechtete zur Seite weg. Plötzlich tauchte Nekomata aber hinter ihm auf. Unfähig in der Luft auszuweichen wurde er zu Boden gerissen. Die Katze landete dabei mit ihrem gesamten Gewicht auf seinem Brustkorb. Naruto schrie laut auf, als mehrere seiner Rippen brachen. Er konnte die unausstehliche Hitze, die von ihrem Körper ausstrahlte, in seinem gesamten Leib spüren. Verzweifelt griff er an seinen Gürtel und zog einen Kunai hervor. Er leitete Chakra in das Metall und schleuderte es in das Auge des Ungetüms. Dieses Mal war es an dem Bijuu aufzuschreien. Sie ließ von ihm ab und versuchte mit aller Macht den Kunai aus ihrem Auge zu bekommen. Der Blonde benutzte hingegen diese Gelegenheit und rannte zu seinem Laminenter. Er griff nach der Klinge und zog es aus der glühenden Erde. Laminenter, Windschnitt. Ein langer Riss zog sich durch den Boden und zerteilte buchstäblich die Erde, aber er hatte Pech. Die Katze hatte die Attacke nicht einmal bemerkt und sprang nur zufällig rechtzeitig seitwärts weg. Als sich Nibi wieder auf den Blonden konzentrieren wollte, war er wie vom Erdboden verschluckt. Wenige Minuten später lehnte sich Naruto an einen Baum ca. einen Kilometer von der Lichtung entfernt. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Seine Frustration war ihm ins Gesicht geschrieben. In seinem jetzigen Zustand konnte er seiner Gegenerin nicht das Wasser weichen, zu sehr schränkten ihn die Verletzungen in seinem linken Arm ein. Mit nur einem intakten Arm konnte er keine Fingerzeichen formen und somit mit der Ausnahme seines Rasengan keine Ninjutsu anwenden. Besonders das Fehlen seiner Schattendoppelgänger machte sich bemerkbar. Manöver, wie das Ausweichen in der Luft oder seine alten Angriffstaktiken waren momentan nicht möglich. So blieb ihm nur sein Laminenter-Stil, der für diesen Kampf kaum ausreichend war. Noch mehr als seine körperlichen Einschränkungen machte ihm aber sein mentaler Zustand zu schaffen. Zwar zeigte er es nicht nach außen, aber die Nachwirkungen des Genjutsus vernebelten immer noch seine Konzentration. Er hoffte, dass er mit ein wenig Ruhe wieder zu seinem normalen Selbst zurückkehren konnte. Diesen Gefallen wollte Nekomata dem Kage aber nicht tun. Nur wenige Momente darauf stieg ihm ein markanter Geruch in die Nase. Es roch nach Asche und verbrannten Holz. Er richtete sich auf und sah sich um. Anschließend weiteten sich seine Augen. Er sah sich mit einer rasant kommenden Feuerwalze konfrontiert. So schnell er konnte hüpfte er auf einen Ast und flog weiter in die Höhe. Als er den Wald unter sich betrachtete, weiteten sich seine Augen. Anstatt ihn aufwendig zu suchen, fackelte seine Feindin einfach den gesamten Wald ab. Bereits knapp ein Fünftel des Waldes war dem Feuer zum Opfer gefallen. Auf jeden Fall ging die Taktik des Bijuus auf, denn der Kage war nun völlig offen für eine Attacke der Katze, die ihn schnell am Himmel ausmachte. Wieder schnellte ein Feuerstrahl auf ihn zu. Er hielt sein Laminenter vor seinen Körper. Laminenter, Chakra-Netz. Die Feuerattacke konnte er mit dieser Technik zwar abwehren, aber dem nachfolgenden Angriff konnte er nicht mehr entgehen. Nibi war ebenfalls in die Luft gestiegen und hatte den Blonden passiert. Anschließend schlug sie mit beiden Schwänzen nach dem Kage und traf diesen am Rücken. Er wurde gen Boden geschleudert und prallte mit großer Geschwindigkeit auf den Teich beim Wasserfall auf. Sein Rücken zierten jetzt schwere Verbrennungen. Die Flammen hatten sich komplett durch seinen Mantel und seine Ninja-Kleidung gefressen. Aber nicht nur das Feuer, sondern auch der Aufprall hatte seinen Spuren hinterlassen. Für Naruto fühlte es sich an, als ob jeder Knochen in seinen Körper zerschmettert worden war. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck richtete er sich wieder auf. Es kam jedoch noch schlimmer. Um ihn herum bildete sich ein flammender Zirkel, der ihn vollständig einschloss. Ihm gegenüber landete Nekomata und kam langsam auf ihn. „Deine Nehmerqualitäten sind für einen einfachen Menschen ziemlich bemerkenswert. Auch wenn du kaum noch stehen kannst, wundert es mich, dass du überhaupt noch bei Bewusstsein bist, aber das ist das Ende.“ Der Durchmesser des Feuerkreises begann sich langsam zu verringern. Die Situation schien ausweglos. Hinter und neben ihm kam die Feuerwand immer näher und vor ihm bäumte sich seine Feindin gefährlich auf. Ausweichen stand nicht mehr zur Alternative und Paroli konnte er ihr auch nicht mehr wirklich bieten. Dennoch senkte er sein Haupt nicht. Er dachte gar nicht ans Aufgeben. Wenn er untergehen würde, dann würde er es kämpfend tun. Er leitete erneut eine große Menge in sein Katana und machte einen Satz auf ihn zu, doch er war zu langsam. Sein Wille war noch stark, aber sein Körper hatte die Strapazen nicht kompensieren können. Nibi schlug ihm das Katana einfach aus der Hand und öffnete ihr Maul. Aus dieser Distanz wäre eine ausgespiene Flamme zweifelslos tödlich gewesen, aber es passierte für einen Moment erst einmal gar nichts. Das Bijuu erstarrte stattdessen zu einer Salzsäule. Zwar hielt dieser Zustand nur wenige Sekunden an, aber die waren schon entscheidend. Wasserkunst, Jutsu der Wassermauer. Zwischen den beiden Kontrahenten baute sich eine flüssige Barriere auf, die den Blonden vom Feuer abschirmte und in kurzer Zeit das Feuer in der Lichtung löschte. Nekomata erkannte dieses Jutsu natürlich sofort, schließlich hatte Naruto genau diese Technik schon einmal in diesem Kampf angewendet. Trotzdem konnte sie sich nicht erklären, wie der Kage plötzlich wieder elementare Ninjutsu anwenden konnte. Noch mehr Rätsel gab ihr aber der Fakt auf, dass sie sich kurzzeitig nicht bewegen konnte. Ihre Fragen sollten sich bald beantworten. Sie spürte etwas unter sich und hechtete rückwärts. In dem Moment brach etwas aus dem Boden hervor. An ihrem Kopf zuckten Blitze vorbei. Hinter ihr kam zudem etwas Schwarzes auf sie zu, dem sie nur knapp ausweichen konnte. Kurz danach sah sie sich nicht nur mit einem, sondern drei Shinobi konfrontiert. Zum ersten Mal seit langem huschte ein leichtes Grinsen über Narutos Gesicht. „Ihr habt euch wohl ganz schön Zeit gelassen, was?“ Genau vor ihm stand jetzt Kakashi und nicht weit weg kniete Shikamaru. Die Blicke der Beiden wanderten immer wieder zwischen dem Bijuu und dem Uzumaki hin und her. „Jetzt verstehe ich, warum Kaero so aufgebracht war.“, dachte der Hatake. Flashback Wenige Minuten zuvor Kaero sprang so schnell er konnte von Ast zu Ast. Mit seinen Händen drückte er seine Wunden ab, um die Blutungen zu stoppen. Er merkte aber keinen Schmerz. Dafür schwirrten in seinem Kopf viel zu viele Gedanken umher. Ihn trieb vor allem ein Gefühl an: Angst. Nicht um sich selbst, sondern um seinen Vater. Das hatte seinen Ursprung nicht einmal unbedingt in dessen Verletzungen. Es war der eine Satz, der ihm zugeflüstert wurde: „Informiere so schnell wie du kannst Jounin über diesen Kampf und schicke sie her.“ Es war für ihn eine totale Neuheit, dass sein so starker und stolzer Vater offen um Hilfe bat. Für den Rückweg benutzte er die gleiche Route, die er auf dem Hinweg genommen hatte. So musste er sich wenigstens keine Gedanken um irgendwelche Fallen machen. Nach kurzer Zeit kam er zum Ausgang, markierte Diesen und stürmte in das Dorf. Panisch suchte er nach anderen Ninja und er konnte sein Glück kaum glauben, als um eine Ecke Kakashi, Shikamaru und Ino bogen. Er stolperte und stürzte zu Boden. „Da bist du ja, Kaero.“, entkam es dem Hatake. „Dein Vater sucht dich sch-“. Seine Stimme stockte kurz. Ihm fielen die Verletzungen des Genin auf. „Wo hast du diese Verletzungen her?“ „Das ist nebensächlich!“, wiegelter der Junge ab. „Ihr müsst Dad helfen! Er kämpft gerade im Wald des Todes gegen eine ungeheuer starke Frau. Ich habe den Eingang und den Weg markiert.“ „Was ist überhaupt passiert?“ „SAG MAL HÖRT IHR SCHLECHT?“, brüllte er und packte den Jounin an der Weste. „ANSTATT DUMME FRAGEN ZU STELLEN, SOLLTET IHR EUCH LIEBER BEEILEN! ANDERNFALLS KÖNNTE DAD SCHON TOT SEIN, WENN IHR DA SEID!“ „Gehen wir, Kakashi.“, sagte Shikamaru sofort. „Ino, du bringst Kaero ins Krankenhaus und gibst Sakura und dem Rest Bescheid.“ „Alles klar.“ Flashback Ende Der Grauhaarige begutachtete sich den gezeichneten Körper des Kage. *Ich dachte erst, dass Kaero nur überreagiert hat, aber so ramponiert habe ich Naruto seit über einen Jahrzehnt nicht mehr gesehen. Ist dieses Bijuu tatsächlich so stark?* „Richte deine Aufmerksamkeit lieber auf unsere Gegnerin als auf mich.“, mahnte der Blonde und riss den Maskierten aus seinen Gedanken. Kaum hatte der Uzumaki diese Worte ausgesprochen, sank er aber auf die Knie. Seine Beine konnten das Gewicht seines Körpers kaum noch stemmen. „Hokage-Sama!“ „Kümmere dich nicht um mich! Sie ist verdammt schnell. Du darfst nicht einmal für einen Moment deine Augen von ihr lassen!“ Diese Warnung wurde sofort bestätigt, als Nibi fast die gesamte Distanz zwischen sich und den Jounin in einen Wimpernschlag wettgemacht hatte. Sie unterschätzte aber Kakashi auf Grund seines doch betagten Aussehens. In einem unglaublichen Tempo formte Dieser Fingerzeichen und legte seine Hand auf den Boden: Erdkunst, Jutsu der Gesteinsbarriere. Vor dem Hatake türmte sich eine große Mauer auf. Nekomata rammte ihre Krallen in das Gestein und blieb stecken. Erneut bahnte sich auch ein Schatten seinen Weg zu ihr. „Zu langsam.“, entwich es ihr, bevor sie den Wall zertrümmerte und sich anschließend zurückzog. „Scheinbar hat dieses Dorf mehr als nur einen fähigen Shinobi zu bieten.“, erkannte sie an. „Aber es braucht mehr als das, um mir tatsächlich gefährlich zu werden.“ Shikamaru ließ diese Äußerung völlig kalt und zog eine Schriftrolle hervor. Nachdem er sie geöffnet hatte, erschienen über zwanzig Chakra-Messer. Ninjakunst, Jutsu der Schattenmesser. Er warf eines der Messer nach ihr, doch sie entging dem Angriff fast schon spielerisch. Statt ihr wurde ein Eichhörnchen getroffen und rührte sich nicht als Resultat nicht mehr. Es war nicht tot, sondern durch den Effekt der Messer gelähmt. Das war die Wirkung der Schattenmesser. Alles was sie berührten, wurde augenblicklich lahmgelegt. Der Nara schleuderte in der Folge weitere Chakra-Messer auf das Bijuu, aber die Angriffe schlugen allesamt fehl. Nichtsdestotrotz realisierte sie, dass sie im unwahrscheinlichen Fall eines Treffers des Naras in echten Schwierigkeiten stecken würde. Darum beschloss sie, Shikamaru zuerst auszuschalten. Bevor sie den Jounin aber erreichen konnte, wurde sie von Kakashi gestellt. Der griff von der Seite abermals mit seinem Raikiri an. „Schon wieder dieses Jutsu? Das hat doch vorhin schon nicht funktioniert.“ Unbeirrt dessen streckte er seinen Arm aus. Zu Nekomatas Überraschung war es nicht wirklich die gleiche Attacke wie zuvor. Durch eine Streuung der Blitze wurde die sonst sehr zentrierte Attacke plötzlich zu einem weitreichenden Flächenangriff. Es ähnelte einem blitzenden Fangnetz, das sich um Nibi legte. Sie riss abermals ihr Maul auf und wollte den Grauhaarigen zu Asche verwandeln. Darauf war der Jounin jedoch vorbereitet. Mit seinem freien Arm wickelte er Metallschnüre um ihre Schnauze und zog sie fest. Damit neutralisierte er den drohenden Feuerstrahl. Dennoch war das Bijuu mit ihrem Latein noch nicht am Ende. Ihre Augen blitzten gefährlich auf, bevor sie die Flammen an ihrem Körper explosionsartig ausbreitete. Sowohl Kakashi als auch seine Blitze wurden von der Hitze weggedrückt. „Es ist ziemlich ungehobelt einer Dame den Mund zu verbieten. Dafür werde ich dich bestrafen, nachdem ich mich um deinen Kameraden gekümmert habe.“ Plötzlich stutzte sie aber auf, als sie mehrere Chakra-Quellen um sich herum spürte. Sie drehte sich um und sah wie Shikamaru mit einem Grinsen ein Fingerzeichen hielt. „Vorbereitungen abgeschlossen: Ninjakunst, Jutsu des Schattennetzes. Die Chakra-Quellen stammten von den zuvor eingesetzten Schattenmessern. Von jedem Einzelnen breitete sich jetzt ein Schatten aus, die aus allen Richtungen wie ein Netz auf Nekomata zuschossen. Sie katapultierte sich in die Höhe, um den Schatten zu entgehen, aber so einfach ließ der Nara sie nicht entkommen. Die Schatten lösten sich von der Erde und verfolgten sie weiter. Nibi war völlig in die Ecke gedrängt worden und so geschah das Unvermeidliche. Ihr Körper wurde von den Schatten aufgespießt und erstarrte. „JETZT!“, brüllte Shikamaru. Die Katze blickte entsetzt über sich, als jemand in den Kampf eingriff, den sie schon längst abgeschrieben hatte: Naruto. Der Blonde hielt in seiner Hand eine große Chakra-Kugel, die von Wasser umgeben war. Wasserkunst, Rasen-Taifun! Der Einschlag erschuf eine gigantische in sich vibrierende Wasserblase. Das Jutsu zwang Nekomata zur Rückverwandlung in ihre humane Form. Die Konoha-Nin sammelten sich um die am Boden liegende Kunoichi. Sie murmelte etwas Undeutliches. Die Drei kamen noch etwas näher. Schließlich sah sie auf und richtete sich an die Shinobi: „Helft uns.“ Die Shinobi waren von dieser Bitte nicht überrascht. „Du bist also der Wirt Nekomatas, richtig?“, fragte Naruto prompt. Die Frau nickte nur. „Wer hat dir das angetan?“ „Ich weiß es nicht. Ich habe nie ihre Gesichter gesehen. Sie waren immer maskiert.“ „Sie? Es waren mehrere?“ „Ja, zwei. Nach den Stimmen zu urteilen war es ein Älterer und ein relativ Junger.“ Weiter kam sie nicht. Es passierte das, was sie erwartet hatten. Eine pechschwarze Flamme begann sie zu verbrennen. Kakashi blickte fast flehend zu Naruto, aber der schüttelte nur betreten den Kopf. Ihm war klar, dass der Jounin die Frau von dem Feuer befreien wollte, aber das war enorm schwierig. Die Flammen Ametarasus konnten durch herkömmliche Methoden, wie Wasser oder Ersticken nicht gelöscht werden. Es gab nur ein einziges Versiegelungsjutsu, das Ametarasu aufhalten konnte. Es kostete jedoch durch die speziellen Eigenschaften des Feuers sehr viel Chakra und erforderte zudem eine enorm präzise Chakra-Konzentration. Dadurch konnten es in der Geschichte des Jutsus nur dessen Erfinder Jiraiya und Naruto anwenden. Nicht einmal der Kopier-Ninja, der über 1000 Jutsus sein eigen nannte, war dazu in der Lage. Aber auch für Naruto war es momentan unmöglich die Technik auszuüben. Selbst wenn er Fingerzeichen hätten formen können, hätte er das notwendige Chakra nicht aufbringen können. So konnten sie nur noch eines für die Frau tun: Sie konnten ihr unnötige Qualen ersparen. Der Hatake ergriff einen Kunai an seinem Gürtel und durchlöcherte damit ihre Kehle. Sie war auf der Stelle tot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)