Der Club der Jungfrauen von Nimouluft (Uruha versucht seinen Freunden das Mysterium der Bienchen und Blümchen näher zu bringen....) ================================================================================ richtige Worte -------------- Kai Ich hob meinen Kopf und sah mich um. Alles war noch dunkel und ruhig. So kuschelte ich mich an den warmen Körper neben mir. Mein Kopf schmerzte ein klein wenig und meine Augen wollten sich auch nicht so recht vollständig öffnen. Ich ließ meinen Kopf wieder auf das Kissen sinken und wollte wohlig weiter schlafen. Es war so schön warm und kuschelig im Bett. Gerade als ich dem Land der Träume nicht mehr ganz so fern war erschreckte mich das Quaken einer Ente zu Tode. Ich saß augenblicklich kerzengerade im Bett und mein Herz pochte wild. Ich war nur froh, dass ich nicht noch vor Schreck aufgeschrieen hatte. Das wäre mega peinlich gewesen. Neben mir setzte sich Ruki auf und fuhr sich durch die zerwuschelten Haare. “Ano…Ruki?” dieser sah mich verpennt an. Er gähnte und schien noch nicht ganz im hier und jetzt angekommen zu sein. Uruha der zu meiner anderen Seite lag, schlief friedlich weiter. Ich sah Ruki an und der betrachtete den anderen mit einem zärtlichen Blick. “Hörst…hörst du gerade auch eine Ente?” fragte ich ihn zögerlich. Wenn er das nicht tat dann konnte ich ja immer noch sagen es sei ein Scherz gewesen. “Das ist Uruhas Handy.” klärte er mich auf. “Was hast du denn gedacht?” fügte er hinzu. Der Blonde gähnte noch mal und betrachtete mich eingehender. Das sprach ich jetzt lieber mal nicht aus, was ich gedacht hatte. Konnte ja sein, dass ich wegen diesen Freunden doch einen kleinen Knacks zurück behalten hatte. Aber ich war so unsagbar froh, dass ich keine Halluzinationen hatte. Und es “nur” Uruhas Handy war. Doch dieses Handy brachte ein Problem mit sich. Es quakte und nervte mich damit total! “Entweder hat Uruha unsere kleine Alkohol Vernichtungs-Akiton gestern Abend so umgehauen, dass er jetzt total bewusst los ist, oder der Arsch kann so was ignorieren!” grummelte Ruki vor sich hin. “Mou warum kann er sein eigenes Handy ignorieren?” maulte das kleine blonde Wesen dann rum. Ich sah ihn bittend an. Ich hatte keine Lust mich zu bewegen, um das Handy aus zu machen. Doch meine Wenigkeit hatte es wohl nicht drauf bei Ruki so zu schauen, dass er tat was ich von ihm wollte. Irgendwie gemein. “Bitte mach das Handy aus….” Ruki verschränkte die Arme und sah mich bockig an. Da war ich wohl an den Falschen geraten. “Nein!!! Das ist Uruhas Handy! Ich würde mir niemals so einen Schund als Klingelton auf mein Handy machen!” Ich erwähnte besser mal nicht, wie er damals Freude strahlend mit dem Pinguingequietsche als Klingelton angekommen war und in Amerika die ganze Zeit das Miau, einer der zahllosen Katzen der Gastfamilie, als Smston gehabt hatte. Denn das waren ja keine Enten. Sondern Pinguine! Und Katzen!! Also etwas ganz anderes. Ich stöhnte entnervt auf. “Bitte…..” Ruki sah mich an und wiederholte seine Weigerung mit anderen Worten. “Ich werde mir nicht ansehen was für Perversen Schund mein Urupon auf seinem Handy hat….” Er war fest entschlossen sitzen zu bleiben, bis das Handy sich todgequarkt hatte. Ich war fest entschlossen so lange sitzen zu bleiben, bis Ruki es sich anders überlegte. Oder Uruha sich bequemte mal aufzuwachen und sein Handy aus zu machen. Das konnte vermutlich noch verdammt lange dauern. Denn Uruha hatte wohl nicht vor so bald aufzustehen! Wahrscheinlich passte es gut zu seinem Traum dieses Gequake. Himmel wovon Träumte Uruha dann. Führte ich meine Gedanken weiter Nein so was wollte man nicht wissen. Zumindest ich wollte es nicht wissen. “Was denn schon.” sagte ich etwas entnervt. Ich meine, wie doof war Ruki eigentlich. Das war doch nun mal so was von klar was da drauf war. “Nacktfotos von dir…aber du siehst dich doch jeden Tag im Spie…” Weiter kam ich nicht. Ich hatte noch ein +deshalb wirst du dich ja wohl nicht erschrecken oder?+ dranhängen wollen. Warum hatte ich auch nicht vorher nachgedacht? War ich jetzt schuld wenn Ruki Uruha tötete? Oder Mitschuldig? Oder konnte ich auf Unwissenheit plädieren? Ich konnte ja sagen, ich hatte nichts gesehen, nicht gesehen wie Ruki Uruha grausam umgebracht hatte. Genau das würde ich sagen. Ich war gar nicht da gewesen. Genau, oder hatte so tief geschlafen, dass ich die Schreie einfach nicht gehört hatte. Ich kam nicht weiter mit meinen Überlegungen, weil ein kleines, blondes, nur mit Shorts bekleidetes Etwas über mich hopste und auf der schlafenden Diva landete. Dieser stöhnte schmerzhaft auf und röchelte erst mal. “Wann hast du mich beim Duschen bespannt…” knurrte Ruki gefährlich und sah Uruha böse in die Augen, als dieser sie mit müht und Not geöffnet hatte. “Und warum, noch viel wichtiger, weiß Kai das und ich nicht?” Also das hörte sich ja so an, als sei ich der absolute nix checker! Und das stimmte nicht! Das würde Ruki zurückbekommen! Uruha sah mich verwirrt an. Ich zuckte mit den Schultern, miemte den Ahmungslosen. Und sah ihm mit einem +Ruki-kann-halt-nicht-bis-zum-Ende-zuhören-und-hört-nur-das-was-er-hören-will! Blick an. Davon abgesehen, ich hatte doch mal gar keine Ahnung was Uruha auf seinem Handy hatte. Warum schaute mich Uruha jetzt auch noch so an als wüsste ich ganz genau, was er für Sachen darauf hatte? Ich verdrehte die Augen genervt. Eine Sache, die Ruki morgens lassen sollte war/ist denken. Irgendwie versagten da eine ganze Reihe von Leuten. Zum Beispiel auch sein Liebster, der wahrscheinlich um sein Leben gebangt hätte, wenn er nicht zu verschlafen dafür gewesen wäre um die Situation richtig ein zu ordnen. “Eh Duschen???” fragte er total verpennt. “Nein Schlafeeeen…ich will schlafen…” Uruha interessierte es wohl nicht besonders, dass ein erbostes Ruki da auf seinem Körper kniete und kurz davor war ihn zu töten. Grausam zu töten. “Uruha….” Ruki klang aus dem Konzept gebracht und beleidigt, weil dieser nicht so reagierte wie er das jetzt gerade wollte. “Mou…Ruki…ich hab so schön von Enten geträumt, die haben so süß gequ….Ach du scheiße…” Jetzt schien da jemand langsam aber sicher sein Gehirn hochgefahren zu haben. Na ja bei so wenig gebrauchten Modellen ging das wohl etwas langsamer. Ja irgendwie war es schon peinlich wenn man seinen Klingelton nicht erkannte, oder?? “Bitte….” sagte ich flehend. Dieses Gequake machte mich jetzt schon ganz fertig. “Kannst du bitte mal dein Handy ausmachen?” fragte ich mit einem Mitleids erregenden Ton. Uruha nickte und setzte sich auf. Ruki verschränkte die Arme und schmollte auf Uruhas Schoß. “Du bist so ein Arsch…” Doch Uruha lächelte nur, hauchte dem Andern einen Schmetterlingskuss auf die Lippen und suchte nach seinem Handy das in den tiefen seiner Tasche vor sich hin quakte. Als er es fand, sah er auf den Display und seufzte. Sein Lächeln verblasste. Es gibt nicht viele Dinge die Uruhas tiefstes Wesen offenbaren. Aber für einen Moment sah sein Gesicht wie Stein gehauen aus. Dann hatte er sich gefangen. Und für mich gab es nicht viele andere Dinge, die mich mit einer Traurigkeit erfüllten, von der ich nicht wusste wo sie herkam. Aber wenn Uruhas Lächeln auf diese Art und Weise verblasste, dann tat das weh. Denn so was passte nicht zu ihm. Er sollte lieber lächeln. “Dabei hatte der Morgen so schön angefangen.” Ich hob eine Augenbraue. Na ja wenn Uruha es schön fand jeden Morgen von einem bösen Ruki geweckt zu werden. “Was ist denn?” fragte Ruki neugierig und ein wenig besorgt. Denn auch ihm war die Veränderung nicht entgangen. Die Sache mit den Angeblichen Nacktfotos auf Uruhas Handy waren vergessen. Uruha seufzte. “Die neue Freundin meines Vaters hat mir ne Mail geschrieben.” erklärte er und begann zu lesen. “Guten Morgen Uruha-kun. Wo steckst du nur schon wieder! Dein Vater hat zu hause hundertmal angerufen, aber du bist nicht dran gegangen. “ Uruha sah Ruki an. “Kommt aber früh auf die Idee mir ne Mail zuschreiben oder? Aber nett, dass sie die Wohnung in ich wohne als Ihr zu hause bezeichnen.“ Dann las er weiter. “Ich hoffe du bist nicht wieder mit deinen peinlichen Freunden unterwegs. Wenn du schon weg bist, dann doch wenigstens mit Kai-san. Der ist vernünftig und hat sicherlich auch anständige Freunde. Wir haben seine Eltern getroffen, sie kommen übermorgen für ein paar Tage nach Tokyo! Also sorge dafür, dass er zu hause anzutreffen ist, wenn du mit ihm unterwegs bist! Und sag ihm nichts es soll eine Überraschung sein…melde dich. Dein Vater ist jetzt schon total sauer auf dich. Miyako” Er lächelte schelmisches Lächeln. “Wenn die wüssten, dass der ach so vernünftige Kai alles für diese Fahrt geplant hat, und wie vernünftig der Typ ist in den sich Kai verliebt hatte.” er tat so als würde ihm etwas Schlimmes klar werden. “Dann dürften wir uns wahrscheinlich nie wieder zum Spielen treffen….” imitierte er einen kleinen Jungen. Ich verdrehte die Augen. Uruha runzelte die Stirn und las die Mail noch mal durch. “Eto…Kai das hast du jetzt am Besten mal nicht gehört, also den letzten Teil, über die ach so tolle Überraschung.” sagte er. Ich presste die Lippen aufeinander. “Na ja reichlich spät…haben sie vergessen, dass dein Geburtstag schon vorbei ist?” fragte Ruki. Der hatte wohl schon vergessen, dass meine Eltern abgesagt hatten und sah mich mit großen Augen an. Ich zuckte mit den Schultern. “Also meine Mutter würde jeden töten der meinen Geburtstag vergessen würde, oder nicht nett zu mir wäre. Besonders an einem der zahlreichen Tage im Jahr, die mir gewidmet sind.” Er sah uns mit einem +Tja-ich-bin-halt-so-toll+ Blick an und nickte wichtigtuerisch. Jetzt macht Uruha große Augen. Und ich hätte am liebsten laut los gelacht und die beiden ausgelacht. Aber ich hatte gute Laune trotz allem. Irgendwie fühlte ich mich, als könnte ich jetzt alles irgendwie durchstehen. Vielleicht sollte ich öfters mit Uru und Ruki aufwachen. “Ach echt mehrere Tage?” fragte Uruha interessiert. Und ich sah, dass er das wirklich glaubte. Wahrscheinlich würde er jetzt jede Sekunde fragen in welchem Laden man so was kaufen könnte. Und dabei war neidisch zu werden. Ich schüttelte den Kopf da hatten sich echt die beiden richtigen gefunden. Dumm und Dümmer. Und diese beiden Rollen teilten sie sich, wer dabei wer war hing von der Situation ab, wirklich hervorragend ab und an. Ich stand auf und streckte mich erst mal. “Klar, da wäre einmal der Tag an dem Ruki stubenrein wurde und endlich in die Wohnung durfte. Das wird gefeiert damit Ruki-chan auch ja nicht vergisst es auch zu bleiben. Dann der Tag an dem Ruki auch endlich mal Mama und Papa sagte und nicht immer nur ….” begann ich die Tage aufzuzählen, die Ruki gewidmet waren. Dieser fand das wohl nicht so toll und unterbrach mich mit einem seiner gängigsten Methoden, die gut auf sein geistiges Alter schließen ließen. “Maaahn…Kaiiii sei nicht so doof zu mir!” sagte Ruki mit weinerlicher Stimme. “Uru-chan Kai ist gemeiheiiiin zu mir…” Ich sah dass die Augen des blonden sogar verdächtig funkelten. Und sofort reagierte Uruha und zog den anderen beschützend in seine Arme. “Mahn sei nicht so gemein zu Ruki! Der arme kleine….” Bei diesen Worten ließ Ruki ein falsches Schluchzen hören und kuschelte sich noch enger an den Anderen heran. Ich gähnte. “Na ja das heißt ich muss wohl oder übel nach Hause fahren…” sagte ich und beendete das mehr als nur schlechte Theater von Ruki. “Schade…,irgendwie habe ich jetzt keine Lust mehr meine Eltern zu sehen.” Ich hatte ihnen noch nicht verziehen, dass sie es nicht geschafft hatten zu meinem Geburtstag zu kommen. Das hatte ja gezeigt wie wichtig ich ihnen war. “Wir kommen natürlich mit…” sagte Ruki und spielte gedankenverloren mit einer Haarsträne von Uruha. Dieser sah entschlossen aus und nickte. Aber ich schüttelte den Kopf. “Ist schon okay…ihr beide bleibt hier! //Ihr beide kommt erst mal zusammen bevor ihr wieder in die Stadt kommt!! Sonst wird das nie was.\\ dachte ich so bei mir. Und bestimmt war das auch so. Hier hatten die beiden wenigstens ihre Ruhe. “Aber ich werde Tatsu fragen. Denn vielleicht muss er ja wieder nach Hause und dann könnten wir zusammen fahren. Aber auch nur wenn es Zeit für ihn ist. Und ich meine, ihr habt doch keinen Grund schon zu fahren Rukis Eltern erwarten Ruki doch noch gar nicht wieder zurück. Wenn Tatsu noch hier bleiben will dann fahre ich alleine. Wenn…wenn Reita das packt von hier bis nach Hause zu kommen. Dann schaffe ich das auch!” sagte ich. Ruki nickte. Ihm schien es einzuleuchten was ich gesagt hatte. Aber Uruha runzelte die Stirn. “Also Kai das ist aber nicht nett. Willst du damit sagen das Reita doof ist? Ich meine, so doof dass er nicht mal Zug fahren kann?” Er sah Ruki an. Dieser zuckte mit den Schultern. “Mahn du weißt doch das ist Reita! Wer nach all den Jahren immer noch nicht geschnallt hat, dass die Krawatte um den Hals gehört und es als Nasenband ausgibt, weil er es sich einfach nicht merken kann. Also echt mal. Der ist manchmal dümmer als du…” Ruki grinste. Uruha zwickte ihn ins Bein. “Itaiiiiii…. Kaiiiiiiiii Uruha ist gemeiheiiiin zu mir….” Und ich musste zusehen, dass ich schleunigst hier weg kam. Obwohl es ganz süß war den beiden zuzusehen. Aber ich konnte jetzt nicht noch mehr über Reita hören. Und eine Klammerattacke von Ruki wollte ich mir auch nicht antun. Weil dieser vor dem bösen Uruha geflüchtet war. Doch dieser hatte ein ganz anderes Mittel der Besänftigung gefunden. Er küsste seinen Schatz einfach zärtlich auf den Mund. “Ich bin duschen….” verkündete ich und ließ die beiden alleine. Im Bad betrachtete ich mein Gesicht. Hatte ich heute Nacht geweint? Ich wusste es nicht. Aber ich sah so aus als hatte ich geweint und als sei das noch nicht so ganz lange her. Ich sah total beschissen aus! Als hätte ich zehn tausend Jahre nicht gepennt! Was lerne man daraus. Liebeskummer machte hässlich! Wie beschissen war die Welt eigentlich? Da litt man schon und anstatt das man sich mit jemanden wunderbaren und toll aussehen trösten konnte, stellte man fest das Liebeskummer einen hässlich machte! Das war doch mal ne Theorie, die ich mit Uruha diskutieren konnte. //Du bist so ein riesen Arschloch Reita, jetzt heule ich schon nachts wegendir! \\ dachte ich grummelig. Leider konnte ich nicht mehr richtig sauer auf ihn sein, denn immerhin hatte ich selber ja dazu bei getragen, dass wir uns so gestritten hatten. Und ich war ja auch derjenige gewesen, der die Flucht ergriffen hatte. Ich war nicht da geblieben, um es mit ihm zu klären, im Gegenteil. Ich war feige weggerannt. Also durfte ich nicht böse auf ihn sein. Sondern sollte eher sauer auf mich selber sein. Ich stieg in die Dusche und versuchte mich auf den heutigen Tag einzustellen. Aber leider gab es bei mir keine Einstellung, die zu so einem Tag passte. Ich war ein nie ernsthaft vergeben gewesener Single, der gestern glorreich durch einen Kurzschluss in seinem kranken Hirn, seine nicht vorhandene Beziehung ins Aus katapultiert hatte. War doch klar, dass ich mich so richtig mies fühlte. Reita war nun mal alles was ich wollte. Aber er war gegangen. Ohne mir auch nur die Gelegenheit für eine Entschuldigung zu geben. Aber ich wusste, dass ich zu stolz gewesen wäre um mich zu entschuldigen, noch am gleichen Tag. Ich würde es sicherlich nicht über mich bringen ihn anzurufen und einfach zu sagen, dass es mir Leid tat und ich ihn unbedingt wieder sehen musste, weil er mir so fehlte und ich ihn doch liebte. Und er hatte sich auch nicht gemeldet, nicht bei mir. Er hatte kurz eine Mail an Ruki geschrieben, dass er zu hause war. Mehr hatte da auch nicht drin gestanden. Keine geheime Botschaft an mich oder so. Er hatte mich nicht erwähnt. Vielleicht war er total sauer auf mich. Und wollte nie, nie, nie wieder etwas mit mir zu tun haben. Mich nie wieder sehen und alles vergessen was mit mir zu tun hatte. Alleine der Gedanke tat mir so weh, dass ich schon wieder Tränen in den Augen hatte. Ich zwang mich an etwas anderes zu denken. Ich würde meine Sachen packen und dann nach Hause fahren. Dort würde ich dann mit Reita sprechen müssen. //Hatte ich nicht an etwas anderes denken wollen? \\ fragte ich mich selber. Allerdings. Aber ich konnte nicht, ich musste an das Gespräch denken. Klar hoffte ich darauf, dass es gut gehen würde, aber wir waren beide Hitzköpfe und ich fragte mich seid dem er einfach gegangen war, ob wir überhaupt zusammen passten, er und ich. Wenn wir beide andauernd die Flucht ergriffen anstatt uns einfach auszusprechen. Ich wog alle für und gegen Argumente ab, während ich zu Ende duschte. Doch ich war zu keinem Ergebnis gekommen. Auch beim Abtrocknen fand ich keine Lösung für mein Problem. Ich zog mich an und machte mich schnell ein wenig Tageslicht tauglicher. Musste ja nicht jeder sehen dass ich nahe am Wasser gebaut war und im Moment total schlimm aussah. Wenigstens zu einem Ergebnis kam ich dabei. Es war gut wenn jemand wie Uruha da nicht rein funken konnte. Denn dafür hatte er ja echt ein Talent. Und manchmal, um nicht zu sagen ganz oft, suchte er sich den falschen Moment aus, um zu helfen. Und der Arme konnte nicht mal was dafür. Ich hatte Verständnis dafür, dass er immer nur helfen wollte. Aber ich hoffte echt, dass er in Zukunft nur noch Ruki helfen wollte. Vielleicht hatte er da mehr Glück einen richtigen Moment zu erwischen. Als ich fertig war mit Duschen verschwand Uruha im Bad. Ich setzte mich in die Küche zu Ruki. Wir tranken in der Küche Tee und schwiegen einige Minuten. Dann brach Ruki das Schweigen. “Du hast geweint heute Nacht…” Ich sah ihn an und seufzte, seine Worte waren eine Feststellung und zu gleich auch eine Frage gewesen. “Gomen ne.” Ruki schüttelte den Kopf und unterbrach meine Entschuldigung bevor sie richtig raus war. “Ich hab es nicht mitbekommen. Leute wie ich pennen wie ein Stein, wenn sie einmal schlafen. Und mit Alkohol noch viel besser. Uruha hat es mir eben gesagt. Er meint du hast geweint und es selber nicht mitbekommen. Und beruhigt hast du dich erst wieder, als er mit dir gekuschelt hat…und gesagt das alles wieder gut wird.” Ruki lächelte zärtlich bei dem Gedanken. “Dann sollte ich mich wohl bei ihm bedanken.” Mir war es irgendwie peinlich darüber zu reden, dass ich geweint hatte. Ich mochte es eigentlich nicht solche Gefühle offen zu zeigen. Ruki schüttelte den Kopf. “Das will er nicht. Er meinte, es sei so okay. Er hasst es wenn andere sich bei ihm; für solche Sachen; bedanken.” Ruki hielt kurz inne um einen weitern Schluck von seinem Tee zu nehmen. “Uru hat gesagt, dass sei selbstverständlich. Die Leute sollten ihm lieber mal danken, wenn er sie an seiner Genialität, und so weiter und so fort du kennst ja sein Gelaber was das angeht blablabla, teilhaben lässt. Das ist halt Uruha. Tuntig, Oberflächlich, Peinlich und Nervtötend bis zum geht nicht mehr. Aber dahinter ist er ein wunderbarer, verständnisvoller, liebevoller, intelligenter Mensch der ein Herz in Entenform und aus Gold hat. Dem seine Freunde alles bedeuten. Dem du viel bedeutest…” Ruki lächelte verliebt. Und ich musste auch lächeln. Denn er hatte Uruhas Charakter zwar nicht mit den nettesten Worten beschrieben, aber es genau auf den Punkt gebracht. Uruha war halt Uruha und ich war froh, dass er so war wie er nun mal war. Ruki und ich hingen unseren eigenen Gedanken nach und als habe Ruki meine Gedanken gelesen sagte er: “Auf deine Eltern scheinst du dich ja nicht so zu Freuen…” “Na ja…” sagte ich und suchte nach den richtigen Worten. “Ich meine es ist klar, dass mein Vater nicht so viel verdienen würde, wenn er nicht so oft weg wäre. Aber mir würde es nichts ausmachen, wenn er die Hälfte von dem verdienen würde, von dem was er im Moment bekommt. Wenn sie es nicht mal schaffen wollen zu meinem Geburtstag zu kommen…” Ruki stellte mir eine neue Tasse Tee hin und unterbrach mich mit einer Frage. “Was heißt denn hier nicht schaffen wollten. Vielleicht wird es ja doch ganz nett…” versuchte er mich aufzuheitern. Vielleicht würde es wirklich ganz nett werden. Aber nie würde es toll, schön oder lustig werden wenn meine Eltern da waren. Weil sie nie wirklich nur wegen mir nach Tokyo kamen. Sie kamen hier hin weil hier die Familie meines Vaters lebte. Weil sie dort einen Anstandsbesuch machen mussten wollten. Ich konnte das nie wirklich sagen, wie das Verhältnis meiner Eltern zu meinen Großeltern war. Dann war es praktisch wenn sie auch noch mal vorbei sahen und mich ein paar Stunden mit ihrer Elterlichen Fürsorge überschütteten. “Ich habe meine Eltern echt lieb, auch wenn sich das oft nicht so anhört. Aber ich vermisse sie halt, weil sie nie wirklich für mich da sind. Ich bin immer enttäuscht, wenn sie es nicht schaffen an Dingen teilzunehmen, die für mich wirklich wichtig sind. Ich habe nicht von ihnen erwartet, dass sie zu der Ausstellung kamen bei der Uruha, Aoi und ich zusammen was gebastelt hatten. Glaub mir, dass hat Aoi und mich viele unserer Drahtseilnerven gekostet.” Ich musste grinsen, als ich mich daran erinnerte wie Uruha bei dem Ganzen “geholfen” hatte. “Ich habe sie nie zu einem Schulfest erwartet. Für mich wäre es zwar schön gewesen, wenn sie da gewesen wären. Aber ich hätte Angst gehabt, dass sie dann nicht zu den Dingen gekommen würden, die mir wichtig waren. Weißt du, Ruki nicht nur meine Eltern, sondern auch die von Uruha, haben uns immer mit den Worten vertröstet, +Wenn es für dich wichtig ist, werden wir auch da sein und in der ersten Reihe stehen. + Den ganzen Elternabendquatsch hat ne Sekretärin gemacht. Andere Projekte wo ich irgendwas gemacht habe. Nie sind sie gekommen. Weißt du Ruki ich frage mich manchmal. Ob ich für meine Eltern nicht nur ein Haustier bin das man sich hält weil es schick ist. Denn das was ich mir wirklich gewünscht habe, ist das sie zu meinem Geburtstag kommen. Sich etwas Zeit für mich nehmen und dafür meine Freunde kennen zu lernen. Weißt du, ich glaube nicht, dass sie sehr gut über Uruha denken. Aber es aus Höflichkeit zu seinem Vater sagen. Aber sie denken so, weil sie ihn überhaupt nicht kennen! Weil sie sich nicht die Mühe machen! Ich glaube nicht, dass sie überhaupt einen anderen von euch kennen.” er nickte langsam und nachdenklich. “Vielleicht solltest du einfach mal mit deinen Eltern reden, wenn sie da sind. Wenn ihr euch gegenüber steht. Sag ihnen das, was du mir gerade gesagt hast. Ich glaube, dass sie es verstehen werden. Wenn du nicht zickig reagierst. Wenn du ruhig bleibst und sie merken, dass es dir etwas bedeutet. Dass deine Eltern dir etwas bedeuten. Dass es dir wichtig ist, dass sie dich verstehen. Dass sie deine Lage verstehen. Und besonders, dass sie merken, dass du versuchst sie doch auch zu verstehen.” Ich hatte viel erwartet von Ruki, was er dazu sagen würde, aber nicht, dass er so etwas sagte. Und ich wusste dass er Recht hatte. Und ich war erstaunt solche Worte aus seinem Mund zu hören. Wo er doch wohl liebevolle, vielleicht etwas verrückte, aber alles in allem super Eltern hatte. Das er mir den einzigen Weg aufzeigte der richtig war, mit wenigen Worten und einfach so aus dem Stehgreif. Ruki überraschte mich in letzter Zeit wirklich. Vielleicht hatte er sich doch mehr verändert als man es zuerst bemerkte. Ruki hatte Recht. Ich musste jetzt etwas an dieser Situation ändern. Bevor man nichts daran ändern konnte. Meinen Eltern zeigen dass sie mir wichtig waren, dass ich Interesse an ihnen hatte. Dass ich sie brauchte, auch wenn sie mich vielleicht schon für Erwachsen hielten. Obwohl ich mich ab an den Dingen, die von mir abverlangt wurden nicht gewachsen fühlte. Aber wenn ich ehrlich war, dann hatte ich nicht so viel Angst vor diesem Gespräch wie vor dem Gespräch mit Reita. Obwohl ich mir dieses herbei sehnte und mir einen positiven Ausgang wünschte. Denn ich wollte Reita nicht verlieren. Ich liebte ihn doch. Und Uruha hatte gesagt, dass dieser auch mich liebte. Wenn dem so war dann würde es auch weiter gehen. Dann Musste es auch weiter gehen. Ich würde meinen Stolz verdammt noch mal runterschlucken! “Danke Ruki….” sagte ich leise und lächelte ihn an. “ Er zuckte nur mit den Schultern. “Ich habe nur gesagt was ich denke. Ich sage immer nur das, was ich denke und im Moment denke ich halt genau das. “ Er lächelte und wir wechselten das Thema. Meine Laune hatte sich schon enorm gebessert. Ich fühlte mich einfach nicht mehr so schuldig wegen Reita und nicht mehr so mies wegen meinen Eltern. Und das alles nur dank Ruki. “Gut, ich werde mich wohl bald auf den Weg machen…also wenn wir gegessen haben und ich alles zusammen gepackt habe. Und natürlich muss ich mich noch bei deiner Oma bedanken.” sagte ich. Ruki nickte. “Hai..ich hab Aoi schon ne Mail geschrieben. Er hat gesagt, dass sie so gegen Eins hier sind. Dann packt ihr und dann könnt ihr fahren.” Ich nickte. “Na ja und du! Pass auf Uruha auf. Nicht dass dieser noch irgendeinen Scheiß anstellt und deine Oma ihn nachher dafür leiden lässt.” Ruki schüttelte den Kopf. “Ich passe schon auf. Hier ist dann ja eh keiner mehr mit dem ich weggehen könnte, also muss Uruha herhalten.” Er lächelte schelmisch. “Lass ihn das ja nicht hören, sonst wird er dich in Tokyo an sich schmieden oder so.” “Ach Fuck man Kai, wenn er doch endlich fragen würde…ich meine wir tun doch eigentlich schon so als sein wir zusammen, oder nicht? Ich meine wir schlafen miteinander und es ist einfach wunderbar. Verdammt schön. Ich weiß, dass er mich liebt. Und ich liebe ihn. Ich verehre ihn. Er ist alles für mich. Wir wissen es beide, dass wir für einander geschaffen sind. Alle anderen wissen es auch …” brach es aus Ruki heraus. Er musste ihn schon länger beschäftigt haben. Länger als er zugeben wollte. Er betrachtete mich. Ich überlegte aber Ruki hatte Recht. Eigentlich ja. “Aber ich werde das nicht einfach so hinnehmen. Wenn er mich nicht fragt dann…” er wollte gerade sagen, was dann war aber ich unterbrach ihn. “Und warum fragst du ihn nicht?” Ruki sah mich befremdet an. “Er hat mich das erste Mal flachgelegt! Er muss fragen ist doch klar! Man wie doof bist du eigentlich manchmal. Uruha besteht darauf die Zügel in der Hand zu halten. Das ist okay, damit bin ich einverstanden. Aber vorher sollte er doch wenigstens mal fragen. Wenn er darauf besteht mich beschützen zu wollen! Dann darf ich doch verlangen, dass er mich fragt ob ich das überhaupt will. Ob ich mich von ihm beschützen lassen will. Man, ich will alle zur Sau machen können die ihn zu lange ansehen und ihm ein Schild umhängen auf dem +MEINS und nur meins+ drauf steht.” Ich musste grinsen, als ich mir Uruha mit diesem Schild vorstellte. “Lach nicht…Uruha sieht nun mal verdammt gut aus. Er sieht aus wie ein Supermodel. Er ist einfach der bestaussehenste Mann des Universums. Und er ist einfach ein Engel, den ich nicht verdient habe. Und ganz ehrlich. Ich habe mich die letzten Tage gefragt, was dieser Engel an jemandem wie mir findet.” Er sah mich ernst an. “Ich habe Angst, dass er eines Tages aufwacht und genau so denkt wie ich. Was er denn an mir finden konnte.” Ich sah ihn an und sagte. “Eigentlich müsste ich dich dafür schlagen! Ganz fest! Oder Erschießen! Der Typ ist so verknallt in dich. Ich glaube nicht, dass du ihn jemals wieder los wirst. Er wollte dir sofort hinter her als du weg warst.” Ich nahm einen Schluck meines Tees. “Na ja und er hat so verdammt traurig ausgesehen als Aoi gesagt hatte, Uruha hätte sich an dir vergriffen. Das hat ihm echt weh getan, viel mehr als wenn er ihn geschlagen hätte. Glaub mir die Diva ist dir total verfallen. Den wirst du echt nie wieder los. Da kannst du jetzt machen was du willst.” Danach kam ich auf unser eigentliches Thema zurück. “Ich hätte es gerne vorher mit Rei geklärt also mit uns bevor wir in der Kiste landen. Ich meine, ich will ja, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir eh nie dazu kommen wird. Bevor wir nicht zusammen sind. Bitte frag mich nicht, warum ich gerade so denke. Ich weiß es nicht.” sagte ich und wurde rot. Ruki grinste. “Also wenn ich das Uruha erzähle, dann wird er mitkommen wollen! Schließlich geht er davon aus dem keiner ohne seine Hilfe glücklich werden kann, was Beziehungen und Sex angeht. Und da ihr nun mal alle mit ihm befreundet seid will er nur das Beste für euch…” ich legte einen Finger auf meine Lippen. “Dann verrat es nicht…” flüsterte ich leise. Er nickte verschwörerisch. “Ist okay wir sind ja Freunde.” “Immerhin muss er selber auch erst mal fragen. Wenn es ihm ernst ist wird er Fragen. Man, er liebt mich doch! Das merkt man doch!” Da hatte Ruki Recht und darüber hatten wir eben ja gesprochen. Wenn man Uruha eines ansah, dann das. So wie dieser lächelte, wenn er Ruki sah. Wenn dieser bei ihm war. Nicht mal diese Mail von der Freundin seines Vaters konnte ihm die Stimmung so richtig verderben. Sonst war er einen Tag lang nicht ansprechbar, weil er so schlecht gelaunt war. “Und deshalb soll er verdammt noch mal endlich Fragen! Damit ich endlich Jaaaaaaaaaaaaah sagen kann.” Rukis Augen leuchteten. “Eto…Moment sprechen wir hier vom gleichen?” fragte ich. Denn auf einmal war ich mir da nicht ganz so sicher. Ruki grinste und sagte. “Wir sprechen hier doch gerade vom Heiratsantrag oder nicht??” Eh?? Heiratsantrag? Ich wollte gerade Fragen da sagte Ruki schon. “Nein quatsch! Sag mir bitte nicht du hast das jetzt echt geglaubt. Aber glaubst du er ist nicht zu schüchtern zum Fragen? Dass es ihm vielleicht gar nicht bewusst ist, dass er noch Fragen MUSS?” Ich zuckte mit den Schultern “Wahrscheinlich ist er einfach nur zu blöd…” sagte ich und Ruki zog einen Schmollmund. “Mein Freund ist nicht dumm…” ich wollte ihm gerade eine Masse an Gegenbeispielen liefern als Uruha in die Küche kam. Er hatte sich einen Turban aus einem Handtuch gemacht und trug ein Shirt das glatt als Minikleid hätte durchgehen können. Seine Shorts schauten nur so gerade darunter hervor. Es sah irgendwie süß aus als hätte ein kleiner Junge ein Shirt seines Vaters angezogen. Aber man sah das es erstens sündhaft teuer gewesen war und zweitens Maßgeschneidert. Und wie hätte es anders sein können stand wieder mal einer der typischen Sprüche Uruhas auf dem Shirt. “Sexyest man alive…” las Ruki vor und grinste. Ich verdrehte gekonnt die Augen. “Ich habe beschlossen dem kleinen Kai-chan bei zu stehen, wenn er jetzt packt, mit Rat und Tat bei seinen Problemen zu helfen. Ich werde dir seelische Unterstützung liefern und wertvolle Tipps, während ich Ruki und mir die Fußnägel lackiere. Ruki und ich rissen die Augen auf. “Du willst was?” Uruha strahlte über das ganze Gesicht und interpretierte unser Verhalten wie immer gekonnt falsch. “Ich wusste ihr würdet begeistert sein. Also Ruki Blau oder Violett? Ach wir machen am besten beides, du kannst dich doch eh nicht entscheiden.” Ruki war sprachlos vor Entsetzen. Er sollte was bitte? Sich die Fußnägel lackieren lassen. Ich sah ihm am Gesicht an, dass es ihm gegen den Strich ging. “Wage es dich…..” er wollte Uruha nach allen Regeln der Kunst zusammen stauchen, aber dieser ging gar nicht darauf ein. “hey, hey ,hey ich bin Profi ich kann beides wertvolle Tipps geben und wunderbar Fußnägel lackieren…also keine Angst ich weiß, was ich tue.” Oh ja klar, er wusste was er da tat. Er handelte sich ein böses Ruki ein, das sich wahrscheinlich dann auf dem Sofa über die “wertvollen Tipps” totlachen würde. “Ach weißt du…” fingen wir beide an. Ruki führte den Satz mit “Du kannst Kai ruhig mit voller Aufmerksamkeit beim Packen helfen…Und bei seinen Problemen mit Reita.” Und ich mit. “Du kannst Ruki mit deiner vollen Aufmerksamkeit die Fußnägel Lackieren. Und dich mit ihm über die Farben unterhalten.” Ruki und ich sahen uns an. Waren wir uns gerade gleichzeitig in den Rücken gefallen? “Wie gesagt ich kann beides gleichzeitig.” erklärte die Diva stolz. “Tunte!” “Weib!” Uruha verdrehte genervt die Augen. “Ruki das war nicht sehr nett.” sagte er. Dass ich ihn Weib genannt hatte überging er einfach. “Wenn du mit so was wie Fußnägel lackieren zu mir kommst? Ganz ehrlich, mir lag es schon die ganze Zeit auf der Zunge. ” Uruha machte einen sündigen Schmollmund und Ruki fiel darauf herein. “Nicht böse sein Hai…ich lass mir auch die Fußnägel lackieren.” Uruha strahlte. “Und auf jeden Zeh kleben wir eine Ente…ich habe mir extra mal Strassenten zum auf die Nägel kleben machen lassen…” Ich versuchte krampfhaft nicht los zulachen. Aber ich konnte nicht anders. Ich brach in schallendes Gelächter aus. Ich war froh dass ich auf meinem Stuhl saß. Uruha verdrehte erneut genervt die Augen. “Du bist so unreif Kai…” Wer wollte denn hier wem kleine Strassenten auf die Fußnägel kleben? Das war einer der Momente in denen mir Ruki total Leid tat. Aber da musste dieser nun mal durch. Er liebte diesen Wahnsinnigen ja. Ich beruhigte mich langsam wieder. Ganz langsam. Dann erhob mich und sagte. “Gut, dann werde ich mal meine Sachen ins Wohnzimmer packen damit ich euch beim Lackieren zusehen kann.“ Denn das wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen. Uruha nickte zufrieden und Ruki funkelte mich böse an. “Ich geh mich in der Dusche ertränken…..” teilte er uns entschlossen mit. “Aber nicht zu lange hai…” säuselte ihm Uruha hinter her. Er hatte Ruki wohl nicht richtig zugehört. Schließlich konnte man sich nicht mal eben ertränken und dann wieder aufhören. Aber das war halt der Uruha wie er vor seinen Freunden war. Seltsam, in seiner eigenen kleinen Welt lebend. Aber trotz allem total liebenswert. Ich ging in das Zimmer, in dem ich geschlafen hatte und packte alles einfach in die Tasche. Suchte alles zusammen und begann dann im Wohnzimmer, noch mal ordentlich alles zusammen zu falten und zu verstauen. Uruha hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und bereitete seine Fußnägel auf die Verschönerung vor. Ich warf einen blick auf die Enten. Sie sahen schon lustig aus. Da war eine die Tanzte. Und eine Sang. Und da war eine, die wohl gerade an einem Lachanfall krepierte. Und ich konzentrierte mich schnell auf meine Anziehsachen. Um nicht noch mal lachen zu müssen. Das wäre gemein gewesen und ich wollte ja nicht gemein sein. Aber diese Enten… nein ich durfte da jetzt nicht noch mal hinsehen, nach her kam Uruha noch auf die Idee ich würde auch noch eine kostenlose Profi Fußpediküre haben wollen. Und das wollte ich nicht! “Und gehst du zu Reita?” fragte er unvermittelt und sah mich fragend an, nach dem ich einige Minuten lang schweigend vor mich hin gepackt hatte. “Ich denke…” sagte ich unbestimmt. “Du denkst?” “Ja, ich gehe hin. Zufrieden?! Ich weiß nur nicht wann. Heute garantiert nicht mehr. Wenn ich nach Hause komme werde ich einkaufen gehen müssen und noch etwas aufräumen. Und dann kommen ja erst mal meine Eltern.” Uruha steckte sich kleine Schaumstoffstücke zwischen die Zehen und sagte ganz beiläufig. “Lass ihn nicht zu lange warten, hai?” Ich sah ihn fragend an. “Ach Kai, man bist du doof! Reita wird jetzt schon total fertig sein, weil er so einen Dickkopf hat und sich nicht traut. Ich meine, sich bei dir zu melden, weil er denkt, dass du verdammt sauer auf ihn bist. Dass hat er gesagt, als du einfach weggelaufen bist. Er meinte, er würde sich selber hassen, wenn er jetzt an deiner Stelle wäre.” Das sollte er doch nicht. Wie könnte ich ihn jemals hassen. Wie könnte ich das nur tun? Nie könnte ich das. “Ich könnte ihn doch gar nicht hassen…” sagte ich leise. Er lächelte. “Hab ich ihm auch gesagt. “ Ich warf einen blick auf den Tisch und sah dort zehn verschiedene violett rosa und blau Töne stehen. “Also jetzt verstehe ich warum du immer so viel Gepäck hast! reichen drei Fläschchen Nagelack nicht aus?” Er sah mich verwirr an. “Wieso drei? Ich hab noch schwarz, grün, gold, silber halt auch in verschiedenen Tönen….ich meine bei so vielen Klamotten. Da braucht man etwas mehr Auswahl. Und ich wollte einfach auf alles vorbereitet sein weißt du?” Also das verstand Uruha unter etwas mehr Auswahl oder wie? Er lackierte sich die Fußnägel in aller ruhe bis Ruki irgendwann aus dem Bad kam. Er hatte sich einfach eines von Uruhas shirts genommen und rannte genau wie dieser in Shorts rum. Er kuschelte sich von hinten an den anderen und ich musste zugeben die beiden waren echt süß zusammen. Und dieser Gedanke tat mir weh. Weil ich auf einmal wieder starkes Verlangen danach hatte von Reita in den Arm genommen zu werden. Ich sah zu wie Ruki Uruha ins Ohr biss. Dieser verzog das Gesicht. “Aber doch nicht vor Kai….” grinste er und sagte. “So Füße her…” Ruki verdrehte die Augen und zog eine Grimasse. Ich grinste. “Ich hatte gehofft, dass du es vergessen hast…” grummelte Ruki. Uruha bekam es gar nicht mit. “Aaaalso…” sagte er und schob die ganzen Flaschen herum. “Welche Farben willst du denn haben?” Ruki sah sich die Farben an. Und ich grinste. Er würde sich nicht entscheiden können, das waren einfach zu viele Farben. “Die Gleichen wie du…” rettete er sich. Uruha nickte “Okay, dann haben wir nachher voll den Patnerlook.” Die Beiden freuten sich. Ruki griff nach den Enten und betrachtete diese. Zuerst Kritisch aber dann wurde aus seinen zusammengekniffenen Lippen ein Lächeln. Er strahlte er begeistert. “Ich will die tanzende Ente, mit dem Regenschirm. Entschied er sich. “Hai bekommst du.” sagte Uruha etwas abwesend. “Und…die da, die sich so süß tot lacht.” grinste Ruki. Uruha nickte. “Hai kannst du haben…” Ich sah Ruki an. “Frag ihn, ob du dir mal seine Kreditkarte ausleihen darfst…” Ruki nickte. “Sollte ich mal fragen, ne? Aber na ja ich glaube, wenn ich nur lieb genug bitte bekomme ich eh alles von ihm was ich will. Stimmt's. Sch….” er verbiss es sich im letzten Moment. Doch Uruha war so vertieft in seine Arbeit, dass er uns nur mit halbem Ohr zugehört hatte. “Was hast du gesagt?” fragte Uruha. Er sah hoch. “Wir redeten gerade darüber, dass du mir alles kaufen würdest…oder?” Ruki setzte seinen Hundeblick auf. Der Größere lächelte. “Wenn ich dir ne Freude machen kann. Dann werde ich das tun…” Er machte weiter. Für ihn war das Thema beendet. Er sprach nicht gerne über Geld. Nicht dass er es nicht gerne ausgab. Aber er sprach nicht darüber. “Muss schön sein wenn man Geld zu viel hat…” sagte Ruki. “Na ja Geld…” ich packte meine Sachen zu Ende. “Die wichtigen Dinge des Lebens kann man sich aber leider nicht kaufen.” erklärte ich. Uruha nickte. “Hai. Das stimmt…” stimmte er mir zu und lächelte traurig. “Man kann Medikamente kaufen, aber man kann sich nicht die Gesundheit kaufen. Man kann sich Freunde kaufen, aber nicht ihr Vertrauen. Man kann sich Liebe kaufen, aber nicht die Aufrichtige, die glücklich macht und ein Leben lang hält. Man kann sich keine Zeit kaufen. Und Glück kann man auch nicht kaufen.” ich hörte den Schmerz aus seiner Stimme heraus. Und ich konnte es gut verstehen. Ich konnte verstehen was er meinte. Klar konnte man sich so viel mit Geld kaufen. Aber es wurde übersehen, dass wenn man Geld hatte man viele Dinge nicht haben konnte. Sich diesen nie sicher sein konnte. Niemals. Man konnte sich niemals sicher sein das man richtige Freunde hatte. Man konnte sich nicht sicher sein ob man wirklich geliebt wurde. Und ich war so glücklich, dass ich wusste was ich an meinen Freunden hatte. Das ich richtige Freunde hatte. Ruki sah uns an. “Na ja aber ab und an was mehr Geld wäre schon nicht schlecht.” sagte er und wackelte mit seinen Zehen um Uruha zu ärgern. Als er endlich seine Enten auf den großen Zehen hatte klopfte es und unsere beiden anderen Freunde traten ein. Ich sah wie Uruha hochsah und die beiden für einen Moment nur betrachtete. Und dann sagte er. “Ihr hattet Sex.” Aois Reaktion ließ an dem Wahrheitsgehalt dieser Aussage keinen Zweifel. Er wurde knallrot und sah weg. Tatsurou lächelte einfach nur ganz cool. So wie immer. Aber war ja auch durch nichts aus der Ruhe zu bringen. “Na und? Hast du doch auch ständig.” Uruha zuckte mit den Schultern. “Ich wollte eh nur sehen wie Aoi rot wird. Das war alles.” sagte er und sah den anderen an. Die beiden grinsten sich an. Tatsu war also auch so ein Perverser nicht nur Reita und Uruha. Gut zu wissen. “Du Arsch…” grummelte der immer noch hochrote Aoi. “Ist doch okay Koi…” sagte Tatsurou. Ich lächelte die beiden an. “Haben wir jetzt also ein Pärchen in unserer Mitte? Ich freue mich für euch.” sagte ich. Aoi, falls das überhaupt noch ging, wurde noch einen Farbton röter. Tatsurou aber lächelte, als habe er einfach so einen rieeesen Haufen Geschenke bekommen. Wahrscheinlich war für ihn Aoi noch viel besser als ein rieeesen Haufen Geschenke. Und ich freute mich wirklich für die Beiden. Aber jetzt wollte ich auch endlich mir Reita sprechen. Ich wollte auch wieder so glücklich sein. Und ich wollte auch endlich sagen können das, Reita mein, aber auch nur mein Freund war!!! “Hmm…Ich habe aber keine Orden für Pärchen gemacht….” sagte Uruha nachdenklich so als würde er sich gerade eine Notlösung überlegen. Ruki dachte wohl genau wie ich und wollte das verhindern. Denn er besaß ja schon einen super peinlichen Orden. Ein zweiter sollte nicht dazu kommen. Ich war mit ihm einer Meinung. Ich wollte keine peinlichen Orden von Uruha haben. Ruki hopste vom Sofa und zeigte auf seine Zehen. “Schaaaut mal… Hat Uru mir gemacht …Enten…ganz lustige.” Ich hob eine Augenbraue. “Ano sag mal Uruha…sind da irgendwelche Stoffe drin, die für kleine Rukis nicht geeignet sind?” fragte ich. Uruha zuckte mit den Schultern. “Also ich finde es ganz süß.” Na dann, wenn Uruha das ganz süß fand. Aoi kniete sich hin und sagte. “Die sind aber voll süß….” Uruha sah mich mit einem +Ich-hab-dir-gesagt-meine-Enten-sind-toll+ Blick an. “Kann ich auch solche Enten ha…” “Bloß nicht…” rief Tatsurou aus. Aoi sah ihn an und runzelte die Stirn. “Schau dir doch mal an wie niedlich die sind.” versuchte Aoi den Anderen zu überreden. Aber Tatsu war nicht Uruha. Der ließ sich nicht von solchen Argumenten beeindrucken. “Na ja weißt du…” sagte Tatsu. “Du magst doch gar nicht so gerne Enten. Und ich werde dich nicht pflegen, wenn du in Tokyo mit Sandalen herumläufst und dir dann ne Erkältung holst. Nur weil du deine Enten spazieren Tragen wolltest und zwar so das alle sie sehen. Okay?” fragte er und Aoi nickte. “Ach du hast ja recht…aber…mou die sind niedlich…” Tatsu lächelte und pattete seinen Freund. “Aber dafür müsstest du dir von Uruha die Fußnägel lackieren lassen. Und ich habe heute Morgen mitbekommen wie verdammt kitzelig du an den Füßen bist…” grinste der Dunkelhaarige. Ich war fertig mit Packen. Auch meine beiden Begleiter, die wieder mit mir zurück fahren würden standen in den Start löchern bereit zum Aufbruch. “Es war echt nett von deiner Oma, dass sie uns hier aufgenommen hat…” sagte ich. Ruki winkte ab. “Sag ihr das selber. Nicht mir.” sagte der kleine Blonde und ging mit uns herunter zu seiner Großmutter. Diese lächelte uns warm an. “Schade, dass ihr schon geht. Es gibt da eine Person bei der ich richtig froh wäre, wenn sie endlich geht!” Sie sah Uruha an. Dieser zuckte mit den Schultern. “Im Leben läuft nun mal nicht alles so wie man es gerne hätte. Pech für sie….” Rukis Oma ignorierte Uruhas Antwort und verabschiedete uns herzlich. Sie trat auf mich zu und umarmte mich kurz. “Ich würde mich freuen wenn du irgendwann noch mal hier hinkommen würdest. Das gilt auch für dich und Aoi-kun.” sagte sie zu Tatsurou. Dieser verbeugte sich nur kurz vor der alten Dame. “Und danke für den Proviant…” sagte ich. Wir hatten ausgesuchte Köstlichkeiten für den Heimweg von ihr bekommen. Und ich hatte ein kleines Päckchen Tee bekommen. Tatsu und Aoi bekamen wunderschöne Essstäbchen. “Passt gut auf euch auf…” “Auf nach Hause…” sagte die Exjungfrau Aoi und griff nach seiner Tasche. Ich nahm die meine und wir gingen zur Tür. Die anderen winkten uns hinter her. Dann machten wir uns auf den Weg nach Hause. Auf in die Welt, in der ich mich so vielen Dingen zu stellen hatte. Aber das gehörte nun mal zum leben dazu. Ruki Als die anderen weg waren gingen Uruha und ich hoch in meine Wohnung. “Und was stellen wir jetzt an?” fragte ich. Uruha lächelte sanft. “Hmm…kommt ganz darauf an. Wie wäre es, wenn wir uns was leckeres zu essen kochen?” Ich nickte und machte mich an die Arbeit. Ich war zwar kein besonders begnadeter Koch und Uruha konnte überhaupt nicht kochen. Aber irgendetwas würde das schon werden. Uruha konnte wie erwähnt nicht kochen, auch wenn er sicherlich mit Begeisterung irgendwelche Dinge in einem Topf zusammen geworfen hätte. Ich hätte es wahrscheinlich nicht probiert. Aber wir würden da schon was hinzaubern. Ansonsten konnten wir immer noch die Vorräte meiner Oma plündern. Ich sah auf die Uhr. Die anderen würden so gegen acht Uhr heute Abend in Tokyo sein. Wehe es meldete sich nicht einer, um zu sagen das sie lebend angekommen waren. Und zwar alle drei! Ich wollte doch wissen, dass es ihnen gut ging. Uruha war im Wohnzimmer und räumte sein Pediküre Studio zum mitnehmen ein und auf einmal hörte ich ihn reden. Telefonierte er etwa? War irgendetwas schief gegangen und die anderen saßen irgendwo in der Pampa fest und hofften auf Rettung? Ich ging von meiner Neugierde ins Wohnzimmer und staunte nicht schlecht. Uruha saß auf dem Sofa sehr entspannt und Aoi-chan saß auf dem Tisch und hörte wohl dem zu, was mein Angebeteter von sich gab. Ich betrachtete die Beiden. “Wenn du nicht so hässlich wärst, dann könntest du glatt nett sein…” sagte Uruha herablassend. Ich kicherte in mich hinein. Meine Diva sah hoch. “Lach nicht! Verdammt, ich sage dir Aoi-chan hat total die Komplexe. Du wirst sehen. Ich glaube ich male ihn etwas an, mit Nagellack.” “Nein….meine Oma wird dich und mich töten, wenn du das tust…” rief ich aus und wusste, dass ich verhindern musste, dass Uruha so was tat. Uruha zuckte mit den Schultern. “Du bist daran schuld wenn dieses Tier Selbstmord begeht. Nicht wahr Aoi-chan?” fragte dieser. Die große Vogelspinne krabbelte über den Tisch auf Uruha zu. Und ich rechnete damit, dass dieser jeden Moment in kopflose Panik verfallen würde. Aber nichts der gleichen passierte. Uruha blieb ganz cool. Auf einmal streckte er die Hand aus, so dass die Spinne über diese auf seine Schulter krabbeln konnte. “Na ja jetzt siehst du nicht mehr ganz so schlimm aus, mit mir als Deko…sogar richtig hübsch…” sagte er und seine Finger tasteten behutsam über den Spinnenleib. Ich musste mich im Türrahmen festhalten Uruha war gerade nicht nur freiwillig mit einer Spinne in einem Raum gewesen. Er hatte sie gerade auf seiner Schulter. Irgendwas war da falsch. Ich schüttelte den Kopf. “Gib es zu, du magst dieses Tier…” sagte ich. Uruha zuckte mit den Achseln. “Keine Ahnung, vielleicht habe ich auch nur Mitleid. Schau dir dieses arme Tier doch mal an.” nein danach hatte ich jetzt nicht das Verlangen. Uruha erhob sich. “Hat da gerade eine Küchenuhr geklingelt??” Ich drehte mich um und ging in die Küche. Er hatte recht gehabt. Ja, da hatte die Küchenuhr geklingelt. Unser Essen war fertig. Wir setzten uns zusammen auf das Sofa. “Kannst…kannst du bitte Aoi-chan darunter nehmen?” fragte ich. “Mich stört diese Spinne…” Der Braunhaarige sah mich an. “Ach nur noch ein kleines bisschen. Sie fühlt sich da so wohl…” Ich wollte schon gar nicht mehr wissen, woher Uruha, das jetzt schon wieder wusste. Aber insgeheim bewunderte ich ihn dafür. Ich hätte mich niemals getraut so etwas so zu behandeln, wenn ich vorher seine Spinnenpanik gehabt hätte. Er sah mich mit leuchtenden Augen an. Dieser Mann hatte so schöne Augen. So wunderbare schöne Augen in die man sich einfach verlieben musste. Wir stellten die Schüsseln auf den kleinen Tisch, nach dem wir fertig mit dem Essen waren, und Uruha zog mich einfach in seine Arme. Ich kuschelte mich an ihn und genoss es von ihm gestreichelt zu werden. Es war so bequem und gemütlich, dass ich gerade dabei war ein zu schlafen. “Hey….” hauchte mir mein Engel ins Ohr und küsste mich auf meine Haare. “Willst du dich lieber hinlegen?” Ich setzte mich etwas auf. Uruha setzte Aoi-chan behutsam auf ein Kissen und streichelte mir über die Wange. “Ich wollte anou…mit dir reden…aber so müde wie du bist…” sagte er leise. Ich wurde etwas wacher. “Was…worum geht es denn? Ich bin wach…ich bin wach...” sagte ich immer noch nicht ganz wieder im hier und jetzt angekommen. Er klang so ernst. “Um uns. Um dich und mich…” Ich sah in seine Augen. “Ich denke, dass es da etwas gibt über das wir reden müssen.” hauchte er leise und streichelte mich. Ich war total verwirrt. “Vielleicht ist das hier nicht die richtige Zeit, und nicht der richtige Ort und sowieso ganz Falsch, aber Ruki ich liebe dich. Ich liebe dich ganz doll….” Das wusste ich doch schon. Zumindest glaubte ich das zu wissen. Aber es war schön es von seinen Lippen zu hören. Zu spüren das es von tiefstem Herzen kam. “Und ich weiß, dass du mich auch liebst. “ Ich sah ihn lange an. Wollte er mich jetzt endlich fragen? Er hatte recht es war verdammt noch mal nicht romantisch genug. “Ich also…” setzte er an und schüttelte den Kopf. Er fand echt nicht die richtigen Worte. Und so setzte er noch mal an. “Anou, könntest du dir vorstellen dein restliches leben mit mir zu verbringen?” Ich hob eine Augenbraue. Das hörte sich gerade verdammt nach einem Heiratsantrag an. “Anou…” Ich sah das erwartungsvolle funkeln in seinen Augen. Diese Augen. Diese wunderschönen braunen, warmen Augen. “Uruha ich…” Er sah mich weiterhin an. Sein Blick schien tief in mich zu dringen, bis in mein Herz. “Ich…ich habe nie darüber nachgedacht…” beendete ich meinen Satz lahm. Uruha lächelte immer noch, doch es wirkte auf einmal etwas gezwungen. Er erhob sich. “Entschuldige, dass ich davon angefangen habe…” sagte er leise und ging durch das Zimmer. Ich saß auf dem Sofa und sah ihm verwirrt hinter her. Hatte ich jetzt etwas falsches gesagt? Ich hatte doch nur ehrlich sein wollen. Und ich hatte mir noch keine Gedanken über diese Zukunft gemacht. Darüber was ich in zehn, zwanzig Jahren mal machen wollte. Ich blieb etwas sitzen und überlegte mir eine Strategie. Wie ich meinen Schatz davon überzeugen konnte, dass ich ihn so sehr liebte, dass er mich endlich fragen konnte, ob ich ihn als Freund haben wollte. Aber ich fand keine und so erhob ich mich mit einem leisen Grummeln. Ich ging in die Küche aber da war Uruha nicht. Er stand auf dem Balkon und sah in den Garten. Ich trat auf den anderen zu. “Uru…” ich sagte es mit aller Liebe, die ich für ihn fühlte. Und was tat er? Er zuckte zusammen. Er war wohl mit seinen Gedanken ganz weit weg, so dass er mich nicht gehört hatte. “Ruki…” seine Stimme klang belegt. Ich sah ihn an. “Dreh dich bitte um…” Er schüttelte den Kopf. “Lieber nicht…” Ich griff nach seiner Hand. “Bitte..Uruha…” hauchte ich sanft. Doch mein Herz schmerzte alleine bei dem Gedanken, dass ich meinen Schatz zum Weinen gebracht hatte, nur weil ich mich nicht hatte richtig ausdrücken können. Und er nicht hatte bis zum ende zuhören können. Uruha drehte sich um. Und ich sah Tränen auf seinen Wangen funkeln. “Warum hörst du mir eigentlich nicht bis zum Ende zu? Hmm…” er machte große Augen. Und ich versuchte böse zu klingen, aber ich bekam es nicht hin. “Verdammt Uruha, warum hast du denn nicht einfach gefragt, ob ich mit dir zusammen sein will?! Ich habe mir nie! Noch kein einziges Mal darüber Gedanken gemacht, ob ich es mein ganzes Leben mit dir aushalten kann. Und weißt du warum? Weil ich das hier und jetzt viel zu sehr genieße. Weil ich Angst davor habe, mir nachher anzugewöhnen alles aufzuschieben, was unsere Beziehung betrifft. Verstehst du wie ich das meine, der Gedanke +Ich tue morgen was für die Beziehung, immer hin haben wir unser ganzes Leben. Da muss ich heute nicht damit anfangen. + Und dann ist es zu spät! Dann ist es unwiderruflich zu spät. Das will ich nicht. Verstehst du?” Ich sah ihm tief in die Augen. Und versuchte in sein Herz zu sehen. Aber alles was ich sah waren diese wunderbaren dunklen warmen Augen. “Ich will, dass du glücklich bist! Klar! Und ich will auch, dass ich glücklich bin. Und deshalb will ich nicht an die Zukunft denken, weil ich JETZT gerade so verdammt glücklich bin! Weil du und ich JETZT gerade dabei sind etwas für die Zukunft zu schaffen, das ohne irgendwelche Überlegungen hält!” Er sah mich an und anstatt das seine Tränen versiegten perlten immer neue über seine Wangen. Doch er lächelte. Er lächelte so glücklich, wie ich es noch nie gesehen hatte. “Ruki-chan willst du…willst du mit mir zusammen sein und mich zum glücklichsten Menschen dieser Welt machen?” fragte er mit zitternder Stimme. Ich strahlte. Genau das wollte ich. Genau das hatte ich schon die ganze Zeit von ihm hören wollen. Seit er mir hierher gefolgt war, waren alle meine Zweifel dahin. So unsicher ich meiner Mutter gegenüber noch gewesen war. Jetzt war ich es nicht mehr. “Hai….ich will, dass du nur mir gehörst..dass du mein Freund bist und ich deiner…Das alles das hier mir gehört! Klar! Du hast alle Rechte an deinem Körper mit diesem Moment verloren!” hauchte ich leise und wurde von ihm in seine Arme gezogen. Ich schloss die Augen und hielt mich ganz fest an dem anderen. “Ich liebe dich Ruki…..” Ich spürte auf einmal etwas verdächtig Nasses auf meiner Wange. Nein! Nein ich heulte doch jetzt nicht oder? Das war doch wohl oberpeinlich! Doch mein fester Freund, dieser Gedanke war einfach nur himmlisch, hielt mich ganz fest in seinen Armen und streichelte mich sanft. “Ich bin so glücklich…” schluchzte er. “Ich auch Urupon…” Ein Räuspern ließ uns beide zusammen fahren. “Warum bist du glücklich, hat der da beschlossen nach Hause zu fahren?” Meine Großmutter sah uns beide an, aber ich sah an ihren Augen, dass sie genau wusste was passiert war und dass sie sich für mich und ihn freute. “Das ist der falsche Augenblick zum stören Oma….” sagte ich und schniefte. Sie zuckte mit den Schultern. “Ich wollte eh nur sagen, dass ich auf den Tisch essen gestellt habe, das noch übrig war!” Ich nickte. “Danke…” sie zuckte mit den Schultern und ging wieder ihrer Wege. Ich schüttelte den Kopf und sah Uruha an. Dieser hatte sich auch endlich wieder langsam beruhigt. Er griff mich an der Hand und zog mich dann in die Küche. Dort stand ja ein Riesen Buffet. Wahrscheinlich hatte sie gelauscht!!! Ich sah Uruha an. Dieser sah mich fragend an. “Wo wir doch sowie so vor hatten noch ein bisschen was zu essen ne?” sagte ich und Uruha lächelte. “Klar…” Wir machten uns daran dieses Köstlichkeiten zu verspeisen. Als wir dann im Bett lagen, mit leichter Übelkeit, weil wir uns beide echt total überfressen hatte, zog sich Uruha einen Ring vom Finger. Er küsste ihn und ignorierte meinen fragenden Blick. Dann nahm er meine Hand in seine und streichelte sanft mit den Fingern darüber. Er steckte ihn mir auf den Ringfinger. Und der Ring passte mir ausgezeichnet. Es war ein einfacher Silberring. Aber die Tatsache, dass er von Uruha war und das dieser ihn schon verdammt lange trug machte mich sehr glücklich. Und den Ring für mich Augenblicklich zu etwas besonderem. “Ich habe leider nichts anderes…wirklich Persönliches.” sagte er und schaffte es etwas rot zu werden. Dabei wusste ich genau, dass dieser Ring für ihn etwas besonderes war. “Weil ich gar nicht daran gedacht habe, dass du bereit wärst dafür. Ich meine vor zwei Woche noch habe ich mir nicht Träumen lassen, dass wir beide uns jemals so nahe kommen würden. Dass du mich genau so liebst, wie ich dich. Dass du mit einem Menschen, der so ist wie ich überhaupt auskommen würdest.” Er küsste mich sanft auf den Mund. Und ich schlang meine Arme um ihn. “Deinen Ring bekommst du nie wieder. Ich werde ihn immer tragen. Für immer.” Er streichelte mich sanft. “Ich konnte es auch nicht glauben Uruha. Für mich ist damit mein sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen. Aber ich bin froh dass wir jetzt zusammen sind. Auch wenn ich weiß, dass wir uns wahrscheinlich ab und an Zoffen werden. Das ist okay solange wir uns immer wieder vertragen und ich weiß, dass wir uns lieben. Dann darfst du auch ab und an mal oberpeinlich sein. Dann ist das total okay..” er küsste mich erneut. “Ich liebe dich so sehr mein kleiner Engel..” “Ich dich auch Uruha. So sehr…das ich es noch gar nicht begreifen kann. Jetzt hier zu sein bei dir. So nahe.” Ich küsste ihn wieder. “Weißt du….” sagte ich leise. “Ich bin ganz froh das du mir diesen Ring geschenkt hast und nicht irgendeinen selbst gebastelten Orden…” Uruha grinste. “Na und? Mir hat es Spaß gemacht. Und ich fand die Idee super originell. Ich weiß nur nicht, was ihr euch immer aufregt!” auf einmal sah ich das seine Augen funkelten. Irgendein perverser Gedanke hatte sich in diesen Kopf geschlichen. “Anou Ruki-chan…wenn ich alle Ansprüche auf meinen Körper verloren habe, weil ich jetzt mit dir zusammen bin, dann hast du das ja auch, ne? Heißt das, ich darf mit deinem Körper machen was ich will?” Gott nein hatte ich jetzt meinen unschuldigen wunderschönen Körper an diesen perversen Lüstling ausgeliefert? Ich biss ihm ins Ohr. “Ich hasse dich Uruha!” “Ja ja ich weiß…hatten wir schon mal…” bevor ich was erwidern konnte, zum Beispiel das ich ihn jetzt wirklich hasste und niiiieee wieder lieb zu ihm sein würde, wurde ich von ihm sanft in die Kissen gedrückt. Meine Schönheit begann mich mit zärtlichen Küssen zu überhäufen und ließ mich so alles um mich herum vergessen. “Ich liebe dich….” “Schleim nicht…ich hasse dich…” murrte ich. Zog ihn dennoch an mich und lächelte als er sich auf mir nieder ließ. Sooooo Ende XXD zumindest für dieses mal. Es ist zwar nicht so lange, wie das andere Chapter aber na ja was länger. Und ich muss sagen. Beim schreiben hatte ich verdammt viel Spaß und ich hoffe das man es dem Chapter son bisschen anmerkt. Nyo…was soll ich noch groß sagen. Nächstes Mal gibt es mehr von Reita, dessen Familie und Kai. Und mehr oder weniger angenehmen Begegnungen mit einem pelzigen Freund und zwei frechen kleinen Zwillingen in der Tokyoter Metro. Wie immer wer ein Kommi schreibt bekommt mitgeteilt wann es weiter geht. Danke an alle die mir ein Kommi geschrieben haben und bei denen ich mich noch nicht persönlich bedankt habe… >_____