Bis zum bitteren Ende von Uran (naruXita) ================================================================================ Kapitel 1: Eine düstere Vorahnung --------------------------------- Ich wachte auf, als mir jemand gegen die Stirn tippte. „He du Schlafmütze!“ neckte mich Sakura als ich müde meinen Kopf hob und sie ansah. „Verdammt“, stöhnte ich, „ wie lange habe ich denn jetzt geschlafen?“ Mir war klar, dass ein Ninja eigentlich am Sonnenstand ablesen können sollte, wie viel Uhr es war aber ich hatte mich nie sonderlich um diese Fähigkeit bemüht. Sakura zuckte mit den Schultern, anscheinend konnte sie es auch nicht, was mich irgendwie beruhigte. „Auf jeden Fall ist es spät genug, um etwas zum Essen zu besorgen!“ sagte sie dann und schaute mich erwartungsvoll an. Ich setzte mich auf und starrte zurück. „Ich soll also was besorgen? Irgendwelche Wünsche?“ fragte ich. „Besorg ruhig dein Lieblingsessen aber nimm was für mich mit. Ich warte hier auf dich!“ rief sie lachend. Ich nickte brav und machte mich auf den Weg. Im Moment würde ich wirklich alles für Sakura tun. Ich war echt ein hoffnungsloser Fall. Weil ich Sakura nicht so lange alleine lassen wollte beschloss ich nicht zum Imbissstand zu gehen um Nudelsuppe zu besorgen sondern einfach in das nächste Geschäft und dort einzukaufen. Ich wollte Sakura wirklich keine Sekunde länger als nötig aus den Augen lassen, denn sonst würden ihre Gedanken sicher wieder zu Sasuke abdriften und meine ganze Mühe wäre vergeblich gewesen. Der Laden war klein und glücklicherweise leer. Ich eilte durch die Gänge zwischen den Regalen und griff mir die ersten beiden Nudelsuppen die ich fand. Das Glück war auf meiner Seite, es war meine Lieblingssorte, natürlich mit Ausnahme der der Ichiraku Ramen. Ich ging zur Kasse und bezahlte. Der Verkäufer, ein alter Mann, brauchte ewig um mit seinen greisen Fingern das Wechselgeld abzuzählen, ich verlor fast die Geduld. Aus irgendeinem Grund wollte ich so schnell wie möglich zurück zur Lichtung. Es war geradezu unglaublich, dass der Mann es schließlich schaffte, mir das Geld zu geben. Ich bedankte mich und verließ den Laden. Mit zwei Packungen Suppe in der Hand machte ich mich wieder auf den Weg. Ich fing an zu renn, kaum das ich das Tor des Dorfes hinter mir hatte. Die Bäume, in das kräftige Grün des Sommers und das ewige Braun des Stammes gekleidet flogen schier an mir vorbei. Mein Verstand warnte mich, jetzt bloß nicht durchzudrehen, nur weil ich auf dem Weg zu Sakura war, sondern riet mir, mein Tempo zu mäßigen. Ich hörte auf ihn. Trotzdem beeilte ich mich, zur Lichtung zu kommen. Ich trat durch das letzte Gebüsch das mir die Sicht auf den Platz versperrte. Die Lichtung war leer. Na gut, dachte ich mir, du hast dich die ganze Zeit nervös gemacht und das hast du jetzt davon. Ich steckte die Nudelsuppen in meine Hosentaschen. Diese platzten fast aber letztendlich war das Essen darin gut verstaut. Ich trat auf die Lichtung und sah mich um. Es gab Milliarden von Gründen, weshalb Sakura nicht hier war. Möglicherweise musste sie aufs Klo. Wenn ich sie dabei stören würde, dann Gnade mir Gott. Oder ich hatte zu lange gebraucht und sie war mir deshalb entgegen gegangen und wir hatten uns irgendwie verpasst. Oder sie war sogar nach Hause gegangen und hatte mich nur loswerden wollen. Der Gedanke tat weh, aber er war längst nicht so furchtbar wie andere Möglichkeiten die es ebenfalls gab, die ich mir aber vorzustellen nicht wagte. Doch egal, was ich dachte, Sakura blieb verschwunden. Ich setzte mich ins Gras und überlegte weiter, wo Sakura sein konnte. Ich hatte keine Ahnung. Die Zeit verging quälend langsam, während ich auf sie wartete. Der Wald um die kleine Lichtung herum war still, ich konnte kaum irgendein Geräusch ausmachen, nur ab und zu knackte es leise im Unterholz. Ein paar mal war auch ein Vogel zu hören, aber er war leise und klang, als wäre er weit entfernt. Der Vogel verstummte jedes Mal schon nach kurzer Zeit abrupt. Als ob etwas oder auch jemand gefährliches in der Nähe war. Meine Sorgen begannen mich nervös zu machen. Eigentlich kindisch, dachte ich, was soll schon groß passiert sein. Es gibt doch keinerlei Grund, Sakura etwas anzutun. Außerdem kann sie auf sich selbst aufpassen. Aber wenn es keinen Grund gab, wo war sie dann? Irgendwann begann ich den Boden nach Hinweisen abzusuchen, in der Hoffnung, irgendetwas zu finden, das mir sagen konnte, was geschehen war. Natürlich fand ich Spuren eines Kampfes, aber schließlich hatte Sakura und ich hier trainiert und Spuren von Übungskämpfen unterscheiden sich kaum von echten Kampfspuren. Außerdem gab es keinen Beweis dafür, dass Sakura gekämpft hatte. Es gab ja wohl auch keinen Grund. Aber wieso hatte ich dann das üble Gefühl, als wäre etwas Furchtbares passiert? Auf einmal fiel mir auf, dass ich ja noch nicht einmal nach Sakura gerufen hatte. Wirklich idiotisch, dachte ich. Ich renne hier rum, habe Wahnvorstellungen und komme allerdings nicht auf die simple Idee einfach mal nach Sakura zu rufen. Ich formte mit meinen Händen einen Trichter um meinen Mund: „SAKURA!“, brüllte ich. Keine Antwort. Na gut, dann noch einmal : „SAKURA? BIST DU HIER IRGENDWO?“ Immer noch nichts… …Dachte ich, als plötzlich ein Kunai zitternd vor meiner Nase im Boden steckte. Ich machte einen Satz nach hinten und sah mich um. Nichts. Kein Geräusch außer meinem aufgeregten Atmen. Es war, als würde meine Umgebung plötzlich düsterer werden. Ich drehte mich einmal um mich selbst. „Sakura?“, fragte ich vorsichtig. Wieder nichts. „Wer ist da?“, flüsterte ich. Vielleicht waren Nuke-Nin zum Dorf gekommen um irgendwelche Sachen zu stehlen und waren dabei zufällig auf die Lichtung gestoßen, wo sie Sakura überwältigt und als Geisel genommen hatten. Ich hörte ein leises Rascheln hinter mir und drehte mich um. Wenn dir jemand eine Waffe an die Kehle hält, spürst du das sofort. Du hörst diese leise Stimme, die nur für dich von Schmerzen singt. Du fühlst das zarte Versprechen von Tod und die Kälte die vom Metall ausgeht. Die Person die mir ein Kunai an de Hals hielt stand hinter mir, demnach wusste ich immer noch nicht, wer es war. „Wer bist du, verdammt“, presste ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Deine Aufmerksamkeit lässt ziemlich zu wünschen übrig“ flüsterte die Person hinter mir in mein Ohr. Ich wollte gerade alle Vorsicht vergessen und mich trotz Kunai umdrehen, da bekam ich einen unerwarteten Stoß in den Rücken. Zugleich wurde das Kunai weggezogen, sodass ich gefahrlos hinfallen konnte. Ich fing meinen Sturz mit den Händen ab, sprang sofort wieder auf und drehte mich zu der Person mit dem Kunai. Sakura stand breit grinsend im hellsten Sonnenlicht und wedelte fröhlich mit dem Kunai herum. „Spinnst du“, rief ich wütend, „ Ich wäre fast gestorben vor Sorge. Dir hätte sonst noch was passieren können!“ Sakura zuckte bloß gleichgültig mit den Achseln und lachte. „Was hast du denn? Wir trainieren hier doch und Feinde bemerken sollten wir wirklich noch weiter üben.“ Sie lachte wieder und ich fing an, mich wirklich aufzuregen. „Das ist kein Grund, mir solche Sorgen zu machen!“ Und unbewusst, vielleicht, weil ich nicht aufgepasst habe, füge ich hinzu: „Ich hätte es nicht ertragen können, dich auch noch zu verlieren. Glaubst du, es ist für mich noch nicht schlimm genug, dass Sas…“ Erschrocken verstumme ich. Wie kann ich so blöd sein, Sasuke zu erwähnen? Unsicher schaue ich zu Sakura. Wie reagiert sie auf meinen Patzer? Sakura lachte. Ich war verwundert, sogar ein wenig abgestoßen. War ihr Sasuke etwa derart egal? Ich betrachtete ihre Augen. Das Lächeln war nicht nur falsch, sondern auch äußerst schlecht gespielt. War das Sakura? Verdammt, ich hatte keine Ahnung, was ich auf einmal von ihr halten sollte. Wollte sie ihre Trauer auf einmal überspielen? Oder was, wenn das gar nicht Sakura war? Dann hatte ich jetzt ein Problem, ich musste demnach herausfinden, ob es die echte Sakura war. Das ging, wenn ich sie etwas fragte, was kein Außenstehender so leicht wissen konnte. Jetzt wäre nur noch eine Idee notwendig gewesen. „Ehrlich gesagt, ich bin kurz weg gewesen, weil ich mich… ein wenig umgeschaut habe. Ich habe dabei etwas entdeckt, dass ich dir gerne zeigen würde.“, sagte Sakura schüchtern. War sie doch auf dem Klo gewesen? „Na gut, zeig’ s mir“, forderte ich sie abwesend auf. Sakura ergriff meine Hand und auf einmal hatte ich eine simple Idee. „Sakura“ „Was?“ „ Küss mich!“ Wenn das die echte war, dann hatte ich jetzt mein Todesurteil geschrieben. Sakuras Augen wurden groß. „Ich soll was? Wieso…was...ich…“ Sie reagierte verwirrt, was durchaus eine normale Reaktion war. Jeder würde bei so einer dreisten Aufforderung verwirrt sein. Ich beschloss, dem ganzen noch eine Lüge draufzusetzen. „Na ja, wir sind doch zusammen…“ Redete ich diesen Mist tatsächlich nur, weil ich einen völlig aberwitzigen Verdacht hatte? Oder war ich einfach endgültig verrückt geworden? Und wieso stellte ich mir die ganze Zeit fragen, die ich mir beim besten Willen selbst nicht beantworten konnte? Sakuras näherte sich meinem Gesicht, langsam und voller unterdrückter Überraschung. Meine Güte, dachte ich, das ist nie und nimmer Sakura. Meine Augen wurden größer bei der entsetzlichen Vorstellung, dass mich gerade irgendein gestörter Typ zu küssen versuchte. Verdammt, möglicherweise war es sogar ein Mann! Sakuras Miene veränderte sich schlagartig. „ Spinnst du eigentlich total?“ knurrte sie wütend und schlug mir mit der Faust in den Magen. Der Schlag kam völlig überraschend und ich sackte mit einem Stöhnen zusammen. „Komme jetzt“, zischte sie und drehte sich um. Ich richtete mich immer noch stöhnend auf. Ehrlich gesagt konnte ich von Glück reden, dass ich so glimpflich davongekommen war. Ich hatte erwartet, dass sie mir glatt ein Loch in meinen Körper boxen würde. Allerdings, war es Glück, oder war das vielleicht doch nicht Sakura? Die Verwunderung in meinen Augen musste schließlich Bände gesprochen haben, als Sakura oder wer auch immer mich zu küssen versuchte. Jeder Vollidiot hätte gemerkt, dass ich selbst keinen Kuss erwartete, sondern höchstens Schläge(Und die hatte ich ja auch bekommen). Ich schüttelte den Kopf. Eindeutig ein Fall von Verfolgungswahn. Meine Befürchtungen wurden ja wirklich langsam ein psychisches Problem. Aber ich konnte es nicht verhindern, dass ich, während ich hinter Sakura herstolperte weiter darüber nachdachte, wie ich sie noch einmal testen konnte. Natürlich würde ein potenzieller Feind jetzt vorsichtig sein und versuchen, nicht mehr auf irgendetwas hereinzufallen. Also musste ich das Ganze raffiniert angehen. Aber mir viel keine einzige verdammte Idee ein. Mein Magen fing an zu knurren und ich erinnerte mich an die Ramen in meiner Hosentasche. Das war natürlich auch eine Möglichkeit. Sakura hatte nicht allzu viel für Nudelsuppen übrig, jedenfalls nicht so viel wie ich. „Sakura“ fing ich an, „ Ich hab übrigens was zu essen besorgt.“ Auf diesen Teil kam es jetzt an und ich setzte meine ganze Überzeugungskraft hinein: „ Unser Lieblingsessen, Ramen!“ Ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd und es war nicht einmal geheuchelt, schließlich war es ja mein Lieblingsessen. Sakura drehte sich zu mir um und meinte fast ebenso strahlend: „Oh, vielen, vielen Dank. Ich hatte so sehr gehofft, das du mir welche mitbringst.“ Damit war es wohl offensichtlich und irgendwie hatte ich schon die ganze Zeit den Verdacht gehabt: Das war definitiv nicht Sakura! Womit die Probleme erst anfingen, denn wer war es dann? Und wo war die echte Sakura? Und was zum Teufel sollte ich jetzt tun? Die falsche Sakura blieb stehen. Ich tat es ihr gleich, war aber jetzt auf der Hut. Meine Hand hielt ich in der Nähe meiner Waffen, voll darauf bedacht die falsche Sakura nicht misstrauisch zu machen. Als sie sich nicht bewegte fragte ich: „Was ist den jetzt los? Du wolltest mir dich etwas zeigen.“ Die falsche Sakura drehte ihren Kopf nur leicht nach hinten, als sie erwiderte: „Warte noch ein wenig, es ist gleich so weit.“ Eine Falle! „Ich glaube, hier ist irgendjemand der uns beobachtet. Ich weiß nicht wer, aber wir sollten uns bereit halten.“ Die falsche Sakura sah mich leicht irritiert an. Ich griff in meine Tasche und zog ein Kunai. „Pass auf“, warnte ich sie und trat einen Schritt näher an sie heran, „ Ich weiß nicht, wie viele es sind, aber wenn wir einander Deckung geben ist es sicherer.“ Ich stand direkt hinter ihr, sie hatte sich noch immer nicht bewegt, vermutlich weil sie nicht wusste, was mein Handeln bezweckte. Aber ich wusste es und hielt ihr einen Kunai an den Hals. „Man sollte außer der Kunst der Verwandlung auch die Kunst des Täuschens lernen. Du bist keine sehr überzeugende Sakura, also zeig dein wahres Gesicht!“ zischte ich. „Wie hast du das gemerkt?“ fragte die falsche Sakura. „Deine Augen. Du kannst nicht ehrlich lachen.“ Sie nickte verstehend und löste sich in nichts auf. „Verdammt“, fluchte ich, „Doppelgänger!“ Ich packte mein Kunai fester und versuchte so schnell wie möglich ausfindig zu machen, wohin der Feind- es gab keinen Zweifel mehr, dass es ein Feind war- verschwunden war. „Gib auf, gegen mich kannst du im Moment sowieso nichts ausrichten.“, sagte jemand hinter mir. Ich überrascht und erschrocken drehte ich mich um. ------------------------------- eine ideale Stelle um für heute aufzuhören Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)