Fate von Shelling__Ford (Teil 2) ================================================================================ Kapitel 1: Gefühle und Geheimnisse ---------------------------------- Hallo ^^ hier bin ich wieder Ich wünsche euch viel spaß beim Lesen !! Alles liebe eure Shelling Schreie hallten durch die dunkle Nacht. Es waren seine Schreie, die sie hörte und nur ihre kalten Augen, die sie sah. Sie konnte nur zusehen. Sie wollte helfen und versuchte sich von der unsichtbaren Kraft, die sie gefangen hielt, los zu reißen, doch ihr Griff wurde nur noch fester. Ihr entwich ein Schrei, der sich mit Seinem vermischte. Doch dann hörte sie nur noch ihren Eigenen. Sie schlug die Augen auf und saß schweißgebadet aufrecht in ihrem Bett. Ihr Herz pochte ihr bis zum Hals. Bald darauf hörte sie Schritte über den Flur hallen. Nur wenige Sekunden später standen zwei schwarze Gestalten in ihrem Türrahmen. „Mausebein was ist?“ kam es völlig außer Atem von Kogoro, der mit besorgter Mine auf seine Tochter blickte. „Es, es ist nichts, ich... hab nur schlecht geträumt, keine Sorge.“ Ran fror. Die Kälte der Nacht brachte das verschwitzte Mädchen zum Zittern. „Nun versuch mal wieder schnell ein zu schlafen, ich wünsche dir eine gute Nacht Mausebein.“ so verließ der vollkommen unrasierte Detektiv mit einem großem Fragezeichen im Gesicht ihr Zimmer und ging schlurfend zu seinem Eigenen. Doch das Licht des Flurs ließ immer noch einen Schatten in Rans Zimmer zurück. Es war der Schatten von Shinichi Kudo, im Türrahmen stand aber nur ein kleiner Junge mit Brille. Doch die Position des lichtes ließen die Schatten seinen wahren Körper formen. Für all das hatten die beiden Oberschüler jedoch kein Auge. Conan sah besorgt in ihr blasses Gesicht, auch aus seinem war jegliche Farbe gewichen. Sie sah seine Blicke und nahm auch die Gefühle wahr, die mit ihnen verbunden waren, so viel Schuld, Trauer und Schmerz, wie sie sein kleines Gesicht und seine großen Augen nur hervor bringen konnten. Als sich ihre Blicke trafen, schaute er verlegen zu Boden. Für einen kurzen Moment verharrte er in dieser Stellung. Was galt es, jetzt zu sagen? „Sch…..schlaf schön, Ran.“ Er verließ das Zimmer und schloss die Tür. Noch wenige Sekunden hörte sie seine kleinen tippelnden Schritte über den Flur bis auch eine zweite Tür geschlossen wurde. Mit einem großen Seufzen ließ sie sich wieder zurück in ihr weiches Kissen fallen, welches ihr noch vor wenigen Minuten im Traum steinhart erschien. Es waren nun gerade einmal zwei Tage vergangen. Seit dem war sie zwar etwas zur Ruhe gekommen, jedoch schwirrten ihr in ihren Gedanken immer noch die Bilder des Planetariums vor. Die Schmerzensschreie Shinichis, der bereit war, für sie und die Anderen zu sterben, ließen sie nicht los. Und diese Nacht hatten all ihre Gedanken sie übermannt und waren in ihrem Alptraum zum Vorschein gekommen. Alle hielten es für das beste, wenn Conan weiterhin bei ihr bliebe. Ihm war das zwar nicht recht, aber es schien die beste Lösung. Die Kommunikation zwischen beiden war fast zum Stillstand gekommen. Mit Anderen zusammen mimte er weiterhin gekonnt den kleinen Jungen. Doch sobald sie sich allein mit ihm fand, konnte er seine Blicke zu ihr nicht mehr aufrecht erhalten. Und auch ihr viel der Umgang mit ihm recht schwer. Es wahr nicht die Trauer oder Wut , weil er sie nicht ins Vertrauen gezogen hatte. Tatsache war, dass er zurzeit nicht der Oberschülerdetektiv war, der er eigentlich sein sollte. Natürlich war er es geistig und auch in seiner Mimik spiegelte sich sein wahres Gesicht wieder, doch all dies wurde von seinem Kinderkörper zu Nichte gemacht. Denn er wahr ein Kind und mit nichts konnte er diese Tatsache überspielen. Erst gestern wurde ihr das wieder sichtlich bewusst. Er hatte sich ein Glas aus dem Regal holen wollen und stellte sich dafür auf einen Stuhl, den er in Mühsamer Arbeit zu sich gezogen hatte. Für Conan hätte sie das Glas einfach runtergeholt, aber Shinichi? Sie wollte ihn so wenig wie möglich wie ein Kind behandeln. Tatsache ist jedoch, dass er eins ist und deswegen auch ihre Hilfe brauchte. Dies wurde ihr nach wenigen Sekunden durch ein großes Schäppern verdeutlicht. Er war mit samt dem Regal, an das er sich in der letzten Sekunde hatte festhalten wollen zu Boden gestürzt und lag nun zwischen teilweise ganzen und zerbrochenen Gläsern. Es war wie ein Reflex sie entfernte sich von ihrem Beobachtungsposten und kam ihm zu Hilfe. Mit einem verlegenen Grinsen im Gesicht rieb er sich den Hinterkopf. Dieses Lächeln verschwand jedoch, als er in ihr Gesicht sah, das ihm eine gewisse traurige Verwunderung zeigte. Daraufhin ließ er seinen Blick sinken und ging Besen und Kehrblech holen, um das von ihm verursachte Chaos zu beseitigen. Warum hatte sie auch so reagieren müssen? Es war Shinichis verlegenes Lachen gewesen und sie hatte es zerstört. War ihr denn nicht klar, dass mit seinem kleinen Körper nun mal einiges anders lief? Sie war in diesem Augenblick nur verwundert und hatte Mitleid mit ihm gehabt. Er jedoch hatte sich damit abgefunden und nahm es hin wie es war, versuchte sogar noch, ein wenig witzig zu sein. Natürlich war er wegen ihrer Reaktion verwundert und wusste nun seinerseits nicht mehr, was zu tun. Es war ganz einfach: sie musste akzeptieren, was er hin nahm. Denn akzeptieren, das wusste sie, konnte er seine Situation nicht, er musste sie schlichtweg hinnehmen und versuchen das Beste daraus zu machen. Aber er machte es ihr auch nicht leicht. Seit Sonoko Ran von ihrer Geburtstagsüberraschung erzählt hatte. Sie hat sie, Conan und ihren Vater auf die Jungfernfahrt des Kreuzfahrtschiffes Fate eingeladen, das in zwei Tagen in See stechen würde. Ran würde somit ihren Geburtstag am zweiten Tag ihrer Reise auf dem Schiff verbringen. Seitdem hatte sich Shinichi mit dem Telefon in allen möglichen Räumen verbarrikadiert und ist auch erst spät am Abend wieder raus gekommen. Er verhielt sich seltsam und mied ihre Blicke. Schon wieder hatte er Geheimnisse vor ihr! Waren sie in Gefahr? Schon wieder gab sein Verhalten ihr ein Rätsel auf. Was hatte er vor? Worüber machte sich Shinichi so schrecklich Gedanken? Kapitel 2: Ein Rätsel kommt selten allein ----------------------------------------- Und weiter im Text ♥ Danke für die Kommis ^^ Lg eure Shelling Ford Ausgeruht erwachte Ran am nächsten Morgen, die restliche Nacht hatte sie in einem traumlosen Tiefschlaf verbracht. Dieser gedankenlose Schlaf hatte ihr gut getan, doch schon früh an diesem Morgen holten ihre Gedanken und Ängste sie wieder ein. Ihr von dem Schlaf noch müder Körper wurde von einem kalten Schauer überwältigt, der Ran dazu brachte, sich einen Pullover über zu ziehen. Doch das alles konnte das Gefühl der Ungewissheit nicht dämpfen, das sie umfing. Da sie immer noch Ferien hatten, war es schon halb zehn als sie sich auf den Weg machte, das Essen vor zu bereiten. Doch kurz vorm Öffnen der verschlossenen Küchentür stoppte sie. Die Laute, die sie vom Inneren der Küche hörte, veranlassten sie sofort zum Telefon zu sehen. Dieser Blick bestätigte ihre Vermutung nur, denn die Telefonstation war leer. Er war schon wieder am Telefonieren! Aber worüber und mit wem? Ran zögerte, sie wollte lauschen, doch ihr Gewissen ließ das nicht zu und so bahnte sich ihre Hand langsam den Weg zur Türklinke. Und ein leises Klicken und der nachgebende Druck bestätigte ihr, dass sie tatsächlich dabei war, sie zu öffnen. Und tatsächlich saß er da, in seinem Pyjama auf der Arbeitsfläche, die Beine lang nach unten baumelnd, mit dem Hörer am Ohr. „Na endlich! Dann wäre das nun auch geklärt. Nun wird es Zeit, dass wir noch die letzten Vorkehrungen treffen.“ Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und das morgendliche Licht der durch die Fenster hinein scheinenden Sonne spiegelten sich in seinen Brillengläsern wieder, so dass es für sie unmöglich war, in seine Augen zu sehen. Plötzlich schrak er auf, die Spieglung der Gläser sowie das Lächeln in seinem Gesicht verschwanden. Nun sah Ran in die erschrockenen Augen ihres kleinen Freundes. Dieser Blickte sofort verlegen zu Boden. „Ich werde so bald wie möglich zu euch stoßen“ mit diesem Satz beendete er sein Gespräch. Das kleine Lächeln, dass sich während dieses Satzes wieder auf seinen Lippen gebildet hatte, irritierte Ran. Nachdem er den Hörer bei Seite gelegt hatte, sah er besorgt in das Gesicht von Ran. „Wie geht es dir?“ Ran, die wegen dieser Frage sichtlich verwirrt war, brauchte einige Sekunden, bis sie ihm schließlich Antwortete. „Gu..Gut, danke! Es, es war nur ein Alptraum“ Conan sah ihr noch lange in die Augen, bis er erleichtert aufatmete und mit einem Satz von der Arbeitsplatte sprang. Er wusste zwar, dass sie sich noch immer Sorgen machte und sich ihren Gedanken und Gefühlen gegenüber ihm wohl noch nicht ganz klar war. Aber sie sah heute Morgen schon viel besser aus. Er hoffte, dass es ihr durch sein Vorhaben bald besser gehen würde. Doch fürs Erste musste er ihr ein Gefühl von Sicherheit geben, damit sie aufhörte, sich so schrecklich Gedanken zu machen. Doch auch er wusste nicht immer, was er tun oder sagen sollte. Er war von Anfang an dagegen, weiterhin bei Ran zu wohnen. Er hatte schon vorher gewusst, wie schwer es für sie werden würde. Für sie beide. Aufgrund ihres seltsamen Blickes hielt er es für das Beste, es einfach weiter zu versuchen, mit der Zeit würden sie sich schon einpendeln und eine Lösung finden. Er wollte es ihr so einfach wie möglich machen, aber wie? Wie nur? Er konnte sich zwar wie Shinichi benehmen, aber sein derzeitiger Zustand hielt ihn davon ab. Jedoch reagierte er nun ihr gegenüber nicht mehr wie ein Kind, ging anders mit ihr um und redete anders mit ihr. Erst Gestern morgen hatte er, natürlich nachdem Kogoro das Haus verlassen hatte, während er Ran beim Geschirrspülen half, nach seinen Klassenkameraden gefragt und was in der Schule so los sei. Er wollte mit ihr ins Gespräch kommen, um ihr zu zeigen, dass er es nun war, mit dem sie sprach. Nicht Conan, sondern Shinichi, der nun mit ihr reden wollte. Ran, die in den zwei Tagen noch nicht viel gesagt hatte, schaute ihn verwundert an. Sie hatte nicht mit solch einer Frage gerechnet. Dabei war es doch klar: er vermisste sein altes Leben und seine Schule. Als Ran das bewusst wurde, fing sie an zu erzählen. „Es geht allen gut...bis jetzt haben auch alle die Prüfungen geschafft, selbst Hikinawa und Jamiro sind mit Ach und Krach gerade so durchgekommen.“ Von der Schule erzählen ..., so was sollte doch eigentlich einfach sein, aber nun fiel Ran einfach nicht ein was sie noch sagen sollte. Doch schon half ihr Shinichi aus der Patsche. „Wie geht es Mitzuki und den anderen aus dem Fußballclub?“ „Gut.“ Verwundert sah er sie an, woraufhin Ran verlegen zu Boden schaute. Warum hatte sie auch nicht mehr erzählen können? Für ihn, der sie alle schon so lange nicht mehr gesehen hat war die Aussage „gut“ bestimmt nicht allzu zufrieden stellend. Doch Ran war in diesem Moment wie gelähmt. Irgend etwas hielt sie davon ab, einfach munter drauf los zu quatschen. Aber was? Shinichi, der ihren Gesichtsausdruck gesehen haben musste, hielt kurz inne, machte dann aber wortlos weiter mit dem Abtrocknen der Teller. „Ich werde mich dann mal anziehen.“ Diese Worte rissen Ran aus ihren Gedanken. Er ging an ihr vorbei und machte sich auf dem weg zu dem Zimmer, dass er sich mit Mori teilte. Ran sah ihm noch eine Weile nach, machte sich aber dann ans Frühstück. Eine viertel Stunde später saßen alle Einwohner der Detektei Mori gemütlich am Tisch und aßen genüsslich ihr Frühstück. Für Conan wurde es nun ernst, der Bissen, den er schluckte, blieb ihm fast im Hals stecken, als er zu seinem Satz ausholte. „Ich .. ich werde morgen nicht mitkommen.“ Erschrocken sah Ran zu ihm hinüber und auch Kogoro musterte den Kleinen. „Wieso das denn?“ kam es nun erschrocken von Ran. Conan rann ein kleiner Schweißtropfen über die Stirn und doch versuchte er eins seiner kindlichen Lächeln auf zu setzten. „Meine Eltern sind wider da und wollen nächste Woche ein Bisschen was mit mir unternehmen, bis sie wieder weg müssen“ sagte er mit kindlicher Stimme und freudestrahlendem Gesicht. „A..Aber?!“ Ran stockte der Atem, was sollte das? Von wegen Eltern, irgendetwas hatte Shinichi geplant und wahrscheinlich kam es ihm gerade recht, dass sie und ihr Vater sich nächste Woche dann auf dem Schiff und weit weg von Tokio befanden. Doch bevor Ran noch etwas sagen konnte, fiel ihr ihr Vater ins Wort. „Nun lass ihn doch! Das wurde auch mal Zeit, dass die sich sehen lassen. Außerdem muss ich dann auf ein Kind weniger aufpassen!“ Kogoro setzte zu seinem typischen Lachen an, doch er wurde jäh unterbrochen, als es an der Tür klingelte und er kurz darauf Megure, Takagi und Sato in seinem Wohnzimmer empfing. Mori wurde von jedem der drei kurz begrüßt, doch in Wahrheit lagen die Augen der Polizisten nur auf dem kleinen Jungen, der anerkennend zu ihnen rüber nickte. „Inspektor, was kann ich für Sie tun?“ kam es nun von Mori, dessen Brust vor Stolz sichtlich angeschwollen war, da er ja dachte, ihm wäre die Ehre dieses Besuches zu Teil. „Ähm nun ja“ Megure brauchte ein wenig, um sich wieder Kogoro zu zu wenden. „Wir haben heute morgen ein seltsames Schreiben erhalten, über das ich gerne reden würde“. Er hatte absichtlich nicht 'mit Ihnen' gesagt, da sein wahres Interesse ja an der Meinung des zur Zeit etwas zu kurz geratenen Oberschülers lag. Also setzten sich die vier Erwachsenen aufs Sofa und Ran und Conan stellten sich jeweils dahinter und daneben. Mit einem kurzen Blick auf Conan kramte der Inspektor einen kleinen bedruckten Zettel aus der Tasche. Satos und Takagis Interesse lag zurzeit weniger an dem Zettel, sondern viel mehr an Ran und Conan, beziehungsweise Shinichi. Beide sahen müde aus und die beiden Kommissare fragten sich, wie sie die letzten beiden Tage wohl verbracht hatten. Doch als Megure sprach, wurde ihm ungeteilte Aufmerksamkeit zu teil. „Wie gesagt, wir haben diesen Zettel heute morgen im Briefkasten des Hauptquartiers gefunden. Wir hoffen natürlich, dass er nicht von Bedeutung ist und doch müssen wir der Sache nachgehen.“ „Und da haben Sie natürlich zuerst an Meisterdetektiv Kogoro Mori gedacht.“ kam es großkotzig und mit einem fetten Grinsen im Gesicht von Kogoro. Daraufhin verdrehte Megure die Augen und sah abermals zu Shinichi. „Nun, der Brief lautet wie folgt: Das Schiff, in dessen Segeln der Wind des Schicksals weht, wird nach der ersten Etmal, wenn die Sonne sich dem Horizont entgegensehnt von Jonas besucht. Er wird sehnlichst erwartet, denn das Herz trauert. Er wird ihm schenken, was jedem nur einmal vergönnt ist.“ In diesem Augenblick hatte jeder in dem kleinen Raum nur einen Gedanken. Was konnte diese seltsame Botschaft nur bedeuten? Kapitel 3: Das erste Rätsel wird gelöst --------------------------------------- Das erste Rätsel wird gelöst Hi vielen lieben Dank für die Netten Kommis ^^ Hab mich echt gefreut nicht nur alte Bekannte sondern auch neue Namen über den Kommis zu lesen ♥ Ich wünsche euch nun allen viel spaß beim dritten Kappi Lg eure Shelling Es war unglaublich, was ein kleines Stück beschriebenen Papiers in einem Raum für eine Ruhe auslösen konnte. Der Erste, der diese angespannte Stille durchbrach, war Kogoro, welcher in sein übliches Gelächter ausgebrochen war. „Na das ist doch alles ganz einfach. Also wirklich, Inspektor, dass Sie und ihre Männer noch nicht selbst darauf gekommen sind.“ Das breite Grinsen in Moris Gesicht gewann rasch an Oberfläche, als er in das Verdutzte Gesicht seines ehemaligen Vorgesetzten blickte. „Nun ..“ mit einem wichtigtuerischen Räuspern stand er auf und ging mit langen Schritten in der Detektei auf und ab. Als er sicher war, dass nun die Aufmerksamkeit aller im Raum versammelten auf ihm lag, fing er mit geschwellter Brust an, seine These in die Welt hinaus zu posaunen. „Auf einem Segelschiff wird heute Mittag eine Geburtstags Party steigen!!“ Schon wieder war es still in dem kleinen Detektivbüro. Doch diesmal versuchte jeder, eine verwirrte Miene oder ein Lachen zu unterdrücken. Besonders dem Gesicht des kleinen Oberschülerdetektiv konnte man angesichts der roten Farbe, die es zierte, ansehen, dass dieser einen heftigen Lachanfall zu unterdrücken versuchte. Ran hätte ihrem Vater gerne geglaubt, doch auch für sie ergab seine Aussage nicht wirklich Sinn. Megure, der schnell noch mal einen Blick auf das rot glühende Gesicht des Grundschülers geworfen hatte, stellte mit einem Ungläubigen Blick und schiefen Lächeln einige Fragen an den Schlafenden Detektiv. „So..? Hätten sie dann auch die Güte, uns zu erklären wie sie auf diese Theorie kommen, Herr Mori?“ Er sah dem Detektiven unentwegt in die Augen, dieser ließ sich dadurch jedoch nicht beirren und fühlte sich in seiner Annahme bestärkt und fuhr so mit energischem Ton fort. „Aber gerne doch, werter Herr Inspektor, Das Schiff, in dessen Segeln der Wind des Schicksals weht, laut dieser Aussage können wir annehmen, dass es sich zweifellos um ein altes Segelschiff handeln muss, denn welches andere Schiff hat heutzutage noch ein Segel? Da die Sonne am Horizont ist muss es sich wohl um den Mittag handeln. Soweit so gut.“ Die verwirrten Gesichter und das breite Lächeln des Grundschülers nahm Kogoro nicht war, er schien in seinen Phantasien vollkommen auf zu gehen und fuhr unbehelligt fort. „Er wird ihm schenken, was jedem nur einmal vergönnt ist! Na? Na? Wann bekommt man denn was geschenkt? Natürlich zum Geburtstag, also wirklich, meine Herren, da hätten sie auch selber drauf kommen können. Nun wissen wir also das sich am Mittag auf einem alten Segelschiff eine Geburtstagsparty abspielen wird. Aber das ist bei weitem noch nicht alles, was ihnen der große Kogoro zu diesem kleinen Rätsel sagen kann, nein denn derjenige, der dem Glücklichen das Geschenk überreichen wird, heißt zweifelsfrei Jonas. Tja, und das alles, ohne auch nur ein mal ein Auge zu zu machen“ < Ja und genau darin liegt der Fehler > Das Lachen in Kogoros Gesicht flammte von Neuem auf, als er die drei Polizeibeamten sprachlos auf seinem Sofa sitzen sah. „Nun, Mori, ich ...“ Doch Conan kam Megure zuvor. „Suuuupi, Onkelchen, du bist wirklich der Größte aller Detektive! Jetzt braucht man ja theoretisch nur noch in den Häfen anzurufen und nachzufragen wo besagtes Schiff vor Anker liegt. Und dann gehen wir alle auf die Party, juhuu!“ ein breites Grinsen lag auf Conans Lippen, für einen kurzen Moment schien Kogoro verwirrt doch dann stürmte er sofort ins Nachbarzimmer und begann zu telefonieren. Nun waren die sechs Eingeweihten allein. Alle hatten das Schauspiel des kleinen Jungen mitverfolgt, doch erst jetzt, wo Mori die Tür hinter sich schloss, war ihnen klar, was all dies zu bedeuten hatte. „Also Kudo, was denkst du?“ Dieser war nun gänzlich seinem Lachen erlegen. Doch, als er Rans Gesicht sah, wurde er nervös. Es war dasselbe Lächeln, das sie ihm widmete, als er damals noch Shinichi Kudo war und ihrem Vater alle Fälle vor der Nase wegschnappte. Nicht missgünstig, aber auch nicht erfreut über die Bloßstellung ihres Vaters. Shinichi spürte diese Gefahr und stoppte sein Gelächter, um sich wieder dem Fall zu widmen. Und doch musste er schmunzeln, zum ersten mal seit langem sah sie in ihm nicht nur Conan, sondern auch Shinichi. Für einen kurzen Moment war er... er selbst. Dieses Gefühl hatte er allein ihrem Blick zu verdanken. Gut, es war nicht der, den er gerne gesehen hätte, aber immerhin war er für Shinichi und nicht für Conan bestimmt gewesen. Doch der ernst des Falles überschattete dieses kurze Hoch, das er noch vor wenigen Sekunden in seinem Herzen gespürt hatte. Er sah auf und blickte in die ernsten und doch erwartungsvollen Augen von Megure. Auch dies war ein Anblick, den Shinichi schon lange nicht mehr genossen hatte. Alle schenkten ihm ihre volle Aufmerksamkeit und doch hatte sich etwas in ihren Blicken geändert, sie kamen denen, die sie Shinichi widmeten, schon sehr nah. Und doch, und doch war es nicht das Selbe, etwas Anderes war in ihren Augen zu erkennen, das er vorher nicht wahrgenommen hatte. Dieses Etwas versetzte ihn schmerzhaft zurück in seine gegenwärtige Situation. Er war ein Kind. Shinichi wendete seinen Blick zu Boden. Nur zaghaft begann er sich an Ran zu richten. „Ran, es ist besser, wenn du diese Schifffahrt absagst.“ Ihm selbst kam dies gar nicht gelegen. Nur so hätte er die Chance gehabt, nur so und nun. Nun machte dieser kleine Brief alles zunichte. „Was, aber wieso denn? Wieso Shi... Shinichi?“ Diesen Namen auszusprechen kostete sie viel Überwindung. Schon so viele male, als sie Conan verdächtigte, Shinichi zu sein, hatte sie ihm seinen Namen an den Kopf geworfen. Damals kam ihr der Name so leicht über die Lippen. Aber nun, da die Gewissheit bestand, dass er es ist, war sie jedes Mal wie gelähmt. Vielleicht wünschte sie sich, alles wäre eine Lüge und sie würde Abermals von ihm getäuscht? Wie passte das alles noch zusammen? Immer wieder hatte sie sich gewünscht, er wäre es und nun, wo sie endlich Gewissheit hatte, wünschte sie sich, all das wäre irreal! Nicht wirklich! Ihr Leben würde sich zweifellos verbessern, zwar machte sie sich noch immer Sorgen um ihn, aber nun war er da, nicht mehr unbekannte Entfernungen weit weg, er war da. So wie er es immer gewesen ist. Doch Rans Seele plagte sein Schmerz, den er während all dieser Zeit hatte erleiden müssen. Shinichi der seinen Namen nun zum ersten mal seit langer Zeit wieder aus ihrem Munde hörte, blickte zu seiner, gut einen Meter größeren Freundin hoch. Wieder gab sie ihm einen Teil seiner Selbst zurück. Woraufhin sie mit seinem triumphalen Lachen belohnt wurde. „Ganz einfach, ich fühle mich unwohl, wenn ich weiß, dass du in Gefahr bist.“ Ein leichter Rose-Ton umschmeichelte nun das Gesicht des Grundschülers und auch Ran schaute leicht errötet hinunter zu ihm. „Nun rück schon raus mit der Sprache, Kudo! Hör auf, uns fortzuführen und sag endlich, was hier gespielt wird.“ Kam es nun mit leicht provozierendem Unterton von Megure. Er gönnte es ihm. Nun war er endlich wieder in seinem Element. „Mein lieber Inspektor, die Zeilen, die sie in der Hand halten sind nichts anderes als eine Morddrohung!“ Conan blickte auf, mit einem triumphalen Blick entgegnete er Megures Provokation. Dieser starrte gebannt zurück auf das kleine beschriebene Papier. „Aber wie? Ich muss leider zugeben das ich immer noch nicht dahinter komme.“ „Das Schiff in dessen Segeln der Wind des Schicksals weht, wird nach der ersten Etmal, wenn die Sonne sich dem Horizont entgegensehnt von Jonas besucht. Er wird sehnlichst erwartet, denn das Herz trauert. Er wird ihm schenken, was jedem nur einmal vergönnt ist. Dieser kurze Text gibt uns präzise den Tatort die Tatzeit und die Tat selbst an. Mit dem Schiff des Schicksals ist kein anderes als das neue Kreuzfahrtschiff „Fate“ gemeint, das Morgen in See sticht. Denn Fate ist das Englische Wort für Schicksal. Die Sonne sehnt sich dem Horizont entgegen, was heißt, sie geht unter. Weiter können wir davon ausgehen, dass besagte Tat am zweiten Tag auf See stattfinden soll. Denn Etmal ist die Bezeichnung für die in 24 Stunden zurückgelegte Reise eines Schiffes in der Seemannssprache.“ Er setzte ab, ein verlegenes Grinsen war nun auf seinem Gesicht zu sehen und er rieb sich in seiner typischen Art am Hinterkopf. „Nun Inspektor, ich muss Ihnen und ihren Männern aber auch zu gute halten, dass mein Vater mich auf Hawaii den Bootsführerschein hat machen lassen. Somit bin ich, was solche Ausdrücke angeht, wohl etwas im Vorteil. Nichts desto trotz, die Tat als Mord hätte jedem bewusst werden müssen. Er wird ihm schenken, was jedem nur einmal vergönnt ist. Und was ist es, was jeder von uns nur einmal in seinem Leben in Erfahrung bringen wird? Der Tod. Denn er kostet das Leben. Für Seemänner ist Jonas der Böse Geist, der nur Unheil und Tod mit sich bringt, wir bekommen es in dieser Zeile also mit dem Mörder selbst zu tun. Nun, ich habe schon eine gewisse Vorstellung, was es mit dem trauernden Herz auf sich hat, jedoch möchte ich, solange sich das alles nur auf Vermutungen stützt, erstmal nichts dazu sagen.“ Alle blickten erstaunt in das Gesicht des Grundschülers. Bis Megures vom nachdenken verzerrter Mund in ein freundliches Lächeln umwandeltet, dem das anerkennende Nicken seiner beiden Mitarbeiter folgte. „Wirklich erstaunlich und dabei doch so simpel. So wird uns der Mörder noch bevor er die Chance bekommt, seinen Plan in die Tat umzusetzen, ins Netz gehen.“ Conan wollte ihm gerade Antworten, als Kogoro mit enttäuschter Miene zurück ins Zimmer geschlichen kam. „Es tut mir Leid, Inspektor, es scheint fast so, dass ich dieses eine mal falsch gelegen habe.“ Doch Takagi munterte den niedergeschmetterten Detektiv wieder auf, indem er ihm von den Schlüssen erzählte, die sie eben gezogen hatten. So war auch er wieder Feuer und Flamme für den Fall. „Na das wird doch ein Klacks mit mir als Superhirn an Bord haben wir den Mörder in Null Komma nichts.“ „Sie werden auch auf dem Schiff sein?“ „Ja es ist ein Geburtstagsgeschenk für meine Tochter und ich werde es mir natürlich nicht nehmen lassen ihnen zur Seite zu stehen. Aber Ran du ...“ „Nein, ich werde auch mitkommen. So, wie es sich anhört, besteht von diesem Mörder durch euer Eingreifen keine Gefahr. Wieso sollte ich also meinen Geburtstag hier allein verbringen?“ „A..Aber Ran!“ kam es nun bestürzt von Conan, der um seine Freundin fürchtete. Ihre entschlossenen Augen jedoch machten es ihm unmöglich, ihr noch weiter zu widersprechen. Wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hatte, zog sie es auch durch. Plötzlich wurde Shinichi sicher ums Herz, seine Freundin war bei Antritt dieser Reise zwar einer Gefahr ausgesetzt, aber er hatte durch ihre Abwesenheit nur Vorteile und außerdem gab es ja immer noch den Schutz, den sein Plan für sie vorgesehen hatte. „Na, das sind doch erfreuliche Nachrichten, dann können wir also mit deiner Hilfe rechnen?“ Megures strahlendes Lächeln galt jedoch nicht, wie dieser annahm, Mori, der dieses heftig bestätigte, sondern dem kleinen Conan. „Es tut mir Leid, Inspektor, aber auf mich werden sie wohl verzichten müssen ...“ Mit diesen Worten verließ der kleine Junge das Zimmer und überließ die verwirrten Gesichter ihrem Schicksal. Kapitel 4: Premonition and Fate ------------------------------- Premonition and Fate Hi vielen Dank für die Kommis ^^ ♥♥ viel spaß noch eure Shelling Verwirrt stiegen die drei Polizisten in ihren Wagen. Megure ging die seltsame Begegnung mit dem keinen Detektiven nicht aus dem Kopf. Zwar konnte er nun sein Verhalten besser verstehen, jedoch gab es etwas, dass ihn störte. Dieser plötzliche Wandel vom kleinen Kind zu Shinichi Kudo ließ dem Inspektor einen Schauer über den Rücken laufen. Er hatte in seiner beruflichen Laufbahn schon einiges gesehen, aber dass es möglich ist, die Zellen eines Menschen so anzuregen, dass der ganze Organismus in seinen kindlichen Zustand zurück versetzt wird, war für ihn unvorstellbar. Dieses Unvorstellbare nun an Shinichi zu erkennen, war für ihn äußerst seltsam. Er kannte Shinichi von klein auf, denn schon früh hatte sein Vater ihn mit aufs Revier gebracht. In den letzten zwei Tagen hegte er deswegen einen großen Groll gegen sich selbst. Er ärgerte sich darüber, dass es ihm nicht schon früher aufgefallen war, dass etwas mit dem seltsamen Jungen an Moris Seite nicht stimmte. Für ihn war er immer nur ein komisches, wenn auch intelligentes kleines Kerlchen gewesen, das gerne Detektiv spielte und öfters mal den Ermittlungen im Weg stand. Nun, Shinichi Kudo in diesem kleinen Körper zu wissen war ihm doch unheimlich. Er hatte Shinichi immer respektiert und für einen ausgezeichneten Detektiven gehalten. Es schmerzte den Inspekror, ihn so zu sehen. Er schien immer allen überlegen zu sein, zwar war das geistig wahrscheinlich immer noch der Fall, aber körperlich stand er ihnen nun in Vielem nach. Megure gab einen großen Seufzer von sich, er wollte den Gedanken an den kleinen Jungen loswerden und in ihm von nun an wieder den klugen Oberschüler sehen, der er immerhin war. Doch wie sollte das möglich sein? Wenn man die klügsten Ideen und Theorien von einem kleinen Kind an die Ohren geworfen bekam? Selbst wenn er die Augen schließen würde, wäre da immer noch die um mehrere Töne höhere Stimme von seinem alten Bekannten. Er konnte diese Tatsache nicht ignorieren und er war sich sicher, auch Shinichi konnte dies nicht. Ebenfalls Takagi und Sato ging dieser seltsame Morgen nicht aus dem Kopf. Jedoch waren ihre Gedanken Andere, als die ihres Vorgesetzten. Takagi spürte seit den vergangenen Tagen eine große Erleichterung. Er wusste schon lange, dass Conan nicht der war, den er vorzugeben versuchte. Spätestens seit dem Fall um Matsudas Erbe war es ihm bewusst. Damals war der kleine Junge kurz davor gewesen, ihm sein Geheimnis an zu vertrauen, doch im letzten Moment stoppte er und vor Tagakis Gedanken blieb immer der Schleier um den kleinen Jungen, den er nicht allein zu lüften in der Lage gewesen war. Oft war ihm der Junge nicht geheuer gewesen. Er brachte immer das richtige Argument zum richtigen Zeitpunkt und doch brauchte die Polizei ewig, bis sie endlich den Sinn in seinen vermeintlich unbedeutenden Worten erkannte. Auch Takagi wurde dieser Zusammenhang erst jetzt bewusst, was ihn doch ein wenig verlegen machte. Nun wusste er, wer Conan war und doch blieb er für ihn ein Geheimnis. Schon des Öfteren hatte er mit Shinichi zusammen gearbeitet. Beide, sowohl Conan wie auch Shinichi hatten ihn in brenzligen Lagen aus der Patsche geholfen. Er musste schmunzeln, in Gedanken unterschied er immer noch zwischen dem Oberschüler und dem kleinen Conan Edogawa. Dabei waren sie ein und die selbe Person. Aber wer konnte das dem Kommissar schon übel nehmen? Conan Edogawa war Shinichis Erfindung, eine Rolle, in die er notgedrungen hineinschlüpfte. Und die er sehr gut spielte. Aber wie hatte er diese Fassade nur aufrecht erhalten können? Ständiges Lügen und Schauspielern war eigentlich etwas, was zu dem Moralisten Shinichi Kudo überhaupt nicht passte. Was für eine große Disziplin und Geduld hatte er aufbringen müssen, wenn die Polizei mal wieder etwas länger brauchte? Wie war es wohl für ihn, als Kind, unter seinen ehemaligen Freunden zu leben, ohne sich zu erkennen zu geben? Takagi bewunderte ihn, solch eine Selbstbeherrschung war nicht Jedem zu eigen. Dazu kam der hohe Druck, dem der kleine Detektiv ausgesetzt war. Er musste nicht nur seine Freunde und Familie belügen, sondern auch ganz allein mit seinem eigenen Fall und seinen Gefühlen klar kommen. Der Einzige, der ihm wohl zur Seite stand, war Hattori, doch was konnte er in akuten Situationen schon tun? Jetzt, wo Takagi es wusste, war er bereit zu helfen, so wie Kudo ihm schon oft geholfen hatte. Das bleiche Gesicht und das kurze Lächeln, das sich jedoch im gleichen Moment wieder in Gedanken verlor, schwebte ihr noch lange vor. Nur wenige Tage zuvor waren ihre Gesten noch Andere, fast wie einen kleinen Bruder hatte sie ihn behandelt, für jeden erkenntliche Liebe hatte zwischen den beiden geherrscht. Nicht die Liebe, die sie für ihn empfand. Nein in ihren Augen, mit denen sie zu ihm herunter sah, lag etwas Mütterliches. Sie lebten ja nun schließlich auch schon einige Zeit zusammen und Sato war sich sicher, dass er seine Rolle gegenüber den Moris genau so gut spielte, wie er es immer tat. Er täuschte die ganze Welt. Zwar gab es öfters mal ein Verdachtsmoment, aber die Kommissarin sah in dem Jungen nie etwas Anderes, als einen schlauen Grundschüler. Die Blicke, die Conan heute mit Ran gewechselt hatte, alle gut durchdacht und nur auf beschwerlichem Wege zum Vorschein gekommen. Und auch sie hatte ihre Blicke von Grund auf geändert. Aber im Gegensatz zu ihm, in dessen Blicken er seine Gefühle enthüllte, wenn auch unsicher, war sie noch unentschlossen, wie sollte es auch anders sein? Es herrschte nun eine völlig neue Situation vor. Sie musste nicht nur lernen, all dies zu akzeptieren, sondern das auch gleichzeitig umsetzen, um ihn nicht zu verletzen. Sie hatte ihre Kollegen schon oft über das Paar Shinichi und Ran reden hören, das sich für alle ganz offensichtlich liebte, aber nicht so richtig zu einander fand. Ob das für sie wohl auch galt? War es bei ihnen genauso? Die Kommissarin schmunzelte. < Was die Liebe doch für seltsame Wege geht? > Schnell schüttelte sie das aufkommende Selbstmitleid ab. Sie war nicht im Recht, sich jetzt zu beklagen! Sie konnte bei ihm sein, wann immer sie wollte! Aber zwischen Shinichi und Ran stand eine fast unüberwindbare Hürde. So groß die Liebe zwischen den Beiden auch sein mochte, dieses Hindernis zu überwinden, war nicht leicht, wenn nicht sogar Unmöglich! Liebe konnte die schönsten Dinge bewirken, aber sie war auch in der Lage, das Leben einer Person vollends zu zerstören. Sie wünschte es ihnen, sie wünschte es ihnen von ganzem Herzen, dass die beiden Oberschüler in der Lage sein würden, ihre Liebe zu verwirklichen und nicht dieser Macht unterliegen. So hingen trotz schönstem Wetter düstere Schatten über den Gemütern der Beamten, die sich nun langsam ihrem Tagewerk widmeten. Schon am Nachmittag verabschiedete sich Conan von den Moris. Seine glänzenden Augen, die die Vorfreude auf seine Eltern widerspiegelten, bekümmerten Ran. Er war so ein guter Schauspieler, eigentlich hätte man gar keine andere Wahl gehabt, als ihm zu glauben. Doch für Ran war das alles ein Zeichen der Gefahr. Sie hatte ihn mit dem gefährlichen Antritt der Schiffsreise provozieren wollen, um ihn dazu zu bewegen, seinen eigenen Plänen nicht weiter nach zu gehen. Aus Angst um ihn brachte sie sich in Gefahr. Sie wusste ja damals nicht, wie real diese war. Und doch hat all dies nichts genutzt. Er schien fest entschlossen zu sein, sie nicht zu begleiten. Plötzlich fühlte die Oberschülerin ein Stechen in ihrem Herzen und Zweifel beherrschten ihre Gefühle. Lag ihm etwa so wenig an ihr? Er wirkte in letzter Zeit so distanziert, oder war sie es, die sich von ihm abschottete? Ihre Gefühle ließen ihr Gehirn keinen klaren Gedanken mehr fassen. Immer wieder verglich sie die beiden Personen. Shinichi mit Conan und Conan mit Shinichi. Sie kam einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Nur schweren Herzens ließ sie ihn gehen. Ihre Augen ruhten noch lange auf seinen Schultern, er schien diese Last zu spüren, denn kurz bevor er um die letzte Ecke bog, schaute er sich noch einmal um. Ran spürte in diesem Moment, wie Kälte nach ihrem Herz zu greifen schien. Er lächelte und hob die Hand zum Abschied, während er sich langsam umdrehte. Für einen kurzen Moment nahm Ran nichts mehr war, die wie immer überfüllten Straßen Tokios, ihren Vater, der von oben nach ihr rief, die Tatsache seiner Größe, die Brille, all das verschwand vor ihren Augen. Sie sah nur noch Shinichi, den erwachsenen Shinichi der ihr zum Abschied noch mal winkte. < Es ist wie damals > Schon so lange war es her, als sich Ran und er im Tropical Land von einander verabschiedeten. Es war genauso. Seine Bewegungen. Das beklemmende Gefühl, das langsam von Ran Besitz nahm. Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht, Shinichi ist damals nur knapp dem Tod entronnen. Sie hoffte, dass sie sich diesmal täuschte, ihm durfte einfach nichts passieren! Doch bevor Ran sich wieder in der Wirklichkeit wiederfand, war der Grundschüler schon hinter der nächsten Ecke verschwunden. Der Rest des Tages verlief ereignislos, sie packte, zusammen mit Sonoko, ihren Koffer. Diese war extra vorbei gekommen, um ihrer Freundin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Natürlich landeten so auch ein paar Sachen in ihrem Reisegepäck, die Ran nie Mitgenommen hätte! Sie verbrachte eine unruhige Nacht. Es war still im Hause Mori. Zu still. Die Nähe des kleinen Conan fehlte ihr. Nun war er wirklich fort, wenn es auch nur für eine kurze Zeit war, schmerzte Ran der Gedanke, ohne ihn sein zu müssen. Die Oberschülerin kam sich sehr albern vor, dass sie sogar jetzt, in der ersten Nacht ohne ihn, schon Sehnsucht nach ihrem Krimi Freak hatte. Dazu kam das beklemmende Gefühl, das Ran hatte, seit sie den Grundschüler verabschiedete. Was war es nur, dass Ran anscheinend im Voraus ahnte? Was...? Die prunkvollen Lichter, die am nächsten Abend in ihren müden Augen zu sehen waren, ließ die Oberschülerin für einen Moment all ihre Sorgen vergessen. Sie war von dem gewaltigen Anblick des prunkvollen Schiffes geblendet, auf das sie zusammen mit ihrem Vater zu ging. Der Schriftzug, der dem Schiff seinen Namen gab, stand groß auf der Schiffswand. Die einzelnen Züge des Wortes „Fate“ sahen so aus, als würden sie jeden Moment von dem Schwarzen Meer verschlungen werden. Nur der Mond und die Sterne spiegelten sich auf dem Wasser, so dass die scheinbar endlose Dunkelheit der Nacht und das Schwarze der See sich miteinander verbanden und zusammen mit der Beleuchtung des Schiffes ein einziges Meer aus Lichtern bildete. „Fate“. Schicksal... Was hielt das Schicksal wohl für Ran auf diesem Schiff bereit. Sollte es wirklich möglich sein, dass sich an so einem schönen Ort ein Mord zutragen würde? Wer würde diese wundervolle Einheit von Meer, Sternen und Lichtern schon trennen wollen? Ran war ganz fasziniert von dem Anblick der sich ihr bot, als sie langsam die Treppe, die sie an Deck führte, hoch stieg. Plötzlich jedoch fuhr die Oberschülerin erschrocken zusammen. < Was war das? > Sie spürte eindeutig einen scharfen Blick, mit dem sie bis vor wenigen Sekunden noch beobachtet worden war. Doch kaum hatte sie sich herum gedreht, war er verschwunden und sie sah in hunderte von Gesichtern die erwartungsvoll zum Schiff des Schicksals hinauf blickten. Es waren Passagiere und Bekannte, die sich von ihren Freunden verabschieden wollten. Traurig blickte sie zu Boden, während sie langsam auf Deck hinter ihrem Vater her ging. Sie wünschte sich, er wäre hier. Er schien nun so weit weg, so weit weg, wie er vor kurzem noch für sie war. Denn wieder wusste sie nicht, wo genau er sich aufhielt. Ran versuchte, ihre Tränen zurück zu halten und doch bahnte sich eine ihren Weg. Die vielen Lichter wurden auch in ihr reflektiert, so dass sie, einer glänzenden Sternschnuppe gleich, lautlos zu Boden viel. Pünktlich um acht Uhr legte das Schiff ab und verließ den Hafen. Ran und ihr Vater hatten sich zusammen mit Sonoko an der Reling versammelt und winkten, wie es üblich war, denen, die nun noch festen Boden unter ihren Füßen spürten. Suchend blickte sie in die Menge. Vielleicht war er ja doch dort? Nur, um sie zu verabschieden. Doch Rans Hoffnung verlor sich Bald in den unzähligen Gesichtern, von denen ihr kein einziges bekannt vorkam. Nach wem hatte sie eigentlich gesucht? Mit Scham gestand sie sich, dass es nicht ein kleiner Junge war, nach dem sie Ausschau hielt, sondern das Gesicht des Oberschülers, das sie in der Menge zu finden hoffte. Mit einem leisen Seufzer ging sie hinunter in die Kabine, die sie sich mit Sonoko teilte. Ihre Freundin war, im Gegensatz zu ihr, nur mit dem morgigen Tag beschäftigt. Da dieser voraussichtlich sehr anstrengend werden würde, gingen die beiden Oberschülerinnen früh zu Bett. Das langsame Hin und Herschaukeln des Schiffes wiegte Ran in einen tiefen Schlaf. Dieser jedoch hielt nicht lange an, denn schon kurz vor Mitternacht wachte Ran wieder auf. Zu viele Gedanken beschäftigten sie. Krampfhaft versuchte sie sich wieder dem Schlaf hin zu geben, doch es gelang ihr einfach nicht, die Augen geschlossen zu halten. So ging sie mit einem leisen Seufzer aus dem Bett und hinaus aufs Deck. Sie lehnte sich an die Reling und sah hinaus auf den schwarzen Ozean. Nun, da die Lichter der Stadt verschwunden waren, wirkte alles viel endloser, es schien als wäre die ganze Welt in Dunkelheit gehüllt. Ein leiser Gong ließ sie aufhorchen. Nun war es Mitternacht. < Herzlichen Glückwunsch, Ran … > Geburtstag. Sie musste schmunzeln. Das letzte Mal, als jemand Geburtstag hatte, war sie gerade dabei, eine Bombe zu entschärfen. Shinichi sagte ihr damals, was sie machen sollte, er war an ihrer Seite. Er ist immer da gewesen. Sie fühlte sich so allein, damals war er ihr so nahe gewesen, er war bereit, mit ihr zu sterben. Angst griff wieder nach Rans Herz. Er war breit gewesen, mit ihr zu sterben und letztens wäre er beinahe wegen ihr gestorben. Sie hatte schreckliche Angst! Angst um ihn. Dieses seltsame Gefühl, das Ran seit den letzten Tagen beherrschte, war nichts anderes als Angst. Angst, ihm würde etwas passieren. Etwas schreckliches ... wegen ..., wegen ihr. Ein unsichtbarer Wind fand sich kaum sichtbar in den Wellen wieder. Die Nacht war kühl und sie fror. Sie merkte nicht, wie sich ihr von hinten jemand nährte. Leise und vorsichtig kamen die bedrohlichen Schritte immer näher ... Kapitel 5: Tränen im Mondschein ------------------------------- Tränen im Mondschein Hi viel spaß beim Lesen !!! ♥ Das nächste Kappi dauert leider etwas länger sorry Lg eure Shelling Die Oberschülerin war zu tief in Gedanken versunken, als dass sie die sich von hinten nähernde dunkle Gestalt hätte wahrnehmen können. Ihr Blick wanderte vom dunklen Ozean hinauf zu dem Sternenhimmel, der die Einzige Lichtquelle für diese düstere Nacht darstellte. < Einer allein bringt kein Licht ins Dunkle, doch alle Sterne zusammen erhellen uns strahlend die Nacht > Sie war bereit, alles für ihn zu tun, sie würden diesen Kampf zusammen bestreiten. Aber wie? Zurzeit war sie doch noch nicht mal in der Lage, in die Augen des Kleinen zu sehen. Die Augen, die eigentlich Shinichi gehörten, deren Blicke sie früher so oft gesucht und ersehnt hatte. Zwar erkannte sie ihn in diesen Augen wieder, aber mit diesem Anblick war einfach auch so viel Schmerz verbunden. Ihre Blicke verloren sich in den Sternen. Wie schön sie doch waren. Sie waren immer da. Selbst, wenn Wolken sie verdeckten, wusste man doch, dass sie da waren. Sie ließ sich dem Gefühl von Sicherheit hingeben, das sie durch diesen wunderschönen Anblick empfand. „Sie sind nicht annähernd so schön wie du.“ Erschrocken drehte Ran sich zur Seite. Sie konnte es nicht glauben, so was gab es doch nicht! < Das ist unmöglich! > Doch es war real. Neben ihr an die Reling gelehnt stand Shinichi und sah mit verträumten Blick auf Meer hinaus. Dann jedoch wandte er sich ihr zu. Der Mond stand ihm im Rücken und gab Rans Gesicht eine seidene Blässe. Seine Gestalt wurde nur von den Sternen beschienen und ihre unermessliche Anzahl spiegelten sich in seinen kühlen, wenn auch liebevollen Augen wieder und verliehen ihnen einen strahlenden Glanz. Er betrachtete ihre zarte Gestalt. Doch seine Blicke verloren sich schnell in ihren Augen. Dieser Anblick stellte für ihn etwas ganz besonderes da. Es war das erste mal seit langer Zeit, dass er ihr wieder so in die Augen sehen konnte. Auf gleicher Höhe, ohne auf einem Stuhl oder so etwas stehen zu müssen. Ihr eben noch so überraschter Blick wich sehr schnell eine zarten Hoffnung. Es war schon ewig her, als er diesen Blick bei ihr das letzte Mal so sah. Zwar war zwischen ihrer letzten Begegnung auf gleicher Ebene noch nicht viel Zeit vergangen. Aber damals waren ihre Augen nur voller Schmerz und Angst und auch Shinichi hatte nicht genügend Zeit gehabt, ihr das Gefühl von Geborgenheit zu geben. Langsam durchbrach ein Hauch ihrer zarten Stimme die Nacht. „Shin……Shinichi?!“ „Wie er leibt und lebt.“ Ein freches kleines Lächeln begleitete diesen Satz. „A..Aber wie? Du..“ Ran wich ein wenig zurück. „Na, was denkst du denn von mir? Ich kann dich an deinem Geburtstag doch unmöglich allein lassen“ Shinichi setzte ein charmantes Lächeln auf und doch war er froh, dass die Nacht nicht allzu hell war, denn er wurde ein wenig rot. Ran starrte ihn immer noch an, doch dann ließ sie den Kopf sinken und ihre Blicke waren zu Boden gerichtet. Shinichi war verwirrt und ging ein paar Schritte auf seine Freundin zu. „Ran? Was ist? Was hast du denn?“ Doch noch bevor der Oberschüler seine Freundin erreichen konnte, spürte er einen heftigen Schmerz und ein Knall durchzog die Nacht. Mit einem erschrockenen Gesicht hielt sich Shinichi die schmerzende linke Wange. Rans Blick war nun wieder auf ihn gerichtet und kleine Tränen, die im weißen Licht des Mondes schimmerten, bildeten sich in ihren Augenwinkeln. Noch bevor Shinichi Luft holen konnte, unterbrach ihn Ran. „Was fällt dir eigentlich ein?! Was soll das alles? Was machst du hier?“ Shinichi sah sie mitleidig an, sagte aber nichts. „Das alles ist doch viel zu gefährlich! Erst lässt du mich solange im Unwissen um dich und alle anderen zu schützen und jetzt tauchst du hier einfach auf, um mit mir Geburtstag zu feiern!?“ Ihre scharfen Worte hallten wie Schüsse durch die Nacht. Was bildete er sich eigentlich ein? Nach all dem, was sie zusammen durchgemacht hatten? So was von leichtsinnig. Und überhaupt, sie hatte gedacht, dieses Gegengift zu nehmen, wäre so gefährlich für ihn! Wieso sollte er sein Leben so leichtsinnig riskieren? „Ich will nicht das du stirbst! Und erst recht nicht wegen mir! Wieso setzt du dich so einer Gefahr aus?!“ ihre Stimmer erstarb. Konnte es etwa sein, dass er sie... Nein das war unmöglich. Und wenn doch. Rans Tränenfluss stoppte und sie sah ihm nun erwartungsvoll in die Augen. Aber selbst, wenn es so wäre, sie wollte nicht, dass er für sie starb! Sie war wütend, dass er sich so einer Gefahr aussetzte, denn was war sie schon ohne ihn? Schließlich, schließlich... Seine sanfte Stimme durchbrach ihre Gedanken. „Es tut mir Leid, wenn ich dich erschreckt habe“ er sah sie liebevoll an. Ran wurde rot und sie Schämte sich wegen ihres Verhaltens. „Mach dir keine Sorgen, es ist alles gut durch organisiert, oder was meinst du, warum ich sonst die ganze Zeit am Telefon hing?“ „Ich habe alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Es sind genau 2000 Passagiere an Bord, ich habe sie alle überprüft und keiner macht den Eindruck, dass er etwas mit der Organisation zu tun haben könnte, ebenso das Personal. Außerdem haben mir meine Eltern über drei Ecken ein Ticket besorgt, man wird also nie nachweisen können, dass ich überhaupt an Bord gewesen bin. All das hier ist also nicht gefährlicher, als mit dir zur Schule und zum Essen zu gehen. Du kannst also wieder beruhigt sein, Ran und dir deine Tränen abwischen, von denen habe ich nämlich wirklich langsam genug!“ er lächelte und wischte ihr sanft mit dem Finger über die Wange. Ran erschrak und wurde augenblicklich leicht rot. Wie gut er doch aussah und wie liebevoll er sich um sie kümmerte. Die rote Farbe in ihrem Gesicht war nun hoch konzentriert und ihr war die ganze Situation nun doch recht peinlich, wenn auch nicht unangenehm. „Jetzt werd bloß nicht frech!“ gekünstelt gekränkt drehte sie sich ein wenig zur Seite und verschränkte die Arme übereinander. Shinichi zog motzig seine Augenbrauen hoch und rieb sich erneut die linke Wange. Ran sah skeptisch zu ihm rüber. „Oh, glaub mir, mein Lieber, die hast du dir redlich verdient, nachdem, was ich mit dir als Conan alles unternommen habe!“ Rans Gesicht erfuhr eine erneute Steigerung von rot. „Ja, ja, du hast ja recht“ gab Shinichi geknickt zu. Er konnte eigentlich froh sein, wenn er nur mit einer dicken Wange davon kam. Ran jedoch war Überrascht von seiner Reaktion. Shinichi verhielt sich so seltsam, wenn er als er selbst mit ihr zusammen war. Schon bei ihrem gemeinsamen Abendessen damals nach der Schulaufführung war er so komisch. Er verzichtete auf alle Beleidigungen und Sticheleien, die er immer mit ihr austauschte. Shinichi sah Ran nun wieder in die Augen. Diese schien tief in Gedanken zu sein. Er lächelte, nun waren sie endlich wieder zusammen und Ran hatte sich nun endlich einmal ausgesprochen. Vielleicht würde nun ihr zukünftiges Zusammenleben besser verlaufen. Mit zornigem Gesicht sah er auf seine Uhr. Er wurde schmerzhaft daran erinnert, dass ihm nun nur noch knapp 22 Stunden blieben, denn um genau zehn Uhr hatte er das Gegengift genommen. Ai zu überreden, war überhaupt das Schwierigste an seinem ganzen Plan gewesen. Er konnte es sich nicht erklären. Anfangs half alles Bitten und Betteln nichts, doch als er ihr von Rans Verhalten und ihrem Alptraum erzählte, gab sie nach und übergab ihm das Gegenmittel. „Shinichi? Glaubst du wirklich, dass jemand auf diesem Schiff einen Mord begehen will?“ Ran hatte sich wieder dem Meer zugewandt. „Nun, wir können nur das Beste hoffen. Jedoch deutet alles darauf hin, ja.“ Shinichi ging auf sie zu und stellte sich nur wenige Zentimeter neben sie an die Reling. „Wieso? Wieso tut jemand nur so etwas?“ Rans Stimme war kaum zu hören und ihre Worte wurden von einem weißen Nebel begleitet, der die deutliche Kälte dieser Nacht anzeigte. „Tut mir Leid Ran, aber da kann ich dir leider auch keine Antwort drauf geben. Das Wieso eines Mordes lässt sich oft noch erklären. Aber wie jemand in der Lage ist, einen Mord zu begehen, werde ich wohl nie verstehen. Und ich denke, wenn ich es doch einmal begreifen sollte, hänge ich mein Detektivdasein wohl besser an den Nagel.“ Ran sah auf, hinein in seine ernsten Augen. Sie hätte diesen Anblick Stunden lang aushalten können. Doch Shinichi setzte sich in Bewegung, zog sich seine Jacke aus und streifte sie Ran über. Diese wurde wiederum rot. „Du musst doch frieren. Was machst du um diese Uhrzeit denn noch hier draußen?“ Ran blickte verlegen zur Seite… „Nun, ich konnte einfach nicht schlafen. Aber was ist mit dir, was machst du noch hier?“ „Ich habe mir gerade das Schiff angesehen und mir einen Plan davon besorgt, schließlich erwarten wir noch einiges an Arbeit. Und als ich dich hier um kurz nach Zwölf auf Deck sah, dachte ich mir, dass ich es mir nicht nehmen lasse, der Erste zu sein, der dir gratuliert.“ Ran sah überrascht auf, während Shinichi ein kleines in schwarzen Samt eingewickeltes Kästchen hervor zog. „Ähm, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Ran.“ Nun war es an ihm, rot zu werden, als er Ran langsam die kleine Schachtel entgegen hielt. Diese nahm sie zaghaft an sich. Beide sahen sich noch einmal in die Augen und dann öffnete sie das kleine Kästchen. Sofort ging von dem kleinen Schmuckstück im inneren ein strahlender Glanz aus, der sich in vielen kleinen leuchtenden Punkten auf den Gesichtern der Beiden Widerspiegelte. „Nun, ich dachte, nach der Sache im Planetarium wäre das recht angebracht. Ich hoffe es gefällt dir“ Shinichi rieb sich verlegen den Hinterkopf. „Es, es ist wunderschön. Danke, danke Shinichi!“ Ran hielt an einer silbernen Kette einen kleinen kristallinen Stern in die Höhe. Sie versuchte, sich die Kette um den Hals zu legen, was ihr jedoch durch den recht kleinen Verschluss nicht gelang. „Darf ich?“ Shinichi hatte sich hinter sie gestellt und umschlang sie nun mit seinen Armen. Ran reichte ihm verlegen die kleine Kette und er legte sie ihr an. Sie spürte die Wärme, die von ihm ausging und wurde sichtlich verlegen, doch auch Shinichi hatte sich zu dieser Geste überwinden müssen und stand nun mit rotem Gesicht hinter ihr. Als das Schloss zuschnappte, drehte sie sich wieder zu ihm um. Sie standen sich nun ganz nahe gegenüber. „Du siehst wirklich toll aus. Sie, sie steht dir ausgezeichnet“ Seine Worte waren so sanft und leise, dass Ran fest davon überzeugt war, dass sie nur für sie bestimmt waren. „Shin…Shinichi ich…“, doch Shinichi schnitt ihr das Wort ab. Er wurde rot. „Du solltest jetzt wieder rein gehen, sonst erkältest du dich noch.“ „Aber..., na gut. Gute Nacht, Shinichi“ Ran wandte sich langsam um. In ihrem Blick spiegelten sich gleichzeitig Hoffnung, Freude aber auch Zweifel wider. „Sch…..schlaf schön Ran.“ Sie drehte sich noch einmal um, denn es waren genau die gleichen Worte, die er vor kurzer Zeit nach ihrem Alptraum zu ihr sagte. Sie ging langsam wieder zu Bett und Shinichi blieb allein in der Dunkelheit zurück. Betrübt blickte er aufs Meer hinaus. < Es wäre einfach nicht richtig gewesen ...> Kapitel 6: Wiedersehen ---------------------- Wiedersehen Hallo ^^ Ich bins mal wieder ♥ Ich hoffe das Kappi gefällt euch ! Jedenfalls wünsche ich euch viel spaß beim Lesen alles liebe eure Holmes Schon früh am Morgen war von den Schatten der Nacht nichts mehr zu sehen. Die Sonne erstrahlte und verbreitete ihren hell leuchtenden Glanz weit über das Meer hinaus, das luxuriöse Kreuzfahrtschiff segelte der aufgehenden Sonne entgegen, ohne zu ahnen, welches Schicksal ihr Untergang für es bereit hält. Die sanften Sonnenstrahlen kitzelten sie wach. Die wohlige Wärme durchflutete Ran, die sich langsam streckte. Doch das sanfte Lächeln das noch zuvor ihren Mund geziert hatte, verwandelte sich schlagartig in einen entsetzten Ausdruck und ihr Körper bebte vor Erregung. Sollte sie das etwa alles nur geträumt haben? War alles, was sie gestern gesehen und gefühlt hatte, nun nichts weiter als Schall und Rauch? Ihre Hand schnellte reflexartig an ihren Hals. Und das, was sie dort fand ließ sie leicht aufatmen. Sie hielt den kleinen Anhänger in der Hand, den er ihr gestern Nacht zum Geschenk gemacht hatte. Ran lächelte und drückte den kleinen Stern fest an sich. Sie erinnerte sich an sein Gesicht, welches sie seit so langer Zeit vermisste. Er ist gekommen - nur wegen ihr. Wieder rief sie sich die Bilder des vergangenen Abends ins Gedächtnis. Wie er vor ihr stand, wie er ihr sanft die Kette anlegte. All dies zauberte ein Lächeln in ihr Gesicht, welches er bestimmt nur zu gerne gesehen hätte. Doch während sie sich all seine Bewegungen und Gesten wieder in Erinnerung rief, veränderte sich ihr von Liebe erfüllte Gesicht und zeigte nun wahre Sorge. Er stand da und schaute auf seine Uhr, sein Blick war von Bitterkeit erfüllt und Ran glaubte, auch eine Gewisse Trauer in seinen Zügen erkannt zu haben. Sie wusste von der temporären Wirkung des Giftes. Für die junge Frau war es nur schwer nachzuvollziehen, dass sich ihr Freund bald wieder in der Gestalt des Grundschülers befinden würde. Sie kannte Shinichi und wusste, dass er, so gut wie er sich auch mit der Situation abgefunden hatte, lieber in seiner wirklichen Gestalt bleiben würde. Sie wollte ihn nicht so sehen, es reichte, wenn er ihre Launen in der letzten Zeit hatte ertragen müssen, die wenige Zeit, die ihm noch blieb, wollte sie, dass er glücklich war. Deswegen kam sie Gestern auch auf den Mord zu sprechen, denn sie wusste, Shinichi würde in seiner Arbeit aufgehen und es würde ihn vielleicht ein wenig von dem traurigen Schicksal ablenken, das ihm bevorstand. Plötzlich wurde Sie von einer ziemlich aufgeregten Stimme aus ihren Gedanken gerissen. „Hey, guten Morgen du Geburtstagskind! Und? Gut geschlafen?“ Sonoko grinste ihre Freundin an, als sie jedoch bemerkte, dass sie ihre Mine eben erst von ernst in überrascht geändert hatte, ging sie nun mit besorgtem Blick auf ihre Freundin ein. „Nanu, Ran, was ist den los?“ „Was, ach gar nichts Sonoko, ich hab nur etwas Hunger. Komm las uns essen gehen, ich bin schon gespannt, was es auf einem Kreuzfahrtschiff so zu essen gibt.“ Ran lächelte, sie hatte wirklich großen Hunger. Außerdem war sie fest davon überzeugt, Shinichi gleich am Buffet zu treffen, sie konnte nicht verhindern, was mit ihm passieren würde, also beschloss sie einfach das Beste aus ihrer gemeinsamen Zeit zu machen. Die beiden Mädchen zogen sich an und begaben sich zu Tisch. Dort hatten bereits ihr Vater und der Kommissar mit seinen beiden Inspektoren Platz genommen und beratschlagten über das weitere Vorgehen des Tages, während sich der große Meisterdetektiv bereits heftig den Bauch voll schlug. Ran und Sonoko nahmen jeweils nebeneinander Platz, doch trotz dieser gemütlichen runde war der große Tisch noch nicht voll besetzt. Ran blickte ratlos umher. Sie war sich sicher, dass er hätte hier sein müssen, aber egal, wo sie hinsah, es war nie sein Gesicht, in das sie blickte. Es war ein prachtvoller Speisesaal und an dem riesengroßen Buffet gab es wirklich alles, was das Herz begehrt. Die großen Tafeln waren prachtvoll gedeckt und er hatte wirklich Mühe, sich mit seinem reich gefüllten Teller zu dem Tisch zu begeben den er bereits ins Auge gefasst hatte. „Entschuldigung ist der Platz hier noch frei?“ „Ja natürlich bitte …… sehr“. Ran stockte der Atem, er stand neben ihr! Er! Fein herausgeputzt in Anzug und Krawatte, wie sie es nun mal von ihm kannte und lächelte ihr frech ins Gesicht. Seine Stimme wurde zu einem Flüstern und er beugte sich ein wenig hinunter zu Rans Ohr. „Ich hoffe, du hast gut geschlafen, meine Süße“ Mit diesen Worten begab er sich auf die andere Seite des Tisches und setze sich neben Sato, sodass er Ran gegenüber saß. Für eine Minute war es totenstill an dem großen Tisch, nur das Röcheln von Inspektor Takagi war noch zu hören, der sich beim Anblick des Oberschülers heftig verschluckt hatte. Alle Augen waren auf ihn gerichtet und in allen stand pures Überraschen. Ran war die Erste, die sich aus ihrer Starre löste, kein Wunder, denn sie war die Einzige, die auf dieses morgendliche Treffen vorbereitet war. Doch dann kamen Worte wie ein Donnerschlag über Shinichi hinweg. „Was zum Henker willst du hier? Das ist mein Fall und ich brauche keinen kleinen Schmalspurdetektiv, der mir als im Wege herum steht! Kaum bin ich den kleinen Hosenscheißer los, kommst du und hängst dich an meinen Rockzipfel!!“ < Da hast du mal ins Schwarze getroffen, Onkelchen > Shinichi grinste breit, er sah jedoch immer noch in drei erstaunte Gesichter, die den erwachsenen Oberschüler nur ratlos ansahen. Megure und seine beiden Inspektoren saßen käseweiß an dem vornehmen Tisch. Ihre Gedanken rasten. Wie war es möglich, dass der kleine Junge nun als erwachsener Oberschüler vor ihnen stand. Die Blicke des Kommissars kreuzten die Shinichis, der den ratlosen blick mit einem kleinen Lächeln und festen Augen entgegnete. Er gab dem Inspektor so zu verstehen, dass er, wollte er eine Erklärung haben, warten müsse, bis sie die Unwissenden los seien. Dann endlich gewann auch die sonst so redselige Sonoko ihre stimme wieder und sah Shinichi nun mit einem breiten Grinsen sowie einem hinterlistigen Funkeln in den Augen an. „So, so, unser guter Meisterdetektiv, der noch nicht mal Zeit hat, die Schule zu besuchen, vergnügt sich also bei einer Kreuzfahrt.“ Ihre anfängliche Überheblichkeit verlor sich in den letzten Worten und sie blickte nachdenklich zwischen Ran und Shinichi hin und her. Den Beiden wurde mulmig zu mute und Shinichi rann der Angstschweiß den Rücken runter. Plötzlich verharrten Sonokos Augen an Rans Hals und es dauerte keine zwei Sekunden, bis sie aufgesprungen war und mit ihrem lauten Geschrei sämtliche Aufmerksamkeit auf sich lenkte. „Ich wusste es doch!!! Du bist extra ihretwegen hier!! Ihr habt euch hier verabredet, um ihren Geburtstag zu feiern, und ich gehe jede Wette ein, Kudo, dass die Kette von dir ist!“ Nachdem sie all dies zu Protokoll gegeben hatte, setzte sie sich und schnaufte offenbar erschöpft von dem Redeschwall einmal kräftig durch. Dann fixierte sie wieder die Gestalten ihrer beiden Schulkameraden, die von Kopf bis Fuß rot angelaufen waren. Inspektor Satos Blick wandte sich der Kette an Rans Hals zu. Sie musste schmunzeln, als sie sich den kleinen funkelnden Stern ansah, der nun ihren Hals zierte. Seit dem Vorfall im Planetarium war ihr seine Bedeutung natürlich bewusst. < Nicht schlecht Kudo nicht schlecht. > Shinichi konnte im nächsten Augenblick nur froh sein, dass er Kogoro nicht direkt gegenüber saß. Dieser war nämlich gerade im Begriff gewesen, sich auf ihn zu stürzen, ehe der Kommissar ihn zurück hielt. „DU! Na warte Freundchen! Wenn ich dich noch einmal mit meiner Tochter erwische, dann glaub aber, das ich …“ „Paps! Jetzt hör aber auf! Ich und Shinichi haben uns gestern Abend noch zufällig getroffen und ganz im Gegensatz zu dir hat er mir schon gratuliert!“ Ran war immer noch rot, jedoch konnte man nun nicht mehr sagen, ob aus Scham oder aus Wut. „Verzeihung Mausebein, aber wir wahren bis eben so in den Fall vertieft, dass ich es bis jetzt noch nicht fertig gebracht habe, dir zu Gratulieren. Natürlich wartet auch noch ein Geschenk auf dich.“ „Sie sagen es Herr Mori. Kommissar Megure, wie sieht es aus? Gibt es was neues, was ich noch wissen sollte?“ „Nein leider nicht Shinichi, aber jetzt, wo du da bist, wird es nach diesem Ankündigungsschreiben bestimmt ganz einfach, das alles zu verhindern.“ Megure strahlte Shinichi entgegen, der alte Mann war wirklich froh, seinen Freund wieder in alter Frische bei sich zu wissen. Doch über all dieser Freude die sich in diesem Moment an diesem Tisch ausgebreitet hatte, tickten unerbittlich die Zeiger der Zeit die ein nahes Ende ankündigten. Megure wurde unsicher, denn der Oberschüler erwiderte sein Lächeln nicht. Auch Ran bemerkte die Nachdenklichkeit ihres Gegenüber. „Shinichi, was ist? Der Kommissar hat doch recht, es müsste doch ganz einfach sein, den Täter zu entlarven, bevor es überhaupt zu einem Mord kommt, oder?“ Shinichi Blickte auf. „Ach, meine Süße, ich wünschte, es wäre so, aber trotz dieser Botschaft wird es sehr schwierig, dieses Schauspiel zu verhindern.“ „Aber wieso denn das, Kudo?“ Takagi und seine beiden Kollegen sahen den jungen Detektiv ratlos an. „Nun, uns fehlen die beiden wichtigsten Personen dieses Szenarios. Der Regisseur und der Hauptdarsteller. Ich wage zu bezweifeln, dass der Darsteller selbst um seine Rolle weiß. Oder können Sie mir sagen, auf welche alle dieser Menschen diese Beschreibung passt?“ Betretenes Schweigen herrschte nun an dem fein gedeckten Tisch. Natürlich war es so, wie der Junge sagte, alle waren so von der großartigen Enthüllung der Botschaft gefesselt gewesen, dass sie nicht im Auge behielten, was ihnen noch fehlte. Ran sah ihn nur an, er war immer noch der gewandte Redner, der er schon immer gewesen ist. Er hatte die Gabe, Leute in einer Art in seinen Bann zu ziehen, dem sie sich nicht entziehen konnten. Mori war der Einzige, der auf das Geschwätz des Oberschülers nicht allzu viel Wert legte, sah nun mit betrübter Mine in die Runde und auf seine Tochter, die sich die Rede dieses vorlauten Burschen mal wieder viel zu viel zu Herzen nahm. „Was soll das? Wie werden ihn schon bekommen! Aber nun bitte ich Sie, Ran zu Liebe ein wenig bessere Laune an den Tag zu legen. Oder willst du Bursche mir etwa weiß machen, dass du nur wegen des Falles hier aufgekreuzt bist?“ Er erhob sein Glas: „Auf Ran! Alles Gute zum Geburtstag Mausebein!“ Es dauerte nicht lange und die ganze Runde stimmte mit ein und die Gläser klirrten beim Anstoßen. Die Beamten, sowie auch Shinichi versuchten, die Arbeit zu vergessen, die noch vor ihnen lag und redeten bald im fröhlichen Ton miteinander. Shinichi genoss dieses Beisammensein. Nun konnte er sich wieder ganz ungezwungen mit den Erwachsenen unterhalten und jedes Ma,l wenn seine Ran in ein Lachen ausbrach, füllte sich sein Herz mit Freude. Eigentlich wurde er heute beschenkt, denn er hatte es sich schon so lange gewünscht, sie wieder so lachen zu sehen. Die Runde löste sich nach einem gemütlichen Frühstück langsam auf und jeder ging seinen Beschäftigungen nach. Kogoro ging sich umsehen. Jedoch merkte man, dass sein Blick anscheinend nur auf weibliche potenzielle Täter gerichtet war, mit denen er sich bald angeregt unterhielt. Sonoko tat es ihm gleich und ging ebenfalls auf die Pirsch, denn sie wusste das sie die Beiden jetzt nur stören würde. Zwar hatte sie Makoto aber schauen kostete nichts. Die drei Beamten gingen in Richtung Deck voraus und in weitem Abstand folgten ihnen Ran und Shinichi. Sie gingen schweigsam nebeneinander, eher unfähig, dem anderen ins Gesicht zu sehen. Shinichi war offenbar tief in Gedanken, bis er plötzlich stoppte und sich Ran zu wand. „Ran also … wenn du willst.. wenn du willst, dann bleibe ich bei dir und wir machen uns einen schönen Tag. Ich denke dein Vater und Megure bekommen das auch ohne mich hin.“ Er beendete den Satz mit dem selben verlegenen und unsicheren stottern, mit dem er hin auch begonnen hatte. Ran runzelte die Stirn bei dem Anblick ihres jetzt zu schüchtern wirkenden Freundes. Kaum zu glauben, dass es der selbe war, der eben noch so von sich überzeugt an dem großen Tisch gesprochen hatte. Ran musste lachen. „Ich glaube kaum, mein Lieber, dass ich es lange mit dir aushalten würde.“ Er blickte auf und sah in das offenbar angesäuerte Gesicht seiner Freundin, das jedoch, sobald sie wieder anfing zu sprechen, die unverkennlichen Merkmale eines Lächelns zeigte. „Du hast doch keine Minute Ruhe, ehe du den Täter gestellt hast! Und glaubst du etwa wirklich, dass ich es mit dir aushalten kann, wenn du nur versuchst, die Tatsache zu überspielen, dass du es vor lauter Neugier nicht mehr aushältst? Oh, nein, mein Lieber, das tue ich mir nicht an!“ mit einem gespielten Trotz drehte sie sich zur Seite. „Aber Ran …?!“ Shinichi machte sich Sorgen um sie und das war auch deutlich an seiner Stirn zu erkennen, die die wellen eines starken Seegangs zeigte. „Aber glaub ja nicht, mein Lieber, dass ich dich aus dem Auge lassen werde! Ich werde an dir hängen, wie eine Klette oder glaubst du etwas, dass mir noch mal das selbe passiert, wie damals im Restaurant!“ Mit einem Lächeln ging Ran nun an ihm vorbei in Richtung Megure. „Was ist, du Meisterdetektiv, willst du dort Wurzeln schlagen?“ Shinichi, der sich bis eben nicht von der Stelle gerührt hatte, ging nun mit immer noch verdutztem Gesicht auf seine Freundin zu. Sie hatte ihn gerade schmerzlichst daran zurück erinnert, was damals im Restaurant vorgefallen war. Damals ist er einfach nicht schnell und gut genug gewesen. Diesmal sollte es anders laufen! Er war fest entschlossen, diesmal nicht so locker mit seiner Zeit umzugehen. Er sah auf und in seinem Blick sah man nun die Freude aber auch die Entschlossenheit den Fall anzugehen. Das für ihn so typische Lächeln zierte nun das Gesicht des Oberschülers. Ran, die sich gerade noch mal zu ihrem Freund herumdrehte, der ihr immer noch etwas nach hing, wurde bei seinem Anblick augenblicklich rot. Genau das war es, was sie sehen wollte. Er solle es genießen, das war der einzige Grund, warum sie wollte, dass er an dem Fall teil hatte. Und .. außerdem .. hatte es für sie nun auch nicht allzu viele Nachteile. Ran sah sich schnell noch einmal um, ihre Augen wanderten auf sein Gesicht, dieses zierte immer noch ein Lächeln, worauf hin ihres eine zarte rote Farbe annahm. Kapitel 7: Die Jagd beginnt --------------------------- Die Jagd beginnt Hi, na verwundert mich heute schon wieder zu höheren ? Nun es hat sich nun mal so ergeben ^^ ( sweet-dream und Shizukira *an kuk*) ich hoffe ihr freut euch alle Das nächste Kappi gibt’s aber dann definitiv erst nächsten Freitag also viel Spaß Lg eure Shelling Shinichi und Ran holten nun langsam auf. Es fiel ihnen nicht schwer, denn die drei Beamten warteten bereits am Ausgang des Salons. Alle drei sahen mit erwartungsvollen, jedoch auch verwirrten Gesichtern auf Shinichi, dieser versuchte dieses Erstaunen zu übergehen und direkt zur Sache zu kommen. Dieser Versuch jedoch scheiterte kläglich, als er bereits kurz nach dem Luft hohlen von Megure unterbrochen wurde. „Shinichi? Was soll das? Was machst du hier? Sagtest du nicht, dass wir nicht mit dir rechnen können?“ Shinichi wurde leicht verunsichert, was so viele Fragen auf einmal anging. Doch das überspiele er ganz gekonnt mit einem etwas arrogant anmutenden Satz. „Na, na Kommissar, denken Sie nicht, dass Sie für einen Mann, dessen Job es ist, Antworten zu geben, ziemlich viele Fragen stellen?“ Shinichi musste grinsen, als er das erstaunen des Kommissars nur zu leicht von dessen Augen ablesen konnte. „Aber nun seien Sie bitte nicht gleich beleidigt mein Lieber, denn sie haben schon recht, ohne Fragen keine Antworten. Nicht wahr?“ Shinichi lächelte Megure aufmunternd zu, als wolle er sagen, dass er ihn lobe, seine Arbeit gut zu machen und er in all seinen Fragen auf nichts anderes hinauswollte. Obwohl ihn die arrogante und vorlaute Art des Detektiven ärgerte, freute sich der Kommissar doch, ihn endlich wieder so zu sehen. Er tat diese vorlauten Bemerkungen zur Seite, die Shinichi seiner Meinung nach vor lauter Übermut und Freude geäußert hatte und lauschte nun gespannt und mit glücklicher Zuversicht den Worten seines alten Freundes. Shinichi, der die Reaktionen des Kommissars mit großer Zufriedenheit verfolgt hatte, freute sich über die alt bekannte Hoffnung, die nun wieder in den Augen des alten Mannes aufglühte. Shinichi fühlte sich in diesem Augenblick wie beflügelt und all der Schmerz und die Pein, die er in der letzten Zeit hatte erleiden müssen, waren verschwunden und der Shelock Holmes des neuen Jahrtausends war wieder voll in seinem Element. Wie ein Schulmeister, der seine Schüler dozierte, fuhr er fort: „Sie haben recht, Herr Kommissar, es waren die Äußerungen Conans, dass er sie nicht begleiten könne. Aber, mein Lieber, sehen Sie ihn hier irgendwo?“ Mit einem verschmitzten Grinsen verfolgte er die Blicke von Takagi und Sato, die sich fast reflexartig umsahen. Der Oberschüler musste sich sehr zusammenreißen, nicht laut los zu lachen, als sie ihn schließlich mit verwirrter Miene, doch anschließend mit resigniertem und leicht erbostem Blick ansahen, da sie begriffen, wie sinnlos die Suche nach dem kleinen Detektiven doch ist, wenn er doch in seiner wahren Gestalt vor ihnen stand. Auch Ran hatte dieses kleine Schauspiel beobachtet und auch ihrem zunächst verwirrten Blick folgte ein Lächeln. Und sie wurde bei dem triumphierenden Grinsen ihres Begleiters rot, sah zu Boden und folgte eine Weile ihren eigenen Gedanken. Bis schließlich seine Stimme sie sanft wieder in die Wirklichkeit zurück holte. „Selbst ich habe so einen gewissen Rahmen an Möglichkeiten, die mir mein heutiges Erscheinen hier erlauben und ermöglichen. Auch wenn meine Zeit leider wie immer begrenzt ist.“ Eigentlich wollte Shinichi in diesem Augenblick keine Pause in seiner Rede einlegen, aber die mitleidigen Blicke, die deutlich von Schmerz begleitet wurden, ließen ihn seine Worte verlieren und er blickte wenige Sekunden scheinbar hilflos vom Einen zum Anderen. Nach diesen wenigen Sekunden, die den jungen Erwachsenen für kurze Zeit an das erinnerten, was er hinter sich, jedoch auch immer noch vor sich hatte, holte er tief Luft und führte mit einem legeren Lächeln seinen Vortrag fort. „Was ist nun Inspektor, ich bin schließlich nicht nur hier, um mit Ran ihren Geburtstag zu feiern, sondern ich habe auch vor, Ihnen mit dem Fall zu helfen, oder besser gesagt, ich will ihnen helfen, dieses Blutbad zu verhindern.“ Die Blicke der drei Beamten wurden nun wieder ernst und sahen zu dem jungen Oberschüler auf. „Nun gut Shinichi.“ Der Kommissar räusperte sich, um seine Autorität und somit auch die ihm gebührende Aufmerksamkeit wieder zu erlangen. „Aber wo sollen wir Anfangen zu suchen? Wie haben nicht den geringsten Hinweis, wo wir anfangen sollen! Wir können doch nicht einfach ins Blaue hinein raten!“ Shinichi empfing die Empörung Megures mit einem Lächeln. „Der schlimmste Weg, den wir wählen können, ist den, keinen zu wählen. Sie haben nicht Unrecht, wenn Sie sagen, unser Vorhaben ist unmöglich, und doch haben wir gewisse Anhaltspunkte, die uns einen gewissen Rahmen dieses Labyrinths geben und ich denke, wir sollten dieser, wenn auch dünnen, roten Schnur als erstes folgen, ehe wir uns blindlings ins Ungewisse stürzen….“ „Aber Kudo, ich verstehe es nicht, wir wissen nichts weiter, als ...“ Takagi schaute sich schnell um und ließ nun die Lautstärke seiner Stimme um einige Dezibel sinken. „… als dass heute Abend auf diesem Schiff ein Mord geplant ist!“ Diese, eigentlich ernste Tatsache aus dem Munde des Inspektors brachte den Oberschüler wiederum ins Schmunzeln, dies jedoch verbarg er unter der geschickten Tarnung einer ernsten Stimme, die er nun wieder erhob. „Na bitte, Inspektor, Sie haben gerade unseren Faden gefunden.“ Der Inspektor wirkte nervös und zeigte mit zitterndem Finger auf sich selbst, diese von Verwirrung sprechende Geste wurde von einem gestammeltem „I…ich?“ begleitet. Kurz darauf wurde er von Sato mit einem etwas unsanften Stoß in die Rippen daran erinnert, dass er, als ein Inspektor der japanischen Polizei doch bitte Haltung bewahren solle. Doch auch Inspektor Sato konnte ihre Begeisterung, die die Worte dieses Jungen in ihr auslösten, nicht verbergen. Sie empfand ähnlich gespannte Aufmerksamkeit, die sie damals bei dem ersten Auftritt von dem schlafenden Detektiven Mori schon einmal empfunden hatte. Jedoch empfand sie die Worte des Oberschülers anders, er wirkte zwar stark und ja, fast schon gleichgültig. Aber in den Augen von Shinichi Kudo konnte sie genau erkennen, dass dem nicht so war. Sie zeigten ihr eine gewisse aufgewühlte Stimmung, das Glänzen der Jagd nach dem Unbekannten, aber auch die Angst zu versagen und somit ein Leben zu verlieren. Doch dieser Blick wurde gekonnt überspielt und lag hinter der Fassade des ruhigen Oberschülers, der sich offenbar freute, nun endlich wieder einmal Gehör zu bekommen. Wo hatte sie diesen Blick nur schon einmal gesehen? Wo nur? Es durchfuhr sie wie ein Blitz. Denn sie sah plötzlich nicht mehr in die Augen des Oberschülers Kudo, sondern sah hinab zu dem kleinen Conan, der versuchte, ihr etwas in aller Ruhe mitzuteilen. Schon damals hatte sie hinter den Vorhang aus Schein und Trug gesehen, den der Kleine mit seinem schauspielerischen Talent aufgebaut hatte und den Ernst der Lage erkannt. „Der leitende Faden, von dem ich spreche, ist, wie der gute Takagi uns eben schon berichtet hat, die Tatsache, dass die Tat genau hier und jetzt an diesem Ort stattfinden soll. Nun stellt sich mir die ganz einfache Frage, warum der Täter gerade diesen Ort und wohlgemerkt auch diese Zeit wählt. Die einfache logische Schlussfolgerung, die sich mir daraus erschließt, ist dass der Täter genau weiß, dass sich sein potenzielles Opfer heute hier an Bord befinden wird. Und wer ist es, der sich wohl hundertprozentig an Bord befindet. . . Niemand sonst als Kapitän und Besatzung. Diese These wird durch den Brief selbst schon gestützt, denn in den meisten Fällen finden wir Wörter aus der Seemannssprache, die uns den Mord ankündigen, was liegt da ferner, als zu behaupten, dass auch das Opfer, das hier auf hoher See sein feuchtes Grab finden soll, dieser bereits angehört?“ Trotz dieser wohl erfolgversprechenden Erklärung lag immer noch ernst in der Miene des Detektiven. Er wusste ganz genau, dass dies zwar alles sehr logisch war und auch die Wahrscheinlichkeit sehr groß sein musste, dass er recht hatte. Aber gibt es denn für Mord eine Wahrscheinlichkeit? Trotz des scheinbar so durchdachten und ausführlichen Ankündigungsschreibens, gab es doch die Möglichkeit, dass es sich um einen einfach Mord handelt, dem weder Sinn und Verstand einen Hintergrund gab. Diese Gedanken waren es, die die Stimmung der Anwesenden nicht gerade verbesserten. Auch der Kommissar wusste, dass ihnen nichts Anderes übrig blieb, als der Logik des Jungen zu vertrauen. Wieso auch nicht? Shinichi hatte bis jetzt schon so oft recht behalten, wieso sollte es nun nicht so sein? Er hegte nicht den grinsten Zweifel an Shinichis Theorie, aber die Last des drohenden Mordes, lag auf seinen Gedanken. Denn wie konnte man mit Gewissheit die Psyche eines Unbekannten vorhersagen? Noch dazu die eines Mörders. „Gut so haben wir wenigstens einen Anhaltspunkt, wie wir nun folgen können. Ich hätte ohnehin nicht genug Männer, um jeden einzelnen Passagier bewachen zu können. Wir drei zusammen mit den zwei Beamten aus der kleinen Polizeistation hier an Bord sind zu fünft und wir stellen die einzige befugte polizeiliche Macht auf diesem gottverdammten Kahn dar.“ Der Kommissar schüttelte missmutig den Kopf. „Nun denn, dagegen können wir nun auch nichts mehr unternehmen.“ Shinichi, der von seinen eigenen Worten genau so angespannt war wie alle anderen, lächelte dem Inspektor müde zu. „Ich denke, wir sollten nun bei dem Kapitän beginnen, denn an allem Unrecht, das geschieht, sind nicht nur die schuld, die es begehen, sondern auch die, die es nicht verhindern.“ Mit diesen Worten, die die Last auf den Schultern der Beamten sowie die auf seinen Eigenen nur noch erschwerte, machten sie sich auf in Richtung Brücke, auf der sie hofften, hinter der lenkenden Hand, die das Schiff durch den Ozean führte, einen Mann zu finden, der womöglich mehr wusste als sie… Kapitel 8: Actors on stage -------------------------- Actors on stage Nun beginnt der ernst der Lage ^^ ich freue mich das doch einige meine fic verfolgen und bedanke mich schon mal bei allen ♥♥♥ Besonders natürlich bei meinen Kommi schreibern !! Da macht das schreiben doch gleich noch viel mehr spaß ...das wars dann auch von mir alles gute und bis bald eure Shelling Für die andern Passagiere muss der Anblick dieser kleinen, recht nachdenklichen, Gruppe äußerst verwirrend gewesen sein. Schließlich hatten sie das herrlichste Wetter. Doch auch die warmen Strahlen der scheinenden Sonne vermochten die Gesichter der Männer und Frauen weder zu erhellen, noch etwas Licht in das Dunkel ihrer Gedanken zu bringen. Während diese ihren Weg zu der Brücke über das Deck fortsetzen, wurden ihre Blicke von der etwas unkonventionellen Methode des großen Meisterdetektiven Mori abgelenkt, der in ein Gespräch mit drei hübschen Damen verwickelt war, um so auf seine ganz eigene Art den Täter zu finden. Mitten ins Gespräch mit den drei hübschen, leicht bekleideten Damen vertieft, die ohne Weiteres seine Töchter hätten sein können, mischte sich ganz unverhofft die selbige ein. „Paaaps!!!!!!“ Mori fuhr augenblicklich zusammen und drehte sich nun ganz langsam zu seiner Tochter um. „Mau…Mausebein - und der Herr Kommissar.“ Dem berühmten Detektiven, der seine Fälle ja bekanntlich im Schlaf löst, war beim Anblick seiner Tochter der Angstschweiß ausgebrochen und aus seinem Gesicht war lägst jede Farbe gewichen, doch der Anblick des Kommissars schaffte ihm die Möglichkeit einer Ausrede und so wirkte er beim Fortsetzen seines Satzes schon wesentlich gefasster. „Melde gehorsamst, dass ich nun schon zehn junge Damen aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen kann.“ Seine Haltung vor seinem ehemaligen Vorgesetzten nahm bei dieser Aussage schon fast die Form eines Salutierenden an. Megure jedoch schnaubte nur verächtlich und wandte sich zum gehen um. „Mori, was ist, wollen Sie nun an den Ermittlungen Teil haben oder wollen Sie hier weiterhin jede einzelne Frau untersuchen?“ Der Detektiv, der sich bis eben noch nicht vom Fleck gerührt hatte, entkam nun seiner steifen Haltung und folgte dem Kommissar mit einem gestotterten „Na ..natürlich!“. Nun also zu sechst, machten sie sich auf die Suche nach besagter Brücke, zwar wusste Shinichi in etwa wo hin, jedoch kam der Kommissar seiner Erklärung zuvor und fragte einen vorbei laufenden Matrosen nach dem Weg. „Hey Sie, warten Sie einen Moment! Können Sie uns vielleicht sagen, wie wir zum Kapitän dieses Schiffes kommen.“ Der Angesprochene stoppte nur widerwillig seine schnellen Schritte und drehte sich langsam der kleinen Gruppe zu. Er musterte sie alle nur kurz, denn seine Augen blieben ziemlich schnell auf Ran liegen. Dieser Blick wurde, wie Shinichi ziemlich wütend feststellte, von einem einschleimenden Grinsen begleitet, das wie Kudo fand, einfach zu gut zu seinem restlichen Erscheinen passte. Er war braun gebrannt und hatte seine schwarzen langen Harre zu einem eng anliegenden Pferdeschwanz zusammen gebunden. Shinichi schnaubte bei dem Anblick dieses schmierigen Typen verächtlich, der sich ganz offensichtlich an seine Ran ran machte. Nachdem die Augen dieses seltsamen Typen immer noch auf ihr ruhten, wurde es Shinichi zu bunt, denn er konnte die Wärme der Wut und der, wie er sich leider eingestehen musste, Eifersucht nicht länger unterdrücken und er wollte dies auch gar nicht. Mit einem schnellen Schritt stellte er sich schräg vor Ran, so dass der Matrose nun gezwungen war, auch ihm einen Blick zu schenken. Ran, die die anrüchigen Blicken des Matrosen nur vage wahr genommen hatte, wich erschrocken zurück, als sich Shinichi vor ihr aufbaute. Sie beobachtete die Blicke der Beiden, weder der Eine, noch der Andere wich auch nur einen kleinen Schritt zurück, jeder hielt den Blick des Anderen standhaft aus. „Shin…Shinichi?“ Diese Worte von Ran waren weniger als ein Flüstern. Und doch hatte er sie gehört und sich auch sogleich der Gesichtsfarbe seiner Freundin angepasst, die leicht rot geworden war. Ran war verwirrt! Konnte das wirklich sein? Sollte Shinichi etwa allein wegen dem Blick …? Der schmierige Matrose, der wie sich bald herausstellen sollte, der Steuermann des Schiffes ist und somit auch Vertreter des Kapitäns, hatte die Reaktionen der Beiden beobachtet und schaute nun mit einem dreckigen Grinsen Shinichi direkt ins Gesicht. Er warf seinen Pferdeschwanz zurück in seinen Nacken und wandte sich, überheblich grinsend dem Kommissar zu, der nun schon leicht wütend auf den, auch für ihn unsympathischen Mann hinab sah. „Unbefugte haben keinen Zutritt zum Oberdeck! Die kleine Besichtigungstour können Sie sich also schenken! Es sei denn …“ er drehte sich wieder zu Ran „Nun für sie würde ich eine Ausnahme machen! Na was ist, meine Kleine hast du nicht Lust mich nach oben zu begleiten.“ Shinichi war in diesem Moment überglücklich wieder in seinem alten Körper zu sein, denn so hatte er nun die Gelegenheit, diesen Arsch für seine Frechheiten büßen zu lassen. Doch noch bevor Shinichi eine Reaktion hätte zeigen können, funkte ihm Kogoro dazwischen. Denn dieser war ganz offenbar auch nicht davon angetan, dass so ein zwielichtiger Kerl sich an seine Tochter ran machte. „Nun hör mal zu du Kerl. Wir sind von der Polizei und ermitteln auf diesem Schiff wegen Mordes!!“ „Na, na, Mori!“ der Kommissar schaute den Detektiven böse an. Schließlich sollte man nicht jedem die Tatsachen auf die Nase binden. Shinichi fand zwar auch, dass Kogoro ein wenig zu viel geplaudert hatte, doch genoss er die Wirkung, die die Worte bei dem Matrosen erzielte. Dieser wurde nämlich augenblicklich blass und hatte seine Sicherheit längst verloren. Sein bis eben noch so selbstsicheres Auftreten hatte sich in ein fast schon unterwürfiges stottern verwandelt. „Po.. Polizei? Ein Mord, höre ich da richtig? Nun gut, meine Herren, ich führe sie augenblicklich zum Kapitän.“ So folgte ihm die kleine Gruppe, nun sichtlich erleichtert, dass dieses sinnlose Gespräch nun endlich ein Ende gefunden hatte. Shinichi jedoch blieb in Gedanken versunken zurück. Dieses Verhalten …… das ist doch nicht …< „Shinichi?!“ Ran, die sich eben umgesehen hatte und feststellen musste, dass ihr Freund fehlte, lief nun auf ihn zu. „Shinichi was ist los? Geht es dir nicht gut?“ Shinichi sah nun in das besorgte Gesicht seiner Freundin, die nun ganz nah an ihn heran getreten war. „Was?“ Shinichi war verwirrt, jedoch wandelte sich sein Blick bald in einen sehr Friedvollen. „Nein, nein, mach dir keine Sorgen, mir geht es gut.“ Ran betrachtete ihn noch eine Weile skeptisch, lachte dann aber herzlich auf. Dieses Lachen beflügelte den jungen Detektiven regelrecht und beide machten sich auf, nun endlich den Kapitän kennen zu lernen. Dem leisen Klopfen des Steuermanns wurde mit einem kräftigen, jedoch angenehmen „Ja“ geantwortet. Die kleine Gruppe fand sich nur einen Augenblick später in einem Raum voller Instrumente wieder, die ein Piepsen und Surren von sich gaben. In einem offenbar bequemen Lederstuhl saß ein stattlicher Mann in Uniform. Man hätte ihm nicht vorgestellt werden müssen, um zu wissen, dass es sich fraglos um den Kapitän des Schiffes handeln musste. Hinter ihm stand eine, wie Shinichi sich eingestehen musste, sehr hübsche Frau und umarmte ihn von hinten. Neben den Beiden war ein junger Mann zu erkennen, welcher nun mit aufmerksamen Blick die Besucher musterte, die sich nun in dem Raum versammelten. Der Kapitän stand auf und sah mit fragendem Blick zu seinem Steuermann hinunter. Dieser scheinbar fragende Blick hatte Shinichis Meinung nach auch etwas Einschüchterndes. Der schnöselige Steuermann hatte sich nun wieder gefasst und sagte mit nun wieder altem Selbstbewusstsein „Polizei, Kapitän. Sind hier wegen einem Mord.“ Der Kapitän fuhr erschrocken zusammen. „Um Gottes willen, nein sind wir etwa schon zu spät?“ Er schaute sich fragend um, seine Autorität begann ein wenig zu bröckeln, die ermunternde, wenn auch ernste Stimme Megures gab sie ihm aber bald zurück. „Nein, nein Herr Furukawa, wir sind lediglich hier, um Ihnen ein paar Fragen zu stellen. Wenn ich mich vorstellen darf, Kommissar Megure. Das hier sind Inspektor Takagi und Sato, Kogoro Mori zusammen mit seiner Tochter Ran und..“ „Tomoaki, ein Praktikant des wehrten Kommissars. Ich bin hoch erfreut, Sie kennen zu lernen, Kapitän.“ Shinichi hatte den Kommissar in aller Eile unterbrochen und streckte nun seine Hand dem Kapitän entgegen. Dieser lächelte herzlich und schlug ihm mit seiner Pranke ein und schüttelte die Hand des jungen Detektiven. „Nun, Herr Kommissar wie stehen die Dinge?“ Megure schaute ein wenig beschämt bei Seite. „Leider wissen wir zur Zeit noch nicht ganz genau, wie wir vorgehen sollen. Deswegen habe ich ein paar Fragen an Sie.“ „Also dann immer her damit, wenn es nur dem Zweck dient, dieses Unheil zu verhindern, bin ich bereit, Ihnen jede Frage zu beantworten, die Sie nur wollen!“ Der Kommissar nickte Inspektor Takagi auffordernd zu. Dieser begriff und holte ein Notizbuch und einen Stift hervor, bereit, alles mit zu schreiben. „Nun gut, Sie heißen Neyshi Furukawa, sind 55 Jahre alt und sind Kapitän dieses Schiffes…“ Der angesprochene nickte zustimmend, also konnte Megure seine Befragung ohne Weiteres fortsetzen. Es folgten viele routinemäßige Fragen. Während Shinichi den Stimmen der anwesenden lauschte, konnte er nicht übersehen, dass Kogoro von der Frau, die sich bis eben noch hinter Furukawa befunden hatte, sichtlich angetan war. Und auch sie machte keinen Hehl aus ihren Gefühlen und schien stark mit Kogoro zu flirten. Als sie die Blicke des jungen Detektiven bemerkte, ließ sie ihm per Luft Post einen Kuss zu kommen und zwinkerte ihm zu. Der Oberschüler war nun völlig verwirrt und doch hatten sich seine Wangen ein wenig gerötet. Ran blieb das natürlich keines Wegs unbemerkt, jedoch war das Einzige, was sie zusammen bekam einen giftigen Blick zu ihrem Freund, der sich daraufhin verlegen an der Wange kratzte. Den Worten, die nun folgten, wies nun aber auch endlich wieder Shinichi Bedeutung zu. „Wie steht es mit Ihrer Crew, Herr Furukawa? Wussten Sie von Anfang an, wer hier heute mit Ihnen an Bord sein wird. Shinichi spitze die Ohren und sein Gesicht wurde schlagartig ernst. Der Kapitän jedoch begann das gewaltige Volumen seiner Lunge zu füllen, fast so, als ob es eine längere Geschichte werden würde. „Also wissen Sie, Herr Kommissar, das ist so. Wir wissen immer, dass eine gewisse Anzahl an Köchen, Matrosen, Dienstmädchen und so weiter hier an Bord sein wird, aber Fakt ist, dass wir uns erst wenige Stunden vor der Abfahrt kennen lernen.“ Megure, der gerade einen neuen Satz anfangen wollte, wurde jäh von Shinichi unterbrochen. „Und was ist mit den Angestellten selber? Wissen sie, dass sie unter Ihnen als Kapitän arbeiten werden?“ Der riesenhafte Mann wandte sich nun Shinichi zu, der ihn mit klaren. ernsten Augen ansah. „Nun, mein Junge, im Normalfall wäre das so, ja. Aber du musst wissen, dies ist eine ganz besondere Fahrt für mich und deswegen wusste keiner meiner jetzigen Angestellten, dass ich heute dieses Schiff befahren werde.“ Die Tonlage des Kapitäns hatte sich während des Sprechens dermaßen verändert, dass Shinichi genau wusste, dass es keinen Zweck hatte, nach dem so „besonderen“ Anlass zu fragen. Dies jedoch brachte eine andere Frage nach sich. „Also wusste wirklich keiner weder der Gäste noch der Mannschaft, wer alles an Bord sein würde?“ Der große Mann überlegte kurz, sagte dann aber mit einem sanften Lächeln. „Nein, ich denke außer uns vieren wusste keiner etwas von den Anderen“ „Sie vier???“, kam es sogleich aus den Mündern der drei Beamten. „Ja“ Der Kapitän schien verwirrt. „Mein Steuermann Yoshida, meine Frau Shinawa und mein Sohn Nataki. Wir sind die Einzigen, die von der jeweils gegenseitigen Anwesenheit wussten. Aber wieso in aller Welt wollen sie das wissen, Inspektor?“ „Äh..“ Takagi, der gerade zu einer Erklärung ausholen wollte, wurde sehr schnell von Megure sowie Shinichi daran gehindert. Der Kommissar witterte die aufkommende Gefahr und beschloss, die Befragung lieber später fort zu setzen. Denn es wäre nicht gut gewesen, wenn nun raus kommt, dass die vier nun als Hauptverdächtige galten. „Ich danke Ihnen für Ihre Aussage, wahrscheinlich werden wir Sie jedoch später noch einmal aufsuchen müssen.“ Der Inspektor und die Anderen waren schon halb zur Tür hinaus, als sie von Shinawa mit fröhlicher Stimme gerufen wurden. „Herr Kommissar, ich ... und mein Mann, wir würden uns freuen, Sie heute Abend an unserem Tisch willkommen heißen zu dürfen.“ „Das ist eine großartige Idee, Schatz“ sagte Herr Furukawa und umschlang mit seiner Pranke die zierliche Taille seiner Frau. „Nun..“ Megure war nicht wohl bei dem Gedanken, das er zur Tatzeit bei den Furukawas zu Tisch sitzen sollte, er wollte diese Bitte gerade ausschlage, da funkte ihm sein angeblicher Praktikant dazwischen. „Wir freuen uns und sind sehr geehrt, Ihre Gäste sein zu dürfen, Kapitän.“ Ein freundliches Lächeln überzog nun das Gesicht des Mannes doch verschwand es recht schnell und wechselte den Platz mit einem etwas traurigem Blick. „Ich hoffe, Sie finden den Täter auf dieser Fahrt. Schließlich…“, seine Stimme ging nun in ein Murmeln über, dass nur noch von Megure und Shinichi, den beiden Letzten in der Tür, wahr genommen wurde „...soll dies meine letzte sein …“ Kapitel 9: Zweisamkeit ---------------------- Zweisamkeit Hi es ist mal wieder Freitag und meine Fic steht aus ♥ Ich freue mich so viele neue Kommischreiber begrüsen zu dürfen ^^ Ich wünsche euch viel spaß beim Lesen und ein schönes WE bis dann alles liebe ♥ eure Shelling Ford Mit einem flauen Gefühl im Magen verließen nun auch der Kommissar und Shinichi die Brücke. Dem jungen Oberschüler ging die seltsame Begegnung mit dem Kapitän nicht aus dem Kopf, er war tief in Gedanken versunken, bis Takagi sich zu Wort meldete. Die vier hatten auf dem Privatdeck Stellung bezogen und sahen nun hoffnungsvoll in das Gesicht der beiden Nachzügler. „Wieso sollen diese Leute denn nicht wissen, nach wem wir suchen?“ Nun wollte Takagi doch endlich wissen, warum der Kommissar und Shinichi ihm eben den Mund verboten hatten. Jedoch war er sich nicht besonders sicher, wem er diese Frage stellen sollte, also warf er sie einfach in den Raum und sah nun abwechselnd zu dem Schülerdetektiven und seinem Vorgesetzten hin und her. Shinichi, der bis eben noch mit all den merkwürdigen Begebenheiten kämpfte, sah kurz zu dem Beamten auf, ließ dann aber dem Kommissar den Vortritt. Dieser antworte in einem sehr ausgewählten Ton, der zwischen einem leisen, zurückhaltenden und einem etwas genervten schwankte. „Zwar haben wir den Kapitän darüber informiert, was wir anhand des Briefes herausgefunden haben, aber ihm nun schon unsere heutigen Schlüsse mit zu teilen, wäre in Anwesenheit aller einfach viel zu gewagt gewesen.“ Die Pause, die Megure nun machte, nutze Shinichi, um zu Wort zu kommen. „Genau. Schließlich wissen wir nun, dass es sich bei dem Mörder wahrscheinlich um einen der vier handeln muss...“ Shinichi schwieg. Man meinte, es hätte diesen Worten noch etwas folgen müssen doch der Detektiv hüllte sich in Schweigen. Diese Ruhe jedoch wurde von Inspektor Sato unterbrochen. „Also für mich ist und bleibt das ganze ein Rätsel. Denn wenn wir uns den Brief mal ansehen, können wir doch von einem recht intelligenten Täter ausgehen. Wäre solch ein kluger Mensch nicht auch schon bald unserem Ausschlussverfahren auf die Schliche gekommen? Was ich also nicht verstehe ist, warum es diesen Brief überhaupt gibt?“ „Mmmmmm…“ Es war fast so still, dass man das Rattern der Räder im Inneren der denkenden Köpfe fast hätte hören können. Auch auf dem Privatdeck war es ruhig, außer der kleinen Gruppe, die sich in Gedanken vertiefte, war nur das Rauschen der See zu hören, das in dieser unheimlichen Stille eine enorme Lautstärke annahm. Als der Kommissar bemerkte, dass auch all dieses Nachdenken zur Zeit nichts brachte, beschlossen sie, erstmal zurück in den Salon zu gehen, wo bereits das Mittagessen bereitet wurde. Denn zwischen dem späten Frühstück und den recht schleppend vorankommenden Ermittlungen waren schon mehrere Stunden vergangen. An ihrem Tisch trafen sie dann auch wieder auf Sonoko, die den Tag an Bord dieses Schiffes so verbracht hatte, wie man es eigentlich auch sollte. Von der eher fröhlichen und ausgelassenen Stimmung, die noch am Morgen herrschte, war nicht mehr viel übrig. Die drei Polizisten unterhielten sich angeregt mit dem Privatdetektiven, während Ran Sonoko von der abendlichen Einladung erzählte. Woraufhin sich diese gleich selbst einlud. Shinichi jedoch stocherte nur missmutig in seinem Essen herum. In seinem Kopf herrschte Chaos. In diesem Fall passte bis jetzt kein Puzzle Teil in das Andre. Selbst der Brief, der dem ganzen eigentlich einen Rahmen geben sollte, löste sich langsam in Wohlgefallen auf, ähnlich dem sanftem Schaum des Meeres, der den Bug des Schiffes nur für eine sehr kurze Zeit säumte und sich dann wieder in der großen Dunkelheit des Wassers verlor. Shinichi gab seiner Ungewissheit Kund, indem er sich mit einem leisen Stöhnen den Hinterkopf rieb. Ran, die sich bis eben noch angeregt mit ihrer Freundin unterhalten hatte, sah nun auf ihr Gegenüber, der sich ganz offenbar um etwas sorgte. Zwar hätte sie sich für ihren Geburtstag auch etwas anderes gewünscht, als einen bevorstehenden Mord, aber allein die Tatsache, dass er hier war, machte schon einiges wieder gut. Doch was Ran nun sah, ließ die Angst des frühen Morgens wieder in ihr aufsteigen. Die besorgte Miene, mit der er auf seine Uhr sah, rief Ran augenblicklich das Bild des kleinen Conan in Erinnerung. Shinichi sah zu seiner Freundin auf, aus ihrem Gesicht war jegliche Farbe gewichen. Seine Blicke wurden nicht erwidert, also versuchte er sie mit einigen Worten wieder zurück in die Realität zu locken. „Ran ?.. Ran, kommst du mit, ich muss in meiner Kabine noch etwas erledigen?“ Sie erschrak kurz und sah dann zu ihm hinauf, denn er war in der Zwischenzeit aufgestanden. Sie nickte bejahend und wollte ihrem Freund gerade folgen, als die autoritäre Stimme ihres Vaters an ihr Ohr drang. Mit einem schnellen Ruck war dieser aufgesprungen und stützte sich nun wutentbrannt auf den, von seinem heftigen schlag noch wackligen, Tisch. „Oh nein, Mausebein du geht nirgendwohin und erst recht nicht mit diesem ...diesem...“ Das Gesicht des Detektiven verzog sich zu einer hässlichen Fratze, mit der er nun Shinichi musterte. Die Blicke, die er Ran zukommen ließ hingegen, waren erfüllt von der flehenden Bitte, auf ihn zu hören. Doch diese Mimiken wandelten sich in Sekundenschnelle in ein ein wenig schmerzverzerrtes Ächzen um. Dieses war die Reaktion auf Sonokos Aktion. Diese hatte mit einem kräftigen Zug das Ohrläppchen des Detektiven geschnappt und den besorgten Vater so wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. „Macht ihr euch nur einen schönen Tag, Ran. Dein Vater und ich helfen dem Kommissar, so gut es geht.“ Ran sah leicht verwundert und verunsichert zu ihrem Vater. Der schien trotz Sonokos beherzten Zugriffs nicht wirklich erfreut. Sonoko bemerkte diese Zweifel in den Augen ihrer Freundin sofort und blickte nun streng zu Kogoro. Sie wollte mit allen Mitteln versuchen, den beiden einen schönen Tag zu ermöglichen. Schließlich konnte man ja nie wissen, wann sich dieser Krimi Freak wieder vom Acker macht. „Nicht wahr, Herr Mori!!“ der Satz erfüllte die drohende Wirkung, die Sonoko ihm zukommen ließ. Kogoro gab auf und sackte erschöpft in seinem Stuhl zusammen. Also verabschiedenden sich nun die beiden Oberschüler von der Tischgruppe und verließen auch bald darauf den Salon. Ran, die ihrem Freund folgte, hatte nur Augen für ihn, während dieser schon wieder tief in Gedanken schien. Während sie ihm auf Schritt und Tritt nach unten zu seiner Kabine nachsetzte, kamen den Beiden plötzlich zwei völlig aufgelöste Frauen entgegen. Sie litten offensichtlich schrecklich, denn ihre Angst verschaffte sich in perlenden Tränen Erlösung. Nur schwer konnte sich eine der beiden Frauen fassen und das Wort an Shinichi richten. „Sie ..sie sind von der Polizei? Nicht wahr?“ Das Schluchzen in ihrer Stimme machte es Shinichi sehr schwer, die aufgelöste Frau zu verstehen. Während Ran ihnen stützend zur Seite stand, wurden sie mit ein paar schnellen und erfahrenen Blicken von Shinichi gemustert. „Nun ja.. Wenn ich mich vorstellen darf. Tomoaki, allerdings bin ich noch im Praktikum, es wäre also besser, wenn sie sich mit ihrer Vermisstenanzeige direkt an den Kommissar wenden.“ Das Bibbern fand ein jähes Ende, denn nun blickten die beiden Frauen völlig fassungslos auf den Jungen man. „Meine Damen, zu erkennen, dass sie auf der Suche nach Jemandem sind ist keine Kunst, wenn ich mir ihre völlig aufgelösten Gestalten betrachte. Noch dazu, dass ziemlich abgegriffene Foto einer Jungen Dame, das sie so krampfhaft an ihre Brust drücken.“ Als Shinichis Augen sich dem Bild entgegen richteten, begann das Schluchzen von Neuem, auf zu heulen. „Ja ..ja. Meine Tochter. Sie..sie ist gestern Abend nicht mehr in ihr Zimmer zurück gekehrt.“ „Mmmm..“ Shinichi stützte sich mit der Hand das Kinn. „Sie haben sie also gestern Abend zum letzten Mal gesehen?“, ein stummes Nicken. „Nun, meine Dame, dürfte ich mir das Bild ihrer Tochter einmal ansehen?“ Zuerst stutze die etwas dicklichere Frau, gab dann aber Shinichi doch schweren Herzens das Foto. Dieser überflog es kurz und murmelte dann ohne jegliche Röte, leise zu sich selbst. „Mmm.. hübsch, hübsch!“ Ran, die nun wieder hinter ihm stand, waren diese Worte auch nicht entgangen und sie sah nun Shinichi wütend an. Jedoch riss sie sich zusammen und von ihrer erstmaligen Empörung blieb nur noch ein trauriger Blick zurück. „Nun gut .. Jedoch denke ich nicht, dass ich ihnen sehr behilflich sein könnte. Es ist, wie gesagt, am besten, wenn sie sich an den Kommissar wenden. Sie finden ihn im Salon…“ er wand sich zum Gehen und auch Ran hatte ihren Weg schon fortgesetzt, als er sich schnell noch einmal zu den beiden Frauen herum drehte. „Einen Moment noch? Woher wissen Sie von der Anwesenheit der Polizei auf diesem Schiff?“ Die etwas korpulentere, ältere Dame nickte schräg zu ihrer Begleiterin hinüber. „Meine Tochter hat es in Erfahrung gebracht.“ Shinichis Blicke wanderten zu der jungen, hübschen Dame an ihrer Seite, diese war ein wenig errötet und betrachtete mit großem Interesse die Spitzen ihrer Schuhe. Als sie dann endlich zu Shinichi auf sah, stieg die Röte in ihr nur noch mehr an und sie nickte verlegen. Das war alles, was er von den Beiden noch wissen wollte, also setzte nun jeder seinen Weg weiter fort. Ran, die sich Anfangs doch sehr gefreut hatte, war nun gänzlich still und trottete, mit einem flauen Gefühl im Magen, hinter ihrem Freud her. Dieser war nun dabei, mit ein wenig ängstlichem Aussehen, verzweifelt die Karte für seine Kabine in seinen Sachen zu suchen. Als diese dann endlich aus seiner Jackentasche auftauchte und auf dem Boden des langen Flurs landete, brach es aus Ran heraus. Sie konnte dieser unerträglichen Anspannung nicht länger Stand halten. „Du Shinichi … ich also …“ Er sah verwundet zu ihr hinauf. „Also diese ...diese Dame ..“ Sie blickte ihm nun flehend in die Augen und auch wenn Shinichi eine Weile brauchte, begriff er, was in seiner schönen Freundin vorging. „Ach Ran!“, sagte er mit sanfter Stimme und kam nicht umhin, ein wenig zu erröten. „Mach dir mal keine Sorgen! Meine Fragen und Aussagen sind nur wichtig, um das Dunkel, in das dieses Schiff hinein zu steuern droht, etwas zu lichten.“ Er lachte nun wieder, als er ihren hoffnungsvollen Blick sah. Ran, die sich mittlerweile schon wieder ein wenig gefasst hatte, wollte eigentlich auf etwas Anderes hinaus. Denn diese Reaktion war führ ihren Freund einfach zu untypisch. „Aber sag mal, Shinichi? Interessierst dich denn gar nicht für das vermisste Mädchen? Ich meine, sonst stürzt du dich doch auch auf jeden noch so kleinen Hinweis?“ „Keine Sorge, ich weiß alles, was ich wissen wollte.“ Shinichi lächelte, doch seine Augen strahlten große Entschlossenheit aus… Kapitel 10: Shinichis Motiv --------------------------- Shinichis Motiv Hi, wieder steht ein Wochenende ins Haus und somit auch meine Fic ^^ Ich möchte mich nochmal bei allen bedanken die sie lesen ♥ natürlich auch bei den Kommi schreibern ♥♥♥ ihr seid die besten ! Natürlich auch bei Diracdet der mir immer sagt was ich besser machen soll Danke ^^ Soo schlus mit dem Gesülze ich wünsche euch viel Spaß !! Bis dann eure Shelling Nun endlich betraten die beiden Oberschüler Shinichis Kabine. Dieser ging voran, hinüber zu einer kleinen Tasche, die auf einem schmalen Tisch stand. Der Raum war recht klein und nur die nötigsten Möbel standen dicht an dicht bei einander gereiht. Ran sah sich um. Sie wusste, dass die Kudos sich auch was Größeres hätten leisten können, doch als Urheber dieser kleinen Kabine kam nur Shinichi in Frage, der, wie sie ja wusste, so wenig wie möglich auffallen wollte. Sie schaute kurz zu ihm herüber, doch er durchwühlte immer noch seine kleine Reisetasche. Sie trat in den Raum und roch sofort einen Duft. Shinichis Duft. Sie wusste nicht, ob es ein Parfüm war, das er benutze oder ob er von ihm selbst ausging. Doch jedes Mal, wenn sie ihn roch, fühlte Ran ein wohlig warmes Gefühl in ihrem Inneren. Im Glauben, er würde dort noch länger auf der Suche nach irgendetwas sein, setzte sie sich auf den einzigen kleinen Sessel im Raum. Dieser stand neben seinem Bett. Es war eindeutig benutzt worden, denn sie konnte sehen, wie schlampig Shinichi es wieder gemacht hatte. Sie schüttelte nur den Kopf. Diese Unordnung passte so gar nicht zu dem großen Schülerdetektiven Shinichi Kudo. Denn schließlich war er es doch, der System und Ordnung hinter jedem noch so komplizierten Verbrechen sah und es durch logisches Denken und Schlussfolgern aufklärte. Doch all diese Dinge machten Shinichi erst zu ihrem Shinichi. Ihr Shinichi. Ran wurde augenblicklich rot, allein wie sie ihn mit ihren Gedanken vereinnahmte machte ihr die große Liebe zu ihm wieder bewusst. All das, was sie letzten Abend mit ihm zusammen an Deck gespürt hatte. Die Hoffnung, die Liebe, die wohlige Wärme, die er ausstrahlte. Ob auch er... all das spürte? Ob er am Ende... vielleicht das Gleiche dachte? Waren die Beiden wirklich so blind und erkannten ihre waren Gefühle füreinander nicht? Sie, die einfühlsame Frau und er der große Detektiv und Menschenkenner. Konnte es wirklich sein, dass sie beide so blind waren und nicht wussten, was in dem jeweils Anderen vorging? Wussten sie es wirklich nicht? Konnte das sein? Oder war es möglich, dass… Doch dieser Gedankengang wurde von einem Anderen jäh unterbrochen. Und Rans Augen weiteten sich und waren nun von Angst erfüllt. Denn am Fuße des Bettes konnte sie die Sachen von Conan erkennen, die er noch zwei Tage zuvor getragen hatte. Sie schaute von den Sachen auf und sah kurz zu Shinichi, der ihr immer noch den Rücken zu kehrte, dann wanderte ihr Blick wieder zurück. Zurück zu den Kindersachen. Zu Conans Sachen … Zu Shinichis. Wieder wurde ihr bewusst, dass die Situation, in der sie sich jetzt befand von der einer normalen Schiffsreise um Längen abwich. Es war keine lustige Fahrt, die sie mit einem ihrer Schulfreunde machte, für den sie heimlich Gefühle hegte. Nein, es war eine riskante und gefährliche Unternehmung! Nicht nur, dass auf diesem Schiff ein Mord geplant war, nein, Shinichi hatte sich extra für sie den Qualen den Gegengiftes unterzogen, und das nur für einen Tag! Um einen Tag bei ihr sein zu können! Dabei ist er das doch immer gewesen. Er war immer bei ihr, immer, wenn sie Shinichi vermisste, war Conan da. Wenn sie in Gefahr war, war Conan da. Der Kleine hat sie ständig getröstet, hat sich die Vorwürfe angehört, die sie Shinichi machte, aber nicht machen konnte. Doch der kleine Junge, mit dem sie all ihre Geheimnisse geteilt hatte, existierte in Wirklichkeit gar nicht. Nein… Es war ihr Freund, es war Shinichi, der keine andere Wahl hatte, als so zu agieren. Und doch kam bis jetzt nicht ein Wort des Vorwurfs, er hatte es einfach geduldet und wollte ihr helfen und selbst jetzt machte er sich nicht über sie lustig. Sprach die vielen Tränen nicht an, die sie wegen ihm vergossen hatte. Shinichi hatte sich verändert, in der Zeit, die er als Conan verbrachte, viel von seinem Charakter eingebüßt. Er machte sich aufgrund ihrer gefühlvollen Art, die so oft mit Tränen verbunden ist, nicht mehr über sie lustig und auch seine hochtrabende Arroganz war einem gesunden Selbstbewusstsein gewichen. Ran hatte regelrecht einen Klos im Hals, die vielen Gedanken und Erkenntnisse, die sie nun erst hatte überrumpelten die Oberschülerin. Dabei wusste sie nun schon mehrere Tage um Shinichis Geheimnis, doch erst jetzt merkte sie, dass sie langsam anfing, alles zu verarbeiten und zu verstehen… Sie sah augenblicklich auf. Waren das etwa seine wahren Absichten? Die junge Frau war sich dessen ganz sicher, er ist nicht nur gekommen, um ihr eine Freude zu machen, nicht nur, um ihren Geburtstag mit ihr zu feiern, nicht um den Fall zu lösen. Nein ... Er war hier, damit sie, Ran, nun alles endlich einmal richtig verdauen konnte. Denn er wusste, dass es ihr nicht in der Gegenwart von Conan möglich war. Sie konnte es nicht, wenn ihr die ganze Zeit der kleine Conan vor ihrer Nase rum lief, der ja eigentlich ihr Freund Shinichi war und sich nun auch immer mehr wie er benahm. Er hat es einzig und allein ihr zu liebe getan. Ran schluckte und sie sah nun hinüber zu Shinichi der gerade gefunden hatte was er gesucht hatte. Ran musste es schaffen, sie musste endlich lernen, irgendwie damit klar zu kommen, oder... oder zumindest besser damit klar zu kommen. Nicht nur sich selbst zu liebe, nein, sondern auch seines wegen. Sie wollte es ihm so angenehm wie möglich machen. Sie schaute schuldbewusst zu Boden. Denn sie wusste, dass sie es ihm in der letzten Zeit wohl nur noch schwerer gemacht hatte. Sie musste mit ihm umgehen lernen, aber dieses Lernen sollte nicht, wie in der letzten Zeit, auf seine Kosten laufen… Sie musste sich jetzt einfach an ihrem Verhalten Shinichi gegenüber orientieren. Das, wozu sie beim letzten Mal keine Gelegenheit hatte. Das Verhalten, wozu sie schon so lange keine Gelegenheit mehr hatte. Wenn da nur nicht dieses ungute Gefühl wäre… „Ran?“ Shinichi sah sie an. Er machte sich Sorgen um sie. Sie saß da, blass und fast in dem kleinen Stuhl versunken. Er hatte sich eben kurz umgesehen und als sein Blick auf seine Kindersachen fiel, hatte er gewusst das sie wohl für die hellen Wangen seiner Freundin verantwortlich waren. Es muss für sie ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Fast so, als stünden Conan Edogawa und er, Shinichi, auf einmal zusammen vor ihr in diesem kleinen Raum. Nun eigentlich stimmte das ja auch, aber dass es dem jungen Mädchen nun so deutlich klar werden musste, tat ihm Leid. „Ran!?“ Erst jetzt rührte sie sich aus ihrem Schlaf, der Schock saß ihr offenbar in den Knochen und auch Shinichis beruhigende, klare, blaue Augen brachten nur langsam ein sanftes Rot zurück auf ihre Wangen. „Ran, alles in Ordnung bei dir? Ich räume das schnell weg, dann..“ Er wollte sich gerade zu seinem Bett umdrehen, als sie ihn durch einen sanften Griff am Arm festhielt. „Nein,… nein Shinichi, lass nur!“ Für einen kurzen Moment schauten sie sich in die Augen und der Oberschüler konnte die wärmende Ausstrahlung seiner Freundin für einige wenige Sekunden genießen. „Was hast du denn gesucht?“ Der Oberschüler, der sich für einen kurzen Moment in der Tiefe ihrer blauen Augen verloren hatte, wirkte nun im ersten Moment etwas irritiert. „Bitte..? Ach ja!“ Er öffnete seine Hand und hielt nun das kleine ohrringförmige Mobiltelefon in der Hand, das der Professor extra für ihn entworfen hatte. „Ich brauche ein paar Informationen, die mir wohl am Besten der Professor geben kann.“ Mit diesem Satz setzte er sich auf sein Bett, genau gegenüber von Ran und neben die Sachen von Conan. Ran sah ihm zu, wie er die Nummer wählte und anschließend auf das Freizeichen wartete. Auf welcher Spur er wohl war? Wusste er vielleicht jetzt schon, wer der Täter war? Es machte Ran sichtlich Spaß, ihren Detektiven bei der Arbeit zuzusehen. Endlich ertönte an Shinichis Ohr das Freizeichen und kurz darauf wurde auch schon der Hörer abgenommen. „Herr Professor, hören Sie, ich brauche folgende Informationen….“ ……“Was ..Oh, Ai. ..Du bist es?!“ Ran konnte beobachten, wie sich das Gesicht ihres Freundes zu einem leicht motzigen Grinsen verzog und in seiner Stimme lagen deutlich Ironie und Sarkasmus. „Jaa, Ai ich lebe noch… Nein, sie sind noch nicht aufgetaucht,… ja verdammt, ich weiß, wie viel Uhr es ist!“ Ran konnte nur vage ahnen, worüber sich die Beiden wohl unterhielten und sie wusste nicht, ob sie Aufgrund von Shinichis Antworten nun lachen sollte oder besser sich noch mehr sorgen. Nach diesem kurzen Gespräch mit der Chemikerin klang er langsam genervt. „Ist ja gut, Frau Doktor, ich werde alles nach Ihren Anweisungen befolgen, wären Sie jetzt so freundlich und würden den Professor ans Telefon holen… bitte!“ Ran konnte nun nach wenigen Sekunden die Stimme des Alten Mannes am Telefon hören, jedoch verstand sie wieder nicht, worüber sie redeten. „Guten Tag, Herr Professor… Jaa mir geht es gut. Hören Sie zu, ich brauche ihre Hilfe, genauer gesagt, brauche ich Informationen über einen Gewissen … Neyshi Furukawa… ja genau der. Gut, okay. Was? Ja,… ja auch , gut Professor ich verlasse mich auf Sie. Bis dann.“ Shinichi legte auf und dieser feine Funken in seinen Augen glimmte von Neuem auf. Nun hatte er einen weiteren wichtigen Schritt in seinen Ermittlungen getan, mal sehen, was sich hinter diesem Riesen von Mann verbirgt. Er war nun wieder Feuer und Flamme und auch Ran sah in den klaren Augen des jungen Detektiven eine echte Gefahr für den Mörder. Sei wusste, dass der Mut, die Entschlossenheit und diese unbändige Kampfeslust dem Täter zum Verhängnis werden würden. Er wäre gerne noch etwas geblieben, hier unten, allein ..allein mit ihr, schließlich hätten sie sich viel zu sagen gehabt… Doch die Umstände ließen es nicht zu, es war kurz vor sechs und sie würden sich nun bald auf dem Privatdeck des Kapitäns zum Dinner treffen. Und außerdem… Shinichi schaute durch das winzige Bullauge hinaus aufs Meer. Die langsam Untergehende Sonne, versprach nichts Gutes. Auch Ran wusste, dass die Stunde des Mordes nun immer näher rückte, sie konnte genau spüren, wie nervös Shinichi nun wurde. Sein Ziel war es nicht, den Mord aufzuklären, Nein … er wollte ihn verhindern. Also machten sich die Beiden langsam auf nach oben zurück zu dem Privatdeck. Während ihrem Gang durch das Schiff begegneten sie kaum jemanden. Alle Passagiere hatten sich in den großen Salon zu dem ersten offiziellen Dinner versammelt, sie jedoch gingen an dem festlich geschmückten Salon vorbei, weiter hinauf zu dem Privatdeck des Schiffes. Oben angekommen stellten sie fest, dass sie außer zwei Matrosen die Einzigen auf dem Oberdeck waren. Beide lehnten sich an die Rehling und sahen der Sonne entgegen. „Wo die wohl bleiben?“ Shinichi war bemüht ein Gespräch an zu fangen, doch Ran ging nicht weiter auf ihn ein. Ihre Stille beunruhigte ihn sehr, denn er war sich sicher, dass er dafür verantwortlich war. Um sich abzulenken, schaute er den zwei Matrosen zu, die eifrig ihre Arbeit machten und das Deck putzten. „Ganz schöne Schinderei..“ Der Eine hatte offenbar jetzt schon genug von der anstrengenden Arbeit und lehnte sich kurz gegen die Wand der Abstellkammer. „Na, nun hör aber auf! Sieh lieber zu, dass du das Seil da weg räumst!“ Der etwas dicklichere Matrose, der sich bis eben noch an die Wand der Kammer gelehnt hatte, sah nun dahinter und verzog wütend das Gesicht. „Also echt! Die Seile hätten die eigentlich schon gestern Abend weg räumen müssen. Da sieht man es mal wieder! So eine Schlamperei, haben einfach Eins vergessen.“ Er hob es auf, machte die Tür auf und schmiss es lustlos in die Abstellkammer. Shinichis ironisches Lächeln verschwand im nächsten Augenblick in den straffen und nun sehr angestrengten Zügen seines nun angespannten Gesichtes. Ran und er hatten sich eben umgedreht und sahen nun dem Kommissar und seinem Gefolge entgegen. Sie unterhielten sich eifrig, denn auch die Familie Furukawa begleitete Sie. Der Kommissar erwiderte Shinichis Gedanken, das konnte man deutlich seiner Mimik anmerken. < Der Vorhang geht auf.. nun liegt es an uns, das Drehbuch um zu schreiben…> Kapitel 11: Leben und…Tod ------------------------- Leben und ……Tod Hi hier bin ich mal wieder und leite das Wochenende ein ^^ Ich freue mich wirklich über diese vielen Kommis !!! ♥♥ :3 Ich hoffe euch gefällt auch dieses Kappi alles liebe und noch einen schönen Tag *knuddel* eure Shelling Eigentlich hätte man meinen müssen, dass sich eine fröhliche Runde zu einem gemütlichen Dinner zusammen fand, das durch die glitzernden Lichter, die auf den Wellen tanzten, erst die richtige Atmosphäre bekam. Doch die Tatsache, dass dieses bunte Lichterspiel von dem immer näher rückenden Sonnenuntergang hervorgerufen wurde, verbreitete eine angespannte Stille, die dem Anlass nicht passend erschien. Man setzte sich zusammen an einen großen Tisch. Eine lange Tafel an der jeder seinen Platz fand. Natürlich bildete das Oberhaupt des Schiffes den Anfang. Der große Mann, der in der Lage war, mit seiner bloßen Anwesenheit einen ganzen Raum völlig auszufüllen, neben ihm seine in wenig, wenn auch zartes Dunkelblau eingehüllte Frau, die nicht nur die Blicke des schlafenden Detektiven auf sich zog. Der sonst so unauffällige Sohn hatte sich in einen prunkvollen Anzug geschmissen und wirkte nun ganz anders. Man konnte nun deutlich die genetischen Ähnlichkeiten zwischen dem Kind und den beiden Eltern erkennen. Die zarte und zerbrechliche Art hatte er in jedem Fall von seiner Mutter, diese jedoch spielte mit dieser Tatsache und machte sie sich zu Nutze, wenn sie sie brauchte. Die großen Augen, die so offen in die Welt hineinblickten, stammten unübersehbar vom Vater. Das jedoch wurde Shinichi erst im Laufe einiger Gespräche klar, die er mit dem Sohn des Kapitäns an diesem Abend führte. Der Glanz, der sich in diesen Augen zeigte, wirkte nur kurz und schwach, während die Blicke des Vaters ständig von ihm erfüllt waren. Dieser Glanz war es, der einen in den Bann zog, fesselte und nicht wieder los ließ, gleichzeitig jedoch war es diese Macht, die den Jungen Detektiven zittern ließ… Shinichi, der sich neben Ran und Nataki befand, nahm vom Bann dieser Augen abgelenkt, die Karte entgegen. Er schaute kurz auf und beobachtete alle, wie sie eifrig anfingen, diese zu studieren. Ein kurzer Blick viel auf Megure, der ihm gegenüber saß. Der Junge Mann atmete noch einmal tief aus, holte dann aber endlich entschlossen Luft … Der Kellner war noch nicht gegangen, als Shinichi ihm die Karte, ohne auch nur einmal hinein gesehen zu haben, wieder entgegen reichte. „Ich freue mich, Sie alle im Namen des Kommissars einladen zu dürfen, der sich entschlossen hat, uns alle heute Abend auf seine Kosten speisen zu lassen…“ Die Blicke des Jungen und des Kommissars trafen sich kurz. Dieser schaute ihn nur verblüfft an, begriff aber dann recht schnell, welches Ziel Shinichi verfolgte. Das Lächeln, das er der großen Runde kurz entgegnete, kostete ihn viel Kraft, denn daraufhin ließ er sich erschöpft in seinen Stuhl zurück fallen und gab nun auch seine Karte wieder ab. Die Blicke, die er Shinichi nun zukommen ließ, waren wirklich nicht die nettesten. Er verstand zwar, dass es für den Jungen nur diese Möglichkeit gab, jedoch wunderte er sich doch über die Dreistigkeit und Selbstverständlichkeit, mit der der junge Mann agierte. Es war wirklich Shinichi, wie er leibt und lebt. Und doch… Und doch konnte auch Megure nicht übersehen, dass er sich verändert hatte. Er ging mit so viel Bedacht an die Sache heran, mit so viel feinfühlender Zurückhaltung und Ernsthaftigkeit, dass es den Beamten erschrak. Zwar war Shinichi schon immer ein guter Detektiv, doch als der Kommissar das letzte Mal mit ihm zusammen arbeitete, war er… Er war ein Kind… Nicht in dem Sinne, in dem er es zu seinem Bedauern heute war. Nein. Er war unerfahren und von seinem Ruhm und Erfolg geblendet. Dem Kommissar fiel dies erst jetzt auf, erst jetzt, als Shinichi nach so langer, nun …… „Abwesenheit“, wieder da war. Er konnte nicht sagen, wieso, aber irgendwie … Ja, irgendwie stimmte es den alten Beamten traurig, ihn so zu sehen… In dem man Shinichi die Jugend „geschenkt“ hatte, hatte man sie ihm genommen… Shinichi, der nun alle Karten eingesammelt hatte, wurde nun von allen erwartungsvoll angesehen, denn man nahm an, dass er nun auch das Gericht verkünden würde. Zugegeben… Für einen kleinen Moment stand er auf dem Schlauch. Schließlich hatte er sich die Karte ja nicht einmal angesehen… Wie sollte er da sagen, was es nun aufzutischen galt? Er konnte einen kurzen Blick auf die Karte erhaschen und sah, dass sie in drei Teile geteilt war. Erleichtert atmete er nun aus. „Bringen Sie uns die drei Menüs auf der Karte, am besten so, dass sich jeder von dem nehmen kann, das er will!“ „Uff“ Während der junge Detektiv sich erschöpft von der Anstrengung des Abends, zurück in seinen Stuhl fallen ließ, konnte er beobachten, wie sich nun langsam Gespräche entwickelten… Der Abend schien nun doch endlich noch ins Rollen zu kommen. Auch Ran war bemüht, sich in die Gruppe zu integrieren und versuchte, mit dem schüchternen Nataki, der neben ihr saß, ein Gespräch anzufangen. Shinichi beobachtete das verhalten des 19 jährigen genau. Anfangs kam das Gespräch zwischen ihm und Ran nur schwer ins Rollen, dann jedoch fing Nataki begeistert an, von Maschinen und Technik zu erzählen und Rans Gesichtsausdruck konnte Shinichi entnehmen, dass sie mit so manchem Begriff so ihre Schwierigkeiten hatte. Die Euphorie des jungen Mannes steigerte sich bin ins Unermessliche. Der Wortschwall prasselte unaufhörlich auf Ran ein, ihre Faszination jedoch galt schon lang nicht mehr seinen Worten, sondern seinem plötzlichen Auftreten. Beim Thema Flugzeuge angekommen, war er nicht mehr zu bremsen, der Glanz in seinen Augen, mit denen er nun Ran betrachtete, kam jedoch nicht nur von der Begeisterung, die er für seine eigenen Worte empfand, sondern auch von der ehrlichen Freude, endlich einen aufmerksamen Zuhörer gefunden zu haben. Langsam wurde es Shinichi zu viel… Der erfahrene, beobachtende Blick des jungen Detektiven wandelte sich kaum merklich in einen Taxierenden um, mit dem er den Jungen nun abtastete. < Jetzt reichts aber langsam, Mann! > Das Gesicht Rans konnte er nicht erkennen, zwar saß sie neben ihm, hatte ihm jedoch den Rücken zugewandt, um sich mit Nataki unterhalten zu können. „Oho, ist da etwa jemand eifersüchtig?“ Es war Sonoko, die aus Shinichis schmalen Augen und roten Wagen die Gefühle des Detektivs deutete. Mit einem verschmitzten Grinsen sah sie nun die drei Jugendlichen an, denn auch Nataki hatte aufgrund dieser Aussage sein Gespräch unterbrochen und sah nun die beiden Oberschüler, von denen einer gänzlich rot angelaufen war. „Nun mach aber mal halblang, Sonoko!“ Doch Shinichis Ärger stachelte die Oberschülerin erst recht an, vielleicht konnte sie so auch Ran einmal klar machen, was er für sie empfand, wenn er das schon nicht selber hin bekommt… „Na ist doch wahr! Du bist ja fast noch schlimmer als Conan!“ Sonoko lachte lauthals vor sich hin, Ran jedoch schaute nun den verlegenen Shinichi an, der sich, wie es schien, am liebsten in irgendein Loch verkrochen hätte. Ausgerechnet er, den sonst nichts aus der Bahn wirft … Konnte es wirklich sein? War er wirklich... eifersüchtig? < noch schlimmer als Conan… > Ran versuchte sich an die Reaktionen des Kleinen zu erinnern.. Ihr wurde warm und ihre Wangen bekamen eine leichte Röte. Wenn sie so zurück dachte, gab es da schon mehrere Augenblicke, an denen sie sich über diese Anwandlungen des Grundschülers gewundert hatte… Wenn man das nun auf Shinichi bezog? Dann könnte es wirklich sein… Es könnte sein… Tief in Gedanken versunken ließ sie kaum merklich ihren Kopf sinken. < Shinichi...> Kudo, der aufgrund von Sonokos „Vergleich“ nur noch verärgerter war, lächelte sie nur ironisch an … < Wenn du wüsstest, meine Liebe, wenn du wüsstest..> Plötzlich meldete sich auch der schlafende Kogoro wieder zu Wort, der sich bis eben den Bauch mit den Leckereien voll gestopft hatte. „Hör mir bloß mit dem Knirps auf! Ich bin froh, dass der mir heute mal nicht zwischen den Beinen rum läuft. So hat der große Kogoro Mori endlich die Gelegenheit, sich voll und ganz von seinem detektivischen Gespür leiten zu lassen. „Na klar, Onkelchen…! Meinst du etwa, das Gespür, das dich eben zu den äußerst verdächtigen Frauen gezogen hat?“ Ein ironisches Grinsen begleiteten Shinichis Worte. Er hatte zwar sehr leise gesprochen, Ran jedoch hatte ihren Freund trotz allem gehört und sah in nun verwundet an.. < Onkelchen?> Ran musste kichern, zu hören, wie der erwachsene Shinichi ihren Vater mit Onkel ansprach, war doch zu komisch. Shinichi, der nun die kichernde Ran betrachtete, wurde sich seines Fehlers langsam bewusst und so musste auch er grinsen. Dass Ran nun schon über die Tatsache, dass Conan Shinchi ist, lachen konnte, ließ ihn erleichtert aufatmen. Sie würden es schon lernen… „Ich werde dann mal gehen...“ Der Kapitän erhob sich, bückte sich jedoch noch einmal und gab seiner Frau einen Kuss auf ihre Wange. Der Kommissar fuhr erschrocken hoch, versuchte jedoch seine Beunruhigung so gut, wie es ging, zu verbergen. „Wohin denn, wenn man fragen darf?“ Herr Furukawa hielt kurz inne und betrachtete den Kommissar mit skeptischem Blick, es war wieder einer dieser Blicke, die Shinichi einen Schauer über den Rücken laufen ließen, er konnte sich auf diesen Mann keinen Reim machen. Die sanfte Stimme, die weichen Augen, alles schien auf einen liebevollen Menschen hin zu deuten, der für alle nur das Beste wollte. Doch hinter der Fassade dieses mächtigen Schiffes schien eine Meuterei im Gange zu sein, die sich ab und zu an Deck zeigte. So plötzlich, wie den Jungdetektiven dieser Gedanke übermannte, so schnell hatte sich der Blick des Kapitäns auch wieder geändert. „Ich gehe und löse Yoshida ab...“ er sah kurz zum Fenster hinaus „…es wird Zeit.“ Er wandte sich grade zum gehen, drehte sich dann jedoch noch einmal zu seinem Sohn um. „Und dir, mein Sohn, empfehle ich, dich mit dem Jungen Fräulein ein wenig mehr über die Schifffahrt zu unterhalten, schließlich ist das deine Zukunft, mein Junge.“ Er legte ihm seine Pranken auf die Schultern und sagte im allerherzlichsten Ton. „Ich weiß, du wirst mich noch stolz machen.“ Nataki blickte zu seinem Vater auf und lächelte. „Ja, das werde ich, Vater!“ „Na, wusste ich es doch! Der Genuss der See liegt uns eben im Blut, mein Junge.“ Daraufhin ging der Kapitän aus dem Zimmer, sein Sohn sah ihm noch lange nach... Shinawa beugte sich zärtlich zu ihm herüber und legte nun ihre zierliche Hand auf seine Schulter. Er sah zu ihr auf, aus seinen Augen war jeglicher Glanz gewichen und auch sie erwiderte seinen traurigen Ausdruck… Es war sieben Uhr. Shinichi wurde von Minute zu Minute immer nervöser, zwar stand die Sonne noch weit über dem Meer, aber ihr leicht orangener Schein ließ erahnen, dass der Sonnenuntergang nur noch ca. eine Stunde weit entfernt lag. Ran, die sich bis eben in die Gespräche der Anderen integriert hatte, sah nun besorgt auf ihren Freund. < Ach Shinichi … > Sie sah, wie sehr er sich quälte, sie wusste, dass er das Rätsel um den ominösen Brief noch lange nicht gänzlich gelöst hatte. Eines bereitete ihr jedoch besondere Sorge. Er lächelte nicht…. Es war Shinichis Art, selbst bei dem schwierigsten Fall noch ein Lächeln auf den Lippen zu haben, und dass ohne große Anstrengung. Es war die Kniffligkeit, die ihn reizte und anspornte, er genoss es, wenn ihn ein Fall in den Bann zog. Aber heute… Er war ernst und in sich vertieft, auf der Suche nach der Lösung, die diesen schrecklichen Mord verhindern kann. Denn darin bestand der Unterschied... Der Mord hatte noch nicht statt gefunden, jedoch weiß er um seien Wahrscheinlichkeit. Diesmal geht es nicht darum, den Täter zu finden und den Mord aufzuklären. Es galt, ihn zu verhindern… Shinichi lehnte sich gequält zurück, < Nichts passt ineinander, es ist alles viel zu verworren!> Jeder der Vier könnte Opfer und Täter sein… er war bis jetzt nicht in der Lage, auch nur Einen auszuschließen. Selbst er, bei dem Shinichi schon eine gewisse Ahnung hatte, könnte es sein… Er könnte es sein… In diesem Augenblick kam der Steuermann die geschlossene Tür herein, setze sich an den Tisch und begann zu essen. Dies jedoch gelang ihm Anfangs nur bedingt… Er konnte kaum Atmen und der Schweiß ran ihm übers Gesicht... < Wieso schwitzt der Kerl so? Es sind schließlich kaum 20 Meter zur Brücke... und überhaupt, wieso kommt er jetzt erst? > Shinichi beobachtete ihn genau, der Steuermann hatte sein Mahl nun beendet und ließ sich müde in seinen Stuhl zurück fallen. Der jung Detektiv jedoch konnte eine gewisse Anspannung feststellen, die sich anscheinend als standhaft erwies. Sein stechender Blick jedoch fiel Yoshida auf, er sah eine kurze Zeit wie vom Donner gerührt zu dem Detektiven. Die zwei Kontrahenten wagten es nicht, die Blicke von einander abzuwenden, bis der Steuermann seinen Mund zu einem hässlichen Grinsen verzog, das Shinichi kurz irritierte. Als er sich dann aber Ran zu wandte und anfing, mit ihr zu flirten, wusste Shinichi, dass dieses hinterhältige Grinsen nur die Selbstsicherheit und Arroganz ausdrückte, die dieser Kerl an den Tag legte. Die Wut, die in Shinichi auszubrechen drohte, wurde vom Sohn des Kapitäns jedoch jäh unterbrochen. „Ich gehe mal auf die Toilette.“ Der 19 jährige stand auf und verließ seinen Platz. Shinichi wollte aufstehen… ein Blick nach draußen hielt ihn jedoch davon ab, die Sonne grenzte noch nicht an den Horizont… Doch die Unruhe, die den jungen Detektiven quälte, nahm sichtlich zu… < Verdammt, wenn ich mich nur nicht …> Als Nataki jedoch nur kurze Zeit später wieder auf seinem Platz saß, ging Shinichi weiter seinen Gedanken nach. Ran, die sich aus den Klauen der Bestie, beziehungsweise des Steuermanns befreit hatte, machte sich mittlerweile große Sorgen um Shinichi. Ihr tat es Leid, dass er seinen „freien Tag“ nicht einmal genießen konnte, bei seinem Anblick schlug ihr Herz immer schneller… Was war es nur? Was nur? Dieses seltsame Gefühl… Sie machte sich große Sorgen um ihn und starrte ihn entgeistert an. Shinichi, der gerade mal wieder am Ende eines Gedankenganges angekommen war, der, wie heute schon so oft, mal wieder ins Leere führte, sah sie nun an. Ran… Eine tiefe Trauer ergriff sein Herz. Er hatte eigentlich einen schönen Tag mit ihr verbringen wollen. Und stattdessen? Stattdessen war er mal wieder mitten in einem Fall... Wie auch das letzte Mal, damals im Restaurant... < Dieser blöde Mord...> Immer kommt etwas dazwischen… Vielleicht waren ihre Leben zu verschieden… Vielleicht war es ihnen einfach nicht vergönnt… Shinichi schüttelte sich. Er wollte diesen Gedanken los werden. Nein! Er würde schon dafür sorgen, er würde darum kämpfen… Shinawa hatte sich vor einer Weile aufgemacht, um nach ihrem Mann zu schauen, als einige Zeit später ihr Schrei über das Privatdeck hallte… Shinichis Schritte überschlugen sich. Es waren nur ein paar Meter und ein kleiner Gang, die die beiden Räume trennte, diese hatte er bald überwunden. Bei dem Anblick stockte dem jungen Mann der Atem. Der Boden der Brücke war in tiefes Rot getaucht... Und der Kapitän von Fate hing leblos über dem Steuer, das Schiff steuerte nun führungslos, der noch am Horizont stehenden Sonne entgegen.... Kapitel 12: Blutiger Untergang ------------------------------ Blutiger Untergang Hallo ^^ ich wollt mich nochmal ganz offiziel für die Kommis bedanken ^^ ihr seit sooo süüüüß♥ Ich hoffe das auch dieses Kappi euch gefällt und verweise wegen der Rechtschreibung wie immer auf Diracdet *danke ^^* Soo genug von mir ^^ ich wünsche euch viel spaß und ein schönes Wochenende ♥ eure Shelling Die zierliche Frau hockte in sich zusammengesunken auf dem Boden… Der Erste, der sich aus der Gruppe löste, war Megure, der mit schnellen, wenn auch unsicheren Schritten auf den Leichnam, wie er gleich feststellen sollte, zu ging. Er überprüfte die Vitalfunktionen Herrn Kurukawas. Dann schüttelte er mit einem mitleidigen Blick zu seinen Beamten den Kopf. Trotz ihrer Aufgelöstheit bekam die Frau des Toten diese unglückverheißende Geste mit, sie stöhnte auf und der Fluss ihrer Tränen war nun nicht mehr zu stoppen. Jeder einzelne Tropfen gliederte sich in die Strömung ein und folgte ihrem Fluss, gleich dem prunkvollen Schiff Fate, das sich nun allein in den Wellen seinen Weg suchte. Das Schluchzen und Wimmern seiner Mutter machte nun auch dem jungen Nataki klar, wie es um seinen Vater bestellt war. Kraftlos sackte er neben seiner Mutter zusammen. Wimmernd legte er seine Hand auf ihre Schulter, dies jedoch war ein Mittel um ihn zu trösten, er wollte die Wärme und Geborgenheit seiner Mutter spüren. Diese fiel daraufhin in seine Arme. Takagi wurde los geschickt, um die beiden an Bord ansässigen Beamten aus ihrem Büro zu holen, nebst allen notwendigen Utensilien, um den Tatort zu sichern und zu Untersuchen. Kogoro half den beiden noch übrig gebliebenen Familienmitgliedern auf und brachte sie nach draußen. Ran wollte gerade folgen, um den beiden ebenfalls Trost zu spenden… als sie bemerkte, das sie hier viel mehr von Nöten war… Ihm war schlecht… Er hätte es verhindern können!! Lag er falsch? Natürlich, denn sonst wäre… < Ach verdammter Mist > Shinichis Gedanken waren wirr und kreisten in Höchstgeschwindigkeit umher. Wie konnte er nur... Wie hatte er das Leben eines Menschen nur so leichtfertig aufs Spiel setzen können? Ein Spiel … das er verloren hatte. Er... Er ganz allein war für den Tod dieses Mannes verantwortlich... Der geistige Schmerz, der den jungen Oberschüler plagte, verschaffte sich in einem leisen Stöhnen Gehör. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, donnerte er seine Faust gegen den Türrahmen, in dem er immer noch stand. Doch auch der physische Schmerz vermochte den in seinem Inneren Tobenden nicht zu stillen… Er war leichenblass, wohl sehr passend für die gegenwärtige Situation, aber nicht für ihn... Nicht für Shinichi … Normalerweise wäre er schon lange am Werk, würde sich die Leiche anschauen und nach kleinen Details suchen, die nicht stimmen, diesmal aber... Ran versuchte ihn ganz vorsichtig anzusprechen, denn das Verhalten ihres Freundes machte ihr nun doch sichtlich Angst. Doch auch ihre zarte Stimme konnte den jungen Detektiven nicht zur Besinnung bringen. Nach jenem Akt der Selbstverletzung jedoch hielt es Ran nicht mehr aus und packte ihn bei den Schultern. Wie aus einem schrecklichen Traum erwacht, brauchte Shinichi ein paar Sekunden, um zu verstehen was passiert war. Er blickte auf, direkt in ihre traurigen und entsetzten Augen... „Shin... Shinichi?“ Der Angesprochene schaute erst verwundert, schüttelte dann aber mit gesenktem Blick langsam den Kopf. Sie sollte nicht wissen, was er über sich dachte… Sollte nicht wissen, was er gerade von sich hielt… Die Bilder des in Flammen stehenden Hauses tauchten wider vor seinem Inneren Auge auf... Wieder hatte er versagt... Shinichi versuchte, den Gedanken abzuschütteln und fand in ihren Augen Trost. Es kam den Beiden vor als wären sie völlig allein, alles um sie herum existierte nicht mehr, die beiden Oberschüler hatten sich nun voll und ganz in den Augen des anderen verloren... < Was für eine unpassende Situation...> Aber er konnte nicht anders, sie schien ihm so nah, schien zu wissen, was er dachte... < Ach, wenn sie es doch nur wüsste... > Die Beiden waren sich jetzt verdächtig nahe, Ran war es, die den entschiedenen Schritt auf ihn zu machte, sich zu fragen, was mit ihm los sei, war nur noch ein Vorwand, um ihm nahe zu sein... In Shinichi tobte ein Kampf, er wusste nicht, ob es Liebe und Vernunft waren, die in ihm stritten, aber er wollte, dass die Liebe gewinnt! Er wollte, dass… Aber das hübsche Gesicht seiner Freundin, die, die er mehr liebte, als alles Andere auf der Welt, so einer Gefahr aussetzen, solchen Qualen… Nein. Er wich zurück, zurück in die um ihn herum existierende Welt, zurück von ihr. Er lächelte, lächelte sie nur verlegen an... Ran war von den plötzlichen Verhaltensänderungen erschrocken und fuhr ebenfalls hoch. Die junge Frau war verwirrt, fand aber an dem Lächeln ihres Gegenübers Gefallen und lächelte ihm ebenfalls verlegen zu. „Ich will euch Beide ja nur ungern stören, aber wir haben hier schließlich einen Toten und ich würde mich schon sehr freuen, wenn sich Shinichi das Ganze mal ansehen würde.“ Der Kommissar hatte die Szene peinlich berührt mit angesehen... Er hatte sie wirklich nur ungern unterbrochen, obwohl... Es schien ihm so, als wäre sie das schon kurze Zeit vorher gewesen. Aber wieso...? Es war doch schließlich ein offenes Geheimnis, dass die beiden Oberschüler mehr als nur Freundschaft füreinander empfanden... Er blickte seiner Inspektorin in die Augen - auch sie hatte sich in den letzten Minuten mehr auf das vermeidliche junge Paar konzentriert... Sie wich jedoch seinen Blicken aus und schaute grübelnd zu Boden. Shinichi atmete noch einmal tief durch… Wie wohltuend doch diese frische Seeluft war. Er atmete so tief ein, wie es nur ging, jetzt galt es, alle Gedanken zu verdrängen... Sich nur auf den Fall zu konzentrieren, um wenigstens den Täter zu schnappen... Also machte sich der Detektiv an die Arbeit, beobachtet, aber ungestört von Sato, Megure und Ran. Trotz des flauen Gefühls in seinem Magen genoss er es, wieder so frei arbeiten zu können, ohne sich zu verstellen, ohne eine Kopfnuss zu riskieren, ohne sein Verhalten rechtfertigen zu müssen , ohne... ohne die Last seines Kinderkörpers... Auch Sato beobachtete die Bewegungen des Detektiven genau, es waren die, die Conan auch immer inne hatte, die selbe Vorgehensweise, jedoch ohne sich scheu nach allen Seiten um zu sehen. Ganz routiniert, ruhig und selbstsicher... Shinichi stand nun mitten im Raum und verschaffte sich einen genauen Überblick über das Bild, das sich ihm bot. Der leblose Körper des Kapitäns hang auf seinem Stuhl über das Ruder hinweg... Und schaute mit seinen nun leblosen Augen der Sonne entgegen. Der Oberschüler konnte nicht glauben, dass es die selben Augen waren, die ihm noch vor wenigen Minuten einen Schauer über den Rücken haben laufen lassen. Aber nur diese Veränderung machte es ihm möglich, sein Handwerk auszuführen, denn die Hüllen der Verstorbenen spiegelten in keinster Weise mehr etwas von ihrem Leben wieder. Zwar waren mit ihren Körpern immer noch Erinnerungen verbunden, doch den Leichen nun gegenüber zu stehen war für ihn relativ leicht, denn schließlich… schließlich waren sie tot. Es war ein Durchschuss durch den Kopf, dementsprechend sah nun auch die Brücke aus. Der Kapitän muss gesessen haben, als dieser ausgeführt worden war und ist erst daraufhin nach vorne gesunken, das Ruder hatte jedoch seinen Sturz abgefangen. Neben der schlaff nach unten hängenden Hand des Opfers fand sich eine Pistole... sie war noch warm... Der Oberschüler trat einige Schritte zurück und versuchte, schon einmal grob den Schusswinkel zu rekonstruieren. Er überlegte kurz und schaute daraufhin zur Tür. Er ging auf sie zu, drängte sich an Ran und Sato vorbei, die ungünstiger weise davor standen. Er nahm nichts wahr, vollkommen in seine Arbeit versunken, untersuchte er den Türrahmen und alles in einem Meter Entfernung davon. Ran beobachtete ihn genau, es bereitete ihr Freude, ihn so zu sehen, die Gewissheit jedoch, dass dieser, sein gegenwärtiger Zustand, nicht lange anhalten würde, überschattete das Lächeln der jungen Frau. < Seltsam... > Mit einem schnellen Blick hinaus in den Flur beendete er die Untersuchung < Wirklich seltsam... > Für einen kurzen Moment verharrte er in dieser nachdenklichen Pose, die für ihn so typisch war. Keiner der Beamten wagte es, ihn zu stören. Bis Takagi hereingestürmt kam... „Kommissar Megure, ich habe die beiden Polizisten mitgebracht, jedoch...“ „Was ist, Takagi?“ Der Kommissar ahnte nichts Gutes. „Nun, wir haben da ein kleines Problem..., wir haben nicht all das Material, das wir zur Untersuchung des Tatortes benötigen.“ Takagi schluckte, zwar war er nicht an diesem unzureichenden Bestand schuld, aber als Überbringer dieser schlechten Botschaft musste er mit entsprechenden Konsequenzen rechnen. Der Kommissar knurrte wie ein Hund, dem man seinen Knochen vor der Nase weg schnappte. Doch die Standpauke fiel aus. „Was und wie viel haben wir?“ Takagi wurde rot „Nun... wir haben Material, um Fingerabdrücke zu nehmen, jedoch recht primitiv, wenn ich das so sagen darf… nun das war es leider auch schon. Mit mehr können uns die werten Herren einfach nicht dienen.“ „Bitte.. ist das alles?“ Megure glühte vor Wut, er konnte diese miesen Bedingungen einfach nicht akzeptieren, aber was hatte er schon für eine andere Wahl? Die beiden Polizisten waren ebenfalls rot angelaufen, die Situation war ihnen mehr als peinlich. „Nun, Herr Kommissar, das ist alles, was man auf einem Kreuzfahrtschiff an Bord haben muss, mal abgesehen von dem Material für den Nachweis von Schmauchspuren. A-Aber, ich kann Ihnen versichern, es tut uns…“ „Ach pabelapap, sicher ist, dass uns im Grunde alles fehlt, was wir brauchen. Wie soll man denn so arbeiten können!!!! Puh... was ist mit dir, Kudo, eine Idee?“ Der junge Detektiv blickte aus seinen Gedanken gerissen auf, hinauf in die mit Erwartung und Hoffnung erfüllten Gesichter seiner Freunde. Die kurze Verblüffung über die lange Ungewohntheit dieses Anblickes wich einem selbstsicheren Lächeln. „Nun, natürlich reichen die Utensilien, die wir haben, nicht wirklich aus, um den Fall aufzuklären, aber mein lieber Kommissar, unmöglich ist es keines Falls. Schließlich verfügte Holmes damals auch noch nicht über all diese Kenntnisse.“ Er ging nun auf die beiden Polizisten zu... „Ich würde die Herren jedoch bitten, alle möglichen Spurensicherungen durchzuführen...“ Die beiden Beamten blickten den ihrer Meinung nach wohl etwas vorlauten Jungen Mann verwirrt an, als dieser dann jedoch ihren Blicken hart standhielt, setzten sie sich in Bewegung, machten Fotos und sicherten die Fingerabdrücke. Dann wandte Shinichi sich wieder den anderen drei Beamten zu. „Bevor ich mein bisheriges Statement abgebe, würde ich gerne mit den drei Verdächtigen reden..“ Der Steuermann, der ja nun auch immer noch im Zimmer anwesend war, schreckte zusammen, er glaubte sich verhört zu haben. „Was zum Henker willst du damit sagen? Verdächtigst du uns etwa?“ Die Nasenflügel des Casanovas blähten sich vor Wut. „Wer wird hier verdächtigt?“ Frau Kurukawa war zusammen mit ihrem Sohn eingetreten. Sie wirkte gefasst und versuchte, Haltung zu bewahren. In ihren Augen jedoch blitzte Argwohn auf, es schien ihr gar nicht zu gefallen, in Verdacht zu stehen. Sie, die doch ganz offensichtlich sehr um ihren geliebten Mann trauerte. Nataki war an ihrer Seite, auch er schien überrascht, war aber mehr damit beschäftigt, den Blick nicht auf seinen Vater fallen zu lassen, der von den beiden Beamten nun fotografiert wurde. „Es ist ganz einfach Tatsache, meine verehrte Frau Kurukawa, dass nur einer von Ihnen dreien den Mord hatte begehen können, genauso, wie es fest stand, dass nur einer von Ihnen das Opfer sein konnte...“, er schnappte nach Luft. < Verdammt, nun konzentrier dich endlich! > „Denn nur Sie wussten, wer hier auf jeden Fall an Bord sein würde, nämlich Sie. Nur Sie drei wussten es und konnten...“ Er hielt inne. Was sollte er jetzt noch sagen? Der einzige Grund für die Annahme der Täterschaft einer der drei war der Brief! Der Brief... Der jetzt jedoch an Macht verloren hatte, denn... Sein Blick wandte sich nach draußen, nun trennten nur noch wenige Minuten die Sonne von ihrem Bad in der See. „Und konnten das Ankündigungsscheiben an uns verfassen!“, beendete Megure seinen Satz. Shinichi wollte widersprechen, hielt sich dann jedoch zurück. Zwar schied der Brief nun aller Wahrscheinlichkeit als Mittel der Eingrenzung aus, die Tatsache aber, dass alle Drei die einzigen Bekannten des Opfers waren, rahmte sie nun wieder ein. „Nun Ku..äh..To-Tomoaki? Was wolltest du die Herrschaften Fragen?“ Shinichi reagierte etwas spät auf die Frage von Megure, richtete sich dann aber an Frau Kurukawa. „Ich würde gerne wissen, in welchem Zustand Sie das Zimmer vorgefunden haben, als sie den Leichnam ihres Mannes entdeckten?“ Ein Wimmern durchzog die zierliche Gestalt, jedoch fand Shinawa die Kraft, Shinichi anzusehen und zu sprechen. „Also, ich wollte, wie gesagt, nach meinem Mann sehen, ich begab mich direkt dorthin, schon in dem kleinen Gang kurz vor der Kurve fiel mir das Sonnenlicht auf, das ihn erhellte. Wie Sie nun selber sehen, befindet sich in dem Gang nur ein kleines Bullauge und da mein Mann sonst immer pflegte, die Tür zu schließen, empfand ich es schon als recht seltsam, also beschleunigte ich meine Schritte. Als ich dann um die Ecke in die offene Tür sah, da... da...!“ „Habe ich Sie also richtig verstanden, dass die Tür offen stand, als sie eintraten?“ „Ja.“ Er nickte anerkennend und drehte sich nun mit einem gewissen Ekel zu dem Steuermann um. Um Antworten auf seine Fragen zu bekommen, musste er seinen Hass gegen ihn unterdrücken, das wusste Shinichi, doch es fiel ihm reichlich schwer ... „Und Sie, was geschah als der Tote Sie ablöste?“ Der Steuermann zitterte, grinste aber hämisch, er genoss die Macht über den Detektiven. „Es war alles, so wie immer. Er hat mich abgelöst, wünschte mir einen guten Appetit. Ich verließ den Raum und schloss die Tür.“ „So, so …“ Der Kommissar, der gerade fragen wollte, was der junge Detektiv denn nun bezwecke, wurde von den beiden Polizisten unterbrochen. „Kommissar, wir konnten nichts Außergewöhnliches feststellen, außer…“ „Jaaa?“, keifte Megure „Also wir... auf der vermeintlichen Tatwaffe finden sich nur die Fingerabdrücke des Toten und die Schusswunde deutet daraufhin, dass die Pistole direkt am Kopf abgedrückt worden ist...“ „Aber die Kugel? Wo ist Die?“ „Sie werden sie am Ende dieses kleinen Ganges finden, vor der Ecke, aus der Tür hinaus in den offenen Schrank mit den Rettungswesten.“ Shinichis Stimme wurde immer leiser… Der Kommissar überlegte kurz .. „A-Aber das bedeutet ja ..“ Er konnte seinen Satz nicht mehr zu Ende führen, denn der Boden unter seinen Füßen bebte und der Ohrenbetäubende Lärm ließ seine Stimme verblassen. Dann… Stille... Ran war durch die Erschütterungen nach vorne gegen Shinichi gefallen. Dieser hatte sie aufgefangen und hielt sie nun am Arm. Keiner bewegte sich, alle waren still... Dann jedoch hörte man eilige Schritte die Treppe hoch laufen, dann im Gang und schließlich standen zwei Matrosen in der Tür… Völlig außer Atem und schweißgebadet. Sie wollten gerade ihre Stimmen erheben, doch der Anblick des Toten brachte sie ins Schwanken... Der Steuermann ergriff als nun höchste Autorität des Schiffes das Wort. „Was in Gottes Namen ist passiert?“ Die beiden Männer fassten sich. „Explosionen, Sir! Im unteren Teil des Schiffes! Mehrere irreparable Schäden!“ Der Steuermann wurde weiß, er kam ins Stottern... „D-Das heißt wir……… sinken!“ Und tatsächlich, es war genau acht Uhr. Die Sonne hatte den Horizont erreicht und tauchte nun das salzige Meerwasser in einen blutroten Schimmer. Ein See aus Blut, in dem das luxuriöse Schiff sein Ende finden würde… Doch, der blick nach draußen ließ Shinichi nicht erschaudern… nein. Auf seinem Gesicht lag ein zufriedenes Lächeln… Kapitel 13: Selbstmord…? ------------------------ Selbstmord…? Hi, erstmal vielen vielen Dank für eure Kommis !!! *sich verbeug* So macht es gleich umso mehr Spaß weiter zu schreiben ♥ Dieses Kappi ist eins von meinen kürzern, es ging einfach nicht länger , denn ihr wisst ja wie ich die enden meiner Kapitel zu gestalten versuche :3 So nun aber genug gelabert ^^ viel spaß beim Lesern ♥ alles liebe eure Shelling Die Atmosphäre in dem kleinen Raum war schneidend... Keiner wagte, auch nur einen Ton zu sagen, jeder Einzelne wirkte bedrückt und hing seinen eigenen Gedanken nach... Ab und zu schauten sie auf... Hinauf zu einem kleinen Schreibtisch, auf dem in einer kleinen Plastiktüte eingewickelt eine nur noch unkenntliche Patrone lag. Es war die gleiche Runde, die sich erst kürzlich diesen Morgen noch in fröhlicher Stimmung zusammen gefunden hatte. Draußen hörte man Stimmen, die Evakuierung war schon in vollem Gange. Jedoch lief alles sehr ruhig ab, es war nicht zu befürchten, dass die Zeit knapp würde oder die Rettungsboote nicht reichten. Man schätzte, dass alles in etwa anderthalb Stunden vorbei sein würde… So lange hatten sie Zeit... In dieser Zeit mussten sie alle Geheimnisse klären, die dieses Schiff umgaben, dafür hatten sie sich extra in der kleinen Polizeizentrale des Schiffes versammelt, die ihnen nun als Konferenzraum diente. Zwar befand dich diese im unteren Teil des Schiffes, jedoch war nicht zu befürchten, dass der Kommissar und seine Männer dort allzu bald nasse Füße bekommen könnten. Nach einer langen Ruhephase, die wie gesagt in stillem Nachdenken verbracht wurde, regte sich nun endlich der Kommissar, so dass von der ungewohnten Bewegung aufgeschreckt nun alle Blicke auf ihn gerichtet waren. „Ich fasse also zusammen...“ Der beleibte Mann erhob sich aus seinem Stuhl und begann, wie ein Tier, das um seine Beute kreiste, auf und ab zu laufen. „Der Todeszeitpunkt von Herrn Furukawa wird auf etwa halb acht geschätzt, da wir wissen, dass er um viertel nach sieben noch lebte. Zu dieser Zeit verabschiedete er sich von uns und ging auf die Brücke, um Herrn Yoshida abzulösen. Um viertel vor acht dann hat ihn seine Frau tot aufgefunden...“ Megure schwieg... „Wir wissen, dass der zweifellos tödliche Schuss aus aller nächster Nähe abgefeuert worden ist, genauer gesagt, vermuten wir, dass sich die durch einen Schalldämpfer verlängerte Pistole direkt an seiner Schläfe befunden haben musste... Diese wurde unter seiner, durch den Tod geöffneten Hand gefunden. Die Kugel, die die tödliche Wunde verursachte, wurde in einem plausiblen Austrittswinkel am Ende des kleinen Ganges, in dem dort stehenden, offenen Schrank gefunden, der die Schwimmwesten beherbergt. Untersuchungen der Tür haben ergeben, dass diese keinerlei Beschädigung aufweist, was also darauf deutet, dass die Tür offen war, als der Schuss fiel...“ Wieder schwieg der Kommissar, blickte dann aber Hilfe suchend in die Runde. Zu seinen beiden Beamten, Kogoro, auch Ran und Sonoko schenkte er einen Blick, dann aber blieb er auf dem jungen Detektiven haften. Dieser hatte seinen Ausführungen offensichtlich nur wenig Interesse gegönnt. Shinichi saß da, den Kopf in die Hände gestützt… Er dachte nach… Verwirrt von diesem Anblick fuhr er in verzweifelter Tonlage fort. „Also für mich läuft das alles nur auf einen Selbstmord hinaus... Alle Indizien sprechen dafür. Herr Furukawa war entschlossen, seinem Leben ein Ende zu setzen, er löste den Steuermann ab und befand sich nun ganz allein auf der Brücke... Völlig ungestört... Er setze sich auf seinen Stuhl und schaute noch ein letztes Mal hinaus auf die offene See... Dann der Schuss... Er sackte nach vorne und der Tod gab dann die Pistole frei, die aus seinen kraftlosen Händen zu Boden glitt. Die Kugel flog in den Schrank und er wurde von seiner Frau gefunden...“ Erschöpft ließ sich der Kommissar zurück in seinen Stuhl fallen. Auch die anderen beiden Beamten schienen erleichtert, ebenso Kogoro, der Megure nun anerkennend auf die Schulter klopfte. Er jedoch war immer noch still... Dachte nach, sagte kein Wort, richtete sich nicht auf und behielt weiterhin seine Gedanken für sich. Und genau dieses Verhalten war es, das den Kommissar verunsicherte. Alles schien so plausibel... Was...? Was also war es, das den Jungen noch störte...? Auch Ran, die für die alles, was der Kommissar gesagt hatte, zwar Sinn machte, konzentrierte sich nichts desto Trotz wieder auf ihren Freund. Was hatte er? Warum quälte er sich nur so? Oder gab es wirklich etwas, was nicht in diese Kette von Indizien, Beweisen und Gedanken passte? Dann jedoch richtete er sich auf. Sein Entschluss, über den er bis eben sinniert hatte, schien gefasst. Mit einem entschlossenen Blick und gesunden Glanz in den Augen richtete er sich nun an Megure. Dieser schien so etwas erhofft, sowie auch befürchtet zu haben, denn er schreckte für einen kurzen Moment vor Shinichi zurück, beugte sich dann aber wieder interessiert nach vorn. Mit kräftiger Stimme fing Shinichi nun an, seine Gedanken, die schon lange als feiner Nebel in dem Raum schwebten, nun endlich zu äußern. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein solcher Selbstmord begangen und dann auch noch auf diese Art und Weise...“ Er hatte diesen Gedanken noch nicht zu Ende gesprochen, als ihn auch schon der schlafende Detektiv, dessen Stimme er sonst führte, in den Nacken sprang. „Ach Quatsch! War ja klar, dass du wieder versuchst, das Einfache bis zur Unkenntlichkeit zu verstricken. Nicht immer muss man es mit einem ausgefuchsten Mörder zu tun haben. Selbstmord ist das Einfachste auf der Welt! Und für jeden leicht durchzuführen! Und außerdem, du und der Kommissar, ihr habt ihn doch gehört! Dies sollte seine letzte Fahrt werden! Na, wenn das nicht Motiv und Beweis genug ist, plus dem, was wir wissen, na dann weiß ich es auch nicht!“ Kogoro schnaufte laut und ließ sich zurück auf seinen Stuhl plumpsen, von dem er in seiner Aufgebrachtheit aufgesprungen war. Sein Gegenüber jedoch, war immer noch ruhig und ließ sich nichts von dem anmerken, was jetzt in seinem Kopf vorging. Betrübt stimmte nun auch der Kommissar in die Trommelschläge ein, die Shinichi das Hirn zermaterten. „Nun Kudo, ich muss Kollege Mori zustimmen, nicht nur die Beweise… sondern auch die Aussage ist stimmig.“ Megure schluckte, er war sich unsicher, dem jungen Detektiv zu widersprechen. Diese Unsicherheit wurde von der Tatsache, dass er Mori zustimmte, ironischer weise nur noch verstärkt. „Ich gebe zu, es deutet wirklich alles daraufhin...“ Ein lautes Schnaufen war nun von Mori zu hören, das jedoch gekonnt von Shinichi überhört wurde. „Es gibt jedoch zwei Dinge, die mich massiv stören! Zum Einen wäre da die Aussage Herrn Yoshidas. Dieser sagte aus, dass er nach Verlassen die Tür zur Brücke geschlossen habe. Die Tatsache jedoch, dass wir ihn bei offener Tür gefunden haben, ebenso dass diese nicht durch die Kugel beschädigt ist, beweist, dass der Kapitän die Tür geöffnet haben muss. Wieso aber hat er das getan? Ist es nicht sonst Ungestörtheit, Ruhe und Zurückgezogenheit, die Menschen für ihren Tod bevorzugen?“ Shinichis Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt, die Reaktionen jedoch ließen nicht lange auf sich warten. „Shinichi, wir haben diesen Menschen nun kennen gelernt und wissen, dass er jemand war, der gerne im Mittelpunkt stand und sich Gehör verschaffte. Ist es für so jemanden nicht logisch, auch bei seiner letzten großen Tat bemerkt werden zu wollen?“ Megures ernste Stimme untermauerte die Selbstmordtheorie, die nun in den Köpfen der Anwesenden immer mehr Gestalt an nahm. Shinichi jedoch blieb ernst und schüttelte für die Anderen kaum wahrnehmbar den Kopf. „...Nun gut. Kommen wir zu Punkt Nummer zwei, der mir wohl am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Der Brief... Von wem stammt er? Was ist, beziehungsweise war sein Ziel?“ Wieder war zu erst Schweigen die Antwort auf Shinichis Fragen, bis sich überraschender weise Takagi zu Wort meldete. „Also Kudo, eigentlich passt auch da alles zusammen... Der Brief stammt vom Kapitän selber, er wollte, dass wir ihn von seiner Tat abbringen, vermutlich hatte er Angst vor seiner Entscheidung und wollte, dass wir ihn von dieser abhalten... Zwar würde das bedeuten, dass dei... dass unsere erste Annahme bezüglich der Bedeutung des Briefes falsch war, aber nur so macht letztlich alles Sinn.“ Takagis letzter Satz war kaum noch zu hören. Er wusste, dass er dem Detektiv damit einen Schlag ins Gesicht verpasste, aber nun konnte er ihm vielleicht begreiflich machen, dass der Halm, an den er sich klammerte, nicht existierte. Shinichi schluckte... zwar war er sich sicher, dass Takagi falsch lag, jedoch war es, egal wie es ausging, seine Schuld... schließlich war er es, der den Brief „entziffert“ hatte. Ran und die drei Beamten wussten, was in ihm vorging. Er tat ihnen Leid. Irren war zwar menschlich, aber dass der eigene Fehler das Leben eines Anderen ausgelöscht hatte, war eine schwere Last, die der junge Mann nun zu tragen hatte. Doch Shinichi wirkte gefasst, als er zu seinem letzten Schlag ausholte. „Aber was ist mit der Zeit? Wieso, wenn Herr Furukawa diesen Brief wirklich geschrieben hat, wieso hat er sich dann nicht an seine eigene Zeit gehalten? Denn, wenn Sie sich erinnern, stand die Sonne noch am Himmel, als wir ihn fanden?“ Der große Kogoro lachte hämisch und stand auf. „Das ist alles, was dich noch stört? Er hat es eben nicht mehr ausgehalten, er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Wen stören schon diese paar Minuten? Also für mich ist das alles ganz klar ein Selbstmord.“ Shinichi blickte dem aus der Tür verschwindenden Detektiv nach. Kapitel 14: Das letzte Teil --------------------------- Das letzte Teil So heute etwas früher als sonst ^^ Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht übel :3 Es ist wieder ein etwas längerer Teil ♥ Ich bin sehr gespannt ob es euch gefällt, also ich wünsche euch viel, spaß beim Lesen ^^ Diesmal gehen meine grüße, außer wie immer natürlich an all meine Kommi Schreiber ( IHR SEID DIE BESTEN !!!!) , auch an meine Fafoliste ^^ - Ai - Aiko426 - Akane1807 - Angel8938 - datina - Diracdet - DorotheaSophia - Kazuran - Kikoro - Koki_Nakamaru_Fan - Ran_Mori1 - SaBie18 - schwarzerfalke - Shizukira - sweet-dream - Vertschl - Zinha Ich freue mich das euch meine Fic gefällt *verbeug * ♥ alles liebe eure Shelling Das fröhliche Leben, das sich noch vor Kurzem auf dem großen Schiff abspielte, war fast gänzlich erloschen. Alle gingen geordnet in die Boote… Wie kleine Fackeln schwammen sie auf dem nun wieder schwarzen Meer. Je weiter sie sich von dem Kreuzfahrtschiff entfernten, desto mehr bekam man den Eindruck, sie würden von diesem grausamen und alles durchdringenden Schwarz verschluckt. Diese Dunkelheit herrschte nun auch in Shinichis Kopf. Er war wieder draußen… Zurück auf dem Privatdeck… Auch der Kommissar und sein Gefolge hatten sich nun wieder nach oben begeben, langsam wurde es im unteren Teil des Schiffes, und somit auch in der Polizeistation, einfach zu gefährlich. Im privaten Speisesaal, in welchem sie noch vor Kurzem zusammen mit dem Opfer gegessen hatten, war nun die restliche Familie Furukawa versammelt, ebenso natürlich der Steuermann Yoshida, außerdem noch zwei Matrosen, die sich ebenfalls zur Tatzeit auf dem Oberdeck aufhielten. Die Beiden saßen zu angegebener Zeit zusammen in dem Aufenthaltsraum gegenüber des Speisesaals. Ihm war immer noch schlecht… Irgendwas, irgendwas lag ihm im Magen. Und dieses Etwas drohte ihn von innen zu verschlingen. Ähnlich der See, die nun ihren breiten Schlund öffnete, um das Schiff mit samt allen Anwesenden für immer von dieser Welt zu entfernen. Es passte nicht… Das kleine Puzzleteil, das alle verzweifelt versuchten, in die noch freie Lücke zu quetschen, passte einfach nicht! Er konnte es drehen und wenden, nichts, absolut nichts gab Sinn! Ran hatte Angst um ihn… War es das Gegengift, das bereits nachzulassen drohte? Sie wollte ihn nicht verlieren, sie wollte, dass er bei ihr blieb… Sie schluckte… Wie ungerecht sie doch war… Er war doch immer bei ihr… Aber sie wollte nun mal ihn, Shinichi, nicht Conan… Sie war sich sicher, dass auch ihm das lieber gewesen wäre, aber er war hilflos, konnte nichts tun, nichts weiter, als sich seinem Schicksal fügen. Sie fröstelte, die Kälte der Nacht vermischte sich mit ihrer Angst. Ihr starker, mutiger Shinichi. Der immer alles im Griff hatte… So hilflos… Die beiden Inspektoren waren schon hinter der Tür verschwunden, Megure jedoch harrte vor ihr aus und beobachtete den jungen Mann. Er wusste, dass Shinichi nicht mit der Fallaufklärung zufrieden war, jedoch konnte der Kommissar diesmal in keinster Weise verstehen, wieso… Er schüttelte den Kopf „Shinichi, was ist, kommst du nicht mit?“ Der Detektiv und seine Freundin schauten auf. Er hatte nur mäßig Lust auf die Gesichter, die nun auf ihn warteten… Aber vielleicht… So machte er sich auf den Weg, um Megure zu folgen, neben ihm Ran, die ihren Freund für keinen Augenblick aus den Augen ließ. Die Stimmung war gedrückt… Der Schleier tiefer Trauer erstreckte sich über den Raum. Ein Schleier, der nur schwer durchdrungen werden konnte. Der Steuermann paffte nervös an einer seiner Zigaretten, immer wieder strich er sich die Haare aus dem Gesicht. Als Shinichi und der Kommissar den Raum betraten, schaute er kurz auf. Wieder trafen sich die Blicke der beiden Kontrahenten… Jedoch wandte sich Yoshida diesmal recht schnell von Shinichi ab, blickte aus dem Fenster und lächelte schließlich triumphierend. Nataki zitterte am ganzen Leib und klammerte sich krampfhaft an seine Mutter. Er widmete der eintreffenden Polizei keinen einzigen Blick. Immer wieder wandte er sich dem Fenster zu, er sah hinaus und zitterte nur noch umso heftiger. Er verkrampfte sich in den Kleidern seiner Mutter. Er schien sehr auf sie zu bauen und nahm sie augenscheinlich zur Stütze seiner Trauer. Die Witwe des Verstorbenen wurde ihrem Titel nur wenig gerecht… Sie war viel zu jung und zu attraktiv, um schon mit diesem Titel angeredet zu werden. Die nasse Quelle in ihren Augen war versiegt, nun war sie wieder die anmutige Ehefrau eines mächtigen Mannes. Der Kommissar fühlte sich unwohl, nun zum Schlag ausholen zu müssen. Könnte er jetzt einen Täter präsentieren, von dem sie wüssten, dass er für seine Tat, für das schreckliche Leid, die Trauer und die Wut, die er verursacht hatte, würde büßen müssen, wäre vieles leichter. Aber Selbstmord… Wieder schweifte sein Blick zu Shinichi. Selbstmord war anders… Nicht mal einen Brief hatte der Tote hinterlassen… Die Tatsache, dass er sich durch seine eigene Hand den Weg in den Tod gewiesen hatte, würde für alle auf immer und ewig ein Rätsel bleiben. Niemand, der bestraft werden würde! Niemand, den man fragen kann, warum! Warum…? Megure schluckte noch einmal, begann dann aber in sachlichem, wenn auch mitfühlendem Ton, die Ergebnisse der Konferenz zu erläutern. „Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen mein herzliches Beileid bekunde. Unsere Ermittlungen haben leider zu Tage gebracht, dass wir es bei der Todesursache von Herrn Furukawa mit Selbstmord zu tun haben…“ Shinichi bewegte sich kaum merklich in seiner Position. „Sel...Selbstmord?!“ Nataki bebte vor Erregung. „Aber wie? Das…Das kann nicht sein!“ Die Gesichtsfarbe des Jungen kam der seines verstorbenen Vaters nun sehr nahe, sein Brustkorb hob und senkte sich im Sekundentakt. Der Schock übermannte ihn, machte ihn blind und taub für alles, was um ihn herum geschah. Bis… „Nun hör schon auf, mein Junge. Beruhige dich und überleg mal, was sein Tod nun für dich bedeutet… Wer weiß, vielleicht hat er es ja dir zu liebe getan…“ Shinawa sah ihn mit ihren klaren, starken Augen an… Sie lächelte nicht, nickte ihm aber aufmunternd zu… Sie nahm ihn in den Arm und Shinichi konnte deutlich die Bewegung ihrer Lippen erkennen, die Worte, die diese formten waren aber für ihn unmöglich zu hören. Das Aufatmen der beiden Matrosen beförderte Shinichi nun endgültig zurück in die Realität… Der Kommissar versuchte, den Jungen zu beruhigen, der immer noch am ganzen Leibe zitterte. „Schon gut, beruhigen Sie sich, Herr Furukawa!“ Doch noch ehe ihr Sohn antworten konnte, war es seine Mutter, die mal wieder Herrin über seine Lippen wurde. „Er…er kann nicht schwimmen! Und durch den bevorstehenden Untergang des Schiffes hat er nun natürlich Angst.“ Sie berührte zärtlich seine Wangen. „Ich bitte Sie, ihn nachher so schnell wie möglich in ein Rettungsboot zu bringen!“ Der Neunzehnjährige jedoch schien bei dem Gedanken nur noch mehr zu schlottern. „Ab…Aber wieso sollte der Kapitän sich umbringen?“, meldete sich nun auch der Steuermann zu Wort, der nun noch nervöser wirkte… Der Kommissar schluckte, da war sie… Die Frage nach dem warum, die nur der stumme Tod selbst beantworten konnte. „Nun, um ehrlich zu sein… wir können es Ihnen nicht sagen…. Wir…“ Abermals ein Blick zu dem jungen Detektiv. „Wir hatten gehofft, Sie könnten uns, was das Motiv angeht, helfen.“ Er sah in die Runde, doch keiner der Drei erwiderte seine Blicke. Die in tief Dunkelblau gehüllte Frau, deren zierliche Gestalt nun eine selbstbewusste Stärke ausstrahlte, war es, die ihm nach wenigen Minuten des andächtigen Schweigens antwortete. „Er…er liebte den Sonnenuntergang…“ Offenbar brachten die Erinnerungen an seinen Vater Nataki erneut zum Zittern, so dass seine Mutter ihre Hand nun wieder fester um die Seine drückte, ehe sie mit ihren Erläuterungen fort fuhr. „Er liebte es, wenn das Meer mit dem er sich so verbunden fühlte, Herr über die mächtige Sonne wurde…er wartete immer, bis es sie völlig verschlungen hatte.“ Shinichi wurde unruhig, die Aussage der hübschen Frau machte ihn nervös… Ein Schweißtropfen rann über seine Stirn. Er musste raus… Wenn er die Revanche antreten wollte, musste er seine Karten neu ordnen. Alles noch einmal durchgehen, aber nicht hier… Wie sollte es ihm hier gelingen, wo doch jeder der Drei nur damit beschäftigt war, ihn noch weiter zu verwirren? Er wandte sich zum Gehen, Ran, die ihren Freund die ganze Zeit über nie aus den Augen gelassen hatte, folgte ihm. Draußen angekommen lehnte er sich an die Rehling und füllte seine Lungen mit der kühlen Nachtluft des sich immer schneller ausbreitendem Abends. Betrübt schaute er aufs schwarze Meer hinaus. Ran hielt diesem Anblick nicht lange Stand, ihr Herz pochte ihr bis zum Hals… Sie wollte nun endlich wissen, was mit ihm los war… Ihm helfen… Ihn beruhigen… Mit ihm sprechen… Einfach… einfach bei ihm sein. Er hatte ihre Anwesenheit gar nicht bemerkt, erst als er ihre Stimme hörte, drehte er sich leicht seitlich zu ihr um. „Shinichi? Geht es dir gut? Was… Was glaubst du, wer ist der Mörder?“ Auch sie lehnte nun an der Rehling, sie war genauso schön wie am Abend zuvor, jedoch waren ihre zarten Gesichtszüge voll Sorge und Angst. „Du…du glaubst mir also?“ Für Ran kam diese Frage mehr als überraschend… Noch nie, noch nie hatte er sie so etwas gefragt. Warum war er sich diesmal so unsicher, was bedrückte ihn? „Na…Natürlich Shinichi! Zwar verstehe ich das alles noch nicht, aber ich denke du hast recht, ein Mann wie er …? Nein, so jemand begeht keinen Selbstmord!“ Er war froh, dass sie jetzt bei ihm war, ihn stützte und dem gefallenen Ritter wieder auf die Beine half. Er, der durch den Trick eines Anderen und seiner eignen Überheblichkeit nun Blut an den Händen hatte. „Hey, Shinichi?!“ Wieder schreckte er auf. Sie machte sich wirklich Sorgen um ihn. „Es tut mir Leid, Ran. Ich bin nur ein wenig durcheinander.“ Doch auch das kleine Lächeln, was Shinichi nun an den Tag legte, konnte seine Freundin nicht trügen. Ihr Herz schlug nun immer schneller und der Klang ihrer Stimme war nur noch ein leises Wispern, das sich fast mit dem Gesang der Wellen vereinte. „Lass mich dir helfen, Shinichi!“ Er blickte verwirrt auf. „Du…Du hast mir immer geholfen, wenn es mir nicht gut ging, nun sei wenigstens so fair und lass mich dir auch helfen!“ Der entschlossene Ton, den sie wählte, verwirrte ihn und machte ihn nervös. Der große Detektiv wurde plötzlich ganz klein, er stotterte. Denn er wusste, würde er ihr es jetzt nicht sagen, wäre das der größte Vertrauensbruch, den er ihr nur machen könnte. „Ich…ich habe einfach viel zu sehr auf mich und meine Schlussfolgerungen gebaut!“ „W…Was?“ Sie erschrak…das konnte er doch nicht wirklich ernst meinen. „Nein Ran! Es ist leider so! Wäre ich von Anfang an skeptischer an die Sache herangegangen, wäre das alles nicht passiert!“ Sie erschrak und trat einige Schritte zurück… Shinichi hatte seinen Blick nun wieder dem Meer zugewandt. Dieser melancholische Blick, in Shinichis Augen hatte er eine weit größere Wirkung als bei Conan. Ihre Augen wurden feucht und sie ging wieder einige Schritte auf ihn zu, ihr Ton jedoch war mit den Gefühlen, die sich in ihren Augen spiegelten, nicht zu vergleichen, er war rau, hart und überzeugend. „Shinichi! Nun hör aber auf! Du hast als Einziger einen sinnvollen Zusammenhang aus diesem ominösen Brief geschlussfolgert! Aber wenn du deinen, doch normalerweise, recht gut abarbeitenden Verstand jetzt mit Schuldgefühlen belagerst, wirst du den Fall nie lösen und der Mörder wird ungestraft davon kommen!“ Shinichi erschrak er hatte sie noch nie so Reden hören, doch auch Ran war von ihrer eigenen Wortwahl überrascht. Und es schlossen sich nun ihrerseits Schuldgefühle an ihren Satz an und auch ihre Tränen gewannen nun rasch an Gestalt. Sie blickte in die verwirrten Augen ihres Freundes. „Shinichi, es…ich, es tut mir Leid, aber ich möchte nicht, dass…“ Doch der nun wieder sanfte Ton ihrer Stimme wurde von Shinichis Finger unterbrochen, der auf einmal auf ihren wunderschönen Lippen ruhte. „Ich danke dir, Ran.“ Sie lösten sich wieder voneinander und der junge Detektiv atmete noch einmal tief aus… Sein Blick war nun wieder klarer. Sie hatte recht…. Nicht er war es, der den Kapitän umgebracht hatte, wenn er aber nun nichts weiter tat, als in seinem eigenen Selbstmitleid zu baden, dann… Dann würde der Mörder nie gefasst werden. „Aber Shinichi, was ist den nun eigentlich mit dem Brief? Es passt doch alles zusammen, deine Erklärungen sowie die Absichten des Kapitäns… Meinst du, jemand hat ihn gefälscht um von dem Mord abzulenken?“ Shinichi zuckte < Abzulenken…> Es brauchte eine Weile, bis Ran eine Antwort auf ihrer Fragen bekam. Wie aus einer Trance erwacht, schaute er sie nun an, seine Augen waren wieder klar und strahlten ihren gewohnten Glanz aus. „Der Brief! Ja…dieser verfluchte Brief! Nein Ran, ich glaube nicht, dass sich der Brief auf den Tod des Kapitäns bezieht!“ Rans Augen weiteten sich. „Was, aber auf was denn dann?“ „Nun, Ran…. Wann haben wir Herrn Furukawa gefunden? Die Sonne war zu diesem Zeitpunkt zwar schon am Untergehen, von einer Berührung zwischen ihr und dem Meer kann jedoch nicht die Rede gewesen sein. Der Tod des werten Herrn ist sogar noch einige Zeit vorher eingetreten. Ich frage dich, wieso begeht jemand, der den Sonnenuntergang liebt, verfrüht Selbstmord?“ „Natürlich…Aber was ist es dann, was uns dieser Brief sagen will?“ Sie kramte eine Kopie aus ihrer Tasche und las ihn von neuem vor: „Das Schiff in dessen Segeln der Wind des Schicksals weht , wird nach der ersten Etmal, wenn die Sonne sich dem Horizont entgegensehnt von Jonas besucht. Er wird sehnlichst erwartet, denn das Herz trauert. Er wird ihm schenken, was jedem nur einmal vergönnt ist.“ „Überleg doch mal, was passierte, als die Sonne und das Meer sich küssten, meine Liebe?“ Ran überlegte kurz, war dann aber starr vor Schreck! „Die…die Explosion!“ „Genau. Ihr Zeitpunkt ist eindeutig der, der uns angekündigt wurde. Der Rest des Rätsels jedoch bleibt für mich auch vorerst eins.“ „A…Aber was ist dann mit dem Mord?“ In seinen Augen blitze es auf und er verschränkte die Arme hinter den Kopf… „Nun…ich muss dem Kommissar und Kogoro recht geben, es deutet wirklich alles auf einen Selbstmord hin. Aber, wie gesagt, es gibt einfach zu viele Ungereimtheiten in diesem Fall.“ < Und mein Eindruck hat sich durch die kurzen Gespräche mit den Dreien nur noch verstärkt…> Langsam gewann sein Gesicht wieder an Farbe. Bei diesem Anblick fiel der jungen Frau ein Stein vom Herzen. Er würde es schaffen… Sie war sich sicher, ihr Shinichi würde den Mord aufklären. „Zum Einen wäre da also die Tatzeit, die mich verunsichert. Zum anderen diese Tür… Zwar gebe ich dem Kommissar recht, es könnte so gewesen sein. Herrn Furukawas letzter Versuch, uns auf sich aufmerksam zu machen. Jedoch ist das, wie ich finde, eine recht unkonventionelle Vorgehensweise. Denn, ist es nicht normal, dass der Verstorbene dann eher einen Abschiedsbrief schreiben würde? Und außerdem, eine offene Tür und ein Schalldämpfer am Lauf…? Nein, das war definitiv kein Selbstmord!“ Wieder zerfurchte er sich mit der Hand die Stirn… Er hätte gar nichts sagen müssen, sie hätte auch so gewusst, was in ihm vorgeht. „Es fehlt etwas! Ein kleines Randstück des Puzzles, das es mir unmöglich macht, mit dem Innenleben besagten Rätsels weiter zu machen. Aber ich komm einfach nicht drauf!“ Ran wollte ihm gerade etwas erwidern, als die klagenden Rufe einer Frau Laut wurden. Im selben Moment kamen Megure und die anderen wieder aus dem Speisesaal. Sie alle kannten dieses Wimmern und schluchzen… Shinichi ging zu den beiden Beamten hin, die die Frau vom Betreten des Oberdecks abhielten. Er forderte sie auf, die aufgelöste Frau durchzulassen. Diese ließ sich das nicht zweimal sagen und schoss an den beiden Beamten vorbei direkt in Shinichis Arme. Dieser ließ die Umarmung der fülligen alten Dame ungerührt über sich ergehen. Sie nässte seine rechte Schulter in Tränen. Es war ein seltsames Bild, das sich Ran und den anderen bot. Wenn sich Ran und die drei Beamten nicht irrten, war es große Hilflosigkeit und Trauer, die sie in Shinichis Augen lesen konnten. Um den Oberschüler abzulösen, ging nun der Kommissar auf die alte Frau zu. Er hatte sich ihr Klagelied schon zuvor im Salon angehört und dass dieses immer noch monoton erklang, war für ihn nur die traurige Bestätigung, dass dieses Schiff mehr als ein Rätsel verbarg. Sie löste sich von Shinichi und ging dem Kommissar nun mit wackligen Beinen entgegen. „Sie wird immer noch vermisst! Meine Tochter ist immer noch nicht wieder da!!“ Ihre Stimme zitterte unter ihrer aufgebrachten Lautstärke. „Ich verlasse diesen sinkenden Kahn nicht ohne meine zweite Tochter!!“ Der Kommissar wusste sich nicht zu helfen. Er hatte keine Ahnung, wo dieses Mädchen abgeblieben war. Aber zum Glück kam ihm Shinichi zu Hilfe. Er nahm ihre Hand, führte sie wieder in Richtung Treppe und redete sanft auf sie ein. „Werte Frau, haben Sie schon einmal daran gedacht, das Ihre hübsche Tochter womöglich schon in einem der Rettungsboote sitzt? Ich bitte Sie inständig, lassen Sie sich evakuieren! Sie können hier sowieso nichts mehr tun.“ Von seinen Worten besänftigt, aber wie in Trance, ging die Frau wieder zurück nach unten. Auch Shinichi und die Anderen wollten sich gerade für die Flucht von diesem Unglück bringenden Schiff nach unten begeben, als ihnen einer der beiden Matrosen nachlief, der zur Tatzeit im Aufenthaltsraum gesessen hatte. Sein Gesicht strahlte eine unsichere Freude aus, als er sich mit seinem Belang an Megure wandte. „Ich…Ich kann Ihnen helfen, den Todeszeitpunkt des Kapitäns genauer einzuschätzen.“ Der Kommissar wurde bleich. „Wie…Wie bitte?“ „Nun jaaa…. Ich hatte noch was für ihn zu erledigen und bin, um noch mal nachzufragen, zurück auf die Brücke gegangen. Als ich keine Antwort auf mein Klopfen bekam öffnete ich die Tür und…und…. Er war Tod, ich habe mich über diesen Anblick so erschrocken, dass ich Hals über Kopf davon gestürmt bin…“ Der Kommissar glühte vor Zorn, so dass man hätte meinen können, er hätte sich einen schlimmen Sonnenbrand von dieser kurzen Reise zurück behalten. Auf die Verbrennungen jedoch konnte sich nun der Matrose gefasst machen, denn nur mühsam gelang es Megure sich zurück zu halten. „UND DAS SAGEN SIE MIR ERST JETZT!?!?!“ Der Matrose wich einige Schritte zurück und kam ins Stottern. „Ich…ich hatte Angst, man würde mich des Mordes beschuldigen!“ Nun mischte sich auch Shinichi ein, seine Stimme jedoch klang kühl und ruhig. „Und jetzt, wo der Selbstmord des Kapitäns bekannt gegeben wurde, dachten Sie, Sie erleichtern ihr Gewissen, indem Sie uns von Ihrer kleinen Begegnung mit dem Tod erzählen?!“ Der Matrose nickte Stumm. „SIE…Sie…“ Megure war außer sich, doch das triumphale Lächeln des Oberschülerdetektiven, der nun mit klarer und kraftvoller Stimme zu Reden begann, ließ ihn aufhorchen. „Aber Kommissar Megure, wissen Sie denn nicht, was das bedeutet? Wir haben das letzte Puzzleteilchen gefunden…“ Kapitel 15: Beweissuche ----------------------- Beweissuche Hi ^^, Es ist mal wieder Freitag und somit läute ich offiziell das Wochenende ein ♥ Ich danke euch wie immer für eure Kommis *keksschenk* Das Kappi widme ich DarkStar und Leira ^^ Dark hat mich die ganze Nacht wachgehalten *knuddel* Leira hat nämlich den Täter gefunden ♥ Aber wir verraten nix gelle *Leira knuff* Ich bin für all eure Ideen offen und würd mich freuen von euch zu hören *sich verbeug* So nun reichts aber viel Spaß beim Lesen alles liebe eure Sarah Es fiel dem Kommissar nicht schwer, seine Verwirrung offen Kund zu geben, dieses Schiff war für ihn schon zu lange ein rotes Tuch. Außerdem machte ihm der Glanz in den Augen des Jungen neue Hoffnung, nun endlich die Wahrheit hinter diesem Gerüst aus Stahl und Holz, dessen schicksalhafter Name nun schon gänzlich im Meer versunken war, zu erfahren. Der Oberschüler hatte sein triumphales Lächeln aufgesetzt. Endlich, endlich fügte sich alles in einander, nun konnten die richtigen Ermittlungen beginnen. Hinter dem Schleier der Illusion wartete die Wahrheit nun auf eine Chance. Kogoro sprach als erster für die verwunderten Gesichter aller. „Was spielt das denn jetzt noch für eine Rolle? Dann war eben zwischendurch noch einer im Zimmer des Toten, na und?“ Auf das überhebliche Getue seines lieben Onkelchens legte Shinichi nur wenig Wert. Ran atmete erleichtert auf. So und nur so wollte sie ihn sehen… Er hatte den Kampf wieder aufgenommen und widmete sich ihm nun wieder mit voller Hingabe. „Das spielt eine ganz erhebliche Rolle mein werter Herr Mori! Um Ihnen zu verdeutlichen, was ich meine, will ich Ihnen gerne noch einmal vor Augen führen, wie wir den Leichnam des Kapitäns gefunden haben.“ Lässig verbarg er seine Hände in den Hosentaschen. Es schien wie der Akt eines großen Zauberers, der nun aus einem Hut die große Überraschung hervor zaubern würde, die jeden zum Staunen bringt. „Der Steuermann Yoshida war der Letzte, der den Kapitän lebend gesehen hatte, er ging und schloss die Tür hinter sich. Gefunden hat ihn seine Frau, allerdings bei geöffneter Tür. Nun wissen wir aber, dass zwischen Verlassen und Auffinden noch jemand im Zimmer war. Der erst vorsichtig anklopfte, die Tür öffnete, dann die Leiche sah und Hals über Kopf aus dem Zimmer stürmte…“ Kogoro schaute immer noch skeptisch aus der Wäsche… „Na und was zum Henker soll uns das jetzt sagen?“ Auch die drei Beamten waren zuerst ratlos und sannen eine Weile über die Worte des Detektiven nach. Dann jedoch glimmte in den drei Augenpaaren ein Funken der Erkenntnis auf, der sich bei Takagi in einem leicht stotterndem Satzanfang äußerte. „Aber... das... das heißt ja…“ Shinichi nickte nur, aber das Lächeln in seinem Gesicht verschwand, es war nun den Tatsachen entsprechend nicht mehr angemessen. „Genau. Wir haben es mit einem Mord zu tun. Denn da der Tote bei geschlossener Tür gefunden worden ist, diese aber wiederum durch das tödliche Geschoss unversehrt ist, muss der Tod also bei offener Tür eingetreten sein… Und ich frage Sie, welcher Tote ist noch in der Lage, eine Tür zu schließen?“ Nun waren wirklich alle sprachlos. Ein Mord… Ein lautes Rumoren durchbrach die entrüstete Stille. Das sinkende Schiff füllte sich nun immer schneller mit Wasser, so dass es immer weiter unter dessen Oberfläche verschwand. Ein Schweißtropfen rann langsam unter dem Hut des Kommissars hervor. „So ein verdammter Mist!! Wir haben nur noch etwa eine Dreiviertelstunde Zeit bis es auf diesem gottverdammten Kahn zu gefährlich wird. In dieser Zeit müssen wir einen Mord aufklären, ohne dass wir auch nur den geringsten Anhaltspunkt haben…“ Für einen Moment, so glaubte Shinichi, blieb ihm das Herz stehen… Hatte er doch glatt wegen diesem ganzen Fall vergessen, was ihm bevor stand…! Eine Dreiviertelstunde… Er wurde immer blasser, widerwillig riskierte er einen kurzen Blick auf seine Uhr, daraufhin rann auch ihm ein Schweißtropfen über die Stirn. Er kniff die Augen zusammen… Er wollte das alles nicht wahrhaben. Er richtete sich auf und sah zu Ran. Der genussvolle Anblick ihres Helden, den sie bis eben noch erleben durfte, war nun fort. Doch diesmal konnte Ran ihm mit ihren Worten nicht helfen… Er war der Wirkung des Giftes, das seine Zellen beherrschte und dessen er vollkommen ausgeliefert war. Conan war für sie immer wie ein kleiner Bruder gewesen und insgeheim hatte sie sich immer vor dem Tag gefürchtet, an dem sie sich voneinander hätten verabschieden müssen. Aber jetzt… Jetzt wünschte sie sich nichts sehnlicher, als Conan nie wieder in die Augen sehen zu müssen… Shinichi versuchte, sich zu sammeln, er musste sich konzentrieren, wenn er diesen Fall lösen wollte. „Nicht ganz, Herr Kommissar, wir wissen zum Beispiel, dass der Mord von einer dem Opfer sehr nahestehenden Person begangen worden sein muss. Denn, wenn wir uns den Tatort und vor allem die Schusswunde wieder in Erinnerung rufen, dann…“ „Natürlich…“ kam es nun von Takagi. „Der Mörder hat Furukawa die Waffe direkt an den Kopf gehalten, ehe er abdrückte.“ „Genau, außerdem können wir dies auch anhand der Position des Toten sagen. Denn von Dieser aus hätte er einen unbekannten Täter gesehen und wäre bestimmt von seinem Stuhl aufgesprungen. Herr Furukawa aber saß auf seinem angestammten Platz, ohne beim Eintreten des Täters Verdacht zu schöpfen.“ „Den Brief können wir ja nun leider nicht mehr in unsere Ermittlungen mit einbeziehen. Trotzdem… Die Auskünfte, die der Kapitän uns vor seinem Ableben noch geben konnte, grenzen die Verdächtigen wieder auf die ursprünglichen Drei ein.“ Unsicher meldete sich der unglückliche Matrose wieder zu Wort. „Ähm… ich muss Ihnen da leider widersprechen junger Herr…. Denn ich...“ Doch Shinichi schritt hastig auf ihn zu, stellte sich direkt vor ihn, so dass keiner der anderen Anwesenden in der Lage war, die Worte des Matrosen von dessen Gesicht abzulesen. Dieser stotterte, nun zwar leiser und deutlich erschrocken weiter. „Aber…als ich das Zimmer verließ, da habe ich die Tür doch…“ „Sch…“ Shinichi legte seinen Zeigerfinder auf die Lippen und schüttelte den Kopf. „Wichtig ist nur, dass die Tür zu war, als Sie das Opfer gefunden haben… was danach kam… ist im Moment nicht wichtig.“ Der Matrose wollte widersprechen, hielt sich jedoch nach einem strengen Blick Shinichis deutlich zurück. Megure, welcher sich in der Zwischenzeit wieder etwas beruhigt hatte, von Shinichis Aktion aber deutlich überrascht wurde, wandte sich nun etwas verwundert wieder an den Matrosen, der all diese Gedankengänge mit seiner unheilvollen Botschaft heraufbeschworen hatte. „Sie…, machen Sie sich wenigstens jetzt mal nützlich und sagen Sie uns, wann Sie dem Kapitän Ihren letzten Besuch abstatteten!“ In seiner Stimme verbarg sich so viel Ironie und gespielte Freundlichkeit, wie es ein Mann seines Ranges nur aufbringen konnte. Der junge Matrose schluckte schuldbewusst, jedoch gelang es ihm nicht, das ungute Gefühl zu beseitigen, das die Blicke der kleinen Gruppe in ihm verursachte. „Ich also …ähm… es muss etwa Zwanzig vor Acht gewesen sein.“ Wieder Stille… Das dumpfe Gluckern und Knarren schien das laute Rattern der Zahnräder zu übertönen, welche nun in ihren Köpfen arbeiteten. „Und da waren es nur noch zwei…“ Alles drehte sich nun nach ihm um, er dessen Rückschlüsse mal wieder schneller waren, als die der Anderen. „Wie meinst du das, Kudo?“, kam es nun von Inspektor Sato. „Nun ganz einfach, Frau Furukawa können wir nun erstmal ausschließen, bleiben noch der Sohn und Yoshida…. Ich denke, wir sollten uns alle drei noch einmal vornehmen…“ „Also nur noch diese Beiden…“ Takagi wirkte nachdenklich. „Na warte, die knöpfe ich mir vor!!“ Kogoro war gerade im Begriff zu gehen, um die beiden Vogelfreien nun einer radikalen Befragung zu unterziehen, als ihm die drei Beamten und Shinichi eiligen Schrittes hinterher liefen. „Nun warten Sie mal Mori, wir müssen an die Sache nun ein wenig anders ran gehen!“ Während nun alle eilig hinter dem Detektiven her hasteten, rührte sie sich keinen Meter von der Stelle. Ran… Das ungute Gefühl, das sie umschlich, schwebte immer noch im Raum. Shinichi stoppte seine Schritte, als er merkte, dass sie nicht an seiner Seite war. Das junge Mädchen verharrte regungslos an Deck, nur langsam sah sie auf, als er auf sie zu kam. „Hey…hey Ran?“ Doch anstatt, dass ihre schönen Lippen Worte zu formen begannen, drückten ihre Augen aus, was sie fühlte, perlende Tränen glitten ihre Wangen hinunter, in denen sich das erschrockene Gesicht des Oberschülers spiegelte. „Ran...“ Seine Stimme blieb ihm fast im Halse stecken. Was tat er ihr da an? Unsicher ging er auf sie zu. „Na, na… hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass ich deine Tränen nicht mehr sehen will?“ Doch der salzige Fluss des kostbaren Wassers stoppte nicht. Es half nichts, sie konnte nicht mehr an sich halten. Er stand direkt vor ihr, keine zwei Schritte trennten sie voneinander… Er schnappte nach Luft, überwältigt von der gegenwärtigen Situation. Es war zwar nicht das erste mal für ihn, aber es war das erste mal für ihn. Ran hielt ihn fest umklammert und drückte ihn an sich. Conan hatte dies schon oft erlebt, er aber, als Shinichi… Er fühlte, wie abermals Tränen seine Schulter benetzten. Doch dieses Mal war der Ausdruck in seinem Gesicht ein Anderer. Dem leichten Schock über diese plötzliche Nähe folgte ein trauriger Blick, der seine Schuldgefühle offen darlegte. Es dauerte lange, bis der Detektiv den Mut fand, seine Arme ebenfalls sanft um Ran zu legen. Sie, die nun erst merkte, was sie da eigentlich tat, erschrak für einen Moment, verlor sich dann aber ganz in dem sanftem und warmen Druck seiner Arme. Er neigte seinem Kopf an ihr Ohr. Seine Stimme war nicht mehr viel mehr, als ein Flüstern. „Hey, mach dir keine Sorgen, Süße! Ich…wir kriegen das schon hin.“ Langsam löste er sich von ihr und Ran sah ihm nun direkt in die Augen. „Versprochen.“ in seiner Stimme hallte so viel Stärke, so dass ihre Tränen stoppten. Wieder wischte er sie sanft die Tränen von der Wange, diesmal jedoch, ohne später einen stechenden Schmerz an seiner eigenen zu verspüren. Aber wieder war es Shinichi, der dieser Nähe ein Ende machte. „Lass uns gehen, Ran! Ich muss da jetzt dabei sein.“ Ran wollte es nicht, am liebsten hätte sie sich gewünscht, dass er sie nie wieder los ließe. Die junge Frau zwang sich, realistisch zu bleiben, nickte stumm und folgte ihm hinein. Hin zu der Zelle, in der nun drei Angeklagte auf ihren Richter warteten. Zwei würden als unschuldig gelten, während einer zum Schafott geführt werden wird. Aber, sollte es wirklich so enden…? Sie saßen nicht mehr, denn auch sie wollten sich gerade für die Evakuierung bereit machen, als die unheilvolle Truppe wieder zurück kam. Shinichi, der die Anderen zusammen mit Ran eingeholt hatte, trat zu erst durch die Tür. Shinawa stand nun vor ihm. Sie wirkte zuerst erschrocken, zeigte dann aber einen charmanten Anflug eines Lächelns, mit dem sie ganz offensichtlich mit Shinichi flirtete. „Was ist denn, mein lieber? Hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?“ Ihr hübscher Mund wurde zu einem fast hämischen Grinsen, dem Shinichi nur unsichere Verwunderung entgegen bringen konnte. Als jedoch nun auch die Anderen in der Tür sichtbar wurden, straffte sich das Grinsen in ihren angespannten Zügen. „Wir hätten gern noch einmal mit Ihnen gesprochen.“ kam es nun von Megure. „Was? A…aber wieso? Wir sollten uns langsam zum Umsteigen in die Rettungsboote fertig machen.“ Natakis Stottern war nun noch schlimmer als zuvor. „Nun, es gibt da noch ein paar offene Fragen, denen wir nachgehen müssen, alles rein formell.“ Sie wollten gerade wieder Platz nehmen, als Shinichi nun äußerte, er hätte doch sehr gern mit jedem einzeln gesprochen. Natürlich wurde ihm dieser Wunsch erfüllt, wenn sich Kogoro auch ziemlich wunderte, dass plötzlich jedermann nach der Pfeife des jungen Detektiven tanzte. Tatsache war jedoch, dass dieser mit jedem Wort, das seiner Kehle entwich, ungeteilte Aufmerksamkeit der Beamten genoss. Es schien, als habe er als Einziger die Karte, die sie zu dem lang ersehnten Schatz führen kann. Doch wen sollte er zuerst seiner Befragung unterziehen? Ein Blick auf seine Uhr, wie auch einer in das nervöse Gesicht des Steuermannes machte ihm die Entscheidung leichter. Das heftige Öffnen und schließen seiner Hände verdeutlichte sein nervöses Bild, das, nachdem Shinichis Blick auf ihm haften blieb, nur noch heftiger wurde. „Als Erstes würden wir gerne mit Herrn Yoshida sprechen.“ Der Kommissar nickte „Also gut, wenn ich Sie dann bitten dürfte, im Nebenzimmer Platz zu nehmen und auf ihre Befragung zu warten!“ Shinawa und Nataki wurden von Takagi ins Nebenzimmer geführt, dieser kam so schnell es ging und nahm ebenfalls Platz, um gespannt den Worten den Jungen zu lauschen. Doch bevor dieser überhaupt Luft holen konnte, wurde er von Yoshida unterbrochen der offenbar sehr aufgebracht war. „Also ich weiß wirklich nicht, was das soll!!! Sie behandeln uns hier wie Schwerverbrecher! Und außerdem, was soll dieses ganze Getue um dieses halbe Hemd? Für einen Praktikanten hat er hier aber mächtig viel zu sagen!!“ Dieser Text wurde von einem wutentbrannten hinterlistigen Blick begleitet. Hinter diesem, so glaubte Shinichi war jedoch ein Hauch von Angst zu erkennen, der sich dahinter zu verbergen versuchte. Mit einem Lächeln nahm Shinichi die Herausforderung an. „Nun mein Herr, ich denke, dass meine Wort- und Tonwahl meinem Amt immer noch angemessener ist, als die Ihre.“ Yoshida biss sich auf die Lippen und verkniff sich so seine Antwort, sodass Shinichi die Befragung nun in Ruhe fortsetzen konnte. „Wir würden gerne mehr über ihr Verhältnis zu Herrn Furukawa erfahren.“ Er wirkte überrascht, wurde dann aber schnell wieder entspannt und locker. „Nun da gibt es nicht viel zu sagen, ich stehe…stand nun schon drei Jahre in seinen Diensten. Wir sind…waren sehr gut befreundet.“ Der Kommissar murrte, diese Aussage war so hilfreich wie Sonnencreme an einem verregneten Tag. Doch Shinichis Aufmerksamkeit schien nicht getrübt, er richtete seinen Blick weiterhin auf den Steuermann. „Gibt es etwas über die Familie Furukawa zu wissen, von dem wir Kenntnis haben sollten.“ „Nun…ich weiß zwar nicht, was sie wissen wollen, denn schließlich geht es hier um Selbstmord oder nicht?“ Seine überhebliche Frage blieb unbeantwortet und so fuhr er weiter fort. „Soweit ich das mitbekommen habe, haben sie sich alle Drei sehr gut verstanden. Auch in der Öffentlichkeit scheute sich der Kapitän nicht, seine Liebe zu den Beiden offen Kund zu tun. Er liebt…liebte seine Frau und soweit es mir bekannt ist, hatten sie nie Streit.“ „Die gute Frau Furukawa macht mir aber da einen ganz anderen Eindruck.“, warf Megure ein. „Nun…es stimmt, sie weiß um ihr Aussehen, hat da nie ein Geheimnis draus gemacht. Aber der gute Frukawa wusste ganz genau, was sie da trieb, denn zu mehr als ein paar aufreizenden Blicken ist es nie gekommen. Er schien es zu genießen, dass seine Frau für andere Männer ein Ziel darstellte, das sie nie erreichen würden.“ „Mmm… Was ist mit dem Sohn? Ist es wirklich so, dass er bald den Beruf seines Vaters ausüben wird.“ „Nataki? Ja ich denke schon, dass er den Platz seines Vaters einnehmen wird. Schließlich kennt der Junge gar nichts anderes als die Seefahrt. Zwischen ihm und seinem Vater gab es eigentlich nie ein anderes Thema. Aber Sie kennen diesen Milchbubie ja nun, der sagt zu allem ja, egal ob Vater oder Mutter es sagen…“ „Ach…“ „Sie behandelt ihn im Grunde wie ein Kleinkind. Aber wenn er sich das gefallen lässt. Allein die Art, wie sie mit ihm redet! Wer soll denn bei einer so sanften Nachdrücklichkeit noch auf seinem eigenen Standpunkt beharren? Seit er klein war, hängt er an ihrem Rockzipfel, ich glaube das war dem Kapitän manchmal so gar nicht recht.“ „So…so…nun, dann gäbe es nur noch eins, was mich interessieren würde.“ Shinichis Stimme wirkte so bedrohlich, das der Angesprochene wieder ins Schwitzen kam. „Wieso haben Sie so lange gebraucht, bis Sie von der Brücke aus hier waren? Und dazu noch ganz verschwitzt, darf man fragen wieso?“ Man sah deutlich, dass der Steuermann sich in seiner gegenwärtigen Lage nicht besonders wohl fühlte, denn wäre nicht die Rückenlehne des Stuhls gewesen, die ihm Halt gab, so hätte es ihn von dem Selbigen runter gehauen. So aber saß er in der Falle, direkt vor einem Jäger, der den Lauf seiner Pistole auf ihn gerichtet hatte…. Kapitel 16: Mord ---------------- Mord Hi ^^ ich hoffe es geht euch allen gut und ihr hattet eine schöne Woche ! Ich bin wirklich überaus gespannt was ihr zu diesem Kappi sagt *muhaha* Wie immer danke ich all meinen lieben Lesern und Kommi Schreibern !! *knuddel* Natürlich auch Diracdet der es mir erst ermöglicht die Fic on zu stellen viel Spaß beim lesen eure Shelling Das Blut, das normalerweise sein Gesicht versorgte, wurde nun voll und ganz von seinem Herzen beansprucht, das nun in unregelmäßiger Schnelligkeit schlug. Sein nervöser Blick huschte wie ein schneller Schatten über ihre Gesichter, er versuchte sich wieder zusammen zu reißen, doch es war für alle offensichtlich, dass er nicht nur seine Angst vor ihnen verbergen wollte. Shinichi hatte die Reaktion des Steuermanns geduldig verfolgt, dennoch konnte er eine gewisse, freudige Genugtuung nicht verbergen. Denn über sein Gesicht flüchtete ein kleines gehässiges Lächeln, welches aber während der weiteren Befragung schnell wieder verschwand. „Also, Herr Yoshida? Wenn ich Sie jetzt um eine Antwort bitten dürfte?“ Shinichi blickte ihn herausfordernd an, dies konnte sich ein Charakter, wie ihn der Steuermann besaß, natürlich nicht entgehen lassen. „Ich weiß gar nicht, was Sie meinen.“ Sein Gegenspieler war enttäuscht. Shinichi hätte nicht mehr damit gerechnet, dass dieser Schnösel sich wie ein Pitbull in etwas verbeißt und nicht wieder los lässt, obwohl er das Spiel doch schon längst verloren hatte. Genervt von so viel dummer Arroganz atmete er scharf aus. „In Ihrer ersten Aussage haben Sie erwähnt, dass Herr Furukawa Sie ablöste und dass Sie daraufhin das Zimmer verließen. Von der Brücke zum Speisesaal sind es kaum 20 Meter. Soll etwa dieser kleine Fußmarsch Sie so ins Schwitzen gebracht haben und das obwohl Sie sich dabei doch so viel Zeit ließen?“ Der Steuermann schluckte, verzog jedoch keine Mine. Verzweifelt versuchte er den Blicken Shinichis zu entkommen. Sie schweiften durch den Raum, ruhten ab und an auf den angespannten Gesichtern der Polizisten, die, so schien es, schon mit den Handschellen in ihren Taschen auf ihn warteten. Plötzlich jedoch verzog sich sein Mund zu einem hämischen Grinsen und in seiner Stimme lag nun wieder die allseits bekannte Arroganz. „Ich war eben zwischendurch noch mal auf der Toilette. Als ich fertig war, habe ich mich beeilt, um wenigstens noch ein paar Reste abzubekommen.“ ein arrogantes Lachen unterbrach seinen Satz. „Und nun, Herr Meisterdetektiv, beweisen Sie mir das Gegenteil!“ Shinichi hatte die ganze Zeit geahnt, dass sich Yoshida aus dem Netz winden würde, wie ein kleiner Fisch, der noch gerade so durch dessen Maschen passt. Shinichi stöhnte, er hatte gehofft, dass es ihm erspart bliebe, seine kostbare Zeit noch weiter zu verschwenden, doch nun blieb ihm nichts anderes mehr übrig. Er musste sich wohl oder übel auf die Suche nach dem passenden Köder machen. Der genervte und nachdenkliche Ausdruck auf Shinichis Gesicht war für den Steuermann ein Zeichen des Siegs. Doch er konnte sich nicht lange an diesem Gefühl erfreuen, denn das kleine Lächeln, das nun über Shinichis Lippen huschte, warf den Steuermann nun wieder zurück ins kalte Wasser. Doch nun war es an dem Detektiven, dieses Lächeln unerklärt zu lassen. Zwar musste er nun noch mehr von seiner Zeit in diesen Schnösel investieren, aber er würde ihn kriegen, da war sich der Detektiv des Ostens gänzlich sicher. „Sie können jetzt gehen, von meiner Seite aus war's das fürs erste.“ Überrascht sah der Steuermann auf. Mit einem kurzen Nicken von Megure sicherte sich Shinichi ab, dass auch dieser keine Fragen mehr hatte. Kaum hatte Yoshida unter der Anweisung Takagis, dass er draußen warten solle, das Zimmer verlassen, fing der große Meisterdetektiv Kogoro Mori an, seinen Arger lauthals zu verkünden. „Verdammt Megure, wie können Sie ihn nur gehen lassen? Wir wissen doch genau, dass er es war oder trauen Sie diesem Muttersöhnchen Nataki etwa zu, dass er seinen heiß geliebten Vater umgebracht hat. Dieser arrogante Kerl hat uns seine Täterschaft doch förmlich ins Gesicht gespuckt! Und dann auch noch diese arrogante und selbstsichere Lache am Schluss.“ Von diesem Wutanfall völlig außer Puste wartete er nun auf eine Reaktion seitens Megure. Dieser saß auf seinem Stuhl und schaute mit ernster Miene in die Runde, die Hände vor seinem fülligen Bauch verschränkt. Mit einem lauten Seufzer schaute er zu Mori auf, der in seinem Wutanfall von seinem Platz aufgesprungen war. „Er weiß genau, dass wir keine Beweise für seine Schuld haben. Und da wir das Schiff ohnehin bald verlassen müssen, werden wir diese auch bestimmt nicht mehr finden.“ Eine allgemeine Wut und Verzweiflung machte sich unter den Anwesenden breit, eine klare Stimme jedoch befreite sie wieder aus diesem trügerischen Bann dem noch jeder so starke Mann erlegen war. Seine Augen hatten sich noch nicht dem Trübsal hingegeben und seine Stimme war wie immer klar und rein. „Keine Sorge, wir werden den Mörder finden. Das Schiff wird nicht mit seinem Rätsel untergehen!“ Shinichi sah in die Augen seiner Freunde, nur schwerlich glomm auch in ihnen wieder der Funke der Hoffnung auf. Aber das brauchten sie jetzt, sie mussten mit offenen Augen voraussehen denn sie mussten Licht in den Dunklen Abgrund des Meeres springen um den verborgenen Schatz noch rechtzeitig zu bergen. „Ich würde gerne als nächstes Frau Furukawa sprechen.“ „A-Aber hast du nicht eben gesagt, dass wir sie aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen können?“, kam es nun von Takagi, der den jungen Detektiven überrascht ansah. „Ich muss Takagi recht geben, Kudo. Wäre es nicht sinnlos, wenn wir unsere Zeit weiterhin mit ihr verschwenden?“, meldete sich nun auch Sato zu Wort. Sie hatte dem Detektiven eben aufmerksam zugehört und war von seiner Rede begeistert. Jedoch erschien auch ihr diese Aktion mehr als sinnlos. „Ich bitte Sie, Megure sie noch einmal zu verhören.“ Der Kommissar schluckte… jedoch ging er auf die eigenartige Bitte des Jungen ein. „Na gut, Shinichi, aber beeil dich bitte!“ Auf ein Nicken hin wurde Frau Furukawa ins Zimmer gebeten. Megure und Shinichi standen auf und wechselten die Plätze, so dass nun der Kommissar Frau Furukawa gegenüber saß. Shinichi lehnte sich an eine Wand hinter Megure und den Anderen, so dass er ebenfalls die schöne Aussicht auf Frau Furukawa genießen konnte. Shinichi war auch aus Rans Blickwinkel verschwunden, woraufhin sich das unangenehme Gefühl, das in ihrem Herzen ruhte, wieder zu Wort meldete. Frau Furukawa war nervöser denn je, selbst kurz nach dem Tod ihres Mannes wirkte sie gefasster. Ihr nachtblaues Kleid flatterte unter der Bewegung ihrer Brust. „Was soll das alles? Ich denke, Sie wissen nun, dass mein Mann Selbstmord begangen hat. Nataki muss von diesem Schiff, der Junge hat panische Angst vor dem Wasser!“ „Schon gut, schon gut, beruhigen Sie sich, Frau Furukawa, wir werden ihren Sohn schon rechtzeitig von Bord bringen…“ „Aber wieso halten wir uns denn überhaupt noch hier auf? Wenn Sie uns noch weiter befragen wollen, können Sie das doch auch noch später tun.“ Das zarte rot, das sonst ihre Wangen schmückte, war einer ungesunden Blässe gewichen. „Ähm nun ja…“ „Es war kein Selbstmord. Wir haben es mit einem kaltblütig geplanten Mord zu tun!“ Ihre wohlgeformten Lippen wurden zu einem dünnen, angespannten Mund. Sie sah zu dem jungen Detektiven auf, man merkte ihr an, dass es ihr nicht gefiel, ihm nicht auf gleicher Höhe gegenüber zu stehen. Doch Shinichis klare Worte waren nicht nur für sie überraschend, schließlich hatte man sich vorher darauf geeinigt, von dem bisherigen Tatverdacht nichts nach außen zu tragen. Dementsprechend waren die drei Beamten nun auch ein weinig in ihrer Befragung aus dem Konzept gebracht, doch die Aufgabe, wieder einen Anfang zu finden, wurde ihnen von Shinichi und Frau Furukawa abgenommen. „Soll das etwa heißen, Sie verdächtigen uns? Wie kommen Sie überhaupt auf diese absurde Idee?“ Shinichis Hände ruhten lässig in seinen Hosentaschen, während er ihr gegen die Wand gelehnt antwortete. Das ruhige Lächeln, das auf seinem Lippen ruhte, ließ einen Funken in den Augen der Schönheit aufblitzen, der gefährlich zu leuchten begann. „Sie waren nicht die Erste, die den Toten gefunden hat. Wie uns eben ein Matrose mitteilte, ist er vor Ihnen im Zimmer gewesen und da dieser die Tür geschlossen vorfand, haben wir es laut des Schusswinkels eindeutig mit einem Mord zu tun.“ Sie wirkte sehr gefasst und nur mäßig überrascht. Nun klinkte sich auch der Kommissar wieder ins Gespräch ein. „Ja, allerdings können Sie beruhigt sein, denn da Sie den Kapitän erst später gefunden haben, sind sie aus dem Kreis der Tatverdächtigen ausgeschlossen.“ All die Liebenswürdigkeit, mit der Megure auf die zarte Frau einredete, schien sie jedoch nicht zu beruhigen. „Genau, machen Sie sich keine Sorgen, schließlich waren Sie es, die den Kapitän dann bei geöffneter Tür gefunden hat.“ Erschrocken sah sie zu Shinichi auf, kurz darauf breitete sich aber ein kleines Lächeln auf ihren Lippen aus, das bei dem Anblick Shinichs, der ebenfalls herausfordernd lächelte, jedoch schnell wieder verschwand. „Am besten, Sie erzählen uns noch einmal, wie Sie ihren Mann genau aufgefunden haben.“ „Also wie schon gesagt ich……“ Den weiteren Bericht Frau Furukawas hörte Shinichi schon nicht mehr. Dieser hatte sich nämlich in der Zwischenzeit durch die Tür hinausgeschlichen, dies konnte er durch seinen schon vorher wohl gewählten Platz an der Wand, ohne dass ihn jemand bemerkte, selbst Ran, die ihn den ganzen Abend nicht mehr aus den Augen gelassen hatte, ahnte nicht, dass er nun vor der Tür stand. Ein Blick in das gegenüberliegende Zimmer verriet ihm, dass Yoshida und Nataki noch an ihrem Platz waren. Ein kleines Lächeln huschte über das Gesicht des Oberschülers. Mit schnellen Schritten machte er sich auf den Weg in den Bauch des Ungeheuers, das nun wieder in den Tiefen der See verschwinden würde. Er ging mehre Treppen hinunter, je tiefer er kam, desto lauter wurde das Dröhnen und Gluckern des Schiffes. Es war ein verwirrendes Labyrinth von Gängen, das er durchquerte, bis er endlich an seinem Ziel angekommen war. Das kleine Bullauge, das zuvor noch etwas Licht in die Polizeistation gebracht hatte, war nun völlig im schwarzen Wasser des Meeres versunken. Shinichi schaltete das Licht an und begann mit seiner Suche. Ein paar Handschuhe hatte er schnell gefunden, aber das kleine Fläschchen blieb noch lange in dem Chaos verschwunden. Nach mehreren Minuten Suchen stieß der junge Oberschüler nun endlich einen Triumphschrei aus. Mit einem breiten Grinsen betrachtete Shinichi die kleine Sprühflasche in seiner Hand. Er wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als sein Blick auf zwei kleine Sauerstoffflaschen viel. Zwei Spair Air Flaschen, die eine Notfallversorgung mit Sauerstoff darstellten, sie erlauben einem bis zu 57 Atemzüge. Allerdings sind sie nur bis zu einer Tiefe von 20 Metern zu gebrauchen. Shinichis Blick blieb nachdenklich darauf haften, bis er sich dann eilig aus dem Irrweg der Gänge des Schiffes befreite. Wieder auf dem Privatdeck angekommen, verschwand er schnell in der dunklen Abstellkammer. Der junge Detektiv knipste das Licht an und zog sich eilig die Handschuhe an. Das flaue Gefühl in Shinichis Magen drohte, überhand zu nehmen. Dieser blöde Fall, er war es, der es Shinichi mal wieder nicht ermöglichte, mit ihr zusammen zu sein. Mit einem flüchtigen Blick auf seine Uhr begann er die Suche. Sein Blick wanderte zu ein paar ordentlich aufgewickelten Seilen die an der Wand hingen. Ganz unten erspähte er, was er gesucht hatte. Vorsichtig nahm der Oberschüler sie ab, das Gewicht der Seile konnte er jedoch auch in seiner gegenwärtigen Größe nicht tragen. Unter einem schweren Seufzer fielen sie ihm zu Boden. Doch anstatt sich über diese Unordnung zu ärgern, huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Wieder kramte er in dem Gewirr von Seilen… es kostete ihn ein wenig Zeit, bis er unter den gleichen und neuen Seilen das wiederfand, das er suchte. Es war von genau der gleichen Marke, wie die anderen und auch das Herstellungsdatum stimmte, jedoch sah es schon weitaus abgewetzter aus, als die anderen. Der Detektiv ließ ein paar geübte Blicke über das Seil wandern, ehe er an einer Stelle stoppte und diese mit dem Inhalt des Fläschchens besprühte. Mit einem leisen Klick schaltete Shinichi das Licht wieder aus und in der Abstellkammer war es nun völlig dunkel. Und doch… Und doch, erhellte ein kleines Licht Shinichis Gesicht auf dem sich nun ein breites Lächeln abzeichnete. Das Licht ging von dem Seil aus und erschien in kleinen Flecken über eine gewisse Länge verteilt. Kaum hatte der Detektiv seine Beobachtungen abgeschlossen und das Licht wieder entzündet, als sich aus seiner Hemdtasche ein kleiner Piep-Ton meldete. Vorsichtig legte Shinichi das Seil beiseite und nahm das kleine ohrringförmige Handy aus seiner Tasche. „Ja, hier Shinichi Kudo.“ „Hallo Shinichi, wie geht es dir? Es wird Zeit!!“ die Stimme des Professors klang beunruhigt. „Genau die haben wir aber jetzt nicht!! Also haben Sie, was ich wissen wollte?“ „Nun Shinichi, ich weiß nicht, inwieweit es dir weiterhilft, aber ich habe viele Infos zu der Familie Furukawa“ „Na, worauf warten Sie dann noch?“ Der Professor war wegen Shinichis genervtem und gehetztem Ton nur noch mehr beunruhigt, jedoch tat er, wie ihm geheißen. „Der alte Herr Furukawa selbst ist schon seit Uhrzeiten in der Schifffahrt tätig. Seltsamerweise zeigt jedes Bild ihn mit seiner Familie, außer das des Unfalls habe ich keins ohne seine Frau und seinen Sohn gefunden.“ „Unfall?“ „Nun ja, in jungen Jahren hatten er und sein damaliger Steuermann einen schweren Unfall auf See. Sein Steuermann starb, er jedoch überlebte“ „So, so, und weiter?“ „Shinawa Furukawa oder besser Shinawa Mida, über sie ist nicht viel bekannt. Sie wird als großartige Mutter bezeichnet. Sie und ihr Mann sollen eine Traumehe geführt haben, über ihr Vorleben ist jedoch kaum etwas bekannt.“ „Mhm…“ „Ihr Sohn Nataki soll wohl ganz offiziell in die Fußstapfen seines Vaters treten. Bei seinen Bildern gibt es ebenfalls etwas seltsames. Er ist nie ohne seine Mutter abgebildet! Meistens hält sie sich irgendwo im Hintergrund auf. Vor einem Jahr hatte der Junge einen Autounfall, er saß am Steuer. Zwar war er nicht der Schuldige, aber als bei diesem Unfall der andre Unfallteilnehmer verstarb, versuchte der Junge Selbstjustiz zu begehen. Er wollte sich von der Brücke stürzen, auf der der andre Autofahrer umgekommen war, allein seine Mutter hat ihn davon abhalten können. Sie sagte wohl so etwas wie „Du willst das doch gar nicht, mein Junge…“ „Was…?“ „Vielen Dank, Herr Professor man sieht sich…“ „A-Aber Shinichi…!“ Doch am Ende der Leitung war nur noch ein leises Tuten zu hören. „Und, kommt er voran?“ Ai hatte das Gespräch mitbekommen, hatte aber nicht verstanden, was gesagt wurde. „Nun, ich hoffe, dass er den Fall bald gelöst hat.“ Doch Ai schüttelte kaum merklich den Kopf. Shinichi stürmte mit dem Seil in seiner Hand aus der Abstellkammer, als ihm auf dem Oberdeck auch schon Megure und die anderen entgegen kamen. Shinawa schien den Tränen nahe und auch die drei Beamten waren ziemlich blass. Ran war die Einzige, die ein annähernd erleichtertes Gesicht machte, schließlich hatte sie ihn nun wieder. Ihren Shinichi… „Wo in Gottes Namen warst du, Shinichi?“ Doch noch ehe der junge Detektiv hätte antworten können, kam ihm Shinawa dazwischen. „Was spielt das jetzt noch für eine Rolle, mein Sohn ist verschwunden!! Wir müssen ihn finden!“ Shinichi biss sich auf die Lippen. „Seit wann ist er weg?“ „Seit ein paar Minuten. Er sagte, er müsse in seiner Kabine noch etwas holen, aber da ist er nicht, ich habe eben nach gesehen!“ Takagi schien völlig außer Atem. „Wir haben keine Zeit, dir alles zu erklären. Wir müssen das Schiff absuchen und den Jungen finden.“ Megures aufgebrachte Stimme hallte laut auf dem Privatdeck wieder. „Keine Sorge, Herr Kommissar, ich weiß, wo wir ihn finden.“ Ohne eine weitere Erklärung abzugeben, lief Shinichi los und die aufgebrachte Menge folgte ihm. Er lenkte seine Schritte in Richtung Brücke, dort passierten sie den schmalen Gang und fanden sich vor einer verschlossenen Tür. „Herr Furukawa? Sind Sie da drin?“ Doch alles Klopfen und Rütteln half nichts, die Tür blieb verschlossen, bis… „Nataki, Schatz, mach doch bitte auf, ja?“ Ihre zuckersüße, ja fast bezirzende Stimme schien nicht wirklich zur gegenwärtigen Situation zu passen, allerdings war diese kleine Bitte von Erfolg gekrönt. Im Türrahmen stand ein blasser und vor Zittern bebender Nataki. Der mit leerem Blick in die Menge sah. Er trat einige Schritte zurück, sodass die kleine Gruppe eintreten konnte. „Was sollte das, Herr Furukawa!!?“ Megure wirkte nun nur noch aufgebrachter. „Ich... ich...“ Mehr als ein Stottern brachte der neunzehnjährige nicht zustande. „Er wollte sich bestimmt nur von dem Schiff und dem Lieblingsplatz seiner Vaters verabschieden, hab ich nicht recht, mein Junge?“ „J..ja, Mama“ Der Kommissar stöhnte laut auf. „Für so was haben wir nun wirklich keine Zeit. Schließlich sind wie auf der Suche nach einem Mörder!!“ „Keine Sorge, Kommissar Megure, die habe ich eben erfolgreich abgeschlossen.“ Alle drehten sich nun nach der klaren und deutlichen Stimme um. Shinichi sah mit festem Blick von einem zum andern. „Willst du damit sagen, du weißt, wer der Mörder ist?“ „Ja, allerdings.“ Ein triumphierendes Lächeln zeigte Ran, dass es wahr war. Shinichi hatte den Fall gelöst, das sah man ihm deutlich an. Für einen kurzen Augenblick trafen sich ihre Blicke, dieser jedoch reichte aus, um Ran zum erröten zu bringen und auch Shinichi wirkte für einen kurzen Moment weit weniger konzentriert als zuvor. „Dann spann uns auch nicht weiter auf die Folter, du Meisterdetektiv und sag uns endlich, wer der Mörder ist!“, meldete sich nun lauthals Kogoro zu Wort, dem dieser kurze Blickkontakt keineswegs entgangen war. Shinichi schaute kurz auf und wurde schlagartig ernst. „Mit dem aller größten Vergnügen.“ Sämtliche Augenpaare folgten nun der Bewegung von Shinichis Finger. Dieser bewegte sich nun langsam auf seine Brust zu, wie eine Pistole im Anschlag ruhte er nun auf ihm. „Tokeshi Yoshida, Sie sind der Mörder!!“ ---- ^^ na überrascht ? ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende ;D alles liebe eure Shelling Ford Kapitel 17: Ein Alibi aus Schuld -------------------------------- Ein Alibi aus Schuld Hi Leute ^^ Na, ich hab euch wohl beim letzten Kappi ein wenig überrascht? Ich bin wirklich sehr gespannt darauf wie eure Reaktionen heute ausfallen ^^ Natürlich gilt mein dank wie immer meinen Kommi Schreibern *knuddel* Nun ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen ^^ alles liebe eure Shelling ♥ Außer dem Gurgeln der See, die das Schiff langsam in ihren Rachen gleiten ließ, war nichts mehr zu hören. Alle starrten entsetzt vom Steuermann zu Shinichi und wieder zurück. Keiner konnte glauben, was er gerade gehört hatte, am wenigstens der Steuermann selbst. Er hörte das Rauschen seines aufgebrachten Blutes, das ihm nun in den Kopf schoss, sein Gemüt glich dem der stürmischen See, seine Gedanken wirbelten umher wie die aufgebrachten Wellen, die sich mit viel Getöse dem Wind eines Orkans hingaben. So hallte nun auch die Stimme des Aufgebrachten Seemanns wie ein Donnerschlag auf Deck wieder. „Was willst du mir da unterstellen?! Ich soll den Kapitän umgebracht haben!“ „Nein!“ Shinichis Lächeln wirkte für die anderen unbegreiflich. Und auch Ran, die Shinichi bis eben mit bedingungsloser Hingabe gelauscht hatte, wurde nun gegen all ihre Überzeugungen misstrauisch. „Aber Shinichi, sagtest du nicht gerade, Tokeshi sei der Mörder?“ Als sich Shinichi Ran zuwandte, gewann seine Stimme wieder an Gefühl, die Bestimmtheit jedoch, mit der er seine Worte unterstützte, verlor nicht an Macht. „Ja Ran, das habe ich!...Jedoch ist er nicht der Mörder des Kapitäns!“ Auch Ran war verwirrt, jedoch beherrschte ein anderes Gefühl sie viel mehr. Angst… Dieses unbeschreibliche Gefühl, das sie ergriff, wenn sie Shinichi sah… Selbst ihre Liebe und Zuneigung zu ihm wurde noch von diesem Gefühl übertroffen. Eins jedoch konnte sie sich nicht erklären, es war nicht nur die Angst, wieder ohne Shinichi sein zu müssen, denn in einem gewissen Sinne war sie das ja nie… Nein es war eine von fremder Hand gesteuerte Angst, ein schlechtes Gefühl, das sie schon seit Beginn ihrer Reise verspürte… Aber was? Nun konnte der Kommissar nicht mehr an sich halten. All die Anspannung des verstrichenen Tages kam nun zum Vorschein. Er wollte nun endlich fertig werden und den Fall abschließen! Schon zu lange lief dieses Schauspiel nicht nach seinem Plan und das sein Souffleur sich nun selbstständig machte, war ihm gar nicht recht. Wenn sich Shinichi schon auf die Bühne stellte und eine Hauptrolle übernahm, so sollte er sie gefälligst auch zu Ende spielen. „Nun rück schon raus mit der Sprache, Shin… äh Tomoaky! Wen hat Herr Yoshida denn nun umgebracht?“ „Ganz einfach, Herr Kommissar, Sie wissen, dass dieses Schiff nicht nur ein Geheimnis birgt. Denn für das Zweite hat der Steuermann gesorgt!“ „Du meinst doch nicht…“ Takagi schien seinen eigenen Schlussfolgerungen nicht zu trauen und so beendete Shinichi wiederum seinen Satz. „Ganz genau. Tokeshi Yoshida ist der Mörder des verschwundenen Mädchens!“ Nun meldete sich auch der Bedrohte selbst zu Wort. „Wie bitte? Welches verschwundene Mädchen?“ seine Stimme zitterte, somit litt die Überzeugung, die er hatte in diesen Satz einbauen wollen, erheblich. Wie ein Tier das nun vor der Flinte des Jägers stand, schien er sein Unheil zu ahnen und das es ihm nicht gelingen würde, ihm zu entkommen. „Heute Morgen kam die völlig aufgelöste Frau Kubajashi zu uns und berichtete uns von dem Verschwinden ihrer Tochter, die sie seit dem gestrigen Abend nicht mehr gesehen hat.“ Der Kommissar hatte begriffen, worauf Shinichi hinaus wollte. „Na und, meinetwegen! Aber was hat das Ganze denn nun mit mir zu tun?“ Der arrogante Steuermann wirkte nun immer unsicherer, von seinem großspurigen Gehabe jedoch hatte er nichts eingebüßt. Auch Shinichi bemerkte dies und verschärfte nun seinen Ton. „Sagen Sie, werter Herr Steuermann, Sie scheinen ja bei dem weiblichen Geschlecht ungemein beliebt zu sein? Oder irre ich mich da?“ Shinichis ironisches Grinsen verschwand, als die Blicke Yoshidas für einen kurzen Moment auf Ran ruhten. Völlig von seiner eigenen Arroganz eingenommen war der Steuermann wie taub gegen den Geruch von Shinichis Falle. Und genau das war es, worauf der junge Detektiv gebaut hatte, ein Charakter wie Yoshida würde diesen Punkt auch vor dem Teufel selbst nicht leugnen. „Nun, was soll ich sagen, die hübschen Mädels können mir eben nicht widerstehen!“ Seine Eitelkeit sollte dem Herrn nun zum Verhängnis werden. „Natürlich nicht… Im Übrigen sieht auch das verschwundene Mädchen sehr gut aus, hier ist ein Foto von ihr, ihrer Mutter und ihrer Schwester.“ Er kramte ein kleines Foto aus der Tasche, das er sich von der aufgelösten Frau hatte geben lassen. „Frau Furukawa, Herr Furukawa, haben Sie eine dieser Personen schon einmal gesehen oder mit gar ihnen gesprochen?“ Beide verneinten mit einem stummen Kopfschütteln. „Mmmm… wirklich sehr seltsam… dann frage ich mich, woher die Schwester des verschwundenen Mädchens wusste, dass die Polizei an Bord ist und dass ich zu ihnen gehöre, denn schließlich wussten nur Sie drei und der Kapitän über unsere Anwesenheit Bescheid.“ Yoshida schluckte schuldbewusst, er schien zu ahnen, was nun folgen würde. „Herr Yoshida, Sie haben nicht zufällig ein Gespräch mit dieser Schönheit geführt, oder? Sie schien nämlich, als ich sie auf ihr Wissen über die Polizei ansprach leicht peinlich berührt. Da liegt die Vermutung natürlich nahe, dass Sie mit Ihrer anziehenden Persönlichkeit, was Frauen angeht, ein paar Worte mit ihr gewechselt haben, schließlich bleiben Sie nun auch als einziger Informant übrig.“ Der Fisch hatte angebissen, nun konnte der Steuermann der erfahrenen Hand des Anglers nicht mehr entgehen, denn dieser wartete nun schon mit dem Käscher in der Hinterhand. „Na und, selbst wenn es so wäre. Was hast du bitte für Beweise, dass ich was mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun habe?“ Shinichi ließ sich nicht angreifen, wurde aber nun ernst. „Es wäre besser, mein Herr, wenn Sie Ihre Schuld gestehen würden. Zwar bewahrt Sie Ihr Alibi nicht vor Schuld und doch wären Sie um eine Sünde ärmer. Außerdem bekomme ich Sie sowieso, vor Gericht würde Ihnen ein Geständnis also nur zu gute kommen.“ „Ich denke ja gar nicht daran!“ Das wutentbrannte Schnauben, das der Steuermann nun von sich gab, konnte nicht über das Bild in seinen Augen hinwegtäuschen. Seine Pupillen hatten sich geweitet und Shinichi konnte deutlich die Angst in seinen Augen erkenne, die nun zum ersten mal auf das Seil in Shinichis Hand wanderten. Der junge Detektiv genoss den Anblick seines Rivalen, der nun langsam begriff, dass er in der Falle saß. „Sie wollen den Mord an der jungen Dame also nicht gestehen?!“ „Nein!“ „Nun gut dann werde ich den hier Anwesenden eben erklären, was passiert ist. Wahrscheinlich trafen Sie sich gestern Abend mit der jungen Dame hier auf dem Deck, dieser Gedanke ist nicht abwegig, da Sie Ran bei unserer ersten Begegnung auch dieses Angebot machten. Sie gingen mit der jungen Frau also hinauf, allerdings erwiderte sie Ihre heißblütigen Gefühle nicht. Sie wollte sich aus Ihren Händen befreien und schrie. Sie hatten Angst, es würde auffallen, da der Kapitän ihre Flirts schon lange nicht mehr tolerierte, sie wollten ihre Stellung nicht verlieren und gerieten daraufhin in Panik. Sie zogen ihr Opfer in die Abstellkammer und erdrosselten sie mit diesem Seil. Ich habe soeben einen Test mit Luminol durchgeführt und der zeigte mir ganz eindeutig eine geringe Menge Blut, das bei der starken Reibung des Seils am Hals des Opfers auf die Mordwaffe kam. Sie nahmen ihr Opfer wieder mit nach draußen und beförderten ihre Leiche kaltblütig über die Rehling des Schiffes. Sie dachten, mit ihrem toten Körper hätten Sie auch das Seil in die dunklen Tiefen des Meeres gebettet. Doch dem war nicht so! Das Seil ist Ihnen während dieses Kraftaktes aus der Hand geglitten und da Sie in Eile waren und es zudem ziemlich dunkel war, übersahen Sie es und gingen völlig ungerührt weiter Ihrer Wege.“ Ein empörtes Schweigen machte sich unter der kleinen Gruppe breit, auch der Angesprochene selbst schnappte in den ersten Sekunden nach Luft wie ein Fisch, den man an Land gezogen hatte. Dann jedoch versuchte er, seine Angst zu unterdrücken und überspielte seine Unruhe mit einem hässlichen Lachen. „Gratuliere, Herr Meisterdetektiv, so könnte es tatsächlich gewesen sein! Allerdings fehlt es deinen Fantastereien an Beweisen, mein Junge!“ „Sie sollten wissen, dass ich nie jemanden grundlos eines Verbrechens beschulde! Ich überprüfe alle Fakten und erst, wenn jedes Puzzleteil seinen Platz hat und sich durch deren Zusammenfügen ein komplettes Bild ergibt, lege ich meinen Verdacht offen dar. Und den Beweis, den ich für ihre Schuld brauche, halte ich hier in meiner Hand. Die Tatwaffe. Denn da es sich um eine Tat aus Affekt handelte und nicht um einen geplanten Mord, werden wir hier mit hundertprozentiger Gewissheit ihre Fingerabdrücke finden.“ Herablassend spuckte der Steuermann auf den Boden. „Natürlich sind da meine Fingerabdrücke drauf! Ich brauche hier ja schließlich ab und zu ein Seil.“ Shinichi schüttelte fast mitleidig den Kopf und lachte verächtlich. „Wo sagten Sie noch gleich, waren Sie, kurz nachdem der Kapitän Sie ablöste?“ „Ich war auf Toilette! WAS IST, KANNST DU ETWA DAS GEGENTEIL BEWEISEN?“ Es war nicht die Wut, die diesen Schrei verursachte, sondern die Angst, da war sich Shinichi sicher. „Sie wollen also bei dieser Lüge bleiben?“ Doch als Antwort bekam er nun ein aufgebrachtes Schnauben. „Es stimmt schon, Herr Yoshida, dass Ihre Fingerabdrücke auf den ersten Blick nicht sehr belastend sind. Aber am Ende trieb Sie Ihre eigene Angst in die Falle. Sie haben sich Ihr Loch selbst gegraben!“ „Was willst du jetzt damit sagen?“ „Nun… während Sie zusammen mit den anderen auf dem Weg auf das Privatdeck waren, haben Ran und ich zwei Matrosen beobachtet, die das Deck säuberten und während sie gerade oben ankamen, beschwerte sich einer von ihnen lautstark über ein Seil, das nicht von dem zuständigen Personal weggeräumt wurde. Er hängte es Ordentlich an der Wand im Schuppen zu den anderen. Das war auch Ihnen nicht entgangen und Sie gerieten in Panik, denn Sie wussten, dass es sich um das Seil handelte, das ihnen noch am vorigen Abend zur Ausübung ihrer Tat diente.“ Der Steuermann wurde nun gänzlich weiß, sein Blick hatte sich von Shinichi abgewandt und war nun fest auf den Boden gerichtet. „Sie wurden nervös und ergriffen ihre Chance, als der Kapitän sie ablöste. Sie gingen in die Abstellkammer und sahen das leicht verschlissene, jedoch neue Seil bei den anderen liegen. Ihr erster Gedanke war es wohl, sich des Seils zu entledigen, dann jedoch begangen Sie einen Fehler. Sie dachten, es wäre auffällig, wenn eines der Seile fehlen würde, also beschlossen Sie, dass es sicherer wäre, es wieder zu den andern zu legen. Damit es nicht auffällt, dass das Seil besonders abgenutzt war, versuchten Sie es unter den andren Seilen zu verstecken, denn dort habe ich es auch gefunden. Wie ich aber ebenfalls feststellte, ist das gesamte Bündel der Seile ziemlich schwer, Sie hatten also ihre liebe Mühe, alles wieder an seinen Platz zu räumen, das würde auch Ihre von Anstrengung gezeichnete Gestalt erklären, als Sie bei uns im Speisezimmer ankamen. Da nun auf allen Seilen ihre Fingerabdrücke waren, war es Ihnen zu gefährlich, die Ihren auf diesem Seil zu beseitigen, aber genau das war ihr Fehler.“ Nach dieser langen Rede des Oberschülers meldete sich nun auch der Schlafende Kogoro wieder zu Wort, der dem ganzen Geschehen nicht wirklich folgen konnte. „Na und was beweisen denn nun die Fingerabdrücke auf dem Seil, wenn er es später noch einmal angefasst hat?“ Der Detektiv blieb ruhig, während er zu seinem finalen Schlag ausholte. „Ganz einfach. Auf all diesen Seilen werden wir nur die Fingerabdrücke Herrn Yoshidas und die der Nachtschicht finden, die die Seile weggeräumt haben. Auf diesem hier jedoch sind auch noch die des Matrosen der es heute wieder zurück in den Schuppen räumte. Und seit dem das geschehen ist, war Herr Yoshida entweder mit uns zusammen oder auf der Brücke, die er ja nicht einfach hätte verlassen können. Die einzige Möglichkeit, die ihm also blieb, das Seil zu verstecken, war die kurze Zeit zwischen der Ablösung und des Dinners. Wir werden auf diesem Seil also zwei Arten von Fingerabdrücken finden, einmal die, die ganz klar zu erkennen sind und zum Anderen die, die sich unter denen des zuvor genannten Matrosen befinden. Die Fingerabdrücke der Tat, die zu keinem andern Zeitpunkt hatten auf das Seil kommen können. Geben sie auf, Yoshida! Ein Geständnis kann Ihnen nun immer noch vor Gericht zum Vorteil werden.“ Doch Shinichi wusste, dass es dieser Worte schon gar nicht mehr bedurfte, die Körperhaltung des Steuermanns allein zeugte schon von der seelischen Kapitulation. Mit hängenden Schultern und dünner Stimme begann er nun zu reden. „Es war alles so, wie du gesagt hast… Gut zu wissen, dass die Kleine bei dir nicht völlig sinnlos aufgehoben ist!“ Durch seine Röte war Shinichi für einen kurzen Moment abgelenkt und auch Rans Schock über den Tod einer Unschuldigen verlor sich kurz in einem zarten rosa. „Sie hat geschrien wie am Spieß, wollt sich gar nicht mehr einkriegen… Ich bekam Panik… ich wollte doch nur, dass sie endlich still ist… Ich nahm das Seil und… Als die dann endlich still war, bemerkte ich, dass ich sie für immer habe verstummen lassen. Ich musste sie los werden… Schließlich hing meine Karriere davon ab… Aber die kann ich mir ja jetzt auch an den Hut stecken! Nur weil ich Angst hatte, entdeckt zu werden, wurde ich am Ende entdeckt… wie ironisch das Leben doch sein kann… Aber sag mal woher wusstest du denn, dass ich Dreck am Stecken habe?“ Shinichis harter Ton hatte sich gewandelt, er wirkte nun sanfter… „Schon bei unserer ersten Begegnung ist mir aufgefallen, dass Sie, als Sie hörten, dass wir wegen eines Mordes hier waren, nicht einmal nachgefragt haben. Das passt nicht zu jemandem, der von nichts weiß…“ Ein kleines Lachen erklang aus Yoshidas Kehle… „So eine Kleinigkeit hat mich also verraten…“ <„Es ist schon lange einer meiner Grundsätze, dass die kleinsten Dinge bei weitem die Wichtigsten sind." Danke, Holmes…> Die hängenden Schultern des Steuermanns bäumten sich noch einmal auf und ein kleiner Funken der Neugier glomm in seinen Augen auf. „Aber sag mal, Herr Meisterdetektiv, sagtest du nicht, dass ich durch meine Schuld, also den Mord, auch gleichzeitig ein Alibi bekomme?“ Shinichis ernstes Gesicht erfuhr eine neue Steigerung. „Ja, allerdings. Sie waren viel zu sehr mit der Vertuschung ihres Geheimnisses beschäftigt, sodass Sie keine Zeit gehabt hätten, den Kapitän umzubringen. Frau Furukawa können wir laut Aussage des Matrosen auch ausschließen. Als Täter bleibt also nur noch…“ Er musste seinen Satz nicht beenden, denn schon längst hatten sich ihm alle Augenpaare zugewandt. Natakis Augen jedoch schauten in die Leere… Kapitel 18: Die Last der Gefühle -------------------------------- Die Last der Gefühle Hallo erstmal ^^ ich möchte mich gaaaanz ♥lich für die vielen lieben Kommentare Bedanken ^^ Das die Zehnerstelle nun geknackt ist verdanke ich allein euch ♥ Vielen Danke ;3 Soo ich zieh mich dann auch wieder zurück und wünsche euch ein schönes Osterwochenende *durch den Schnee davon stapf* alles liebe eure Shelling Ford Nataki schien die auf ihn gerichteten Augenpaare zu spüren. Ein leiser Schauer durchfuhr seinen Körper… Seine Augen jedoch blieben leer und ausdruckslos, er wagte es nicht, den jungen Detektiven anzusehen. Shinichi wartete auf eine Antwort, doch vergebens… Ein langes Schweigen erfüllte die kleine Brücke, die angespannte Stille schien die Luft zu verdichten. „Aber…“ Ran wollte… nein, konnte es nicht glauben… Nataki schien nicht der Typ zu sein, der seinen Vater tötet. Eben beim Dinner hatten sie sich noch unterhalten, konnte es wirklich sein, dass der junge Mann, der eben noch schüchtern von seinen Träumen und Wünschen erzählte, der Mörder seines Vaters war? Sie blickte kurz von dem Jungen auf und hinüber zu ihrem Freund… Seine Augen waren nicht die, mit denen er sonst einen kaltblütigen Mörder betrachtete, das Glänzen des ausgespielten Trumpfes, das sie noch vorher bei dem Steuermann gesehen hatte, fehlte völlig. Und doch sprach aus Shinichis Augen die Schuld, mit der er Nataki belastete... Traurig ließ Ran ihren Blick wieder zu dem neunzehnjährigen schweifen… Ran konnte es nicht verstehen… Täuschte sie sich denn so sehr in den Menschen? Viel zu oft schon war der Täter eine Person gewesen, der sie es nie zugetraut hätte!! Wieso…? Was treibt einen Menschen zu dieser Tat…? Einen Geist, der nicht nur denkt, sondern auch fühlt, jemand der zu Freundschaft und Liebe fähig ist… Vielleicht sogar jemand, den man schon seit Jahren kennt…? Ihre Erinnerungen ließen die junge Frau erzittern… Shinichi hatte damals ihre Worte gelenkt, ohne ihn hätte sie es nicht gekonnt… Nein. Sie allein hätte ihre ehemalige Grundschullehrerin Frau Yonehara nie überführen können. Als sie Shinichis Worte damals hörte, war sie für einen kurzen Moment nicht in der Lage, sie zu wiederholen oder zu glauben… Seine beruhigenden und ehrlichen Worte waren es, die es Ran ermöglicht hatten die Wahrheit ans Licht zu bringen. Aber verkraftet und begriffen hatte die junge Frau es nicht… sie war damals völlig am Ende… und doch war sie nicht allein. Es war Conan, an dessen Schultern sie sich ausweinte… Conan, der sie tröste… Rans Gedanken schweiften ab, sie sah ihn nun wieder klar vor sich… Shinichi, der im Schein des Mondes neben ihr auf Deck stand. Auch ihm hatte sie diese Frage gestellt… Wieso? Wieso tut jemand nur so etwas. Doch auch Shinichi... ihr Shinichi, konnte diese Frage nicht beantworten. <…Wie jemand in der Lage ist, einen Mord zu begehen, werde ich wohl nie verstehen…> Und doch... sein Blick danach… sein schneller Themenwechsel… Wich er dem Ganzen etwa aus…? Doch Rans Gedanken wurden von Shinichis sanfter Stimme und seinen klaren Worten unterbrochen. „Sie kommen als einziger als Täter in Frage, als endgültiger Beweis werden die Schmauchspuren an ihrer Kleidung dienen, die sie ja bis jetzt nicht gewechselt haben.“ Außer dem Zittern seines Körpers zeigte Nataki keinerlei Bewegung. Dafür meldete sich jedoch Kogoro in einem sehr überraschten Ton zu Worte. „Das ist ja alles schön und gut, Kudo, aber woher willst du wissen, dass wir Schmauchspuren an seiner Kleidung finden? Der Junge ist doch nicht doof, wenn er wirklich der Mörder seines Vaters ist, wird er sich doch bestimmt vor den Schmauchspuren geschützt haben, schließlich haben wir auch seine Fingerabdrücke nicht auf der Tatwaffe gefunden.“ „Ich gebe zu, Herr Mori, das ist ein durchaus berechtigter Einwand.“ Der gute Kogoro war mehr als überrascht. Gab ihm dieser Bengel etwa tatsächlich recht? „Jedoch gibt es auch dafür eine ganz logische Erklärung. Wie wir wissen, ist das Mittel zum Nachweis von Schmauchspuren seltsamer weise aus dem Polizei Equipement des Schiffes verschwunden. Nun, wir können davon ausgehen, dass der junge Furukawa selbst es entsorgt hat. Schließlich kann man Fingerabdrücke durch ein paar einfache Handschuhe vermeiden, die sich dann auch wieder leicht im Meer entsorgen lassen. Somit wäre wohl jeder verdächtig, besonders aber Frau Furukawa die zu ihrem Nachtblauen Abendkleid noch die Passenden Handschuhe trägt.“ Zwei Pistolenschüssen gleich feuerten Shinichi und Shinawa ihre Blicke auf den jeweils anderen. Doch die aparte Frau hatte sich bald wieder gefangen und warf mit einem kleinen Lächeln ihr glänzendes Haar ihren Nacken. „Außerdem wäre es einfach zu auffällig gewesen, wenn neben dem Mittel für die Schmauchspuren auch noch die Utensilien zum Nehmen der Fingerabdrücke fehlen. Hätte man jedoch Schmauchspuren an Nataki gefunden, wäre der Mord schon an Bord geklärt gewesen.“ „Also, ich verstehe das immer noch nicht! Wenn er doch schon soweit gedacht hat, die Nachweise für die Schmauchspuren hier auf dem Schiff verschwinden zu lassen, dann wird er doch wohl auch gewusst haben, dass wir sie dann spätestens an Land nehmen können. Ich frage mich also, warum er sich nicht umgezogen hat. Und noch dazu, was sollte nun diese Flucht auf die Brücke?“ Shinichi senkte betroffen seinen Blick, richte sich dann jedoch wieder auf, der Kommissar sah nun in die ehrlichen blauen Augen des Oberschülers, die wie das klare Wasser spiegelten, was in ihm vorging… „Selbstjustiz … Herr Kommissar“ „W-Was?“ „Nun er hat dem Auffinden der Spuren an Land nicht vorgebeugt, weil er nicht damit gerechnet hat, noch an Land zu kommen... Er wollte sich zusammen mit diesem Schiff in den Schlund des Ozeans hinab stürzen, um die von ihm verursachte Last auf seiner Seele mit den Wellen des Meeres fort zu spülen.“ Plötzlich fuhr Sato auf, auch sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich hinter dem jungen und schüchternen Nataki der Mörder seines Vaters verbirgt. Und jetzt auch noch das! Die Gewissheit, dass er… „Er hat die Bombe gelegt!“ Dem kurzen Nicken des Oberschülers folgten schon bald Worte. „Ja. Er wählte den Sonnenuntergang als Zeitpunkt seines eigenen Untergangs… Er kam hierher um sein Urteil zu vollstrecken. Zurück an den Ort seiner Tat… Zurück an den Ort des Unglücks, wie damals…“ Nun kam wieder Leben in den jungen Frurukawa. Das Zittern hörte schlagartig auf, wich jedoch nur einer verkrampften Haltung. Die geballten Fäuste verdeutlichten die schmerzvolle Erinnerung, zu der Shinichi ihn jetzt gezwungen hatte. Und bei jedem Andern, da war sich Shinichi sicher, hätte er schon längst eine schmerzliche Erfahrung mit eben diesen Fäusten gehabt. Nicht so bei Nataki. Langsam, nur sehr langsam, richtete der junge Mann seine Augen auf Shinichi. Die Leere in seinem Blick jedoch blieb. Er schien durch ihn hindurch zu sehen und doch erkannte der Detektiv ein Flehen in den Augen seines Opfers, ein Flehen auf Rettung… Rettung aus dieser Unendlichen Qual des eigenen Verstandes, der das eigene Handeln nicht mehr begriff… Rettung aus der Pein des eigenen Gewissens, der Teil der Seele, der oft härter richtete als jeder Vertreter Justizias aus Fleisch und Blut… „Nach dem Autounfall vor ein paar Jahren, bei dem Sie beteiligt, wenn auch nicht schuldig waren, kamen Sie ebenfalls an jenen Ort zurück, zurück an den Ort, wo ihrer Meinung nach ein Unschuldiger durch Sie in den Tod fand. Schon damals haben sie dieses Gefühl der Schuld nicht ertragen. Sie kamen zurück an die Brücke und wollten Ihrem Leben ein Ende setzen. Nur sie… Nur Ihre Mutter konnte Sie von ihrem Sprung in den Tod abhalten. Sie haben ihr Verhaltensmuster nicht geändert, Nataki, deswegen wusste ich nach Ihrem Verschwinden auch, wo ich suchen musste und auch warum Sie die Bomben gelegt haben. Denn Ihre Nervosität, die Sie die ganze Zeit an den Tag legten, rühre nicht etwa von der Angst, des Mordes beschuldigt zu werden, sondern von der Angst, nicht die Gelegenheit zu haben, Ihre Sünde selbst zu bestrafen. Sie wollten sowohl den Tod ihres Vaters als auch den Ihren in die eigene Hand nehmen.“ „Die Tatsache, dass Sie die Waffe da ließen, war ihre letzte Hoffnung, Sie hatten angst vor Ihrer Entscheidung… Angst vor dem Tod… Es war ihre letzte Hoffnung, von der Polizei gerettet zu werden! Nun bitte ich Sie, nehmen Sie diese Rettung jetzt an!“ Plötzlich schwand der neblige Vorhang von Natakis Augen… und zum ersten mal erkannte Shinichi die bittere Schuld, die Natkais Gedanken plagte, gleichzeitig jedoch erschien ein kleines Lächeln trauriger Erkenntnis in seinen Mundwinkeln. Ihre klare, wenn auch von Traurigkeit getränkte Stimme jedoch erweckten Wut und Bitterkeit in seinen Zügen. „Warum?“ Alle Augen richteten sich auf Ran… Man erwartete Tränen in ihren Augenwinkeln, doch stattdessen schaute sie ihn nur klar und direkt an. Natakis Augen huschten in nervöser Erinnerung hin und her, es dauerte lange, bis der junge Mann sich gefasst hatte und mit brüchiger Stimme zu sprechen begann. „Er war ein Monster… All die Liebenswürdigkeit, die andere in ihm sahen, war nichts als gespielt. Mit jeder Umarmung, mit jedem Geschenk, das ich bekam, wuchs seine Erwartung in mich, eine Erwartung die ich nicht erfüllen konnte… Nicht erfüllen wollte… Ich wusste, ich konnte nicht damit leben… Als Kind fiel es mir gar nicht weiter auf, erst meine Mutter machte mich in meiner späten Kindheit auf das Verhalten meines Vaters aufmerksam… Plötzlich verstand ich die Tränen in ihren Augen… Die Tränen in meinen… Meine Wut wuchs und wuchs. Der ausschlaggebende Punkt jedoch war, dass ich unbedingt seine Nachfolge als Kapitän antreten sollte… Ich interessierte mich schon seit meiner frühsten Kindheit für Maschinen jeglicher Art, vor allem das Fliegen hatte es mir angetan. Doch mein Vater mit alle seiner Liebe zur Seefahrt und seiner Verbohrtheit lachte nur über meinen Wunsch. Er dachte, ich würde es nicht ernst meinen und alle meine Versuche, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, waren vergeblich. 'Mein Sohn, die See ist der einzig wahre Freund der Furukawas, sie verzeiht, schweigt und liebt, mein Junge! Flugzeuge! Pah… ein Gestell aus Blech, das fliegt, dass ich nicht lache!' Jedes Mal wenn er mich mit auf eine Seereise nahm, sah er sich mit mir zusammen den Sonnenuntergang an. Ich hasse den Sonnenuntergang… vielleicht mehr als ich meinen Vater gehasst habe… oder gerade deshalb.“ Dieser Hass spiegele sich in seinen Augen wieder… ein Hass, wie ihn nur ein Mörder zeigen konnte… „Er sagte, die See würde alles verschlingen, was nicht in diese Welt gehörte! Tja, und mit dem Licht der Sonne, das sich dem dunklen Ozean hingab, verschwand auch meine Liebe zu ihm! Heute Abend ging ich auf die Brücke, um ihm dem zu berauben, was er am meisten liebte! Das Meer und dessen Macht über die Sonne… er sollte sie nie wieder sehen. JA ICH HABE IHN UMGEBRACHT!! ICH HABE MEINEN VATER ERMORDET!!“ Unter markerschütterndem Geheul fiel der junge Mann auf die Knie. Die Last seiner Schuld schien ihn zu erdrücken und der Fluss seiner Tränen schien nie wieder enden zu wollen. Die betretenen Mienen der Anwesenden hielten nicht lange an, denn eine heftige Erschütterung machte ihnen wieder bewusst, dass sie sich an Deck eines sinkenden Schiffes befanden. Ein Drittel des ehemalig so prunkvollen Schiffes war nun schon gänzlich im Wasser verloren. „Verdammt, wir müssen schleunigst hier runter!! Nun kommen Sie schon, junger Mann, stehen Sie auf! Na los!!!“ Doch Nataki rührte sich nicht. Stattdessen klammerte er sich ans Steuerrat der Brücke, das nun schon gänzlich an Funktion verloren hatte. „Nein! Nein! Ich will nicht! Ich bin jetzt schon so weit gekommen! Ich habe getötet, ich bin es nicht mehr wert, noch am Leben zu sein! Lassen sie mich! Ich muss bestraft werden für das, was ich getan habe!!“ Seine Mutter machte einen Schritt auf ihn zu… hielt jedoch schnell inne und starrte auf einen kleinen Zettel zu ihren Füßen… Shinichi war ihr zuvor gekommen, schnell richtete er sein Narkosechronometer auf Nataki und schoss… „Du hast es verpasst, über dein Leben zu richten! Durch deine Tat hast du jeglichen Anspruch auf Freiheit verloren. Dazu gehört auch die Freiheit, dir deinen Tod selbst zu wählen. Jemand anders wird dein Richter sein… und wir werden sehen, ob er nicht zu einem Gerechteren Urteil kommt als du selbst.“ Diese Worte begleiteten Nataki in den Schlaf… Kogoro und Takagi trugen den Jungen nach unten auf Deck. Dort warteten noch zwei Boote. In eines stiegen noch Passagiere ein, in dem anderen warteten schon die beiden Beamten zusammen mit den Schiffssanitätern. Der Kommissar stieg zusammen mit seinen Beamten, Kogoro, Yoshida und Nataki ins Polizeiboot… „Mausebein, sieh zu, dass du in das andere Boot kommst, wir sehen uns dann gleich! Pass auf dich auf!“ Ran nickte kurz, wurde dann aber von ihrer Freundin weiter zu dem Rettungsboot geschliffen… Es ging alles so schnell und doch fiel es ihr auf! Wo war er? „Ran? Ran, nun komm schon!“ Sonoko, die bereits im Boot saß, sah nun erwartungsvoll zu ihrer Freundin. „Nein Sonoko ich… ich kann nicht! Es… es tut mir Leid.“ Mit einem traurigen Lächeln drehte sie sich um und verschwand. „Ran! Nein, Ran!“ Sonoko wolle ihrer Freundin gerade hinterher, als sie von einem der Matrosen wieder in ihren Sitz gedrückt wurde. „Tut mir Leid, junge Dame, aber wie müssen das Boot jetzt zu Wasser lassen.“ „Was! Aber meine Freundin ist noch an Bord!!“ „Nein, es ist keiner mehr an Bord, wir haben alles durchsucht. Beruhigen Sie sich!" „Aber…“ „Ruhe jetzt! Na los Leute, runter mit dem Kahn!“ „Nein! Nein! Ran…“ Doch Sonokos flehen ging im Raunen der Menge und dem brausenden Meer unter… Kogoro hatte von dem Fehlen seiner Tochter nichts mitbekommen er kümmerte sich zusammen mit Megure um den jungen Nataki, dessen Schwächeanfall dem Kommissar nur zu bekannt vorkam. Nachdem die Sanitäter den Jungen wieder zu Bewusstsein gebracht hatten und dieser sich beruhigt hatte und nur noch mit leerem Blick hinüber zu dem sinkenden Schiff schaute, wurden auch die Beamten ruhiger. Erschöpft lehnte sich Takagi gegen die Schiffswand. „Na wenigstens wäre nun auch dieser ominöse Brief geklärt.“ Inspektor Sato, die sich neben ihm niedergelassen hatte, nickte zustimmend. „Ja, wie Shinichi schon gesagt hat! Der Junge hat Angst vor seiner eigenen Entscheidung bekommen und deswegen den Brief geschrieben. Als seinen eigenen Todeszeitpunkt wählte er den Sonnenuntergang.“ Nataki jedoch schien von den Worten der Beamten überrascht. „Brief, was für ein Brief?“ Nun horchte auch Megure auf. Das, was er ahnte ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. „Sie haben diesen Brief nicht geschrieben?“ „Nein“ Seine von der erschreckenden Erkenntnis geweiteten Augen richteten sich auf das Schiff. Das letzte Geheimnis des untergehenden Schiffes war also noch nicht gelöst… Kapitel 19: Ein Gefährliches Spiel ---------------------------------- Ein Gefährliches Spiel Hallöchen Leute ^^ Es ist mal wieder so weit ♥ Freitag und so mit auch wie immer Zeit für mein neues Kappi Aber vorher möchte ich euch für die vielen Kommentare Danken ^^ Ich hab mich wirklich sehr sehr gefreut ♥ So nun aber genug, ich ziehe mich mal wider zurück und wünsche euch viel spaß beim Lesen eure Shelling Ford Der Ozean hüllte sich in das samtene Schwarz der Nacht. Wolken verdeckten die Sterne, sodass Horizont und Meer optisch ineinander überzugehen drohten, wären da nicht die Lichter der kleinen Rettungsbote gewesen, die gleichmäßig auf dem Wasser hin und her schaukelten. Irrlichtern gleich bewegten sie sich über dem Schwarz des Meeres. Irrlichter, die den Seemann mit seinem Schiff zum kentern brachten. Jeder abergläubische Außenstehende hätte wohl diese Lichter für den Untergang des Schiffes verantwortlich gemacht. Das ehemalig großartige Gefährt, von dem nun nur noch weniger als die Hälfte zu sehen war. Das Schiff, das nun drohte, sein dunkles Geheimnis mit in das feuchte Grab der See zu nehmen. Die Lichter brannten noch und begleitet von dem schäumenden Geräusch der See hallten Schritte über das menschenleere Schiff. Der Klang der einzelnen Schritte zeugte von einer unruhigen Aufgebrachtheit. Ein Schweißtropfen bahnte sich langsam seinen Weg und wurde jedoch schnell von einer unruhigen Hand beseitigt. Diese beherbergte in ihrem schweißdurchnässten Inneren einen kleinen Zettel, der schon längst dem Druck der wütenden Faust nachgegeben hatte. Endlich… Endlich erspähten die scharfen Augen ihr Ziel. Die Schritte beschleunigten ihren Takt, sie wurden lauter, schneller, bis… Mit einem abruptem Ruck kamen sie zum Stillstand… Die Augen zeigten für einen kurzen Moment einen Hauch von Schwäche und Angst. Doch schon bei dem nächsten aufschlagen der Lider war jegliche Scheu verschwunden. Mit einem leisen Klicken wurde der Türknauf betätigt… Das Licht des Flurs erhellte das kleine Zimmer zusätzlich. Ihre Blicke trafen sich und ein kleines Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. „Klage den Schuldigen an und er wird deinem Ruf folgen… Er wird ihm folgen, nur um seine Unschuld zu beteuern. Habe ich nicht recht, Frau Furukawa?“ Seine Worte ließen sie erbleichen, doch durch ihre Blässe wirkten ihre stark rot geschminkten Lippen nur noch voller, dadurch schien auch ihre blasse Gestalt immer noch über alles erhaben. Shinawa brauchte nicht lange, um ihre zierlichen Wangen wieder mit einem rot zu füllen und ihre Lippen wieder zu einem Lächeln zu bewegen. „Du klagst mich also an? Dabei warst du es doch, der den Mord an meinem Mann meinem Sohn zu wies! Also ist doch alles geklärt, oder? Was willst du noch von mir?“ Sie blickte Shinichi nun direkt an, er jedoch wich ihren Augen nicht aus, sondern konterte. „Ja… und doch sind Sie nun hier, Frau Furukawa! Es bedurfte nicht vieler Worte um Sie hier her zu locken, das müssen Sie doch zugeben, oder?“ Der Druck ihrer Faust wurde stärker, das kleine Papier wurde nun noch enger zusammen gepresst. Die mit Kugelschreiber geschriebenen Worte verschwammen langsam von ihrem Schweiß. Die Worte, die er eben noch schnell geschrieben hatte, verlöschten langsam: Sie haben einen Fehler in Ihrem Plan Frau Furukawa, kommen Sie zum Polizeirevier des Schiffes, wenn Sie näheres erfahren wollen. Diese Worte hatten gereicht, um Sie hier her zu locken. „Ja, nun bin ich hier. Aber ich befürchte, dass wir bald nasse Füße bekommen, wenn du dich nicht beeilst, oder hast du etwa vergessen, wie weit unten wir sind? Das Schiff sinkt. Und dieser Teil liegt schon lange nicht mehr an der Wasseroberfläche! Also beeil dich bitte mit dem, was du zu sagen hast! Von welchem Plan spricht du, mein lieber? Das würde ich doch jetzt zu gerne aus deinem süßen Munde hören.“ Bei ihrem letzten Satz machte Shinichi einen kleinen Schritt zurück. Ein leises Klirren hinter ihm ließ ihn aufhorchen, ein paar Handschellen, die achtlos an einem Heizungsrohr befestigt waren. Doch Shinichi ließ sich nicht lange von ihren Worten irritieren, mit leicht rötlichem Teint machte er nun wieder einen Schritt auf sie zu. „Ich befürchte, ich kann Ihnen das Gefühl von nassen Füßen nicht ersparen, und wenn ich ehrlich bin, ich will es auch gar nicht! Aber lassen Sie mich bitte von vorn beginnen! Fangen wir doch mit dem Brief an…“ Sie schluckte kaum merklich, ließ ihrer Stimme jedoch nichts anmerken. „Brief? Meinst du dieses ominöse Ankündigungsschreiben? Ich denke, das wird mein Sohnemann wohl fabriziert haben. Schließlich war er es auch, der die Bomben legte. Oder willst du mir das etwa auch noch anhängen, mein Lieber?“ Ihre ruhige Stimme… Es kam Shinichi so vor, als würde die schöne Zirze selbst diese Sätze aussprechen. Shinichi schloss mit dem Gedanken an Ran kurz seine Augen, den Blick, den Shinawa dann jedoch zu spüren bekam, war hart wie Stahl. „Nein, die Bomben haben Sie nicht gelegt! Und, ja ich gebe Ihnen Recht, es sieht auf den ersten Blick alles so aus, als ob Ihr Sohn der Verfasser des Briefes ist. Jedoch ist „Nichts trügerischer als eine offenkundige Tatsache“ und somit muss ich Ihnen leider widersprechen Frau Furukawa, Ihr Sohn hat diesen Brief nicht geschrieben! Das waren Sie!“ „Phh..“ ihre Nase rümpfte sich, doch ihre Augen behielten ihre gefährliche Schärfe. „Und wieso sollte ich das getan haben? Und vor allem, wo steckt dann der Sinn in den Zeilen des Briefes?“ Shinichis Lächeln brach nicht an dieser Frage, lässig sog er einen kleinen Zettel aus der Hosentasche, musste jedoch aufpassen das ihm sein Ohrringhandy nicht mit hinaus viel. „Um Ihnen Ihre Worte wieder in Erinnerung zu rufen, werde ich Ihnen den Brief noch einmal vorlesen: Das Schiff in dessen Segeln der Wind des Schicksals weht, wird nach der ersten Etmal, wenn die Sonne sich dem Horizont entgegensehnt von Jonas besucht. Er wird sehnlichst erwartet, denn das Herz trauert. Er wird ihm schenken, was jedem nur einmal vergönnt ist.“ Ein kurzes Lächeln umspielte ihre Lippen, als Shinichi jedoch wieder das Wort ergriff, verschwand es wieder und wich einem konzentrierten Blick. „Er erste Satz ist geklärt, es ist dieses Schiff, das zu angegebener Zeit eine Begegnung mit einem bösen Geist haben sollte, dieser zeigte sich auch während des Sonnenuntergangs und zwar in Form Ihres Sohnes, der die Bomben zündete.“ In ihren Augen funkelte es. „Aber woher, mein Lieber, hätte ich denn wissen sollen, dass mein Sohn Bomben auf diesem Schiff zünden will?“ „Sie wussten noch mehr als das!“ Er richtete seine Augen auf sie, unausweichlich trafen sie ihre Blicke. Ihre Augen weiteten sich für einen Moment, dieses kurze Zeichen der Angst jedoch wurde schnell wieder sorgsam hinter ihrer kühlen Fassade versteckt. Sein nächster Satz donnerte wie eine große Welle gegen sie… „Sie wussten, dass Ihr Sohn vor hatte, Ihren Mann umzubringen!“ Zwar hatte sie geahnt, was kommen würde und doch zuckte sie erschrocken von dem Blitz der Erkenntnis zusammen, der nur Knapp hinter ihr eingeschlagen hatte. „Wie… Wie kommst du denn darauf, mein Lieber?“ Mühsam baute sie ihre kalte Fassade auf, bestrebt, sie diesmal nicht so leicht brechen zu lassen. „Nun, für gewöhnlich sprechen Angehörige eines erst kürzlich Verstorbenen nicht direkt in der Vergangenheitsform von dem Toten. Erst recht nicht, wenn dessen Tod plötzlich und unerwartet eingetreten ist.“ Das verwirrte Gesicht Frau Furukawas förderte das veschmitzte Lächeln auf Shinichis Lippen nur. „Bitte…?“ Ihre Stimme enthielt keinerlei Brüchigkeit, nein im Gegenteil, ihr Klang war herausfordernd. „Jemand, der gerade einen geliebten Menschen verloren hat, braucht eine gewisse Zeit, um zu begreifen, dass diese Person nicht mehr ist. Nicht mehr sein wird. Bis dahin hat man von dieser Person fast nur in der Gegenwart gesprochen. Selbst dem Steuermann hat man es angemerkt, denn er musste sich wie jeder andere korrigieren. Es hieß nun nicht mehr `er ist ein guter Kapitän´ sondern ´er war`. Bei Ihnen und Ihrem Sohn fehlte diese Reaktion jedoch völlig. Nataki, der den Mord an seinem Vater geplant hatte, wusste dass er sterben würde und war deshalb geistig auf seinen Tod schon eingestellt. Sie jedoch mussten sich ebenfalls nicht einmal korrigieren, somit bleibt nur ein Schluss, zu dem ich kommen kann. Und zwar, dass sie ebenfalls von dem Tod ihres Mannes wussten, schon bevor dieser eintrat.“ Ihr Mund war trocken und auch ein Schlucken brachte ihr die Worte nicht leichter über die Lippen. „Das ist ja alles schön und gut, mein Lieber, aber was sagt dir, dass es wirklich so ist? Oder willst du dich bei deinen Schlussfolgerungen etwa nur auf Statistiken berufen? Du bist doch Detektiv, sollte man als solcher nicht immer stichfeste Beweise haben?“ „Mmm..“ Shinichi wirkte nachdenklich und doch konnten ihre Worte das Lächeln auf seinen Lippen nicht verwischen. „Von dem Brief, den Sie geschrieben haben, ausgehend, habe ich eine weitere Tatsache, die mich davon überzeugt, dass Sie von dem Mordplan Ihres Sohnes wussten. Denn der Satz: Er wird ihm schenken, was jedem nur einmal vergönnt ist. Beweist ganz klar, dass Sie es wussten. Sie wussten, dass Nataki seinem Vater den Tod bringen würde.“ Doch diesmal war es an ihr, zu lächeln. „Stimmt, du hast recht! Es passt tatsächlich alles wunderschön zusammen, jedoch auch nur, wenn man wie du davon ausgeht, dass ich diesen Brief geschrieben habe! Aber wo sind denn bitte dafür deine Beweise?“ Shinichis Lächeln verschwand… Nachdenklich legte er die Hand an sein Kinn. „Ich gebe es gerne zu… Ich habe nur selten etwas so doppeldeutiges wie diesen Brief gesehen.“ „Jedoch…“ nun war jeglicher vom Nachdenken leiser Ton verschwunden und Bestimmtheit herrschte wieder über die Stimme des jungen Detektiven. „Jedoch kommt man auch über mehrere Wege zu seinem Ziel. Nur weil der erste Ansatz nicht funktioniert und das Haupttor verschlossen ist, bedeutet das nicht, dass auch die Wahrheit für immer verschlossen bleibt. Irgendwo gibt es immer eine Hintertür. Mann muss sie nur finden.“ „Wir haben eben von Nataki selbst erfahren, wie sehr er unter seinem Vater litt. Ihnen ist dieses Leiden nicht entgangen, Sie wussten es, Sie wussten, wie sehr es ihn quälte. Allein Ihre Worte, die Sie heute an Ihren Sohn richteten, verraten dies. Nataki schien von der Selbstmorddiagnose Kommissar Megures mehr als überrascht. Nur schwer gelang es Ihnen, ihn zu beruhigen unter Anderem mit folgenden Worten: ´Beruhige dich und überleg mal, was sein Tod nun für dich bedeutet…´ Würde jemand, der nichts von den Qualen seines Sohnes wusste, so eine Aussage machen?“ „Es stimmt ich gebe es zu. Ich habe diesen Brief verfasst. Ich wusste, wie sehr Nataki unter seinem Vater litt, ich wusste, er hatte vor, es zu beenden. Ich sah ihn mit dieser Waffe…! Er konnte keinen anderen Zeitpunkt wählen. Er musste sich den Sonnenuntergang aussuchen! Von den Bomben allerdings wusste ich nichts. Ich musste die Polizei warnen. Ich wollte meinen Mann nicht verlieren, aber ihr wart zu spät!“ Traurig blickte sie zu Boden. Ihr scharfer Blick jedoch, den sie Shinichi zuwarf, als der folgende Worte aussprach, wurde sogar messerscharf. „Sie lügen immer noch! Ich glaube Ihnen nicht und ich kann es auch beweisen!“ „W…Was?! Aber sagtest du nicht eben selber, dass ich diesen Brief geschrieben habe? Du widersprichst dir!“ „Nein, das tue ich nicht. Es stimmt, Sie haben diesen Brief geschrieben! Aber Ihre Gründe dafür sind andere! Und auch schützen wollten Sie jemand anderen!“ Das Blut gefror in ihren Adern… Sollte er das wirklich alles wissen? Nein… das kann er gar nicht… „Und wie kommst du nun wieder auf diese verrückte Idee, mein Junge?“ „Verrückte Idee? Seltsam, bis jetzt haben Sie jeder meiner Ideen zustimmen müssen, wieso also verrückt?“ „Na dann erklär mir doch mal, wen ich mit diesem Brief schützen wollte?!“ „Nun hätten Sie Ihren Mann vor dem Tode bewahren wollen, dann wären sie ganz einfach zur Polizei gegangen. Aber das wäre im Grunde schon zu viel Anstrengung gewesen, wir haben alle mitbekommen, wie hörig Nataki Ihnen ist. Nur Sie waren in der Lage, uns die Tür zu öffnen. Nur Sie waren in der Lage, ihn vom Selbstmord abzuhalten! Wieso haben Sie ihm dann nicht einfach gesagt, er dürfe Ihren Mann nicht töten? Oder wollten Sie etwa, dass er stirbt…?“ Kapitel 20: Liebe als Waffe --------------------------- Liebe als Waffe Tagchen ^^ *uff* mit diesem Kapitel beende ich jetzt endgültig den Mord ^^ Es hat mich einiges an Arbeit gekostet in der Fic alle Puzzelteile so zu zerstreuen, das ich euch am Schluss vielleicht doch noch ein wenig überraschen kann ;3 Ich freue mich wirklich das einige sehr sehr viel mitgedacht haben ^^ Und auch wenn der ein oder andere Gedanke vielleicht nicht richtig war sei gesagt das Denken nie umsonst ist!! Nun Ran und Shinichi XD ich glaub das war die am häufigste gestellte Frage, nun ^^ der Mord ist zwar abgeschlossen ^^ und doch kommen da noch ein paar kleine Kappis *pfeif* um wen wird es wohl da gehen ? ;) Ich freue mich zu sehen das meine Zahl an Kommi schreibern weiter wächst ^^ Besonders die Neulinge begrüße ich ganz ♥ lich *für alle eine Tüte Gummibärchen hinstell* Ich danke euch für eure treue *verbeug* ich freue mich wirklich über jedes einzelne Kommi!! So nun aber genug der Worte ^^ viel spaß beim lesen ;3 alles liebe eure Shelling Ford Shinichis Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt, zum ersten Mal zeichnete sich im Gesicht Shinawas Angst ab. Wahre Angst… Zum ersten Mal sah sie alt aus… Erst jetzt wurde Shinichi bewusst, dass er einer 40 Jahre alten Frau gegenüberstand. Die Wahrheit… Die brutale Wahrheit, die ihr nun an den Kopf geworfen wurde, zerstörte ihr hübsches Lächeln, mit diesem verschwand jedoch auch jede Menschlichkeit in ihren Zügen… Ihre Augen waren kalt... Kalt, berechnend und gefährlich… Dieser Anblick überraschte Shinichi, denn obwohl er eine vage Ahnung von dem wahren Charakter Frau Furukawas hatte, schockierte es ihn, sie nun so zu sehen. Bloßgestellt, ohne auch nur den kleinsten Funken Menschlichkeit in ihren Augen… Stattdessen starrte ihm nun kalter Hass entgegen. Shinichi sowie auch Shinawa ließen die von ihm gestellte Frage unbeantwortet. Doch wie eine gute Schauspielerin fing sie sich wieder. Ihre Rolle der hübschen, unschuldigen Mutter, die sie eben für einen kurzen Moment abgelegt hatte, beherrschte sie nun wieder. Ihre Lippen gewannen wieder an Schwung und in ihren Augen glänzte wieder dieses kleine Funkeln auf, das Shinichi trotz all seiner Bemühungen in Verlegenheit brachte. Ihren Text jedoch hatte Shinawa noch lange nicht wieder gefunden, und so fuhr Shinichi fort. „Sie wollten mit diesem Brief nicht Ihren Mann schützen. Nein. Das wäre viel zu umständlich gewesen, denn wie schon gesagt, hätten Sie Ihren Sohn allein durch ein paar einfache Worte von dieser Tat abhalten können. Sie wussten, dass Nataki vor hatte, Ihren Mann umzubringen … Er hat die Waffe gewählt… Er hat geschossen… Und doch sind Sie es, der das Blut Ihres Mannes an den Händen klebt!“ Arrogant zog Shinawa ihre Augenbrauen hoch. „Ha! Da wüsste ich aber doch zu gern, wie du zu dieser Annahme kommst, mein Lieber! Oder glaubst du etwa, ich habe meinem Sohn einfach gesagt, er soll seinen Vater umbringen?“ „Ganz genau!“ Traurig blickte Shinichi sie an. „Wie Bitte!“ „Sie haben die Liebe ihres Sohnes zu Ihnen schamlos ausgenutzt! Durch seine Liebe… Seine Treue… Und seiner Ergebenheit wurde er zu Ihrem Werkzeug.“ Sie biss sich leicht auf ihre vor Angst bebenden Lippen. „Allein Natakis Worte verdeutlichten uns dieses Bild. Er sagte, dass Sie allein ihn schon als Kind auf das Verhalten seines Vaters aufmerksam machten. Sie legten einen Funken und schürten das Feuer so lange, bis es zu brennen begann. Sie erschufen, kontrollierten und lenkten seine Wut!“ Sie wollte widersprechen, doch Shinichi schnitt ihr das Wort ab. „Schon bei dem Dinner ist es mir aufgefallen… Nataki musste seinem Vater wieder einmal versichern, dass die See sein wahres zu Hause ist. Kurz darauf trafen sich Ihre Blicke... Sie legten Ihre Hand auf seine Schulter und erwiderten seinen traurigen Blick. Dies jedoch war nicht etwa ein Zeichen von Mitleid. Nein. Es verdeutlichte Nataki noch einmal die Aussichtslosigkeit seines Lebens. Es war nicht Mitleid, sondern Verzweiflung, die Sie ihm mit Ihrem Blick schenkten!“ „Sie haben Ihren Sohn völlig unter Kontrolle. Wie sonst könnten Sie ihn so leicht von einem Selbstmord abhalten. Jemand, der sich entschlossen hat, seinem Leben ein Ende zu setzen, wird nicht einfach durch ein paar Worte seiner Mutter davon abgehalten. Wenn Sie es jedoch ist, die sein Leben beherrscht. Sie, die sein Leben wie ein Marionettenspieler an einzelnen Fäden leitet und lenkt, wie sollte sich die Puppe denn diesem Zug entziehen? Einem Zug, dem sie nun schon so lange folgt?“ All die Härte, die in Shinichis Augen lag, wurde nur noch von seiner Trauer übertroffen. „Sie haben Ihren Sohn schamlos für Ihre Zwecke missbraucht! Sie haben den Mord organisiert, geplant und durchgeführt. All dies taten Sie durch Nataki. Nicht er, sondern Sie haben Ihren Mann ermordet.“ Sie hatte Shinichis Worten aufmerksam gelauscht, aber noch immer lächelte sie. Sie lächelte und zu seinem und Natakis Leidwesen wusste er auch, warum… „Wirklich gut, mein Lieber!“ Gehässig klatschte sie in ihre von Samthandschuhen umhüllten Hände. „Du hast recht, so könnte es wirklich gewesen sein! Es stimmt, ich habe wirklich einen sehr großen Einfluss auf meinen Jungen. Und wer weiß, vielleicht stimmt es und ich bin diejenige, die für den Tod von Neyshi verantwortlich ist?!“ Doch ihr Lächeln wurde bei diesem Satz nur noch größer! „Aber wie du schon gesagt hast, war es mein Sohn, der den Abzug der Waffe betätigte. Wie also willst du mir dieses kleine Psyschospielchen nachweisen?“ Traurig senkte Shinichi seinen Kopf. „Sie haben recht… Ich kann es Ihnen nicht Beweisen, denn auch Ihr Sohn würde noch vor seinem Tode schwören, dass es nicht so ist. Er würde schwören, dass das alles sein Plan, seine Idee und sein Handeln war. Vermutlich denkt er das wirklich. Ich bin mir sicher, Nataki weiß nicht, dass er von Ihnen als Werkzeug des Todes eingesetzt wurde, nein er weiß es nicht… Denn er liebt Sie! Er würde niemals auf so etwas kommen! Somit haben Sie recht, es fehlt mir an Beweisen für Ihre grausame Tat!“ „Ha!“ Doch der grelle Triumphschrei, den sie ausstieß, brach rasch an Shinichis Worten. „Jedoch… Jedoch sprach ich Sie in meinem kleinen Brief auf einen Fehler an, Frau Furukawa! Einen Fehler, den Sie begangen haben!“ „Was…?“ „Sie wussten, dass Nataki seinen Vater töten würde. Doch Sie wussten auch, was dieser Mord für Nataki bedeutete. Sie ahnten, dass er wieder versuchen würde, sich für diese Tat zu bestrafen. Sie kannten ihn gut genug, um zu wissen, dass er aus lauter Reue für sein Vergehen den von seinem Vater so geliebten Sonnenuntergag wählen würde. Denn ausnahmsweise hörte Nataki auf die Worte seines Vaters: ´Die See verschlingt alles, was nicht auf diese Welt gehört.` Seit dem Mord zählte auch Nataki sich zu diesen Dingen!“ „Sie liebten Ihren Sohn! Zwar machten Sie ihn zu ihrem Werkzeug, jedoch liebten Sie ihn, Sie hatten Angst und wollten ihn nicht verlieren. Deswegen schrieben Sie diesen Brief! Um Nataki zu schützen!“ Sie zuckte… Er konnte das nicht alles wissen… Die Blässe kehrte in ihr Gesicht zurück. „Sie warnten die Polizei, damit diese dafür Sorge trage, dass Nataki heil von diesem Schiff kommt. Die ganze Aufregung, die Sie während der letzten Stunden verbreiteten, all die Nervosität, die Sie an den Tag legten, während Sie immer wieder wiederholten, dass Nataki nicht schwimmen kann und von Bord müsste. Zwar sah es für uns wirklich so aus, dass er sich fürchtete, jedoch war es nicht das Wasser, vor dem er Angst hatte. Nein, es war der Tod. Der Tod, den er für sich selbst wählen würde. Oder wollen Sie mir wirklich glaubhaft machen, dass jemand, der sein ganzes Leben von seinem Vater nur nach den Regeln des Meeres aufgezogen worden ist, nicht schwimmen kann?“ Sie wich einen Schritt zurück und sah dabei erschrocken zu Boden… Ein unsicheres Lächeln legte sich nun wieder gefährlich leise auf ihre Lippen. „Pah! Wo du anscheinend sowieso vorhast, uns mit diesem Schiff hier untergehen zu lassen, kann ich es dir auch gestehen. Deine von dir so geliebte Wahrheit wird die Wasseroberfläche wohl sowieso nie wieder sehen. Was ist? überrascht? Hast du etwa deine nassen Füße gar nicht bemerkt?“ Erschrocken schaute Shinichi zu Boden. Sie hatte recht! Das Wasser stand ihm schon hoch in den Schuhen. Er hatte es nicht gemerkt! Er war so sehr auf den Fall fixiert, dass er gar nicht bemerkte, wie sich das Wasser langsam leise und gefährlich an seine Füße schlich. Mit einem schnellen Blick auf seine Uhr und einem kleinen Schielen auf zwei kleine Flaschen sicherte er sich ab. Shinawa folgte seinen Blicken… Auch ihre Augen ruhten nun kurz auf den beiden Spair Air Flaschen. „Es stimmt. Ich leitete meinen Sohn bei diesem Mord. Ich war es auch, die diesen Brief schrieb, um ihn zu schützen, da hast du recht. Und doch verstehe ich nicht, was unser kleines Treffen hier unten im Schlund des Wals nun für einen Sinn haben soll. Du kannst mir nicht das Geringste beweisen! Nataki wird vor Gericht alle Schuld auf sich nehmen, da kannst du dir sicher sein! Welchen Fehler soll ich deiner Meinung nach begangen haben?“ Shinichi hatte sich von dem Schock des Wassers wieder erholt und sah sie nun wieder hart an. „Sie haben es mit dem Schutz um Ihren Sohn zu weit getrieben!“ „Was? Wieso denn bitte das?“ „Erinnern sie sich noch daran, dass die Polizei den Fall am Anfang für Selbstmord hielt? Wir haben nur Herrn Furukawas Fingerabdrücke auf der Waffe gefunden. Und dachten, die Tür sei offen gewesen, doch wie ein Matrose uns später erklärte, war die Tür zu, als er kam. Ist es nicht seltsam, dass Nataki sich bemühte, die Fingerabdrücke seines Vaters auf die Waffe zu bekommen und dann nach vollbrachter Tat die Tür schloss, um einen Selbstmord vorzutäuschen?“ Sie schluckte! „Na und! Was habe ich mit dieser Tür zu tun?!“ „Ich wollte nicht, dass der Matrose seinen Satz beendet, ich wusste, was er sagen wollte und ich wusste, dass es alles nur komplizierter macht, wenn alle gewusst hätten, dass er vor lauter Angst, er könnte den Tatort verändern, die Tür wieder schloss!“ Nun hatte er sie… Ihre Augen sprachen Bände und mehr als ein zorniges Zittern brachte ihr Mund nicht zustande. „Ist es nicht überaus seltsam, dass Sie aussagten, Sie haben Ihren Mann bei geöffneter Tür gefunden?“ „Du...!“ Wieder war es Gefahr, die Shinichi spürte, jedoch ließ er sich nichts anmerken… „Sie öffneten die Tür und ergriffen ihre Chance! Sie gingen hin und übersäten die Tatwaffe mit den Fingerabdrücken ihres Mannes, durch Ihre Handschuhe waren Sie davor geschützt, Ihre eigenen Fingerabdrücke zu hinterlassen, zusammen mit der offenen Tür sah es nun wie ein ganz einfacher Selbstmord aus! So dachten Sie, würde man die Ermittlungen rasch einstellen und auch Ihr Sohn würde heil wieder aus der Sache raus kommen. Wer konnte schon ahnen, dass Ihnen ein Matrose dazwischen funkte? Es stimmt, ich kann nicht beweisen, dass Sie für den Tod Ihres Mannes verantwortlich sind! Aber ich kann Sie für das Verfälschen eines Tatortes anklagen, denn den Beweis tragen Sie immer noch bei sich!“ Erschrocken umklammerte sie ihre rechte Hand. „Zwar hat man auf der Waffe Ihre Fingerabdrücke nicht gefunden, aber man wird auf Ihren Handschuhen sicherlich Schmauchspuren finden!! Denn als Sie mit der Waffe in Berührung kamen, berührten Sie auch die Schmauchspuren, diese haben sich an ihren Samthandschuhen bestimmt wunderbar halten können!“ „Durch Ihr spontanes Verhalten begingen Sie einen Fehler, Sie begingen diesen Fehler, um Nataki zu retten. Ich bitte Sie nun, dass Sie sich an die Liebe zu Ihrem Sohn erinnern, die Sie zu diesem Fehler trieb. Helfen Sie ihm aus dieser Lage. Sagen Sie ihm die Wahrheit. Sie müssen ein Geständnis ablegen, bestrafen Sie nicht Ihren Sohn dafür, was Herr Furukawa damals Ihrem Vater antat. Bestrafen Sie ihn nicht dafür, dass Furukawa damals Ihren Vater und somit seinen Steuermann tötete!“ Für einen kurzen Moment kehrte sie Menschlichkeit in ihre Züge zurück… „Woher…? Woher weißt du davon?“ „Ich gebe zu... ich weiß nicht sehr viel...aber genug, um zu diesem Verdacht zu kommen...“ Traurig richteten sich ihre Blicke zu Boden. „Es stimmt… er hat meinen Vater umgebracht… ich war noch jung und durfte noch nicht mit auf See, sie beide fuhren hinaus, aber nur Furukawa kam zurück… Er versicherte mir, er hätte alles versucht, um meinen Vater vor den tosenden Wellen zu beschützen, aber letztendlich war es vergebens. Was er dann jedoch sagte, brachte mich zu der Überzeugung, dass mein Vater nicht durch einen Unfall ums Leben kam… ´Die See sortiert eben! Nur der Stärkere und Klügere überlebt!´ Seit diesem Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher, als den Tod dieses Ekels! Ich wusste nicht, wie ich es anstellen sollte! Aber ich wusste, ich würde meine Chance bekommen... Ich schlich mich bei ihm ein und auch schon kurz drauf heirateten wir! Er hatte nicht die geringste Ahnung, wer ich war. Und dann, dann kam Nataki… Ich wusste nicht, wie ich mit diesem Kind umgehen sollte... Ich liebte meinen Mann nicht, wie sollte ich dann unser gemeinsames Baby lieben...? Doch dann beging Neyshi einen Fehler... Ich beobachtete, wie er Nataki seinen Willen aufzwang... Ich wusste, dass Nataki genauso unter Furukawa leiden würde, wie ich... Dann jedoch kam mir eine Idee, die Idee, nach der ich schon so lange gesucht hatte, die Idee, wie ich mich endgültig meines Mannes entledigen konnte...! Wieso selber Hand anlegen? Er sollte sich sein Grab selbst schaufeln! Die Art, wie er mit den Menschen umging, sollte sein Sargnagel werden! Und wie ich es vorausgesehen hatte, herrschte Furukawa über ihn… er selbst schuf die Grundlage für Natakis Hass, er schuf die Grundlage für seinen Tod!“ „Genug, es reicht!“ Ihre verzerrte Stimme, mit der sie eben noch voller Euphorie und Enthusiasmus Bericht erstattet hatte, erstarb, als sie in die harten Augen Shinichis blickte. „Das ist so ziemlich das widerlichste, was ich je gehört habe! Es war nicht die Liebe zu Nataki, die Sie trieb, Sie wollten ihn nicht beschützen, Sie nutzen ihn schamlos aus! Sie nutzen ihn aus, um Ihre eigenen Ziele zu erreichen! Sie haben die Liebe Ihres Sohnes gar nicht verdient!“ In seinen Augen spiegelten sich Ekel und Wut. „Vielleicht hast du recht!“ „Ja, vielleicht hast du recht... Aber sag mal, wie bist du denn überhaupt darauf gekommen, dass ich diesen Brief geschrieben habe? Ich meine, mein Sohn hätte es doch auch gewesen sein können? Was hat deinen Verdacht auf mich gelenkt?“ „Die Sprache, in der der Brief verfasst war! Würde jemand, der die Seefahrt hasste, solche Ausdrücke wählen? Und außerdem wäre da noch dieser eine Satz! Ich habe mir nie einen passenden Reim auf das trauernde Herz machen können! Bis ich verstand, dass es ihr Herz ist, das trauert! Es trauert um ihren Vater… Es trauert um Nataki… Und es trauert um Sie selbst!“ „Mhm“, mit einem traurigen Lächeln ging sie auf Shinichi zu. Sie hatte Mühe, vorwärts zu kommen, da das Wasser ihnen nun schon bis zum Knie reichte. Doch sie stoppte ihre Schritte nicht. Shinichi, der langsam vor ihr zurück wich, kam nicht weit, denn die Wand erreichte bald seinen Rücken. Das wunderhübsche Gesicht Shinawas lag nun genau vor seinem. Shinichi konnte ein Erröten nicht verhindern, ein kleiner Schweißtropfen rann ihm über die Stirn. „Du hast wirklich alle Geheimnisse dieses Schiffes mit Bravour gelöst! Alle bis auf eines Alle bis auf dein eigenes... Shinichi Kudo…“ Shinichi war von ihrem Anblick und ihren Worten so erschrocken, dass er das kalte Eisen um sein Handgelenk erst spürte, als es schon zu spät war. Mit einem zufriedenen Lächeln wich sie von ihm zurück und betrachtete den mit einer Handschelle an das Heizungsrohr gekettete Shinichi Kudo. „Du glaubst doch nicht, ich könnte ein solch hübsches Gesicht wie deines vergessen, mein Lieber? Du hast mich als Jungdetektiv schon lange Interessiert, ich kenne dein Bild aus den Zeitungen. Und deine kleine Freundin hat letztendlich all meine Zweifel behoben. Ich weiß zwar nicht, warum du dich vor der Welt versteckst, aber durch deinen baldigen Tod sollte dir dies nun leichter fallen!“ Den Schlüssel für die Handschellen nahm sie zusammen mit einer der Spair Air Flaschen vom Tische, die sie nun genüsslich betrachtete. „Ich danke dir mein Lieber, nun bekomme ich auch noch die Gelegenheit, mich von diesen Handschuhen zu befreien. Adieu, Shinichi Kudo!“ „Hey Moment, das können Sie nicht machen! Halt!!!“ Doch es half nichts mit einem letzten Luftkuss verschwand Shinawa im großen Labyrinth des Schiffes. Zu Shinichis Ärgernis jedoch wählte die Frau den Weg nach oben... „Warten Sie! Wenn Sie von diesem Schiff fliehen wollen, müssen Sie nach unten!! Hey...!“ Doch es half nichts, die Frau, die ihr ganzes Leben lang von Hass geleitet war, verschwand in den tiefen des Meeres. Verzweifelt versuchte Shinichi seine Hand aus dem runden Eisen zu winden… Doch alle Versuche misslangen, der Lärm, den er dabei erzeugte, blieb jedoch nicht ungehört. Ein Blick auf seine Uhr und ein leises Stöhnen war vom Oberschüler zu hören. Er wusste genau, es hatte keinen Sinn um Hilfe zu rufen, wer sollte ihn schon hören! Sein Plan war es, mit Hilfe der Spair Air Flaschen zusammen mit Shinawa das sinkende Schiff zu verlassen… aber nun… Er schluckte. Kapitel 21: Ein riskanter Plan ------------------------------ Ein riskanter Plan Guten Morgen ^^ *Kaffee schlürf* Ich freu mich das euch meine kleine Geschichte gefällt ^^ Nun … der für mich einfache Teil ist wohl jetzt abgeschlossen. Jetzt kommen Shinichi und Ran und na ja ^^ ihre Beziehung ist wohl ein schwererer Aspekt als jeder Mordfall XD Ich bedanke mich wie immer für die vielen suuper süüßen Kommis ^^ Ich freue mich wirklich über jedes einzelne ;3 Nun denn ^^ ich wünsch euch wie immer viel spaß beim Lesen ^^ ich düs jetzt wieder zurück in die Schule… bis dann eure Shelling Ford Langsam erschienen glitzernde Tränen in ihren Augen… Nur zaghaft ging sie auf ihn zu… „Shinichi! Mein Gott… endlich… endlich hab ich dich gefunden! Ich dachte schon du… Ich dachte…“ Doch Ran konnte ihre Worte nicht mehr fortsetzen, bei dem Bild, das sich ihr bot, stockte ihr der Atem. Er sah schrecklich aus… Sein Gesicht war blass… und seine Augen zeigten einen fiebrigen Glanz. Erst jetzt nahm sie die Handschelle war, die sein rechtes Handgelenk umschlossen. Erschrocken wich sie einen Schritt zurück. Sie hatte damit gerechnet, Shinichi hätte sich irgendwo zurück gezogen um… na um… Selbst der Gedanke daran, was Shinichi bevorstand, brachte Ran zum erschauern. Bei einem erneuten Blick auf die Handschelle fasste sie sich schweren Herzens wieder und machte einen Schritt auf ihn zu… „Shinichi, was…?“ doch wieder stoppte sie. Die Furcht in seinen Augen ließ ihre Bewegung erstarren. Erschrocken sah der Oberschüler erst zu seiner Freundin und dann zu der kleinen Flasche, die noch immer auf dem Tisch stand… Ran hatte sich langsam wieder gelöst. Die Kälte der Angst, die sie hatte erstarren lassen, wich bei seinem Anblick, in seiner Gegenwart… „Shinichi, was ist los? Warum bist du…!“ Doch Shinichi unterbrach sie mit donnernder Stimme. „Ran, wie weit ist das Schiff schon gesunken?“ „Was?“ „Sind die Rettungsboote schon weg?“ „Was? Shinichi…?“ Doch dieser hörte ihre Stimme nicht! Zu laut waren seine eigenen Gedanken… Wieso musste sie jetzt kommen? Wieso musste sie ihn jetzt so sehen? Warum musste sie ihn gleich wieder leiden sehen? Ist er nicht extra heute auf dieses Schiff gekommen, um Ran diesen Abend vergessen zu lassen? All diese Fragen jedoch unterdrückte er so schnell, wie sie gekommen waren. Denn es gab eine entscheidende Frage, die all die anderen unwichtig machte… Shinichis Blut pochte durch seine Adern, sein ganzer Körper war nun darauf ausgerichtet sein Gehirn zu versorgen, denn dieses arbeitete fieberhaft an einem Plan. Einem Plan zu seiner Rettung… Einen Plan zu ihrer beider Rettung… Aber vor allem einen Plan..., um sie zu retten… Das Denken fiel Shinichi jedoch äußerst schwer, denn er gab sich die Schuld. Es war seine Schuld, dass Ran hier war… Seine Schuld, dass sie nun in Gefahr war! Er war es, der dem Klang der Sirene erlag, er hatte sich von ihr bezirzen, hypnotisieren, austricksen lassen! Er sollte nun zusammen mit dem Schiff in den Wellen verschwinden! Nicht sie… „Shinichi?“ Ran stand nun genau vor ihm. Während er seine Gedanken ordnete, war sie auf ihn zugegangen. Sie hatte mehrmals versucht ihn anzusprechen, aber selbst auf ihre Stimme hatte er nicht reagiert. Er sah sie zwar an… und doch sah er gleichzeitig durch sie hindurch. Es war, als wäre er in einer fremden Welt gefangen, in der nur seine Gedanken herrschten, seine Gedanken und… Angst. Ran hatte sie deutlich in seinen Augen erkannt… Er hatte Angst, aber Angst vor was…? Zaghaft legte sie ihm ihre Hand auf die Wange… „Shinichi!“ Rans Verhalten zeigte Wirkung, seine Augen wurden wieder klar, nun sah er sie wieder. Seine Ran… Nein er durfte das nicht zulassen! Er durfte nicht zulassen, dass ihr etwas passierte! Jegliche Röte, die man im Gesicht Shinichis hätte erwarten können, blieb aus. Trotz ihrer Nähe, ihrer Berührung… Trotz dessen blieb Shinichi hart. „Ran! Sieh zu, dass du von hier verschwindest!“ „W-Was?“ Erschrocken wich sie zurück. Das konnte er doch unmöglich von ihr verlangen! Doch dieser achtete nicht auf das Flehen in Rans Blick. „Da vorne auf dem Tisch steht eine kleine Sauerstofflasche, wahrscheinlich reicht ihre Luft nicht völlig, aber ich denke du wirst es damit schaffen! Aber hör zu! Um nach oben zu kommen musst du erst...“ Doch Ran unterbrach ihn mit wutentbrannter Stimme. „Was verlangst du hier von mir, Shinichi? Ich werde dich nicht hier unten allein lassen! Wenn ich dich jetzt hier allein lasse, dann…dann bedeutet das deinen Tod! Glaubst du, dass will ich, Shihichi!? Glaubst du, ich will, dass du wegen mir…“ Sie stockte. Sie konnte die Tränen nun nicht mehr stoppen, die langsam über ihre Wangen glitten. Sie fielen zu Boden, in das hüfthohe Wasser, die kleinen Kreise, die sich bei ihrem Aufprall bildeten, verbreiteten Rans Schmerz und Angst, bis sie langsam verblassten und in den Wassermassen untergingen. Jetzt erst sah Shinichi, was er ihr mit seinen Worten angetan hatte. Und das, obwohl er sie doch nicht mehr sehen wollte… Ihre Tränen… „Ran, mach dir bitte keine Sorgen. Ich komme hier schon raus!“ Doch auch sein aufgesetztes, charmantes Lächeln konnte Ran nicht trügen. Sie wusste genau, dass es sein Ende sein würde, wenn sie jetzt ging… „Nein, Shinichi!“ Die Bestimmtheit in ihrer Stimme ließ ihn aufsehen. „Was…Aber Ran, du...!“ „Nein, Shinichi! Ich lass dich jetzt nicht allein!“ ihr Ton wurde sanfter. „Ich werde nicht ohne dich gehen! Ich habe dich damals allein gelassen! Ich habe dich gehen lassen…und du wärst beinahe…“ Ran wagte es nicht, weiter zu sprechen… Das Tropical Land… Die Tatsache, dass dieser dunkle Gang damals sein Ende hätte sein können… Sein…Tod. Sie hatte ihn nicht aufgehalten! Sie hatte ihm folgen sollen! Wieder ran eine Träne über ihr Wange. „Aber Ran…“ Auch seine Stimme wurde nun wieder einfühlsamer. Gab sie sich etwa die Schuld an seiner Lage…? Schuld an Conan! „Ran, du hättest es damals nicht verhindern können!“ Sie schaute erschrocken auf, doch er lächelte nur. „Du solltest mich kennen, Ran, du hättest mich damals nicht davon abhalten können. Aber nun bitte ich dich, Ran, geh… Es ist viel zu gefährlich!“ Doch sie schüttelte abermals nur den Kopf. „Nein Shinichi, ich werde es nicht zulassen! Ich lass dich nicht allein! Entweder wir beide oder keiner…!“ „Nun bin ich an der Reihe, dir zu vertrauen…“ Diesen letzten Satz sprach sie laut aus…. Vertrauen… Als er damals von Vermouth enttarnt wurde, hatte er geglaubt, Ran würde ihm dieses Gefühl nie wieder gewähren! Mit einem ironischen Lächeln gab Shinichi auf. Wenn Ran sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog sie es auch durch! Sie gab niemals auf…, ihr Zweifel wurde stets von ihrem Mut übertroffen… Mut…, ihr Mut! Er lächelte ihr nun sanft entgegen. Sie begriff, dass er nun aufgab… Und doch kam auch bei dem Triumph über Shinichi keine Freude bei ihr auf… Sie hatte ihn zwar gefunden, aber was nun… Sie waren hier unten gefangen! Im Bauch eines sinkenden Schiffes. Und Shinichi… Schweiß rann ihm über die Stirn, es konnte nicht mehr lange dauern… Zwar hatte Ran durch die Dunkelheit im Planetarium nicht allzu viel von seiner Qual mitbekommen, aber das, was sie gesehen hatte… Sein Schweiß, der schnelle Atem, die wackeligen Knie, der Griff zur Brust und schließlich dieser unbändige Schmerz, den sie in seinen Augen erkannte… All das hatte sich Ran für immer schmerzhaft ins Gedächtnis gebrannt. Sie hatte Angst! Angst um ihn… Angst um sie beide! Wie sollten sie nur hier raus kommen? Auch Shinichi ließen seine Gedanken nicht los, er sah die Furcht in ihren Augen… Langsam ging er alles noch einmal durch… Sie hatten eine Flasche mit Sauerstoff, die nur für einen von ihnen reichen würde und das auch nur, wenn dieser sich beeilte! Aber nun waren sie zu zweit… Einteilen des wertvollen Stoffes bedeutete den Tod für beide… Sie waren zu zweit und er würde gleich… Doch plötzlich fuhr er auf… Er wusste was er zu tun hatte… Er wusste das war ihre einzige Chance! Nur so bestand die Möglichkeit, dass sie beide aus diesem Schiff fliehen können… „Ran ich habe eine Idee, aber du musst mir zuhören! Du musst mich ausreden lassen! Es wird dir nicht gefallen, aber du…“ er stockte „Du musst mir vertrauen!“ Ran sah auf, seine liebevollen, blauen Augen gaben ihr das Gefühl von Sicherheit… Ein Gefühl von Vertrautheit, Geborgenheit und… Unsicher sah sie ihn an… Konnte es wirklich sein…? Doch sie hatte nicht die Zeit, darüber nach zu denken… Sie war wegen seinen Worten zu angespannt! Was würde ihr nicht gefallen?! Sie schluckte… „Ich…ich vertraue dir, Shinichi!“ Ein leichter Rotschimmer schlich sich in sein Gesicht. Wie unfair es doch war… Endlich war der Fall abgeschlossen! Endlich war er mit ihr allein… Und doch konnte er das Gefühl, das sie miteinander verband nicht genießen! Die Zeit… Wieder einmal machte ihm die Zeit einen Strich durch die Rechnung… Er musste sich beeilen! „Also gut, Ran, hör mir zu! Und bitte widersprich mir nicht, es ist die einzige Chance, die du hast! Die einzige, die wir haben…“ Seine Worte ließen sie erröten… Den Ton, den er bei diesem Wort gebrauchte! War es mehr als seine übliche Art, dieses Wort auszusprechen? Dieses eine kleine Wort… das doch so viel bedeuten konnte! „Wie du dir wahrscheinlich schon denken kannst, ist meine Zeit als Shinichi nun wieder fast vorbei! Und doch hat diese traurige Begebenheit dieses mal auch etwas positives!“ Ihr Blick fiel auf die Handschellen, es brauchte nicht lange, bis sie verstand… Doch dem kurzen Verständnis folgte eine weitere Reihe von Fragen. „Shinichi, wie bist du…“ Doch er unterbrach sie, in seiner Stimme lag Hektik und doch genoss sie es seine Worte zu hören, seine Stimme wahrzunehmen und seine Blicke zu spüren. Sie wusste das es dieselben Worte, dieselben Blicke und im Grunde auch dieselbe Stimme waren, mit der Conan zu ihr sprach… Aber sie wollte nicht Conan… Sie wollte Shinichi… Sie wusste, wie unfair ihre Gedanken waren, sie wusste, dass er nichts dagegen tun konnte, dass er sich wahrscheinlich nichts sehnlicher wünschte, als es zu verhindern. Und doch konnte sie es nicht leugnen: Shinichi wäre ihr lieber gewesen… „Also, wenn ich mich gleich aus dieser Handschelle befreit habe, werden wir zusammen dieses Schiff verlassen. Wir müssen uns unsern Fluchtweg nach unten bahnen, ich glaube nur eine Etage unter uns ist schon ein Teil des von der Bombe verursachten Lochs. Da müssten wir durch, denn da ist der Sog nach unten zieht nicht ganz so hoch wie an der Wasseroberfläche! Wir müssen Tauchen Ran! Aber diese Flasche bietet unmöglich Luft für uns beide!“ Ran stockte der Atem! Hatte er nicht eben noch behauptet, er hätte einen Weg gefunden sie zu retten? Sie beide? „Ran! Ran ich weiß, was du jetzt denkst, aber es geht nicht anders! Nur einer kann mit Hilfe dieser Flasche atmen! Ran, hör mir zu!“ Mitfühlend betrachtete Shinichi das schockierte Gesicht seiner Freundin. Sie stand rund einen Meter von ihm entfernt, Shinichi wollte ihre Hand ergreifen, doch ein kräftiger Ruck an seinem Handgelenk zeigte ihm erneut, wie ernst die Lage war, in der sie sich befanden. Mit beruhigender Stimme ging er auf seine Freundin ein. „Ran, du weißt, was mir bevorsteht! Ich werde nachher nicht als Shinichi mit dir kommen können, sondern… als Conan. Und…“ er stockte… auch ihm fiel immer noch schwer, über dieses Thema zu reden, es fiel ihm schwer, sich seine eigene Schwäche einzugestehen… Er, der große Shinichi Kudo, ein… ein Kind! „Ran, ich habe als Conan einfach nicht die Kraft… Ich schaffe mit der gleichen Menge Luft wahrscheinlich nur die Hälfte der Strecke, die du schaffst! Es gibt nur eine Möglichkeit für uns hier heraus zu kommen…“ Ran ahnte, was jetzt kommen würde, aber sie wollte es einfach nicht wahrhaben! Sie wollte all dies nicht hören! Und doch wusste sie, dass er die Wahrheit sagte… „Ran… glaub mir, es tut mir wirklich Leid, dass ich dich darum bitten muss. Aber es hängt jetzt alles an dir!“ Rans wunderschöne Augen füllten sich erneut mit Tränen. Shinichi sah hinein… Doch was er sah, ließ nun auch ihn traurig werden… Er sah sich… Er sah sich in ihren Augen, ihre Augen gefüllt von Tränen! Tränen, die den, von dem sie hervorgerufen worden, umschlossen… „Ran, du musst mir nachher helfen! Es tut mir Leid, dass ich es dir nicht ersparen kann, aber du musst uns wohl oder übel beide hier raus holen!“ Wieder schluckte er… „Ran… ohne dich schaffe ich es nicht!“ Ihre Tränen stoppten und die Röte schlich sich wieder in ihr Gesicht… „A-Aber Shinichi!“ „Wenn ich nachher meine Kraft auch noch zum tauchen verwenden muss, reicht meine Luft nie. Wenn ich mich nicht bewegen muss, ist mein Sauerstoffverbrauch geringer. Ran, die einzige Möglichkeit, die ich habe, ist, dass du mich irgendwie mit trägst“ So unangenehm es ihm auch war, es gab keine andere Möglichkeit! Er würde einfach zu schwach sein! Das musste er sich eingestehen! „Es gibt keinen anderen Weg, Ran, außer, wenn du endlich ohne mich gehst!“ Erschrocken schaute sie auf… Sie wusste das es ihn viel Kraft gekostet hatte dieses Thema anzusprechen. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und doch wusste sie, was er tat! Sie wusste, was es für ihn bedeutete! Es war ein langer Weg bis an die Oberfläche, ein Weg, den sie mit Hilfe einer Sauerstofflasche gerade so schaffen könnte… Wohingegen Shinichi… „Shinichi, du wirst das nicht schaffen!“ Mit flehenden Augen blickte sie ihn an… Doch sie wusste, dass es nicht anders ging… Es gab keine andere Möglichkeit für sie beide, aber gerade das machte sie wütend und traurig zu gleich! Warum musste alles immer nur so unfair sein…? „Shinichi! Du wirst die Luft nie so lange anhalten können! Du…du könntest…!“ Kapitel 22: Liebe… ------------------ Liebe… Hi^^ Mal wieder is es so weit und mein neues Kappi steht ins Haus Ich freue mich wirklich riesig über die 16 Kommis vom lenzten mal^^ Ich danke jeden einzelnen ganz ganz ♥lich dafür *knuddel* Tja ^^ wie es mit den beiden nun weiter geht ;3 das müsst ihr wohl jetzt selbst lesen *g* So, genug der vorrede! Ich wünsche euch viel spaß mit meinem neuen Kapitel! alles liebe bis demnächst eure Shelling Ford Ran stockte der Atem… Sie wagte es nicht, fortzufahren… Sie konnte, wollte es nicht glauben! Wieso tut er nur so was? Bedeutet Shinichi sein Leben etwa so wenig, dass er bereit war, ein solch großes Risiko einzugehen…? Für- für sie…? Ran erinnerte sich an die vergangene Nacht… Die schallende Ohrfeige, die sie Shinichi verpasste… Ihr Magen verkrampfe sich, eine tiefe Schuld erfüllte ihre Gedanken. Sie hatte ihre Angst und Wut damals nicht mehr kontrollieren können… Ihre Ausrede, dass es all die peinlichen Erlebnisse mit Conan waren, die sie zu dieser Ohrfeige veranlasst hatten, war nichts weiter als schall und rauch. Es war die Angst um Shinichi… Aber nicht nur Angst, sondern auch Wut! Sie wollte nicht, dass er sein Leben wegen ihr riskierte. Diese Gedanken plagten sie schon seit Beginn dieser Reise… Ach was, seit dem Tag im Planetarium… Schon zu oft hatte er sich dieser Gefahr ausgesetzt… Wegen… wegen ihr! Schuldbewusst schaute sie zu Boden… Sie ballte ihre Fäuste vor Wut, der Schmerz, den sie sich durch ihre Kraft und ihre Fingernägel zuzog, kümmerte sie nicht… Wenn sie nicht gewesen wäre… Wieder bildeten sich Tränen in Rans Augen… Die Beweise ihrer Schuldgefühle fielen leise ins Wasser. Shinichi hatte das Spiel von Rans Gedanken verfolgt… Er kannte sie gut genug, um zu wissen, was sie dachte. Mit einem kleinen Lächeln schüttelte er traurig den Kopf… Shinichi hatte sich diese Vorwürfe schon oft gemacht… Und er machte es immer noch. Wenn ihn seine Neugier und sein Hochmut damals nicht wie ein dunkler Schatten in diese Gasse gelockt hätten… Vielleicht, vielleicht wären Ran und er dann schon längst das glückliche Paar, was sie eigentlich sein sollten… Erst als Conan wusste er, was sie für ihn empfand… Sie hatte es ihm gesagt… und doch hat sie es nicht Shinichi gesagt, sondern einem kleinen Jungen, in der Hoffnung, dass dieser ihr Geheimnis niemandem verraten würde. Niemandem. Doch vor allem nicht Shinichi… Er hatte all ihren Schmerz und all ihre Tränen gesehen. Tränen, die sie wegen ihm vergoss… Auch wenn Shinichi sie schon immer geliebt hatte… Erst in der Zeit mit ihr als Conan ist ihm wirklich bewusst geworden, wie wichtig sie für ihn war…wie sehr er sie liebte… Was wenn all das nicht so gekommen wäre? Selbst damals im Restaurant, als er schon längst wusste, was sie für ihn empfand, waren ihm diese drei kleinen Worte nicht über die Lippen gekommen… In Gedanken an Ran schaute er auf… Er sah sie… sah die Tränen in ihren Augen und auch Ran blickte ihn nun an… Sie sah in sein blasses Gesicht, sie wollte ihn nicht verlieren… „Shinichi! Bitte…Bitte ich…ich will nicht, dass…“ sie stockte. „Dass du wegen mir stirbst“ Doch Shinichi sah sie nur an… Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Na,na…“ Geistesgegenwärtig nahm er die linke Hand, um Ran von den Spuren ihrer Tränen zu befreien. „Wer hat denn was von sterben gesagt? Glaub mir, ich habe keine Lust darauf! Wir werden es schaffen, Ran! Wir werden es gemeinsam schaffen…!“ „Ab...“ Doch Shinichi legte ihr sanft den Finger auf ihre wohlgeformten Lippen. „Sch…, kein aber, Ran! Ohne dich würde ich hier sowieso nicht raus kommen. Glaub mir, du bist nicht der Grund dafür, dass ich es vielleicht nicht schaffe… Nein. Du bist der Grund und die Hoffnung darauf, dass ich es schaffe!“ Ihre Tränen verstummten und auf den Gesichtern der beiden Oberschüler zeigte sich ein zarter Rot-Ton. Peinlich berührt von Shinichis Worten, machte sie einen kleinen Schritt zurück. „Und was machen wir jetzt bis…“ Rans Worte stoppten, Shinichi hatte kurz erschrocken aufgesehen, schaute sie nun aber wieder liebevoll an. „Du hast recht, Ran…“ Traurig blickte er zu Boden. Ran biss sich auf die Unterlippe… Sie wollte ihn nicht daran erinnern, sie wollte nicht, dass er Litt. Doch all die Vorwürfe, die sie sich machte, wurden von seinen Worten unterbrochen. „…Wir haben keine andere Wahl, wir müssen warten, bis ich wieder zu Conan werde, erst dann kommen wir hier raus.“ Ran schaute ihn verwundert an… Seine Art, all dies auszusprechen, all das, woran sie noch nicht einmal denken wollte… Ihre Blicke trafen sich, Ran schaute in seine klaren, blauen Augen. Augen voller Mut, Hoffnung und Stärke… Stärke… Die musste nun auch sie beweisen… Ran war sich dessen nun ganz sicher! Er ist gekommen, um es ihr leichter zu machen… und wenn sie so über den vergangenen Tag nach dachte, musste sie auch zugeben, er hatte es geschafft… Natürlich wäre ihr Shinichi lieber gewesen… Aber sie hatte auch begriffen, dass Conan Shinichi war… Und das, was er eben gesagt hatte… Natürlich würde es ihr schwer fallen, Shinichi so, wie als Oberschüler, auch als Kind zu behandeln… aber sie würden es schaffen… Während Ran und Shinichi im Bauch des Wales langsam immer tiefer in die Dunkelheit des Meeres tauchten, kam die aufgelöste Sonoko langsam zur Besinnung. Sie durfte nun nicht mehr hysterisch sein… All ihre Klagen und Bitten, zu dem Schiff des Schicksals zurück zu kehren, brachen sich an den sturen Matrosen, die dem aufgelösten Mädchen versicherten, dass keiner mehr an Bord sein könnte. Mit zitternden Händen wählte sie eine Nummer auf ihrem Handy… Noch immer starrten die Beamten auf das Schiff, oder zumindest auf das, was von dem ehemaligen Traumschiff noch übrig war. Dieses einstmals so prunkvolle Schiff wurde augenscheinlich von dem Teufel selbst in die schwarze See gezogen. Zusammen mit seinem Geheimnis sollte es auf immer in den Untiefen der See verschwinden … Kogoro, den die Nachricht des jungen Nataki ebenso mitgenommen hatte, wie alle anderen, bemerkte die Vibrationen in seiner Brusttasche anfangs gar nicht. Nur mühsam gelang es ihm, sich von dem Anblick des sinkenden Schiffes zu lösen und sich seinem Anrufer zu zuwenden. Lustlos nahm er ab… Bei dem, was er aus dem Lautsprecher seines Telefons hörte, blieb Kogoro jedoch das Herz stehen, mit weit aufgerissenen Augen starrte er zurück auf das Schiff… Er ließ das Telefon sinken, dass der Anrufer immer noch sprach, kümmerte ihn nicht. Wie in Trance stand er da… unfähig sich zu bewegen, unfähig zu denken… Mit einem dumpfen Schlag fiel das Handy zu Boden… Erst jetzt sah Megure auf. Er sah in das erschrockene Gesicht seines ehemaligen Kollegen, der mit weit aufgerissenen Augen das sinkende Schiff betrachtete. Der Kommissar machte sich Sorgen und wandte sich nun an den Detektiv. „Hey? Hey Mori, was ist?.” Doch er bekam noch immer keine Antwort. Kogoro Mori rührte sich nicht. Die weiße Farbe seines Gesichtes verdeutlichte den Eindruck einer aus hellem Marmor gemeißelten Figur, dessen Schöpfer sie dazu verdammt hatte, auf ewig in dieser zu tiefst verängstigten Pose zu verharren. Besorgt ging Megure auf den Detektiven zu, ein heftiges Schütteln seiner Schulter brachte Kogoro langsam in die Wirklichkeit zurück. „Was ist los, Mori?“ Doch mehr als ein unzusammenhängendes Gestammel war von ihm nicht zu hören. Neben dem Gebrabbel von Mori hörte Megure aber noch etwas anderes… Jetzt erst sah er das Telefon zu Kogoros Füßen. Es hatte den Sturz überlebt… und noch immer waren die verworrenen Worte des Anrufers zu hören. Der Kommissar hob es auf und ging ran. „Hier Kommissar Megure…“ doch er stockte. Es war Sonoko, die mit tränenerstickter Stimme auf ihn einredete. „Das Schiff! Wir müssen zurück! Wir haben keine Zeit! Oh… mein Gott die arme…! Sie ist noch da! Sie ist nicht bei mir! Sie ist noch auf dem Schiff! Ran…“ Doch weiter hörte er ihr nicht zu… Seine eigenen Gedanken wurden nun laut. Es brauchte lange, bis Megure diese Erkenntnis wirklich verarbeitet hatte. „Sonoko! Sonoko, hör mir zu! Warum ist sie nicht mit dir gekommen?“ Der Kommissar hatte ein ganz ungutes Gefühl, was die Antwort auf seine Frage betraf, die Tatsache, dass dieses Schiff immer noch ein Geheimnis in sich trug, breitete ihm Kopfschmerzen. „I-Ich weiß es nicht…“ Ihre Stimme war nur noch ein schwaches Wimmern, nur schwer gelang es ihr, sich zu fangen und fort zu fahren… „Sie- Sie wurde auf einmal so seltsam! Sie sagte, sie könne nicht mit kommen! Sie hat sich umgedreht und ist gegangen… sie- sie sah irgendwie traurig aus!“ Der Kommissar rang mit sich, sollte er diese Frage nun wirklich stellen? Er entschied sich dafür, auch wenn er hoffte, mit seiner Vermutung falsch zu liegen. „Sag…sag mal, Sonoko…ist Shinichi bei dir?“ Nun horchten auch Takagi und Sato auf… „Nein, nein wieso sollte er! Ich dachte, er ist bei Ihnen!“ Nun wäre auch Megure fast das Handy aus der Hand geglitten… „Ran…Shinichi! Nein!“ Auch Sato und Takagi hatten verstanden… Allein der entsetzte Blick seines Vorgesetzten und die Namen, die er auf einmal mit dem Anblick des sinkenden Schiffes verband, ermöglichten es Takagi, sich vorzustellen, was Geschehen sein musste… Shinichi Kudo hatte das letzte Rätsel des Schiffes gelöst, da war sich der junge Inspektor sicher. Deswegen ist er noch auf dem Schiff… Er wollte die Wahrheit aus dem schweren Gerüst aus Stahl und Holz befreien… Und nun? Sollte er mit der Lösung untergehen? Zusammen mit… Sato konnte sich vorstellen, warum sie wieder zurück ging. Wenn er wirklich noch auf dem Schiff war, hatte sie es gespürt! Das Band der Liebe, das sie und Shinichi verband, war zu stark. Sie hatte die Gefahr gespürt, die auf ihn lauerte… Genau wie sie damals! Sie hatte die langen dünnen Finger des Sensenmannes gesehen, die er langsam an seine Kehle legte… Sie hatte gewusst, was im Tokio Tower auf ihn lauerte… Der Tod, ihre Liebe zu ihm hatte es ihr angekündigt… Damals ist dank Conans Hilfe alles noch mal gut ausgegangen. Sie konnte nur hoffen. Hoffen, dass es auch heute gut enden würde… Während die Gedanken der beiden Inspektoren an dem Paar hingen, dessen Liebe nun im endlosen Schwarz des Meeres ein Ende finden könnte, hatte der Kommissar noch einen ganz anderen Grund, beunruhigt zu sein… Seine Worte… `Selbst ich habe so einen gewissen Rahmen an Möglichkeiten, die mir mein heutiges Erscheinen hier erlauben und ermöglichen. Auch wenn meine Zeit leider wie immer begrenzt ist.´ Doch Megure hatte nicht mehr länger Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, sein ehemaliger Kollege war aus seiner Erstarrung gelöst… „Ran… Ran … nein!“ Das leise Wimmern des Detektiven verwandelte sich schon bald in laute Klagerufe, die stumpf auf der dunklen Oberfläche des Meeres widerhallten. Als Kogoro jedoch auf die Rehling des kleinen Bootes zuging, war es Zeit, den besorgten Vater von seinem Vorhaben abzubringen. Doch nur mit einer Hand auf die Schulter legen war es nicht getan! Kogoro hatte Angst… er wollte zu seiner Tochter, koste es, was es wolle! „Raaaan…“ Takagi kam dem Kommissar zur Hilfe, zusammen gelang es ihnen, den aufgebrachten Detektiv zurück ins Boot zu ziehen. Dieser jedoch wehrte sich mit aller Kraft gegen seine Retter, er begriff nicht, dass sie ihm nur helfen wollten. „Nein. Megure lassen Sie mich! Ran… ich muss zu ihr!“ „Ich weiß, Mori, aber doch nicht so! Wir werden alles tun, um sie da raus zu holen!“ Seine Stimme richtete sich nun an den Matrosen der das Boot steuerte. „Bringen sie uns wieder zurück zum Schiff“ Doch anstatt, dass dieser seiner Bitte folge leistete, bekam Megure eine aufgebrachte und verängstigte Antwort. „Bitte? Wir können nicht zurück! Der Sog des Schiffes würde uns mit in die Tiefe ziehen!“ Diese Antwort konnte Mori nicht akzeptieren, auch Megure konnte ihn nun nicht mehr halten. Ehe er sich umsah, war Kogoro dem jungen Matrosen an den Kragen gegangen. „Waaas?! Du steuerst jetzt sofort zurück! Ich muss zurück…! Ran. Meine arme, kleine Ran!“ Kraftlos sackte Kogoro zusammen, die Hilflosigkeit übermannte seine Knie und brachte ihn zu Fall. Auch Megure wollte nicht glauben, was hier gerade passierte… „Bringen Sie uns bitte so nah, wie möglich an das Schiff.“ Seine Stimme wirkte kraftlos und unsicher. Der Matrose nickte stumm und das kleine Boot nahm seinen Kurs auf… Im inneren des Schiffes wurde es nun immer lauter. Die Wassermassen drückten von außen auf die Schiffswände, dieses laute Ächzen des Stahls vermischte sich mit dem leisen Gluckern des eindringenden Wassers. Dieses leise Geräusch verdeutlichte die schleichende Gefahr, der sich die beiden Oberschüler nun gegenüber sahen. Shinichi hatte seine Geschichte gerade beendet, nun wusste Ran, wieso er hier unten angekettet war, sie wusste wieso Nataki zum Mörder wurde, sie wusste, was Shinawa getan hatte… Für eine kurze Zeit schwiegen sie sich an, nur Shinichis Atem durchbrach die Geräusche des Schiffes… Das Atmen viel ihm nun immer schwerer… Shinichi merkte, wie ihm der Schweiß ausbrach, dieser vermischte sich langsam mit dem Meerwasser. Nur mühsam konnte er sich noch aufrecht halten… Doch ein Hinhocken oder Setzen war unmöglich… die Handschellen ließen es nicht zu. Zum Glück nahm ihm das Wasser einen Teil der Last von seinem Körper. Nachdenklich betrachtete er Ran, sie hatte ihm die ganze Zeit aufmerksam zugehört und doch, das konnte er sehen, fiel es ihr schwer, es zu verstehen. Und tatsächlich, die Fragen, die der jungen Frau noch auf der Seele brannten, blieben nicht mehr länger unausgesprochen. „Aber sag mal Shinichi… woher wusste Shinawa so genau, wann der Mord stattfinden würde? Ich meine nicht die Tatzeit, sondern den Tag! Woher wusste sie, dass es gerade heute geschehen würde…“ Shinichi musste lächeln, wie sehr sie sich doch Gedanken um diesen Fall machte… „Diese Tatzeit hat in gewisser Weise Herr Furukawa selbst gewählt.“ „Was..?“ „Ja. Wie wir wissen und wie wir es auch bereits von ihm gehört haben, sollte es seine letzte Fahrt sein. Schon morgen Abend hätten wir den Hafen wieder erreicht, er hatte nur diese eine Chance! Shinawa wusste genau, dass ihr Sohn den Sonnenuntergang wählen würde, und heute war nun einmal der einzige Sonnenuntergang der ganzen Reise!“ Schwer atmete Shinichi aus… das Sprechen fiel ihm nun auch zunehmend schwerer. „Aber warum hast du es nicht in Anwesenheit von Kommissar Megure und den anderen aufgeklärt, Shinichi? Warum hier? Warum allein?“ Ran machte sich Sorgen! Alles, was er ihr sagte, war so plausibel… Sie konnte einfach nicht verstehen, warum er es hatte allein machen müssen… „Du musst nicht immer alles alleine machen…“ Sie wollte ihn nicht anprangern, doch die Worte waren schneller, als ihr Verstand. Und doch war sie froh, es gesagt zu haben. Shinichi hatte schon genug leiden müssen. Er war ständig allein gewesen, allein mit seinem Kummer, allein mit seiner Angst… Wohingegen sie… Sie hatte Conan… sie hatte ihn. Nun wurde es Zeit, dass sie ihm etwas von dem zurück gab… Doch Shinichis Reaktion war anders als gedacht. „Keine Sorge, Ran! Ich habe schon lange aufgehört, einfach blind loszurennen, es war nicht mein Ego, das mich heute nach hier unten führte, Ran. Es war Nataki, ich wollte ihm helfen! Ich habe nichts gegen seine Mutter in der Hand und er selbst hätte alles abgestritten, was ich sage. Und doch… ich bin mir sicher, es hätte ihm das Herz gebrochen! Er liebte seine Mutter… Er liebte sie…“ Shinichi stockte… zum ersten Mal machte sich nun auch sein Herz bemerkbar… „Und was ist mit ihr? Was glaubst du Shinichi? Liebt sie ihren Sohn?“ Traurig senkte Shinichi seinen Kopf. „Liebe… ja, ich denke, sie liebte ihren Sohn, aber sie konnte nicht leugnen, dass er ebenfalls ein Teil von dem ist, den sie hasste…, also hasste sie ihn auch… Ich weiß nicht, was Frau Furukawa ihrem Sohn gegenüber für Gefühle hegt… Und ich bezweifle, dass sie es weiß… Liebe ist ein zweischneidiges Schwert… Sie ist der Grund für unsere Hoffnung, für all das Gute, das wir erleben… Aber sie ist auch die gefährlichste Waffe, die es gibt… Menschen töten aus Liebe… Liebe ist die Saat der Rache… Liebe treibt Menschen in Trauer und Verzweiflung…“ Ran fuhr an seiner Stelle fort. „Und doch sucht der Mensch die Liebe! Es gibt nicht schöneres für ihn auf dieser Welt, Liebe… dieses warme Gefühl, das einen empfängt, wenn man in die Augen des jeweils anderen sieht… Sag mir, Shinichi, ist die Liebe nicht all diese Risiken wert?“ Ihr Gesicht zierte ein zarter Rose-Ton und in ihren Augen glänzte Hoffnung auf… „Ran…“ Er wusste nicht was er sagen sollte… „Sag es mir, Shinichi? Was wolltest du damals im Restaurant von mir?“ Der Magen des jungen Detektiven verkrampfte sich… Sein Herz… Shinichi ging in die Knie vor Schmerz… In Panik ging Ran einen Schritt auf ihn zu. „Shinichi!“ Erschrocken schaute er auf… Schmerz zeichnete sich in seinen Augen ab. „Ran… es… es tut mir Leid, Ran. Ich… Ich kann es nicht! Nicht so, nicht in dem Wissen, dass…“ Er wagte es nicht, weiter zu sprechen. Damals im Restaurant war es etwas anderes, sie wusste nicht, wer er war… Es war schon schwer genug mit ihm zusammen zu leben, als ihr Schulfreund… Aber als ihr Freund… „Es tut mir Leid, Ran… Ich werde es dir sagen! Ich werde es dir sagen… aber erst, wenn all das hier endlich vorbei ist! Es…es tut mir Leid…“ Natürlich war sie enttäuscht… Doch wie er es sagte… was er sagte… Sie wurde augenblicklich Rot. Das kleine Lächeln, das sich kurz auf ihrer Lippe zeigte, verschwand bei dem nächsten Krampf, dem Shinichi verfiel… Nur mühsam konnte er einen Schrei unterdrücken… Doch als Ran wieder auf ihn zuging, besann er sich… „Nein Ran! Bitte bleib stehen!“ „Was a- aber Shinichi!“ entsetzt sah sie ihn an „Nein Ran, bitte! Geh… noch ein paar Schritte zurück...“ Er schnappte nach Luft. „Dreh dich um und halt dir die Ohren zu! Ran bitte!“ „Was! Nein!“ „Ran, Süße… es reicht, wenn hier einer leiden muss… ich will nicht, dass du es siehst… Bitte… bitte tu mir den Gefallen… tu dir das nicht an… und lass mir das letzte bisschen Arroganz, das ich noch habe!“ Er versuchte zu lächeln, doch dieses ging in seinen Schmerzen unter… Tränen bildeten sich in ihren Augen… Doch sie gehorchte… Sie drehte sich um und legte die Hände an ihre Ohren. In Panik kniff sie die Augen zusammen… So stand sie da und wartete. Sie hörte nichts, außer ihrem rauschenden Blut. Ihr Herz schlug schnell… schneller… Und noch immer wartete sie… Die wenigen Minuten, die Ran in dieser Stellung verharrte, kamen ihr vor, wie eine Ewigkeit… Langsam hielt sie es nicht mehr aus… Vorsichtig löste sie die Hände von ihren Ohren… Sie hatte Angst zu lauschen und doch tat sie es… „Shinichi?“ Keine Antwort… ------ Natürlich hör ich jetzt hier auf *gg* Kapitel 23: Versprochen ----------------------- Versprochen Hallochen Leute ^^ Ich hoffe doch es geht euch allen gut ♥ Wie immer möchte ich mich an dieser Stelle für die Lieben Kommis bedanken ^^ und auch für die wachsenden Fafo einträge ;) Dankeeee ^^ Allerdings *schluck* nun ja ^^ meine Schlussstriche werden glaub ich nicht besser ^^ aber das zu entscheiden überlass ich gern euch ;) Ich danke euch allen bis hier hin schon einmal sehr für eure treue ♥ Und auch die vielen Kommis ^^ so was ist doch wirklich Motivierend ^^ Also dann ^^ ich versteck mich dann besser mal …*auf das ende dieses Kappis schiel* jaaa doch >.< ich denke ich geh besser XDD Nun denn ^^ viel Spaß beim lesen! Alles liebe und bis zum nächsten mal eure Shelling Ford Das salzige Wasser hatte sich mittlerweile schon auf Brusthöhe geschlichen. Langsam aber unaufhörlich stieg und stieg es. Es eroberte Raum für Raum, es würde sich nicht zufrieden geben, bis es das ganze Schiff in Flüssigkeit getränkt hatte. Noch immer hörte sie nichts anderes als das beunruhigende Gurgeln des Meeres. „Shinichi?“ Verzweiflung lag in ihrer Stimme, diese steigerte sich als sie wiederum keine Antwort erhielt. Sie hatte ihre Hände nun vollständig von den Ohren genommen, sie hatte sich gefürchtet etwas zu hören. Doch wie es sich herausstellte war nichts zu hören... Und das war noch viel schlimmer. Langsam… ganz langsam drehte Ran sich um. Doch ihre klaren blauen Augen weiteten sich und wurden vor Entsetzen trüb als sie es sah. Oder besser nicht sah. Denn dort, wo eben noch Shinichi gestanden hatte, blickte ihr nun die kalte Wand entgegen. Ihr Herz bebte als sie ein paar Zentimeter unter Wasser, die Handschellen wahrnahm. Leer…. Sofort ließ sie ihren Blick kreisen, sie wusste, nach was sie suchte. Oder besser nach wem… Dann sah sie ihn, zumindest glaubte sie, dass er es war. Ein blaues Bündel, das sich weit unter Wasser, am Boden des Polizeireviers hektisch hin und her bewegte. Nur knapp war er der verführerischen schwarzen Erlösung einer Ohnmacht entgangen. Doch nun hatte es sein geschwächter Körper mit etwas ganz andrem zu tun. Seine Kleindung… Die Hose sowie das Jackett hatten sich binnen Sekunden mit Wasser voll gesogen. Als Oberschüler hätte er sich nur Aufrichten brauchen, um wieder Luft zu bekommen, aber nun… Für Conan war das Wasser schon viel zu tief… Er wehrte sich krampfhaft gegen seine Klamotten, doch immer wieder verhedderte er sich. Die Sachen schlugen sich um ihn, wie die Fangarme eines Kraken. So sehr sich der Grundschüler auch bemühte, er konnte diesen Fängen nicht entkommen. Sein Körper war von den Anstrengungen viel zu kraftlos… Doch seine Kraft ließ nach… Der Kampf mit dem Monster fand ein jähes Ende. Da war sie wieder, diese geduldige Ruhe, die mit ihrem schwarzen Schleier eine Befreiung von aller Anstrengung versprach. Er währte sich, doch langsam aber sicher fiel er in ihre sanften Arme. Dann packte sie zu… Doch es war nicht die Ohnmacht, der Shinichi zum Opfer gefallen war. Nein. Sie, Ran, hatte nun ihre schützenden Arme um den kleinen gelegt. Sie hatte die Situation erkannt und nach ihm gegriffen. Für einen kurzen Moment hielt sie ihn im Arm, den kleinen Conan in den viel zu groß geratenen Klamotten Shinichis. Behutsam setzte sie den kleinen, nach Luft ringenden Jungen auf einen Schrank, dieser war bis jetzt vom Wasser verschont worden. Seine kurzen Beine baumelten ins Wasser. Die Schuhe hatte er schon lange verloren, nur seine nun viel zu großen Socken ließen ihre ehemalige Größe erkennen. Ein heftiger Husten schüttelte den Jungen, mit einem kleinen Japsen rang er immer wieder nach Luft. Das weiße Hemd klebte an seiner Brust. Sie war nicht fähig, ihre Gedanken zu Ordnen. Zwar wusste sie die ganze Zeit, dass Shinichi wieder zu Conan werden würde, und doch schien der Gedanke so abstrakt, so abwegig und doch… doch war es real. Ihre Augen waren auf seinen kleinen vor Erschöpfung zitternden Körper gerichtet, seine viel zu großen Klamotten und die Ähnlichkeit mit ihm ließen tatsächlich noch erkennen, dass es sich um Shinichi handeln musste, aber… Dort auf dem Schrank saß nicht Shinichi! Dort saß der Grundschüler Conan Edogawa! Sie zwang sich zur Ruhe, mit scharfen Zügen atmete sie ein und wieder aus. Doch die frische Luft war lange nicht mehr so wohltuend wie noch vor kurzem. Ihr Wassergehalt war unerträglich, mit diesem wässrigen Gefühl in der Lunge fiel ihr Blick wieder auf Shinichi. Sie hatte Angst. Längst hatte sie begriffen, dass sie keine andere Wahl hatte und doch wünschte sie, sie könnte es ihm ersparen. „nicht gekommen wäre…“, im letzten Satz verwandelte sich ihr Gedanke in Worte, Worte, die eigentlich nur für sie bestimmt hätten sein sollen. Ihr Blick hatte sich zu Boden gewandt, die junge Frau hatte ihren Fauxpas nicht bemerkt. Sein Ringen nach Luft hörte jedoch schlagartig auf. Was sollte er jetzt sagen? Er… Conan! „Wenn du nicht gekommen wärst, wäre ich nun schon tot!“ Nur mit Mühe hatte er diesen Satz hervor gebracht, noch immer rang seine Lunge nach Luft, dieses wertvolle Gas zum Sprechen zu gebrauchen, war ihr zu wider. Erstaunt schaute sie auf, sie wollte ihm Widersprechen, hielt aber dann inne. Er hatte recht… Doch anstatt rot zu werden, trieben die Zahnräder ihre Gedanken weiter an. Es war zwar immer noch Shinichi, den sie nun vor sich hatte, jedoch war es auf körperlicher Ebene Conan… ein Grundschüler… ein kleines Kind. Er brauchte sie… „Geht es wieder, Shinichi?“ Noch immer leicht hüstelnd bejahte er ihre Frage. „Es tut mir Leid, dass ich dich so erschrocken habe Ran. Ich wollte das alles nicht! Glaub mir, ich wollte es nicht… es, es tut mir Leid!“ Traurig ließ der kleine Junge seinen Blick senken, seine kurzen Arme waren unter der Länge des Jacketts verschwunden. In Rans Augen mischten sich Liebe und Schmerz, doch auf ihren Lippen zeichnete sich ein kleines Lächeln ab. „Du musst dich nicht entschuldigen, Shinichi! Ich danke dir…“ „Was…?“ Mit einem großen, verwirrten Blick schaute er sie an. „Ich danke dir für diesen wunderschönen Tag!“ „A-aber Ran?“ Schuldbewusst biss sich der kleine auf die Unterlippe. Er hatte den ganzen Tag mal wieder verschwendet! Er hätte ihn so gern zusammen mit ihr genossen! Wenn er schon dieser Meinung war, wie konnte sie dann glauben, dass es ein schöner Tag gewesen war? „Du warst da, Shinichi! Und du hast mir gezeigt… du hast mir gezeigt, dass du immer da bist…! Ich habe keinen Zweifel daran, dass die nächsten Tage schwer werden Conan, aber… nun weiß ich, dass du da bist… Shinichi!“ „Aber bitte, bitte versprich mir eins… lass es nicht den letzten Tag gewesen sein!“ Conan wurde augenblicklich rot… Konnte er ihr das wirklich versprechen… woher sollte er die Gewissheit nehmen, dass er den Kampf mit dem Wasser am Ende überstehen würde. Doch ein Blick in ihre blauen Augen lieferte ihm die Antwort. „Versprochen!“ Die Tränen, die sich in ihren Augenwinkeln gebildet hatten, wichen dem sanften Druck ihrer Hand, mit deren Rücken sie sich des zähen Salzwassers entledigte. Für einen kurzen Moment war es wieder da, dieses Gefühl, dieses Gefühl, das nur Shinichi in ihr wachrufen konnte. Und auch er spürte es… Liebe. Und doch konnte der Blick in seine blauen Augen sie nicht täuschen, sie musste sich anstrengen, um hinter den großen, doch kindlichen Augen Shinichi zu sehen, dies jedoch gelang ihr nun bedeutend besser, als noch vor wenigen Tagen. Doch dieser hatte ihren Blick nicht wahrgenommen, in der Zeit von Rans Innehalten hatte er sich bereits seines Jacketts entledigt, doch mit dem nassen Hemd hatte der kleine ganz schön zu kämpfen. Conan versuchte, sich das nasse Hemd über den Kopf zu ziehen, aber das Wasser wirkte wie Klebstoff auf seiner Haut und der Versuch scheiterte Kläglich. „Och menno!“ Ran schaute auf und konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Mühsam riss sie sich zusammen und ging auf den kleinen zu. „Arme hoch, Shinichi!“ „Was!“ „Nun mach schon, ich will dir helfen, sonst bist du noch Stunden dran beschäftigt.“ Dieser gehorchte, war aber auch extrem froh, dass das halb über den Kopf gestülpte Hemd seine Röte verbarg. Ran hatte Conan schon oft ein Hemd zugeknöpft oder zurechtgezupft, aber diesmal waren diese sonst so routinierten Handgriffe zaghaft und vorsichtig. Schließlich zog sie Shinichi nun… in gewissem Sinne… aus! Anscheinend jedoch zu zaghaft, denn Shinichi wurde mit dem nassen Hemd über dem Kopf ungeduldig. „Hey Ran? Was ist? Nun mach schon!“ Ran, die leicht errötet vor dem kleinen Jungen stand, wurde nun sauer. „Pah… Nun mach aber mal halblang, ja?!“ Die Vorsicht war wie weggeblasen und mit einem Ruck streifte Ran Conan das Hemd vom Kopf. Dieser war auf die heftige Bewegung seiner Freundin nicht gefasst, als Conan ging sie nicht so mit ihm um… <…aber als Shinichi!> „Aua...“, gekränkt rieb sich Conan die von dem heftigen Zug schmerzenden Ohren. Ran jedoch grinste nur frech. „Selbst schuld! Wer kommt auch schon auf die Idee, sich ein nasses Hemd über den Kopf zu ziehen?“ „Pah…“ Für einen kurzen Moment sahen sich die beiden nur beleidigt an, dann jedoch konnte keiner mehr an sich halten und das dem Tode geweihte Schiff war von einem heftigen Lachen erfüllt. Ein ehrliches, aufrichtiges Lachen. Ein Lachen aus ganzem Herzen. Ein Lachen zweier Oberschüler, von dem einer notgedrungen eine etwas höhere Stimme hatte. Shinichi genoss diesen Augenblick, für ihn war es der schönste, den er heute erleben durfte! Natürlich waren er und Ran sich heute schon mehrmals näher gekommen, es gab viele schöne Momente, die er ihr verdankte. Aber in all diesen Momenten war er immer Shinichi! Doch nun… Nun… lachte Ran mit Conan und doch lachte sie mit Shinichi. Indem sie endlich verstanden… wirklich verstanden hatte, wer Conan Edogawa ist, war sie ihm näher als jemals sonst. Sie überhörte seine helle Stimme, übersah seine kleine Gestalt… sie lachte… lachte mit ihm! Ein lautes Knurren brach das Gelächter der beiden. Das Monster verschwand immer mehr in den Tiefen der See, wenn sie nicht bald das Schiff verlassen, würde es sie in seinem rumorenden Bauch mit in die Tiefe ziehen! „Wir müssen uns beeilen!“ Ran nickte zustimmend und beobachtete mit einem mulmigen Gefühl, wie sich Conan nun auch seiner Hose entledigte. Doch auch diese waren wie er bedauernswerter weise bemerken musste viel zu groß! Peinlich berührt versuchte er, den Stoff zu raffen doch es wollte und wollte nicht halten. „Hier!“ „Mhm?“ Erstaunt schaute er auf. Ran hielt ihm eine kleine Sicherheitsnadel entgegen. „D-Danke! Aber woher…?“ Mit einem kleinen lächeln hielt ihm Ran das kleine Nähtäschchen entgegen, es handelte sich um das selbe, aus dem sie auch damals die Schere zum durchtrennen der Kabel genommen hatte. „Es hat uns schon mal geholfen, also dachte ich mir, ich nehme es besser mit.“ In ihrer Stimme schwang ein hauch von Traurigkeit mit, diesen spürte auch Shinichi. „Aua“ während er über all das nachdachte, hatte er gleichzeitig versucht, mit der Nadel den Stoff seiner Hose zusammen zu binden, doch der Zeuge seiner motorischen Tätigkeiten war nun ein kleiner Bluttropfen, der von seinem Finger rann. Schnell steckte er sich den blutigen Finger in den Mund. „Warte, ich mach das, Shinichi!“ Sie schnappte sich die Nadel und wollte gerade neuen Stoff zusammenraffen, als ihr Blick auf eine kleine Narbe an Conans Oberkörper fiel. Shinichi, der mit hochrotem Kopf da saß, hatte ihre Blicke verfolgt. In einem sanften Ton sprach er sie nun an. „Die Wahrheit! Du hast sie damals erkannt!“ < Durch dein Blut hast du mich gerettet Ran.> Die Nadel schnappte zu und Ran sah erstaunt auf. „Es tut mir Leid, dass ich dich angelogen habe! Ich… ich wollte dich beschützen! Aber es war alles umsonst. Ran. Ich - Ich wollte dich nicht quälen! Es tut mir Leid…“ Shinichi hatte sich an diesem Abend schon bei ihr entschuldigt, aber all das nun aus Conans Mund zu hören, der, der sie auch immer angelogen hatte. Dessen Worte immer nur seinem Schauspiel dienten, sie hinters Licht zu führen. Aus seinem Mund nun die Wahrheit zu hören, eine Entschuldigung… Endlich hatte der Schauspieler seine Bühne verlassen und legte seine Maske ab. Irgendwie… Irgendwie war es erleichtert für sie… Und auch er konnte nun aufatmen. Schon so oft hatte er es ihr sagen wollen. Er wollte ihr sagen, wer Conan war, doch immer entschied er sich zugunsten ihrer Sicherheit anders. Noch immer nahm er es Vermouth übel, dass sie diesen Part übernommen hatte, wenn, dann hätte er es ihr selber sagen wollen, ohne Zwang, ohne Hintergedanken. Doch dies blieb ihm verwehrt, sie hatte es auf schmerzlichste Art und Weise erfahren müssen. Aber nun, nun hatte er sich endlich entschuldigt, hatte ihr gesagt, wieso er so handeln musste… er, Conan…. Er schüttelte sich kurz. Er musste den Gedanken an Vermouth, an die Organisation los werden. Fürs erste galt es, hier raus zu kommen. „Lass uns gehen, Ran!“ Mit einem lauten 'platsch' sprang der kleine von dem Schrank ins Wasser. Wieder wurde ihm bewusst, dass er nun einen guten Meter kürzer war, denn anstatt zu stehen, musste er nun schon schwimmen. „Ran, nimm die Flasche mit… und mein Hemd!“ Ran schaute ihn verwirrt an. „Dein Hemd?“ „Jaa! Nun mach schon, wir werden es noch brauchen!“ Ran war zwar immer noch verwirrt, gehorchte aber brav. Shinichi war währenddessen schon zur Tür geschwommen und beobachtete die Richtung des fließenden Wassers. Ran nährte sich ihm langsam von hinten! Zwar konnte sie in dem Wasser stehen doch bei der Bewegung war der Widerstand so groß, dass auch sie sich aufs Schwimmen umgestellt hatte. Conan musste zugeben, dass das hohe Wasser so auch seine Vorteile hatte. Er war mit Ran auf Augenhöhe. „Und wo lang jetzt, Shinichi?“ Dieser übergang die Antwort einfach und schwamm voraus. Doch schon bald holte Ran ihn ein, für einen Schwimmzug von ihr musste er schon fast zwei machen. Zwar bestimmte er die Richtung und doch hatte er Mühe, mitzuhalten. Das bemerkte auch Ran. „Soll ich dich nicht lieber jetzt schon tragen, Shinichi?“ Ein leichtes Murren war von Conans Seite zu hören, als er auf ihre Frage antwortete. „Nun hör aber auf, das schaff ich auch noch! Dieser Gorilla Kishida hat mir schon weitaus mehr abverlangt!“ Ran musste Kichern, dass er ausgerechnet den Sportlehrer erwähnte, mit dem sie ihn am Anfang ihres Zusammenlebens fast überführt hätte, war nun doch zu komisch. Bei seinen nächsten Worten jedoch wurde sie wieder schlagartig ernst. Sie waren nun schon ein ganzes Stück durch die Gedärme des Schiffes geschwommen, und doch hatte sie es nicht bemerkt... „Wir sind gleich da! Der Strom wird stärker. Ich hoffe nur, das Loch an dieser Stelle ist groß genug.“ Ihr Blick richtete sich auf ihn, er hatte schon ganz schön mit dem ihm entgegenkommenden Wasser zu kämpfen, während sie es kaum spürte. Dies änderte sich jedoch rasch, sie waren gerade um eine Ecke gebogen, als sie es sah. Am Boden der Etage fehlte ein Stück der Wand, durch welches in einem scheinbar unaufhörlichen Fluss Wasser eindrang. Nun spürte auch sie den starken Druck, den das eindringende Wasser ausübte. Der Blick nach draußen machte ihr Angst! Das Wasser im Inneren des Schiffs hatte durch die helle Farbe der Wände ebenfalls eine helle und durchsichtige Konsistenz. Das Meer, das das Schiff umgab, war jedoch gänzlich schwarz, es war schwer bis unmöglich zu sagen, ob es einen Anfang oder ein Ende hatte. Der Blick nach draußen glich einem Blick in die Leere… „Ran, ich glaube, es wird Zeit!“ Erschrocken schaute sie zu Conan. Sie waren nun nur noch etwa zwei Meter von der klaffenden Wunde des Monsters entfernt, und Conan hatte nun wirklich Mühe dem starken Strom zu widerstehen. „Komm Shinichi, halt dich fest!“ Sie reichte ihm ihre Hand, und mit einem sanften Druck nahm er sie an. Seine große, starke Hand, war nun klein, sanft und zerbrechlich. Sie schluckte. Die Realität war bei Weitem brutaler als sie dachte. Doch davon durfte sie sich nun nicht beirren lassen, nun galt es zu handeln. Sein Leben lag nun in ihrer Hand. Sie zog ihn zu sich ran und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Nun mach schon! Halt dich fest und setz dich auf meinen Rücken. So hast du dir das doch gedacht, oder?“ „J-ja schon …“ Ein Blick in ihre Augen schien ihm die Antwort zu geben. Das leichte Rot, was eben noch auf Conans Wangen zu sehen war, verschwand und er tat, wie ihm geheißen. „Ran, versuch nun, mein Hemd um dich und mich zu binden.“ „Was? Aber wie…“ Doch sie hatte verstanden. Er rechnete mit dem Schlimmsten. Mit zitternden Händen band sie das Hemd eng um sich und ihn. Selbst wenn er es gewollt hätte, er hätte sich nun nicht mehr von ihr lösen können. Sie atmete tief ein… „Also los!“ „Nein Ran, warte...“ Ran sah sich um, sodass sie gerade so sein Gesicht sehen konnte. „Du - du musst mir was versprechen, Ran! Du darfst nicht versuchen, deinen Sauerstoff mit mir zu teilen…“ Die Erinnerung an ihre Lippen entfachten nun neue Röte in seinem Gesicht…. Shinichi zwang sich zur Ruhe, doch auch Ran war bei dem Gedanken an den Tag damals rot geworden. „Bitte versprich es mir!“ „A-Aber“ „Nein“ In seiner Stimme lag eine bestimmende Härte. „Es wird so oder so knapp. Aber du brauchst die Luft, sonst schaffst du es nicht… sonst… sonst schaffen wir es nicht!“ Er spürte, wie sie schluckte, nur mühsam und brüchig brachte sie ein kleines „Ja.“ heraus. „Gut… nun hör zu, es gibt noch was, das du beachten musst! Ich schätze, wir sind ungefähr 15 Meter tief, die spair air Flasche ist für so hohen Druck jedoch nicht ausgelegt! Am besten, du versuchst sie erst nach ein paar Metern ein zu setzen. Ran, hör mir zu! Es stimmt, wir sind zum Glück noch nicht allzu tief! Aber du darfst nicht einfach gerade aus nach oben schwimmen, der Sog des Schiffes ist dafür viel zu stark! Versuch so weit wie möglich von dem Schiff weg zu kommen! Solange, bis du merkst, dass du dich nicht länger in dem Strom befindest! Du darfst auf keinen Fall in Panik geraten! Natürlich musst du dich beim Auftauchen beeilen aber zu schnelles Auftauchen ist eine zu große Belastung für die Lunge! Egal, was passiert… egal, was mit mir ist…Ran. Du darfst nicht hektisch werden! Ran…?“ Sie hatte seinen Worten konzentriert gelauscht, und doch wusste sie auch, was es für ihn bedeutete. Sie wusste, auf was er sie vorbereitete. Erneut leuchteten Tränen in ihren Augenwinkeln. „Zweifel nicht an dir, Ran! Zweifel nicht… nicht an uns! Du… Wir schaffen das“ Sie nickte bestätigend und setzte ihren beschwerlichen Weg fort. Es kostete sie viel Kraft, das Loch zu erreichen. Nun stand sie daneben und konnte sich mühsam an der Wand festhalten. Die Zeiten des Schwimmens waren nun vorbei. Die einzige Fluchtmöglichkeit bestand nun darin, den für den Menschen so wichtigen Sauerstoff aufzugeben. Ängstlich umklammerte Ran die kleine Flasche in ihrer Hand. Conan hatte für kurze Zeit seine Augen geschlossen. Er Atmete mehrmals stark ein und aus, bestrebt so viel Sauerstoff in seine Lungen zu pumpen, wie nur möglich. Ran tat es ihm gleich. Sie spürte die Bewegung seines Brustkorbs auf ihrem Rücken, langsam glich sie sich seinem Takt an. Seine Bewegungen waren die ihren, es schien ihnen, als wären sie eins. Mit leiser Stimme durchbrach er diese Idylle. „Bereit?!“ „Bereit.“ „Also dann, eins...“ „zwei...“ zögernd zählte sie weiter. „drei!“ Sie sprachen es zusammen aus, und auch das nochmalige tiefe Einatmen war die gleiche Bewegung. Doch nun war alles Still… Ran bahnte sich mühsam ihren Weg hinaus in die Dunkelheit des Meeres. Mit einem schweren Ruck jedoch gelang den beiden die Flucht aus dem Bauch des Ungeheuers. Sofort baute sich ein schmerzhaft starker Druck in ihren Ohren aus. Besonders Conan biss die Zähne unter ein wenig Verlust des kostbaren Gases zusammen. Die kleinen Luftblasen, die sich nun ihren Weg nach oben suchten, ermöglichten es Ran sich wieder zu orientieren, nun wusste sie wo oben und unten war. Sie blickte nach oben und dann geradeaus in das unendlich wirkende Wasser. Ihre Schwimmzüge waren lang und gleichmäßig, sie suchte sich einen schrägen Weg nach oben, um dem Sog des Schiffes zu entgehen. Die Anstrengungen, die sie hatte, versuchte er nicht wahrzunehmen. Seine Griffe um Rans Schulter waren locker. Nur mit völliger Entspannung konnte er die Luft möglichst lange anhalten. Ran spürte es, langsam aber sicher wurden ihr das Schwimmen erleichtert, sie war dem starken Sog des Schiffes entkommen. Hatte sich aus seinen Klauen befreit. Jedoch hatte schon dieser kurze Teil der Strecke so viel von ihr verlangt, dass sie schweren Herzens zur Sauerstofflasche griff. Der frische Sauerstoff tat gut, und doch spürte sie eine tiefe Reue als sie zum nächsten Zug ausholte. Sie spürte seinen Herzschlag auf ihrem Rücken. Sein kleines Herz, das immer schneller zu klopfen begann. Auch sie wollte nun ihr Tempo erhöhen, doch seine Worte hallten noch in ihren Ohren wieder. <„Natürlich musst du dich beim Auftauchen beeilen, aber zu schnelles Auftauchen ist eine zu große Belastung für die Lunge! Egal, was passiert… egal, was mit mir ist… Ran“ Shinichi… bitte… bitte halt durch!> Er wehrte sich gegen die Panik, doch er konnte nichts dagegen tun. Seine Lunge, sein ganzer Körper schrie nach Sauerstoff. Er versuchte sich auf sie zu konzentrieren, ihre schwerelosen und gleichmäßigen Bewegungen im Wasser. Ihr Herz, das in ihr wie eine aufgebrachte Trommel immer schneller klopfte. Die Luftblasen, die sie ausatmete, streichelten ab und zu seine Haut. Doch so sehr sich sein Geist auch gegen die gelüste seines Körpers sträubte, er hatte keine Chance... Ran, die fleißig dem Weg der Luftblasen folgte, erschrak. Sie spürte wie sich der kleine Brustkorb auf ihrem Rücken immer wieder ruckartig bewegte. Dieser kämpfte nun krampfhaft gegen den Atemreflex an, der ihn schüttelte. Ungewollt entwichen ihm ein paar Blasen. Schwerelos, wie Seifenblasen am Himmel, glitten sie nach oben. Er bedauerte diesen Verlust nicht. Die verbrauchte Luft die nun noch in seinem Körper war kam ihm vor wie ein Gift, ein Gift, das seinen Tod langsam und leise heransehnte. Noch immer war um sie herum alles dunkel, nur schwer konnte sie die mögliche Grenze zwischen Luft und Wasser erkennen. Die Grenze zwischen Leben und Tod. Sie versuchte sich zu Konzentrieren doch das immer heftiger werdende Auf und Ab seiner Lunge ließen sie panisch werden. Sie hatte Angst, Angst um ihn… Shinichi! Dieser versuchte sich weiter verbissen zu wehren, doch er spürte, wie er langsam immer schwächer wurde, die Angst, das Wasser und der Wunsch nach Sauerstoff bauschten ihn. Er konnte ihm nicht mehr länger Stand halten! Sein Körper, der mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln versuchte, an Luft zu kommen, gewann. Doch war das, was nun in seine Lungen drang kein Sauerstoff… Die Pein des Wassers war groß. Ertrinken… ein widerliches Gefühl, welchem Shinichi nun ausgesetzt war. Doch das Rauschen des Wassers wiegten Shinichi langsam in dem Schlaf. Doch die Verlockung der Ohnmacht war zu groß. Mit einem mal ließ das Verkrampfen seiner Hände nach. Sanft wurde er von der Dunkelheit umarmt und in ihr samtenes Schwarz gebettet. Kapitel 24: Erlösung? --------------------- Erlösung? Guten Morgen Leute ^^ Hier bin ich wieder! Ich danke euch wie immer für die Suuuuuper netten Kommentare ♥ Ich freue mich sehr die 200 ^^ geknackt zu haben ! DANKE !!!!!! Auch wenn ich wohl einige ein bisschen geschockt habe ^.^ Na ja diesmal wird aber vorgesorgt ^^ *Taschentücher hinstell* Ich bin ja auch kein Unmensch ^-^ außerdem waren die noch übrig! Gelle Leira XD *Ähm* also viel spaß bei dem Vorletzten Kapitel meiner FF Ich bin dann mal wieder weg bis bald eure Shelling Ford Seine kleinen Hände lösten sich sanft von ihrer Schulter. Die letzten Sauerstoffblasen, die er ausstieß, kitzelten ihr Ohr. Für Ran jedoch waren die kleinen Bläschen, die so zärtlich durch ihr Haar strichen, nur die letzten Boten einer schrecklichen Gewissheit, der sie nun ausgesetzt war. Erschrocken hielt sie in ihren Bewegungen inne. Schwerelos trieb sie im Wasser, umgeben von dem scheinbar endlosen schwarz der See vermochte kein noch so kleiner Lichtstrahl ihre Gedanken zu erhellen. Angestrengt lauschte sie… Doch alles, was ihr Gehör vernahm, war das Rauschen des Meeres. Jegliche Bewegungen des kleinen Körpers auf ihrem Rücken waren erloschen. Zögerlich blickte Ran sich um. Doch bei dem, was sie sah, stockte ihr der Atem. Seine kleinen Ärmchen baumelten regungslos an ihren Schultern herunter. Sein Kopf war sanft auf ihrer Schulter gebettet. Die leise Strömung des Wassers zerzauste ihm das Haar, seine Augen waren geschlossen. Er schien in einen sanften Schlaf gefallen zu sein. Doch das kindliche, scheinbar friedlich schlummernde Gesicht Shinichis versetzte Ran in Panik! Sie hatte keinen Blick für die scheinbare Schönheit dieser Szene. Die Traumwelt, in die Shinichi nun hineingezogen wurde, bedeutete Gefahr! Sie bedeutete… Tod! Reflexartig umklammerte Ran das kleine Fläschchen. <'Es wird so oder so knapp. Aber du brauchst die Luft, sonst schaffst du es nicht… sonst…sonst schaffen wir es nicht' Shinichi… bitte... das, das kann ich nicht zu lassen…! 'sonst schaffen wir es nicht'… wir...!> Seine starken Worte hallten in ihren Ohren wieder. Nur langsam löste sich ihre Hand wieder von der Flasche. Die Tränen, die Ran nun vergoss, gliederten sich in den Strom des Meeres ein und verbanden sich mit dem sie umgebenden Salzwasser. Es schien ihr, als würde der ganze Ozean nun nur noch aus Tränen bestehen. Tränen, die sie vergossen hatte. Tränen, in denen er nun ertrank… Tränen, die sie wegen ihm schon so oft vergossen hatte! Tränen, die Conan jedes Mal ertrug und trocknete. Sollte das nun der Dank dafür sein? Der Dank dafür, dass er immer für sie da gewesen ist...? Widerwillig schüttelte sie den Kopf. Sie durfte sich so was nicht einreden! Shinichi würde es schaffen, ganz bestimmt! Er würde es schaffen! Die Trauer, die noch vor wenigen Sekunden in Ran Augen zu sehen war, verlosch. Stattdessen glomm nun neuer Mut in ihren Augen auf! Sie musste Conan retten! Sie vertraute Shinichi! Und doch konnte sie nur hoffen… sie konnte nur hoffen, dass er sein Versprechen auch halten würde. Dies jedoch konnte er nur, wenn sie sich jetzt endlich wieder in Bewegung setzte! Wütend biss Ran auf das Mundstück der Sauerstofflasche. Nun wurde ihr bewusst, dass sie genau das getan hatte, wovor Shinichi sie gewarnt hatte! Sie war in Panik geraten und hatte dadurch nur kostbare Zeit vertrödelt! Zeit, die Shinichi nicht hatte! Doch nicht nur das. Auch der Sauerstoff war dieser Hysterie zum Opfer gefallen! Langsam setze sie ihre Bewegungen fort. Nur schwer konnte sie sich dran hindern, immer schneller zu werden. Doch mit jedem Schwimmzug, den sie machte, schwand ihre Hoffnung! Sie schien sich nicht vom Fleck zu bewegen. Die Oberfläche schien unerreichbar weit entfernt von ihr. Sie fühlte sich furchtbar allein. Sie hatte Angst… Angst vor der Dunkelheit des Meeres. Angst um Shinichi! Wieder erfüllten neue Tränen das Meer und verschwommen mit dem salzigen Wasser. Aber aufgeben? Nein, das kam für sie nicht in Frage! Verbissen machte Ran Zug um Zug. Sie würde es schaffen! Sie musste! Doch was sie dann wahrnahm, ließ das junge Mädchen erneut in ihren Bewegungen stocken… Sein Herz. Sein kleines Herz, dessen Pochen sie noch bis vor kurzem deutlich auf ihrem Rücken gespürt hatte… Das einzige Zeichen, das Shinichi ihr noch gab. Die kleinen Trommelschläge, die sie anspornten, weiter zu machen! Sie würden langsamer… Schwächer! Vor lauter Furcht kniff Ran ihre Augen fest zusammen. Von der Angst blind suchte sie sich nun ihren Weg nach oben. Doch sein ehemals so starkes Herz, es wurde schwächer und schwächer! Sein Herz! Shinichis! Zwar hatte es nun natürlich nicht mehr seine alte Größe und doch war es bedeutend größer, als die meisten Menschen glaubten! Den arroganten Oberschüler, der scheinbar kaltherzig seine Fälle löste, gab es nicht mehr! Diesen hatte es nie gegeben! Es ging ihm immer nahe! Nur ließ er sich nicht, ganz im Gegensatz zu ihr, von seinen Gefühlen überrumpeln. Er ging mit viel Gefühl und Gespür auf die Betroffenen und den Täter ein. Ran wusste, dass Shinichi nie verstehen würde, warum ein Mensch einen andern umbringt. Es schien, als würde er die, die dazu in der Lage sind, verabscheuen! Und doch… es zeigte sich in jedem seiner Fälle! Seine Gefühle, mit denen er die Menschen analysierte! Zwar mischten sich diese oft mit seiner Moral, aber wenn es darum ging, zum Teil entscheidende Worte mit dem Täter zu wechseln, so siegte doch stets sein Herz über seinen Verstand! Und das erst machte Shinichi zu einem wirklich guten Detektiven! Doch dieses Herz schien nun langsam zu verstummen… Mit einem mal öffnete Ran ihre Augen. Zielsicher blickte sie nach oben! Sie wollte es wissen! Es aus seinem Munde hören! Aber um diese Worte jemals zu Ohren zu bekommen, musste sie nun kämpfen! Jetzt und auch später… gegen die Organisation! Der schwarze Schatten, der auf Shinichis Schultern ruhte! Die Dunkelheit, die ihn manchmal zu verschlingen drohte, die ihn ständig umgab! Ähnlich der schwarzen See, in dessen Tiefe er sich nun langsam verlor. Sie würde ihm helfen, Licht in dieses dunkle zu bringen! Und dann… Mit gleichmäßigen Bewegungen setzte sie ihren Weg fort. Den kleinen Conan noch immer fest auf ihren Rücken gebunden. Es schien, als würde er sich frech in ihren Haaren verstecken, wie ein kleiner Anemonenfisch, der die Sicherheit suchte. Doch sein scheinbar sanfter Schlaf war tückisch, die sanften Wogen der Wellen, die ihn in das Reich der Träume schaukelten, brauten sich zu einem Orkan zusammen, in dem er zu verschwinden drohte. Unermüdlich setzte sie ihren Weg fort, konzentriert tauchte sie nach oben, atmete ein und wieder aus. Und langsam ganz langsam fing der kleine Stern an ihrem Hals wieder an zu funkeln. Sie konnte nun schon das schwache Licht des Mondes sehen, der sich durch die dicken Wolken drängte und hinter ihrem Vorhang hervorschaute. Der kleine, sternförmige Kristall, der bis eben nur die Dunkelheit der Umgebung in sich aufnahm, reagierte nun auf dieses schwache Licht. Es erfüllte ihn und er spiegelte es in seinen tausend Fassetten. Zwar war sein Licht nur schwach, aber es reichte aus, um Ran neuen Mut zu geben. Dieses kleine Schmuckstück, welches sie nun am Halse trug, schien sie nun zu leiten. Ein kleiner Stern, der aus der Dunkelheit der Nacht auftauchte, nun sanft durch die Dunkelheit des Ozeans wanderte und mit seinem kleinen Leuchten Hoffnung und Sicherheit versprach. Hatte Vermouth das wirklich alles so geplant? Wollte sie Shinichi helfen? Hatte sie ihn damals wirklich ins Planetarium gelockt, damit er erkannte, dass einer allein nichts auszurichten vermochte?! Ran dachte, dass Vermouth zu der Organisation gehörte, die Shinichi das alles angetan hatte! Wieso tat sie dann aber so was? Doch mit einem Mal wurden ihre Gedanken unterbrochen. Sie wollte gerade zu dem nächsten Atemzug ansetzen, als sie merkte, das dieser ihr ungemein schwer viel. Die Luft, die nun aus dem kleinen Flächen in ihre Lunge drang war schwach und dünn. In Panik holte sie erneut Luft. Doch wieder vermochte das Volumen des Sauerstoffes ihre Lunge nicht zu füllen. <…und was jetzt? Shinichi?> Ihr Blick richtete sich von dem kleinen Flächen wieder nach Oben. Der schwache Schein des Mondes kündigte nun die Oberfläche an. Aber der Druck, der ihre Ohren plagte verriet ihr, dass sie noch ein ganzes Stück vor sich hatte. Doch das Luft holen war nun fast unmöglich und wurde immer anstrengender. Ran schluckte… Für einen kurzen Moment kniff sie die Augen zusammen, öffnete sie jedoch dann wieder ganz entschlossen. Sie umklammerte die kleine Flasche und holte nun ein letztes Mal mehrere kleine Male Luft, ohne jedoch wieder auszuatmen. Mit zitternden Händen nahm sie nun die Flasche vom Mund, ein paar kleine Luftblasen entwichen ihr dabei. Dann jedoch löste sich ihr Griff sanft von der Flasche, die junge Frau beobachtete, wie diese sanft nach oben gilt. Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. , wieder blickte sie nach oben. Der Motor des kleinen Bootes knatterte, als es seine Passagiere sanft über das Meer gleiten ließ. Im schwachen Schein des Mondes wirkte nun alles nur noch bedrückender auf die Beamten. Von dem Schiff war nun nur noch ein ganz kleiner Teil zu sehen. Immer wieder umrundeten sie es… immer wieder suchten sie die schwarze Oberfläche nach ihnen ab. Sie befanden sich zwar auf sicherem Abstand und doch konnten sie das Gurgeln der See hören, die nun auch noch den letzten Teil des Schiffes verschlang. Für Takagi klang es wie höhnisches Gelächter! Er biss die Zähne zusammen. Das durfte einfach nicht wahr sein! Er wollte nicht glauben, dass Shinichi Kudo der Kraft des Meeres erlegen war… und sie mit ihm? Der junge Inspektor war sich ganz sicher, dass Shinichi es nicht zulassen würde, dass ihr was passierte! Er hatte die beiden den Tag über beobachtet, es war unverkennbar, dass sie sich liebten. Aber war diese Liebe stark genug, um dem Sog dieses Monsters zu entkommen? Während er seinen Blick über den flachen Meeresspiegel gleiten ließ, blieb sein Blick an ihr haften. Auch sie schaute hinaus aufs Meer. In ihrem Blick ließen sich Sorge und Angst erkennen. Auch sie hatte dieses Pärchen nun heute kennen gelernt! Sie hatte ihn kennen gelernt. Den sie immer nur als kleinen Jungen kannte, der sich in allem, was er tat, sehr zurückhalten musste, um nicht aufzufallen. Doch heute… Zwar hatte sie Conans Spuren noch erkennen können, doch das Auftreten Shinichis schienen diese wie sanfte Wellen von dem Strand zu spülen. Aber auch sie hoffte nun inständig, dass sich diese Wellen nicht in dem scheinbar endlosen Meer verloren. Megure stand neben Kogoro, der noch immer zusammengesunken am Boden des Bootes saß. Mit scharfen Augen suchte er das Meer ab. Doch das nervöse Zucken seines Schnurrbarts nahm mit jedem Blick zu. Die immer gleiche Erscheinung der schwarzen Wasseroberfläche schien die Kraft und den Mut aus den Gedanken des Kommissars heraus zu ziehen. Er fühlte sich für den Jungen verantwortlich! Jedes Mal, wenn der Junge an einem Tatort auftauchte, war er froh, ihn zu sehen und doch und das wusste Megure, war es für Shinichi eine große Gefahr, sich so vielen Verbrechern in den Weg zu stellen. Und nun… Sollte nun das Meer den Ritter der Gerechtigkeit in seine endlosen Tiefen gezogen haben und somit als Verbündeter den Rachedurst unzähliger Verbrecher stillen? Er wollte sich gerade wenden und einen anderen Teil des doch immer gleich aussehenden Meeres absuchen, als ein kleiner Gegenstand seine Aufmerksamkeit erregte. Mühsam kniff er die Augen zusammen, um besser erkennen zu können, um was es sich wohl handelte! „Was ist das?“ Diese Worte schreckten nun auch Takagi und Sato auf! Auch der Matrose hatte Megure gehört und steuerte nun auf den Gegenstand zu. Sie kamen ihm immer näher, vorsichtig legte sich Takagi über die Rehling und fischte ihn aus dem Wasser. Nun wurde auch Kogoro auf die Szene aufmerksam. „Was… was ist das?“ Die Stimme des Detektiven klang brüchig und kraftlos, doch in seinen Augen glomm ein leiser Hoffnungsschimmer auf. Takagi begutachtete den Gegenstand in seiner Hand genau, bevor er seine Antwort gab. „Ich schätze mal… das ist eine kleine Sauerstoffflasche!“ „Was?!“ Die allgemeine Überraschung war groß. „Es fragt sich nur ob…“ Doch schon bevor er zu Ende gesprochen hatte, setzte Takagi die Flasche an den Mund. Er hatte Bissspuren auf dem Mundstück entdeckt und hoffte nun, dass sich seine Vermutungen als wahr erweisen würden. Als der Inspektor die Flasche wieder vom Mund nahm, war dieser zu einem kleinen Lächeln geworden, das jedoch nicht den Ernst in seinen Augen überdecken konnte. Sato schaute ihn verwirrt an. Manchmal wurde selbst sie aus ihrem Kollegen nicht mehr schlau! Er machte eigentlich immer einen sehr unbeholfenen Eindruck, doch wenn es ernst wurde, war er mit schnellen und guten Schlussfolgerungen zur Stelle! Diese Fähigkeit wurde, wenn es um seine Freunde ging, nur noch verstärkt. Mit einem leichten Rot-Ton sah sie zu ihm auf, sie verfolgte seine Lippen, als er zu sprechen begann, denn anhand seines Lächelns wusste sie schon, was diese wohl sagen würden. „Sie… sie ist leer!“ „A-Aber das könnte… das könnte bedeuten, dass...!“ Megure und mit ihm auch alle andern wandten sich nun wieder dem Meer zu. Das Licht des Mondes wurde fast vollständig von der dunklen See absorbiert. Sie alle sahen sich suchend um… sie alle konnten nur hoffen, dass die kleine Flasche ein gutes Zeichen für die beiden vermissten bedeutete. Dass dem Treibholz nun auch der Schiffbrüchige folgen würde. Doch keiner wagte es, die angespannte Stille zu durchbrechen. Nur die flehende Bitte von Kogoro Mori wurde laut. „Ran…!“ Verbissen versuchte nun auch Ran den Reflex ihrer Lunge zu unterdrücken. Leise Tränen entwichen ihr bei dem Gedanken, dass auch Shinichi eben diese Qualen hatte erleiden müssen. Qualen, denen er am Schluss nicht mehr stand halten konnte. Die Panik, die nun von Rans Körper Besitz ergriff, beschleunigten ihr Tempo! Sie konnte nun nichts mehr dagegen tun. Ihr Wunsch nach Sauerstoff, die Angst um Shinichi, dessen Herz sie nun kaum noch spürte, verdrängten alle guten Vorsätze und Vorsichtsmaßnahmen. Sie kniff die Augen zusammen und stieß ein wenig der verbrauchten Luft aus. Sie musste durchhalten… Und dann endlich durchstieß ihr Kopf die Oberfläche! Die erlösende Luft war erreicht. Sofort füllte sie ihre Lungen mit dem erleichternden Gas. Der laue Wind, der ihr nun sanft über die Wange strich, tat ungemein gut. Für einen kurzen Moment verharrte Ran und atmete mehrmals tief ein. Ihr Hirn verlangte nach Sauerstoff! Erst dann konnte sie wieder denken. Ran konnte keinerlei Bewegung in seinem Körper erkennen. „Shinichi!?“ Unsicher sah sie zu ihm… Das Wasser hatte nun aufgehört, seinen Kopf zu stützen. Der trügerische Schein eines schlafenden Kindes wurde nun von dem lauen Wind davon getragen, seine wahre Lage war nun deutlich zu erkennen. Conans Lippen hatten einen ungesunden Blau-Ton, sein Körper wurde nur durch den starken Knoten des Hemdes aufrecht gehalten. Dem von Rans Haaren und Gesicht herhab tropfenden Wasser schlossen sich nun auch wieder kleine Tränen an. Kam sie etwa zu spät? „Conan! Shinichi bitte, bitte sag doch was!“ „Raaan!“ Erschrocken schaute die Angerufene auf. Nur ein paar Meter weiter trieb ein Boot, dessen Insassen ihr nur zu bekannt vorkamen! Nur kurz nach der kleinen Flasche war nun auch Ran aufgetaucht. Sie hatten ihr lautes Aufatmen gehört. Doch was den Beamten wirklich Sorgen machte, war dass er nirgends zu sehen war! Doch diese Frage beantwortete sich bald von selbst. Sei steuerten auf Ran zu, Kogoro war wieder zum Leben erwacht und half seiner Tochter aus dem Wasser, überglücklich nahm er sein völlig durchnässtes Kind in dem Arm. „Mausebein! Du lebst! Geht es dir gut? Ich habe mir solche…“ Doch er stockte, Ran wandte sich aus seinem Griff. Sie sah erschöpft aus und auch das Meerwasser konnte die Spuren der Tränen nicht verdecken, die immer neue Bahnen schwammen. „Ran? Aber Ran, was ist denn los...?“, doch dann sah er es. Der Körper des Grundschülers erfuhr nun keine Stütze mehr durch das Wasser und an Land war das Hemd zu schwach um seinen Körper zu tragen. Ran hatte nun ihre Arme schützend um ihn gelegt. „…er atmet nicht! Bitte… bitte helft ihm er… er…“ Mehr jedoch brachte Ran nicht hervor. Noch immer lächtzte ihre Lunge nach Sauerstoff und die Tränen, die sie nun unermüdlich vergoss, trugen auch nicht gerade dazu bei, ihr Sprechen zu fördern. Nun hatte auch Megure begriffen. Entsetzt starrte er auf den kleinen Jungen, den Ran trug. , doch er fasste sich schnell wieder und nickte den Sanitätern zu, die sich ja zusammen mit ihnen auf dem Boot befanden. Mit zittrigen Händen löste Ran den Knoten von Shinichis Hemd… das letzte Zeichen des ehemaligen Oberschülers fiel nun zu Boden. Unsicher beobachteten Takagi und Sato, wie die Sanitäter Conan von Rans Rücken nahmen. Sato schluckte, als Conans kleiner Körper sanft auf dem Boden abgelegt wurde. Dass dieses hilflose Kind bis vor kurzem noch der Oberschülerdetektiv gewesen war, war unglaublich. Die Inspektorin spürte, wie ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief. Ran fühlte sich nun sehr hilflos. Als man ihr Shinichi vom Rücken nahm, atmete sie auf und doch wurde ihr nun mulmig zu Mute! Ängstlich beobachtete sie, wie die beiden Sanitäter Shinichis Vitalfunktionen überprüften. Wieder wurde ihr bewusst, wie hilflos er war. Ängstlich klammerte sich Ran nun wieder an ihren Vater! Dieser jedoch brauchte nun eine Weile, bis er sie in die Arme nahm. Unruhig ließ Kogoro seinen Blick über den kleinen Körper schweifen… Die viel zu großen Boxershorts und das nasse Hemd auf dem Boden entgingen ihm nicht. Doch seine Gedanken wurde bald von der großen Sorge um das Leben des Kleinen verdrängt… „Er atmet nicht! Und sein Puls ist im Keller!“ Das Zittern in der Stimme der Sanitäter ließ nichts gutes erahnen! Besorgt beobachtete der Kommissar, wie sie mit den Rettungsmaßnahmen begannen. Megure wusste, dass Shinichis Zeit knapp gewesen war. Doch er hatte es verdängt, nicht glauben wollen! Das alles wirkte so irreal… und doch, und doch war es nun ein kleiner Junge, um dessen Überleben sie bangten! Mit Angst erfüllter Miene beobachteten sie, wie sich Conans kleiner Körper 30 mal unter dem Kräftigen Druck der Herzmassage hob und wieder senkte. Zweimal hob sich durch den Einfluss der Mund zu Mund Beatmung des Sanitäters der Brustkorb des kleinen. Aber noch immer bewegte er sich nicht. Rans Finger verkrampften sich in dem Hemd ihres Vaters. Der Fluss ihrer Tränen war nun nicht mehr zu stoppen. Immer wieder folgten die Sanitäter dem gleichen Ablauf. Aber immer wieder blieb das Ergebnis aus… Mit jedem mal wurden sie nervöser, mit jeder ausbleibenden Reaktion stieg die Panik der Insassen. Auch Kogoro Mori machte sich ernsthaft Sorgen um seinen kleinen Mitbewohner! Doch es blieb aus… er regte sich nicht. Takagi, dessen Herz vor Aufregung nun auch nur noch unregelmäßig schlug, spürte auf einmal einen starken Druck seiner Hand. Unsicher schaute er neben sich. Es war Sato… Miwako vergoss kleine Tränen, eine von ihnen fiel nun auf seinen Handrücken. Sanft erwiderte er ihren Händedruck… Sie hatten Angst! Sie beide fürchten um das Leben eines Freundes. Doch der Händedruck schien Miwakos Tränen nur noch zu verstärken, ihre Gefühle bestimmten nun die Bewegungen ihres Körpers. Sie klammerte sich nun an seinem Arm fest und legte den Kopf auf seine Schulter. Sie wollte nicht mehr länger hinsehen… und doch schaute sie bei jedem neuen Zyklus auf… aber die Hoffnung, die in ihren Augen zu sehen war, verwandelte sich immer mehr in Trauer. Ran beobachtete die Bewegungen der beiden Rettungskräfte genau, zwar trübten die Tränen ihren Blick, aber die immer bitterer werdenden Mienen der beiden blieben ihr nicht verborgen. Erneuter Druck auf sein Herz… „Nein Bitte! Du hast es mir versprochen!“ Erneutes Füllen seiner Lunge… „Du hast es versprochen!!!!“ Aber erneut keine Reaktion… „Nein…!!!“ Rans Stimme hallte in den Ohren ihrer Freude wider. Doch auch sie vermochte den schlafenden Ritter nicht zu wecken… Kapitel 25: Der Wind dreht sich ------------------------------- Der Wind dreht sich Hi Leute ^^ Heute mal wieder etwas früher ;) Unser PC spinnt nämlich ein wenig und da ich euch das Kappi ja nun nicht vorenthalten will dacht ich mir ich lade es jetzt hoch ^^ Ich danke allen die mich bis hier hin begleitet haben ^^ Ihr seid ein Tolles Publikum ^^ nun denn ^^ es wird zeit für den nächsten Akt *Vorhang aufzieh* viel spaß beim Lesen ^^ Die Stille der See wirkte erdrückend. Die Nacht hatte sich wie ein schwarzer Vorhang über das Meer gelegt. Immer noch gingen Wellen von dem kleinen Boot aus. Wellen, die nur von zwei Menschen stammten, die verbittert um das Leben eines kleinen Jungen kämpften. Alle anderen standen still und rührten sich nicht. Rans Klagerufe verstummten… leise schluchzte sie nun in das Hemd ihres Vaters. Mit traurigem Blick sah Takagi zu dem Mädchen. Der perlend weiße Glanz ihres Gesichtes, schien sich durch das blasse Licht des Mondes nur noch zu verstärken. Doch diese Blässe war nicht nur Ergebnis der aktuellen Ereignisse, nicht nur die Angst um das Leben eines Freundes, sondern auch Zeuge eines schrecklichen Erlebnis, das sich im Bauch des nun völlig verschwundenen Wals abgespielt haben musste. Wann hatte sie Shinichi gefunden? War er da schon… war er da schon Conan? Oder hatte sie alles mit ansehen müssen? Seine Blicke wandten sich zu dem kleinen Jungen, doch dieser gab noch immer kein Lebenszeichen von sich. Der Inspektor schluckte. Mit jeder ausbleibenden Reaktion wurden die Überlebenschancen des kleinen immer geringer! Als Shinichi Kudo hätte er bessere Chancen. Der Kreislauf eines Oberschülers wäre viel stabiler. Aber so… als Kind… Anderseits jedoch... Damals im Tokio Tower. Noch immer hallten die Worte des kleinen Conan Edogawa in seinen Ohren wieder… 'Jemand, der Ihnen auf der ganzen Welt am wichtigsten ist und den Sie unter gar keinen Umständen sterben sehen wollen, nicht wahr?' Damals hatte der Polizist nicht verstanden, wer dieser Jemand für Conan war… Aber nun… nun sah er sich dieser Person gegenüber. Und sie vergoss bittere Tränen über sein Leid… Traurig schaute der Beamte zu Boden, er hatte es satt, ständig auf eine Reaktion des kleinen zu warten… wo er doch immer wieder enttäuscht wurde. Ja… auch in seinem Leben gab es Jemanden. Jemanden, den er auf keinen Fall leiden sehen wollte. Conan hatte ihn wohl damals schon durchschaut… Shinichi hatte diesen Satz nicht nur auf sich selbst bezogen. Er meinte auch ihn… ihn und… Er liebte sie! Wollte sie vor allem Leid und Schmerz beschützen. Und doch konnte er es nicht… Er konnte es nicht, weil der größte Schmerz, dem sie ausgesetzt war, ein von ihr Stammender war. Sie hatte Angst… Angst davor, einen weiteren Menschen, den sie liebte, zu verlieren. Takagi hatte noch lange nicht aufgegeben. Jedes Mal, wenn er in ihre Augen sah, spiegelten sich in den wunderschönen Fenstern ihrer Seele ihre wahren Gefühle für ihn. Wenn sie ihn wirklich liebte, dann würde er sie retten. Ja, er würde sie retten. Retten vor der Einsamkeit, der sie sich, zum Schutz ihrer Freunde, verschreiben hatte… Wieder drang ein Schluchzen an seinen Arm. Sanft verstärkte er seinen Händedruck, doch dies hatte zur Folge, dass er nun in die Augen seiner Vorgesetzten blickte. Das Leuchten ihrer Augen wurde durch die im silbernen Mondlicht glänzenden Tränen verstärkt. Doch gleichzeitig trübten diese auch ihren Blick. Vergeblich versuchte er ihr mit seiner Mimik Mut zu Machen. Ihr Hoffnung zu geben. Doch all seine Versuche misslangen, denn auch er verspürte dieses kalte Gefühl in seiner Magengegend. Angst. Angst um einen Freund… Er konnte Miwako mit seinen Blicken keinen Trost spenden. Stattdessen legte er nun sanft den Arm um sie. Sie schaute auf. Seine sanfte Berührung gab ihr Halt und Sicherheit… Auch sie suchte das alles bei ihrem Vater… Und doch konnten selbst seine starken Arme sie nicht halten. Sie kam nun immer näher an den dunklen Abgrund, den Hoffnungslosigkeit und Angst schafften. Eine Schlucht, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Und doch wandte sie ihren Blick nicht ab. Gebannt richteten sich ihre Augen immer wider auf den kleinen Körper. Doch noch immer vermochten die beiden Rettungskräfte den kleinen Jungen nicht aus seinem Schlaf zu wecken. Ihre Mienen wurden immer ernster und doch schien der Wind in den Segeln nach zulassen, sie wurden langsamer, schwächer… „Nein!!!“ Ran entriss sich den Armen ihres Vaters. Das Bild, dem sich die Insassen des Bootes nun gegenüber sahen, glich dem von Julia, die um ihren verblichenen Romeo trauerte. Doch die Mauer, die sich zwischen diese beiden Liebenden drängte, bildeten nicht ihre Familien. Es war die kleine Gestalt Romeos, aus der nun sämtliches Leben zu entweichen drohte. „Nein… Bitte! Bitte nicht…!“ Wieder benetzte nun Salzwasser seine Stirn, doch diesmal war es nicht das kalte Meer, das seine Wassertropfen als Boten aussandte. Es waren ihre Tränen, die wie glänzende Perlen über sein Gesicht rollten. Panik stieg in Megure auf! Sollte er seinen Freund nun wirklich verlieren? Sollte einer seiner besten Mitarbeiter nun wirklich der kalten Hand des Todes verfallen sein. Betrübt schaute er zu dem kleinen Jungen. Ein Abbild von Schwäche und Hilflosigkeit, neben dem ein starkes Herz noch immer hoffte… Die Sanitäter hatten in ihren Bewegungen innegehalten, die weinende Gestalt des jungen Mädchens, das nun neben dem kleinen kniete, brach selbst diesen, mit vielen schrecklichen Situationen vertrauten Männern das Herz. Doch das Ausbleiben der Reanimation wurde mit einem kämpferischen Blick bestraft. „Bitte! Nicht aufhören!“ Rans Stimme überschlug sich, als sie die Hoffnungslosigkeit in den Augen der beiden Männer erkannte! Doch für ihren Verstand war das Wort 'Aufgeben' nicht relevant, ihr Herz kannte dieses Gefühl nicht, verschloss sich davor! Und der Riegel, der vor diese Tür geschoben wurde, war aus Liebe und Hoffnung gemeißelt. Wieder versuchte sie mit flehenden Worten die beiden Männer zu verständigen. „Bitte…“ Den schönen, kraftvollen Augen, in deren Blau sich nun die Lichter der anderen Boote wie viele tausend Sterne am Himmel spiegelten, konnten die beiden einen letzten Versuch nicht verwehren. Sie begaben sich wieder in Position. Wieder begannen sie damit das kleine Herz des mutigen Ritters zu reanimieren. Ran hatte mit ihren Worten, nun auch in ihren Augen das lodernde Feuer des Kampfes entfacht! Ihre Bewegungen waren nun wieder kraftvoll und von Hoffnung geprägt. Während sie sich um den kleinen kümmerten, schien Ran ihm Mut zusprechen zu wollen. Wollte mit ihren Worten durch den Umhang das Todes dringen, der Shinichi nun einzuhüllen drohte. „Komm schon Conan, halt bitte durch!“ Wie gerne hätte sie ihn jetzt Shinichi genannt! Ihn bei seinem wahren Namen gerufen! Doch die seltsamen Blicke ihres Vaters waren Ran nicht entgangen… und außerdem… war es jetzt nun mal Conan, um den sie fürchtete. Der Zyklus der Herzmassage war abgeschlossen… Doch noch immer rührte er sich nicht! Seine Lungen füllten sich mit Luft. Doch wieder wurde dieser Mechanismus von außen in Gang gesetzt. „Bitte…“ Aber er rührte sich nicht. Der salzige Fluss ihrer Verzweiflung gewann nun an Geschwindigkeit. Zärtlich strich sie dem kleinen Jungen durch dir Haare, ehe der Sanitäter zu einer weiteren Beatmung Luft holte. Wieder drang das belebende Gas in seinen Körper. Ihre leisen Bitten wurden nun wieder laut. „Du hast es mir Versprochen…“ <…Shinichi!> Sein Brustkorb senkte sich wieder… Und mit ihm auch die Augen der Beamten… es schien hoffnungslos! …er hob sich erneut. Doch diesmal war es nicht der Sanitäter der ihn dazu animierte. Nein. Er bewegte sich… Atmete! Von dieser Begebenheit überwältigt starrten nun auch die Sanitäter auf den kleinen Jungen, den sie eigentlich schon aufgegeben hatte. Dieser röchelte nun und spuckte Wasser. Endlich war er dieses Gift los. „C…Conan!?“ Rans Stimme drang in die Ohren der Polizisten und auch Mori schaute auf. Aus ihrer Stimme war nun jegliche Angst gewichen, stattdessen beherrschte Freude ihr Gesicht. Ungläubig blickten sie zu dem kleinen Jungen, der nun japsend Luft holte. Wieder fiel ein kleiner Wassertropfen auf seine Stirn… Ran weinte immer noch, doch diesmal waren es Tränen der Freude. Als diese kleine Träne auf seiner Stirn landete, regte er sich langsam. Es schien, als ob sie das Heilmittel gewesen war, das den schlafenden Jungen nun zurück ins Leben rief. Seine Lider zitterten… Dann endlich machte er die Augen auf. Das tiefe Blau in ihnen schien ungetrübt und doch konnte man die Schlaftrunkenheit des Todes erkennen, der Shinichi gerade noch entkommen war. Das Erste, was er sah war sie… Shinichis Gedanken glichen noch immer Wellen, die von einem heftigen Wind im Sturm hin und her geworfen wurden. Und doch gab es einen Gedanken, der sich durch den nebligen Schleier kämpfte. Ran. Sie hatte überlebt. Hatte es geschafft! Sich… und auch ihn aus der Tiefe des Meeres gerettet. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Ran…“ Sie schaute auf. Seine Stimme war schwach, aber in seinen Augen konnte man das Leben nun wieder deutlich erkennen. Eine weitere Träne bahnte sich ihren Weg auf seine Stirn. Doch sein Lächeln wurde nur noch kräftiger. „… du weinst ja schon wieder! Das sollst du doch nicht. Und außerdem … werde ich ganz nass!“ Sie stockte. Ein liebevolles Lächeln bildete sich auf ihrem Mund. „Was soll das? Ich hab solche Angst gehabt! Du wärst fast gestorben!“ Ihre Stimme bebte vor Zorn und verblichener Angst. Nun wurde auch Shinichis Blick traurig und er schaute sie mitleidig an. Sie jedoch hatte sich schon bald wieder im Griff. „Aber das Einzige, was dich nun interessiert, ist, dass du nun nass wirst! Also echt…“ Ihr Ton war gespielt beleidigt, doch schon bald wichen die Tränen einem herzlichen Lachen. Auch er versuchte, seiner Kehle ein solches zu entlocken, doch selbst dafür war er noch zu schwach. Er musste sich mit einem sanften Lächeln begnügen! Als die beiden Rettungskräfte bemerkten, dass sie nicht mehr von Nöten waren, holten sie Decken, die sie den beiden nun umlegten. Sie hoben Conan auf und wickelten ihn fest ein. Mit dem kleinen Jungen auf dem Arm blickte sich sein Träger nun nach einer geeigneten Stelle um, wo er das kleine Bündel absetzen konnte. Shinichi, der von dem Elixier des Todes immer noch leicht vernebelt war, bekam ihre auffordernden Blicke nicht mit. Doch plötzlich fühlte er die Umarmung eines Engels. Es war Ran, auf deren Schoss er nun gebettet wurde. Ihre Arme, zusammen mit der Decke, die ihn nun sanft festhielten und sich wie Flügel eines Engels um ihn schlossen. Die Blässe ihres Gesichtes schien nun langsam wieder einem zartem Rotton zu weichen. Auch unter seinen erstaunten großen Augen ließ sich ein leichter Scham erkennen. „Ran, was soll denn das? Lass mich doch los!“ In seiner Stimme hallte ein leicht mürrischer Ton mit. Doch Ran lächelte nur. Ihr war bewusst, dass sie ihn mit dieser Aktion ärgerte und dies war ihr auch deutlich anzusehen. Woraufhin sich sein Mund nur noch mehr verzog. Doch diese leichte Hetzerei, wie sie immer zwischen den beiden Oberschülern geherrscht hatte, verschwand bald unter ihrem liebevollen Blick. „Ich lass dich nicht mehr los! Wer weiß, was du sonst wieder anstellst!“ „Da hast du vollkommen Recht Ran!“ Kommissar Megure war nun auf die beiden zu geschritten. Erst jetzt bemerkte Conan auch die anderen Anwesenden, die ihn liebevoll ansahen. Der kleine Junge wurde augenblicklich rot. Dass er nun vor allen Leuten so in ihren Armen lag, war doch mehr als peinlich! Doch das schien Megure nicht zu stören. Er lächelte sanft und beugte sich zu ihm runter. „Gut gemacht… Shinichi! Aber wenn das alles hier vorbei ist, bitte ich dich, mir doch zu erzählen, welches Geheimnis fast dein Leben gefordert hätte!“ Auf den Lippen des Grundschülers zeichnete sich ein triumphales Lächeln ab. Auch unter Satos Mantel aus Tränen kam nun wieder ein Lächeln hervor! Als der Junge seine Augen öffnete machte ihr Herz einen Sprung. Zielsicher suchte sie seinen Blick. Auch er lächelte nun. Ein ehrliches und aufrichtiges Lächeln. Sie hatten es geschafft! Sie alle beide! Jeder von ihnen hat um das Überleben des anderen Gekämpft. Ihre Liebe hatte sie über Wasser halten können! Sie war der Rettungsring, der ausgeworfen wurde und Conan wieder in das Reich der Lebenden zurück geholt hatte. Wieder trafen sich ihre Blicke… Sollte auch sie es riskieren? „Takagi…“ Er wurde augenblicklich rot. Wie sanft ihre Stimme doch manchmal war! Nur mühsam gelang es dem nervösen Beamten zu antworten. „J…ja Miwako?“ Doch diese stockte nun wieder… Sie schaute auf und lächelte ihn verlegen an. „Sie… Sie können mich nun wieder los lassen!“ „Was… Aber ja. Ha ha, natürlich. Verzeihung.“ Doch hinter dem Lachen des Inspektors verbarg sich eine Enttäuschung. Nun standen sie beide wieder allein da. Rot im Gesicht und unfähig, sich in die Augen zu sehen. Auch Conan hatte dieses „Pärchen“ beobachtet. „Danke!“ Ran schaute ihn erneut an. Sie hatte Conan schon so oft in den Armen gehalten. Aber damals war er nichts weiter als ein Kind… nicht der Oberschüler Shinichi Kudo. Wegen dem jedes Mal zarte Pinselstriche ein bezauberndes Rot auf ihr Gesicht malten. „Aber wofür denn?“ Sein Lächeln wurde sanfter. „Du hast mir das Leben gerettet, Ran! Aber nicht nur das…“ Sie hätte diese Worte so gern gehört. Aber er ließ sie unausgesprochen… Dieser Satz gehörte Shinichi Kudo… nicht Conan Edogawa! Sie drückte ihn nun noch fester an sich. Sein kleiner Körper war so leicht, dass sie ihn kaum spürte. „Ich lass dich nie wieder allein…“ Conan lächelte sie erleichtert an… damals hatte er noch nicht wissen können, dass sie ihr Versprechen nicht halten konnte… Doch das Gesicht des kleinen Jungen wurde bald wieder ernst, als er ihre nächste Frage hörte. „Was glaubst du… wo ist sie?“ Er senkte seinen Blick, denn er wusste sofort, wen sie meinte. Shinawa Furukawa… „Ich… ich weiß es nicht…!“ Sein Blick wandte sich hinaus auf das Meer. Das Schiff des Schicksals war nun endgültig vom Horizont verschwunden, nun lag es auf dem Meeresgrund vor Anker. Aber sie. Traurig erinnerte sich Shinichi zurück! Wie gerne hätte er sie aufgehalten! Er hatte sie gewarnt… und doch hatte sie den falschen Weg eingeschlagen… Seine Augen weiteten sich… Konnte es sein? Er lächelte zufrieden… Ran jedoch sah ihn verwundet an. „Die Liebe hat gesiegt… Ran“ „Was?“ Doch er gab ihr keine Antwort… Mit einem leicht melancholischem Blick schaute er hinaus aufs Meer. Das sinkende Schiff, das von einer Hass erfüllten Seele seinem Ende entgegengesteuert worden war, hatte diese auch bekehrt. Im letzten Moment hatte sich der Wind gedreht. Dort, wo der Zwiespalt zwischen Hass und Liebe bittere Stürme aufgewirbelt hatte, drangen nun die sanften Strahlen der Sonne durch die Wolken. Shinawa hatte sich für die Liebe entschieden… für die Liebe zu ihrem Sohn…. Der durch ihren Tod zwar ins Gefängnis musste, aber gleichzeitig auch vor einer weit aus größeren Gefahr befreit wurde. Der Wahrheit! Für ihn war es Shinawa Furukawa, seine ihn liebende Mutter, die nun nie wieder gesehen wurde… nicht mehr… aber auch nicht weniger. Mit einem letzten liebevollen Blick zu Ran schwanden Conan erneut die Sinne. Die Müdigkeit übermannte ihn und er schlief sanft in ihren Armen ein. Ran brachte ihm ein kleines Lächeln entgegen und blickte nun in Richtung Küste auf die sie nun langsam zusteuerten. Damals hatte noch keiner ahnen können, dass das Abenteuer auf dem Schiff Fate mit all seinen gefährlichen Wellen erst die Ruhe vor dem aufbrausenden Sturm war, der ihnen allen noch bevor stand… *ähm* nun hier bin ich noch mal ^^, denn … wonach hört sich das ganze an? Eine Fortsetzung ^^ richtig Ich lade euch alle ♥lich dazu ein ^^ Ein paar kleine Hinweise worum es gehen könnte waren ja auch schon im Text ^^ Aber das ist nun wirklich nicht der einzige Grund das ich nun noch mal zu Wort komme ^^ Denn ich möchte euch allen gaaanz ♥lich Danken ! Allen voran meinem Beta Leser Diracdet ^^ *knuddel* vielen vielen Dank! Ebenso geht dieser jedoch auch an euch ♥ Meine Liebe Leser ^^ Ich bedanke mich also bei : - -Rubin- - -Fiyero- - _annuschka_ - Aiko426 - Akane1807 - Angel8938 - Anime-Princess - DarkStar - datina - fahnm - Kazuran - Kikoro - Koki_Nakamaru_Fan - Kurosaki-Kun1 - Lauser - Leira - Leylis - Lissa-chan - LittleTui - meer - Pheline - Ran_Angel - Ran_Mori1 - ran-dreamangel - SaBie18 - schwarzerfalke - Seiji_Takashi - Shi_Ran-chan - sweet-dream - Terumi - Vertschl - Zinha Vielen Dank für Eure Kommentare eure treue und auch die Aufnahme in die Fafos *knuddel* DANKE Nun denn ^^ ich hoffe die Nachricht das es eine Fortsetzung geben wird war eine gute für euch ♥ Allerdings muss ich noch dazu sagen das ich ja nun auch kein D-Zug bin! Ich habe noch ein leben außer Mexx bis zum ersten Kappi wird es dann also eine weile dauern ^^ Ich meld mich dann wer nicht bescheid haben möchte kann sich nun melden ;) Ebenso wenn ich jemanden nicht erwähnt habe und dieser gern eine ENS bekommen möchten ^^ Sooo nun hab ich aber auch bei weitem genug Gelabert! Es hat mir mit euch sehr viel Spaß gemacht ^^ nochmals Danke! alles liebe eure Shelling Ford Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)