Fate von Shelling__Ford (Teil 2) ================================================================================ Kapitel 14: Das letzte Teil --------------------------- Das letzte Teil So heute etwas früher als sonst ^^ Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht übel :3 Es ist wieder ein etwas längerer Teil ♥ Ich bin sehr gespannt ob es euch gefällt, also ich wünsche euch viel, spaß beim Lesen ^^ Diesmal gehen meine grüße, außer wie immer natürlich an all meine Kommi Schreiber ( IHR SEID DIE BESTEN !!!!) , auch an meine Fafoliste ^^ - Ai - Aiko426 - Akane1807 - Angel8938 - datina - Diracdet - DorotheaSophia - Kazuran - Kikoro - Koki_Nakamaru_Fan - Ran_Mori1 - SaBie18 - schwarzerfalke - Shizukira - sweet-dream - Vertschl - Zinha Ich freue mich das euch meine Fic gefällt *verbeug * ♥ alles liebe eure Shelling Das fröhliche Leben, das sich noch vor Kurzem auf dem großen Schiff abspielte, war fast gänzlich erloschen. Alle gingen geordnet in die Boote… Wie kleine Fackeln schwammen sie auf dem nun wieder schwarzen Meer. Je weiter sie sich von dem Kreuzfahrtschiff entfernten, desto mehr bekam man den Eindruck, sie würden von diesem grausamen und alles durchdringenden Schwarz verschluckt. Diese Dunkelheit herrschte nun auch in Shinichis Kopf. Er war wieder draußen… Zurück auf dem Privatdeck… Auch der Kommissar und sein Gefolge hatten sich nun wieder nach oben begeben, langsam wurde es im unteren Teil des Schiffes, und somit auch in der Polizeistation, einfach zu gefährlich. Im privaten Speisesaal, in welchem sie noch vor Kurzem zusammen mit dem Opfer gegessen hatten, war nun die restliche Familie Furukawa versammelt, ebenso natürlich der Steuermann Yoshida, außerdem noch zwei Matrosen, die sich ebenfalls zur Tatzeit auf dem Oberdeck aufhielten. Die Beiden saßen zu angegebener Zeit zusammen in dem Aufenthaltsraum gegenüber des Speisesaals. Ihm war immer noch schlecht… Irgendwas, irgendwas lag ihm im Magen. Und dieses Etwas drohte ihn von innen zu verschlingen. Ähnlich der See, die nun ihren breiten Schlund öffnete, um das Schiff mit samt allen Anwesenden für immer von dieser Welt zu entfernen. Es passte nicht… Das kleine Puzzleteil, das alle verzweifelt versuchten, in die noch freie Lücke zu quetschen, passte einfach nicht! Er konnte es drehen und wenden, nichts, absolut nichts gab Sinn! Ran hatte Angst um ihn… War es das Gegengift, das bereits nachzulassen drohte? Sie wollte ihn nicht verlieren, sie wollte, dass er bei ihr blieb… Sie schluckte… Wie ungerecht sie doch war… Er war doch immer bei ihr… Aber sie wollte nun mal ihn, Shinichi, nicht Conan… Sie war sich sicher, dass auch ihm das lieber gewesen wäre, aber er war hilflos, konnte nichts tun, nichts weiter, als sich seinem Schicksal fügen. Sie fröstelte, die Kälte der Nacht vermischte sich mit ihrer Angst. Ihr starker, mutiger Shinichi. Der immer alles im Griff hatte… So hilflos… Die beiden Inspektoren waren schon hinter der Tür verschwunden, Megure jedoch harrte vor ihr aus und beobachtete den jungen Mann. Er wusste, dass Shinichi nicht mit der Fallaufklärung zufrieden war, jedoch konnte der Kommissar diesmal in keinster Weise verstehen, wieso… Er schüttelte den Kopf „Shinichi, was ist, kommst du nicht mit?“ Der Detektiv und seine Freundin schauten auf. Er hatte nur mäßig Lust auf die Gesichter, die nun auf ihn warteten… Aber vielleicht… So machte er sich auf den Weg, um Megure zu folgen, neben ihm Ran, die ihren Freund für keinen Augenblick aus den Augen ließ. Die Stimmung war gedrückt… Der Schleier tiefer Trauer erstreckte sich über den Raum. Ein Schleier, der nur schwer durchdrungen werden konnte. Der Steuermann paffte nervös an einer seiner Zigaretten, immer wieder strich er sich die Haare aus dem Gesicht. Als Shinichi und der Kommissar den Raum betraten, schaute er kurz auf. Wieder trafen sich die Blicke der beiden Kontrahenten… Jedoch wandte sich Yoshida diesmal recht schnell von Shinichi ab, blickte aus dem Fenster und lächelte schließlich triumphierend. Nataki zitterte am ganzen Leib und klammerte sich krampfhaft an seine Mutter. Er widmete der eintreffenden Polizei keinen einzigen Blick. Immer wieder wandte er sich dem Fenster zu, er sah hinaus und zitterte nur noch umso heftiger. Er verkrampfte sich in den Kleidern seiner Mutter. Er schien sehr auf sie zu bauen und nahm sie augenscheinlich zur Stütze seiner Trauer. Die Witwe des Verstorbenen wurde ihrem Titel nur wenig gerecht… Sie war viel zu jung und zu attraktiv, um schon mit diesem Titel angeredet zu werden. Die nasse Quelle in ihren Augen war versiegt, nun war sie wieder die anmutige Ehefrau eines mächtigen Mannes. Der Kommissar fühlte sich unwohl, nun zum Schlag ausholen zu müssen. Könnte er jetzt einen Täter präsentieren, von dem sie wüssten, dass er für seine Tat, für das schreckliche Leid, die Trauer und die Wut, die er verursacht hatte, würde büßen müssen, wäre vieles leichter. Aber Selbstmord… Wieder schweifte sein Blick zu Shinichi. Selbstmord war anders… Nicht mal einen Brief hatte der Tote hinterlassen… Die Tatsache, dass er sich durch seine eigene Hand den Weg in den Tod gewiesen hatte, würde für alle auf immer und ewig ein Rätsel bleiben. Niemand, der bestraft werden würde! Niemand, den man fragen kann, warum! Warum…? Megure schluckte noch einmal, begann dann aber in sachlichem, wenn auch mitfühlendem Ton, die Ergebnisse der Konferenz zu erläutern. „Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen mein herzliches Beileid bekunde. Unsere Ermittlungen haben leider zu Tage gebracht, dass wir es bei der Todesursache von Herrn Furukawa mit Selbstmord zu tun haben…“ Shinichi bewegte sich kaum merklich in seiner Position. „Sel...Selbstmord?!“ Nataki bebte vor Erregung. „Aber wie? Das…Das kann nicht sein!“ Die Gesichtsfarbe des Jungen kam der seines verstorbenen Vaters nun sehr nahe, sein Brustkorb hob und senkte sich im Sekundentakt. Der Schock übermannte ihn, machte ihn blind und taub für alles, was um ihn herum geschah. Bis… „Nun hör schon auf, mein Junge. Beruhige dich und überleg mal, was sein Tod nun für dich bedeutet… Wer weiß, vielleicht hat er es ja dir zu liebe getan…“ Shinawa sah ihn mit ihren klaren, starken Augen an… Sie lächelte nicht, nickte ihm aber aufmunternd zu… Sie nahm ihn in den Arm und Shinichi konnte deutlich die Bewegung ihrer Lippen erkennen, die Worte, die diese formten waren aber für ihn unmöglich zu hören. Das Aufatmen der beiden Matrosen beförderte Shinichi nun endgültig zurück in die Realität… Der Kommissar versuchte, den Jungen zu beruhigen, der immer noch am ganzen Leibe zitterte. „Schon gut, beruhigen Sie sich, Herr Furukawa!“ Doch noch ehe ihr Sohn antworten konnte, war es seine Mutter, die mal wieder Herrin über seine Lippen wurde. „Er…er kann nicht schwimmen! Und durch den bevorstehenden Untergang des Schiffes hat er nun natürlich Angst.“ Sie berührte zärtlich seine Wangen. „Ich bitte Sie, ihn nachher so schnell wie möglich in ein Rettungsboot zu bringen!“ Der Neunzehnjährige jedoch schien bei dem Gedanken nur noch mehr zu schlottern. „Ab…Aber wieso sollte der Kapitän sich umbringen?“, meldete sich nun auch der Steuermann zu Wort, der nun noch nervöser wirkte… Der Kommissar schluckte, da war sie… Die Frage nach dem warum, die nur der stumme Tod selbst beantworten konnte. „Nun, um ehrlich zu sein… wir können es Ihnen nicht sagen…. Wir…“ Abermals ein Blick zu dem jungen Detektiv. „Wir hatten gehofft, Sie könnten uns, was das Motiv angeht, helfen.“ Er sah in die Runde, doch keiner der Drei erwiderte seine Blicke. Die in tief Dunkelblau gehüllte Frau, deren zierliche Gestalt nun eine selbstbewusste Stärke ausstrahlte, war es, die ihm nach wenigen Minuten des andächtigen Schweigens antwortete. „Er…er liebte den Sonnenuntergang…“ Offenbar brachten die Erinnerungen an seinen Vater Nataki erneut zum Zittern, so dass seine Mutter ihre Hand nun wieder fester um die Seine drückte, ehe sie mit ihren Erläuterungen fort fuhr. „Er liebte es, wenn das Meer mit dem er sich so verbunden fühlte, Herr über die mächtige Sonne wurde…er wartete immer, bis es sie völlig verschlungen hatte.“ Shinichi wurde unruhig, die Aussage der hübschen Frau machte ihn nervös… Ein Schweißtropfen rann über seine Stirn. Er musste raus… Wenn er die Revanche antreten wollte, musste er seine Karten neu ordnen. Alles noch einmal durchgehen, aber nicht hier… Wie sollte es ihm hier gelingen, wo doch jeder der Drei nur damit beschäftigt war, ihn noch weiter zu verwirren? Er wandte sich zum Gehen, Ran, die ihren Freund die ganze Zeit über nie aus den Augen gelassen hatte, folgte ihm. Draußen angekommen lehnte er sich an die Rehling und füllte seine Lungen mit der kühlen Nachtluft des sich immer schneller ausbreitendem Abends. Betrübt schaute er aufs schwarze Meer hinaus. Ran hielt diesem Anblick nicht lange Stand, ihr Herz pochte ihr bis zum Hals… Sie wollte nun endlich wissen, was mit ihm los war… Ihm helfen… Ihn beruhigen… Mit ihm sprechen… Einfach… einfach bei ihm sein. Er hatte ihre Anwesenheit gar nicht bemerkt, erst als er ihre Stimme hörte, drehte er sich leicht seitlich zu ihr um. „Shinichi? Geht es dir gut? Was… Was glaubst du, wer ist der Mörder?“ Auch sie lehnte nun an der Rehling, sie war genauso schön wie am Abend zuvor, jedoch waren ihre zarten Gesichtszüge voll Sorge und Angst. „Du…du glaubst mir also?“ Für Ran kam diese Frage mehr als überraschend… Noch nie, noch nie hatte er sie so etwas gefragt. Warum war er sich diesmal so unsicher, was bedrückte ihn? „Na…Natürlich Shinichi! Zwar verstehe ich das alles noch nicht, aber ich denke du hast recht, ein Mann wie er …? Nein, so jemand begeht keinen Selbstmord!“ Er war froh, dass sie jetzt bei ihm war, ihn stützte und dem gefallenen Ritter wieder auf die Beine half. Er, der durch den Trick eines Anderen und seiner eignen Überheblichkeit nun Blut an den Händen hatte. „Hey, Shinichi?!“ Wieder schreckte er auf. Sie machte sich wirklich Sorgen um ihn. „Es tut mir Leid, Ran. Ich bin nur ein wenig durcheinander.“ Doch auch das kleine Lächeln, was Shinichi nun an den Tag legte, konnte seine Freundin nicht trügen. Ihr Herz schlug nun immer schneller und der Klang ihrer Stimme war nur noch ein leises Wispern, das sich fast mit dem Gesang der Wellen vereinte. „Lass mich dir helfen, Shinichi!“ Er blickte verwirrt auf. „Du…Du hast mir immer geholfen, wenn es mir nicht gut ging, nun sei wenigstens so fair und lass mich dir auch helfen!“ Der entschlossene Ton, den sie wählte, verwirrte ihn und machte ihn nervös. Der große Detektiv wurde plötzlich ganz klein, er stotterte. Denn er wusste, würde er ihr es jetzt nicht sagen, wäre das der größte Vertrauensbruch, den er ihr nur machen könnte. „Ich…ich habe einfach viel zu sehr auf mich und meine Schlussfolgerungen gebaut!“ „W…Was?“ Sie erschrak…das konnte er doch nicht wirklich ernst meinen. „Nein Ran! Es ist leider so! Wäre ich von Anfang an skeptischer an die Sache herangegangen, wäre das alles nicht passiert!“ Sie erschrak und trat einige Schritte zurück… Shinichi hatte seinen Blick nun wieder dem Meer zugewandt. Dieser melancholische Blick, in Shinichis Augen hatte er eine weit größere Wirkung als bei Conan. Ihre Augen wurden feucht und sie ging wieder einige Schritte auf ihn zu, ihr Ton jedoch war mit den Gefühlen, die sich in ihren Augen spiegelten, nicht zu vergleichen, er war rau, hart und überzeugend. „Shinichi! Nun hör aber auf! Du hast als Einziger einen sinnvollen Zusammenhang aus diesem ominösen Brief geschlussfolgert! Aber wenn du deinen, doch normalerweise, recht gut abarbeitenden Verstand jetzt mit Schuldgefühlen belagerst, wirst du den Fall nie lösen und der Mörder wird ungestraft davon kommen!“ Shinichi erschrak er hatte sie noch nie so Reden hören, doch auch Ran war von ihrer eigenen Wortwahl überrascht. Und es schlossen sich nun ihrerseits Schuldgefühle an ihren Satz an und auch ihre Tränen gewannen nun rasch an Gestalt. Sie blickte in die verwirrten Augen ihres Freundes. „Shinichi, es…ich, es tut mir Leid, aber ich möchte nicht, dass…“ Doch der nun wieder sanfte Ton ihrer Stimme wurde von Shinichis Finger unterbrochen, der auf einmal auf ihren wunderschönen Lippen ruhte. „Ich danke dir, Ran.“ Sie lösten sich wieder voneinander und der junge Detektiv atmete noch einmal tief aus… Sein Blick war nun wieder klarer. Sie hatte recht…. Nicht er war es, der den Kapitän umgebracht hatte, wenn er aber nun nichts weiter tat, als in seinem eigenen Selbstmitleid zu baden, dann… Dann würde der Mörder nie gefasst werden. „Aber Shinichi, was ist den nun eigentlich mit dem Brief? Es passt doch alles zusammen, deine Erklärungen sowie die Absichten des Kapitäns… Meinst du, jemand hat ihn gefälscht um von dem Mord abzulenken?“ Shinichi zuckte < Abzulenken…> Es brauchte eine Weile, bis Ran eine Antwort auf ihrer Fragen bekam. Wie aus einer Trance erwacht, schaute er sie nun an, seine Augen waren wieder klar und strahlten ihren gewohnten Glanz aus. „Der Brief! Ja…dieser verfluchte Brief! Nein Ran, ich glaube nicht, dass sich der Brief auf den Tod des Kapitäns bezieht!“ Rans Augen weiteten sich. „Was, aber auf was denn dann?“ „Nun, Ran…. Wann haben wir Herrn Furukawa gefunden? Die Sonne war zu diesem Zeitpunkt zwar schon am Untergehen, von einer Berührung zwischen ihr und dem Meer kann jedoch nicht die Rede gewesen sein. Der Tod des werten Herrn ist sogar noch einige Zeit vorher eingetreten. Ich frage dich, wieso begeht jemand, der den Sonnenuntergang liebt, verfrüht Selbstmord?“ „Natürlich…Aber was ist es dann, was uns dieser Brief sagen will?“ Sie kramte eine Kopie aus ihrer Tasche und las ihn von neuem vor: „Das Schiff in dessen Segeln der Wind des Schicksals weht , wird nach der ersten Etmal, wenn die Sonne sich dem Horizont entgegensehnt von Jonas besucht. Er wird sehnlichst erwartet, denn das Herz trauert. Er wird ihm schenken, was jedem nur einmal vergönnt ist.“ „Überleg doch mal, was passierte, als die Sonne und das Meer sich küssten, meine Liebe?“ Ran überlegte kurz, war dann aber starr vor Schreck! „Die…die Explosion!“ „Genau. Ihr Zeitpunkt ist eindeutig der, der uns angekündigt wurde. Der Rest des Rätsels jedoch bleibt für mich auch vorerst eins.“ „A…Aber was ist dann mit dem Mord?“ In seinen Augen blitze es auf und er verschränkte die Arme hinter den Kopf… „Nun…ich muss dem Kommissar und Kogoro recht geben, es deutet wirklich alles auf einen Selbstmord hin. Aber, wie gesagt, es gibt einfach zu viele Ungereimtheiten in diesem Fall.“ < Und mein Eindruck hat sich durch die kurzen Gespräche mit den Dreien nur noch verstärkt…> Langsam gewann sein Gesicht wieder an Farbe. Bei diesem Anblick fiel der jungen Frau ein Stein vom Herzen. Er würde es schaffen… Sie war sich sicher, ihr Shinichi würde den Mord aufklären. „Zum Einen wäre da also die Tatzeit, die mich verunsichert. Zum anderen diese Tür… Zwar gebe ich dem Kommissar recht, es könnte so gewesen sein. Herrn Furukawas letzter Versuch, uns auf sich aufmerksam zu machen. Jedoch ist das, wie ich finde, eine recht unkonventionelle Vorgehensweise. Denn, ist es nicht normal, dass der Verstorbene dann eher einen Abschiedsbrief schreiben würde? Und außerdem, eine offene Tür und ein Schalldämpfer am Lauf…? Nein, das war definitiv kein Selbstmord!“ Wieder zerfurchte er sich mit der Hand die Stirn… Er hätte gar nichts sagen müssen, sie hätte auch so gewusst, was in ihm vorgeht. „Es fehlt etwas! Ein kleines Randstück des Puzzles, das es mir unmöglich macht, mit dem Innenleben besagten Rätsels weiter zu machen. Aber ich komm einfach nicht drauf!“ Ran wollte ihm gerade etwas erwidern, als die klagenden Rufe einer Frau Laut wurden. Im selben Moment kamen Megure und die anderen wieder aus dem Speisesaal. Sie alle kannten dieses Wimmern und schluchzen… Shinichi ging zu den beiden Beamten hin, die die Frau vom Betreten des Oberdecks abhielten. Er forderte sie auf, die aufgelöste Frau durchzulassen. Diese ließ sich das nicht zweimal sagen und schoss an den beiden Beamten vorbei direkt in Shinichis Arme. Dieser ließ die Umarmung der fülligen alten Dame ungerührt über sich ergehen. Sie nässte seine rechte Schulter in Tränen. Es war ein seltsames Bild, das sich Ran und den anderen bot. Wenn sich Ran und die drei Beamten nicht irrten, war es große Hilflosigkeit und Trauer, die sie in Shinichis Augen lesen konnten. Um den Oberschüler abzulösen, ging nun der Kommissar auf die alte Frau zu. Er hatte sich ihr Klagelied schon zuvor im Salon angehört und dass dieses immer noch monoton erklang, war für ihn nur die traurige Bestätigung, dass dieses Schiff mehr als ein Rätsel verbarg. Sie löste sich von Shinichi und ging dem Kommissar nun mit wackligen Beinen entgegen. „Sie wird immer noch vermisst! Meine Tochter ist immer noch nicht wieder da!!“ Ihre Stimme zitterte unter ihrer aufgebrachten Lautstärke. „Ich verlasse diesen sinkenden Kahn nicht ohne meine zweite Tochter!!“ Der Kommissar wusste sich nicht zu helfen. Er hatte keine Ahnung, wo dieses Mädchen abgeblieben war. Aber zum Glück kam ihm Shinichi zu Hilfe. Er nahm ihre Hand, führte sie wieder in Richtung Treppe und redete sanft auf sie ein. „Werte Frau, haben Sie schon einmal daran gedacht, das Ihre hübsche Tochter womöglich schon in einem der Rettungsboote sitzt? Ich bitte Sie inständig, lassen Sie sich evakuieren! Sie können hier sowieso nichts mehr tun.“ Von seinen Worten besänftigt, aber wie in Trance, ging die Frau wieder zurück nach unten. Auch Shinichi und die Anderen wollten sich gerade für die Flucht von diesem Unglück bringenden Schiff nach unten begeben, als ihnen einer der beiden Matrosen nachlief, der zur Tatzeit im Aufenthaltsraum gesessen hatte. Sein Gesicht strahlte eine unsichere Freude aus, als er sich mit seinem Belang an Megure wandte. „Ich…Ich kann Ihnen helfen, den Todeszeitpunkt des Kapitäns genauer einzuschätzen.“ Der Kommissar wurde bleich. „Wie…Wie bitte?“ „Nun jaaa…. Ich hatte noch was für ihn zu erledigen und bin, um noch mal nachzufragen, zurück auf die Brücke gegangen. Als ich keine Antwort auf mein Klopfen bekam öffnete ich die Tür und…und…. Er war Tod, ich habe mich über diesen Anblick so erschrocken, dass ich Hals über Kopf davon gestürmt bin…“ Der Kommissar glühte vor Zorn, so dass man hätte meinen können, er hätte sich einen schlimmen Sonnenbrand von dieser kurzen Reise zurück behalten. Auf die Verbrennungen jedoch konnte sich nun der Matrose gefasst machen, denn nur mühsam gelang es Megure sich zurück zu halten. „UND DAS SAGEN SIE MIR ERST JETZT!?!?!“ Der Matrose wich einige Schritte zurück und kam ins Stottern. „Ich…ich hatte Angst, man würde mich des Mordes beschuldigen!“ Nun mischte sich auch Shinichi ein, seine Stimme jedoch klang kühl und ruhig. „Und jetzt, wo der Selbstmord des Kapitäns bekannt gegeben wurde, dachten Sie, Sie erleichtern ihr Gewissen, indem Sie uns von Ihrer kleinen Begegnung mit dem Tod erzählen?!“ Der Matrose nickte Stumm. „SIE…Sie…“ Megure war außer sich, doch das triumphale Lächeln des Oberschülerdetektiven, der nun mit klarer und kraftvoller Stimme zu Reden begann, ließ ihn aufhorchen. „Aber Kommissar Megure, wissen Sie denn nicht, was das bedeutet? Wir haben das letzte Puzzleteilchen gefunden…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)